Tag: Präriemöwe

  • Vogelarten: Wüsten-Steinschmätzer in Rumänien gesichtet

    Vogelarten: Wüsten-Steinschmätzer in Rumänien gesichtet

    Es geht um den Wüsten-Steinschmätzer, ein Wandervogel, der in den trockenen Gebieten in Ägypten und Afrika zu Hause ist, oder in buschigen Gegenden an Wasserläufen und trockenen Ebenen mit steinigen Hügellandschaften. Der Wüsten-Steinschmätzer kann zufällig auch nach Europa gelangen. Zuletzt wurde der Vogel auch in Bulgarien, Ungarn, Deutschland oder Frankreich gesichtet. Bislang dachten Vogelkundler, in Rumänien lebten vier Steinschmätzer-Arten — der Schwarze, der Graue, der Mittelmeer- und der Östliche Steinschmätzer. Die neue Vogelart wurde im Rahmen eines europäischen Projekts der Rumänischen Ornithologie-Gesellschaft auf dem Techirghiol-See entdeckt, einem der Dreh- und Angelpunkte für Rumäniens Vogelwelt. Hier seien bislang 262 Arten entdeckt worden, das entspricht 65% der in Rumänien angetroffenen Vogelarten, sagt Ovidiu Bufnilă, Öffentlichkeitsarbeiter bei der Ornithologie-Gesellschaft.



    Diese Vogelart ist spezifisch für die Mongolei und Asien allgemein, aber auch für den Nahen Osten und den Norden Afrikas — unsere Biologenkollegen konnten diese Art beim Nisten in Ägypten beobachten. Sie verstehen schon, von dort aus müssten sie eine relativ lange Strecke hierher zurücklegen, aber es ist nicht unmöglich. Wenn der Vogel nach Asien fliegt oder andersrum, wenn die Bevölkerung von der Krim nach Nordafrika fliegt, kann es sein, dass sie auf einen Sturm trifft, auf starke Winde, die sie dann in unser Land bringen. So, wie viele von uns es erwartet hätten, wurde diese Vogelart in der Dobrudscha entdeckt. Dieses Gebiet ist äu‎ßerst vogelfreundlich. Von den 400 unterschiedlichen Vogelarten, die wir in Rumänien haben, sind knapp drei Viertel in der Dobrudscha anzutreffen. Ich sagte, das Gebiet sei vogelfreundlich, und dabei beziehe ich mich nicht nur auf das Donaudelta und den Lagunenkomplex Razim-Sinoe, ich meine das ganze Dobrudschaer Gebiet, die Landkreise Tulcea und Constanţa. Zum Glück für uns wurde die Art auf dem Techirghiol-See gesichtet, der von der Ornithologie-Gesellschaft verwaltet wird. Meine Kollegen waren gerade bei der Arbeit, sie beobachteten Wasservögel und sahen den Steinschmätzer. Sie fanden es seltsam, dass man ihn im Dezember in Rumänien finden kann, denn die Migration ist irgendwie zu Ende. Nach mehreren Forschungsarbeiten ist man zum Schluss gekommen, dass es eine für Rumänien neue Vogelart ist.“




    Die Entdeckung der Biologen von der Ornithologie-Gesellschaft verbreitete sich rasch im Internet. Nach einigen Stunden wurde klar, dass sie nicht die ersten waren, die den Vogel beobachtet hatten. Vor zehn Jahren hatte ein Fotograf bereits mehrere Exemplare abgelichtet. Das hei‎ßt, dass der Steinschmätzer schon seit längerer Zeit in Rumänien präsent ist.



    Und abschlie‎ßend noch weitere Vogelarten, die in diesem Jahr in Rumänien gesichtet wurden: der Häherkuckuck, der vor allem im Mittelmeerraum vorkommt, wurde zum ersten Mal im Frühling entdeckt. Gegen Herbst sichtete man zum ersten Mal einen Blauschwanz, der normalerweise in den alten Fichtenwäldern der sibirischen Taiga nistet. Er ist einer der wenigen Vögel, die im Winter singen. Und schlie‎ßlich: Im Landkreis Olt, in Slatina, wurde zum ersten Mal eine Präriemöwe gesichtet. Es ist eine der wenigen ursprünglich aus Amerika stammenden Arten, die in Rumänien entdeckt wurden.

  • Artenvielfalt: Amerikanische Möwenart in Rumänien gesichtet

    Artenvielfalt: Amerikanische Möwenart in Rumänien gesichtet

    Die Fauna Rumäniens ist um eine Vogelart reicher geworden. Im Winter 2016-2017 entdeckten die Ornithologen im Olt-Tal eine nordamerikanische Möwe — die Präriemöwe, auch Franklinmöwe genannt. Die Präriemöwe oder Franklinmöwe ist mit einer Körperlänge von 32–38 cm geringfügig kleiner als eine Lachmöwe; die Flügelspannweite liegt zwischen 85 und 92 cm, das Gewicht bei 250–325 g. Adulte Vögel im Brutkleid tragen eine schwarze Kopfkappe, die bis in den oberen Nacken und auf die Kehle reicht. Dazu kontrastieren sehr breite, wei‎ße Lider. Die Iris ist schwärzlich. Der Schnabel zeigt eine dunkelrote Färbung mit einem dunklen Band vor der roten oder orangen Spitze. Im Verlauf der Brutzeit wird der Schnabel dunkler. Das Gefieder der Oberseite ist dunkel grau; Hals, Unterseite und Schwanz sind wei‎ß. Die Präriemöwe ist eine der wenigen nordamerikanischen Vogelarten, die in Rumänien beobachtet werden konnten. Mehr dazu von Ovidiu Bufnilă, Sprecher der Rumänischen Ornithologischen Gesellschaft:



    Die Franklinmöwe oder Präriemöwe nistet normalerweise in Nordamerika und verbringt den Winter in Südamerika. Wir wissen nicht, wie dieser Vogel nach Rumänien gekommen ist — er ist nicht beringt und trägt auch keinen Mikro-GPS-Sender. Es kann sein, dass infolge von starken Stürmen über dem Ozean diese Franklinmöwe in Richtung Europa getrieben wurde. Diese Vogelart ist sehr selten in Europa zu sehen — im Laufe eines Jahres werden höchstens 10 Individuen beobachtet, fast immer im Winter, im Norden Europas. Bis jetzt wurden einige Exemplare in Belgien und in Dänemark gesichtet. Für die Ornithologen ist es ein besonderes Ereignis, dass eine Franklinmöwe in Rumänien zu sehen war. Der Vogel wurde am zweiten Weihnachtstag von zwei Ornithologen im Kreis Olt, in der Nähe von Slatina gesichtet. Die zwei Wissenschaftler waren dabei, ihre Listen mit der Zählung der Wintervögel zu ergänzen, als einer von ihnen eine Möwe bemerkte, die eine andere Färbung hatte als die restlichen Möwen. Es wurde ihnen sofort klar, dass es sich um eine in Rumänien neue Vogelart handelte.“




    Durch den Klimawandel können wir damit rechnen, in Zukunft Vogelarten beobachten zu können, die bis jetzt in Rumänien noch nicht gesichtet wurden, meinen die Ornithologen. Welche Chancen hat die Franklinmöwe, sich an den Lebensbedingungen in unserem Land anzupassen? Ovidiu Bufnilă antwortet:



    Aufgrund der Beobachtungen unserer Kollegen können wir einige Schlussfolgerungen ziehen. Die Franklinmöwe wurde in einer Lachmöwenschar gesichtet. Zusammen mit den Lachmöwen suchte die Franklinmöwe nach Futter auf einer Müllkippe in der Nähe der Stadt Slatina; dann flog sie zum Fluss Olt, um auf dem Eis am Rande des Flusses zu übernachten. So wie es aussieht, hat die Franklinmöwe keine Anpassungsprobleme. Diese Vogelart ist robust genug, um in unserem geographischen Raum mit gemä‎ßigten Klima zu leben, und das von uns gesichtete Exemplar hat sich schon in einer Lachmöwenschar eingelebt.“




    Die Lachmöwe ist die in Rumänien am meisten verbreitete Möwenart. Lachmöwen leben an allen grö‎ßeren Flüssen und Seen und selbstverständlich am Schwarzen Meer; der Name der Lachmöwe kommt davon, dass ihr Ruf an ein spöttisches Lachen erinnert.