Tag: Pfingstrosen

  • Blumenpracht im Frühling: Die Pfingstrosen in Naturschutzgebieten

    Blumenpracht im Frühling: Die Pfingstrosen in Naturschutzgebieten

    Im Naturschutzgebiet Zau de Câmpie kann man die Netzblatt-Pfingstrose (Paeonia


    tenuifolia) treffen und bewundern. Das Reservat liegt 5 Kilometer vom Zentrum von


    Zau de Câmpie entfernt. Es wurde 1932 von dem Akademiker Alexandru Borza


    gegründet und umfasste ursprünglich eine Fläche von 2,5 Hektar. Die Person, die


    die Netzblatt-Pfingstrose – einen Vertreter der osteuropäischen Steppen – vor dem


    Aussterben rettete und die Fläche des Reservats während des Zweiten Weltkriegs


    auf 3,5 Hektar erweiterte, war Marcu Sâncrăianu aus Zau de Câmpie. Wegen des


    kühleren Wetters blühten die Steppenpfingstrosen von Zau de Câmpie in diesem


    Jahr etwas später.



    Die Pfingstrosen von Zau de Câmpie blühen in der Regel von


    April bis Mai, manchmal bis Juni. Sie blühen nur sieben Tage lang und werden 10


    bis 30 Zentimeter hoch. Die Blüten sind dünn und die Blüten sind leuchtend rot. Die


    Steppenpfingstrose ist eine extrem zerbrechliche Pflanze und aus diesem Grund in


    Europa ausgestorben. Wird sie gebrochen, verwelkt sie innerhalb von Minuten. In


    den Aufzeichnungen des ersten Kurators des Naturschutzgebietes, Marcu


    Sâncrăianu, der sich 60 Jahre lang um die Pflanze kümmerte, wird erwähnt, dass


    der Prozess der Vermehrung der Blüten von der Ernte der Samen abhängt, die


    erfolgen muss, wenn die Blüte bräunlich-schwarz wird. Außerdem dauert es


    zwischen 7 und 14 Jahren von der Pflanzung bis zur Blüte. Netzblatt-Pfingstrosen


    findet man auch in den Hügeln von Dobrogea, sowohl in den Landkreisen Constanta


    als auch in Tulcea. In Constanța kann die Steppenpfingstrose im Naturreservat


    Hagieni, nicht weit von der Stadt Mangalia entfernt, beobachtet werden.




    Eine weitere Pfingstrosenart, die sogenannte Rumänische Pfingstrose


    (Paeonia peregrina varianta romanica), kann in dieser Zeit im Comana-Naturpark, 35


    km von Bukarest entfernt, bewundert werden. Comana-Pfingstrosen haben weniger


    Blütenblätter als Gartenpfingstrosen. Die Blütenblätter wachsen nur am Rand der


    Blüte, nicht im Inneren der Blüte, und ihre Farbe ist leuchtend rot. Sie duftet nicht so


    stark wie andere Pfingstrosenarten, hat einen Stiel von etwa 20 cm und ihre Blätter


    sind breiter. Pfingstrosen kann man zu dieser Jahreszeit im Wald von Manafu sehen,


    der Teil des 250 Hektar großen Naturschutzgebietes im Kreis Giurgiu ist.


    Die rumänische Pfingstrose ist auch im Naturpark des Măcinului-Gebirges im


    Norden Dobrudschas zu finden. Auf den Wiesen der Wälder im Gebiet dieses


    Naturparks finden sich viele Pfingstrosen.
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  • Naturpark Comana: Habitat für viele Tierarten

    Naturpark Comana: Habitat für viele Tierarten

    Der Naturpark Comana ist ein Schutzgebiet im Landkreis Giurgiu, 35 km entfernt von der Hauptstadt Bukarest. Der Naturpark erstreckt sich über 25.000 Hektar und ist Teil des zusammenhängenden Netzes der Schutzgebiete innerhalb der Europäischen Union Natura 2000“ und der Ramsar-Konvention, ein Übereinkommen über Feuchtgebiete als Lebensraum für Wasservögel. Das Schutzgebiet im Süden Rumäniens weist eine besondere Biodiversität auf. Über eine Fläche von mehr als 8.000 Hektar erstrecken sich Eichen-, Linden-, Akazien- und Ulmenwälder, die für eine reiche Tierwelt einen Lebensraum darstellen: Hier leben Fasane, Rehe, Wildkaninchen, Wildschweine und Füchse. Der Naturpark enthält drei Schutzgebiete: das Reservat für stechende Mäusedorne (Ruscus aculeatus), das Reservat für byzantinische Pfingstrosen (Paeonia peregrina) und das Delta Comana. Der Direktor des Naturparks, Valentin Grigore, kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    Im Monat Mai blühen die Pfingstrosen im Naturpark Comana. Dieser Winter war mild und der Frühling kam auch früher, deswegen blühen sie bestimmt in der ersten, und nicht in der zweiten Maiwoche wie bisher. Hier gibt es auch das Reservat für stechende Mäusedorne, diese Pflanze bleibt das ganze Jahr grün, das ist eher eine exotische Pflanze aus dem Mittelmeerraum mit sehr schönen Früchten, die auch im Winter rot bleiben. Hier lebt auch der Frühlings-Krokus und auf einer Fläche von 20 Hektar sind nur Wiesen-Margeriten zu sehen, ich verrate nicht genau wo, denn diese Blume ist zu schön und kommt selten vor.“




    Das Delta Comana erstreckt sich über 1200 Hektar und stellt aus Sicht der Biodiversität das drittgrö‎ßte Feuchtgebiet im Land dar, nach der kleinen Insel von Brăila und dem Donaudelta, sagt unser Gesprächspartner:



    Wir haben hier 141 Vogelarten identifiziert, 78 davon stehen unter Naturschutz. Dieser Naturpark ist ein kleines Juwel in der Nähe von Bukarest, sehr bekannt ist das Delta Văcăreşti bei Bukarest, aber hier, in Comana, ist die Biodiversität viel grö‎ßer und beeindruckender. Hier leben endemische Fischarten wie der europäische Hundsfisch oder der Comana-Döbel. Hier leben zudem 10 Amphibien-Arten, Frösche, Reptilien und Schildkröten. Wir beobachten zudem die Ausweitung der Schakal-Bevölkerungen in diesem Gebiet. Der Schakal steht nicht unter Naturschutz, zeigt aber dieses Potenzial, weil hier keine Wölfe leben. Jetzt im Frühling kehren die Zugvögel zurück, und die Kinder sind davon fasziniert. Neben dem wei‎ßen Storch kann man hier auch den schwarzen Storch bemerken, der als seltene Vogelart gilt. Auf EU-Ebene lebt rund ein Achtel der schwarzen Störche in Rumänien, sie stehen unter Naturschutz und sind meistens hier in Comana zu finden. Der schwarze Storch ist abhängig von der Existenz der alten Bäume mit gro‎ßen Kronen, so zum Beispiel der alten Eichen, und hier werden all diese Bedingungen erfüllt. Es gibt auch ein Waldhabitat in diesem Gebiet und die Zahl der Vögel ist sehr hoch. Hier lebt der gro‎ße Kormoran, der kleine Kormoran sowie die Moorente, die Tafelente, der Eisvogel, der Höckerschwan, der Nachtreiher sowie der Purpurreiher. Hier kommen viele Begeisterte der Vogelbeobachtung, einige suchen schnell nach dem Vogel, den sie sehen möchten, andere warten hingegen einen ganzen Tag auf das perfekte Foto mit dem Lieblingsvogel. Um das Delta Comana herum gibt es vier Tonaufnahmegeräte für Vogelbeobachter.“




    Im Naturpark Comana leben die schwarzen Störche (Ciconia nigra), diese Vogelart wird aber vom Aussterben bedroht. Um das zu vermeiden, haben unlängst Experten des Rumänischen Ornithologischen Vereins Stieleichen gepflanzt. Ovidiu Bufnilă vom Ornithologischen Verein kommt zu Wort mit Einzelheiten über dieses Projekt:



    Der schwarze Storch baut hier im Comana-Park sein Nest. Diese Vogelart würde ich als besonders charismatisch und schüchtern beschreiben. Im Unterschied zu den wei‎ßen Störchen, die ihr Nest in Dörfern, manchmal auf dem Leitungsmast vor einem Haus oder auf dem Schornstein bauen, sind die schwarzen Störche eher zurückgezogen und sie bauen ihr Nest im Wald, weit weg von den Menschen. Manchmal nisten sie sogar in den Nestern von Adlern, aber was sie vorziehen, ist, ihr Nest in hohen und starken Bäumen, am Abzweig zwischen zwei Ästen zu bauen. Deswegen haben wir Stieleichen gepflanzt, diese Art von Eiche ist sehr verbreitet in Rumänien, sie bietet sowohl den kleinen Insekten als auch den Vögeln einen passenden Lebensraum. Auch der Eichelhäher baut hier sein Nest und die Eicheln dieser Art von Eiche werden von den Wildschweinen und anderen Waldtieren gefressen. 120 Freiwillige vom Unternehmen DB Schenker haben mitgemacht, an einem einzigen Tag haben wir über 1000 Eichen gepflanzt.“




    Der Naturpark Comana bietet den Besuchern zahlreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung: Wanderungen, Bootsfahrten, Radwandern oder einen Besuch beim Kloster Comana, das Im Auftrag des Fürsten der Walachei Vlad Ţepeş im Jahr 1461 errichtet wurde.

  • La vie en rose: Größter Rosengarten Südosteuropas bei Arad eröffnet

    La vie en rose: Größter Rosengarten Südosteuropas bei Arad eröffnet

    Der grö‎ßte Rosengarten im ganzen Land öffnete seine Tore am ersten Wochenende im Juni in der Ortschaft Mândruloc bei Arad, im Südwesten Rumäniens. Anlass dazu war das damit verbundene Rosenfest. Mehr als 2.000 Rosenarten können hier bewundert werden, darunter viele, die bereits international ausgezeichnet wurden. Das Rosenfest — Eutopia Rose Celebration — wurde dieses Jahr zum 9. Mal veranstaltet. Mihaela Aurora Buzatu, die Leiterin der Stiftung Eutopia Gardens, lädt uns ein, den Rosengarten zu besichtigen. Sie sagte uns ein paar Worte zur Entstehung des von ihr geleiteten Projektes:



    Ich hatte ursprünglich auf keinen Fall vor, einen so gro‎ßen Park einzurichten. In den 1990er Jahren hatte ich ein kleines Unternehmen, das sich mit dem Pflanzenhandel beschäftigte. Meine Eltern baten mich, ihr kleines Ferienhaus — eigentlich den Garten — einzurichten. Das war eigentlich der Anfang dieser Geschichte. Ich wandte meine Aufmerksamkeit dem Grünen zu. Die Ergebnisse waren umwerfend — sowohl für mich wie auch für meine Eltern und die Nachbarn. Alle waren von der Garteneinrichtung angenehm überrascht. Bevor ich mich an die Arbeit machte, dokumentierte ich mich ein bisschen. Ich recherchierte über Pflanzen, welche zusammen passen, welche widerstandsfähiger seien. Das Ergebnis war ein au‎ßerordentlich schöner Garten. Es regte mich an, im Pflanzenhandel einzusteigen. In Rumänien war damals alles noch ziemlich grau, es mangelte an Farbe, an grünen Flächen. Ich dachte, es könnte eine interessante Beschäftigung sein. Doch damals war der Online-Handel noch nicht entwickelt, daher hatte ich immer viele Pflanzen auf Lager. Deshalb beschloss ich, ein Grundstück zu kaufen — ursprünglich waren es drei Hektar –, und pflanzte dort die auf Lager gebliebenen Pflanzen an. So entstand der Garten. Mit der Zeit lenkte er die Aufmerksamkeit der Vorbeifahrenden auf sich. Im Laufe von 6 Jahren, ab 2000 bis 2006, kauften wir immer mehr Boden an und dachten unser Vorhaben um. Wir gestalteten einen Park. Die Freude der Menschen, die den Park besuchten, brachte auch mir Freude. Ich dachte, es wäre schön, der örtlichen Gemeinschaft so ein Geschenk zu machen.“




    Ursprünglich gab es lediglich einen Garten, der sich auf 3 Hektar erstreckte. Doch der Park entwickelte sich mit der Zeit und nimmt derzeit eine Oberfläche von 25 Hektar ein. Im Park befindet sich auch der grö‎ßte Rosengarten in Rumänien, sogar in Osteuropa. Drei Hektar des Parks sind mit Rosen bepflanzt, die restlichen Hektar mit Dauer- und Zierpflanzen. Au‎ßerdem gibt es auch einen Obstgarten. Mihaela Aurora Buzatu, die Leiterin der Stiftung Eutopia Gardens, lieferte uns mehr Einzelheiten zum Projekt:



    Ich setzte mich mit Gartengestaltern, mit Fachleuten zusammen, besuchte Parks überall in der Welt — ich schaute mir etwa 600 Parks weltweit an. Ich nahm die Vorarbeit sehr ernst, dokumentierte mich gründlich zu allen möglichen Themen und suchte nach den besten Lösungen. Ich arbeitete mit der Abteilung für Landschaftsgestaltung der Bukarester Universität zusammen. Ich wollte eine solide Parkstruktur entstehen lassen. Die ursprüngliche Struktur kann jederzeit ausgebaut, neue Module hinzugefügt werden. Dadurch wird der allgemeine Eindruck nur noch besser, es geht nichts verloren. Der Garten sieht unterschiedlich aus, je nach Jahreszeit. Im späten Frühling ist die Rose der Star im Garten. Wir haben mehr als 2.000 Rosenarten. Es wurden mehr als 2.400 Arten aus allen Ecken der Welt gepflanzt. Die ersten Rosen blühen Mitte Mai auf. Ab dem 15. Mai bis spät in den Herbst, wenn die Kälte eintrifft und die Rosen ihre Blüten verlieren, können Sie hier unsere Rosen bewundern. Sie blühen in Wellen auf. Die erste Blütewelle ist Anfang Juni. Mitte August gibt es eine neue beeindruckende Blütewelle. Die Rosen blühen auf jeden Fall den ganzen Sommer hindurch.“




    Mihaela Aurora Buzatu liebt die Blumen. Und auch all das, was die Welt noch ein bisschen verschönert. In diesem Zusammenhang entdeckte sie neue Päonie-Arten, die den Park ebenfalls bereichern. Ein weiterer Garten-Superstar, neben der Rose. Dazu Mihaela Aurora Buzatu:



    Im Monat Mai blühen die Pfingstrosen auf. Wir haben viele Pfingstrosen von einem Forschungsinstitut in China importiert. Die Pfingstrose ist die Landesblume per se in China. Wir verfügen über eine beeindruckende einmalige Pfingstrosen-Kollektion. Es gibt mehrere Arten von Päonien: die klassischen, wie wir sie alle kennen, aber auch solche, die in Sträucher blühen und ganz gro‎ße Blumen tragen. Lilien und Irisblumen ergänzen unser Angebot. Insgesamt gibt es 5.500 verschiedene Pflanzen, davon 2.000 Rosenarten.“




    Unsere Gesprächspartnerin gestaltete den Rosengarten höchst professionell und normengerecht, dennoch ganz liebevoll. Dazu Mihaela Aurora Buzatu:



    Die Rosen werden je nach Zweck und Art in verschiedene Klassen eingeteilt. Die gewöhnlichen Gartenrosen, die wir im urbanen Raum in öffentlichen Parks antreffen, hei‎ßen Floribunda. Sie tragen etwas kleinere Blüten, sind allerdings sehr farbintensiv und blühen reichlich auf. Die Floribunda-Parzelle haben wir im vorderen Teil des Parks eingerichtet, denn sie ist sehr beliebt. Auf einer zweiten Parzelle von 1.000 Quadratmetern haben wir die Rosenart Hibrithea gepflanzt — das sind die Rosen, die gewöhnlich für festliche Rosenstrau‎ße verwendet werden. Diese Rosen haben ganz gro‎ße Blumen und einen sehr angenehmen Duft. Ihre Blüten sind etwas dicker. An jedem Stengel wächst nur eine Blume, daher sind sie auch aus gro‎ßer Ferne gut erkennbar. In einer weiteren Kategorie sind die Old Garden Roses anzutreffen. Das sind romantische, klassische Blumen, die nicht allzu oft aufblühen, jedoch den stärksten Duft haben. Dann gibt es noch die Strauchrosen. Sie sind etwas grö‎ßer, passen also in etwas weitere Gärten. Ein Rosenstrauch kann bis zu 5 m breit wachsen. Dann gibt es noch die Kletterrosen — davon haben wir 340 verschiedene Arten. Sie sind überall im Park zu sehen. Unsere 3 m hohen mit Rosen verzierten Laubengänge sind zum Symbol des Parks geworden.“




    Natur und Bildung gehen Hand in Hand. Zumindest für unsere Gesprächspartnerin, die über die Gartengestaltung hinaus auch verschiedene interaktive Projekte im Bereich der Bildung und der Natur fördert. Demnach haben mehrere Schulklassen in Arad die Möglichkeit, mehr über das Leben und die Natur im Garten von Mândruloc zu erfahren. Und können dabei das Schöne um sie herum genie‎ßen.