Tag: Preisgala

  • Radio România Cultural vergibt erneut seine Preise

    Radio România Cultural vergibt erneut seine Preise

    Die Gala ist die einzige Veranstaltung, die alle Bereiche der Kultur in Rumänien auszeichnet, wobei bei dieser Jubiläumsausgabe die wichtigsten Leistungen der rumänischen Kultur im Jahr 2021 gewürdigt wurden.



    Der Preis für herausragende Leistungen im Rahmen der Gala von Radio Rumänien Kultur ging an Dr. Cătălin Denciu und das Team der Intensivstation des Kreiskrankenhauses Piatra-Neamț, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um ihre Patienten während des tragischen Brandes im Jahr 2020 zu retten. Der Sonderpreis für Bildung ging an die Mathematik-Ausbildungsplattform MateX.xyz. Die Plattform wurde von 8 Olympia-Teilnehmern mit dem Ziel geschaffen, arme Schüler der 8. Klasse online auf die nationale Prüfung vorzubereiten.



    Der Sonderpreis für Wissenschaft ging an den Graphs.ro-Gründer Dragos Vana. Täglich wurden auf seiner Plattform Daten über die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in Rumänien und Informationen über die Anti-COVID-Impfkampagne veröffentlicht. Im April 2020 als persönliches Projekt mit persönlichen Ressourcen gestartet, hat sich Graphs.ro zu einer Referenzquelle und einem unverzichtbaren Instrument zur Verfolgung der Entwicklung der Pandemie in Rumänien entwickelt.



    Der Sonderpreis für Literatur ging an die Buchhandlung Zwei Eulen in Timișoara, ein kulturelles Großprojekt, ein Beispiel für das kulturelle Überleben in den schwierigen Tagen der Abriegelung. Raluca Selejan und Oana Doboși, die Gründerinnen der Buchhandlung Zwei Eulen, beim Entgegennehmen des Sonderpreises für Literatur von RRC:



    Vielen Dank an RRC und die Jury, die uns für diesen Preis nominiert haben. Es ist eine Auszeichnung, die zu einem Zeitpunkt kommt, an dem wir nach zwei sehr harten Jahren fast bereit waren, die Waffen niederzulegen, aber sie erinnert uns daran, dass sich eine so wunderbare Gemeinschaft um unsere Buchhandlung gebildet hat, die uns in einer sehr schweren Zeit zur Seite steht, ohne zu wissen, dass wir eine sehr schwere Zeit haben. Wir möchten uns bei unseren Eltern bedanken, die uns immer unterstützt haben und denen wir es zu verdanken haben, dass unsere Buchhandlung überlebt hat, sowie bei all unseren Freunden. Die Pandemie war eine schwierige Zeit, denn in unserem Land ist das Buch, wie Sie wissen, nicht essentiell, die Buchhandlungen sind nicht gesetzlich geschützt, wir haben kein Gesetz über den Einzelpreis eines Buches, also sind die einzigen, die diesen Markt und die Bücher schützen können, die Leser.



    Wir möchten auch dem Professor und Schriftsteller Daniel Vighi danken, der, als wir noch sehr jung waren, in einer Weise an uns geglaubt hat, wie es nur wenige taten, der uns ermutigt hat, das zu werden, was wir heute sind, und von dem wir gelernt haben, dass es in der Literatur so etwas wie ein Wochenende, einen Feiertag oder ein Fest nicht gibt. Von Daniel Vighi haben wir auch gelernt, dass die größte Freude an der Literatur der Moment der Einsamkeit der Begegnung zwischen Text und Leser ist, und deshalb hoffen wir, dass wir Ihnen so viele Bücher wie möglich nahebringen können. Wir fordern Sie auf, den physischen Buchhandel zu unterstützen, denn die Buchhändler erwarten Sie dort mit großer Hingabe.



    Simona Popescu wurde bei der RRC-Gala für Das Buch der Pflanzen und Tiere (erschienen bei Nemira) ausgezeichnet. Simona Popescu ist ferner Autorin mehrerer Gedichtbände, die in der Sammlung Opera poetica (2021) vollständig abgedruckt wurden. Mein Plädoyer für die Poesie, 2006. Sie schrieb außerdem den Roman Exuvii (1997), den Essayband Volubilis (1998) und kritisch-fiktionale Arbeiten über den surrealistischen Dichter Gellu Naum. Simona Popescu bei der Entgegennahme des RRC-Preises:



    Ich danke der Jury und fühle mich geehrt, dass dies eine Auszeichnung von RRC ist. Vielen Dank für Ihren Besuch in meinem Garten mit seiner Öffnung zum Meer und zum Ozean, wie ich das Buch nenne. Es handelt sich um ein Buch von über 300 Seiten mit Dutzenden von Pflanzen und Tieren, die eigentlich ein Vorwand sind, um über die Welt im weiteren Sinne zu sprechen, über die menschliche Gattung, nicht nur über Pflanzen und Tiere, und um viele Themen der Literatur anzusprechen, seien sie groß, klein oder mittelgroß. Meine besten Gedanken gelten meinen guten Freunden, die mit mir nominiert wurden, Ștefania Mihalache und Miruna Vlada, und natürlich all jenen, die im Jahr 2021 gute und sehr gute Gedichtbücher, aber nicht nur Gedichte, geschrieben haben.



    Alina Nelega wurde in der Kategorie Prosa für ihren Roman Eine Wolke in Form eines Kamels (Verlag Polirom) ausgezeichnet und in der Kategorie Theater – das Theater Andrei Mureșanu aus Sfântu Gheorghe für die Aufführung Consent von Evan Placey unter der Regie von Radu Afrim. Der Film Otto der Barbar unter der Regie von Ruxandra Ghițescu erhielt den RRC-Preis in der Kategorie Film, und die vier Einzelausstellungen von Mircia Dumitrescu wurden in der Kategorie Bildende Kunst belohnt.



    Der Preis in der Kategorie Wissenschaft ging an Răzvan Cherecheș – er ist Leiter der Abteilung für öffentliche Gesundheit an der Fakultät für Politik-, Verwaltungs- und Kommunikationswissenschaften der Babeș-Bolyai-Universität Cluj und war für die Kampagne zur Bekämpfung von COVID im öffentlichen Gesundheitswesen in Rumänien verwantwortlich. In der Kategorie MUSIK wurden Nicu Alifantis & Zan für ihr Album Dimov – Leoneed is love ausgezeichnet und in der Kategorie Bildung die Narada Association für Projekte, die die Technologie des 21. Jahrhunderts dem Bildungswesen näher bringen.

  • Gopo-Filmpreisgala fand im Freien statt

    Gopo-Filmpreisgala fand im Freien statt

    La Gomera“ ist der gro‎ße Gewinner der 14. Gopo-Preise. Ursprünglich für Ende März angekündigt, wurde die Gopo-Gala, die die besten rumänischen Filme des Vorjahres auszeichnet, wegen der Coronavirus-Pandemie um drei Monate verschoben und fand nun unter Sonderbedingungen statt. Die Veranstaltung wurde unter freiem Himmel auf der Verde-Stop-Arena in Bukarest ausgetragen und brachte rund 500 Gäste zusammen.



    Der gro‎ße Gewinner der Gopo-Gala ist La Gomera“ des Filmemachers Corneliu Porumboiu, eine Produktion, die gleich 9 Trophäen einheimste, darunter die für den besten Spielfilm, die beste Regie, das beste Drehbuch, das beste Bild. Bei der Entgegennahme des Preises für das beste Drehbuch erwähnte Porumboiu die Handlung des Films, der sich auf eine Insel konzentriert, auf der das Pfeifen als Sprache verwendet wird: Ich habe nicht gelernt, wie man pfeift, aber ich glaube, ich habe es geschafft, ein ziemlich gutes Drehbuch zu schreiben.“



    Eine der Produzenten des Streifens von Corneliu Porumboiu, Patricia Poienaru, sagte ihrerseits bei der Entgegennahme des Preises:



    Vielen Dank dass sie diesen Film in so vielen Kategorien als Gewinner gewählt haben. Ich danke Ihnen auch im Namen der Koproduzentin Marcela Ursu, die heute nicht da sein konnte. Es war ein langer Weg und das war ein sehr ambitioniertes Projekt. Der Regisseur Corneliu Porumboiu war sehr entschlossen, etwas Neues und einfach anders zu machen. Das freut uns wirklich sehr, dass diese Produktion viel Applaus geerntet und die Anerkennungen unserer Kollegen in der Brache gewonnen hat. Die Trophäe für den besten Film geht natürlich an das ganze Team, an alle, an bei diesem Streifen gearbeitet haben, an alle Partner, die uns unterstützt und an unseres Projekt geglaubt haben. Dieser Preis geht natürlich auch an alle Darstellerinnen und Darsteller in diesem Film.“




    Der Abstand zwischen mir und mir“ wurde als beste Dokumentation ausgezeichnet. Der Dokumentarfilm der Regisseurinnen Mona Nicoară und Dana Bunescu erzählt das Leben der Dichterin Nina Cassian. Die Produktion feierte ihre Premiere auf dem neunten Filmfestival Les Films de Cannes à Bucarest“. Mit ihrem Ruf als verführerische Frau, erstaunlich trinkfest und Kettenraucherin, war die Avantgarde-Dichterin, Literatur-Übersetzerin, Komponistin und Grafikdesignerin Nina Cassian sowohl Komplizin des stalinistischen Regimes in seinen Anfangsjahren als auch kritisch gegenüber den kommunistischen Anführern. Sie geriet in einen direkten Konflikt mit dem Ceauşescu-Regime. 1985 entschied sie sich für einen ungewollten Exil in New York, nachdem der mit ihr befreundete Dissident Gheorghe Ursu von der Securitate ermordet worden war. Die Produktion stellt die Geschichte eines komplexen Lebens wieder her und begleitet Nina Cassian auf ihrem Weg, die eigenen Optionen in Frage zu stellen.



    Der Dokumentarfilm hat aufgrund der komplizierten Lebensgeschichte von Nina Cassian in Rumänien viele Reaktionen ausgelöst. Die Produzentin Ada Solomon sagte bei der Entgegennahme der Auszeichnung für die Produktion Der Abstand zwischen dir und mir“:



    Liebe Kollegen, ich danke Ihnen vom ganzen Herzen. Das ist die erste Gopo-Trophäe für meine Kollegin, die Koproduzentin des Dokumentarfilms, Diana Păroiu. »Der Abstand zwischen mir und mir« stellt einen wichtigen Moment für meinen Werdegang als Filmproduzentin dar. Dieser Film ist das erste Projekt, von dem ich am Anfang meiner Karriere geträumt hatte. Ich danke den zwei Filmregisseurinnen Mona Nicoară und Dana Bunescu, ich danke der Koproduzentin Diana Păroiu und nicht zuletzt der Dichterin Nina Cassian, dass sie mir beigebracht hat, das zu sein, was ich bin. Und ich danke nochmals den Kollegen in der Filmbrache, dass sie sich für diesen Film entschieden haben und in diesen schwierigen Zeiten Solidarität zeigten.“




    Die Darstellerin Adela Mărculescu und der Darsteller Virgil Andriescu wurden bei der Gopo-Gala für ihr Lebenswerk geehrt. Zwei Sonderpreise gingen ebenfalls an den Schriftsteller Radu Cosaşu und die Filmredakteurin Cristina Ionescu für ihre au‎ßergewöhnlichen Karrieren.

  • Preisgala: Verband der Bildenden Künstler verleiht Preise in Târgu Jiu

    Preisgala: Verband der Bildenden Künstler verleiht Preise in Târgu Jiu

    Die Veranstaltungen zum 81. Jahrestag der Einweihung des dreiteiligen Ensembles des rumänischen Bildhauers Constantin Brâncuşi in Târgu Jiu sind mit der Gala der Preise des Verbandes der Bildenden Künstler und des Nationalpreises Brâncuşi für das Jahr 2018 zu Ende gegangen. Die Gala fand auf der Bühne des Dramatischen Theaters Elvira Godeanu“ in der Heimatstadt des Bildhauers, Târgu Jiu.



    Der Verband der Bildenden Künstler hat neun Preise im Bereich Bildende Kunst verliehen, eine Auszeichnung für den besten Nachwuchskünstler, einen Preis für hervorragende Leistung und drei Preise der Jury. Der Vizepräsident des Verbands Bildender Künstler, Gheorghe Dican, kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    Für uns als Verband ist es sehr wichtig, diese Preise zu verleihen, gleicherma‎ßen ist es von gro‎ßer Bedeutung für die Künstler und für den Bereich Bildende Kunst in Rumänien. Seit einigen Jahren wird die Tradition wieder fortgesetzt, die Preise am Jahresende zu verleihen. Das war mit der Unterstützung des Kulturministeriums möglich, aber voriges Jahr hat das Ministerium das Versprechen ausnahmsweise nicht gehalten. In dieser Form verleihen wir die Preise bereits zum dritten Mal. Wir glauben, dass die Tätigkeit der rumänischen Künstler gefördert werden soll. In diesem Sinne war die Gala willkommen, um dem Verband eine neue Gestalt zu verleihen, weil seine Tätigkeit in den letzten Jahren irgendwie überschattet war.“



    Der gro‎ße Preis des Verbands ging an den Maler, Graphiker und Bildhauer Mircia Dumitrescu. Als Akademiemitglied und Professor hat er im Jahr 2005 einen deutlichen Beitrag zur Rettung der Manuskripte des Nationaldichters Mihai Eminescu gebracht. Mircia Dumitrescu hat zudem einen gro‎ßen Teil der Werke von Nichita Stănescu bebildert. Mircia Dumitrescu über den gro‎ßen Preis des Verbands der Bildenden Künstler:



    Ich glaube, ich habe diesen Preis verdient, also kann ich nicht sagen, dass ich mich in einer gewissen Art und Weise fühle. Der Preis kam sowieso erst jetzt, wenn ich keine Preise mehr brauche. Ich freue mich jedoch, dass die Verleihung in Târgu Jiu stattfindet, in einer Stadt, die wir alle lieben. Ich freue mich auch, dass ich die Chance hatte, hier in Târgu Jiu den Band »Der Leidensweg der rumänischen Gefangenen in Elsass-Lothringen« vorzustellen. Darüber wurde überhaupt nicht berichtet, ich selber hab von einem französischen Oberst namens Jean Nouzille erfahren, dass auch mein Gro‎ßvater unter den rumänischen Kriegsgefangenen in Elsass-Lothringen zu finden war. Er ist nach dem Krieg in einem Krankenhaus in Cherbourg gestorben. Durch diesen Band habe ich meinen Gro‎ßvater wiedergefunden. Was meine Pläne angeht, kann ich sagen, dass ich immer etwas plane. Ich habe jüngst die Bronzeskulpturen der Gebrüder Minovici fertiggestellt, diese sollen im Park der Villa Minovici aufgestellt werden. Ich plane zudem eine Malereiausstellung.“




    Der Band Der Gro‎ße Krieg 1914–1918. Der Leidensweg der rumänischen Kriegsgefangenen in Elsass-Lothringen“ ist im Jahr 2019 in einer Auflage von 33 Exemplaren erschienen. Die Illustrationen sind von Mircia Dumitrescu eigenhändig unterschrieben, gedruckt wurde der Band auf vom ungarischen Unternehmen Vincze László & Söhne handgemachtes Papier. Das tragische und zu wenig bekannte Schicksal der 2000 rumänischen Soldaten, die vor hundert Jahren als Kriegsgefangene in Elsass-Lothringen gestorben sind, stellt ein Kapitel rumänischer Geschichte dar, das wir nicht mehr übersehen dürfen. Die von Unbekannten gelebte Geschichte des Landes ist hier wiederzufinden. Eigentlich sind sie die wahren Helden, die weit von ihrem Heimatland gestorben sind, sie haben Gro‎ßrumänien ermöglicht und keine Chance gehabt, es auch zu erleben — sie verdienen unseren vollen Respekt“, schreibt Akademiemitglied Răzvan Theodorescu im Vorwort des Buches.

  • Gala des öffentlich-rechtlichen Kultursenders: Kulturschaffende mit Preisen geehrt

    Gala des öffentlich-rechtlichen Kultursenders: Kulturschaffende mit Preisen geehrt

    Die Künstlerin Lia Perjovschi wurde auf der 19. Gala der Preise des Kulturkanals von Radio Rumänien mit dem Sonderpreis Ein europäisches Rumänien“ ausgezeichnet. Die in Rumänien und im Ausland mehrfach ausgezeichnete Künstlerin blickt auf eine drei‎ßigjährige Karriere zurück, ihre Werke wurden in mehr als 500 Ausstellungen gezeigt. Lia Perjovschi hat das Archiv für Zeitgenössische Kunst gegründet. Die Projekte der Künstlerin, darunter Das internationale Archiv für Zeitgenössische Kunst von 1990 bis zur Gegenwart“, Das Zentrum für die Kunstanalyse von 1999 bis in die Gegenwart“, Chronologie von 1997 bis zur Gegenwart“, Diagramme/Mind Maps von 1999 bis zur Gegenwart“, erkunden ihre Arbeit mit der Information und die Suche nach neuen Möglichkeiten der visuellen Repräsentation ihrer Kenntnisse im Bereich bildende Kunst. Der Schriftsteller Florin Iaru sagte bei der Preisverleihung über die Arbeit der Künstlerin:



    Vor drei‎ßig Jahren dachte ich nicht, dass ich mich in dieser Situation befinden werde, eine Laudatio zu halten. Vor drei‎ßig Jahren dachte ich mir nur, dass wir nach dem Sturz des Kommunismus etwas Gutes in diesem Land machen sollen. An meiner Seite waren zum Glück alte Freunde, Dichter, Maler, Musiker, Architekten, bildende Künstler, Theatermacher. Unter ihnen auch Lia Perjovschi, eine ausgezeichnete Künstlerin und ein wunderbarer Mensch. Es ist schwer, eine Laudatio über einen Menschen zu halten, den man lieb hat. Lia ist einer der lustigsten Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt habe. Solche Menschen sind nie zufrieden, weder mit der Gegenwart noch mit der Vergangenheit oder mit der Zukunft. Sie hoffen immer darauf, dass sich die Sachen ändern werden, wenn man einen neuen Blick darauf wirft, wenn man keine Geduld und doch eine unendliche Geduld hat, wenn man ständig sucht.“




    Lia und Dan Perjovschi sind ein rumänisches Künstlerpaar, das sich auch im Ausland einer gro‎ßen Beliebtheit erfreut. Ihre Werke sind in mehr als 1.000 Ausstellungen, Museen und Zentren der zeitgenössischen Kunst im Ausland zu sehen: MOMA in New York, Tate Modern in London, Centre Pompidou in Paris, MACBA in Barcelona, Museum Vanabbe in Eindhoven, Moderna Museet in Stockholm, Kiasma in Helsinki, Moderna Galerija Ljubljana, Lenbachhaus München, Kunsthalle in Hamburg und Basel. Bei der Preisverleihung sagte die Künstlerin:



    Ich danke der Jury und teile diesen Preis mit meinem Ehemann, dem Künstler Dan Perjovschi, denn er hat alle seine Preise mit mir geteilt. Diesen Preis teile ich zudem mit allen Protestlern in Rumänien, die für Demokratie kämpfen. Dank ihnen sind wir in Europa.“




    Die Sonderpreise von Radio România Cultural gingen an den Pianisten Valentin Gheorghiu, die Dichterin Ana Blandiana und an die Pianistin Alina Pavalache. Die Dichterin und ehemalige Dissidentin Ana Blandiana wurde mit dem Preis 30 Jahre Freiheit“ ausgezeichnet. Die Dichterin Ana Blandiana hat den Wert und den Preis der Freiheit in der Tiefe verstanden und ist schnell zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten der rumänischen Zivilgesellschaft geworden“, hie‎ß es in der Laudatio. Sie zählt zu den Gründern der Bürgerallianz (Alianţa Civică) und ist neben Romulus Rusan Mitbegründerin des Memorials der Opfer des Kommunismus und des antikommunistischen Widerstands im nordrumänischen Sighetu Marmaţiei. Die ehemalige Strafvollzugsanstalt wurde zur ersten Gedenkstätte weltweit, die den Opfern des Kommunismus gewidmet ist. In den drei‎ßig Jahren seit dem Sturz des Kommunismus gilt das Memorial Sighet als das wichtigste Projekt Rumäniens für die Vergangenheitsbewältigung.

  • Hermannstädter Theater „Radu Stanca“ für mehrere Preise des Theaterverbandes nominiert

    Hermannstädter Theater „Radu Stanca“ für mehrere Preise des Theaterverbandes nominiert

    Jenseits der Preise ist das, was zählt, die Emotion, die jeder Zuschauer bei einer Theateraufführung erlebt“ — sagt der Intendant des Internationalen Theaterfestivals im südsiebenbürgischen Sibiu (Hermannstadt) und Intendant des Nationaltheaters Radu Stanca“, Constantin Chiriac. Unlängst hat der Nationale Theaterverband die Nominierungen für die diesjährige Gala bekanntgemacht. Das Event, das renommierte Gäste der rumänischen und internationalen Theaterszene nach Cluj (Klausenburg) bringt, findet dieses Jahr im Monat Mai statt. Das Nationaltheater Radu Stanca“ aus Sibiu tritt 2019 mit vier Nominierungen auf: die Bühnenbilderinnen Andreea Tecla und Mădălina Niculae wurden für die Aufführung R.U.R. (Rossum’s Universal Robots)“ der deutschen Abteilung des Staatstheaters in Hermannstadt in der Kategorie Bestes Debüt“ nominiert.



    Silviu Purcăretes neueste und dem japanischen Kabuki nachgebildete Inszenierung Die Geschichte der unanständigen Prinzessin“ (rum. Povestea prințesei deocheate“), die im Juni 2018 in Hermannstadt uraufgeführt wurde, steht auf der Liste der besten Aufführungen. Dragoș Buhagiar, Bühnenbildner der besagten Inszenierung, wurde als Kandidat der Preiskategorie Bestes Bühnenbild“ aufgestellt. Ofelia Popii als Doppelinterpretin der Figuren Seigen“ und Shinnobu Sota“ im selben Theaterstück wird von der Jury des Verbands der Rumänischen Theatermacher als Preiskandidatin für die beste Schauspielerin in einer Hauptrolle berücksichtigt. Constantin Chiriac, Intendant des Theaters Radu Stanca“, kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    Alle Preise und Auszeichnungen sind natürlich ein guter Grund, stolz zu sein. Für gro‎ße Künstler, die nicht nur an das Heute denken, stellen sie aber keinen Grund zum Dasein dar. Das wichtigste ist, dass sie unsterblich sind, sie sind die Ewigkeit. Ich glaube, dass die Ewigkeit in jedem von uns zu finden ist. Genauso wichtig finde ich, dass das Nationaltheater Sibiu die rumänisch-französische Kultursaison am »Théâtre de la Ville« eröffnet und dort sieben Aufführungen mit drei verschiedenen Inszenierungen auf die Bühne gebracht hat. Wir planen auch andere Aufführungen in Frankreich. Wir brauchen mehrere Künstler, die einen Dialog zwischen der rumänischen und den ausländischen Kulturen schaffen.“




    Die Arbeit des Teams des Internationalen Theaterfestivals in Sibiu läuft auf Hochtouren. Derzeit werden die Verträge für die Auflagen 2020 und 2021 unterzeichnet. Die renommierten Gäste aus der internationalen Theaterszene müssen rechtzeitig eingeladen werden. Bis zur Pressekonferenz am 4. April in Bukarest soll feststehen, welche Aufführungen auf dem Programm des diesjährigen Festivals in Sibiu stehen. Wenn man Constantin Chriac über den Schlüssel zum Erfolg fragt, spricht er über sein Team, über Freiwillige und Gemeinschaft:



    Sehr wichtig finde ich, jedes Jahr ein neues Publikum anzuziehen. In Sibiu stehen 121 Aufführungen auf dem Repertoire und genauso viele Preise. Wichtig ist auch, dass es eine Gemeinschaft gibt, die 14% des Haushalts in Kultur investiert. Das finde ich ausgezeichnet.“




    Radio Rumänien ist seit der ersten Auflage vor 26 Jahren Koproduzent der Internationalen Theaterfestspiele in Sibiu.

  • Nationales Tanzzentrum: Kühne Projekte für mehr Sichtbarkeit

    Nationales Tanzzentrum: Kühne Projekte für mehr Sichtbarkeit

    2017 ging für das Nationale Tanz-Zentrum in Bukarest CNDB so zu Ende, wie es seit vier Jahren zur Traditionen geworden ist: mit der Gala der CNDB-Preise. Bei dieser 4. Auflage der Preisverleihung wollte das Team vom Nationalen Tanz-Zentrum in Bukarest einige Persönlichkeiten ehren, die im Laufe des 20. Jahrhunderts den Rahmen für den zeitgenössischen choreographischen Kontext in Rumänien gesetzt haben. Die Vorreiter des rumänischen Tanzes haben Regeln gebrochen, sie haben den Tanz emanzipiert, sie waren mutig“, sagt Vava Ştefănescu, Managerin des Nationalen Tanz-Zentrums in Bukarest (CNDB). Die Preisträger 2017 sind die Choreographen und Tänzer Floria Capsali, Vera Proca-Ciortea, Iris Barbura, Lizica Codreanu, Paule Sybille, Stere Popescu, Gabriel Negri, Esther Maghiar und Trixy Checais. Dieser Vorschlag stellte eine Einleitung dar zu dem, was dieses Jahr und in 2019 auf Zentrum zukommen werde, erläutert die Managerin Vava Ştefănescu:



    Es war eine ziemlich radikale Option, weil beim Nationalen Tanz-Zentrum in Bukarest eine Etappe zu Ende geht und eine andere startet. 2019 werden wir in ein eigenes Gebäude des Nationalen Tanz-Zentrums umziehen. Bis jetzt gab es eine bestimmte Art, den zeitgenössischen Tanz zu fördern und diesen sichtbar zu machen. Ab jetzt müssen wir es anders betrachten und uns anders vorbereiten. Ich glaube, die Institution braucht eine Belebung, eine Belebung der eigenen Einstellung. Wenn eine Etappe zu Ende geht, schaut man zurück. Dank dieser Menschen hat der zeitgenössische Tanz eine Zukunft. Ich habe fest daran geglaubt, dass wir diese Persönlichkeiten ehren müssen. Wir dürfen sie nicht vergessen und müssen ihre Erfolge, ihre Dreistigkeit, ihren Mut, und insbesondere die Sprengung der Grenzen und des traditionellen Zustands ehren. Irgendwie soll also der Geist derjenigen, die geehrt wurden, beim Tanz-Zentrum befolgt werden. Du schaust zurück und siehst eigentlich die Zukunft.“




    Das Nationale Tanz-Zentrum in Bukarest ist Produzent, Gastgeber, Trainer, Forscher und Vermittler. Über die zukünftige Strategie des Zentrums berichtet weiter Vava Ştefănescu:



    Das Zentrum wird in die Innenstadt umziehen. 2018 und teilweise 2019 werden wir uns nur vorbereiten, damit wir 2019 wirklich unsere Türen mit einer klaren Botschaft und einer klaren Einstellung für das Publikum öffnen können. Das ist sehr wichtig. Deswegen glaube ich, dass die erste Achse dieser Strategie die Intensivierung der Ideen, der Dialoge und der öffentlichen Vorträge ist. Es gibt viele Projekte, die vervielfacht werden sollen. Wenn sie nicht vervielfacht werden, dann soll die Dauer verlängert werden, um einen grö‎ßere Wirksamkeit zu erzielen. Und auch die Sichtbarkeit muss besser und das Publikum mehr als bis jetzt eingebunden werden. Wir versuchen, sowohl in Bukarest als auch im ganzen Land mehrere Vorführungen von Gast-Projekten zu haben. Wir haben es nicht geschafft, Filialen des Zentrums in anderen Städten zu öffnen. Laut dem Justizministerium muss das Parlament eine solche Entscheidung billigen, was interessant ist. Aber wir werden die Au‎ßenstellen, die wir und das Publikum im Land brauchen, öffnen. Wir alle wissen, dass die choreographische Kultur sich nicht allein auf Bukarest beschränken darf.“




    Dieselbe Strategie sieht auch die Planung von Mini-Spielzeiten in mehreren Städten des Landes vor. Zunächst soll dies in Craiova und Târgu Mureş (Neumarkt) geschehen. Es folgen Iaşi (Jassy), Cluj (Klausenburg), Timişoara (Temeswar) und vielleicht sogar auch Constanţa und Braşov (Kronstadt). Zum Schluss einen Ausblick aus der Zentrale über den zeitgenössischen Tanz in Rumänien. Die CNDB-Intendantin und Choreographin Vava Ştefănescu ist der Ansicht, dass die Zukunft sehr wohl rosig sein kann.



    Es sieht viel besser aus als vor 10 Jahren. Aber es scheint mir, dass es dem Tanz gelungen ist, sich einzuordnen, aber diese Kunstform schafft es noch nicht, eine eigenständige Stimme zu entwickeln. Mit anderen Worten — es gibt keinen speziellen Diskurs im künstlerischen Denken, keine wirklich neuen oder kühnen Ideen. Es ist sehr gut, dass zeitgenössische Tanzensembles überall eingeladen werden, es gibt viele Produktionen, viel mehr als vor vier Jahren. Es gab auch Festivals und Theater, die Tanzaufführungen produzieren. Es läuft wirklich gut! Aber sie sind in der gleichen braven Ästhetik geschrieben. Mutige oder problematischere Fakten beginnen an Durchschlagskraft einzubü‎ßen, die öffentliche Aufmerksamkeit zu verlieren. Das Nationale Tanzzentrum strebt danach, einen breiteren Rahmen zu schaffen, in dem sich Publikum und Künstler vertreten fühlen. Auf der anderen Seite haben die Künstler die Aufgabe, authentisch zu sein, um für eine individuelle, persönliche Stimme zu kämpfen. Ich würde es gerne sehen, wenn sie die Gefahr in Kauf nehmen würden, weniger Applaus zu bekommen, aber dafür Fragen aufzuwerfen und dadurch Debatten anzufachen, durch das, was sie tun. Das Zentrum allein wird es nie können, aber die zahlreichen Künstler haben mehr Gewicht. Und das Publikum ist noch zahlreicher. Das Motto hinter all der Arbeit und den Kämpfen im Jahr 2018 ist, dass wir alle sagen: ‚Du bist der Kontext.‘ Sie bauen den Kontext auf. Es scheint mir sehr wichtig für die Menschen — das Publikum, die Künstler –, selbständig zu werden und sich bewusst zu werden, dass sie einen Platz und ein Volumen um sich herum haben und dass Dinge infolge ihrer Aktionen tatsächlich passieren. Nicht nur beim CNDB. Auch in der Politik, Wirtschaft und im sozialen Leben.“

  • Umweltbewusstsein fördern: Gala der Preise für eine saubere Umwelt

    Umweltbewusstsein fördern: Gala der Preise für eine saubere Umwelt

    NGOs, öffentliche Institutionen, Bildungseinrichtungen sowie Unternehmen, die Umwelt-Projekte abwickeln, können bis zum 24. November sich für diesen Wettbewerb anmelden. Gewürdigt werden Initiativen für Verantwortung gegenüber der Umwelt, der umweltbewussten Bildung und der Konservierung der Ressourcen. Von Jahr zu Jahr wächst das Interesse der Konkurrenten, Umwelt-Projekte zu entwickeln, erklärt Ema Cumpătă, PR-Verantwortliche bei Ecotic:



    Letzes Jahr wurden knapp 100 sehr interessante Projekte eingereicht. In der Kategorie für Unternehmen reichte zum Beispiel das Unternehmen Tubatect ein sehr interessantes Projekt ein. Sie bauen unterschiedliche Objekte aus den Pappröhren, in denen das Papier für Gro‎ßdrucker geliefert wird. Sie stellen daraus Möbel her. Es gibt allerlei interessante Projekte, die uns jedes Jahr präsentiert werden. Letztes Jahr hatten wir ein NGO-Projekt für Kleiderspende in Galaţi. Auch die Schulen rufen unterschiedliche Baumpflanzungsprojekte und Theaterstücke ins Leben, die als Thema die Umwelt haben.“




    Die Organisation Ecotic wurde vor 11 Jahren gegründet. In dieser Zeit hat sie mehrere Projekte abgewickelt, darunter die Sammlung und Wiederverwertung von Elektro- und Haushaltsgeräten. Diese Projekt startete in 2006. Ema Cumpătă dazu:



    Wir haben in diesen Jahren eine beeindruckende Menge von Elektroschrott gesammelt — 100 Tausend Tonnen. Das ist die grö‎ßte Menge, die von einer einzigen Organisation gesammelt wurde Das ist, glaube ich, unser grö‎ßter Beitrag zur Lösung der Umwelt-Probleme Rumäniens. Es folgten auch andere Projekte, viele Aufklärungskampagnen. Die ECOTIC-Karawane, die Kleinen kennen sie, besuchte landesweit 200-300 Schulen. »Saubere Städte« ist ein anderes Projekt, das wir in den Städten abwickeln, um Elektroschrott zu sammeln. Wir werden wahrscheinlich dieses Jahr in etwa 20 Städten das Projekt »Saubere Städte« abwickeln. Die Karawane besuchte Ploieşti, Botoşani, Dorohoi, Iaşi — die Einwohner dieser Städte wurden aufgefordert, die alten Elektrogeräte an den Sammelstellen abzugeben. Bis Ende des Jahres werden wir noch ein paar Kampagnen abwickeln und diese nächstes Jahr fortsetzen.“




    Im Rahmen der Gala der Preise für eine Saubere Umwelt werden die Top-Projekte mit Preisen in Höhe von 3000 Euro belohnt. Dabei handelt es sich um Elektro-Geräte. Die Preise werden im Dezember vergeben.

  • UNITER-Gala 2017: Theaterverband verleiht Preise in Temeswar

    UNITER-Gala 2017: Theaterverband verleiht Preise in Temeswar

    Die Preise des rumänischen Theaterverbands wurden am 8. Mai in Temeswar vergeben. Die Gala findet seit 1993 statt, erstmals wurde sie aus Initiative des Schauspielerss Ion Caramitru organisiert. Die Preise wurden in elf Kategorien verliehen. In einer ersten Etappe wählt eine aus Theaterkritikern gebildete Jury die Darsteller und Theateraufführungen aus, die nominiert werden, am Galaabend entscheidet eine andere Fachjury über die Gewinner jeder Kategorie. Die Theaterkritikerin Monica Andronescu war dieses Jahr bereits zum dritten Mal Jurymitglied. Mehr als 500 im vorigen Jahr produzierte Aufführungen musste sie sich für den diesjährigen Wettbewerb anschauen, sagt die Theaterkritikerin:



    Man muss konkret fast das ganze Phänomen verfolgen, denn es ist so gut wie unmöglich, sich alle Theateraufführungen anzuschauen. Entscheidend ist auch, welche die Tendenzen im Theater des jeweiligen Jahres sind. Das Auswahlverfahren muss sowohl die traditionellen als auch die modernen Aufführungen sowie Produktionen des unabhängigen Theaters einbeziehen. Ich bin der Meinung, dass eine solche Auswahl den Wert des ganzen rumänischen Theaters und alles, was dieses Phänomen im letzten Jahr angeboten hat, widerspiegeln soll. Deswegen ist es notwendig, die Aufführungen untereinander zu vergleichen. Eine ganz gro‎ße Aufführung, die auf die Bühne eines gro‎ßen Theaters wie das Bukarester Nationaltheater gebracht wird, kann den Kampf um den gro‎ßen Preis mit einer qualitativ hochwertigen Aufführung antreten, die auf die Bühne eines kleinen Theaters gebracht wird, so zum Beispiel des unabhängigen Theaters »Unteatru« in Bukarest. Das entscheidende Kriterium bleibt die Qualität: wie gut eine bestimmte Aufführung geplant und durchgeführt wurde, wie gut die Leistung eines Darstellers war, egal auf welche Bühne die Aufführung gebracht wurde.“




    Die UNITER-Gala verschafft ein umfassendes Bild der aktuellen Tendenzen im rumänischen Theater, sagt unsere Gesprächspartnerin im Anschlus:



    Es gibt zahlreiche Aufführungen, die einen durchschnittlichen Wert haben. Das Niveau der Aufführungen ist prinzipiell sehr hoch, es gibt jedoch wenige, die man als Spitzenreiter bezeichnen kann. Es ist jedes Mal schwer, die besten auszuwählen, denn die meisten davon können meiner Ansicht nach in dieselbe Kategorie eingestuft werden. In unserer Auswahl wollten wir genau diese Dynamik des rumänischen Theaters widerspiegeln. Das unabhängige Theater hat in den letzten Jahren eine starke Entwicklung erfahren und es gibt zahlreiche Nachwuchsschauspieler, die jetzt stark aufholen. Das ist, was wir dieses Jahr erfolgreich gemacht haben, wir haben Darsteller der jüngeren Generation in den Vordergrund gebracht, die sich bereits eines gro‎ßen Erfolgs erfreut haben. In der Kategorie »Beste Darstellerin in einer Hauptrolle« wurden alle drei Schauspielerinnen für ihre Leistungen in Aufführungen des unabhängigen Theaters nominiert.“




    Zu den diesjährigen Gewinnern zählt auch die Darstellerin Ana Ularu, die dieses Jahr eine gro‎ße Berühmtheit au‎ßerhalb der Landesgrenzen erlangt hat. Der Theaterregisseur Yuri Kordonsky wurde für seine Aufführung În adâncuri“ (In der Tiefe“) ebenfalls mit einem Preis geehrt. Die Aufführung wurde auf der Bühne des Ungarischen Staatstheaters im mittelrumänischen Klausenburg dargeboten. Die Produktion Amadeus“ in der Regie von Victor Ioan Frunză wurde in der Kategorie Bester Schauspieler in einer Hauptrolle“ und in der Kategorie Beste Aufführung“ ausgezeichnet, in der ersten Sektion ging der Preis an Andrei Huţuleac. Victor Ioan Frunză erhielt ebenfalls den Exzellenzpreis für sein Engagement in der Förderung junger Talente. Mit seinem Ensemble hat der Regisseur eine wahre Theaterschule ins Leben gerufen. Der Preis für eine langjährige Karriere ging an den Regisseur Siviu Purcărete.




    Seit einigen Jahren findet die Gala des Rumänischen Theaterverbands UNITER nicht nur in Bukarest statt. Sibiu (Hermannstadt), Iaşi, Târgu Mureş (Neumarkt), Oradea (Gro‎ßwardein) und nun Temeswar zählen auch zu den Gastgebern der grö‎ßten Gala der rumänischen Theaterpreise. Bei der 25. Jubiläumsgala wurde ebenfalls ein Katalog erstellt, der die Namen aller Gewinner und Nominierten enthält, sagt Monica Andronescu:



    Es war eine gro‎ße Freude, dass das Projekt »25 Jahre UNITER« zustande kam, so haben wir ein Bild von allen Darstellern, die uns im Laufe der Zeit nahe standen. Es ist ein wichtiger Zeitpunkt für uns, es ist Zeit, Bilanz zu ziehen. Es lohnt sich, alles in unserer Kraft Stehende zu tun, damit dieses Projekt weitergeht und die Gala auch in den nächsten Jahren stattfindet. Wir müssen alle Menschen schätzen, die zum Alltag des rumänischen Theaters gehören: Schauspieler, Regisseure, Drehbuchautoren und alle, die in einem Bühnenberuf arbeiten. Wir brauchen diese Momente, wenn wir unseren Kollegen sagen: ‚Sehr gut gemacht‘, ‚Danke‘, ‚Ihr seid wunderschön‘. So wie während der Gala mehrmals betont, ist es sehr wichtig, unseren Mitmenschen gegenüber unsere Liebe auszudrücken.“

  • Literaturpreise der Zeitschrift „Observator Cultural“: Literatur quicklebendig vermitteln

    Literaturpreise der Zeitschrift „Observator Cultural“: Literatur quicklebendig vermitteln

    Anfang April hat im Bukarester Theater Odeon die 11. jährliche Preisverleihung der Kulturzeitschrift Observator Cultural“ stattgefunden. Insgesamt wurden 34 rumänische Gegenwartsautoren in sechs Kategorien nominiert: Memorialistik, Essayistik/Publizistik, Literaturkritik/Literaturtheorie, Debut, Poesie, Prosa. Zehn bedeutende rumänische Autoren, darunter Ana Blandiana, Radu Cosaşu, Vlad Zografi, wurden mit Preisen ausgezeichnet.



    Der beste Poesie-Band des Jahres 2016 wurde Cînd nu mai e aer“ (Wenn keine Luft mehr da ist“) von Radu Andriescu, erschienen im Verlagshaus Max Blecher“. Der Prosapreis ging ex-aequo an die Schriftsteller Radu Cosaşu für Viaţa ficţiunii după o revoluţie“ (Das Leben der Fiktion nach einer Revolution“) und Radu Pavel Gheo für Disco Titanic“, beide erschienen beim Verlag Polirom. Vor einem Jahr schrieb der Dissident und Menschenrechtsaktivist Gabriel Andreescu: Die Gründung der Kulturzeitschrift »Observator Cultural« im Jahr 2000 markierte eine neue Etappe in der Evolution der ideologischen Modelle der rumänischen Intellektuellengemeinde. Im Laufe der Jahre hat die Zeitschrift »Observator Cultural« ihren Status als Gestalter der Kulturideologie bestätigt.“ Mehr über das Selbstverständnis der Zeitschrift von Carmen Muşat, Chefredakteurin der Kulturzeitschrift Observator Cultural“:



    Mit diesen Preisen versuchen wir in der Tat, ein Image der lebendigen rumänischen Kultur, der rumänischen Literatur in diesem Moment festzuhalten. Da bei jeder Auflage neue Namen auf die Liste der Nominierten eingetragen werden, versuchen wir auch, uns selbst und das kulturelle Profil der Zeitschrift »Observator Cultural« neu zu definieren. Es handelt sich um ein doppeltes identitätsgestaltendes Unternehmen. Einerseits für unsere Zeitschrift, weil die Auswahlmöglichkeiten und die Preise das Identitätsprofil unserer Zeitschrift konturieren, andererseits weil dadurch in diesem kulturell viel versprechenden Moment ein Identitätsprofil der rumänischen Kultur entsteht.“




    16 Gymnasiasten von 6 Nationalkollegien in Bukarest waren auf der Bühne des Theaters Odeon anwesend, um den Preis Observator Lyceum“ an den Schriftsteller Vlad Zografi zu überreichen. Ausgezeichnet wurde Vlad Zografi für sein Buch Efectele secundare ale vieţii“ (Nebenerscheinungen des Lebens“), erschienen beim Verlag Humanitas. Carmen Muşat dazu:



    Wir kommen mit jungen Leuten zusammen, wie hören ihnen zu, um ihre Optionen und ihre Argumente zu erfahren. Mich haben diese Gymnasiasten beeindruckt, und ich war nicht die einzige. Sowohl dieses Jahr als auch in den vergangenen Jahren wurden die Galateilnehmer vom Diskurs der Gymnasiasten, von ihren frischen und gut begründeten Argumentationen tief beeindruckt. Ich glaube, dass wir diese junge Menschen ermuntern und unterstützen müssen; sie sollten die Chance bekommen, mit rumänischen Schriftstellern zusammenzukommen, die rumänische Literatur zu entdecken. Bei der diesjährigen Preisverleihung erzählte die Dichterin Ana Blandiana über ihre Riesenüberraschung bei der Reaktion eines Kindes, das sie bei einem Gespräch mit Schülern in einer Grundschule traf. Die Lehrerin hatte angekündigt, dass die Dichterin Ana Blandiana in ihrer Schule zu Gast sei, aber eines der Kinder widersprach ihr, es sagte, das sei nicht möglich. Nach einem kurzen Verblüffungsmoment wollten alle wissen, warum das Treffen unmöglich sei. Und der Schüler sagte, er wisse schon, dass alle Dichter tot seien, folglich könne die Dame, die vor ihnen sitze, keineswegs die Dichterin Ana Blandiana sein. Diese Reaktion eines Schulkindes zeigt, wie die rumänische Literatur in der Schule unterrichtet wird. In den Lehrbüchern werden alle Schriftsteller und Dichter wie Museumsexponate präsentiert, und deshalb bekommen die Schüler den Eindruck, dass die Literatur tot sei und ins Museum gehöre, man könne keinen direkten Kontakt, keine Interaktion mit der Literatur haben. Mit der Zeitschrift »Observator Cultural« und mit unserer Preisverleihung versuchen wir zu beweisen, dass die Literatur quicklebendig ist. Demnächst werden wir auch ein Projekt mit öffentlichen Lesungen starten, wobei Schüler von mehreren Gymnasien mit rumänischen Schriftstellern, Dichtern und anderen Künstlern zusammenkommen und direkt diskutieren können. Wir wollen unser Publikum herausfordern, wir wollen eine rege kulturelle Interaktion starten.“




    Bei der diesjährigen Preisgala hat die Kulturzeitschrift Observator Cultural“ mehrere Preise für Literaturübersetzung verliehen, und zwar nicht nur für literarische Übersetzungen aus einer Fremdsprache ins Rumänische, sondern auch für Übersetzer, die rumänische Werke in eine Fremdsprache übertragen haben. Ausgezeichnet wurden die Übersetzerinnen Veronica D. Niculescu aus Rumänien und Joanna Kornaś-Warwas aus Polen. Dazu die Schriftstellerin und Literaturübersetzerin Veronica D. Niculescu:



    2007 begann ich, das erste Buch von Vladimir Nabokov aus reiner Lust und Liebe zu übersetzen. Ohne Vertrag, ohne Termin, ohne Druck, ohne jede Verpflichtung. Es war ein reines Vergnügen. 2008 wurde die Übersetzung bereits veröffentlicht — es war ein Glücksfall. Es hätte nichts geschehen können, kein Vertragsabschluss, ich hätte einfach mit einem aus Lust und Liebe übersetzten Buch da bleiben können. Glücklicherweise erhielt der Verlag Polirom die Übersetzungsrechte für Vladimir Nabokov und so geschah es auch, dass meine Übertragung veröffentlicht wurde. Ich erinnere mich sehr gut an die Seiten, die mich dazu brachten, mit der Übersetzung anzufangen, sie funktionierten und blieben wie ein Motto, ein sehr nützliches Motto, wenn ich müde bin. Ich lese diese Seiten, ich erinnere mich an jene Augenblicke, als ich mich in einem Idealzustand befand, und ich wünsche mir, diesen Idealzustand jedes Mal zu erleben, wenn ich ein Literaturwerk übersetze. Es geht um einige Seiten aus dem Roman »Der Späher«, eine der Figuren spricht über ‚die Schönheit, die man nicht besitzen kann‘. Das Licht der Abenddämmerung, die sich über die Dächer der Stadt legt, der Duft einer Blume, den wir immer wieder einatmen, aber nicht besitzen können. Und das geschieht auch mit uns, wenn wir schreiben, wenn wir lesen — irgendwie versuchen wir, etwas zu besitzen, was wir nicht besitzen können.“