Tag: pogrome

  • Massaker in Galatz 1940: Hasserfülltes Klima und Verwirrung

    Massaker in Galatz 1940: Hasserfülltes Klima und Verwirrung

    Im Sommer 1940 begann der Zerfall Gro‎ß-Rumäniens mit zwei Ultimatums-Notizen der sowjetischen an die rumänische Regierung. Die Sowjetunion forderte darin die Abtretung Bessarabiens, das Moskau als sein eigenes, von Rumänien 1918 besetztes Gebiet betrachtete. Als sogenannte Entschädigung“ wurde ferner der nördliche Teil der Bukowina in die Forderung eingeschlossen. Vor dem Hintergrund der territorialen Spannungen kam es in der Donau-Stadt Galatz zu einem Massaker.



    Die sowjetischen Forderungen von 1940 waren absurd, weil Bessarabien im Zuge der bolschewistischen Revolution von seinem Selbstbestimmungsrecht Gebrauch gemacht hatte — gemä‎ß dem Wunsch der auf dem Gebiet lebenden Rumänen hatte sich die Provinz mit Rumänien vereinigt. Die relativ kurze Ultimatumsfrist von zwei Tagen, die die Sowjets für den Rückzug der rumänischen Militär- und Zivilbehörden aus Bessarabien festgelegt hatten, führte zu allgemeinen Spannungen und Verwirrung in der rumänischen Bevölkerung. Einer der negativen Höhepunkte war das Massaker an einer Gruppe von Bewohnern der Stadt Galatz, von denen viele jüdischer Herkunft waren. Historiker betrachten diese Episode als weiteren Ausdruck des hass- und gewaltgefüllten Klimas im Europa Ende der 1930er Jahre.



    Adrian Cioflâncă ist der Leiter des Zentrums für das Studium der Geschichte der rumänischen Juden. Er erklärt das Massaker an den Juden in Galatz am 30. Juni 1940 mit dem allgemeinen Klima nach den Gebietsverlusten in Bessarabien und der Nordbukowina.



    Die Abtretung der Gebiete 1940 war eine Folge des Hitler-Stalin-Paktes, und es ist interessant, dass auf die beiden Ultimaten der Sowjets eine interessante Episode folgt, die auch während des Dorohoi-Pogroms eine Rolle spielt. Dieses Pogrom fand einen Tag nach dem Massaker in Galatz und auch während des Massakers in Galatz statt. Der rumänische bevollmächtigte Gesandte in Moskau, Gheorghe Davidescu, wollte die Karte mit den Grenzen der von den Sowjets beanspruchten Gebiete nicht annehmen. Diese Verweigerung führte vor allem in Nord-Rumänien zu Verwirrung, weil die Behörden in Dorohoi nicht wussten, ob die Sowjets vor der Stadt anhalten oder in die Stadt vordringen würden. Die Panik trug zu den Spannungen bei, die zum Pogrom vom 1. Juli führten. In Galatz, wie wir den Geheimdienstberichten entnehmen können, bestand in ähnlicher Weise die Überzeugung, dass die Stadt von den Sowjets besetzt werden sollte, das Gerücht war von den bessarabischen Flüchtlingen von Mund zu Mund übertragen worden. Diese Panik ist entstanden, weil man nicht von Beginn an die Grenzen mitgeteilt hat, vor denen die Sowjets Halt machen wollten.“




    Die Berichte des Innenministeriums schildern die chaotischen Zustände während des Rückzugs, der mit Plünderungen, aus fahrenden Zügen geworfenen Juden und Massenhinrichtungen einherging. Aber die Archive erwähnen auch die Demütigungen, denen die rumänische Armee während des Rückzugs ausgesetzt war, mit degradierten Offizieren, angespuckten und geschlagenen Militärs, wobei einige der Soldaten sogar getötet wurden. Vor diesem Hintergrund gab es in den Medien lediglich eine sachlich-trockene Berichterstattung über das Massaker von Galaţi. Darin war die Rede von einem vermeintlichen Übergriff der Kommunisten in der Nähe des Bahnhofs, wodurch die militärische Intervention gerechtfertigt gewesen sei.



    Abgesehen von dem antisemitischen Klima der Zeit zählt der Historiker Adrian Cioflânca auch eine andere Ursache des Massakers von Galatz. Die infolge der schnellen Bewegungen der sowjetischen Armee entstandene Panik und das hasserfüllten Verhalten einiger Einheimischer habe auch eine Rolle gespielt.



    Der zweite Grund, der die Panik vor Ort erklärt, war, dass die Sowjets schneller vorrückten, als sie im militärischen Offensivplan für die nördliche Bukowina und Bessarabien angekündigt hatten. Die rumänischen Truppen, die sehr schlecht mechanisiert waren, benutzten überwiegend Wagen und Pferde oder gingen zu Fu‎ß und wurden deshalb von mechanisierten sowjetischen Einheiten oder von Fallschirmspringern eingeholt. Bereits am 29. Juni hatten die Sowjets die südbessarabischen Städtchen Reni und Bolhrad überfallartig besetzt, während sich die rumänischen Truppen noch in den zentralen Gebieten von Bessarabien befanden. Dies führte zusätzlich zu Panik bei den Flüchtlingen, da am Bahnhof von Bolhrad der gesamte Konvoi mit Flüchtlingen, mindestens 4 Züge, eingeholt wurde. Im Hafen von Reni waren zudem mehrere Schiffe von den Sowjets abgefangen worden. Die Einheimischen haben beim Anblick der neu installierten Machthaber Mut gefasst, einige übten sich in Raubüberfällen oder in der Kritik der rumänischen Behörden. Die Sowjets stoppten die Züge, was eine noch grö‎ßere Panik auslöste. Alle Ängste, Gerüchte, Fehlinformationen, die durch Mundpropaganda übertragen wurden, kommen nach Galatz und führen zu einem Anstieg der Spannungen.“




    Unter diesen Voraussetzungen gab es in der Stadt Galatz eine Bewegung sich kreuzender Menschenströme, die den Pruth in entgegengesetzte Richtungen überqueren wollten, Flüchtlinge aus Bessarabien gingen nach Rumänien, während andere nach Bessarabien gelangen wollten, das von den Sowjets besetzt war. Im Bahnhofsbereich sammelten sich Flüchtlingsströme, und den örtlichen Behörden gelang es, rechtzeitig einen Grenzübergang einzurichten.



    Nachdem dieser Grenzübergang eingerichtet worden war, beschlossen die Behörden, denjenigen, die Rumänien verlassen wollten, Zollgebühren abzuverlangen. Auf einem brach liegenden Grundstück wurde eine Art Sammellager eingerichtet für diejenigen, die unter Bewachung eines Marineregiments in die UdSSR gehen wollten. Nach einem spontanen Konflikt zwischen einer Familie und einem Seemann feuerte der letztere einen Warnschuss ab, und der Lagerwächter befand, dass aus dem Lager auf ihn geschossen wird. Hierauf wird der Befehl erteilt, das Feuer auf die Lagerinsassen zu eröffnen, und die Folge ist, laut den unterschiedlichen Berichten, die Tötung von einigen Dutzend bis 400 Menschen, unter denen viele Juden waren.



    Historiker scheinen sich über die Ursachen einig zu sein: Das Massaker in Galatz war die tragische Folge der Kombination eines hasserfüllten Klimas, Gerüchten und spontanen Ereignissen. Es bedeutete für alle Beteiligten das Ende der Menschlichkeit.

  • Nationalitätenverhältnis in Rumänien 1918-38: Pendeln zwischen Toleranz und Konflikten

    Nationalitätenverhältnis in Rumänien 1918-38: Pendeln zwischen Toleranz und Konflikten

    Wer über das Verhältnis der rumänischen Mehrheitsbevölkerung mit den vielen Minderheiten recherchiert, muss die Umstände berücksichtigen, unter denen der Erste Weltkrieg zu Ende gegangen war. Zwischen den beiden Weltkriegen kann man über den Daumen gepeilt von guten Beziehungen sprechen, sagt der Historiker Ioan Scurtu: Bei der Pariser Friedenskonferenz von 1919-1920 ist man vom Nationalprinzip ausgegangen: Die neuen Staaten, die nach dem Zusammenbruch des Habsburger Reiches und des Zarenreiches entstanden, sollten Nationalstaaten sein. Die Wirklichkeit zeigte aber, dass keiner der neuen Staaten ethnisch rein sein konnte“, so Prof. Scurtu.




    Auch Rumänien war keine Ausnahme, doch gab es gewisse Unterschiede im Vergleich zu anderen Ländern wie die Tschechoslowakei, Polen oder Jugoslawien. Zwar gab es in Rumänien historisch bedingt viele Minderheiten — in der Dobrudscha wurden vom Osmanischen Reich zwischen 1417 und 1878 Türken und Tataren kolonisiert; das Russische Reich kolonisierte Bessarabien mit Russen, Juden, Ukrainern, Bulgaren und Gagausen. Siebenbürgen hatte Sachsen und Szekler, in der Bukowina waren es Deutsche, Juden und Ukrainer, im Banat Deutsche, Serben und andere Minderheiten. Dazu kommt, dass Rumänen verfolgte Minderheiten hier aufnahmen, zum Beispiel Juden, die vor Pogromen aus Polen oder Russland flüchteten. Doch bei all diesem Flickmuster hatte keine einzige Minderheit mehr als 10 Prozent, führt Prof. Scurtu aus. Problematisch war dabei das Spannungsfeld zwischen der ungarischen Minderheit und dem neuen rumänischen Staat, meint er:




    Aufgrund des Vertrags von Trianon hatten einige der Siebenbürger Ungarn — sogenannte Entscheider — die ungarische Staatsangehörigkeit angenommen und siedelten nach Ungarn um. Bei einer Bodenerform waren Gro‎ßgrungbeseitzer enteignet worden, das Land ging an die Bauern. Natürlich wurden auch ungarische Besitzer enteignet, die Mehrheit waren aber rumänische Landeigentümer. Boden bekamen gleicherma‎ßen ungarische und rumänische Bauern, aber auch Ukrainer, Russen, Bulgaren und andere. Die Entscheider fühlten sich unberechtigt und klagten gegen die rumänische Regierung beim Völkerbund.“ Doch alles sei Propaganda des ungarischen Staates gewesen, der der Welt zeigen wollte, dass es ein Siebenbürgenproblem geben würde, meint der Historiker. Durch die Haager Konvention von 1932 wurde schlie‎ßlich festgelegt, dass die Entscheider von dem ungarischen Staat entschädigt werden sollten, das Geld kam aus den Kriegsentschädigungen, die Ungarn an Rumänien zu zahlen hatte.




    Neben der ungarischen Minderheit gab es auch mit den Bulgaren einige Probleme, meint der Historiker Ioan Scurtu. Durch den Vertrag von Bukarest von 1913, durch den der Zweite Balkankrieg zu Ende ging, bekam Rumänien die Region Süddobrudscha (Cadrilater), wo ein beträchtlicher Anteil Bulgaren lebte. Doch es gab keine eigentliche Mehrheit — weder Rumänen noch Bulgaren noch Türken stellten eine absolute Mehrheit. Es war einfach ein Patchwork der Ethnien. Bulgarien forderte nicht nur diese Region zurück, sondern die gesamte Dobrudscha und setzte bulgarische Bauern [als Aufständische] ein, die die Gemüter erhitzen sollten.“




    Wie der Historiker erklärt, gab es einen Schulterschluss zwischen ungarischen und bulgarischen Revisionisten, die auf eine Zerschlagung des rumänischen Staates aus waren — was 1940 auch eintrat. Doch die rumänische Verfassung räumte sowohl Ungarn als auch Bulgaren und anderen Minderheiten Rechte und Freiheiten ein — zum Beispiel eine Vertretung im Parlament.




    Die jüdische Minderheit hatte unter dem politischen Klima der Zwischenkriegszeit am meisten zu leiden — Juden wurden nicht selten auch ermordert. Doch Prof. Scurtu glaubt, dass das Verhältnis bis etwa 1935 normal war: Es wird meiner Meinung nach überspitzt dargestellt, dass es Konflikte oder Progrome gegeben hat. Ich akzeptiere das nicht, und auch dokumentarische Belege gibt es keine. Nach 1934-1935, vor dem Hintergrund des Aufschwungs rechtsextremer Bewegungen, vor allem nach Hitlers Machübernahme in 1933, gab es in der Tat auch ein Erstarken der Nationalisten, die unter dem Motto »Rumänien den Rumänen!« agierten. Was dann nach 1940 geschah, kann nicht mehr als natürliche Entwicklung der rumänischen Gesellschaft betrachtet werden. Unter dem Militärregime von Ion Antonescu wurden 1941 Ma‎ßnahmen zur Massenvernichtung der Juden getroffen. Sie sind zu verurteilen, denn Juden aus der Bukowina und Bessarabien wurden ohne Rechtfertigung nach Transnistrien deportiert“, so der Historiker abschlie‎ßend.

  • Aufstand der faschistischen Legionäre 1941: Chaos, Gewalt und antijüdische Pogrome

    Aufstand der faschistischen Legionäre 1941: Chaos, Gewalt und antijüdische Pogrome

    Es ging dabei um einen Kampf um die vollständige Machtergreifung im Staat zwischen der Eisernen Garde einerseits, der faschistischen Partei aus der Zwischenkriegszeit, und dem General Ion Antonescu auf der anderen Seite, der von der Armee und Hitler unterstützt wurde. Die Rebellion der Nationalen Legion war eine Reihe von Übergriffen der Eisernen Garde gegen die wichtigsten Staatsbehörden, das Militär und die Gendarmerie sowie gegen einen Teil der jüdischen Gemeinde. Die Stra‎ßen der Hauptstadt Bukarest und weiterer Städte des Landes waren für einige Tage von Chaos und Gewalt beherrscht.



    Die Historikerin Eliza Campus erinnerte sich 1999 im Interview mit dem Zentrum für Mündliche Geschichte des Rumänischen Rundfunks an jene Tage zurück. Die Schulleiterin jüdischer Abstammung habe laut eigener Aussage das Glück gehabt, Menschen zu begegnen, die vom Fanatismus der Legionäre nicht berührt gewesen seien.



    Während der Rebellion wohnte ich in der damaligen Bela-Breiner-Stra‎ße, der Hausbesitzer war Legionsmitglied, er hie‎ß Niculescu. Aber er hegte eine gewisse Sympathie mir gegenüber. Es gab ein Haus im hinteren Bereich und vorne war ein Apartment. Ich habe ihn angesprochen. ‚Hören Sie mal, ich habe gehört, dass es Kontrollen geben wird. Was haben Sie vor?‘ Und er antwortete: ‚Ich werde dann sagen, dass in dem Haus hier nur Christen wohnen.‘ Und das war’s. Der Mann war in der Tat anständig. Aber die Legionäre haben damals meinen Schülern, ihren Eltern schreckliche Dinge angetan. Und auch nachdem die Rebellion vorbei war, lebten die Leute weiterhin in Angst und Schrecken. Jetzt kann ich nicht behaupten, dass sich das Stra‎ßenbild unbedingt verändert hatte, die Leute gingen weiter normal ihren Dingen nach. Aber in den Häusern selbst hatte man sein Bestes getan, um sich zu verbarrikadieren. Auf der Stra‎ße ging man wie sonst auch, ich bin selbst täglich rausgegangen. Aber die Legionäre gingen direkt in die Häuser hinein und nahmen die Menschen als Geiseln mit oder töteten sie direkt an Ort und Stelle. Sie besetzten die Schule in der ich unterrichtete, sie rückten ihre Pistolen und bedrohten uns, da sind wir alle auf den Hof gegangen. Wir standen alle dort, mit 800 Schülerinnen, zum Glück war es ein sehr gro‎ßer Hof. Sie hatten nur die Schule besetzt, auf den Hof durfte ich gehen. Aber sie nahmen mir die Notenhefte weg, sie nahmen alles mit, es blieb einfach nichts. Später fand ich sie im Staatsarchiv wieder, denn sie hatten sie dorthin gebracht, ich nahm alle Dokumente wieder mit.“




    Constantin Matei arbeitete als Techniker beim Rumänischen Rundfunk, er leitete ferner die Radiozelle der Legion. Er war im September 1940 der Legionärsbewegung beigetreten. Im Interview mit Radio Rumänien erinnerte auch er sich an die Rebellion.



    Ich hatte gerade Dienst und war im Studio. Es trat auch die Armee vor das Mikrophon, es wurden die Mitteilungen vom Vorsitz des Ministerrates durchgegeben, es sprachen auch die vom Sekretariat der Legionärsbewegung. Ich wurde zum Präsidenten bestellt, zum Generaldirektor Mînzatu, von den Sprechern wurde Dan Andronescu eingeladen und ich vom technischen Dienst. Es war 12 Uhr Mitternacht. Ion Antonescu stand im Schlafanzug vor dem Schreibtisch, ebenso sein Stellvertreter, Mihai Antonescu, der sich gegen ein Bücherregal lehnte. Antonescu fragte: ‚Wer hat euch den Auftrag gegeben, die Mitteilungen im Radio zu senden?‘ Er sprach dabei Mînzatu an, der ihm antwortete: ‚Sie haben angeordnet, dass alle Mitteilungen vom Vorsitz und der Legionärsbewegung direkt an die Radiosprecher weitergegeben werden.‘ Und da hat Antonescu gesagt: ‚Will mir Horia Sima [der Anführer der Legionäre — Anm. d. Red.] mit den Arbeitern von den Malaxa-Werken beweisen, dass er das Land hinter sich hat? Ich zeige euch morgen, dass die Intellektuellen und die Landesarmee mit dem General Antonescu sind und ihr euch lieber um eure Sachen kümmern sollt! Sendet keine Mitteilungen mehr, hört mit der Agitation auf! Sendet nichts anderes als das, was wir euch vom Vorsitz des Ministerrates schicken!‘ Ich bin zur Sendeanlage in Băneasa gefahren und dort war die deutsche Armee. Ein Kapitän, der sehr gut Rumänisch konnte, sagte uns: ‚Horia Sima kennt sich nicht aus in der Politik. Ihr tut mir leid, regt euch ab, denn Antonescu hat die Partie gewonnen!‘“




    Der damals leitende General der Gendarmerie, Mihail Baron, gab 1995 selbst ein Interview für das Zentrum für Mündliche Geschichte. Vor allem die Ausführung der erhaltenen Befehle sei ihm in Erinnerung geblieben.



    Am Morgen des 21. Januar haben sie den Angriff auf die Lokal- und Zentralbehörden landesweit gestartet. Dank der überraschenden Aktion konnten sie das Justizministerium, den Sitz des Amtsblattes und andere Institutionen besetzen, darunter die Nationalbank, die Sparkasse, die zentrale Poststelle. Nur den Rundfunk haben sie nicht bekommen. Sie konnten zwar den Radiosender in Bod [bei Kronstadt] besetzen, aber in Bukarest gelang ihnen das nicht, weil der Rundfunk von der Gendarmerie bewacht wurde und sie auch entsprechend reagierten. Und weil sie doch mit den restlichen Landesteilen kommunizieren wollten, haben sie dann die unterirdischen Kabelleitungen abgeklemmt und die Verbindung zu einem mobilen Sender hergestellt, mit dem sie angeblich aus der Hauptstadt berichteten und Geschichten verbreiteten, wonach die Regierung gefallen sei und die Legionäre gesiegt hätten. Auch haben sie überall Plakate geklebt. Einige waren gelb oder rot, auf anderen wurden die Freimaurer angegriffen, auf weiteren die Kommunisten — dadurch wollten sie noch mehr Spannungen erzeugen. Am 21. Januar marschierten auf allen Stra‎ßen die Legionäre. Sie riefen laut ›Sieg der Legion!‹. Sie versperrten die Stra‎ßen mit geparkten LKWs, mit Stra‎ßenbahnen, mit Bussen, mit Betonmischern, mit Benzinfässern, die sie bei Bedarf anzünden wollten. Am 22. Januar, gegen 14 Uhr, als Marschall Antonescu sah, wie viele Gewaltverbrechen begangen worden waren, dass es hunderte Verletzte gab, erteilte er der Armee den Befehl, einzugreifen, den Widerstand zu brechen und die Rebellen festzunehmen.“




    Nach der Rebellion wurden etwa 8000 Legionäre festgenommen, angeklagt und zu verschiedenen Strafen verurteilt. Rund 700 von ihnen, allen voran Horia Sima, suchten in Deutschland Zuflucht. Infolge der Ereignisse blieb Ion Antonescu der alleinige Herrscher über die politische Szene in Rumänien.

  • A la Une de la presse roumaine 30.06.2016

    A la Une de la presse roumaine 30.06.2016

    Ce jeudi, la presse roumaine analyse les différentes solutions pour améliorer la transparence dans l’activité des autorités publiques, centrales et locales, de Roumanie. Elle se fait lécho aussi de nouvelle jurisprudence en matière de publication, par la presse, d’images de la vie privée des personnes publiques et sattarde aussi sur commémoration du pogrome de Iasi, de 1941.