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  • Hörerpostsendung 18.9.2016

    Hörerpostsendung 18.9.2016

    Liebe Freunde, ich darf Sie nach der beinahe zweimonatigen Sommerpause herzlich zu einer neuen Hörerpostsendung begrü‎ßen.



    Ich hoffe, Sie hatten einen erholsamen Sommer, und, falls Sie doch auch Zeit hatten, unseren Sender einzuschalten, dass Sie mit der Auswahl der Wiederholungen im Funkbriefkasten zufrieden waren. Mehrere Hörer erkundigten sich nach meinem Urlaub oder berichteten von ihrem eigenen Urlaub. So etwa schrieb uns Volker Schmidt (aus Neubrandenburg) unlängst per E-Mail:



    Lieber Herr Sorin Georgescu,



    ich hoffe, Sie hatten eine schöne Urlaubszeit, auch au‎ßerhalb des Archivs, und haben sich gut erholt.


    Leider vergeht ja diese freie Zeit immer viel zu schnell. Als Rentner haben es da meine Frau und ich schon gut, denn die Arbeitszeit liegt hinter uns und wir können uns mehr um unsere Enkelkinder kümmern und ihnen helfen. Der jüngste Enkelsohn kam jetzt in die erste Klasse, was für alle ein spannendes Erlebnis war. Unseren Rentnerurlaub verbrachten wir im Garten unseres Sohnes und mit ein paar Ausflügen mit unserem kleinsten Enkelsohn. Das war eine schöne Zeit. Jetzt haben wir hier Herbst, der aber zu unserer Freude noch eine Woche richtigen Sommer bringt mit 24 bis 30 Grad, so wie heute auch.



    Ab und zu schalte ich auch unseren kleinen Weltempfänger ein und höre das deutsche Programm von RRI.
    Gefreut habe ich mich, einen der dritten Preise beim Preisausschreiben gewonnen zu haben. Und natürlich ich bin gespannt, was es ist. Mal sehen, wenn die Post aus Rumänien bei mir ankommt.



    Das soll es kurz für heute gewesen sein.



    Herzliche Grü‎ße und alles Gute aus Neubrandenburg



    Ihr RRI-Hörer Volker Schmidt



    Lieber Herr Schmidt, herzlichen Dank für Ihre Zeilen. Ich hatte dieses Jahr tatsächlich einen vielfältigen Urlaub, der — mit Unterbrechungen — über mehrere Strecken verteilt war: eine Woche auf der ägäischen Insel Santorini, einen dreitägigen Ausflug entlang der Donau in Rumänien bis zum Schwarzen Meer, ein Wochenende in den Südkarpaten und zuletzt ganze zwei Wochen in einem kleinen Dorf im Süden der rumänischen Schwarzmeerküste. Entsprechend sonnengebräunt bin ich jetzt, auch wenn ein bisschen schlaff, denn das Meer kann auch anstrengend sein, wenn man sich zu viel sonnt. Aber ich habe mich wirklich entspannt und gute Laune gehabt, denn das Wetter war die ganze Zeit wunderbar und den ganzen September soll es im ganzen Land einen wunderschönen Altweibersommer geben. Übrigens haben wir im Rumänischen keinen so prägnanten Ausdruck für den verlängerten Sommer wie im Deutschen — mir ist zumindest keiner bekannt — und wir sagen schlicht Spätsommer“ dazu.



    Und ich hatte tatsächlich auch in der Zwischenzeit etwas zu tun, sei es in der Bearbeitung alter Aufzeichnungen oder in unserem Bildarchiv. Dank der Zusammenarbeit mit dem Dokumentationsarchiv Funk (kurz: DokuFunk) mit Sitz in Wien ist unser virtuelles Museum Nostalgieecke“ um knapp zwei Dutzend QSL-Karten aus der Zeit vor der Wende und insbesondere aus den Frühneunzigern reicher geworden. Spezieller Dank gebührt in diesem Sinne Herrn Prof. Wolf Harranth und Herrn Christoph Hubner vom DokuFunk-Archiv für das Zusenden der eingescannten Bilder. Ich habe sie schon in die entsprechenden Artikel über QSL-Karten aus der Zeit bis 1989 bzw. von 1990 bis 1998 eingebaut. Somit dürften nun nahezu alle QSL-Karten, die von Radio Rumänien an die Hörer gingen, auf der Webseite abgebildet sein.



    Mit weiteren Urlaubseindrücken geht es nun weiter. Martina Pohl (aus Überlingen, Baden-Württemberg) berichtete über Ihren Urlaub in Norddeutschland:



    Im Juni haben wir unseren Urlaub im Norden von Deutschland verbracht. Genauer gesagt in der Nähe von Husum im Bundesland Schleswig-Holstein. Heute bildet die Halbinsel Eiderstedt Schleswig-Holsteins westlichste Landschaft. Seit 1970 gehört Eiderstedt zum Kreis Nordfriesland mit der Stadt Husum als Sitz der Kreisverwaltung. Ein Sohn der Stadt Husum ist der berühmte Dichter Theodor Storm. Mir gefällt diese Stadt gut als Einkaufsstadt mit seiner markanten klassizistischen Marienkirche. Einen Abstecher nach Friedrichstadt lohnt sich immer. Der gro‎ße Marktplatz bildet den Mittelpunkt dieser Stadt. An dieser Stelle kann man die schönen Häuser mit ihren Treppengiebeln bewundern. Hier gibt es auch einige Wasserwege, die auf einer Bootstour erkundet werden können. Bei Oldenswort gibt es ein Herrenhaus, das mit dem Schlossherrn persönlich besichtigt werden kann. Die Zeit reichte uns aus, um auch dieses Gebäude sowohl von innen als auch von au‎ßen zu betrachten. Ein paar Mal fuhren wir auch nach Tönning, um uns in einem sehr guten Fischgeschäft mit Nordsee-Garnelen, Fischbrötchen und absolut frischem Seefisch einzudecken. Hier liegt auch eine kleine Flotte von Krabbenfängern. Der Luftkurort Garding liegt in der Mitte der Halbinsel Eiderstedt. Hier wurde Theodor Mommsen, ein berühmter Historiker und Literatur-Nobelpreis-Träger geboren. Wenn Markttag ist, herrscht hier emsiges Treiben. Einen Tag wanderten wir zum Leuchtturm Westerhever. Er ist das Wahrzeichen von Eiderstedt. In den Farben wei‎ß-rot ist er schon von weitem zu erkennen. Der Turm ist 41,5 Meter hoch. Auf den Salzwiesen grasen viele Schafe. Es ist ungemütlich kalt und der Wind bläst ins Gesicht. Eine Windjacke hatte ich eingepackt. Nach langem Fu‎ßmarsch ging es wieder zurück zum Auto. Bei relativ schönem Wetter machten wir eine Strandwanderung in St. Peter-Ording. Die Seebrücke zum Strand ist über 1 km lang. Hier gibt es das Naturschauspiel der Gezeiten mit Ebbe und Flut zu bewundern. Markant sind die Stelzenhäuser mit Restaurants. Strandkörbe und Strandsegler bevölkern nur einen kleinen Teil des riesigen Strandabschnittes. Hier kann man stundenlang gehen und dabei die Seele baumeln lassen. Erwähnen möchte ich aber auch noch unseren Aufenthalt in der Stadt Flensburg unmittelbar an der dänischen Grenze. Hier gibt es stattliche Bürgerhäuser, Kaufmannshöfe und Fu‎ßgängerzonen, die zum Bummeln und Einkaufen einladen. Der Museumshafen, wo historische Segelschiffe, Kutter und Dampfer vor Ort liegen, hat ein gewisses Flair. Alle zwei Jahre findet ein historisches Dampfertreffen statt. Dieses würde wieder im Jahr 2017 stattfinden. Falls es sich einrichten lässt, im nächsten Jahr dieses Fest besuchen zu können, würde ich Euch in der Redaktion eine Ansichtskarte von dort senden. Nun mache ich Schluss und verbleibe mit den besten Wünschen



    Ihre Hörerin



    Martina aus Überlingen




    Vielen Dank für Ihre ausführlichen Urlaubseindrücke, liebe Frau Pohl. Norddeutschland und insbesondere Friesland sind tatsächlich sehenswert — ich habe selber vor über zehn Jahren Urlaub auf der ostfriesischen Insel Norderney gemacht.



    Und jetzt wird’s technisch. Vergangenen Sonntag haben wir den letzten Funkbriefkasten vor der Sommerpause erneut gesendet, damit Sie einen leichteren Einstieg in die zuletzt besprochenen Themen haben können. Unter anderem hatte sich unser Hörer Georg Schafheitle über Störungen im Kurzwellenempfang beklagt, die durch stromnetzbezogenes Internet in seiner Wohngegend verursacht sind. Und er bat uns gleichzeitig um Rat, wie man die Störungen eindämmen oder verringern kann. Da ich mich mit dem Thema nicht auskenne, weil wir in Bukarest glücklicherweise umfassend mit Breitband-Internet über Glasfasern versorgt sind, habe die Frage an die Hörer weitergeleitet. Und siehe da, gleich nach der Sendung vom 31. Juli — und damit schon in der Sommerpause — meldete sich unser technisch versierte Hörer und leidenschaftliche Bastler Calvin Knott (aus Theuerbronn, Mittelfranken) per E-Mail mit folgenden Ratschlägen für Herrn Schafheitle:



    Liebes RRI-Team,



    eigentlich wollte ich erst wieder von mir hören lassen, sobald ich testen konnte, ob ich das deutsche Programm der rumänischen Regionalsender empfangen kann […].



    Warum ich mich nun aber eigentlich diesmal schon melde, hat den Grund, dass ich eine Hörerfrage aus dem letztem Funkbriefkasten vom 31.07 gerne beantworten möchte.



    Georg Schafheitle stellte die Frage, ob man PLC bzw. allgemeine Netzstörungen nicht mit gewissen Vorschaltgeräten ausblenden könnte. Ich gehe also davon aus, dass Sie für den Kurzwellenempfang ein nicht-batteriebetriebenes Gerät verwenden und Sie daher vermuten, dass die Netzstörungen direkt über den Stromanschluss in ihren Empfänger einkoppeln.


    Solche Vorschaltgeräte gibt es und man findet sie z.B. auf eBay unter dem Namen “Schuko Netzfilter”. Allerdings haben die meisten Empfänger, die relativ hochwertig sind, ein solches Filter bereits integriert, daher ist es also gut möglich, dass ein solches Vorschaltgerät keine Besserung bringt. Die netzbezogenen Störungen koppeln nämlich auch direkt aus den Stromleitungen durch die fehlende Schirmung wie aus einer Sendeantenne aus. Daher werden Sie mit einem batteriebetriebenen Gerät wahrscheinlich genau dasselbe Problem haben!


    Ich kann Ihnen an der Stelle also nur noch ein paar Tipps geben. Zunächst einmal sollten Sie ein batteriebetriebenes Gerät wie einen kleinen Weltempfänger verwenden, um die Störung zu lokalisieren, beispielsweise mit eingefahrener Antenne die Stra‎ße entlanglaufen und gucken, von welchem Haus die Störungen ausgehen; das Gleiche funktioniert z.B. in einem Treppenhaus, um die Wohnung ausfindig zu machen. Auch an Stromzählern können Sie diesen Test machen, soweit sie diese den Wohnungen zuordnen können. Mit der gleichen Methode können Sie auch in ihrer eigenen Wohnung störende Netzteile o.ä. erkennen.


    Sollten Sie mit all dem keinen Erfolg haben oder der Verursacher sich weigern, sein PLC-System abzuschalten, können Sie nur noch mit dem Weltempfänger eine Stelle suchen, die nicht von den Störungen belastet ist, und dort eine kleine Antenne spannen, welche mittels Koaxialkabel mit ihrem Empfänger verbunden wird. Die Abschirmung des Kabels sollte dabei unbedingt und nach Möglichkeit sogar mit dem Empfänger zusammen separat, also nicht an der Steckdose geerdet werden. Das hat einfach den Grund, dass die langen Erdungskabel oftmals überhaupt nicht gerade durch das Haus verlegt wurden und daher eine relativ hohe Induktivität aufweisen. Dadurch kann die Hochfrequenz aufgrund des induktiven Blindwiderstands also nicht mehr abgeleitet werden. Die separate Erdung sollte daher nach Möglichkeit gerade zur Erde hin verlegt werden. Eventuell kann auch ein Heizkörper o.ä. in manchen Fällen als separate Erdung fungieren.



    Ich hoffe, ich kann Ihnen oder anderen Hörern damit helfen und bedanke mich wie immer fürs Vorlesen und wünsche sowohl der Redaktion als auch den Hörern liebe Grü‎ße!




    Lieber Calvin, vielen Dank für die ausführlichen Zeilen und für die Grü‎ße, und ich hoffe, dass Herrn Schafheitle damit weitergeholfen wird.



    Zum selben Thema äu‎ßerste sich auch Heinrich Emmerl (Kelheim, Niederbayern) — er hörte allerdings die Wiederholung vom vergangenen Sonntag und ging auch auf die wirtschaftlichen und politischen Aspekte des Themas D-LAN ein:



    Am 11.09.2016 beschwerte sich der Hörerkollege Georg Schafheitle über starke Störungen aus dem Netz und erwähnte dabei auch das Wort “Internet”.



    Ich gehe davon aus, dass er die massiven Breitbandstörungen meint, welche durch sogenannte Homeplug-Powerline-Adapter, oft auch PLC oder D-LAN genannt, verursacht werden. Diese Adapter verteilen Netzwerkdaten, am häufigsten das Internet, über die Stromleitungen in den Wohnungen. Dazu benutzen sie das Kurzwellenspektrum von etwa 2 bis 68 MHz und verursachen dadurch starke Radiostörungen, die mehrere Hundert Meter weit reichen.



    Die Hersteller dieser Adapter haben sich ma‎ßgeschneidert hohe Störemissionen bei der Politik, speziell im Europäischen Parlament, genehmigen lassen. Leider liegt der Fall so, dass mit der kürzlich in Kraft getretenen EU-Norm EN-50561 die zulässigen Grenzen für Störemissionen nochmals drastisch erhöht wurden. Wer im Abstand von einigen Hundert Metern zu Häusern wohnt, in denen solche Adapter betrieben werden, kann den Kurzwellen-Radioempfang getrost vergessen. Die Behörden werden in der Regel nicht tätig, denn die modernen Adapter werden gemä‎ß der Norm betrieben und entsprechen den gesetzlichen Regelungen, welche die Lobbyisten den Gesetzgebern in die Hand diktiert haben. Ich habe selber drei Störmeldungen deswegen bei der deutschen Bundesnetzagentur eingereicht, alle wurden abgewiesen. Zuletzt wurde sogar eine Messung des Störpegels vorgenommen und man teilte mir mit, dass die Störstrahlung, die bei mir sogar den Empfang mittelstarker Kurzwellensender beinahe unmöglich macht, noch deutlich unter der alten EU-Norm EN-55022 liegt.



    Es ist praktisch unmöglich, etwas gegen diese Störungen zu unternehmen. Sie werden von den Stromleitungen der Häuser ins Freie abgestrahlt und gelangen über die Empfangsantennen in die Radios. Somit gibt es auch keine wirksamen Filter dagegen.



    Ich kann Herrn Schafheitle nur raten, den Störer ausfindig zu machen und ihn in einem persönlichen Gespräch zu überzeugen, dass er sein Internet technisch anders in der Wohnung verteilt (z.B. über WLAN). Das mag eventuell bei einem Störer noch gut gehen. Ich habe insgesamt sieben direkte Nachbarn, die solche Adapter in den Häusern einsetzen. Da stö‎ßt man auf eine Barriere. Die Leute sind sich keiner Schuld bewusst, zumal die Hersteller der Adapter und auch die Behörden ihnen zusichern, dass sie nichts Illegales tun.




    Wenn man sich überlegt, dass derzeit einer der grö‎ßten deutschen Hersteller dieser Adapter für mehrere Millionen eine neue Produktionsstätte plant, kann man damit rechnen, dass in besiedelten Gebieten der Störpegel durch diese Geräte stetig zunehmen wird. Diese Adapter sind ein Erfolgsmodell und die Politik und die Netzaufsichten haben den hohen Störpegeln auf Kurzwelle den Segen erteilt. Das ist leider nicht zu ändern.




    Auch Ihnen vielen Dank für die ausführlichen Zeilen zum Thema, lieber Herr Emmerl, und hoffen wir, dass sich Herr Schafheitle nicht ganz entmutigen lässt.



    Ich habe schon längst überzogen, doch bevor es zur Posteingangsliste geht, möchte ich mich bei Bernd Seiser für die Glückwünsche zu meinem Geburtstag vor einer Woche bedanken und seine Grü‎ße an den Hörerkollegen Karlheinz Grüttner und Gemahlin Heidi ausrichten. Den Grü‎ßen schlie‎ßen wir uns natürlich an.



    Postbriefe lie‎ß ich mir um den 1. September herum aushändigen, es sind allesamt Zuschriften, die uns im August erreichten, und zwar von Wolfgang Kühn, Peter Möller, Christoph Paustian, Heiner Finkhaus, Georg Schafheitle, Eberhard Equit und Klaus Huber (aus Deutschland) sowie von Wolfgang Waldl (aus Österreich).



    E-Mails erhielten wir seit dem 1. September und bis vergangenen Freitag von Horst Cersovksy, Stefan Druschke, Bernd und Anna Seiser, Lutz Winkler, Heinz-Günter Hessenbuch, Heinz Emmerl, Volker Schmidt, Marco Hommel, Fritz Andorf, Herbert Jörger, Ralf Urbanczyk und Andreas Pawelczyk (alle aus Deutschland) sowie von Ernst Wittibschlager, Georg Pleschberger und Josef Robl (alle drei aus Österreich) und von Peter Böck (der uns in Indonesien empfangen konnte), Dmitrij Kutusow (aus Russland) und Nguyen Tam (aus Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam).



    Das Internetformular nutzten Hans Gosdschan (aus Deutschland) und Paul Gager (aus Österreich).



    Und schlie‎ßlich per Twitter erhielten wir ein Log-Bild vom digitalen Empfang unseres Senders von jemand, der sich nur Holger nennt und in Essen zu Hause ist.




    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 10.7.2016

    Hörerpostsendung 10.7.2016

    Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. In Bukarest haben wir mittlerweile richtigen Sommer mit Temperaturen über 30 Grad, auch wenn hin und wieder mal ein Regen niederprasselt. Passend zur Jahreszeit hatte unser Hörer Christoph Paustian (aus Häusern, Baden-Württemberg) eine Frage:



    Wieviel kostet in Rumänien eine Eintrittskarte in ein Freibad/Schwimmbad heute?



    Vielen Dank für die Frage, lieber Herr Paustian. Die Preise können sehr unterschiedlich sein, da Bukarest nicht sehr viele Freibäder und Schwimmhallen hat. Im Unterschied zu Deutschland, wo es in Gro‎ßstädten nahezu in jedem Stadtteil ein Schwimmbad gibt, kümmern sich die hiesigen Kommunalpolitiker kaum um die Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten der Bürger. Wenn sie es tun, dann ist es meistens im Rahmen von Wahlkämpfen, bei Veranstaltungen mit Freibier und Fra‎ß umsonst, damit der Bürger brav wieder wählen geht. In den wenigen Freibädern, die es in Bukarest gibt, kostet der Eintritt umgerechnet 5,50 € bis knapp 8 €, am Wochenende eher mehr; werktags von 16 bis 20 Uhr gibt es auch Ermä‎ßigungen — dann kostet der Eintritt so um die 3,50 €. In Schwimmbädern, die zu grö‎ßeren, privat betriebenen Fitness- und Wellness-Centern gehören, ist der Eintritt recht teuer, 12 bis 15 Euro kann man da schon hinblättern. Da ist es günstiger, sich ein Monats- oder Jahres-Abo zu verschaffen. Ein Jahres-Abo kostet je nach Ausstattung des Sport-Centers oder den in Anspruch genommenen Dienstleistungen 500 bis 1000 Euro. Ich habe z.B. ein Jahres-Abo für 600 € in einem Fitness-Center und bekomme dafür ganztägig Zugang zum Fitness- und Sauna-Bereich sowie zum überdachten Schwimmbad. Im Sommer kann man sich auf der Terrasse sonnen, ein Handtuch bekommt man ohne Aufpreis, au‎ßerdem darf ich zwölfmal im Jahr jemanden einladen und habe auch einen einmonatigen Gutschein zum Verschenken. Ähnlich ist es in den meisten Sportcentern, einige haben auch Sonderangebote, wenn man z.B. gleich mehrere Abos erwirbt oder die Anlagen nur bis 16 Uhr nutzt.



    Vor drei Wochen hatte ich die Zeilen von Calvin Knott zitiert — Calvin ist ein junger Hörer aus Mittelfranken und ein begeisterter Elektronik-Bastler. In seinem Bericht befasste er sich mit dem sogenannten D-Lan oder PLC, dem aus der Steckdose kommenden Internet und den dadurch verursachten Störungen im Rundfunkempfang. Daraufhin reagierte Oliver Kaiser (aus Düsseldorf) per E-Mail:



    Liebe RRI-Redaktion!



    Heute hörte ich in der Hörerpostsendung die Bemerkungen von Calvin über Power Line Communication, PLC. Er hat leider Recht! Hier in Deutschland dürfen diese Internet-Modems von Privatleuten gekauft werden, um ihr Internet über Stromleitung statt WLAN oder LAN in Haus oder Wohnung zu verteilen. Ich schätze in meiner Wohnsiedlung mit vielen Mehrfamilienhäusern, dass vielleicht jeder Vierte so etwas nutzt. Dadurch wird der Kurzwellenempfang stark gestört. Manche Hersteller versuchen immerhin, die Amateurfunkbänder von Störungen frei zu halten, aber in den Rundfunkbändern sind die Geräusche unerträglich. Radio Rumänien kommt bei mir als einer der wenigen Sender noch an!



    Stromleitungen sind nicht abgeschirmt und eignen sich eigentlich nicht zur Übertragung von hochfrequenten Signalen. Aber das kümmert niemanden mehr. Ich sehe, dass bis vor etwa zwanzig Jahren viele Kurzwellenstationen problemlos gehört werden konnten, aber die Radios schlecht waren, was die Kanaltrennung anging. Heute sind vor allem die preiswerten Radios von Tecsun aus China sehr gute Empfänger, aber die Sendungen fehlen, weil man sie entweder nur im Internet hören kann — oder durch das Internet gestört wird. Ich nehme mein Radio inzwischen oft in einen Park mit und höre dort ungestört.



    Dennoch danke an Radio Rumänien, dass Sie trotzdem auf Kurzwelle senden und ich Sie dort auch gut hören kann!



    Und Calvin selbst meldete sich diese Woche erneut und schilderte seine Versuche, den rumänischen Regionalsender Radio Neumarkt zu empfangen:



    Liebe Freunde in Bukarest,



    wie immer beginne ich mit einem Dankeschön für das Vorlesen meiner letzten E-Mail. Danke dafür.


    Auf den Funkbriefkasten vom 12.06. hin habe ich mal versucht, die deutschen Sendungen von Radio Neumarkt auf Mittelwelle zu empfangen. Da 20 Uhr zu deutscher Zeit für Mittelwelle eigentlich etwas zu früh ist und die Überreichweiten auf Mittelwelle ja erst zu Sonnenuntergang so richtig losgehen, war mit der im Radio integrierten Ferritantenne erstmal noch nichts zu empfangen. Allerdings gibt es hier noch Überland-Telefonleitungen und DSL ist auch nicht verfügbar, was also die Telefondose zum optimalen Antennenanschluss macht. Mit improvisierter Telefonleitungs-Antenne war also auf 1197 KHz ein anderer rumänischer Sender zu empfangen, auf 1323 KHz hatte ich nur Störungen und auf 1593 KHz war das deutsche Programm zwar eindeutig zu vernehmen, allerdings wurde es durch einen oder mehrere andere Sender gestört. So richtig klappt das also leider nicht.


    Wie ich nun allerdings dem letzten Funkbriefkasten vom 03.07. entnehmen konnte, gibt es noch andere rumänische Sender, die anscheinend eine deutsche Redaktion haben.

    Daher nun also meine Frage, ob Sie die rumänischen AM-Sender, die deutsches oder auch englisches Programm haben, einmal auflisten könnten.


    Vielen Dank also und liebe Grü‎ße nach Bukarest, an die Hörer und auch an Robert, einen guten Freund, der oft die Sendungen hört und den Funkbriefkasten bei technischen Themen immer von einem reparierten Radio aus aufnimmt und auf seinem YouTube-Bastelkanal veröffentlicht.





    Hier noch ein paar aktuelle Details zum Empfang: In Theuerbronn kommen Ihre Sendungen nach wie vor sehr gut rein, da ich ein Netzteil, welches starke Störungen verursacht hatte, nun auch beseitigt habe, wird das Fading meistens perfekt ausgeregelt, sodass die Sendungen so gut wie ein lokaler Sender reinkommen. Bei meiner Freundin in Nürnberg in der Innenstadt höre ich auch ab und zu die Sendungen, dort ist das Grundrauschen durch die ganzen Geräte zwar deutlich höher, dennoch sind die Sendungen dort gut verständlich!




    Lieber Calvin, vielen Dank für das detailreiche Feedback und herzliche Grü‎ße an Dich, Deine Freundin und Deinen Kumpel Robert. Du hast es richtig verstanden — es gibt mehrere öffentlich-rechtliche Regionalsender, die Programme in deutscher Sprache für die hiesigen deutschsprachigen Minderheiten auf Mittelwelle und UKW ausstrahlen. Ob die Mittelwelle-Ausstrahlungen bis nach Mittelfranken reichen, wei‎ß ich nicht, in näheren Ländern wie Ungarn und Österreich sollen sie aber noch zu empfangen sein. Aber aus Mittel- und Norddeutschland haben sich schon mal Hörer gemeldet, die den einen oder anderen Sender reinbekommen haben sollen. Also: Abgesehen von Radio Neumarkt strahlen noch die Sender Radio Temeswar, Radio Reschitza und Radio Bukarest Programme in deutscher Sprache aus. Radio Temeswar sendet in deutsch Montag bis Sonntag von 12.00 – 13.00 Uhr und von 18.00 – 19.00 Uhr — die Zeitangaben sind in MESZ, also schon für Deutschland berechnet — auf 630 KHz. Radio Reschitza sendet in deutsch nur donnerstags von 13.20 – 13.50 Uhr auf 105,6 MHz — das ist allerdings UKW und scheidet daher für den Rundfunkfernempfang aus. Und schlie‎ßlich Radio Bukarest sendet seine Programme für die deutsche Minderheit von Montag bis Samstag zwischen 13.00 und 14.00 Uhr, sonntags zwischen 09.20 und 09.30 auf den Frequenzen der Mittelwelle 603, 909, 1197, 1314, 1323, 1404 und 1593 KHz. Falls Du, lieber Calvin, oder andere Hörer jetzt nicht alles mitschreiben konnten, ist es nicht weiter schlimm — der Funkbriefkasten wird wie immer auf unserer Homepage nachzulesen sein. Und wie anfangs gesagt wei‎ß ich nicht, ob einige dieser Frequenzen auch über die Landesgrenzen Rumäniens hinaus zu empfangen sind. Falls nicht und jemand dennoch reinhören möchte, gibt es die Möglichkeit, Podcasts von diesen Sendern zu hören — auf der verlinkten Webseite funkforum.net gibt es im Abschnitt Redaktionen“ weiterführende Info.




    Zum Schluss noch eine Hörermeldung zu einem aktuellen Thema. Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) schrieb uns per E-Mail:



    Interessant fand ich die Analyse vom ehemaligen rumänischen Präsidentenberater Iulian Chifu zum sogenannten Brexit, dem Referendum zum EU-Austritt Gro‎ßbritanniens und seinen Auswirkungen, die in der letzten Woche Thema der Sendereihe “Das globale Dorf” war. Iulian Chifu ging auf mehrere Länder ein, in denen in den letzten Jahren der Europa-Skeptizismus ebenfalls zugenommen hat. Auf die Situation in Rumänien ging er leider nicht explizit ein, doch das hätte mich auch noch interessiert. Wenn man die Nachrichten aus Rumänien in den letzten Jahren verfolgt, scheint es, dass Rumänien genau vom entgegengesetzten Trend erfasst ist. Die Verbundenheit mit den Werten der EU scheint zu wachsen und die europaskeptischen Parteien wie die Gro‎ßrumänische Partei verlieren immer mehr an Wählern. Und das, wo die EU doch gerade Rumänien ständig kritisiert, immer wieder neue Forderungen stellt und den Schengen- und Eurobeitritt hinauszögert.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Urbanczyk. Inzwischen haben wir auch über mögliche Auswirkungen des Brexit auf die rumänische Wirtschaft berichtet, beispielsweise in einem Hintergrundbericht am 1. Juli. Darin war die Rede von Auswirkungen des Brexits, die in Rumänien auf drei Ebenen zum Ausdruck kommen würden: kurzfristig, also insbesondere auf den Finanzmärkten, mittelfristig (in 1-2 Jahren), also die wirtschaftliche Dimension betreffend, und langfristig, die politische und institutionelle Dimension betreffend. Rumänische Finanzexperten versicherten aber vorerst, dass es keinen Absturz und kein Chaos geben werde, dass die Märkte gut funktionierten und die Liquiditäten gut im Umlauf seien. Es werde noch weitere Turbulenzen in den kommenden Wochen geben, allerdings verfüge man auf globaler Ebene über das notwendige Instrumentarium, um sie in Griff zu bekommen, sagte etwa der Stellvertreter des rumänischen Notenbankchefs.




    Zeit für die Posteingangsliste, die diese Woche nur bis Donnerstag geht, da ich am Freitag zu einer Hochzeit reisen musste. Herkömmliche Briefe oder Empfangsberichte per Post erhielten wir von Paul Gager (Österreich), Fabio Pareto (aus Italien, der allerdings das erste Programm des Inlandssenders hörte, aber irgendwie landete der Empfangsbericht bei uns), Sandro Blatter (Schweiz), Brian Webb (Neuseeland) sowie von folgenden Hörern aus Deutschland: Heiner Finkhaus, Ulrich Wicke, Erhard Lauber und Karl-Heinz Grüttner (mit einer Urlaubsgru‎ßkarte aus der Sächsischen Schweiz).



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Donnerstagnachmittag von Georg Pleschberger (Österreich), Dmitrij Kutusow (Russland) sowie von Volker Schmidt, Bernd Seiser, Volker Willschrey, Werner Hoffmann, Heinz Günter Hessenbruch und Calvin Knott (alle aus Deutschland).



    Das Internetformular nutzten Peter Seiltz und Horst Cersovsky (D) sowie Paul Gager (A).




    Audiobeitrag hören:





  • Hörerpostsendung 19.6.2016

    Hörerpostsendung 19.6.2016

    Von mehreren Hörern haben wir in letzter Zeit Feedback bekommen zu unseren Berichten über den Raketenabwehrschild der Nato im rumänischen Deveselu und den Verstimmungen zwischen Russland und Rumänien. So etwa schrieb uns Dieter Feltes (aus Pyrbaum, Bayern):



    Leider gibt es nun wieder Unstimmigkeiten zwischen Rumänien und Russland hinsichtlich des Raketenabwehrsystems. Ich finde, dass gerade in dieser kritischen Zeit solche Systeme nicht aufgestellt werden sollten, wo man doch wei‎ß, dass Russland sich dagegen sträubt und Gegenma‎ßnahmen plant. Es ist abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt. Ich hoffe nur Gutes, weil in vielen Teilen der Welt politische Baustellen vorhanden sind.



    Und Horst Kuhn (aus Hamburg) fragte:



    Frage zur Raketenabwehranlage in Deveselu: Russland fühlt sich bedroht. Wie reagiert die rumänische Bevölkerung?




    Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) teilt hingegen die Sorgen seiner Hobby-Kollegen nicht:



    In den letzten Tagen gab es in Ihren Sendungen fast täglich einen Bericht zur Einweihung der Station des Nato-Raketenschutzschildes im rumänischen Deveselu. Dass solche rein defensiven Systeme derartige Diskussionen auslösen können, wird mir wohl immer unbegreiflich bleiben. Von mir aus kann sich jedes Land so viele Raketenschutzschilde aufbauen, wie es sich leisten kann. Ich kann mich doch nicht vermeidbaren Gefahren ausliefern, indem ich mich absichtlich genauso schutzlos mache, wie andere es auch sind. Schade nur, dass dafür so viel Geld in die Hand genommen wird, welches im Bildungswesen oder in der Gesundheitsversorgung auch gut angelegt gewesen wäre.




    Liebe Freunde, vielen Dank für Ihre Meinungen. Ich kann die Sorgen der Menschen in Deutschland verstehen und zum Teil auch den Pazifismus um jeden Preis, den insbesondere Westdeutsche als Teil ihrer Identität auffassen. Doch kann ich Ihnen versichern, dass niemand in Rumänien sich einen Krieg mit Russland wünscht. Aber angesichts der Drohgebärden aus Moskau dürfte sich die rumänische Bevölkerung ruhiger mit dem Schutzschild der Nato als ohne ihn fühlen. Es ist zum ersten Mal in der Geschichte Rumäniens, dass das Land Sicherheitsgarantien bekommt. Und den Wunsch, dieser westlichen militärischen Allianz anzugehören, kann man nicht einfach mit der Reizbarkeit Russlands abtun. Ich verstehe da überhaupt nicht, wie sich einige westeuropäische Politiker anma‎ßen, anderen Ländern vorzuschreiben, welchem Bündnis sie beitreten oder nicht beitreten sollen, blo‎ß um auf die Befindlichkeiten eines Despoten Rücksicht zu nehmen. Bei allem Verständnis für den grundsätzlichen Pazifismus der Nachkriegsgenerationen in Deutschland — ich glaube, dass manchen Deutschen die Empfindlichkeit für die Angst der Osteuropäer einfach fehlt. Vor einigen Tagen habe ich einen passenden Artikel in der Online-Ausgabe der Neuen Zürcher Zeitung gelesen. Ich darf einen Absatz zitieren. Unter dem Titel Wenig Lust auf Bündnistreue schreibt der Berlin-Korrespondent der Publikation folgendes:



    Repräsentative Umfragen in Deutschland zeigten in den vergangenen Jahren eine geringe Bereitschaft, Nato-Partner im Ernstfall zu verteidigen. In einer in diesem Frühjahr von der Bertelsmann-Stiftung und dem polnischen Institut für öffentliche Angelegenheiten vorgelegten Studie sagten nur 31 Prozent der Befragten, Deutschland müsse seine Verpflichtungen als Nato-Mitglied und EU-Partner bei der Verteidigung eines angegriffenen Landes erfüllen. 57 Prozent sind gegen die Entsendung von Soldaten. Die Autoren der Studie schrieben, das liege kaum an der Abneigung gegenüber diesen Staaten, sondern eher an der pazifistischen Grundhaltung der Deutschen, was sich in anderen Umfragen bestätigt hat. Obwohl gern mit der Last der Geschichte argumentiert wird, fehlt in Deutschland oft das Gespür für die besondere historische Erfahrung der Völker Ostmitteleuropas, die von Hitler und Stalin einst untereinander aufgeteilt wurden. Bezeichnend dafür ist, dass eine Mehrheit der Deutschen laut Umfragen durchaus Sympathien für Russland hat und es als «Nachbar» bezeichnet.“



    Vielleicht versteht man jetzt besser, warum die baltischen Staaten, Polen und Rumänien so sehr auf die Amerikaner zählen. Nicht, weil sie die EU spalten wollen, wie oft behauptet wird, sondern weil westeuropäische Partner so zögerlich auf Russlands aggressive Nachbarschaftspolitik reagieren. Präsident Putin und all seine Versteher behaupten immer wieder, dass die Osterweiterung der Nato 1990 im Gegenzug zur deutschen Wiedervereinigung ausgeschlossen worden sei. Eine ausgezeichnete Phoenix-TV-Dokumentation mit dem Titel Poker um die deutsche Einheit von Ignaz Lozo vom vergangenen Jahr entlarvt diese Behauptungen als Lüge. Eine gute Besprechung der Doku ist auch in der Welt Online zu lesen.



    Von Politik und diesem brisanten Thema geht es nun wieder zum friedlichen Hobby des Radiohörens. Erneut erhielten wir eine E-Mail von einem unserer jüngsten Hörer. Calvin Knott ist in Mittelfranken zu Hause, 16 Jahre alt und ein leidenschaftlicher Bastler. Er interessiert sich für unterschiedliche Sende- und Empfangstechniken sowie für physikalische Phänomene rundherum. Folgendes berichtete er uns aus seinen Hobby-Aktivitäten der letzten Zeit:



    Liebes RRI-Team,



    Zunächst einmal vielen Dank für das Vorlesen meines letzten Hörerberichts vom 24.4., in dem ich ein paar Messwerte über DAB/DAB+ aufgeführt habe. Vor allem auch vielen Dank an alle, die sich daraufhin über DAB+ und ihre Erfahrungen geäu‎ßert haben! Doch anscheinend hat sich The Mighty KBC wohl nicht ganz unterkriegen lassen, da ich vor ein paar Wochen erst wieder eine Kurzwellensendung von dem Sender hören konnte, über die man sich auch auf deren Facebook-Seite gefreut hatte!


    Auch zwei junge YouTuber hatten am 28.05. in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Radiomanufaktur eine Testsendung mit SM-Radio International aus Kall gesendet.

    Nachdem ich den beiden einen Empfangsbericht gesendet habe, bekam ich Informationen über einen scheinbar neuen deutschen Kurzwellensender, der sich Europa24 nennt und es sich zur Aufgabe gemacht hat, deutsche nationale Nachrichten in deutscher Sprache für Urlauber international zu senden! Gesendet wird täglich von 8 bis 20 Uhr auf 6150 Khz.


    Ich finde, das ist ein klasse Gegenstück zu den internationalen Nachrichten von RRI, auch wenn Eure oftmals interessanter sind, da man die lokalen ja sowieso mitbekommt. Der Sender bringt zwar relativ wenige interessante Inhalte wie kulturelle Themen etc. und ist eher schlecht zu empfangen, dennoch finde ich das Angebot für deutsche Urlauber gro‎ßartig, oder auch wenn gerade keine verständliche RRI-Sendung läuft. Gesendet werden dort also hauptsächlich Musik und aktuelle Nachrichten. Worum es mir also in meinem heutigen Bericht eigentlich geht, ist, dass die Kurzwelle wieder aufzuleben scheint, was gro‎ßartig ist, da sie eigentlich etwas sehr Wichtiges ist.


    Gleichzeitig fällt mir allerdings ein immer grö‎ßer werdendes Problem gegen die Kurzwelle auf, über welches sich so einige Kurzwellenhörer, DXer und Amateurfunker beklagen. Es handelt sich dabei um das PLC-System, auch Powerline oder D-LAN genannt. Es soll eine Alternative zu W-LAN sein, bei dem das häusliche Stromnetz als Datenleitung genutzt wird. Es sind also einzelne Module, welche in die Steckdose gesteckt werden und somit untereinander in einem Netzwerk kommunizieren. Das gro‎ße Problem dabei ist nun allerdings, dass dazu der Frequenzbereich von 1-30 MHz genutzt wird, welcher direkt in das Kurzwellenband fällt. Je nachdem wie gut oder schlecht die häuslichen Stromleitungen nun also durch äu‎ßere Einflüsse geschirmt werden, koppeln diese Frequenzen dort aus und stören die Kurzwelle. Leider ist dieses System so schlecht konzipiert, dass, selbst wenn keine Daten übertragen werden, das komplette Band trotzdem benutzt wird. Das bedeutet also, sobald ein solches System eingerichtet wurde, ist der Kurzwellenempfang in unmittelbarer Nähe nicht mehr möglich! Man hört dann nur noch ein schnelles Knacken in gleichen Intervallen. Eventuell hat hier auch ein anderer Hörer schon seine Erfahrung gemacht, das wäre natürlich interessant für den nächsten Hörerbericht!


    Das wäre es dann aber auch wieder von mir gewesen. Vielen Dank für das Vorlesen und liebe Grü‎ße nach Bukarest sowie an die Hörer!



    Lieber Calvin, vielen Dank für Deine ausführlichen Zeilen. Über das Problem der Störung des Rundfunkempfangs durch das PLC-System hat bereits ein Hörer andeutungsweise berichtet. Letzte Woche hatte ich den Brief von Georg Schafheitle (Singen am Hohentwiel, Baden-Württemberg) verlesen. Der Brief endete mit einem Postskriptum, in dem es hie‎ß:



    In dichtbesiedelten Wohngebieten gibt es leider öfters massive Störungen durch netzbezogenes Internet oder durch Störstrahlungen von TV-Geräten (Schaltnetzteile). Verschiedene AM-Wellenbereiche sind dann davon verseucht, was schade ist.



    Daraus schlie‎ße ich, dass auch andere Hörer mit dem Phänomen konfrontiert wurden, zumal das Powerline-Communication-System in Deutschland einigerma‎ßen ausgebaut zu sein scheint. In Rumänien ist D-Lan so gut wie nicht vorhanden. Einem rumänischen Portal zufolge, dessen Name sich als Enthüllungen“ übersetzten lässt, habe man 2005 das PLC-System testweise in zwei Ortschaften in Siebenbürgen eingeführt, dann aber nicht weiter ausgebaut. Grund für das Aussetzen des Projekts sei gewesen, dass der anbietende Stromkonzern dadurch die Stromrechnungen der Nutzer nicht mehr hätte aufbauschen können, denn mit dem Datentransfer hätte man auch den exakten Stromverbrauch mitberechnen können. Ich wei‎ß nicht, ob diese Information so stimmt und wie glaubwürdig dieses Portal ist, aber eine gewisse Plausibilität ist nicht auszuschlie‎ßen. In den letzten Jahren haben es krumme Geschäfte in der Energiebranche immer wieder in die Schlagzeilen geschafft.



    Damit Zeit für die Postliste. Postbriefe erhielten wir von Sandro Blatter (CH), John Nooijen (NL) sowie von Joachim Verhees, Christoph Paustian und Michael Willruth (alle aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Kristian Kolar (Kroatien), Avinash Cheekoth (einem Wissenschaftler im Bereich der Biotechnologie, der uns in den Vereinigten Arabischen Emiraten empfangen konnte) sowie von Gerd Brüschke, Anna und Bernd Seiser, Karsten Hoch, Hans Kaas und Jörg-Clemens Hoffmann (alle aus Deutschland).



    Das Internetformular nutzte Christian Laubach (aus Deutschland).



    Nächste Woche gönne ich mir eine Auszeit und fliege nach Griechenland für ein bisschen Entspannung. Kommenden Sonntag wird daher jemand anders den Funkbriefkasten gestalten, ich bin übernächsten Sonntag wieder da. Sorin Georgescu sagt an dieser Stelle danke fürs Zuhören uns bis bald!




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