Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!
Zunächst einmal möchte ich auf eine Neuerung auf unserer Webseite verweisen. Seit etwa zweieinhalb Wochen bieten wir auf unserer Webseite auch Podcasts zum Nachhören an. Wir laden jeden Abend die jeweilige Nachmittagssendung in einen bezahlten Soundcloud-Account hoch und betten sie dann auch auf unserer Homepage ein. Die jeweils letzte Sendung ist auf der Startseite oben rechts gut sichtbar, und in der oberen Leiste ganz rechts finden Sie unter dem Button PODCASTS“ alle bisherigen Sendungen. Wohlgemerkt kann man die Podcasts nur anhören, nicht auch herunterladen, und es funktioniert sowohl auf dem Rechner als auch auf mobilen Geräten wie Handy oder Tablet. Wer selber ein Souncloud-Benutzerprofil hat, kann sich die jeweils gewünschten Sendungen zu seiner eigenen Playliste hinzufügen und zu jedem beliebigen späteren Zeitpunkt anhören. Und natürlich kann man die Podcasts auch direkt im Browser auf unserer Webseite anhören.
Und jetzt zu Hörerzuschriften. Von unserer Stammhörerin Beate Hansen (aus Wiesbaden) erhielten wir per E-Mail noch im März mehrere Beobachtungen und Fragen zu Rumänien, die aufgrund des Umfangs nicht alle in einer Sendung zu beantworten sind. Für heute habe ich mir ein paar Fragen ausgesucht, die alle mit Umwelt- und Klimaschutzschutz zu tun haben:
Gelegentlich war zu hören, dass die Recyclingquote in Rumänien immer noch ziemlich niedrig sei. Ändert daran der European Green Deal etwas? À propos Autofahren: Ist der Grüne Freitag“ ein erster Ausdruck der USR-Regierungsbeteiligung? Welche konkreten Pläne gibt es, die miese Luftqualität in den Städten in den Griff zu bekommen? Wie soll es mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien weitergehen?
Vielen Dank für Ihre Treue, liebe Frau Hansen. Ich bin immer beeindruckt, wie sehr sich unserer Hörerinnen und Hörer für Rumänien interessieren. Nun, der Grean Deal ändert vorerst nur wenig an der Recyclingquote, er hat ja auch nur indirekt etwas damit zu tun. Es geht zunächst darum, die schädlichen Ausstöße der Industrie EU-weit zu begrenzen und schrittweise zu reduzieren, bis Europa im Idealfall zum klimaneutralen Kontinent wird — so das ehrgeizige Ziel, das sich Brüssel gesteckt hat. Für Rumänien bedeutet das zunächst, seine letzten Kohlegruben zu schließen. Die Europäische Union forderte Rumänien durch den Vizepräsidenten Frans Timmermans höchstpersönlich unlängst auf, einen Plan für den Kohleausstieg vorzulegen. Doch das dürfte angesichts alter Mammut-Kraftwerke schwierig werden. Erste Maßnahmen dazu haben zu Protesten einiger tausend Bergarbeiter geführt, die um ihre Arbeitsplätze bangten. Sie legten die Arbeit nieder und schlossen sich sich mehrere Tage lang im Untertagebau ein, was einige populistische Politiker ausschlachteten, um Stimmung gegen die Regierung und die EU zu machen. Die Recyclingquote ist auch deshalb so niedrig, weil es an Infrastruktur fehlt und weil die getroffenen Maßnahmen auch nur halbherzig umgesetzt werden. Leergut wird nur an wenigen Stellen entgegengenommen, zumindest in der Hauptstadt stehen große Container und Automaten eigentlich nur vor großen Hypermärkten. Bei mir im Kiez standen ein paar große Container für Glas, Plastik, Aludosen und Papierverpackung an der Hauptstraße, die sind aber irgendwann verschwunden, vermutlich weil sich die Anwohner wegen des Lärms beschwert haben. So hat man in Plattenbauten wie meinem nur die Möglichkeit, Glas, Plastik und Aludosen in getrennten Müllsäcken auf der Plattform der Müllrutsche liegen zu lassen und darauf zu vertrauen, dass die Müllabfuhr in Zusammenarbeit mit der Putzfrau sie einsammelt und auch getrennt entsorgt. Weggeräumt werden sie auf jeden Fall — über Feiertage sammeln sich da jede Menge Flaschen und Dosen an –, ob sie dann aber umweltgerecht entsorgt werden, das wäre mal eine investigative Recherche wert, also zum Beispiel ins Auto steigen und den Müllwagen bis zur Deponie verfolgen, um zu sehen, was am Endlager passiert. Einige Supermärkte haben inzwischen Behälter für Altbatterien und verbrauchte Leuchtkörper aufgestellt, aber beim Hineinschmeißen des recycelbaren Guts wird man oft vom Bodyguard des Supermarkts argwöhnisch beäugelt. Für den Ausbau der erneuerbaren Energien muss es allerdings auch einen politischen Willen und entsprechende Incentives (also finanzielle Anreize) geben. Zwar gab es immer wieder entsprechende Programme vom Umweltministerium auch für Endverbraucher, wie beispielsweise grüne Zertifikate für Solaranlagen, für die Verschrottung alter Wagen oder für den Erwerb umweltfreundlicher Haushaltsgeräte, doch wird man erst in einige Jahren sehen, inwiefern sie wirklich greifen.
Die schlechte Luftqualität in rumänischen Städten ist in erster Linie durch den übermäßigen Autoverkehr verursacht. Die Kommunalpolitik hat sich einfach nicht ernsthaft darum gekümmert, mehr auf öffentlichen Nahverkehr oder Fahrradpisten zu setzen und die Blechlawine durch mutige, aber unter Autofahrern sicherlich unpopuläre Maßnahmen einzudämmen. Ganz im Gegenteil — Grünflächen verschwinden, um Parkanlagen Platz zu machen, Straßen werden verbreitert, Gehsteige verringert oder Bürotürme ohne ausreichend unterirdische Garagen werden errichtet, so dass letztendlich noch mehr Verkehr angezogen wird. Und ich kenne in Europa keine passantenfeindlichere Hauptstadt als Bukarest. Ich wohne z.B. nahe einer der meistbefahrenen Ost-West-Achsen mit drei bis vier Fahrspuren in jeder Richtung. Die Ampeln bei den Kreuzungen oder Straßenüberquerungen sind ganz auf die Autofahrer eingestellt, das Grün für Passanten ist schwuppdiwupp weg, die letzten paar Meter muss man fast rennend bei bereits blinkendem Licht zurücklegen. Weniger flinke oder alte und gebrechliche Menschen haben da kaum eine Chance, die Straße rechtzeitig zu überqueren, sie müssen dann meistens in der Mitte stehenbleiben, mit etwas Glück in einer Straßenbahnhaltestelle, und aufs nächste Grün warten.
Außerdem ist immer wieder die Rede von illegalen Müllverbrennungen außerhalb der Städte, meistens bei Nacht. Im vergangenen Sommer sind die Bukarester mehrfach bei stinkender Luft aufgewacht. Zwar haben die Behörden immer wieder, in Begleitung von Kamera-Teams der Medien, irgendwelche Missetäter erwischt und vorgeführt, die ein paar Autoreifen verbrannten. Die Vermutung liegt aber nahe, dass da mehr am Laufen ist und es sich um Korruption bis an höchste Stellen handelt. Der ehemalige liberale Umweltminister, der sein Amt von November 2019 bis November 2020 inne hatte, hatte zwar ein großes Mundwerk, doch sein lautstarkes Engagement für die Umwelt war nur ein Lippenbekenntnis. Denn letztendlich stürzte er über eine Korruptionsaffäre, die, wenn sie bewiesen wird, eine ganz andere Sprache spricht: Er wird nun beschuldigt, von einem Eisen- und Stahl-Kombinat 22 Tonnen Wellblech in Wert von rund 21.000 Euro als Bestechung angenommen zu haben. Als Gegenleistung soll das Umweltressort dem Kombinat ein grünes Treibhausgas-Zertifikat ausgestellt haben, und das Wellblech soll bei einer Handelsgesellschaft gelandet sein, die einem Verwandten des Ministers gehörte.
Die USR (Union Rettet Rumänien) hat den Umweltschutz teilweise schon als Thema für sich beansprucht, so richtig auf die Fahnen geschrieben hat sie es sich aber nicht. Zwar gab es löbliche gesetzliche Initiativen ihrer Abgeordneten, z.B. gegen die Abholzung der Wälder oder im Fall der Goldförderung mit gefährlichen Chemikalien in Roșia Montană, aber gleichzeitig machten andere Initiativen die Runde in Satire-Publikationen. Beispielsweise wurde auf Initiative der USR 2018 ein Lärmschutzgesetz verabschiedet, das zwar gut gemeint ist, aber nicht in allen Fällen umsetzbar ist. Da heißt es, dass bei einer Lärmüberschreitung von über 35 dB — z.B. in Nachbarwohnungen, naheliegenden Bars, öffentlichen Institutionen oder durch den Verkehr — Geldstrafen verhängt werden können. Die Lärmüberschreitung müsse bei geschlossenen Fenstern und Türen festgestellt werden. Nun liegt es auf der Hand, dass nicht alle Streifenpolizisten Messgeräte zur Hand haben; der laute Nachbar kann andererseits bis zum Eintreffen der Polizei oder des Lärmexperten die Quelle des Getöses wieder einstellen; und außerdem ist in Großstädten an vielen verkehrsstarken Straßen der Limit von 35 dB ohnehin überschritten.
Und schließlich ist der Grüne Freitag“, also der Tag, an dem möglichst viele Menschen ermuntert sind, aufs Autofahren zu verzichten, eher ein PR-Gag, den die Wählerschaft auch so verstanden hat. Das ist eine gute Gelegenheit für Politiker jeglicher Couleur, die normalerweise ihre Hintern kaum aus den Limousinen setzen, sich auf dem Fahrrad ablichten zu lassen, um ihrer Engherzigkeit den Hauch eines grünen Herzens anzuheften.
Schlussfolgernd: Rumänien ist auf dem Gebiet Umweltschutz, Recycling, erneuerbare Energien usw. noch ziemlich am Anfang — es braucht Infrastruktur, es braucht Erziehung und es braucht auch einen politischen Willen — ob nun mit einer grünen Partei oder mit den bisherigen Parteien. Herzliche Grüße nach Wiesbaden, liebe Frau Hansen!
So, letzten Sonntag habe ich zeitlich sehr überzogen, was dazu geführt hat, dass die bereits produzierte Radiotour keinen Platz mehr in der Sendung hatte, worauf mich die Kollegen baten, mich künftig etwas kürzer zu fassen und mich idealerweise auf maximal 12 Minuten zu beschränken. Also Zeit noch für eine Botschaft. Paul Gager (aus Wien, Österreich) hinterließ uns eine Frage im Feedback-Formular:
Werte Redaktion!
Zum Thema Hochseeflotte“ in Rumänien im Funkbriefkasten vom 21. März hätte ich eine Frage. Hat zu früheren Zeiten der Rumänische Rundfunk eigene Kurzwellenprogramme/Sendungen für die rumänische Hochseeflotte-Besatzung ausgestrahlt? Vom Polnischen Rundfunk sind mir solche aus den 70erJahren des vorigen Jahrhunderts unter den Namen Polish for Seamen“ bekannt. Vom sowjetischen Rundfunk gab es mal eine Sendung: Fishermen-Service“ auf Kurzwelle sowie das Programm Radiostantsiya Atlantica for Mariners in the Atlantic“ — wie mir meine QSL-Karten-Sammlung zeigt.
Und im Schweizer Kurzwellenrundfunk gab es jeden ersten Sonntag im Monat, wie mir meine Unterlagen zeigen, die Sendung Seemannsposcht“ (Program for the Swiss Sailors). Vom Rumänischen Rundfunk habe ich in dieser Richtung leider nichts gefunden.
Mit grübelnden Grüßen
Paul Gager
Vielen Dank für Ihre Frage, lieber Herr Gager. Die Sendungen für rumänische Seeleute gibt es heute noch, sowohl im Internet als auch über Kurzwelle, allerdings ist das Angebot heute eingeschränkt. Im welchen Umfang sie früher ausgestrahlt wurden, als Rumänien noch eine Hochseeflotte hatte, die sich zeigen ließ, kann ich nicht sagen. Heute gibt es nur noch jeden Sonntag den Rumänischen Kurier für Seeleute“, der von 07.00 bis 10.00 Uhr UTC Sommerzeit bzw. 08.00 bis 11.00 Uhr UTC Winterzeit zu empfangen ist, und zwar auf den Frequenzen 15400 kHz und 17750 kHz mit dem Zielgebiet Ägypten sowie 11650 kHz mit dem Zielgebiet Westeuropa. Die Zielgebiete entsprechen wahrscheinlich den geografischen Regionen der Welthäfen, in denen rumänische Handelsschiffe heute noch anlegen. Ich glaube mich zu erinnern, dass uns ein Hörer aus dem norddeutschen Raum mal mitgeteilt hat, dass er die zuletzt genannte Frequenz mit seinem Weltempfänger sogar einfangen konnte. Ich kann mich aber partout nicht mehr erinnern, wer es war — vielleicht war es unser Hörerfreund Carsten Fenske (aus Greifswald) oder es war ein Gelegenheitshörer, ich weiß es einfach nicht mehr.
So, liebe Freunde, das war’s für heute, am Palmsonntag in der orthodoxen Kirche, zum Schluss noch die Postliste. Neue Postbriefe habe ich momentan keine, auf elektronischem Wege erreichten uns bis vergangenen Samstag Empfangsberichte und Botschaften von Anna und Bernd Seiser, Henning Deichsel, Michael Willruth, Lutz Winkler, Wolfgang Maschke, Dietmar Wolf, Jörg-Clemens Hoffmann und Helmut Matt (D) sowie von Albert Zrim und Paul Gager (A) und Siddhartha Bhattacharjee (IND).
S.G. sagt an dieser Stelle: Danke fürs Zuhören, bleiben Sie gesund und bis demnächst!
Audiobeitrag hören:
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!
Mitte Januar meldete sich wieder ein Hörer, der uns zwar immer noch regelmäßig hört, aber in letzter Zeit seltener geschrieben hat. Stefan Druschke ist in Kerpen, NRW, zuhause und schickte uns unlängst folgende Zeilen per E-Mail:
Liebe Freunde vom deutschen Programm!
Nun ist schon wieder etwas Zeit vergangen, seit ich mich zum letzten Mal schriftlich bei Ihnen gemeldet habe, und ja, ein neues Jahr haben wir inzwischen auch, aber irgendwie ist die Zeit so ziemlich schnell dahin gerast. Die Sendungen von RRI in deutscher Sprache habe ich aber auch weiterhin auf Kurzwelle verfolgt, teilweise auch on demand über Ihre Website, aber meist habe ich gleichzeitig noch andere Dinge erledigt. Heute nehme ich mir aber wieder einmal die Zeit für ein paar Zeilen.
Inhalt und Moderation der Programme gefallen mir weiterhin gut, und jede Sendung ist interessant und hörenswert. Heute möchte ich Ihnen auf diesem Weg einen weiteren Empfangsbericht über Ihre heutige Sendung zukommen lassen, die ich vor einigen Minuten gehört habe.
Für heute möchte ich mich nun auch wieder verabschieden. Vielen Dank nochmals für die schönen Sendungen aus Bukarest!
Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Druschke. Tatsächlich ist das Radio auch ein sogen. Begleitmedium, d.h., man kann nebenbei auch etwas anderes tun, beispielsweise lesen, fahren, im Haushalt werkeln u.a.m. Beim Rundfunkfernempfang über Kurzwelle war das wegen der variablen Empfangsqualität allerdings etwas anstrengend, da nahm man sich einfach die Zeit, beispielsweise eine volle Stunde vor dem Radioapparat zu verbringen. Heute kann man sich einfach die Podcasts herunterladen und sogar während des Spaziergangs oder Joggings über Handy, iPod & Co. reinhören.
Wir bleiben in NRW, denn aus Solingen erreichte uns Mitte Januar eine E-Mail eines neuen Hörers, der allerdings mit anderen Auslandssendern schon Erfahrung hat. Folgendes schrieb uns Michael Hartmann:
Sehr geehrte Damen und Herren,
auf einigen Teilen Ihrer Homepage stand, Sie wären auch über Satellit zu empfangen. Aber in Ihrer Frequenzübersicht steht dies nicht mehr. Ist das noch aktuell? Ich habe nur Satellitenantenne und DAB+ sowie UKW. Als Stream übers Internet habe ich es eben nach mehreren Versuchen hinbekommen, mir Ihre heutige Sendung anzuhören. Wobei mich touristische Informationen immer interessieren. So habe ich auch schon über die interessanten Fotos gestaunt, die Sie auf Ihrer Homepage aus Ihrem Land haben.
Ich hatte bisher nur über Radio Slowakei International mit Auslandssendern Erfahrung. Da ich vor kurzem eine Bekannte kennengelernt habe, die aus Rumänien kommt, ist mein Interesse an Ihrem Land aufgekommen. Allerdings habe ich auch schon früher, aber eher nebenbei, gehört, dass es vielen Rumänen noch schlechter geht als den Slowaken, wobei ich schon einige Male in der Slowakei war und mir dort einen Eindruck verschaffen konnte. Und das, obwohl Rumänien zur EU gehört, und nicht zu Afrika o.ä. Das meine ich jetzt nicht als Diskriminierung, sondern von Afrika bin ich es leider eher gewohnt, dass es den Leuten schlecht geht, aber in der EU würde ich ähnliche Verhältnisse unter den Ländern erwarten.
Es würde mich freuen, wenn ich zukünftig Ihre Sendungen auch über Satellit hören könnte, um mein Wissen über Ihr Land zu vergrößern. Es ist nicht nötig, dass Sie auf dem “deutschen Astra” auf 19,2° Ost senden. Ich kann auch den “slowakischen Astra” auf 23,5° oder Eutelsat / Hotbird auf 13° sowie 9° empfangen.
Sehr geehrter Herr Hartmann, vielen Dank für Ihre Zeilen. Ich habe Ihnen zwar schon per E-Mail geantwortet, hier aber nochmals die Information, denn vielleicht interessiert das auch andere Hörer. Tatsächlich sind wir derzeit nicht mehr über Satellit zu empfangen. Unser Programm wurde bis einschließlich der Sommersendeperiode 2013 auch über Satellit ausgestrahlt, und zwar auf HOTBIRD 6 13° Ost und EUTELSAT W2 16° Ost. Seit Herbst 2014 wurde diese Ausstrahlungsmöglichkeit aus Kostengründen leider nicht mehr genutzt, folglich sind die Sendungen über Satellit eingestellt.
Aber Sie können, wie schon vorhin angedeutet, außer dem Livestream im Internet auch auf Podcasts unserer bereits gesendeten Programme zurückgreifen, und zwar auf http://radio360.eu/index.php/deutsche-podcasts/32-rumaenien. Dort können Sie unsere Programme nachhören oder auch als mp3 herunterladen und zu einem späteren Zeitpunkt auf einem Gerät Ihrer Wahl (Laptop, Handy, Tablet, iPod etc.) ganz bequem hören.
Ob es den Slowaken besser oder schlechter als den Rumänen geht, kann ich nicht beurteilen, in der EU gibt es aber ein deutliches Entwicklungsgefälle, und zwar sowohl zwischen Osten und Westen als auch zwischen Süden und Norden. In Rumänien gibt es zudem ein allgemeines Gefälle zwischen Stadt und Land, aber auch zwischen den einzelnen Regionen. Da Sie nun unser Programm entdeckt haben, werden Sie sicherlich mehr über Rumänien aus direkter Quelle erfahren.
Und zum Schluss bleiben wir weiterhin in NRW, denn auch unser Stammhörer Fritz Andorf ist in diesem Bundesland zu Hause, und zwar in Meckenheim. Folgende Zeilen schickte er uns vor wenigen Tagen per E-Mail:
Liebes RRI-Team,
zu Beginn des Neuen Jahres wünsche ich zunächst Ihnen allen und Ihren Familien alles Gute, viel Glück und Zufriedenheit, viel Erfolg im Beruf und Privatleben und beste Gesundheit, dazu Gottes Segen.
Auch in diesem Jahr möchte ich mich gelegentlich wieder mit Empfangsberichten melden, auch wenn sicherlich keine neue QSL-Kartenserie für 2018 mehr aufgelegt wird, oder doch?
Wie ich schon im letzten Bericht vom 3.12.2017 schrieb, ist die Sonntagssendung für mich nicht mehr so attraktiv wie früher. Auch heute störte mich wieder die — eher langweilige — Jazzmusik, bei der ich schon geneigt war, abzuschalten. Dann folgten nur noch zwei Programmauszüge der vergangenen Woche, während der erste Teil der Sonntagsstraße“ (immer eine schöne Kurzfassung der Beiträge der Woche) schon gestern gesendet wurde. Dennoch bin ich nicht gewillt, meistens auch zeitlich nicht in der Lage, auch das Programm am Samstag einzuschalten.
Interessant und für mich eine schöne Erinnerung war der Spaziergang über die Siegesstraße in Bukarest im Radiotour-Programm. Dieser Beitrag schilderte natürlich nur einen kleinen Bruchteil aller Sehenswürdigkeiten der rumänischen Hauptstadt. Und ich hoffe deshalb auf eine oder mehrere Fortsetzungen.
Damit schließe ich für heute, nicht ohne wiederum um die Bestätigung mit einer weiteren QSL-Karte zu bitten.
Herzliche Grüße nach Bukarest aus dem so gar nicht winterlichen, eher trüben Rheinland
von Ihrem Fritz Andorf
Vielen Dank für Ihre Zeilen und für den Neujahrsgruß, lieber Herr Andorf, den ich im Namen der gesamten Redaktion erwidern möchte. Nach meinem Wissen ist keine Einstellung der QSL-Kartenserien beabsichtigt, sonst hätte ich zumindest Gerüchte gehört. Allerdings weiß ich noch nicht, was für Motive für dieses Jahr geplant sind und ob die Karten schon gedruckt sind — auf der rumänischen Variante unserer Webseite ist jedenfalls noch nichts zu sehen. Wir werden es bestimmt in den nächsten Wochen erfahren — da bin ich genauso gespannt wie Sie.
Hinsichtlich der Jazz-Musik kann ich auch nicht viel sagen, die Geschmäcke sind nun mal unterschiedlich, aber auch in der Branche hat sich vieles verändert: Klassischen Jazz spielen nicht mehr viele Musiker, die Grenzen zwischen den Genres sind aufgeweicht und zeitgenössische Künstler experimentieren gerne mit Cross Over und rauheren Klängen. Dass die Sonntagsstraße nun gesplittet über beide Wochenendtage gesendet wird, hat vermutlich damit etwas zu tun, dass andere Hörer beklagt haben, dass das Programm am Sonntag wortlastig sei, aber man kann bekanntlich nicht alle Hörer gleichzeitig zufriedenstellen.
Zeit für die Postliste. Einen Postbrief erhielten wir von Eberhard Lauber (NRW, Deutschland). E-Mails und/oder Empfangsberichte im Online-Formular erhielten wir bis vergangenen Freitagnachmittag von Herbert Jörger, Fritz Andorf und Michael Hartmann (alle drei aus Deutschland) sowie von Friedrich Albert (aus Wien, Österreich).
Heute möchte ich mit einer Ansage in eigener Sache beginnen, und zwar geht es um eine technische Angelegenheit. Wie Sie wissen, strahlt RRI seine analogen Sendungen über insgesamt sechs Kurzwellensender aus, die sich an drei verschiedenen Standorten befinden. Folgende Mitteilung bekam ich vom Technischen Dienst:
Unsere Kurzwellensender am Standort Galbeni werden am Donnerstag, den 27. April, von 06.00-14.00 UTC generalüberholt. In dieser Zeit können Sie unsere Sendungen nach wie vor über die Ausstrahlungen der Kurzwellensender am Standort Ţigăneşti bei Bukarest empfangen und selbstverständlich auch im Internet direkt auf unserer Homepage oder über die Apps für mobile Geräte mit Android oder iOS als Betriebssystem. Hörern in Rumänien, Italien, Spanien, Frankreich, Großbritannien und den USA steht außerdem auch die Möglichkeit zur Verfügung, unsere Sendungen on demand per Telefonanruf zu hören. Dabei ruft man eine Nummer im jeweiligen Land an, es gelten Ortstarife bzw. wird vom persönlichen Guthaben im Grundvertrag mit dem eigenen Dienstleister abgebucht und schon ist man live dabei.
Hörer der deutschsprachigen Programme sind von der Generalüberholung am 27. April allerdings nur mit der Morgensendung von 0600-0630 UTC betroffen. In der Mitteilung steht allerdings nichts vom dritten Standort, nämlich Săftica bei Bukarest, und es wird auch nicht angegeben, welche Frequenz davon betroffen ist. Wer also unsere Morgensendung am 27. April per Kurzwelle einschalten möchte, der möge es über beide versuchen; wenn auf der einen nichts reinkommt, dürfte es mit der anderen klappen.
Und da schon die Rede von unseren Apps war — die Mehrzahl ist schon richtig: Wir haben mittlerweile jeweils zwei Apps für Android bzw. iOS, beide sind bei Googleplay bzw. im App Store kostenlos herunterzuladen. Im Folgenden möchte ich aus meiner Erfahrung mit den Apps berichten. Beide haben Vor- und Nachteile, sind aber leicht zu bedienen. Die ältere heißt schlicht Radio Romania International, ist an unserem Logo zu erkennen und ist recht einfach gehalten: Sie macht im Grunde nichts anderes, als die Mobilansicht unserer Homepage auf dem Endgerät zu emulieren. Über das aufklappbare Menü kann man durch die einzelnen Rubriken surfen oder die gewünschte Sprachvariante einstellen. Im Unterschied zu älteren Varianten funktioniert nun der Live-Button im oberen Bereich einwandfrei, man braucht nur das kleine Dreieck anzutippen und schon startet der Livestream direkt in der App. Ganz rechts neben dem Play-Button ist noch ein Download-Symbol zu sehen, das vermutlich fürs Herunterladen der Podcasts vorgesehen war — leider passiert gar nichts beim Drauftippen. Fazit: Die App ist einfach zu bedienen fürs Surfen auf unserer Homepage bzw. zum Live-Audiostream-Hören, verbraucht nur wenig Ressourcen und ist absolut werbefrei.
Für Multimedia-Fans dürfte die zweite, neuere App interessanter sein. Sie heißt Radio Romania International II (wobei man Zwei“ mit römischen Ziffern schreiben muss), kommt vom Entwickler AudioNow Digital und ist ebenfalls an unserem Logo zu erkennen. Hier öffnet sich direkt ein Player, mit dem man den Livestream direkt abspielen oder die Podcasts bereits gesendeter Programme ansteuern kann. Man muss allerdings vorher das gewünschte Sprachprogramm aus dem Menü oben links auswählen, um an die jeweiligen Podcasts heranzukommen — nicht zu verwechseln allerdings mit der Spracheinstellung der App selbst, die man ebenfalls ändern kann. Man kann also die Menüsprache der App und das ausgewählte Programm getrennt voneinander einstellen, beispielsweise die Benutzeroberfläche auf deutsch einstellen und sich dabei für die Podcasts in russisch interessieren — oder eben auch umgekehrt. Beim Antippen der jeweiligen Podcasts ist an einem roten Faden ein Download-Vorgang erkennbar, beim erneuten Drücken auf den Player-Bereich startet dann die Wiedergabe des ausgewählten Podcasts. Um wieder zum Livestream zu gelangen, einfach erneut auf Programme“ drücken und dann die Schaltfläche Live“ antippen. Ich habe allerdings noch nicht herausfinden können, wo die Podcasts beim Herunterladen auf Handy oder Tablet landen — in den üblichen Ordnern wie Downloads oder Podcasts war bei mir auf dem Handy jedenfalls nichts zu finden. Vielleicht handelt es sich nur um ein temporäres Herunterladen im Cache der App, damit man Ressourcen spart. Wie auch immer, ich werde das noch recherchieren. Ferner kann man direkt aus dem Player“-Menü den Livestream auch per Telefonanruf zum Ortstarif ansteuern, allerdings nur wenn das rumänischsprachige Programm aufgerufen wird. Für Leute im Ausland könnte das teuer werden, zumindest bis die Roaming-Kosten ganz wegfallen, denn es wird eine rumänische Festnetznummer angerufen. Also lieber Finger weg von dieser Funktion.
In der App kann man auch unsere Auftritte in den Social Media direkt sehen. Mit der Schaltfläche Sozial“ (oben links, gleich neben Player“) kommt man zu einer Schnittstelle, wo man beispielsweise unsere letzten Postings bei Facebook, Twitter, Instagram u.a.m. sehen kann. In der Schnittstelle Contact us“ haben Sie die Möglichkeit, uns eine E-Mail oder Fotos, Audio- und Video-Botschaften direkt von Ihrem Handy oder Tablet zu verschicken.
Alles in allem: eine zwar noch nicht ganz ausgereifte App, die aber die multimedialen Ansprüche von heute zufriedenstellen dürfte. Einziger Wermutstropfen: Die App ist nicht werbefrei, im unteren Bereich des Bildschirms ist ein schmaler blinkender Werbestreifen zu sehen und beim Surfen durchs Menü werden hin und wieder lästige Werbespots eingeblendet, die man allerdings wegklicken kann.
Natürlich kann man unseren Livestream auch direkt im Browser öffnen, denn unsere Homepage ist auch für mobile Geräte optimiert. Und selbstverständlich kann man jederzeit auch Apps von Drittanbietern verwenden, beispielsweise die Stream-Adresse direkt im vlc-Player öffnen oder unseren Sender mit der populären App TuneIn suchen. Meine Tests galten den Android-Apps, denn ein iPhone hatte ich nie; wer ein iPhone oder ein iPad sein eigen nennt und unsere Apps für iOS testen möchte, darf uns gerne Feedback geben.
Und jetzt zu Hörerzuschriften. Dieter Feltes ist in Pyrbaum in der Oberpfalz zu Hause und meldete sich mit folgenden Zeilen per E-Mail:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Wie ich von Ihnen hörte, stellen Sie keine QSL-Karten mehr aus. Ja, es ist für den Sender viel Arbeit, auf der anderen Seite zieht es die Hörerfamilie an, Ihre Sendungen zu lauschen. Viele sind an diese Karten interessiert, zumal sie auch immer wieder schön gestaltet sind. Ich hoffe, dass Sie dadurch keine Hörer verlieren. Ich selbst empfange Ihre Sendungen schon seit vielen Jahrzehnten. Durfte ja auch einmal Ihr Funkhaus von Innen besichtigen.
Wenn ich Ihre Berichte höre, gibt es große Probleme bei den öffentlichen Stellen in Rumänien. Sollte nicht auch die Staatsanwaltschaft in Ihrem Land einem Kontrollorgan unterzogen werden?
Vielleicht würde ein Teil der Korruption gemindert werden können.
Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Feltes. Selbstverständlich werden auch Staatsanwaltschaften einer Kontrolle unterzogen. Anfang des Monats hat das Justizministerium kraft seiner Befugnisse ein sogenanntes Audit bei der Generalstaatsanwaltschaft und mehreren Antikorruptionsbehörden durchgeführt. Die Sache war auch politisch angehaucht, denn die regierenden Sozialdemokraten hatten seit Jahren moniert, dass die Antikorruptionsbehörden vornehmlich gegen Politiker der PSD ermitteln würden. Das ist allerdings nichts Neues unter der Sonne, denn alle Parteien haben entlang der Zeit eine politisierte“ Rachejustiz beklagt, wenn es gerade einem Politiker aus ihren Reihen an den Kragen ging. Auch standen Fragen im Raum über umstrittene Beziehungen zwischen den Staatsanwaltschaften und dem Nachrichtendienst. Die Opposition hingegen sah die Kontrolle als einen Versuch, die Justiz einzuschüchtern und die Leiter der Behörden aus ihrem Amt zu entfernen. Der Bericht des Justizministers fiel letztendlich positiv aus, nach jeder Menge Fachsimpeleien hieß es, dass eine Amtsenthebung des Generalstaatsanwaltes und der Chefin der Antikorruptionsbehörde nicht opportun sei.
Weiter geht es nach Wien zu unserem Stammhörer Paul Gager. Im Online-Formular hinterließ es uns einen TV-Tipp:
Werte Redaktion! Die 3Sat-Sendung Eine Glocke für die Ewigkeit“ war sehr interessant. Allerdings wurde nicht erwähnt, ob die Glocke in Bukarest schon im Glockenturm montiert wurde und ob sie zu voller Zufriedenheit aller ihren ewigen Dienst tut? Vielleicht wissen Sie Näheres darüber? Danke.
Vielen Dank für den Tipp, lieber Herr Gager. Die Doku habe ich gesehen und sie ist in der 3Sat-Mediathek immer noch abrufbar (in der Online-Fassung des Funkbriefkastens werde ich dazu verlinken). Zunächst möchte ich auch den anderen Hörern erläutern, worum es geht:
In der Innsbrucker Glockengießerei Grassmayr, einem Familienunternehmen seit über 400 Jahren im Bereich, wurde für die neue rumänisch-orthodoxe sogenannte Läuterungskathedrale in Bukarest die schwerste freischwingende Glocke der Welt gebaut. Sie wiegt über 25 Tonnen und ist größer als alle Glocken, die es bisher gab. Mit folgenden Worten wird die Doku auf der Webseite des Senders 3Sat eingeleitet:
Eine Glocke dieser Größe herstellen zu können, ist für eine Gießerei keine Selbstverständlichkeit. Für die Glockengießerei der Familie Grassmayr, die ihr Handwerk ununterbrochen seit 1599 ausübt, bedeutet dies die größte Herausforderung der Firmengeschichte. Bei allen Berechnungen zu Statik, Wandstärke und Klangvolumen helfen heute zwar modernste Computerprogramme, doch die Herstellung bleibt in vielen Bereichen ein archaischer, aufwändiger Vorgang.
Es dauert mehrere Monate und ungezählte Arbeitsschritte, ehe endlich — wie in Friedrich Schillers Lied von der Glocke“ beschrieben — das Werk den Meister loben“ kann. 3sat hat diesen handwerklich anspruchsvollen Prozess bis zum ersten Anschlagen begleitet.
Die Doku ist tatsächlich sehr interessant, auch wenn man selber nicht religiös ist, empfindet man eine gewisse Ehrfurcht vor der ganzen Sache. In Rumänien wurde — ähnlich wie der Bau der Kathedrale selbst, die von vielen als größenwahnsinniges Unterfangen gesehen wird — auch die Glockenherstellung kritisiert. Einige beanstandeten, dass man die Glocke im Ausland und nicht in einer heimischen Gießerei hat herstellen lassen. Andere stießen sich daran, dass das Konterfei des Patriarchen Daniel auf der Glocke prangt. Dazu muss man allerdings sagen, dass es eine Tradition — nicht nur in der orthodoxen Kirche — ist, den Stifter in einem Fresko oder einer Inschrift zu verewigen. Und der Patriarch der Rumänisch-Orthodoxen Kirche versteht sich — laut einer Verlautbarung seines Presseamtes — als geistiger Urheber der Kathedrale.
Die Glocke ist nun fertig, den Transport und die Aufstellung übernimmt Rumänien. Der rumänischen Presse zufolge habe die Glocke knapp eine halbe Million Euro gekostet, sie soll am 15. Mai in Rumänien eintreffen. Wann sie das erste Mal zum Schwingen gebracht wird, ist ungewiss, weitere fünf kleinere Glocken sollen noch gegossen werden, um zusammen mit der Mutter aller Glocken“ im Turm der Kathedrale aufgestellt zu werden. Letztere wird beim Läuten in halb Bukarest zu hören sein, heißt es, und auf jeden Fall werden dann die Kölner traurig sein: Die Sankt Petersglocke im Kölner Dom wird dann nur noch die zweitgrößte freischwingende Glocke der Welt sein.
Liebe Freunde, das war’s für heute — zum Schluss die Postliste. Briefe konnte ich auch diese Woche nicht erhalten — ich hab’s zweimal versucht, doch die Poststelle war jedes Mal geschlossen.
E-Mails erhielten wir bis Samstagnachmittag von Michal Hudák (CZ), Hans Verner Lollike (DK), Gérard Koopal (NL), Josef Robl, Paul Gager und Christian Mayer (A) sowie von Dieter Sommer, Reinhold Meyer, Torsten Konopka, Bernd und Willi Seiser, Volker Willschrey, Martien Post, Horst Cersovsky, Werner Hoffmann, Dieter Feltes und Siegbert Gerhard (D).
Das Internetformular nutzte Paul Gager (A).
Audiobeitrag hören:
Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Beginnen möchte ich heute mit einem poetischen Frühlingsgruß von unserem Hörer Andreas Pawelczyk aus Mannheim:
Recht Dank für die vielen Veröffentlichungen meiner Gedanken. Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass bei Radio Rumänien die frische Brise des Geistes weht.
Zur jetzigen launischen Diva des Mannheimer Frühlings möchte ich einige Gedanken äußern. So schreibt Hölderlin über ihn:
Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten
Wie eine Pracht, wo sich Feste verbreiten.
Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele,
So sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele.“
Und Friedrich von Schiller meint zum Frühling:
Alles freuet sich und hoffet,
wenn der Frühling sich erneut.“
Ja, es umgibt uns eine neue Welt!“, so Goethe.
So wünsche ich den Hörern in Deutschland einen schönen Frühling.
Mit besten Grüßen nach Bukarest von
Andreas Pawelczyk
Vielen Dank für den netten Gruß, lieber Herr Pawelczyk, den ich gerne mit einem Gedicht von Christian Morgenstern erwidern möchte:
Der Frühling kommt bald
Herr Winter,
geh hinter,
der Frühling kommt bald!
Das Eis ist geschwommen,
die Blümlein sind kommen
und grün wird der Wald.
Herr Winter,
geh hinter,
dein Reich ist vorbei.
Die Vögelein alle,
mit jubelndem Schalle,
verkünden den Mai!“
Tja, der Mai ist allerdings noch anderthalb Monate entfernt und zurzeit haben wir in Bukarest trübes und nasses Wetter.
Von Mannheim geht es nun weiter nach Schmitten im Taunus, wo unser Hörer Lutz Winkler zu Hause ist. Frühlingshafte Gefühle stecken auch in den Zeilen von Herrn Winkler, die er uns per E-Mail schickte:
Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,
auch in diesem Monat möchte ich wieder meine Freundschaft mit Ihrem Sender mit einem Empfangsbericht und einem kleinen Hörerbrief zum Ausdruck bringen. Sie senden täglich ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Programm aus Rumänien — und so möchte ich mit diesen Zeilen einen kleinen Beitrag zu unserer Freundschaft leisten.
Schön finde ich die kleine Tradition bei Ihnen, über das Märzchen zu berichten. Wir hatten in der Seminargruppe im Studium (zu DDR-Zeiten) einige Bulgaren — da habe ich das erste Mal von dieser Tradition gehört. Und dann gab es mal bei Radio Bulgarien ein Märzchen im Briefumschlag — dieses hängt nun schon einige Jahre bei uns und erinnert mich immer an diese schöne Tradition des Frühlingsbeginns.
Nun hat der erste Frühlingsmonat begonnen — die Tage werden wieder länger und heller, wohin man schaut, blüht und grünt es. In der Natur bricht sich neues Leben Bahn: Knospen und Blüten und frühmorgens das laute Zwitschern der Vögel, das den Frühling lautstark willkommen heißt. Ich spüre eine größere Lebens- und Unternehmungslust: Bewegung, Luft, Sport, Ausflüge ins Freie und in die Natur. Im Frühling zeigt sich etwas vom Wesen Gottes, der die Welt geschaffen hat und nicht aufhört, Neues und neues Leben zu schaffen. Das bebildert“ die Natur in diesen Wochen. Frühling bedeutet daher für mich, nach vorne zu schauen. Ich freue mich auf diese Tage und genieße diese.
In einem Bericht habe ich gelesen, dass Österreicher besonders sportlich sind. 49,8% der Österreicher machen mindestens 2,5 Stunden Sport pro Woche. Ich gebe zu, dass ich da auch darunter falle. Wie sieht das in Rumänien mit der sportlichen Betätigung aus, sind die Rumänen sportbegeistert oder eher Sportmuffel?
Ich möchte mich für heute verabschieden, bleiben Sie bitte auf Sendung!
Viele Grüße an Sie alle in der Redaktion.
Vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen, lieber Herr Winkler. Es stimmt, dass wir die Tradition des Märzamuletts mit unseren bulgarischen und moldauischen Nachbarn teilen. Das Amulett wird als mărțișor im Rumänischen und marteniza (kyrillisch: мартеница) im Bulgarischen bezeichnet, die Wörter sind vom Namen des Monats März abgeleitet und wörtlich übersetzt bedeuten beide Vokabeln Märzchen“. Von uns werden Sie aber bestimmt kein Märzchen erhalten haben, denn einen kleinen Unterschied gibt es: In Rumänien werden überwiegend Frauen am 1. März mit dem Märzchen beschenkt, während sich in Bulgarien Frauen und Männer gegenseitig beschenken. Und gleich muss ich’s wieder relativieren, denn nicht in ganz Rumänien ist es so — im östlichen Teil des Landes, der sich Moldau nennt, und auch in der benachbarten ex-sowjetischen Moldaurepublik ist es wieder genau wie bei den Bulgaren: Beide Geschlechter beschenken sich gegenseitig und dürfen die sympathischen Amulette tragen. In Bukarest wussten das früher viele nicht und wunderten sich, wenn sie Männer mit Märzchen bestückt sahen. Ursprünglich bestand das Märzchen nur aus einer aus weißen und roten Fäden geflochtenen Schnur. In Rumänien wird heute die Schnur an kleine, in mühsamer und liebevoller Arbeit gebastelte Gegenstände aus Stoff, Metall, Plastik oder Keramik angehängt. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt; waren es früher meistens kleine symbolische Glücksbringer wie stilisierte Schornsteinfeger, Hufeisen, Stoffpuppen, gepresste Blumen, so habe ich immer wieder auch richtig kleine Juwelen gesehen wie Perlen, Schmuck aus Bernstein oder Edelmetall. Letztere sind entsprechend teurer. Aber paradoxerweise verhindert gerade die Kommerzialisierung das Verschwinden des Brauchtums — das Märzchen ist immer noch sehr beliebt.
Zu Ihrer Frage über die Sportlichkeit der Rumänen: Ich habe ähnliche Berichte in rumänischen und österreichischen Medien gelesen. Sie beriefen sich auf eine Statistik von Eurostat, die ich auf der Webseite des Statistikamtes der EU leider nicht finden konnte. So muss ich mich dann auf die Zahlen verlassen, die die Kollegen veröffentlicht haben. Demnach sieht es in puncto sportlicher Betätigung schlecht für Rumänien aus. Die Rumänen sind am wenigsten sportlich, berichtet etwa der ORF: Europaweit führend sind ganz klar die nordischen Länder: In Finnland sind es 54,1 Prozent, in Dänemark 53,4 Prozent, knapp gefolgt von Schweden mit 53,1 Prozent. Österreich folgt als erstes nicht nordisches Land gleich auf Platz vier, allerdings mit Respektabstand: 49,8 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind laut EU-Kriterien sportlich genug. Deutschland folgt auf Platz fünf — dort sind es nur noch 47,3 Prozent. Am anderen Ende der Skala finden sich Rumänien mit 7,5 Prozent und Bulgarien mit 9,0 Prozent. Als Sportmuffel erweisen sich der Statistik zufolge auch die mediterranen Länder: Hier schafft es nur Malta unter die Top Ten. Der nächste EU-Mittelmeer-Anrainerstaat ist Zypern auf Platz 15. Italiener und Portugiesen sind nur etwas bewegungsfreundlicher als die Polen. Die Griechen liegen vor Bulgarien und Rumänien auf dem drittletzten Rang.“
Weiter geht es mit den Zeilen von Horst Cersovsky (aus Sangerhausen, Sachsen-Anhalt), die wir ebenfalls per E-Mail erhielten:
Liebes Team der deutschen Redaktion von RRI,
nach einigen Wochen Pause sende ich heute endlich mal wieder ein paar Zeilen aus Sangerhausen.
Die deutschen Sendungen aus Rumänien konnte ich hier während der letzten Wochen regelmäßig in bester Empfangsqualität verfolgen. Sehr anerkennenswert, dass sich RRI die Direktsendungen in Deutsch auf der Kurzwelle weiterhin leistet“ und die geneigten Hörer aus erster Hand aktuell und sachlich über das Geschehen im Land informiert und dabei auch kritisch die eigene Geschichte reflektiert. Mit der europäischen Presseschau wird sogar im gewissen Sinne etwas die Lücke gefüllt, welche Auslandsrundfunkdienste aus anderen europäischen Ländern nach Einstellung ihrer Sendungen hinterlassen haben. Ich betrachte allerdings Ihre Sendungen schon immer auch als eine Informationsquelle der Tagespolitik in der Welt.
Über die Wiederholung von Beiträgen am Wochenende hatte ich mich bereits früher positiv geäußert. Es war durchaus sinnvoll, die Sonntagsstraße“ zu erweitern. Trotzdem möchte ich die zuletzt im Funkbriefkasten geäußerte Hörermeinung unterstützen, die Sonntagssendung wieder mit Musik aufzulockern, bevorzugt auch nach meinem persönlichen Geschmack mit Jazz. Ich muss überhaupt sagen, dass ich aufgrund des guten Empfangs auch auf der Kurzwelle gern Musik höre. So hat mir z.B. die Klassik-Rubrik mit dem Pianisten Radu Lupu sehr gut gefallen. Klassik auf der Kurzwelle habe ich eigentlich meist eher kritischer bewertet.
Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Cersovsky. Wie schon in der erwähnten Hörerpostsendung gesagt, soll eine Auflockerung des Sonntagsprogramms mit Musik geplant sein. Die Qualität des Musikempfangs auf der Kurzwelle hängt sicherlich mit den Empfangsbedingungen im jeweiligen Gebiet zusammen. Aber wenn einem eine Musiksendung besonders gefallen hat, so kann man sich später den Podcast nochmals anhören oder herunterladen.
Zeit für die Postliste. Postbriefe trafen ein von Ingmar Larsson (Schweden), Sandro Blatter (Schweiz) und Ulrich Wicke (Deutschland).
E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Georg Pleschberger, Josef Robl und Friedrich Albert (alle drei aus Österreich), Sergej Isjumow (Russland) sowie von Bernd Seiser, Martina Pohl, Jens Adolph, Calvin Knott, Lutz Winkler, Herbert Jörger, Heinz Günter Hessenbruch, Andreas Pawelczyk und Horst Cersovsky (alle aus Deutschland).
Das Internetformular nutzten Patrick Wietschke und Stefan Hein (beide aus Deutschland).
Audiobeitrag hören: