Tag: PSD-ALDE-Regierung

  • Die Woche 11.03.-15.03.2019 im Überblick

    Die Woche 11.03.-15.03.2019 im Überblick

    Der Staatshaushalt steht wieder auf dem Tisch des Präsidenten



    Die Haushalts- und Finanzausschüsse des rumänischen Parlaments haben am Mittwoch den vor einer Woche von Präsident Klaus Iohannis eingereichten Antrag abgelehnt, das Staatshaushaltsgesetz 2019 zu überprüfen. Die Vorlage wurde also ohne Änderung der ursprünglichen Fassung verabschiedet und erreichte das Plenum der Legislative für die Schlussabstimmung. Als Senatoren und Abgeordnete dem Vorbild der Ausschüsse folgten, kehrte der Rechtsakt zur Verkündung an das Staatsoberhaupt zurück, und zwar in derselben Form wie im Februar. Diese hatte der Präsident als nationale Schande“ bezeichnet. Der Staatschef hatte gesagt, das Dokument müsste umgeschrieben werden, weil der Haushalt auf einer unrealistischen Prognose basiert und das optimale Funktionieren einiger öffentlicher Institutionen mit einer Schlüsselrolle in der Gesellschaft nicht gewährleisten würde. Klaus Iohannis hatte außerdem erklärt, dass die PSD, die Hauptregierungspartei, der einzige Schuldige daran ist, dass Rumänien Mitte März kein Staatshaushaltsgesetz hat. Dessen Entwurf hätte dem Parlament seit November 2018 vorgelegt werden müssen. Ebenso wahr ist, dass Präsident Iohannis, sich als Kandidat für eine zweite Amtszeit beworben hat. Deshalb, so meinen viele, habe er als Vorbereitung für den Wahlkampf, auf die von seinem Amt verliehenen Rechte zurückgegriffen, das Haushaltsgesetz nicht zu verkünden und an den Verfassungsgerichtshof weiterzuleiten. Da das Verfassungsgericht seinen Antrag abgelehnt hat, schickte der Präsident die Haushaltsvorlage zurück ins Parlament, um erneut geprüft zu werden, und dessen Inkrafttreten wurde verschoben. Wenn jemand für die Verspätung Schuld trägt, dann muss diese großzügig geteilt werden – behauptete man am Mittwoch im Parlament, wo es heftige Auseinadersetzungen zwischen der PSD-ALDE-Regierung und der Opposition gegeben hat.



    Der erste Vizepräsident der Europäischen Kommission Frans Timmermans besuchte Bukarest



    Die rumänische Premierministerin Viorica Dăncilă und der erste Vizepräsident der Europäischen Kommission Frans Timmermans trafen sich am Montag in Bukarest und werden nächste Woche noch einmal in Brüssel zusammenkommen. Grund für die Häufigkeit dieser Treffen ist der Status Rumäniens, das in diesem Semester den Vorsitz des EU-Rates innehat. Bei den Diskussionen geht es jedoch nicht ausschließlich um das reibungslose Funktionieren der Europäischen Union. So hat sich Frans Timmermans am Montag mit der heiklen Frage der Behörden in Bukarest, mit dem Zustand der Demokratie und mit der Rechtsstaatlichkeit in Rumänien befasst. Die jüngsten Änderungen der Justizgesetze, zuerst im Parlament und dann durch Dringlichkeitsverordnungen, sind zumindest fragwürdig, und dies hat die EU-Partner Rumäniens alarmiert.


    Nach der Veröffentlichung eines ungünstigen Berichts im Rahmen des Kooperations- und Kontrollverfahrens im Justizbereich im vergangenen Herbst sagte nun Frans Timmermans, dass er in Rumänien keine Fortschritte feststellen konnte, sondern nur die Weigerung der linksgerichteten Regierung, das Dokument zu berücksichtigen. Der EU-Würdenträger hofft, dass Experten beider Seiten rasch Lösungen für die Umsetzung der Empfehlungen des Kooperations- und Prüfungsverfahrens im Justizbereich finden. Nächste Woche werden Viorica Dăncilă und Frans Timmermans erneut zusammenkommen, um das Thema zu besprechen. EU-Vizepräsident Timmermans, der als Kandidat der europäischen Sozialisten die Präsidentschaft der Europäischen Kommission anstrebt, wird bei jedem Treffen mit rumänischen Würdenträgern für die Rechtsstaatlichkeit in Rumänien plädieren.



    Beratungen in Bukarest über den Brexit



    Seit drei Jahren hat der Austritt Großbritanniens aus der Union London gelähmt, die EU-Einrichtungen in Brüssel in Schwierigkeiten gebracht und überall Angst und Verwirrung ausgelöst. Am 23. Juni 2016 stimmten rund 17,4 Millionen Briten von insgesamt 66 Millionen Einwohnern des Vereinigten Königreichs für den Austritt aus der Europäischenn Union. Sie machten weniger als 52 Prozent der Befragten aus.


    Vor zwei Jahren hatte Premierministerin May bekanntgegeben, dass das Vereinigte Königreich nicht mehr Teil des Binnenmarktes sein könne, weil der Binnenmarkt mit Londons Wunsch, die Abwanderung vom Kontinent zu stoppen, inkompatibel sei. Bald darauf kündigten die britische Premierministerin Theresa May und der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker eine erste Vereinbarung über die drei Hauptkapitel der sog. Gütertrennung nach der Scheidung an. Es handelte sich und die Finanzregelung, die Rechte der europäischen Bürger im Vereinigten Königreich und der britischen Staatsbürger in der EU, und um den Status der Grenze zwischen Ulster und die Republik Irland. Dies entsprach jedoch nicht den Forderungen des Parlaments in London, wo der Brexit durch aufeinanderfolgende Nein-Abstimmungen weit über die ursprüngliche Frist vom 29. März hinauszugehen scheint.


    Am Donnerstag sagte der Beauftragte der EU-Kommission für die Verhandlungen zu dem Brexit Michel Barnier in Bukarest, niemand hätte ihn von den Vorteilen des Brexits überzeugen können, und die zweite Ablehnung der Vereinbarung, die er mit Premierministerin May verhandelt habe, hätte die Dinge noch erschwert. Dies sei eine Situation, in der beide Seiten verlieren würden, betonte Michel Barnier.


    Wir bedauern, aber gleichzeitig respektieren wir die Entscheidung der Mehrheit der britischen Bevölkerung, so der EU-Unterhändler. Seine Gesprächspartner in Bukarest – Staatspräsident Klaus Iohannis, Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă und der Minister für europäische Angelegenheiten George Ciamba – betonten einstimmig, dass es wichtig sei, die Rechte von über 400.000 rumänischen Staatsbürgern im Vereinigten Königreich im Fall eines Brexits ohne Vereinbarung zu sichern. Die Bukarester Regierung bemüht sich auch darum, dass die Rechte der britischen Bürger in Rumänien respektiert werden, hieß es vom Außenministerium.

  • Nachrichten 13.03.2019

    Nachrichten 13.03.2019

    Bukarest: Das Bukarester Parlament hat das Gesetz über den Staatshaushalt für 2019 in seiner ursprünglichen Form verabschiedet. Dieses hatte Staatsoberhaupt Klaus Iohannis zuvor an die Legislative zurückgeschickt. Der Präsident hatte sich auch an das Verfassungsgericht gewandt, das seine Einwände gegen den Haushalt zurückwies. Daher nahm der Staatsoberhaupt das letzte ihm zur Verfügung stehende Rechtsinstrument in Anspruch, bevor er gezwungen wurde, das Haushaltsgesetz zu erlassen. Klaus Iohannis vertrat die Auffassung, dass die Zuweisung von Haushaltsmitteln auf einer unrealistischen Prognose beruhte“ und das Funktionieren einiger öffentlicher Einrichtungen mit einer wesentlichen Rolle, aber auch die Entwicklung lokaler Gemeinschaften und strategischer Investitionen beeinträchtigt. Die PSD-ALDE-Regierung hat jedoch bereits seit der Wiederaufnahme des Haushaltsgesetzes im Parlament angekündigt, dass sie keine Änderungen vornehmen werde, da die derzeitigen Bestimmungen die notwendigen Ressourcen für die wichtigen Wirtschaftsbereiche bereitstellen. Klaus Iohannis promulgierte am Montag das Sozialversicherungsgesetz damit, so sagte er, die Rentner nicht wegen der Inkompetenz der Sozial-Demokratischen Partei“ leiden.



    Bukarest: Die rumänische Premierministerin Viorica Dancila hat erklärt, Rumänien widme der Bekämpfung von Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Hassrede besondere Aufmerksamkeit. Die rumänische Beamtin nahm an der Konferenz mit dem Titel Die Zukunft der Erinnerung: Das Nationalmuseum für jüdische und Holocaust-Geschichte in Rumänien“ teil. Viorica Dancila sagte, dass dieses Museum dazu beitragen werde, die Gesellschaft zu erziehen und sich zu einigen schwierigen Momenten der Vergangenheit zu bekennen. Die Premierministerin fügte hinzu, dass wirksame Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Antisemitismus zu bekämpfen so, dass die Juden in Europa in Sicherheit leben können. Die Konferenz wurde von der rumänischen Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union in Zusammenarbeit mit dem rumänischen Außenministerium, dem Nationalen Institut Elie Wiesel“ zum Studium des Holocaust und der Vereinigung jüdischer Gemeinden in Rumänien organisiert.



    Bukarest: Das Zentrum für Kernphysik in Magurele ist am Mittwoch Gastgeber einer Veranstaltung gewesen, die einen bemerkenswerten Durchbruch darstellt. Der neue Hochleistungslaser erreichte und übertraf 10 Petawatt, was einen neuen Weltrekord aufstellt. Experten glauben, dass dieses Vorhaben unzählige Perspektiven auf die wissenschaftliche Forschung eröffnen kann. Die Behörden in Bukarest haben dem Team rumänischer und ausländischer Forscher gratuliert. Die Regierung meinte, sie unterstütze dieses komplexe Vorhaben, eine der wichtigsten europäischen Forschungseinrichtungen, die mit EU- und nationalen Mitteln errichtet wurde.



    London: Das britische Parlament stimmt über einen No-Deal-Brexit ab, nachdem das House of Commons gestern zum zweiten Mal gegen ein Abkommen mit der EU über den Brexit gestimmt hatte. Wenn britische Abgeordnete für einen No-Deal-Brexit stimmen, wird London höchstwahrscheinlich einen Aufschub seines Rückzugs aus dem Gemeinschaftsblock fordern, der ursprünglich für den 29. März vorgesehen war. Die Premierministerin bedauerte das Ergebnis der Abstimmung und sagte, es sei der beste und einzig mögliche Deal“ gewesen. EU-Chefunterhändler für Brexit Michel Barnier reagierte auf die Abstimmung am Dienstag und sagte, die EU habe alles in ihrer Macht Stehende getan, um sicherzustellen, dass der Deal zustande komme und dass nur die Londoner Behörden diesen Stillstand überwinden können. Der Präsident des Europäischen Rates Donald Tusk sagte, das Vereinigte Königreich müsse eine gute Erklärung für die Verzögerungen vorlegen. In Bukarest behauptete der Minister für europäische Angelegenheiten George Ciamba, dass die Behörden ihre Bemühungen fortsetzen werden, um die Rechte rumänischer Bürger im Vereinigten Königreich und britischer Bürger in Rumänien zu schützen.



    Bukarest: Das durchschnittliche Nettoeinkommen in Rumänien ist im Januar dieses Jahres auf rund 625 Euro gesunken, ein Rückgang um 0,7% gegenüber Dezember 2018, heißt es in einem am Mittwoch vom Nationalen Statistikamt veröffentlichten Bericht. Der höchste Nettoertrag wurde im Bereich der IT-Dienstleistungen erzielt, der niedrigste in der Bekleidungsindustrie. Das durchschnittliche Nettoergebnis ist gegenüber Januar 2018 um 18,2% gestiegen.



    Bukarest: Laut dem letzten Bericht des Nationalen Zentrums für Überwachung und Kontrolle von Infektionskrankheiten hat die Grippeepidemie in Rumänien 172 Todesopfer gefordert. Das jüngste Opfer ist eine 68-jährige Frau aus Galati, die mit dem Typ-A-Grippevirus infiziert wurde. Sie hatte keine medizinischen Probleme und hatte keinen Anti-Grippe-Impfstoff genommen. Laut dem Nationalen Institut für Öffentliche Gesundheit haben in dieser Saison etwa 1,3 Millionen Menschen den Anti-Grippe-Impfstoff erhalten.



    Bukarest: Die rechte Opposition hat einen einfachen Antrag gegen Finanzminister Eugen Teodorovici gestellt, über den am kommenden Montag in der Abgeordnetenkammer debattiert und dann am Mittwoch abgestimmt wird. Unter dem Titel Die sozialdemokratische Gier unterminiert die nationale Wirtschaft“, heißt es in dem Dokument, dass die jüngste Eilverordnung der Regierung zusätzliche Steuern für Banken, Energie- und Telekommunikationsunternehmen vorsieht, die die Wirtschaft des Landes schädigen. Die zuständigen Minister müssen im Parlament zur Verantwortung gezogen werden.

  • Nachrichten 11.02.2019

    Nachrichten 11.02.2019

    BUKAREST: Montag war der letzte Tag, an dem die rumänischen Parlamentarier Änderungsanträge zu dem am Freitag von der PSD-ALDE-Regierung angenommenen Gesetzentwurf zum Staatshaushalt einreichen konnten. Am Dienstag und Mittwoch sollen Debatten in den gemeinsamen Haushalts-und Finanzausschüssen stattfinden, am Mittwoch wird der Entwurf des Haushaltsplans im Plenum des Parlaments zur Debatte gestellt. Am Freitag soll dann die Schlussabstimmung stattfinden. Das Budget wurde mit 5,5 Prozent Wirtschaftswachstum, einem Defizit von 2,5 Prozent und einem Bruttoinlandsprodukt von über 200 Milliarden Euro aufgebaut. Es ist auch geplant, weiterhin 2% des BIP für die Verteidigung bereitzustellen, entsprechend den Verpflichtungen Rumäniens gegenüber den NATO-Verbündeten. Gleichzeitig werden im September die zur Rentenerhöhung um 15% erforderlichen Beiträge gesichert. Die rechte Opposition kritisierte sowohl die Verzögerung, mit der das Projekt angenommen wurde, als auch deren Bestimmungen, die sie für unrealistisch hält.



    BRÜSSEL: Der rumänische Finanzminister Eugen Teodorovici nimmt in Brüssel am Treffen der Eurogruppe im erweiterten Format teil. Beim Treffen wird über den Vorschlag betreffend das Haushaltsinstrument für Konvergenz und Wettbewerbsfähigkeit erörtert, hieß es in einem Kommuniqué des Ministeriums. Am Dienstag wird Eugen Teodorovici den Vorsitz der zweiten Sitzung des EU-Rates für Wirtschaft und Finanzen (ECOFIN) übernehmen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Annahme des Kompromissvorschlags des Ratsvorsitzes zum Paket über das Europäische System der Finanzaufsicht, sowie die Schlussfolgerungen des Finanznachhaltigkeitsberichts und der EU-Haushaltsleitlinien für 2020.



    BUKAREST: Die rumänische Nationalbank (BNR) hat die Inflationsprognose von 3% für Ende dieses Jahres angehoben, so der Notenbankchef Mugur Isarescu am Montag. Isarescu stellte den vierteljährlichen Inflationsbericht vor. Im November prognostizierte die NBR eine Inflation von 2,9% für Ende 2019 und von 3,2% für 2020. Ebenfalls am Montag gab das Nationale Statistikamt bekannt, dass der durchschnittliche Nettogewinn in Rumänien im Dezember um 5,9% im Vergleich zum Vormonat gestiegen sei und fast 3.000 Lei (rund 620 Euro) erreichte.



    BERLIN: Rumäniens Präsident Klaus Iohannis wird am Samstag an der 55. Auflage der Münchner Sicherheitskonferenz teilnehmen. Die Veranstaltung wird sich unter anderem auf die transatlantische Zusammenarbeit konzentrieren. Präsident Klaus Iohannis wird mit einer klaren Botschaft nach Deutschland gehen, nämlich der Notwendigkeit, die NATO als Garant für die Sicherheit des Euro-Atlantiks zu stärken. Gleichzeitig ist der Staatschef der Ansicht, dass der Prozess der Zusammenarbeit und Koordinierung zwischen dem Nordatlantik-Bündnis und der Europäischen Union eine Garantie für Sicherheit und Wohlstand darstelle. Präsident Klaus Iohannis war auch bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2016 anwesend.



    WETTER: Im Gebirge wird es bis Mittwochmorgen schneien. Im Rest des Landes bleibt das Wetter wärmer als üblich für diese Jahreszeit. Im Westen, Zentrum und Norden ist der Himmel bewölkt und es regnet. Die THT liegen zwischen 6 und 13 Grad. Am Mittag wurden in Bukarest 8 Grad gemessen.