Tag: Plastiktüten

  • Biologisch abbaubare Tragetaschen verpflichtend

    Biologisch abbaubare Tragetaschen verpflichtend

    Seit dem 1. Januar werden in Rumänien keine dünnen Kunststofftragetaschen mehr mit einer Wandstärke von weniger als 50 Mikron verkauft. Somit hält Rumänien die europäischen Anforderungen hinsichtlich der Verringerung der Auswirkungen von Verpackungen und Verpackungsabfällen auf die Umwelt ein. Infolgedessen haben Unternehmen 100% biologisch abbaubare und kompostierbare Verpackungen wie Zuckerrohrbehälter oder biologisch abbaubare Taschen in ihre Produktpalette aufgenommen. Sie sind zu 100% biologisch abbaubar und in Industriestandorten kompostierbar. Rückstände, die durch ihren Abbau entstehen, sind organischer Natur und verschmutzen die Umwelt nicht. Liliana Nichita, Projektleiterin der Terra Mileniul III Foundation berichtet:



    Angefangen hat alles mit der Verschmutzung, die wir vor allem an öffentlichen Orten sehen, und hauptsächlich mit der Verschmutzung der Meere und Ozeane. Auf EU-Ebene diskutieren wir dieses Jahr die Fertigstellung der Richtlinie über Einwegprodukte aus Kunststoff, und das Problem der Tragetaschen ist ein älteres Problem, das als Ausgangspunkt die Meeresverschmutzung hat. Auf rumänischer Ebene gab es auch einige Versuche, der wichtigste war die Einführung der Ökosteuer für Tragetaschen. Leider hat dieses auf Käuferebene angewandte wirtschaftliche Instrument den Verbrauch solcher Transportverpackungen nicht wesentlich reduziert. Der Grund für diese gesetzgeberische Ma‎ßnahme wurde auf EU-Ebene getroffen. Daher wurde eine Richtlinie erlassen, die die Mitgliedstaaten auffordert, konkretere Ma‎ßnahmen zu ergreifen. Nun verbietet die Richtlinie die Verwendung dieser Transporttaschen nicht vollständig, sondern verpflichtet die Mitgliedstaaten sie zu beschränken. Die Ma‎ßnahmen werden von den Mitgliedstaaten selbst getroffen. In Ländern, in denen keine derartigen Steuern erhoben wurden, kann der Verkauf von Tragetaschen dazu führen, dass solche Ma‎ßnahmen schrittweise angenommen werden. Unsere Gesetzgeber sind der Ansicht, dass diese Ma‎ßnahme, den Verkauf zu verbieten, die erwarteten Auswirkungen haben wird. Die meisten Geschäfte haben bereits im vergangenen Jahr nach dem 1. Juli fast automatisch gewechselt. In den Geschäften finden Sie entweder biologisch abbaubare Taschen oder dickere Kunststofftragetaschen.“




    Die Europäische Kommission hat Anfang dieses Jahres zwei gegen Rumänien in den Jahren 2017 und 2018 eingeleiteten Vertragsverletzungsverfahren eingestellt. Die eine betraf die die Verringerung des Verbrauchs von Kunststofftaschen, die andere die Schadstoffe, die von mittelgro‎ßen Verbrennungsanlagen stammen. Das gab das rumänische Umweltministerium bekannt.

  • Hörerpostsendung 26.11.2017

    Hörerpostsendung 26.11.2017

    Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Zu unserer Öko-Rubrik Es grünt so grün — drei Minuten für die Umwelt“ bekommen wir immer wieder Feedback. Auch wenn in Rumänien das Umweltbewusstsein nicht so ausgeprägt ist wie in westeuropäischen Ländern — was eigentlich auch mit der nur mangelhaften Infrastruktur in puncto Mülltrennung und Recycling so erklären ist –, bewegt sich langsam auch hierzulande etwas. So etwa nahm unsere Hörerin Martina Pohl (aus Überlingen am Bodensee) Bezug auf einen kürzlich gesendeten Beitrag. Folgende Zeilen erhielten wir per E-Mail:



    Liebe deutschsprachige Redaktion in Bukarest,



    wie schon in einem eurer Beiträge erwähnt wurde, soll der Verbrauch von dünnen und sehr dünnen Plastiktüten in der EU reduziert werden. In Rumänien sollen im kommenden Jahr diese Tüten gar nicht mehr im Umlauf sein.



    Die Umweltbelastung generell durch Plastiktüten ist enorm. Die Ozeane sind voll davon. Wenn man bedenkt, dass der Abbau dieses Materials zum Teil 100 Jahre und mehr in Anspruch nimmt, dann zeigt dies, wie wichtig es ist, dieses Thema ernst zu nehmen. Auch bei der Verbrennung werden giftige Stoffe freigesetzt.



    Immerhin gibt es schon ein paar wenige Länder, in denen diese Tüten ganz verboten wurden und auch nicht mehr im Umlauf sind. In Deutschland werden Plastiktüten im Supermarkt gegen eine kleine Gebühr verkauft. Eine viel zu niedrige, wie ich finde. Manche Geschäfte haben diese Tüten mittlerweile aus dem Verkehr gezogen und bieten die Stofftasche als eine viel bessere Alternative an. Erreicht werden konnte damit immerhin, dass 2016 in Deutschland ungefähr zwei Milliarden Tüten weniger als im Vorjahr verbraucht wurden. 3,1 Milliarden kleine durchsichtige Beutel werden bei uns zum Einpacken für Obst und Gemüse pro Jahr verwendet. Dies sind 95.000 Tonnen Kunststoff. Im Supermarkt liegen nur diese Beutelchen in den entsprechenden Abteilungen aus. In Bioläden gibt es aber auch Papiertüten. Bananen muss man, wie ich finde, nicht extra noch in eine Tüte stecken.



    Ich bin mal gespannt, wann diese kleinen Tüten generell in Deutschland verboten und durch Papiertüten ersetzt werden. Einen anderen interessanten Ansatz hat eine gro‎ße Buchhandelskette. Dort kann man eine Tasche aus wiederverwerteten PET-Flaschen kaufen, die dann kostenlos ersetzt wird, wenn sie nicht mehr nutzbar ist. Eine Drogeriekette bietet den gleichen Service, aber mit Stofftaschen.




    Vielen Dank für das Feedback, liebe Frau Pohl. In Rumänien waren die dünnen Plastiktüten jahrelang umsonst, gro‎ße Supermärkte wie Tante-Emma-Läden um die Ecke verstanden das als Service, und nach den Jahren der Mangelwirtschaft und der Entbehrungen zu Zeiten des Kommunismus machte man sich im Konsumrausch der 1990er und 2000er Jahren kaum Gedanken darüber. Seit einigen Jahren sind sie nicht mehr kostenlos, allerdings wüsste ich jetzt nicht auf Anhieb, wieviel sie hierzulande kosten, denn ich habe meistens einen Stoffbeutel im Rucksack mit, wenn ich schnell mal was einkaufen muss. Allerdings ist fraglich, ob ein Verbot allein etwas bewirkt. Der Meeresmüll besteht nämlich nicht nur aus dünnen Plastiktüten, sondern aus sämtlichen Plastikverpackungen — dazu gehören auch Folien und Plastikflaschen. Hinzu müsste auch die Müllentsorgung EU-weit verbessert werden, damit die Plastiktüten und ihre Artengenossen erst gar nicht in Meeren und Ozeanen landen.




    Wie ich bereits vergangenen Sonntag andeutete, sind noch ein paar Nachträge zum Hörertag 2017 bei RRI eingetroffen, und zwar von unseren beiden jüngsten Hörern. Marco Hommel (Gro‎ßröhrsdorf, Sachsen) meldete sich per E-Mail mit folgenden Zeilen:



    Liebes Radio-Team der Deutschen Redaktion,



    ich möchte mich heute mal bedanken für das Ausrichten meiner Grü‎ße und das Vorlesen meines Empfangsberichtes.



    Meine Frage: Wie gut kam denn der Hörertag von Radio Rumänien International an und wurde dieser auch in den anderen Redaktionen gemacht? Es waren ja allerhand Berichte geworden. Mein Beitrag zu den Fake News: Auf Facebook gibt es leider auch viele Fake News, etwa wie im Jahr 2013, als eine Seite schrieb, dass der Schauspieler Bud Spencer gestorben sei. Was dann bis in die deutschen Nachrichten kam, aber dort auf Echtheit geprüft wurde sich dann als Fake News herausstellte. Und am 27. Juni 2016 war wieder die Rede, dass Bud Spencer gestorben sei, aber dieses Mal waren die Nachrichten wahr. Schade, dass Fake News die Welt beherrschen.




    Vielen Dank für Deine Zeilen, lieber Marco. Wie gut der Hörertag ankam — das müssen unsere Hörer sagen. Mein Eindruck ist, dass das Thema den Nerv der Zeit getroffen hat und deshalb gut angekommen ist. Der Hörertag wird mit den Hörern aller Redaktionen veranstaltet, die aus allen Ecken der Welt eingesandten Beiträge werden zunächst ins Rumänische übersetzt und somit allen Sprachdiensten zur Verfügung gestellt. Dann darf sich jede Redaktion aus diesem Gesamtpool die Beiträge heraussuchen, die sie am interessantesten findet, sie werden dann in die jeweilige Sendesprache übersetzt und zusammen mit den Beiträgen der jeweils eigenen Hörer zu einem ausgewogenen Mix für die Sendung bearbeitet. Also, der Hörertag wird in allen Redaktionen begangen, nur bleibt es jeder Redaktion freigestellt, über die Zusammensetzung und die Reihenfolge der einzelnen Beiträge selbst zu entscheiden.




    Und Calvin Knott (aus Theuerbronn, Mittelfranken) meldete sich mit einem ziemlich langen Nachtrag:



    Da ich die Ankündigung, dass bald ja bereits wieder der traditionelle Hörertag stattfindet, leider erst zu kurzfristig hörte und mir immer etwas dazwischenkam, wollte ich nun also in dieser Hörerpost noch einige wenige Sätze diesbezüglich anbringen. Zunächst einmal also ein ganz gro‎ßes Dankeschön an die Redaktion, dass auch dieses Jahr ein solch gro‎ßartiges Programm mit einem wie immer äu‎ßerst sorgfältig gewähltem Thema zustande kam.



    Zur Frage also, ob ich in die öffentlich-rechtlichen Medien hierzulande noch Vertrauen habe, lautet meine Antwort eindeutig Nein, das Vertrauen wurde mit heftigem Bashing bereits verspielt“. Auch hat die Politik und natürlich der Lobbyismus gro‎ßes Interesse daran, absichtlich durch die Medien die Bevölkerung in eine gewisse Richtung zu lenken, um es mal so auszudrücken. Dadurch kann ich mich der Idee, dass in der Vermittlung politischer Bildung nur öffentlich-rechtlichen Medien zu vertrauen sei und alternative Quellen grundsätzlich als Fake News“ anzusehen sind, auch nicht so ganz anschlie‎ßen. Ein gutes Beispiel für den Einfluss, der über Unwahrheiten durch die Medien genommen wird, erläuterte ja bereits Dietmar Wolf in seinem Beitrag zum Hörertag.



    Gleichzeitig kann ich aber auch nicht sagen, dass News, die über soziale Netzwerke verbreitet werden, besser sind, zwar finden sich dort aufgrund der Möglichkeit, dass sich jeder äu‎ßern kann, auch Wahrheiten, die in den etablierten Medien verfälscht dargestellt werden, dennoch ist es beinahe unmöglich, diese von Unwahrheiten zu unterscheiden, die durch Halbwissen, Meinungsbeeinflussung, Falschauffassungen, Clickbait-News etc. entstehen, wenn man die Wahrheit nicht durch eigene Erfahrung ohnehin schon kennt. Ich glaube, es gilt also nach wie vor Glaube nichts, dass du nicht selbst gesehen hast!“



    Dennoch würde ich mich hier, wenn es um im Internet verbreitete Informationen geht, nicht einmal nur auf News“ beziehen, schlie‎ßlich lassen einen die bekannten Suchmaschinen ja oft auf Beiträge in gewissen Sozialnetzwerken oder Blogs sto‎ßen, in welchen der Verfasser falsche Behauptungen aufstellt. Oftmals geschieht das vermutlich nicht einmal absichtlich, vielleicht ist dem Verfasser mittlerweile ja auch die Wahrheit bekannt, dennoch kursiert der alte Beitrag irgendwo herum.



    Selbst in Wikipedia finden sich gelegentlich Falschaussagen, daher ist es also immer wichtig, sich umfangreich zu informieren und nicht nur einer Quelle zu vertrauen, die einem gerade am besten gefällt, und vor allem sollte, sofern die Möglichkeit besteht, immer eine eigene Erfahrung zu einer Thematik gemacht werden.



    Unabhängige und gute Journalismus-Arbeit, so wie sie von RRI betrieben wird, ist in der heutigen Zeit also Mangelware“ und wäre für mich eine Grundvoraussetzung, bevor man dem Volk erzählt, welche Quellen die Wahrheit sprechen und welche nicht.




    Lieber Calvin, vielen Dank für das Feedback. Zunächst einmal muss ich etwas richtigstellen: Ich habe nie behauptet, dass allein die öffentlich-rechtlichen Medien vertrauenswürdig sind oder dass Journalisten der sogen. Qualitätsmedien unfehlbar seien. Journalisten sind auch nur Menschen, ihnen unterlaufen auch Fehler, Verpatzer passieren ihnen auch und auf Enten kann man peinlicherweise auch mal hereinfallen. Und eine Fehleinschätzung wie etwa über die Durchsetzungskraft von DAB oder DAB+ ist doch nicht mit Fake News zu vergleichen. Wichtig ist, dass man in der Berichterstattung aus unmittelbaren, vertrauenswürdigen und jederzeit überprüfbaren Quellen schöpft, dass man Fehler oder falsche Einschätzungen ehrlich eingesteht und sie zeitnah und angemessen korrigiert, wenn sie entstanden sind. Bei Meldungen, die sich in Windeseile über die Social Media verbreiten, muss man allerdings skeptisch bleiben, denn sie sind oft schon durch die vorgeprägte Meinung des Urhebers verzerrt und bei emotionalen Themen werden sie schnell zu einem Shitstorm aufgebauscht, der mit Ausgewogenheit nichts mehr am Hut hat. Und bei Wikipedia darf ohnehin jeder schreiben, es gibt fast keinen Artikel, bei dem einige Quellenangaben nicht zumindest bedenklich wären oder manche Aussagen einer voreingenommenen Wertung gleichkämen. Es stimmt allerdings, dass zumindest in Deutschland manche Journalisten einen belehrenden Ton haben; das dürfte davon kommen, dass sich viele Journalisten einem Bildungsauftrag verpflichtet fühlen, bei dem das Trennungsgebot der Formate manchmal auf der Strecke bleibt. Dennoch bleibe ich verhalten optimistisch: Die meisten Qualitätsmedien unterscheiden noch zwischen Information, Meinung, Hintergrundbericht und Kommentar und trennen die Formate auch sauber.



    Liebe Freunde, die Zeit ist um, unser Programm am Sonntag ist bekanntlich vollgepackt und ich darf die Sendeplanung nicht strapazieren. Aber nächsten Sonntag ist auch noch Zeit, um weitere Zuschriften der vergangenen Wochen zu besprechen. Zum Schluss noch die Postliste:



    Postbriefe konnte ich auch diese Woche nicht ergattern — da die Dame in der Postbearbeitung krankgeschrieben und ihr Büro geschlossen ist, muss ich mir die Briefe wohl selber von anderswo holen. Nächste Woche werde ich herausfinden, woher.



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Sonntagmittag von Georg Pleschberger (A), Dmitrij Kutusow (RU) sowie von Christian Laubach, Dieter Feltes, Herbert Jörger, Klaus Nindel und Stephan Zimmermann (D).




    Audiobeitrag hören:




  • Anti-Plastiktüten-Richtlinie wird ab 2018 auch in Rumänien umgesetzt

    Anti-Plastiktüten-Richtlinie wird ab 2018 auch in Rumänien umgesetzt

    Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von derzeit etwa 200 dünnen Kunststofftüten soll bis 2019 auf 90 sinken. 2025 soll der Verbrauch dann nur noch bei durchschnittlich 40 Tüten pro Jahr und Bürger liegen. Ausgenommen von den neuen Vorschriften sind dicke Plastiktüten, die in der Regel mehrfach verwendet werden. Das Gleiche gilt für sehr dünne Tüten, in denen in Supermärkten Obst oder Wurstwaren verpackt werden. Die 28 Mitgliedstaaten können selbst wählen, mit welchen Anreizen sie das Ziel erreichen wollen. Denkbar ist etwa, dass die Regierungen bis Ende 2018 Gebühren oder ein Pfand für Plastiktüten einführen. Aber auch ein grundsätzliches Verbot ist möglich.



    Ab nächstem Jahr werden in Rumänien die dünnen und sehr dünnen Plastiktüten (unter 15 Mikron) verboten. Damit versucht die Bukarester Regierung, die EU-Richtlinie über die Reduzierung der Kunststoffabfälle in die rumänische Gesetzgebung umzusetzen. Die dünnen Plastiktüten verursachen enorme Umweltschäden — zusammen mit anderen Kunststoffabfällen gelangen die dünnen Plastiktüten in Gewässern und zerstören die Fauna. Wenn das so weiter gehen sollte, wird es im Jahr 2050 in den Flüssen, Strömen, Meeren und Ozeanen unseres Planeten mehr Plastiktüten als Fische geben, meinen die Experten.



    Jedes Jahr verbrauchen die Rumänen beim Einkaufen Millionen dünner Plastiktüten. Nur 1% dieser Tüten werden recycelt; die restlichen 99% landen als Kunststoffabfall auf den Müllhalden, in Parks oder in Flüssen und anderen Gewässern. Etwa 12% der Abfälle auf den rumänischen Deponien sind Kunststoffabfälle. Laut Einschätzungen zerfällt eine Plastiktüte in einigen Hundert Jahren. Schlimmer ist es mit dem Polystyrol, aus dem Lebensmittelverpackungen, Kunststoffbehälter oder CDs und DVDs gemacht werden — das Polystyrol zerfällt einfach nicht. Die rumänischen Behörden haben es noch nicht geschafft, die getrennte Abfallsammlung durch eine kohärente öffentliche Politik anzutreiben. Mehr dazu von Liliana Nichita, Projektmanagerin bei der Stiftung Terra Mileniul III:



    Bereits 2010 haben wir landesweit eine Öko-Gebühr für Plastiktüten eingeführt. Leider hatte diese Ma‎ßnahme nicht den erwarteten Effekt — auf dem rumänischen Markt gibt es eine enorme Menge an Plastiktüten. Eine andere Variante wäre, das Übel an der Wurzel zu packen, und das Herstellen sowie den Verkauf dieser Plastiktüten zu verbieten. Gemä‎ß dem neuen Gesetz werden ab 1. Juli 2018 in Rumänien keine dünnen und sehr dünnen Plastiktüten mehr hergestellt, und ab 2019 werden solche Plastiktüten nicht mehr auf den Markt kommen. Laut einer EU-Studie liegt der Plastiktütenverbrauch im Durchschnitt bei 198 Stück pro EU-Einwohner — in Rumänien ist der Verbrauch von Plastiktüten höher als der EU-Durschnitt. Italien ist dafür ein positives Beispiel — dort werden alle Tragetaschen aus kompostierendem Material hergestellt. In Italien ist die Kompostproduktion sehr hoch entwickelt, und die Plastikabfälle waren dabei zu einem gro‎ßen Hindernis geworden. Daher beschlossen die italienischen Behörden, die Plastiktüten zu verbieten und sie mit Tüten und Tragetaschen aus recyclebaren Materialien zu ersetzen. Das war eine gute Methode, die Plastiktüten zu eliminieren.“




    Neben Italien haben auch Frankreich, Dänemark und die Niederlande den Verbrauch von Plastiktüten verboten. In diesen Ländern werden jetzt Tragetaschen aus textilen Materialien verwendet. Liliana Nichita begrü‎ßt diese Initiative, die auch in Rumänien funktionieren könnte:



    Seit der Einführung der Öko-Gebühren gibt es auch in Rumänien wiederverwendbare Tragetaschen aus dickerem Kunststoff. Das neue Gesetz verbietet die Tüten aus dünnem Plastik — die grö‎ßeren Tragetaschen, die wir in den meisten Geschäften finden, werden weiterhin verkauft. Man kann sie über längere Zeit benutzen, und das reduziert den Kunststoffabfall. Eine weitere Möglichkeit wären die Papiertüten, die biologisch abbaubar sind, in der Natur zerfallen und nicht so gefährlich sind wie die Plastiktüten.“




    Bis 2020 muss Rumänien 50% seiner Abfalle recyclen. Zur Zeit werden nur etwa 16% der Abfälle in Rumänien recycelt. Ferner werden gro‎ße Abfallmengen in Rumänien zu Kompost verarbeitet.