Tag: Qualifikation
-
Nachrichten 28.07.2024
Der rumänische Schwimmer David Popovici hat sich am Sonntag für das Halbfinale über 200 m Freistil bei den Olympischen Spielen in Paris qualifiziert. Er schwamm die beste Zeit der Serie, 1:45,65, und war damit einer von nur zwei Schwimmern unter 1:46 in einer Disziplin, in der die besten 19 Schwimmer 1:95 Sekunden auseinander lagen. Das Halbfinale ist für heute Abend angesetzt. Popovici (19 Jahre alt) war vor drei Jahren bei den Olympischen Spielen in Tokio Vierte im Finale über 200 m Freistil. Die Rumäninnen Ioana Vrînceanu und Roxana Anghel qualifizierten sich für das Halbfinale des Damendoppels, nachdem sie die zweite Serie gewonnen hatten. Die rumänischen Ruderer Florin Arteni und Florin Lehaci qualifizierten sich ebenfalls für das Halbfinale des Männer-Doppelzweiers, nachdem sie in der zweiten Runde Zweite wurden. Die Rumänin Sabrina Maneca Voinea hat in der Qualifikation des Kunstturnens die höchste Punktzahl am Balken und Boden erzielt. Im Mannschaftswettbewerb hat Rumänien 159,497 Punkte erreicht und wurde von Großbritannien mit 160,830 Punkten überholt.Die heftigen Regenfälle der letzten Tage in Paris haben die Qualität der Seine beeinträchtigt und die Organisatoren der Olympischen Spiele gezwungen, das für Sonntagmorgen geplante Training für den Triathlon-Wettbewerb auf dem Fluss, der die französische Hauptstadt durchquert, abzusagen. Der olympische Triathlon, der aus den drei Disziplinen 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen besteht, ist die erste Veranstaltung der Olympischen Spiele 2024, die auf der Seine ausgetragen wird, noch vor den Schwimmwettbewerben im Freiwasser, die für die zweite Woche der Spiele geplant sind. Vor dem Schwimmen am Dienstag und Mittwoch haben die Triathlon-Wettkämpfer die Möglichkeit, sich an den Fluss zu gewöhnen, auch wenn einige beschlossen haben, ihr Training im Schwimmbad fortzusetzen.Das Wetter in Rumänien wird bis in die nächste Woche hinein heiß sein. Bis Montagabend gilt für den Süden und Südwesten des Landes eine gelbe Warnmeldung. Die Temperaturen werden voraussichtlich auf bis zu 37 Grad Celsius ansteigen, während am Montag im Süden Höchstwerte von bis zu 39 Grad erreicht werden können. Ab Dienstag wird sich das Wetter dann wieder abkühlen, bis Ende nächster Woche wieder Temperaturen von über 35 Grad Celsius erwartet werden. Meteorologen sagen auch, dass sich Rumänien im August auf eine neue Hitzewelle einstellen sollte, wobei die Nächte nicht mehr tropisch sein werden.Die rumänischen Grenzpolizisten haben seit der Inbetriebnahme der eDAC-Anwendung bis jetzt mehr als 557.000 Kontrollen durchgeführt, um den rechtlichen Status von Personen festzustellen und mögliche illegale Handlungen zu verhindern und zu bekämpfen. Die Anwendung wird auch von den mobilen Teams vor Ort genutzt. Der jüngste Fall wurde vor zwei Tagen gemeldet, als ein Team des internationalen Flughafens Henri Coandă bei Kontrollen im Abflugbereich einen Mann antraf, der keine Dokumente vorweisen konnte, seine Identität mündlich verleugnete und auf seinem Mobiltelefon ein Foto eines pakistanischen Passes präsentierte. Bei den durchgeführten Kontrollen wurde festgestellt, dass sich der Mann illegal auf rumänischem Boden aufhielt.Die Gesamtzahl der Kinder in Rumänien, bei denen beide Elternteile im Ausland arbeiten, belief sich Ende März 2024 auf 9.039, das sind 719 weniger als im Vorjahr, wie aus den Daten der Nationalen Behörde für den Schutz der Kinderrechte und Adoption (ANPDCA) hervorgeht. Auch die Zahl der Kinder, deren Eltern im Ausland arbeiten, sank Ende März auf 61.007, gegenüber 64.936 am 31. Dezember 2023.Der Durchschnittspreis für einen Liter Benzin ist in Rumänien im Vergleich zum Vormonat um 5,1% gestiegen, der Durchschnittspreis für einen Liter Diesel um 4,7%. In Bukarest wird ein Liter Standardbenzin zu Preisen zwischen 7,35 Lei und 7,49 Lei verkauft, und ein Liter Standarddiesel kostet zwischen 7,44 Lei und 7,57 Lei (1 Euro entspricht etwa 5 Lei). Rumänien liegt derzeit in der Europäischen Union nach Bulgarien und Malta an dritter Stelle der Länder mit dem billigsten Benzin und nach Bulgarien, Litauen und Malta an vierter Stelle der Länder mit dem niedrigsten Dieselpreis.Der rumänische Pilot Simone Tempestini liegt bei der Rally di Roma Capitale, der fünften Etappe der Rallye-Europameisterschaft (FIA ERC), auf dem zweiten Platz von über 100 Crews. Der achtfache rumänische Rallye-Staatsmeister gewann die Etappen 5 und 6, wobei letztere die längste des Samstags war. Tempestini wurde als Sohn italienischer Eltern in Italien geboren, lebt aber seit seinem 14. Lebensjahr in Rumänien und nahm 2016 die rumänische Staatsbürgerschaft an, in dem Jahr, in dem er auch Junioren-Weltmeister wurde. -
Rückblick auf die Ereignisse der Woche 6.05.–10.05.2024
Erleuchtete WocheDie orthodoxen, mehrheitlich griechisch-katholischen Christen in Rumänien befinden sich noch in der Lichterwoche, der ersten nach der Auferstehung des Erlösers Jesus Christus. Nach Ostern, das am 5. Mai gefeiert wird, ist die Lichterwoche eine Gelegenheit zur geistigen Erneuerung und Stärkung des Glaubens. Im Kalender des östlichen Christentums ist sie auch der Beginn einer besonderen Zeit, die fünfzig Tage nach Ostern, am 23. Juni, mit der Herabkunft des Heiligen Geistes endet, einem Feiertag, der auch als Pfingsten bekannt ist.WahlkampagneDie zumindest vermeintliche Ruhe der Osterfeiertage wurde am Freitag, den 10. Mai, im Morgengrauen durch den offiziellen Beginn der Wahlkampagne für die Wahlen zum Europäischen Parlament und die Kommunalwahlen, die in Rumänien gleichzeitig am 9. Juni stattfinden, aufgelöst. Zum ersten Mal in den dreieinhalb Jahrzehnten der postkommunistischen Demokratie werden die Rumänen am selben Tag sowohl ihre 33 Abgeordneten im Europäischen Parlament als auch die Bürgermeister von rund 3200 Gemeinden und Städten sowie die Vorsitzenden der Kreistage, die Gemeinderäte und die Kreisräte wählen. Einen Monat lang, bis zum Vorabend der Wahl, können die Anwärter auf diese öffentlichen Ämter überall für sich werben: im Fernsehen, im Radio, auf Märkten, Messen, in Stadien oder an Busbahnhöfen. Das Zentrale Wahlbüro (BEC) rät den Wahlkandidaten nachdrücklich, die allgemeinen Regeln für die Durchführung des Wahlkampfes einzuhalten, einen ausgewogenen, ehrlichen und konstruktiven Diskurs zu führen und eine Verzerrung oder Manipulation von Informationen zu vermeiden. Die Wähler verdienen es, Zugang zu objektiven, echten und korrekten Informationen zu haben, sich eine eigene Meinung bilden zu können und in voller Kenntnis der Sachlage zu entscheiden – so der BEC weiter. Im Ausland werden zum ersten Mal mehr als 900 Wahllokale eingerichtet, die ausschließlich für Euroscrutiny reserviert sind. Während die rumänischen Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme für die Abgeordneten des Europäischen Parlaments überall im Land oder im Ausland abgeben können, können sie ihr Wahlrecht für die lokalen Mandatsträger nur in den Abteilungen ausüben, in denen sie ihren Wohnsitz oder ihren Aufenthaltsort haben. In Bukarest bewerben sich neun Politiker um das Amt des Oberbürgermeisters, ein Amt, für das in der Innenpolitik nach dem des rumänischen Staatspräsidenten die meisten Stimmen benötigt werden.Umfrage zur EUFast 50 % der Rumänen sind der Meinung, dass der Beitritt des Landes zur Europäischen Union im Jahr 2007 eher Vorteile gebracht hat, wobei ihr Anteil im Vergleich zu vor 10 Jahren gestiegen ist. Eine von INSCOP durchgeführte Umfrage unterstreicht die Tatsache, dass über 60 % der Menschen, die diese Meinung teilen, jung sind und etwa 73 % eine höhere Bildung haben. Die Daten zeigen, dass mehr als die Hälfte der Menschen, die der Meinung sind, dass der Beitritt Vorteile gebracht hat, in Bukarest, dem Wirtschaftsmotor des Landes, leben. 42 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich die künftigen Europaabgeordneten vorrangig dafür einsetzen sollten, dass die Rumänen die gleichen Rechte wie die übrigen europäischen Bürger erhalten, wie zum Beispiel die vollständige Integration in den Schengen-Raum, einschließlich der Landgrenzen.Europäisches FilmfestivalDie 28. Ausgabe des Europäischen Filmfestivals (FFE) begann am Donnerstag, den 9. Mai, dem Europatag, in Bukarest und wird am 8. Juni, dem Wochenende der Wahlen zum Europäischen Parlament, in Chisinau in der benachbarten Republik Moldau (mehrheitlich rumänischsprachig) enden. Nach Angaben des veranstaltenden Rumänischen Kulturinstituts bietet das Festival in diesem Jahr ein umfangreiches Programm mit 40 Spielfilmen – 34 davon in nationaler Erstaufführung – und zwei ausgewählten Kurzfilmen.Besuch im Weißen HausDie Situation in der von russischen Truppen überfallenen Ukraine beherrschte am Dienstag die Gespräche zwischen dem amerikanischen Präsidenten Joe Biden und dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis im Weißen Haus. Beide bekräftigten ihre unerschütterliche Unterstützung für Kiew. Iohannis erhielt am nächsten Tag auf einer ebenfalls in Washington veranstalteten Gala den Preis für herausragende internationale Führungsqualitäten für das Jahr 2024. Der Atlantic Council of the United States, eine renommierte amerikanische Organisation, die 1961 gegründet wurde und eine reiche Tätigkeit auf dem Gebiet der internationalen Angelegenheiten entfaltet, gab bekannt, dass sie dem rumänischen Präsidenten diese Auszeichnung in Anerkennung seiner Karriere und seiner Rolle als transatlantische und europäische Führungspersönlichkeit verliehen hat. Zu den Preisträgern dieser bedeutenden Auszeichnung gehörten in der Vergangenheit Präsident George W. Bush, die Chefin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl und die britischen Premierminister Tony Blair und Mario Draghi aus Italien. Im Jahr 2024 wird Iohannis seine zweite fünfjährige Amtszeit als Staatsoberhaupt abschließen, zu der ihn die rumänische Verfassung berechtigt hat.Aufgeschobene QualifikationDie rumänische Handball-Nationalmannschaft der Männer besiegte am Mittwochabend zu Hause in Baia Mare (Nord) die tschechische Mannschaft im Hinspiel der Playoffs zur Weltmeisterschaft 2025 mit 31:30. Das entscheidende Spiel findet am Sonntag, den 12. Mai, auswärts in Brünn statt. Rumänien hat 14 Mal an der Weltmeisterschaft teilgenommen und in den Jahren 1960-70 dank einiger außergewöhnlicher Generationen vier Mal den Pokal gewonnen, eine Leistung, die lange Zeit unerreicht blieb. Das letzte Mal jedoch bei einem Finalturnier im Jahr 2011, als er den 19. Die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr findet zwischen dem 14. Januar und dem 2. Februar in Kroatien, Dänemark und Norwegen statt. -
Rumänien, auf dem Weg zur EURO 2024
Die rumänische Nationalmannschaft hat die Gruppe I gewonnen und sich nach acht Jahren wieder für ein Endturnier qualifiziert. Diesmal war es etwas ganz Besonderes, denn die Nationalmannschaft ist noch ohne Niederlage. In der Gruppe 1 steht Rumänien an der Tabellenspitze und hat sich damit schon vor der Auslosung einen Platz unter den Mannschaften des zweiten Topfes gesichert. So kann Rumänien zumindest theoretisch vermeiden, auf hochkarätige Mannschaften zu treffen, als es der Fall gewesen wäre, wenn es auf Platz 2 gelandet und in den vierten Topf eingezogen wäre. Rumänien sicherte sich am Dienstag mit einem 1:0-Heimsieg gegen die Schweiz, die sich als Gruppenzweiter ebenfalls das Ticket für die EURO 2024 gesichert hat, die Tabellenführung in der Gruppe.
Es war ein großartiger Sieg, und ein unerwarteter noch dazu, zumal die Schweiz in der Weltrangliste auf Platz 14, während Rumänien auf Platz 48 liegt. In Bukarest gewann Rumänien am Dienstag nach einem Spiel, das nichts Besonderes zu bieten hatte, dank des Treffers von Denis Alibec in der 50. Minute mit 1:0. Der Stürmer sagte direkt nach dem Spiel: “Wir sind so froh, dass wir die Saison mit einem Sieg abschließen und in der Gruppe an der Spitze stehen konnten, auch wenn viele zu Beginn der Saison nicht auf uns gesetzt haben, aber wir haben bewiesen, dass wir eine Familie sind und gemeinsam kämpfen können. Die Schweiz hatte eine viel bessere Aufstellung, aber wir haben auf dem Platz eine Leistung gezeigt, bei der es um alles oder nichts ging.”
Kapitän Nicolae Stanciu: “Für mich ist das der schönste Abend in meiner gesamten Fußballerkarriere, zumal wir ein paar schwierige Jahre hinter uns haben, in denen wir uns mal hier und mal dort nicht qualifizieren konnten. Ich glaube, heute Abend können wir es uns leisten, zu feiern, und wir fiebern der EURO entgegen, denn wir glauben fest an uns und wollen einen unvergesslichen Sommer erleben. ” Alibec und Stanciu sind die einzigen rumänischen Spieler, die schon einmal an einer Endrunde teilgenommen haben, nämlich 2016 bei der EM in Frankreich. Damals war der Vater von Eduard Iordanescu, Anghel Iordanescu, Trainer der Nationalmannschaft.
Eduard Iordanescu sagte seinerseits: “Wir schließen diese Qualifikationskampagne auf fabelhafte Weise ab. Mir persönlich fehlen die Worte, um meine Dankbarkeit für diese wunderbaren Jungs auszudrücken, für ihre Entschlossenheit, für ihr Verhalten, für die feine Art, in der sie um die Qualifikation kämpften. Und wenn es überhaupt etwas gibt, wofür ich ein Lob verdiene, dann ist es die Tatsache, dass ich bedingungslos an sie geglaubt habe, dass es mir gelungen ist, sie davon zu überzeugen, daran zu glauben, was sie tun können und daran, wie wunderbar die Dinge sind, die sie erreichen können, wenn sie eine Familie sind und zusammenarbeiten. “
-
Rumäniens Jugend-Nationalmannschaft hat sich für den europäischen Fußball qualifiziert
Wiederholte Leistung: Das Unentschieden 1:1 am Dienstag zu Hause gegen Dänemark brachte der rumänischen U21-Nationalmannschaft die zweite Qualifikation in Folge für ein europäisches Endturnier. Es war ein angespanntes Spiel mit schweren Schiedsrichterfehlern, von denen einer den jungen Trikolorfussballern die Qualifikation entziehen hätte können, aber das Tor des jungen Valentin Costache rettete ein Spiel, das kompromittiert schien.
Der Trainer der Jugendnationalmannschaft, der ehemalige Nationalspieler Adrian Mutu, erklärte am Ende des Spiels gegen Dänemark, dass es schade gewesen wäre, diese Leistung aufgrund der erfundenen Elfmeter nicht zu erreichen. Es gibt außergewöhnliche Fussballer, die die erste Nationalmannschaft bilden werden, lobte Mutu seine Spieler, ohne zu vergessen, seinem Kollegen aus der ersten Mannschaft, seinem Vorgänger Mirel Rădoi, für seinen Beitrag zu diesem Erfolg zu danken.
In der Endwertung der Gruppe belegte Dänemark den ersten Platz, gefolgt von Rumänien, der Ukraine, Finnland, Nordirland und Malta. Die neun Sieger der Vorrundengruppen und die fünf zweitplatzierten Mannschaften schließen sich bei der EURO 2021 Jugend den Gastgebern Ungarn und Slowenien an. Die Spiele der vier Gruppen der Endrunde werden im März 2021 ausgetragen. Die Mannschaften, die sich aus den Gruppen weiter qualifiziert haben, also die beiden Erstplatzierten, werden in den Ausscheidungsphasen, die in denselben beiden Ländern, Ungarn und Slowenien, zwischen dem 31. Mai und dem 6. Juni 2021 stattfinden, um den europäischen Titel kämpfen.
Der Torschütze im Spiel gegen Dänemark, Valentin Costache, erklärte, er hoffe, dass die rumänische Jugendnationalmannschaft bei der Europameisterschaft im nächsten Jahr an die Leistungen der letzten Ausgabe, die in Italien und San Marino organisiert wurde, anknüpfen werde, wenn sie das Halbfinale erreicht. Damals schieden die rumänischen Fussballer im vorletzten Akt gegen Deutschland aus, das als Titelträger eine Halbzeit dominiert hatte. Es war ein sehr gutes Turnier für die jungen Rumänen. Sie qualifizierten sich vom ersten Platz aus in einer starken Gruppe für das Halbfinale, in der Kroatien, England – das sie besiegten – und Frankreich, in dessen Begleitung sie unentschieden spielten. Diese Qualifikation stellte auch den Einzug in die Olympischen Spiele in Tokio, die wegen der Pandemie auf 2021 verschoben wurden.
Von jedermann begrüßt, können die Erfolge der jungen rumänischen Fussballer nicht über die Mittelmäßigkeit hinwegtäuschen, in der die A-Nationalmannschaft kämpft, und die Kommentatoren dazu bringen, sich zu fragen, was mit den Junioren passiert, wenn sie reifer werden. Unter der Führung von Mirel Rădoi, dem ehemaligen Nationalspieler, der durch seine Leistungen mit der Jugendmannschaft in die erste Nationalmannschaft aufstieg, verpasste sie die Qualifikation für die Euro und kämpft nur noch um einen besseren Platz in der neu erfundenen Nationenliga, die ihr bei der Auslosung für die künftige Weltmeisterschaft höhere Chancen eröffnen würde. Die letzte Teilnahme Rumäniens an einem Weltfinalturnier fand 1998 in Frankreich statt.
-
Nachrichten 05.11.2020
In Rumänien nimmt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter zu. Von Mittwoch auf Donnerstag überschritt das Land die Schwelle von 9.700 neuen Fällen von Ansteckung innerhalb von 24 Stunden, womit sich die Gesamtzahl der positiv getesteten Bürger auf fast 277.000 erhöhte. 121 Menschen starben an den Folgen der Covid-Erkrankung, 1014 Personen werden auf der Intensivstation behandelt. Die Regierung bereitet sich darauf vor, die Maskenpflicht im öffentlichen Raum einzuführen, dort wo die Infektionsrate 1,5 pro Tausend Einwohner beträgt. Der Beschluss sollte am Donnerstagabend auf einer Regierungssitzung zusammen mit anderen restriktiven Maßnahmen verabschiedet werden.
Gewerkschafter des Gewerkschaftsverbandes Solidaritatea sanitară aus dem Gesundheitswesen haben am Donnerstag in Bukarest gegen die ungeeigneten Arbeitsbedingungen protestiert. Sie würden ihre Protestaktionen ab sofort jeden Donnerstag so lange wiederholen, bis ihren Forderungen nachgegangen werde. Dazu zählte die Ergreifung sämtlicher Sicherheits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen zugunsten des Gesundheitspersonals, um die Zahl der Corona-Ansteckungen und Todesfälle unter Ärzten und Assistenten so weit wie möglich zu reduzieren. Darüber hinaus wollten die Demonstranten Zugang zu allen Informationen über den Covid-19 sowie Prämien für die unter außergewöhnlichen Bedingungen geleistete Arbeit. Die Proteste am Donnerstag fanden zwei Tage nach dem sogenannten Erschöpfungsmarsch“ statt, der vom Gesundheitspersonal und Sozialhelfern organisiert wurde. Sie beklagten die uneinheitlichen Krisenstrategien der Behörden.
Das rumänische Außenministerium und die NATO werden am 10. November die jährliche NATO-Konferenz über Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen im Videokonferenzformat veranstalten. Die Verpflichtung zur Ausrichtung der Veranstaltung sei ein konkreter Ausdruck des Beitrags Rumäniens zu den Bemühungen der Alliierten, die globale Architektur in Bezug auf die genannten Themen zu konsolidieren, hieß es in einer Mitteilung. Die Veranstaltung wird in ihrer 16. Ausgabe vom rumänischen Außenminister Bogdan Aurescu und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg eröffnet. Die Konferenz wird den 50. Jahrestag des Vertrags über die Nichtverbreitung von Kernwaffen markieren und einen Rahmen für die Debatte im Hinblick auf die Evaluierungskonferenz des Vertrags bieten, die für August 2021 geplant ist. Der Rumäne Mircea Geoana ist stellvertretender Generalsekretär der NATO, ein Amt, das er seit 2019 bekleidet.
SPORT: Die rumänische Handballmannschaft der Herren ist mit einer Niederlage in die EM-Qualifikation gestartet. In der Gruppe 8. unterlag man auswärts Schweden mit 30:33. Auf die Partie folgt am Sonntag das Heimspiel gegen Montenegro. Das Kosovo ist der dritte Gegner in dieser Gruppe, die ersten beiden Plätze bedeuten die Qualifikation für das Endturnier in Ungarn und der Slowakei. Rumänien war in den 60er und 70er Jahren vierfacher Weltmeister, dennoch konnte sich die Mannschaft seit 1996 nicht mehr für das kontinentale Endturnier qualifizieren. Bei den Frauen ist Rumänien in einer Gruppe mit Norwegen, Deutschland und Polen für die Europameisterschaft qualifiziert, die im Dezember stattfindet.
-
Nachrichten 24.09.2020
Am heutigen Donnerstag sind in Rumänien 1.639 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. 41 Menschen starben, wodurch sich die Zahl der Todesopfer auf 4.591 erhöhte. 506 mit dem neuen Coronavirus infizierte Menschen befinden sich auf Intensivstationen. Gesundheitsminister Nelu Tataru gab bekannt, dass 103 Millionen Gesichtsmasken für sozial Schwache im ganzen Land verteilt wurden. Er fügte hinzu, er gehe nicht davon aus, dass ein neuer Ausnahmezustand ausgerufen wird und forderte die Menschen auf, die Regeln zur Verhinderung der Ausbreitung des neuen Coronavirus einzuhalten. Minister Tataru warnte, dass bei Nichtbeachtung der Regeln die Zahl der Infektionsfälle steigen werde.
Rumäniens Außenminister Bogdan Aurescu hat am Donnerstag an der Konferenz der Außenminister der Zentraleuropäischen Initiative teilgenommen. Das Treffen wurde von Montenegro, dem amtierenden Vorsitzenden der Organisation, per Videokonferenz ausgerichtet. Aurescu betonte, dass die Covid-19-Pandemie nur durch internationale Solidarität überwunden werden könne. Laut einer Mitteilung des Außenministeriums in Bukarest hob der rumänische Minister in diesem Zusammenhang den Beitrag Rumäniens zur Bekämpfung der Pandemie hervor, darunter die Maßnahmen für die Bürger der Moldau. Dazu zählten die Entsendung von Ärzteteams, die Zuweisung von Geldern und Spenden von wesentlichen Gesundheitsprodukten sowie die Unterbringung der strategischen Reserve für medizinische Geräte von RescEU, von der auch die Länder des Westbalkans profitierten. Die Zentraleuropäische Initiative ist eine politische Plattform, die dazu beiträgt, die Nachbarländer der EU an die Werte und Normen der Union zu binden. Rumänien trat am 1. Juni 1996 der Zentraleuropäischen Initiative bei.
Gegen den Chef der rumänischen Gendarmerie, Bogdan Enescu, läuft seit Donnerstag ein Strafermittlungsverfahren. Staatsanwälte der Antikorruptionsbehörde DNA werfen ihm Amtsanmaßung vor. Laut der DNA hätte Enescu in diesem Jahr aus Überstunden umgerechnet rund 7.500 Euro erhalten, ohne die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten. Bogdan Enescu ist seit Dezember 2019 Leiter der rumänischen Gendarmerie. Ebenfalls am Donnerstag ist Dan Hosu, Ex-Polizist und Ehemann der OK-Chefin Giorgiana Hosu, vom Landgericht in Bukarest zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Hosu hatte sich der Anstiftung zum illegalen Zugriff auf ein EDV-System sowie zur unrechtmäßigen Verwendung von vertraulichen Daten schuldig gemacht. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Am Tag zuvor hatte Rumäniens Präsident Klaus Iohannis erklärt, eine mögliche Verurteilung Hosus werde Folgen haben. Giorgiana Hosu, die Gattin des Verurteilten, war in diesem Jahr vom Staatschef zur Leiterin der Abteilung für Organisierte Kriminalität ernannt worden. Die Entscheidung fiel entgegen einem negativen Gutachten des Richterrates.
SPORT/TENNIS – Drei rumänische Spielerinnen – Monica Niculescu, Irina Bara und Elena Ruse – sind am Donnerstag in die letzte Qualifikationsrunde der French Open eingezogen. Monica Niculescu setzte sich in der zweiten Qualifikationsrunde gegen die Bulgarin Elica Kostova mit 6:0, 6:7 und 6:3 durch. Im entscheidenden Spiel trifft Niculescu auf die Russin Vera Zvonareva. Irina Bara besiegte die Britin Harriet Dart mit 7:5 und 6:2. Sie wird in der letzten Runde gegen die Niederländerin Richel Hogenkamp spielen. Schließlich besiegte Elena Gabriela Ruse die Amerikanerin Francesca Di Lorenzo mit 6:2 und 7:5. Die Rumänin wird in der letzten Qualifikationsrunde die Österreicherin Barbara Haas als Gegnerin haben. Weitere fünf Rumäninnen sind direkt für das Hauptfeld der French Open qualifiziert. Das sind die Favoritin Nummer eins, Simona Halep, Patricia Ţig, Irina Begu, Sorana Cîrstea und Ana Bogdan.
-
Sportevents: Handball-WM, Eishockey (Olympia-Qualifikation), Fußball
Die Niederlande haben die Handball-Weltmeisterschaft der Damen in Japan gewonnen, nach dem Sieg über Spanien im Finale. Das Endergebnis lautete 30:29. Im kleinen Finale besiegte Russland Norwegen mit 33:28 und sicherte sich so die Bronzemedaille. Nach Platz 12. bei der WM in Japan steht für Rumänien das Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele an : Dort heißen die Gegner Montenegro, Norwegen und Nordkorea.7
Und nun zum Handball der Herren : Die Halbfinalisten im rumänischen Pokal stehen fest. Das sind Dobrogea Sud Constanţa, Dinamo Bukarest, Politehnica Temeswar und der CSM Bacău. Im Viertelfinale am Samstag bezwang Dobrogea Sud den CSM Alexandria mit 38:31. Am Sonntag holte Dinamo einen 36:28-Sieg gegen Potaissa Turda, während Politehnica Temeswar mit 24:21 gegen Magnum Botoşani gewann. Schließlich qualifizierte sich der CSM Bacău nach dem Sieg über HC Buzău 28:26 das Endergebnis.
Die rumänische Herren-Eishockeymannschaft ist in die dritte Qualifikationsrunde für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking vorgerückt. Rumänien gewann die Gruppe K der zweiten Vorrunde, nach dem 10:1-Sieg gegen Island in der Kronstädter Olympia-Halle am Sonntag. Im anderen Gruppenspiel siegte Kirgisistan nach der Verlängerung mit 5:4 gegen Israel. In der Endwertung lag Rumänien mit 9 Punkten an erster Stelle, gefolgt von Island mit 6 Punkten, Kirgisistan mit 2 Punkten und Israel mit 1 Punkt. Rumänien spielt damit in der letzten Qualifikationsrunde in der Gruppe J und tritt vom 6. bis 9. Februar in Nottingham gegen Großbritannien, Estland und Ungarn an.
Und schließlich Fußball : An diesem Wochenende fand ein neuer Spieltag der rumänischen Fußballmeisterschaft statt. Am Freitag gewann Sepsi Sfântu Gheorghe mit 2:1 gegen Dinamo Bukarest. Am Samstag, in Clinceni, kam die lokale Mannschaft Academica zu einem 1 :1 gegen den FC Botoşani. In Iasi siegte Gaz Metan Mediasch mit 2:1 gegen die Heimmannschaft Politehnica, während Universitatea Craiova zu Hause mit 2:1 gegen den FC Voluntari gewann. Am Sonntag holte Chindia Târgovişte mit dem 1:0 gegen den FC Hermannstadt alle drei Punkte, während der FCSB einen 2:0- Auswärtssieg bei Viitorul Constanţa einfuhr. Am Montag bestreitet der CFR Klausenburg das Spitzenspiel gegen Astra Giurgiu. Astra Giurgiu führt die Tabelle mit 40 Punkten an, gefolgt vom CFR Klausenburg mit 38 Punkten.
-
Migration: Jeder fünfte Rumäne lebt im Ausland
Wir sprechen von 4 bis 5 Millionen Menschen, die meisten jetzt in Italien und Spanien, wo über zwei Millionen Rumänen leben. Als nächstes kommt Deutschland mit rund 600.000 Rumänen, dann Großbritannien und die USA mit jeweils einer halben Million. Der Anteil der arbeitenden Bevölkerung, der 2007 im Ausland lebte, als Rumänien der Europäischen Union beitrat, betrug lediglich 7,4%. Wir wollten herausfinden, warum sich diese Situation so sehr verändert hat. Corina Neagu, Personalberaterin, sagte uns, dass der Grund nicht unbedingt mit finanziellen Problemen zu tun habe:
Die Rumänen gehen nicht nur aus finanziellen Gründen. Ihre Umzugsgründe haben sich geändert. Früher waren diese überwältigend auf Geld zurückzuführen, jetzt aber wegen wirtschaftlicher, politischer, sozialer und kultureller Instabilität und der mangelhaften sozialen Systeme in Rumänien. Ich denke, wir müssen verstehen, warum Menschen gehen, und herausfinden, wie wir die Ursache dieser Situation ändern können — es ist keine oberflächliche Angelegenheit, weil immer mehr Menschen gehen, immer mehr junge Menschen, weil sie hier keine Zukunftsperspektiven haben. Und das nicht aus Mangel an Arbeitsplätzen, sondern weil sie keinen Zugang zu diesen Arbeitsplätzen haben. Der rumänische Markt ist nicht bereit für das, was bevorsteht.“
Corina Neagu sagt, dass es junge gebildete Leute gibt, die den internationalen Kontext verstehen und wissen, was heutzutage gefragt ist, und die keinen Arbeitsplatz in ihrem eigenen Land finden können. Dies zeigt sich auf Jobmessen, auf denen die Menschen die entsprechenden Qualifikationen erwerben, aber aufgrund der Vorurteile der rumänischen Arbeitgeber nicht zu Interviews eingeladen werden — es heißt, dass sie überqualifiziert wären, zu viel Geld wollten und Ähnliches. Schätzungen zufolge umfasst der Arbeitsmarkt in Rumänien knapp eine Million Menschen, und die Aussichten, dass sich die Lage bald ändert, sind gering. Obwohl die Wirtschaft und die Löhne in Rumänien auf dem Vormarsch sind und der Arbeitsmarkt größer ist als die Nachfrage, gibt laut einer kürzlich veröffentlichten Umfrage die Hälfte der Jugendlichen an, dass sie das Land in den nächsten Jahren verlassen wollen. Genauer gesagt 47% der jungen Rumänen, so Soziologieprofessor Dumitru Sandu:
Migration an sich ist kein Thema. Die Verwaltung der Migration kann Probleme schaffen, und wenn die Dinge auf nationaler Ebene so wie jetzt bleiben, wird es schlimmer. Man stellt sich die Frage, was zu tun ist. Erstens brauchen wir saubere und aktualisierte Informationen, z.B. aus im Ausland durchgeführten Umfragen: Die letzten derartigen Umfragen wurden vom rumänischen Staat in Italien und Spanien im Zeitraum 2007–2008 durchgeführt. Ein grundlegendes Merkmal der Migration ist, dass sie sich nicht nur in Bezug auf Intensität, geografisches Gebiet und Alter, sondern auch schnell in Bezug auf die Motivation ändert.“
Die Migration junger Menschen ins Ausland führt nach Ansicht des Soziologen Dumitru Sandu zu einer inkonsistenten Entwicklung. Das Gute dabei ist, dass die Geldüberweisungen Rumänien geholfen haben, sich zu entwickeln, da die im Ausland arbeitenden Rumänen seit dem Beitritt Rumäniens zur EU über 55 Milliarden Euro nach Hause geschickt haben. Gleichzeitig gibt es negative Auswirkungen, von den Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt bis hin zum Drama der zurückgelassenen Kinder, die zuhause von Verwandten großgezogen werden. Laut Dumitru Sandu ist eines der Hindernisse gegen die Lösung dieser Probleme ein Mythos:
Dieser Mythos besagt, dass es keine Rolle spielt, dass die Menschen gehen. Wir könnten ja Menschen aus dem Ausland bringen. Wir bringen Ärzte, wir bringen Bauarbeiter. In anderen Ländern herrschte vorher auch Arbeitskräftemangel, die Einwanderung löst die Auswanderung ab und die Einwanderung von außerhalb der EU werde die Ausreisen innerhalb der EU kompensieren. Dies ist ein schädlicher Mythos: Rumänien befindet sich in einer Krise, es wird schlimmer, und wir werden keine Lösung finden. Es ist klar, dass Rumänien Arbeitskräfte aus dem Ausland importieren muss. Wir werden allerdings schnell feststellen, dass bestimmte Wirtschaftsbereiche teurere Arbeitskräfte benötigen und dass der Import qualifizierter Arbeitskräfte teurer sein wird, als Menschen im Land zu behalten oder ausgewanderte Arbeitskräfte zurückzubringen.“
Dumitru Sandu ist der Ansicht, dass der Migrationsprozess optimiert werden muss, um dem Ursprungsland, dem Zielland, Familien und Unternehmen zu helfen, wobei davon ausgegangen wird, dass es keine Wundermittel gibt.
-
Fußballteam FCSB qualifiziert sich in den Europäischen Frühling
Das zweite Jahr hintereinander kommt ein rumänisches Fußballteam in den Europäischen Frühling der Europa Liga. Wenn 2016, Astra es mit einer für den Klub historischen Qualifikation geschafft hatte, war dieses Jahr Vizemeister FCSB (ehemalige Steaua Bukarest) an der Reihe. Der Erfolg kam nachdem die Bukarester am Donnestagabend, auf der Nationalarena, einen Gleichstand von 1-1 gegen die israelische Mannschaft Hapoel Beer Sheva, in der Gruppe G der Europa Liga erzielten.
Vor rund 25.000 Zuschauern lieferten die beiden Mannschaften ein schönes Spiel, mit vielen Torgelegenheiten, aber auch mit genauso vielen schweren Foulspielen. Obwohl der Trainer der Israelis nach dem Spiel gesagt hat, dass das Tor, das Florinel Coman in der 31. Minute erzielte, wie aus dem nichts kam“, wusste er jedoch zu schätzen, dass seine Schüler sich nach sechs Minuten erholt und schließlich einen Gleichstand erzielt haben. Dieses Ergebnis hat letztendlich die Realität auf dem Spielfeld widerspiegelt, so der Trainer.
Nach der Pause brachte Trainer Nicolae Dică den Veteranen Teixeira, als Ersatz für den jungen Man ins Spiel und FCSB hätte in der 52. Minunte ein Tor erzielen müssen. Der Portugiese hatte eine wunderbare Aktion auf der rechten Seite, dann kam von ihm eine Flanke für Budescu und dessen Schuss wurde von der Torlinie von einem istraelischen Verteidiger mit der Hand abgewiesen. Allerdings hat der türkische Schiedsrichter etwas anderes gesehen und ließ das Spiel weiter laufen. Dieser nicht vergebene Elfmeter hat Budescu den Abend versaut, der danach gesagt hat, ein Sieg hätte ihn viel glücklicher gemacht.
Die Qualifikation der rot-blauen Mannschaft in den Europäischen Frühling ist etwas normales, so der Trainer Nicolae Dică, der sich am Anfang seiner Trainerkarriere befindet. Auch wenn sie nicht gesiegt haben, freute er sich gemeinsam mit seinem ganzen Team auf diesen bedeutenden Sieg.
Das Bild des Abends wurde aber von Denis Alibec geboten, der als taleniertester rumänischer Angreifer gilt. Nachdem er in der 69 Minute ausgewechselt wurde, brach er in Tränen aus und wurde von den Zuschauern nach seinem schwachen Spiel gebuht. Der Spielstand lag bei 1-1 und FCSB war theoretisch bereits qualifiziert, aber der Nervenzusammenbruch des auf die Reservebank gestürzten Angreifers könnte eine Erklärung haben. Der Eigentümer des Teams bestand darauf, dass er unter die ersten Elf kommt, denn auf der Tribüne hätten sich mehrere Talentsucher befunden. Somit ging Alibec bereits in der ersten Minute ins Spiel anstelle des Franzosen Gnohere, der bereits sieben Tore in den letzen vier Spielen erzielt hatte. Der Druck war sehr hoch und der Abend der Qualifikation war düster für Alibec.
Nach vier Spielen in der Europa Liga sammelte FCSB 10 Punkte und belegt den ersten Platz der Gruppe. Auf dem zweiten Platz befindet sich mit 6 Punkten Viktoria Plzeň (Tschechien), während Hapoel Beer Sheva und FC Lugano (Schweiz) die Positionen 3 und 4 belegen. FCSB hat noch zwei Spiele, eines auswärts gegen Viktoria Plzeň (23. November) und eines daheim gegen Lugano (7. Dezember). Um seine Position zu verteidigen darf FCSB im nächsten Spiel nicht verlieren um somit theoretisch zumindest im Europäischen Frühling gegen schwächere Teams anzutreten.
-
WM-Qualifikation: Torloses Unentschieden gegen Dänemark
Nationaltrainer Christoph Daum wusste am Sonntagabend einmal mehr zu überraschen. Nach früheren 4-3-3- und 4-2-3-1-Systemen plante er für das Spiel gegen Dänemark eine Aufstellung nach dem 3-4-1-2-Muster. Benzar und Latovlevici spielten auf den Außenbahnen, Pintilii im defensiven Mittelfeld, Marin sollte das gesamte Mittelfeld zwischen den Strafräumen beackern und Nicuşor Stanciu hinter den Spitzen Keşerü und Chipciu Nadelstiche setzen. Für Alex Chipciu vom RSC Anderlecht war es überhaupt eine Rückkehr auf die Position, die er mit überschaubarem Erfolg auch bei Steaua Bukarest ausprobiert hatte.
Auf der anderen Seite spielten die Dänen spiegelverkehrt in der gleichen Formation, mit ebenfalls drei Manndeckern, jedoch einem etwas mobileren Mittelfeld und mit Andreas Cornelius vom FC Kopenhagen als einzige Sturmspitze im Strafraum. Christian Eriksen von Tottenham Hotspur hatte seine Freiheiten im Angriff.
Rumänien begann die Partie in der Cluj Arena relativ vorsichtig, jedoch kam die Mannschaft gleich zum Anfang zu einigen Schussmöglichkeiten. Marin zog in der vierten Minute aus 18 Metern ab, sein Schuss war allerdings zu schwach für Schmeichel jr. im Tor der Gäste. An diesem Abend hatte Daum eine Beteiligung der Innenverteidiger am offensiven Spiel vorgesehen – Chiricheş und Toşca sollten mit genauen Pässen die Angriffsaktionen starten, was ihnen aber eigentlich nicht so gut gelingen sollte. Am Ende überwogen eher die langen Bälle in die Spitze, wobei die anschließenden Kopfball-Duelle oftmals verloren gingen. Ein mögliches Szenario waren die zurückeroberten Bälle durch Stanciu, Pintilii und Marin vor dem Strafraum.
Auf der anderen Seite lauerte der Gegner auf Fehler in der rumänischen Hintermannschaft. Und es brannte gleich in der 15. Minute lichterloh im Strafraum der Gastgeber, Toşca vertendelte unaufmerksam einen Ball, den Ankersen vor das Tor flankte. Der an diesem Abend souveräne Săpunaru konnte jedoch klären. Drei Minuten später hat Rumänien die Riesenchance zum Führungstreffer nach einer Aktion am aktiveren rechten Flügel. Benzar flankt millimeter-genau in den Strafraum, jedoch scheitert Keşerü mit seinem stärkeren linken Fuß kläglich, der Ball segelt über das Tor. Dieselbe Aktion wird noch einmal in der 25. Minute eingeleitet, fast nach dem gleichen Muster, Benzar flankt, diesmal kommt Keşerü überhaupt nicht mehr an den Ball. Und beim dritten Mal kann Stanciu das Zuspiel des besten rumänischen Spielers in diesen Minuten nicht richtig nutzen. Sein Schuss fliegt am Tor vorbei.
Die Gäste kamen nur selten in die rumänische Hälfte, jedoch strahlten sie jedes Mal Gefahr aus. Cornelius wird bei einigen guten Abnahmen noch der Ball in letzter Sekunde stiebitzt. Doch auch die Dänen kamen über die Flügel, in der 43. Minute kann Durmisi flanken und Eriksen zeigt Reue und schießt den Ball in den Klausenburger Nachthimmel.
Rumänien beginnt die zweite Halbzeit im Schongang, Stanciu kann die Verbindung zwischen Abwehr und Angriff nicht mehr herstellen, die beiden Sturmspitzen scheinen isoliert. Auch der Ballbesitz ist ausgeglichener und die Hoffnung der bislang lauten Fans schwindet. Eriksen hat in der 47. Minute den Führungstreffer für die Gäste auf dem Fuß, sein Schuss prallt mit etwas Pech von Chiriceş ab. Vier Minuten später streift Jorgensens Schuss beinahe den Pfosten. Ein Lebenszeichen von der rumänischen Mannschaft in der 49. Minute: Stancius Freistoß geht allerdings am Tor von Schmeichel jr. vorbei.
Das Spiel plätschert für eine Viertelstunde vor sich hin, dann hat Chipciu eine gute Möglichkeit in der 63. Minute, wird aber noch vom dänischen Schlussmann blockert. Das Publikum hegt für kurze Zeit Hoffnungen, als Steaua-Stürmer Alibec eingewechselt wird. Doch weder er noch der zweite ins Spiel gekommene Reservist Rotariu können dem Spiel einem Mehrwert geben. Das Spiel wird immer zerfahrener, die Dänen sind mit dem Unentschieden wohl zufrieden, Rumäniens Ballbesitz schwindet dahin. Und plötzlich Totenstille in Klausenburg: Verstergaard kann in der 81. Minute nach einem für den nordeuropäischen Fußball typischen Spielzug alles klar machen. Auch er vergibt die Riesenchance, allerdings ist die Schlussphase eher trist für Rumänien.
Die Gastgeber müssen das torlose Remis auf einmal mit Mann und Maus verteidigen, als ob der magere Punkt etwas bedeuten würde. Und jetzt kann Jorgensen in der 88. Minute auch diesen Punkt aus Rumänien mitnehmen, der Ball will aber nicht ins Netz. Endlich erlöst der Schiedsrichter das geplagte rumänische Publikum. Rumänien ist Gruppenvierter, punktgleich mit Armenien. Die WM in Russland scheint in weiter Ferne, es folgen nämlich drei schwere Auswärtsspiele, gegen den Tabellenführer Polen und die Mitkonkurrenten Montenegro und Dänemark.
-
EM-Qualifikation: Handbalherren bezwingen Hauptfavorit Polen
Der erste Sieg über Weißrussland in der EM-Qualifikation war für die Kenner des rumänischen Handballs bereits eine Überraschung. Die Partie gegen Polen war bereits die Bestätigung, dass die Nationalmannschaft sich bereits auf dem besten Weg befindet.
Rumänien war seit über 20 Jahren bei keinem Endturnier mehr dabei. Die Verpflichtung des Spaniers Xavier Pascual als Nationaltrainer scheint eine gute Entscheidung gewesen zu sein. Der hoch geschätzte Barcelona-Trainer hat den Spielern womöglich eine vielfältigere Strategie für die Offensive und die Defensive aufgedrückt. Zudem ist er sehr flexibel, wenn eine Aufstellung nicht funktioniert, kommt er mit neuen Lösungen. Außerdem sind die Spieler stets motiviert und zögern im Angriff kaum noch.
All diese Dinge waren bereits in Weißrussland zu sehen, aber am Wochenende wartete mit dem WM-Dritten und Olympia-Vierten Polen ein noch stärkerer Gegner. Darüber hinaus galt die Begegnung zwischen Rumänien und Polen als taktisches Duell zwischen Pascual und dem ebenso hoch geschätzten Talant Dujshebaev auf der Bank der Gäste, stellt das Sportportal lead.ro fest.
Der Spanier russisch-kirgisischer Herkunft schien vor der Partie im Vorteil. Erstens hatte Dujshebaev Polen zu den Olympischen Spielen nach Rio geführt, wo er im Spiel um Platz drei Deutschland unterlag. Außerdem führte er seine Vereinsmannschaft aus dem polnischen Kielce zum Gewinn der Champions League. Während Dujshebaev also die polnischen Handballer gut kennt, ist Pascual erst seit wenigen Wochen mit dem Umfeld der rumänischen Spieler vertraut.
Vielleicht hatte Rumänien eben deshalb einen schwierigen Start in die Partie. Das erste Tor gelang erst nach sieben Minuten, die Mannschaft verlor aber dank den Paraden von Schlussmann Mihai Popescu nicht den Anschluss. Wie in Minsk vor einer Woche war er der beste Spieler im rumänischen Kader, trotz der überdurchschnittlichen Leistungen aller Mitspieler. Mit seinen erfolgreichen Eingriffen wuchs auch das Vertrauen der Defensive. Die Spieler von Pascual steigerten sich und boten das vom Trainer stets geforderte intensive Spiel. Vor allem der Angriff mit Ramba, Cîntec und Mocanu lief einwandfrei und wusste die polnische Hintermannschaft zu überwinden.
Wenn die Spieler von Dujshebaev aggressiv verteidigten, traf Rumänien mit der Kreislaufmitte oder durch persönliche Vorstöße durch die Mitte. Wenn die Polen aber sich zurückzogen und vor der 7-Meter-Linie verteidigten, trafen die Rumänien mit Würfen aus der Distanz. Er habe erwartet, dass die Jungs alles auf dem Parkett geben, so wie sie die ganze Woche über trainiert haben“ hatte der Nationaltrainer vor dem Spiel gesagt. Damit spielte er auf die harten Trainingseinheiten unter der Woche an.
Sie seien nicht unbedingt aus technischer Sicht besser gewesen, sagte Valentin Ghionea nach dem Spiel. Der Rumäne vom polnischen Erstligisten Wisla Plock erklärte, er und seine Mitspieler seien einfach besser aufgestellt gewesen, hätten mehr gekämpft und mehr Geduld gehabt“. Das sei vor allem auf die Zusammenarbeit mit Pascual zurückzuführen, so Ghionea. Der spanische Trainer habe den Nationalspielern das Vertrauen zurückgegeben und jedem das Gefühl gegeben, der beste der Welt zu sein.
Rumänien ist jetzt Tabellenführer der Qualifikationsgruppe 2 mit vier Punkten, es folgen Weißrussland und Serbien mit jeweils zwei Punkten. Schlusslicht ist der noch punktlose Hauptfavorit Polen. Für Rumänien folgen die zwei Begegnungen mit Serbien kommendes Jahr.
-
Nachrichten 18.05.2016
VILNIUS: Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis ist am Mittwoch in Vilnius mit der litauschen Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite zusammengekommen. Die beiden Amtsträger diskutierten über die regionale Sicherheit sowie den gemeinsamen Standpunkt Rumäniens und Litauens beim Nato-Gipfel in Warschau. Besonders wichtig sei eine ausgewogene Position betreffend die Konsolidierung der Ostflanke der Nato, in dem Sinne, dass die Maßnahmen sowohl den Süden als auch den Norden der Ostflanke betreffen, sagte Klaus Iohannis. Was die Flüchtlingskrise betrifft, sei das Treffen von Sanktionen gegen die EU-Staaten, die keine Migranten aufnehmen wollen, keine wirksame Lösung. Eine Alternative wäre die Verstärkung der EU-Außengrenzen, mit besonderer Hervorhebung der Europäischen Grenzagentur FRONTEX, im Rahmen derer Rumänien nach Deutschland den zweitwichtigsten Beitrag leistet, sagte Iohannis weiter. Die litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite sagte im Gegenzug, Rumänien und Litauen hätten ähnliche Positionen zu diesem Thema, in dem Sinne, dass die Europäische Union ihre Grenzen schützen und den Immigranten Integrationsmöglichkeiten bieten sollte.
BUKAREST: Die USA wollen Rumänien bei der Modernisierung und Technologisierung seiner Armee Unterstützung bieten. Das erklärte am Mittwoch der US-Botschafter in Bukarest, Hans Klemm. Rumänien und die Vereinigten Staaten hätten eine enge Zusammenarbeit im Rahmen der bilateralen Strategischen Partnerschaft und der gemeinsamen NATO-Mitgliedschaft, so Klemm. Der amerikanische Botschafter wohnte der Eröffnung einer Ausstellung zum Thema Verteidigung und Luftfahrt am Schwarzen Meer in Bukarest bei. Die internationale Ausstellung kann bis am 20. besichtigt werden und ist außer der Luftfahrt und Verteidigung der Landessicherheit und der Sicherheit von Privatpersonen gewidmet.
BUKAREST: Die Gewerkschaften aus Bildungs- und Erziehungswesen werden am 1. Juni einen Protestmarsch organisieren. Dies erklarte am Mittwoch Marius Nistor, einer der Gewerkschaftsführer in diesem Bereich. Die Angestellten aus dem Bildungswesen sind mit dem Entwurf der Eilverordnung über die Entlohnung der Staatsangestellten, der zur Zeit zur öffentlichen Debatte steht, unzufrieden. Am Dienstag hatte Ministerpräsident Dacian Ciolos erklärt, die Eilverordnung werde nur einen Teil der Ungleichgewichte im System ausbügeln. Mehr dazu nach den Nachrichten.
BUKAREST: Das rumänische Verteidigungsministerium hat am Mittwoch bestätigt, dass in den letzten 10 Jahren an allen Orten, wo rumänische Truppen stationiert waren, Produkte des Unternehmens HexiPharma verwendet wurden. Im Skandal um die verdünnten Desinfektionsmittel wird derzeit gegen das Unternehmen Hexi Pharma strafrechtlich ermittelt. Die Firma soll die Krankheitsbekämpfung behindert und Produkte gefälscht haben. Die nonkonformen Stoffe sind offenbar seit Jahren in den Krankhenhäusern Rumäniens in Umlauf. Der Nachrichtendienst habe laut eigenen Angaben in den letzten fünf Jahren mehrere Vermerke zur schlechten Qualität der Desinfektionsmittel an die legalen Informationsempfänger geschickt. Mehr dazu nach den Nachrichten.
SOFIA: Der Staatssekretär für strategische Angelegenheiten im Außenministerium, Daniel Ioniţă, leitet die rumänische Delegation beim Treffen des Ministerkommittees des Europarates, das in Sofia unter der Präsidentschaft Bulgariens stattfindet. Themen der Gespräche, an denen Vertreter der 47 Mitgliedsstaaten teilnehmen, sind unter anderen die demokratische Sicherheit für alle europäische Bürger, die Achtung der Menschenrechte in Konfliktregionen und die Antwort Europas auf die Flüchtlingskrise. Das Treffen in Sofia markiert auch die Übernahme der turnusmäßigen sechsmonatigen Präsidentschaft des Ministerkommittees des Europarates durch Estland.
SPORT: Tennisprofi Adrian Ungur hat bei den French Open die letzte Runde des Qualifikationsturniers erreicht. Die Nummer 204 der Welt bezwang Marton Fucsovics aus Ungarn mit 6:4 und 6:2. Auch Marius Copil, derzeit auf Rang 190 zu finden, steht in der letzten Runde der Qualifikation. Er schlug den Belgier Kimmer Coppejans mit 6:3 und 6:4. Bei den Frauen treten zwei Rumäninnen in der Qualifikation an. Sorana Cîrstea (99. WTA) spielt gegen die Slowakin Jana Cepelova (134. WTA), während Andreea Mitu (114. WTA) es mit der Chinesin Jia-Jing Lu (208. WTA) zu tun bekommt. Bereits für das Hauptfeld qualifiziert sind weitere vier Spielerinnen aus Rumänien – die Weltranglistensechste Simona Halep, die Nummer 28. der Welt, Irina Begu, die 35. der Rankings Monica Niculescu und Alexandra Dulgheru, derzeit auf Rang 129.
-
Top-Trainer für die rumänischen Turnerinnen
Nach den schwachen Ergebnissen der rumänischen Turnmannschaften in letzter Zeit beschlossen die erfolgreichsten Trainer der rumänischen Sportgeschichte, Mariana Bitang und Octavian Bellu, an die Führung des nationalen Damen-Turn-Teams zurückzukehren. Die beiden hatten sich mehrmals von der Leitung der rumänischen Turnerinnen zurückgezogen, und 2006 wurden sie Staatsberater für Sportfragen. Nach einiger Zeit wurden sie wieder Trainer der Nationalmannschaft der Turn-Damen. 2014 suspendierten sie aber aus Familiengründen die Zusammenarbeit mit der Rumänischen Turnföderation.
Ihre Rückkehr zur Führung des nationalen Damen-Turn-Teams erfolgte, nachdem der Vorsitzende des Rumänischen Olympischen Komitees, Alin Petrache, in einem offenen Brief an die Rumänische Turnföderation konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der rumänischen Sportleistungen gefordert hatte. Im besagten Schreiben forderte Alin Petrache auch klare Angaben über die Beteiligung der Trainer Mariana Bitang und Octavian Bellu an dem Programm zur Vorbereitung, Qualifizierung und Teilnahme der rumänischen Turnmannschaft der Damen an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Als letzte Lösung hatte das Rumänische Olympische Komitee eventuell eine Zusammenarbeit mit einem ausländischen Trainer empfohlen. Nach Gesprächen mit Vertretern der Rumänischen Turnföderation und des Jugend- und Sportministeriums werden Octavian Bellu und Mariana Bitang die Führung des Damen-Turn-Teams erneut übernehmen. Ihr Ziel ist die Qualifikation der rumänischen Turnerinnen für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro.
Zum erstenmal in den letzten 49 Jahren haben die rumänischen Turn-Damen bei der Weltmeisterschaft in Glasgow die Chancen auf eine direkte Olympia-Qualifikation engebüßt. Nach der Qualifizierungsrunde schafften Larisa Iordache und ihre Koleginnen nur den 13. Platz. Somit gehörte also Rumänien nicht zu den ersten 8 Ländern und verfehlte die direkte Qualifikation für die Olympia 2016 in Rio. Nächstes Jahr gibt es aber noch eine Chance: Bei der Qualifikations-Vorrunde in April in Rio de Janeiro, an der die nicht direkt qualifizierten Teams teilnehmen, müssen die rumänischen Turnerinnen unter die ersten 4 Nationalmannschaften kommen.
Die rumänischen Trainer scheinen, einen harten Auftrag übernommen zu haben; dank ihrer langen Erfahrung haben sie aber gute Erfolgschancen. Mariana Bitang und Octavian Bellu waren Trainer des nationalen Damen-Turn-Teams bei 6 Auflagen der Olympischen Spiele und gewannen insgesamt 22 Olympia-Medaillen (11 Gold-, 6 Silber- und 5 Bronzemedaillen) in Barcelona (1992 ), Atlanta (1996 ), Sydney (2000), Athen (2004), Peking (2008) und London (2012).
-
Gesetzesentwurf über Chancengleichheit verabschiedet
Am Anfang des Sommers hatten fünf Abgeordnete in einem Gesetzesentwurf vorgeschlagen, dass der 19. November in Rumänien zum Männertag ausgerufen wird. Der internationale Frauentag wird auf der Grundlage einer UNO-Resolution aus dem Jahr 1977 jährlich am 8. März begangen. Die UN-Generalversammlung forderte damals alle Staaten auf, die Diskriminierung der Frauen zu beseitigen und bessere Bedingungen für die vollständige und gleichberechtigte Beteiligung der Frau an der sozialen Entwicklung zu schaffen. Der Vorschlag der rumänischen Senatoren, nach dem Muster des Frauentages, den Männertag in Rumänien zu feiern würde die Gleichstellung der Geschlechter fördern, laut eigener Aussage der Abgeordnete, die den Gesetzesentwurf eingebrachten.
So wie diese Aussage formuliert wird, lässt sich verstehen, dass in Rumänien im Vergleich zu anderen Staaten Männer den Frauen häufig nicht gleichgestellt sind. Bei Männern und Frauen mit gleicher Qualifikation und Berufserfahrung werden dennoch in Rumänien oftmals geschlechtsspezifische Lohndifferenzen festgestellt. Männer verdienen in Rumänien meist besser als Frauen und der Frauenanteil in Führungspositionen liegt deutlich unter dem Männeranteil; die Förderung von Chancengleichheit von Frauen und Männern bildet in der rumänischen Politik kaum ein Thema; im Jahr 2015 ist in Rumänien die traditionelle Geschlechterrolle immer noch sehr beliebt, wobei die Frauen sich um Haushalt und Kinder kümmern sollen, während die Männer das Geld nach Hause bringen sollen.
In einer Gesellschaft, in der der Ausdruck “Frau am Herd“ ebenfalls sehr populär ist, erweist sich die Bekämpfung der Diskriminierung und eine Änderung der Mentalität der Menschen als erforderlich. Am Mittwoch hat das Bukarester Parlament einen Gesetzesentwurf über die Chancengleichheit von Männern und Frauen verabschiedet. Die Abgeordnete Cristina Pocora aus der liberalen Partei mit Einzelheiten: “Von Gleichstellung der Geschlechten kann man nur dann sprechen, wenn Macht und Einfluss auf Männer und Frauen gleich verteilt werden, wenn Männer und Frauen sich gleicher Chancen auf finanzielle Unabhängigkeit und Bildung erfreuen, sich gleichberechtigt an der sozialen Entwiclung beteiligen, wenn die Arbeit im Haushalt auf Mann und Frau gleich verteilt ist, wenn sie weder zu Hause noch am Arbeitsplatz keinen Formen von Gewalt und Zwang ausgesetzt sind.
Der Gesetzesentwurf sieht zudem vor, dass die Agentur für Chanchengleichheit von Männern und Frauen neu gegründet wird. Die Sozial-Demokratin Ana Birchall, eine der Initiatoren des Gesetzentwurfs sagte, dass das neue Gesetz außerdem die Umsetzung des Prinzips gleiche Arbeit, gleiches Geld regelt. Ana Birchall fügte hinzu: “Die Arbeitgeber werden laut dem neuen Gesetz verpflichtet, die Chancengleichheit am Arbeitsplatz zu garantieren. Der Gesetzentwurf untersagt zudem den Arbeitgebern, Informationen zum Zivil-und Familienstand oder zu den entsprechenden Plänen der Arbeitnehmer anzufordern.
Das Gesetz, das auf der Grundlage der europäischen Kampagne gleiche Arbeit, gleiches Geld basiert, soll das Leben der Frauen in Rumänien deutlich verbessern, so einem Post des Premiers Victor Ponta in einem sozialen Netzwerk.
-
Hörerpostsendung 26.01.2014
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur wöchentlichen Hörerpostsendung von RRI. Ihr Postbote begrüßt Sie aus einem verschneiten Bukarest mit eisigem Wind, der die gemessenen -7 Grad zu gefühlten -14 Grad Celsius werden lässt. In unserer Redaktion mit undichten Fenstern ist es nicht gerade angenehm, aber zumindest im Studio herrscht angemessene Wärme — die Technik darf man offenbar keinen Temperaturschwankungen aussetzen, Menschen müssen aber damit leben.
Heiß scheint hingegen die Debatte in Deutschland über Migranten aus Rumänien und Bulgarien seit Wochen und Monaten zu sein. Man spricht im Zusammenhang mit Zuwanderern aus den genannten Ländern von Armutsmigration“ und Sozialtourismus“, und einige Politiker schüren Ängste vor einem Missbrauch der Sozialsysteme“ Deutschlands oder sprechen sogar von Betrug.
Das Thema interessiert auch unsere Hörer, denn wir haben mehrere Zuschriften und Meinungen dazu erhalten. So etwa bittet uns Heiner Finkhaus (aus Gescher, NRW), auch in den nächsten Monaten aus rumänischer Sicht zu berichten:
Sie sprachen in Ihren Sendungen das Thema der Freizügigkeit von Arbeitnehmern in Europa an. Ich hoffe, Sie begleiten dieses Thema auch in den nächsten Monaten. Ich denke, die Ängste, die in einigen Städten in Deutschland aufkommen, sind leider teilweise berechtigt, sieht man sich dort die momentane Situation an. Hoffentlich zeigt uns die Zeit, dass die Bedenken grundlos waren.
Klaus Pfahl (aus Elsnigk, Sachsen-Anhalt) findet die Aufregung übertrieben und kritisiert die Politiker, die sich damit profilieren möchten:
Ich selbst möchte mal kurz meine eigene Meinung zu Ihren Nachrichtenmeldungen über die — wie man hier in Deutschland so schön sagt — Angst vor einer Armutseinwanderungswelle“ ab Januar 2014 sagen. Ich verfolge diese Diskussion täglich mit und es ist erbärmlich, wie einige deutsche Politiker sich damit ins rechte Licht rücken wollen. Aber aus Erfahrung weiß man, dass diese Diskussionen in Kürze im Sande verlaufen werden und es wird sein, wie es immer war.
Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) vergleicht die derzeitige Diskussion mit jener aus der Zeit, als die Freizügigkeit für Bürger anderer neuer EU-Staaten eingeführt wurde, ohne dass es zu einer massenhaften Einwanderung in die Sozialsysteme gekommen wäre:
In Ihren Sendungen gingen Sie auch schon auf die Debatte über möglichen Sozialmissbrauch durch rumänische Einwanderer in Deutschland ein. Ich finde diese Diskussion einfach unterirdisch.
Sozialmissbrauch gab es immer und wird es immer geben, besonders in solch komplexen Strukturen wie der EU. Dazu existieren in der EU und in Deutschland genügend Gesetze, welche diesen ausschließen sollen. Es ist ein absolutes Armutszeugnis von den Politikern, profilierungssüchtig gegen Rumänen und Bulgaren zu schimpfen, statt sich konstruktiv mit den eigenen Gesetzen auseinanderzusetzen. Und dann noch allen Rumänen und Bulgaren pauschal Sozialtourismus zu unterstellen, das ist einfach gelogen. Ich bin mir ziemlich sicher, diejenigen Rumänen und Bulgaren, welche sich in Deutschland Sozialleistungen erschleichen, sind die gleiche Klientel, die es auch in ihren Heimatländern machen. Also keineswegs die Mehrheit der Leute, welche für ihren Lebensunterhalt hart arbeiten.
Ich kann die Probleme mit der Arbeitnehmerfreizügigkeit für Rumänen und Bulgaren nirgendwo ausmachen. Als vor einigen Jahren diese Freizügigkeit für Länder mit ähnlichen Einkommensverhältnissen und Sozialleistungen, also zum Beispiel die Slowakei oder Lettland, eingeführt wurde, gab es auch keine massenhafte Einwanderung in die Sozialsysteme, obwohl die Einkommen in diesen Ländern weiterhin auf ähnlichem Niveau wie in Rumänien sind. Und die Beträge, welche am Ende aus den deutschen Sozialkassen für Migranten ausgegeben werden, sind gar nichts gegen die Summen, welche in die Rettung heruntergewirtschafteter Banken gesteckt wurden. Darüber wird dann der Mantel des Schweigens gelegt.
Auch Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus, Hessen) ist gut informiert und lässt sich von einigen Medien, welche nur Stimmungsmache veröffentlichen, nicht beirren:
Rumänien ist derzeit mit seinen Menschen in aller Munde. Die Diskussion über die europäische Freizügigkeit nimmt hier groteske Züge an. Einerseits möchte man nur die fertig ausgebildeten und studierten Menschen in Deutschland empfangen — andererseits aber bitte nicht jemand, der hier Arbeit suchen könnte. Die Stammtischparolen ziehen sich durch die Medien und gerade die Presse im Rhein-Main-Gebiet druckt nun fleißig Leserbriefe ab, für die ich mich schäme. Weiter rechts geht es nicht mehr, der Populismus siegt.
Wenn ich sehe, wie ausländische Arbeitskräfte im Pflegebereich ausgenutzt werden — und auch in deutsche Sozialsysteme einzahlen — und wie dann über diese Menschen gesprochen wird, dann frage ich mich, ob die Menschen Europa wirklich wollen. Ich habe mich geschämt, als jetzt in Frankfurt eine “Behausung” entdeckt wurde, in der Rumänen ihr Leben verbringen mussten. Die Behausungen waren ca. 1,50 m hoch und standen im Wasser. Ungeheizt natürlich. Angeblich hätten es die Rumänen darin besser als zu Hause.
Ich hoffe, dass dieser Fremdenhass und die von deutschen Politikern geschürten Ängste bald aufhören und die Vernunft wieder einzieht. Denn seit der Freizügigkeit ist nichts passiert: keine Autokolonnen aus Rumänien und Bulgarien wurden entdeckt und bei 1,01 Mio. Menschen, die im Jahr 2013 nach Deutschland gekommen sind, gibt es auch 700.000 Menschen, die Deutschland wieder verlassen haben. Netto 300.000 Menschen sind also nach Deutschland gekommen — und sicher nicht nur Arbeitslose, die sich an den Sozialsystemen bereichern wollen. Aber Populismus war schon immer keine gute Diskussionsgrundlage.
Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW) konnte hingegen den Meldungen in deutschen Medien auch positive Informationen entnehmen, die der These vom Sozialtourismus im Kern widersprechen:
Leider spricht man in Deutschland im Zusammenhang mit Bulgarien und Rumänien zurzeit immer nur von Sozialtourismus. Dabei sollte man doch erst einmal abwarten, wie sich die Freigabe der Arbeitsmöglichkeit für diese Länder in der EU überhaupt auswirkt. Gerade heute ging eine Meldung durch die Medien, nach der Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien beruflich deutlich besser qualifiziert sind als Migranten aus anderen Ländern. Also wozu dieses Geschrei schon jetzt?
Liebe Freunde, vielen Dank für die vielschichtigen, differenzierten und vor allem gut fundierten Meinungen. Ich weiß, dass das Thema sehr umstritten in Deutschland ist — der Begriff Sozialtourismus“ hat es übrigens zum Unwort des Jahres 2013 geschafft, wie Sie sicher wissen. Ich habe die Diskussion über Migration aus Rumänien und Bulgarien in den letzten Wochen und Monaten mitverfolgt — dank Internet besuche ich fast täglich die Online-Portale der größeren überregionalen Publikationen in Deutschland. Darüber hinaus wollte es der Zufall, dass mir eine unlängst ausgearbeitete Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rumänien vorliegt, die Begriffe und Wendungen wie Armutszuwanderung“, Sozialtourismus“, Missbrauch sozialer Leistungen“ nicht nur bedenklich findet, sondern auch auf deren Wahrheitsgehalt überprüft. Dabei greifen die Autoren auf Zahlen und Berichte aus Quellen zurück, deren Zuverlässigkeit niemand ernsthaft bestreiten dürfte: das Statistische Bundesamt, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Institut zur Zukunft der Arbeit (Bonn), das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB), die OECD u.a.m. Autoren der besagten Abhandlung sind Matthias Jobelius, der Landesvertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rumänien und der Republik Moldau, und Victoria Stoiciu, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rumänien mit den Schwerpunkten Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Die Publikation ist öffentlich, trotzdem habe ich auch die ausdrückliche Erlaubnis der Autoren bekommen, relevante Stellen aus dem Dokument mit dem Titel Die Mär vom »Sozialtourismus«“ in der Sendung zu zitieren. Und auch Verweise auf andere Quellen sollen nicht fehlen.
Zum einen ist es nicht verwunderlich, dass das Wohlstands- und Einkommensgefälle zwischen West- und Mittelost- bzw. Südosteuropa Migration fördert. Schließlich gab es ähnliche Wanderungsbewegungen zwischen den ost- und westdeutschen Bundesländern nach der Wiedervereinigung. Seit Jahren und schon lange vor dem EU-Beitritt arbeiteten rumänische EU-Bürger als Akademiker, Facharbeiter, Auszubildende, Selbständige und Saisonarbeiter im Rahmen der Arbeitnehmerfreizügigkeit in Deutschland. Seit dem 1. Januar 2014 können nun auch Rumänen ohne berufsqualifizierenden Abschluss uneingeschränkt in Deutschland arbeiten. Die Gründe für die Abwanderung rumänischer Arbeitskräfte sind komplex, den Autoren der Studie zufolge gingen und gehen die meisten Rumänen ins Ausland, um sich bessere Arbeitsmöglichkeiten und Einkommenszuwächse zu eröffnen. Dies liege an den niedrigen Löhnen und unzureichenden Beschäftigungsperspektiven in einem typischen Transformationsland wie Rumänien, so die Autoren der Studie.
Doch bevor man meint, endlose Kohorten von Migranten aus Rumänien würden sich nach Deutschland in Bewegung setzen, sollte man sich Zahlen anschauen. Seit 2001 sind Italien und Spanien die mit Abstand wichtigsten Zielländer für rumänische Migranten. Sie nehmen zusammen jährlich zwischen 60 bis 80 Prozent aller rumänischen Zuwanderer auf. Wichtige Gründe für die Attraktivität beider Länder sind die Sprachverwandtschaft sowie die existierenden Netzwerke und großen rumänischen Diaspora-Gemeinden in beiden Ländern. Deutschland liegt auf der Liste der Zielländer rumänischer Migranten zwar auf Platz drei, jedoch weit abgeschlagen hinter Spanien und Italien. Während in Spanien und Italien in den Jahren 2012 und 2013 jeweils über 900.000 bis knapp 1.000.000 Rumänen lebten, waren es 2012 in Deutschland etwa 205.000 und im Oktober 2013 ein wenig mehr als 262.000. Trotzdem lässt sich nicht von der Hand weisen, dass auch Deutschland als Zielland allmählich attraktiver für rumänische Migranten wird. Die Zahl der Zuwanderer aus Rumänien hat sich seit 2010 verdoppelt.
Und nun zu den Qualifikationen und Tätigkeiten rumänischer Zuwanderer in Deutschland. In Deutschland gehören rumänische Staatsbürger zu den qualifizierten und gut integrierten Zuwanderungsgruppen. Zwar sei das Qualifikationsniveau der Migranten aus Bulgarien und Rumänien in Deutschland etwas niedriger als das von Migranten aus den mittelostosteuropäischen Ländern, die 2004 der EU beigetreten sind, jedoch liege es höher als das Qualifikationsniveau südeuropäischer EU-Bürger, die nach Deutschland kommen, schreiben die Autoren der Friedrich-Ebert-Stiftung und berufen sich dabei auf einen Bericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Die Beschäftigungsstruktur der rumänischen und bulgarischen Arbeitsmigranten im EU-Ausland sieht folgendermaßen aus: Der überwiegende Teil ist im Bausektor (21,2 Prozent), in Privathaushalten und der häuslichen Pflege (17,5 Prozent) sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe (14,2 Prozent) tätig. 14 Prozent der Auswanderer gelingt es, im Ausland einer im Vergleich zum Heimatland höher qualifizierteren Tätigkeit nachzugehen. Für je 22 Prozent bleibt das Tätigkeitsniveau gleich, weitere 22 Prozent arbeiten im Zielland in niedriger qualifizierten Jobs, 36 Prozent gingen zuvor in Rumänien keiner Tätigkeit nach.
Die generell überdurchschnittliche bis höhere Qualifikation vieler rumänischer Arbeitsmigranten bestätigen auch andere Quellen. Laut einer Statistik, die der Zeit“ vorlag, kommen aus keinem anderen Land so viele Ärzte nach Deutschland wie aus Rumänien. Rund 2.700 Ärzte rumänischer Herkunft waren im Jahr 2012 in Deutschland tätig. Und laut Berechnungen des Deutschen Instituts der Wirtschaft (IW) in Köln zahle sich die Zuwanderung aus Bulgarien und Rumänien unter dem Strich aus: Knapp 25 Prozent der erwachsenen Zuwanderer aus diesen Ländern besitzen einen akademischen Abschluss; unter den Zuwanderern insgesamt sind es 29 Prozent, innerhalb der Gesamtbevölkerung in Deutschland aber nur 19 Prozent. Besonders positiv für die Innovationskraft der Bundesrepublik wirke sich aus, dass rund 10 Prozent aller erwachsenen Zuwanderer über einen Hochschulabschluss in einem sogenannten MINT-Fach verfügen. Sie sind also in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik qualifiziert. Unter den Rumänen und Bulgaren liegt dieser Anteil bei gut 8 Prozent, während es in der Gesamtbevölkerung nur 6 Prozent sind, so die Berechnungen des Deutschen Instituts der Wirtschaft (IW) in Köln.
Zurück zur Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Die Behauptung, dass Wanderungsbewegungen positiv mit hohen Leistungen für Arbeitslose korrelieren würden und es folglich einen »Sozialstaatstourismus« gäbe, ließe sich kaum empirisch belegen, schreiben die Autoren und berufen sich dabei auf Zahlen vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB). In Deutschland sind Rumänen gut in den Arbeitsmarkt integriert. Verglichen mit dem Durchschnitt der Migranten aus den anderen östlichen EU-Mitgliedsländern (Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowenien, Slowakei, Tschechien und Ungarn) sowie mit südeuropäischen Mitgliedsländern (Griechenland, Italien, Portugal und Spanien) haben Rumänen in Deutschland mit 60,2 Prozent die höchste Beschäftigungsquote. Die Arbeitslosenquote der Rumänen in Deutschland liegt mit 5,3 Prozent unter dem Bevölkerungsdurchschnitt in Deutschland (6,7 Prozent) und deutlich unter dem Durchschnitt der ausländischen Bevölkerung (14,7 Prozent).
Probleme treten allerdings räumlich begrenzt und konzentriert in strukturschwachen Kommunen auf. Laut einer weiteren Studie des IAB mit dem Titel Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien: Arbeitsmigration oder Armutsmigration?“ weicht die in der Regel gelungene Arbeitsmarktintegration rumänischer Zuwanderer in einigen Kommunen vom Bundesdurchschnitt ab. So liegt die Arbeitslosenquote der Rumänen in Duisburg bei 18,7 Prozent, in Dortmund bei 19,3 Prozent und in Berlin bei 21,6 Prozent. Auch so liegen diese Zahlen aber in allen drei Fällen deutlich unter der Arbeitslosenquote der in diesen Städten lebenden Ausländer; sie zeigen vielmehr, dass in diesen Gegenden die Arbeitsmarktintegration weniger gut gelingt als im Bundesdurchschnitt.
Und somit kommt man zu Problemen wie Schwarzarbeit, miserable Wohnbedingungen oder unwürdige und ausbeuterische Arbeitsbedingungen, wie sie Lutz Winkler in seinen Zeilen andeutete. Sie treten verstärkt in struktur- und wirtschaftsschwächeren Regionen Deutschlands auf, aber nicht nur dort. Hier darf ich auf eine Expertise im Auftrag des Gesprächskreises Migration und Integration“ der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn verweisen, die in der anfangs erwähnten Schrift zusammengefasst wird. Im zuletzt erwähnten Dokument ist folgendes zu lesen:
Insbesondere solche Arbeitnehmer, die bereits in Rumänien im informellen Sektor gearbeitet haben, sind sich ihrer Arbeitnehmerrechte im Zielland oft nicht bewusst. Häufig wird dann nicht geklärt, ob und in welcher Form Arbeitsverträge vorhanden sind, wie die Lohnabrechnung aussieht, wie sich soziale Absicherung, Arbeitsstandards und Arbeitnehmerrechte gestalten. Wenn die betroffenen Arbeitnehmer auf Vermittler, Sub-Unternehmer, Leiharbeitsfirmen oder Arbeitgeber treffen, die bewusst Arbeitsstandards umgehen wollen, bleiben die Rechte von Arbeitsmigranten aus Rumänien oft auf der Strecke. Existieren in den Zielländern deregulierte Arbeitsmärkte, grenzüberschreitende Leiharbeit, ausgeprägte Niedriglohnsektoren, atypische Beschäftigungsverhältnisse (Werkverträge, Sub-Contracting etc.), intransparente oder gar illegale Mechanismen der Arbeitsvermittlung, bis hin zu Menschenhandel, kann sich das Problem verschärfen. Dann treten schnell Situationen ein, in denen rumänische EU-Bürger auch in Deutschland und auch auf dem regulären Arbeitsmarkt unter unwürdigen und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen zu leiden haben.“
Fazit der Studie: Wie so oft, wenn in Deutschland von »Missbrauch sozialer Leistungen«, »Armutszuwanderung« und »Sozialtourismus« geredet wird, sprechen die Fakten eine andere Sprache. Die Ausführungen haben gezeigt, dass rumänische Staatsbürger in Deutschland zu den vergleichsweise qualifizierten und gut integrierten Zuwanderungsgruppen gehören.“
Zum Schluss ganz geschwind die Posteingangsliste:
Von Paul Gager aus Österreich erhielten wir eine Grußkarte und einen dicken Umschlag mit Ausschnitten aus österreichischen Zeitungen und Magazinen. Weitere Schneckenpost, u.a. auch mit verspätet eingetroffenen Weihnachts- und Neujahrsgrüßen, erhielten wir von Sandro Blatter (aus der Schweiz), Ulrich Wicke, Christoph Paustian, Wolfgang Kühn, Albert Pfeffer, Peter Thränert, Frank Bresonik, Carsten Hartwig, Wolf-Lutz Kabisch, Erhard Lauber, Heiner Finkhaus, Peter Möller (alle aus Deutschland).
E-Mails erhielten wir bis Sonntagmittag von Iwan Roschkow (Ivan Rozhkov in englischer Transliteration) aus Russland sowie von Hubert Smykalla, Helmut Matt, Bernd, Anna und Willi Seiser, Siegbert Gerhard, Fritz Andorf, Herbert Jörger, Heinrich Eusterbrock, Hendrik Leuker, Volker Willschrey, Andreas Pawelczyk, Dieter Feltes (alle aus Deutschland).
Audiobeitrag hören: