Tag: Radiogeräte

  • Hörerpostsendung 31.7.2016

    Hörerpostsendung 31.7.2016

    Herzlich willkommen zur letzten und daher ausnahmsweise etwas längeren Hörerpostsendung in diesem Sommer.



    Aus der Schweiz erhielten wir — leider nach Einsendeschluss — die Auflösung unseres Hörerquiz über den Landkreis Bistritz-Nassod von einem neuen Hörer. Stefan Kälin ist in Einsiedeln zu Hause und schreibt folgendes über seine Hörgewohnheiten:



    Ich höre RRI, weil dieser Auslandsdienst auf Kurzwelle zu empfangen ist und ich so meine alten Radiogeräte laufen lassen kann, natürlich jeweils nur einen. Au‎ßerdem interessieren mich Land und Leute, insbesondere auch die Geschichte des Landes. Auch habe ich gehört, dass sich unsere Rätoromanen und die Rumänen durchaus in ihren Sprachen etwas unterhalten können.




    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Kälin. Ich habe aus Neugierde den Live-Stream der Radiotelevisiun Svizra Rumantscha angesteuert, um mir den Klang der Sprache anzuhören. In meinen Ohren klingt Rätoromanisch wie eine Mischung von Italienisch und Katalanisch oder Portugiesisch. Es ist auf jeden Fall eine melodische Sprache, der Klang hat mir gut gefallen. Und es gibt tatsächlich einige Wörter, die beinahe gleich in beiden Sprachen klingen, beispielsweise tschintg (rum. cinci) für fünf oder die Verbe antschever (rum. a începe) für beginnen, die beide auf Lateinisch incipere zurückgehen. Wenn Rumantsch schnell gesprochen wird, versteht man als Rumäne nicht unbedingt viel. Aus geschriebenen Texten kann ich mir allerdings mehr zusammenreimen.




    Fritz Andorf ist in Meckenheim (NRW) zu Hause und schickte uns seinen monatlichen Bericht per E-Mail:



    Liebes Redaktionsteam,



    das warme Sommerwetter ist eigentlich nicht so sehr verlockend, seine Zeit vor dem Radio zu verbringen. Doch will ich mich natürlich auch in diesem Monat bei Ihnen melden, auch wenn ich schon lange keine Empfangsbestätigung mehr erhalten habe. Aber offenbar greifen jetzt die angekündigten Ma‎ßnahmen zur Portoeinsparung. Auch wurde schon lange keine QSL-Karte mehr vorgestellt, wohl um den Hörern nicht unnötig den Mund wässrig zu machen und sie dann eine Ewigkeit warten zu lassen. Aber ich bin sicher, das Warten hat sich dann auch gelohnt. Übrigens wurden im Funkbriefkasten wieder einmal die Sendestärken der Sender bekanntgegeben, und ich war doch sehr erstaunt, wieviel Strom Rumänien dafür noch zur Verfügung stellen kann. Sicher dauert das nicht mehr lange, und auch hierbei setzen Sparma‎ßnahmen ein wie bei anderen Stationen.



    Das heutige Programm war ein wenig sommerlich leicht, denn wie früher gab es zwischendurch einige Songs zur Auflockerung, wobei man von dem starren Sendeschema abwich. Offenbar war die Moderatorin des Musikprogramms schon im Urlaub. Aber Musik kann man ja auch zwischendurch einstreuen, dafür bedarf es eigentlich keiner Extrarubrik.



    In der Sonntagsstra‎ße wurde auf interessante Projekte hingewiesen. So wurden Plantagen mit Blaubeeren und Brombeeren angelegt, und die Besitzer haben damit gro‎ße Erfolge. Ich glaube, diese ökologisch zertifizierten Beeren werden bei den sensibler gewordenen Kunden gro‎ßen Zuspruch finden, besonders auch im Ausland. Deutschland wäre mit Sicherheit ein gro‎ßer Abnehmer.



    Und in Temeswar fördert man den Fahrradverkehr, und auch das wird von der Bevölkerung angenommen. Ich hoffe nur, dass entsprechende Radwege vorhanden sind und die Autofahrer auch auf die Radfahrer Rücksicht nehmen. Das Tragen von Fahrradhelmen zur Sicherheit ist sicher noch nicht allgemein üblich.



    Interessant ist auch der aufgezeigte Stand der Digitalisierung in Rumänien, wobei Stiefkind offenbar noch das Internet-Banking ist. Aber wenn die Banken wie bei uns dazu übergehen, für Papierüberweisungen Gebühren zu nehmen, wird das Internet-Banking bestimmt zunehmen (vorausgesetzt, man hat die Ausrüstung dafür).




    Vielen Dank für Ihr ausführliches Feedback, lieber Herr Andorf. Laut einer Statistik vom Januar, die der rumänische UKW-Sender Europa FM auf seiner Webseite veröffentlichte, gibt es in Rumänien etwa 11 Mio. Internet-Nutzer (das sind etwa 56% der Bevölkerung), aber nur 3% der insgesamt 6,7 Mio. Online-Käufe im Jahr 2015 wurden per Internet-Banking abgewickelt. Weitaus mehr Transaktionen wurden über verschiedene Apps auf dem Handy bzw. über SMS-Senden abgewickelt, nämlich 850.000 bzw. 1,4 Mio. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass die Mobiltelefon-Verbreitung in Rumänien bei über 100% liegt, d.h., dass mehr SIM-Karten im Umlauf sind, als es Einwohner hierzulande gibt. Anders gesagt: Viele Menschen in Rumänien haben mehr als nur ein Handy oder zumindest mehrere SIM-Karten. Ich verwende auch seit Jahren nur noch Dual-Sim-Handys, um mir das Herumschleppen von zwei Handys zu ersparen. Zurückhaltend sind die Rumänen auch im Online-Bezahlen mit der Kreditkarte — nur 6-7% der Käufe im Internet wurden mit Plastik bezahlt, was allerdings einer Zunahme um 20-25% im Vergleich zum Vorjahr gleichkam. Auf jeden Fall bieten nahezu alle Banken hierzulande Internet-Banking an, die meisten Banken zusätzlich auch Mobile Banking, also die Möglichkeit, mittels einer App auf dem Handy oder dem Tablet zu bezahlen oder Überweisungen zu machen. Ich bezahle z.B. meine Rechnungen für Kabel- und Satelliten-TV, Internet und Handy nur noch online, meistens über eine App von meiner Bank, mit der man den Strichcode auf der jeweiligen Rechnung mit dem Handy scannt, und die Summe steht dann automatisch überweisungsbereit vom eigenen Konto. Und auch meine Monatskarte für den öffentlichen Verkehr lade ich online auf und Karten fürs Kino oder Theater kann man auch online bestellen und bezahlen. Natürlich muss man sich da vor Betrügern oder dubiosen Webseiten in Acht nehmen, die Apps müssten gut verschlüsselt sein, vor Transaktionen in fremden W-Lans sollte man sich lieber hüten und die Kreditkarten sollte man am besten im sogenannten 3D-Secure-System anmelden. Damit kann man sich ein zusätzliches, nur vom Besitzer der Kreditkarte gekanntes Passwort für Online-Bezahlungen anlegen. Wird die Karte gestohlen, kann der Dieb zumindest keine Online-Käufe machen, da er das Passwort ja nicht kennt. Ein Restrisiko bleibt natürlich immer vorhanden, denn die Cyber-Kriminellen werden immer dreister und raffinierter.




    Von Beate Hansen (aus Wiesbaden) erhielten wir unlängst eine E-Mail, die wie immer gleich mehrere Fragen beinhaltete:



    Zum Thema Nato-Politik insbesondere in Rumänien hat sich ja neulich (in der Sendung vom 19. Juni) eine kleine Diskussion mit einigen Hörern entsponnen — wie schön! Ich finde Sorin Georgescus Meinung bedenkenswert und hätte noch zu ergänzen, dass manchen Deutschen nicht nur “die Empfindlichkeit für die Angst der (Mittel- und) Osteuropäer fehlt”, sondern auch die Empathie für die Genugtuung der gewesenen Ostblockstaaten, als Nato- und EU-Mitglieder endlich dort Mitglied zu sein, wo sie hingehören, nachdem sie ja auf den Alliiertenkonferenzen vor 1945, ohne gefragt worden zu sein, dem sowjetischen Machtbereich zugeordnet wurden und dort so lange verbleiben mussten — ich habe gelegentlich den Eindruck, dass Leute, die westlich des Eisernen Vorhangs aufgewachsen sind, das nicht recht nachvollziehen können. Dennoch teile ich Sorin Georgescus Meinung zur aktuellen Nato-(Russland-)Politik nicht — aber das macht ja nichts, im Gegenteil: Andere Meinungen können doch gerade so schön dazu anregen, schärfer nachzudenken und sich noch besser zu informieren. Und das gibt mir Gelegenheit, noch mal meinen Wunsch nach mehr Kommentaren und Meinungsfreude im RRI-Programm zu äu‎ßern. Anlässe dazu gibt es ja genug, z.B. die kürzlich stattgefundenen Kommunalwahlen und die bevorstehenden Parlamentswahlen oder die jüngste “Glanzleistung” des Parlaments auf seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause (als ein Gesetzentwurf verabschiedet wurde, der die Interessenkonflikte aus dem Strafgesetzbuch streicht). Vielleicht wünsche ich mir ja Unmögliches (umgekehrt könnte ich nämlich auch nicht erklären, warum bei den hessischen Kommunalwahlen so viele Leute die AfD gewählt haben, obwohl die nicht mal ernsthaft angetreten war), aber es würde mich schon ziemlich interessieren, warum in mehreren Städten bekannterma‎ßen korrupte Politiker wiedergewählt wurden oder auch, was aus den neuen sozialen/politischen Bewegungen geworden ist und welche Chancen sie bei kommenden Wahlen haben könnten. Nähere Erklärungen zu den Fragen…



    – Warum will es mit der Abrufung der EU-Gelder in Rumänien einfach nicht klappen? und


    – Wie kann es sein, dass immer noch illegal so viel (und sogar zunehmend) Wald abgeholzt wird?



    … würden zum Verständnis der Hörer beitragen, denn zumindest mir ist das ziemlich schleierhaft.




    Vielen Dank für Ihr au‎ßerordentliches Interesse an Rumänien, liebe Frau Hansen. Warum korrupte Politiker gewählt oder wiedergewählt wurden, ist nicht leicht zu erklären. Vielleicht aus dem Gefühl der Ohnmacht, es mit allen Parteien von mitte-rechts bis mitte-links versucht zu haben und dabei trotzdem immer wieder derselben Sorte von zynischen, korrupten, rücksichtlosen Politikern ausgeliefert zu sein. Nahezu alle demokratischen Parteien haben bislang regiert — einen nennenswerten Unterschied in puncto Korruption gab es nicht. Nur extremistische Parteien haben bislang nicht allein regiert — und das kann noch gefährlich werden, denn aus Verdrossenheit und Enttäuschung kann schnell Anfälligkeit für extremes Gedankengut entstehen. Zum Glück gibt es zurzeit keinen grö‎ßeren Sammelbecken für extremistische Ideen wie einst die Gro‎ß-Rumänien-Partei um den Polit-Clown Vadim Tudor; der Extremismus ist eher diffus bei unterschiedlichen Splittergruppen zu finden, aber ich schätze die Anfälligkeit für Extremismus immer noch bei etwa 15%-20% der Wähler, wieviel die erwähnte Partei in den 2000er Jahren einheimsen konnte. Und es gibt eine weitere Erklärung, warum korrupte Politiker wiedergewählt werden (selbst solche, die zum Zeitpunkt der Wahlen im Gefängnis sa‎ßen). Ich habe des Öfteren folgende Argumentation hierzulande gehört: Warum soll ich einen neuen Politiker wählen, blo‎ß weil der amtierende korrupt ist? Der neue wird ja blo‎ß in seine eigenen Taschen wirtschaften, der hat ja noch nichts ergattert und ist entsprechend erpicht darauf. Dann wähle ich doch lieber den bisherigen Bürgermeister oder Kommunalrat, der hat sich ja die Taschen schon vollgestopft und wird jetzt vielleicht auch endlich mal was für die Stadt oder Gemeinde tun. Inzwischen hat aber das Verfassungsgericht ein Wort gesprochen: Strafrechtlich verurteilte Kommunalpolitiker verlieren ihre Ämter.



    Mit der Abrufung der EU-Gelder hat es bisher nicht geklappt, weil die entsprechenden Stellen des Staates korrupt oder einfach nur unfähig und desinteressiert waren. Und auch einfache Bürger, die EU-Gelder für eigene Projekte beantragen wollen, kennen sich im Dickicht der Bürokratie nicht aus, für Finanzierungsanträge muss man schon eine gewisse Erfahrung mitbringen. Ich habe selbst mal etwa anderthalb Jahre als Dolmetscher und Übersetzer beim Nationalen Gewerkschaftsbund im Rahmen eines europäischen Projekts für Fortbildungsermittlung gearbeitet — über jedes einzelne übersetzte Dokument und jede gearbeitete Minute musste am Monatsende doppelt und dreifach Rechenschaft abgelegt werden: auf Papier in mehrfacher Ausfertigung und auf einem elektronischen Portal. Irgendwann ist es mir zu bunt geworden und ich habe den Job geschmissen. Aber mittlerweile wird es schon besser. Der derzeitige Minister für EU-Fonds zeigte sich vor wenigen Tagen zuversichtlich, dass Rumänien bis Jahresende die letzten Gelder aus den Jahresprogrammen von 2007 bis 2013 kassieren werde; es handle sich um eine Summe von 3,6 Milliarden Euro.



    Warum immer noch so viel Wald illegal abgeholzt wird, wollten Sie noch wissen, liebe Frau Hansen. Die Antwort ist recht einfach: Ein Geflecht von Korruption und Geldgier ermöglicht es, dass unter dem Anschein der legal genehmigten Abholzungen zusätzliche Mengen an den Kunden gelangen. Dabei geriet insbesondere ein österreichischer Konzern unter Verdacht, illegalen Holzeinschlag zu fördern. Eine Umweltschutzorganisation hat ein Video mit versteckter Kamera gedreht, auf dem mutma‎ßlich führende Mitarbeiter des Unternehmens zu sehen seien, die nicht genehmigte Zusatzmengen an Holz an den Kunden bringen. Der Konzern wies die Vorwürfe zurück, bestritt allerdings nicht, dass auf dem Video seine Mitarbeiter zu sehen seien. Und natürlich wäre das ohne das Mitwissen korrupter Beamte vom rumänischen Forstamt nicht möglich. Einer Studie der Umweltorganisation Worldwide Fund for Nature zufolge seien in den vergangenen zwei Jahrzehnten 80 Millionen Kubikmeter Holz im Wert von etwa fünf Milliarden Euro in den rumänischen Wäldern illegal gefällt worden, unter anderem auch in Schutzgebieten. Die entsprechenden Kahlschlag-Schneisen seien für jedermann sichtbar, nur eben für die rumänischen Behörden nicht, hei‎ßt es im besagten Bericht, den vor nicht allzu langer Zeit auch der Deutschlandfunk zitierte. Ich würde mich aber hüten, hier einen Schuldigen zu nennen, solange die Beweislage nicht klar ist. Klar ist auf jeden Fall, dass für Korruption immer mindestens zwei Partner nötig sind.




    Zum Schluss noch ein paar kurze Zuschriften. Stefan Hammermayer (aus Bad Reichenhall, Oberbayern) meldete sich per Post:



    Seit vielen Jahren höre ich oft Ihren Sender auf KW und möchte mich für den guten Service bedanken. Ihr Programm bietet viele gute und interessante Informationen, die ich gerne höre. Seit meiner Kindheit repariere und sammle ich alte, historische Radiogeräte, aber in der heutigen modernen Zeit ist es nicht mehr einfach, Sender mit einem Programm in deutscher Sprache zu finden.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Hammermayer. Wenn Sie sich für alte Radiogeräte interessieren, dann lohnt sich für Sie vielleicht ein Blick in die Nostalgieecke auf unserer Homepage. Dort gibt es nämlich einen Artikel über die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien, beginnend von 1925 bis 1998, als die Produktion von heimischen Radioempfängern eingestellt wurde.



    Georg Schafheitle (aus Singen am Hohentwiel, Baden-Württemberg) beklagte in seinem Postbrief schlechten Empfang:



    Ihre Sendungen kann man hier kaum noch hören. Grund: massive Störungen durch netzbezogenes Internet. Die Behörden sind nicht dazu imstande oder willens, diese Sauerei zu untersagen. Frage: Gibt es keine Vorschaltgeräte, mit denen man die starken Internetstörungen auf KW ausblenden kann?




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Schafheitle. Auf Ihre Frage habe ich vorerst keine Antwort, aber ich werde mich erkundigen, wie man Störungen aus dem Netz verringern kann. Und vielleicht schreiben uns dazu auch technisch versiertere Hörer, die dasselbe Problem haben.



    Und schlie‎ßlich meldete sich Karl-Heinz Grüttner (aus Nobitz, Thüringen) per E-Mail mit ein paar Zeilen:



    Hallo liebes Rundfunkteam in Bukarest,



    Der Beitrag über die Geschichte der Imkerei im Wirtschaftsmagazin war sehr interessant und aufschlussreich. Ich und meine Frau sind seit langem leidenschaftliche Honig-Fans. Es versteht sich von selbst, dass wir ab sofort beim Honigeinkaufen auch besonders auf Marken mit der Aufschrift ‚Made in Romania‘ achten werden. Vielen Dank für den Beitrag.



    Viele liebe Grü‎ße von



    Heidi und Karl-Heinz Grüttner




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, liebe Familie Grüttner, und guten Appetit beim Honigschlecken!



    Ganz zum Schluss die Postliste. Postbriefe erhielten wir von Wolfgang Waldl (A), Sandro Blatter und Stefan Kälin (Schweiz) sowie von folgenden Hörern aus Deutschland: Heiner Finkhaus, Ulrich Wicke, Stefan Hammermayer (mit Fotos von seiner Hobby-Ecke), Michael Lindner (mit einer fröhlichen Postkarte aus dem Urlaub in Südmähren), Stephan Lipsius (ebenfalls mit einer Gru‎ßkarte aus dem Urlaub, und zwar im Kosovo, dem jüngsten Staat Europas), Johann Ruff, Karl-Heinz Grüttner, Karl Schneider, Olaf Düsterwald, Georg Schafheitle (mit malerischen Ansichten von seiner Heimatstadt Singen am Hohentwiel), Uwe Haferkorn, Kristina Losi (mit einer Ansichtskarte von einer evangelischen Kirche in Hamburg), Christoph Paustian (ebenfalls mit einer netten Ansichtskarte aus dem Schwarzwald) und Horst Cersovsky (der uns zwei wunderschöne Ansichtskarten aus dem Urlaub an der nordirischen Küste schickte).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Bernd Seiser, Herbert Jörger, Werner Schubert, Marco Lehner, Daniel Kähler und Karl-Heinz Grüttner (alle aus Deutschland) sowie von Paul Gager (aus Österreich).



    Das Internet-Formular hat niemand benutzt, da es mit dem Abschicken anscheinend wieder nicht funktioniert. Dafür aber läuft wieder unser Live-Stream.



    Liebe Freunde, der Funkbriefkasten macht ab nächster Woche und bis Mitte September eine Sommerpause, die nächste Hörerpostsendung gibt es am 18. September. In der Zwischenzeit werden Sie an dieser Stelle Wiederholungen der interessantesten Hörerpostbesprechungen aus der ersten Jahreshälfte hören. Ich werde natürlich nicht die ganze Zeit weg sein und zumindest die E-Mails lese ich auch mal zwischendurch und dringende Fragen beantworte ich auch, so schnell es geht.



    Sorin Georgescu sagt an dieser Stelle danke fürs Zuhören, wünscht Ihnen einen wunderschönen Sommer und genie‎ßen Sie Ihren Urlaub, falls er noch bevorsteht. Tschüss und bleiben Sie zugeschaltet!




    Audiobeitrag hören:





  • Herstellung von Radioempfängern in Rumänien (1925-1998)

    Herstellung von Radioempfängern in Rumänien (1925-1998)

    In diesem Artikel wird die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien dokumentiert. Der historische Überblick spannt einen Bogen, der von den Anfängen in den 1920er Jahren bis zu den ersten Jahren nach der Wende von 1989 reicht.



    Die Quellenangaben sind am Ende dieses Artikels zu finden. Sofern wir Fotos über die erwähnten Modelle von Radiogeräten aus Urheberrechtsgründen hier nicht abbilden dürfen, führen die mit Blau verlinkten Bezeichnungen zu anderen Webseiten, wo die besprochenen Geräte betrachtet werden können.



    Die Fotostrecke “Radiomuseum” besteht aus Bildern von alten Radiogeräten, die im Foyer des Konzertsaals des Rumänischen Rundfunks als Dauerausstellung zu sehen sind. Sie bildeten auch die sehr begehrte und schnell vergriffene QSL-Serie 2009.





    DIE ANFÄNGE (1925 – 1928)








    Den ersten experimentellen Radioempfänger baute das vom Physiker Dragomir Hurmuzescu geleitete Bukarester Elektrotechnische Institut im Jahr 1925. Dem folgten öffentliche Empfangs-Events, das hie‎ß, auf Senderjagd mit Publikum gehen. Die Ereignisse fanden zweimal wöchentlich statt, donnerstags und freitags um 21.30 Uhr. Damals gab es nicht viele Sender, genutzt wurde meistens die Frequenz von Radio Wien, da dieser Sender am stärksten hereinkam. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Foto: www.srr.ro


    (Zum Vergrö‎ßern anklicken.)








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die nächsten rumänischen Radiogeräte für den zivilen Bereich bauten in den Jahren 1926 bis 1928 diverse Radioamateure aus jener Zeit, die Zeitgeschichte hält die Namen Paul Popescu-Mălăeşti, Nicolae Lupaş, Cezar Brătescu, Theodor Iorganda, S. Simionescu, Cezar Brătescu, Dan Constantin und Ion Băjenescu fest. Die beiden Fachmagazine der Epoche, Radio Român“ und Radiofonia“, druckten ferner das Bauschema diverser Empfänger ab und ermunterten ihre Leser, sich zuhause des Bastelns anzunehmen.

    Zeitschrift “Radiofonia” (1928)

    Foto: www.rri.ro







    In der Zwischenkriegszeit waren generell Kristallradios am verbreitetsten, verwendet wurde üblicherweise Bleiglanzkristall (auch Galenit genannt), die Bauteile waren preisgünstig und der Bau erforderte keinen besonderen technischen Aufwand. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpgsrc=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Kristallradio “Ace of Hearts”

    Schweden, 1928

    Foto: Mirel Toma, Radio Romania






    AUFSCHWUNG IN DER ZWISCHENKRIEGSZEIT (1928 – 1938)








    Im Jahr 1927 gründete die niederländische Firma Philips“ eine Vertretung in Bukarest und vertrieb zunächst Glühbirnen der Marke Argenta“. Ein Jahr später wurde die Rumänische Rundfunkgesellschaft gegründet, im November 1928 begann der Rumänische Rundfunk mit der Ausstrahlung seiner Sendungen. Die niederländische Vertretung von Philips nannte sich ab Ende 1928 Anonyme Gesellschaft Philips“ und erweiterte ihr Angebot um Radioempfänger, Röhren, Lautsprecher u.a.m. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Philips 930-A, Baujahr 1930

    Foto: Mirel Toma, Radio Romania








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die Entwicklung der Hörerzahlen und damit auch der Nachfrage für Radiogeräte war rasant, so dass Philips 1933 eine weitere Montage-Werkstatt mit rund 70 Arbeitnehmern in der nordwestrumänischen Stadt Oradea (Gro‎ßwardein) eröffnete. Ein Jahr später wurde die Werkstatt nach Bukarest verlegt. Zur Veranschaulichung ein paar Zahlen: Hatten im Jahr 1927 nur knapp 7900 Rumänen einen Radioempfänger, so waren es 1928 schon 14.000, 1929 verdoppelte sich die Zahl erneut und im Jahr 1933 gab es über 100.000 Gebühren zahlende Radiohörer, bis 1939 erreichte die Zahl der Besitzer eines Radioapparats knapp 320.000 .

    Rasante Hörerzahlentwicklung

    (1927-1939)

    Quelle: www.srr.ro




    Die Umsätze von Philips nahmen in dieser Zeit kontinuierlich zu, die in Rumänien zusammengebauten Radioempfänger wurden auch in die Balkanländer und nach Mitteleuropa geliefert. Zwei weitere Werkstätten wurden 1934-1936 eröffnet, die insgesamt 200 Angestellte hatten. 1939 war ein Spitzenjahr, etwa 10.000 Radiogeräte wurden in diesem Jahr bei Philips in Rumänien hergestellt. Allerdings wurden die Bauteile nicht in Rumänien hergestellt, sondern samt technischer Dokumentation aus Holland herübergebracht, die Produktion überwachten ebenfalls holländische Ingenieure.





    AFA Arad (1935 – 1945)



    In der Zeit 1935-1945 funktionierte auch in der westrumänischen Stadt Arad eine Radiowerkstatt namens AFA (Atelier Flesch Arad). Die hier gebauten Geräte kamen unter dem Namen Admira“ auf den Markt und konnten sowohl mit Wechselstrom aus der Steckdose als auch mit Batterien betrieben werden. Etwa 500 Geräte im Jahr wurden hergestellt, bis Kriegsanfang waren es rund 2.000. Von 1940 bis 1945 waren die Importe von Bauteilen eingestellt, so dass sich die Werkstatt mit der Herstellung von elektrotechnischen Teilen wie Widerstände, Spulen und Kondensatoren über Wasser halten musste.





    KRIEG UND PRODUKTIONSRÜCKGANG (1939 – 1945)







    Der Zweite Weltkrieg brachte eine Krise für die Philips-Werkstätte in Bukarest, die Produktion wurde auf Spielzeug, Büchsen für Schuhcreme und andere Gegenstände aus Holz oder Metall umgestellt. Nach Kriegsende und bis 1948 wurde die Montage von Radiogeräten wiederaufgenommen, die Produktionszahlen aus der Zwischenkriegszeit wurden aber nie mehr erreicht. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Philips 204-U, Baujahr 1941

    Foto: Mirel Toma, Radio Romania






    FRÜHE NACHKRIEGSZEIT UND ERSTE ORIGINAL RUMÄNISCHE GERÄTE

    (1948 – 1955)



    Am 11. Juni 1948 wurden sämtliche Fabriken, Unternehmen und Handelsgesellschaften verstaatlicht, darunter auch Philips, Radiomet, Starck und Tehnica Medicală (das technische Ausrüstungen für den medizinischen Bereich herstellte). Diese vier Werke wurden zum staatlichen Betrieb Radio Popular“ vereint, der im Jahr darauf die Produktion von Radiogeräten aufnahm. Die meisten Volksempfänger“, die die Werkstatt bis ca. 1960 verlie‎ßen, waren aus Bauteilen hergestellt, die man aus der Sowjetunion, der ČSSR, der Volksrepublik Ungarn oder der DDR importierte.







    Das erste Gerät dieser Art war der 1949 hergestellte Empfänger S 49 U Record, Bauteile und Bauanleitung stammten aus der UdSSR. Das Gehäuse war recht einfach und hatte drei runde Regler an der vorderen Front, zusammen mit dem Lautsprecher und der ebenfalls runden Skala-Anzeige. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    S 49 U Record (1949)

    Foto: Mirel Toma, Radio Romania








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Ein Jahr später entstand eine weiteres Modell namens S 503 A Pionier, das sich nur wenig von seinem Vorgänger unterschied — der runde Knopf für die Wellenlänge wurde durch einen Schalthebel ersetzt und die Senderskala war quadratisch.

    S 503 A Pionier (1950)

    Foto: Mihai Neamţu

    (www.enciclopediaromaniei.ro)




    Im Jahr 1951 wurde der erste Radioapparat hergestellt, dessen Bauschema zur Gänze in Rumänien konzipiert war — die Bauteile des S 513 A Dunărea stammten allerdings immer noch aus dem Import. Die Senderskala war diesmal auf dem Deckel zu finden, die Bedienungsknöpfe sowohl an der Vorderfront als auch an den Seiten. Aus demselben Jahr stammen auch die Modelle S 511 A Partizan und S 512 U Orion. Im Jahr 1953 kam der erste batteriebetriebene Empfänger auf den Markt, es handelte sich dabei um das Modell S 531 B Alianţa.








    Beginnend mit 1954 stellten die Werke von Radio Popular auch 100%-ig in Rumänien konzipierte Bauteile her: Lautsprecher mit Metallmagnet, Trafos für Netzteile, Audiobüchsen, Chassis, Magnete, Potentiometer, Spulen, Kondensatoren, Sockel für Röhren u.a.m. 1957 wurde eine neue Produktionshalle mit zwei 70 m langen Flie‎ßbändern eingerichtet. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Radiowerkstatt in Rumänien

    Foto: www.srr.ro



    Die Flie‎ßbandproduktion schlug sich sofort in den Produktionszahlen nieder. Waren im Jahr 1956 noch knapp 65.000 Geräte hergestellt worden, verlie‎ßen im Folgejahr 1957 fast doppelt soviel die Produktionsstätte — knapp 112.000 Stück.



    Weitere erwähnenswerte Modelle aus den 1950er-60er Jahren von Radio Popular“ waren: Acord (1958-59), Armonia (1950-1956), Balada (1958-59), Bicaz (1957-58), Bucureşti (1954-55), Carpaţi (1954), Ciocârlia (1955), Concert (1959), Concert 60 (1959-60), Doina (1955), Hora (1960), Lux (1957-58), Opereta (1957), Pionier 52 (1952), Romanţa (1958), Serenada (1955-56), Simfonia (1954), Unirea (1959-60), Victoria (1957).








    Bis 1960, als insgesamt etwa 170.000 Geräte das Werk verlie‎ßen, wurden rund 30 Modelle auf den Markt gebracht, darunter auch sogen. Musiktruhen mit Plattenspieler und Radio wie z.B. das 1959 hergestellte Bucureşti 500. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Radio mit Plattenspieler


    von “Electronica”


    Foto: Mihai Neamţu

    (www.enciclopediaromaniei.ro)



    Auch die Bukarester Fabrik Electromagnetica“ (auch Grigore Preoteasa“ genannt, nach dem rumänischen Parteiaktivisten, Journalisten und kommunistischen Politker), die hauptsächlich elektrotechnische Teile für die Schwerindustrie und die Eisenbahn, aber auch Telefonapparate und andere Geräte für die Telekommunikation (darunter Militärradios) herstellte, brachte in den 1950er Jahren einige Radioempfänger mit Röhren auf den Markt wie die EM 541 Pionier (1954) und EM 552 A (1955).




    Grafik zur Herstellung von Radiogeräten in Rumänien (1948-1960):







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti






    ELECTRONICA-WERKE IN BUKAREST (1960 – 1980)







    Das Jahr 1960 brachte einen wichtigen Einschnitt in die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien. Die Fabrik Radio Popular“ änderte ihren Namen zu Electronica“, neue Produktionslinien für Transistoren, Halbleiterdioden, elektrolytische und Kunststoff-Folienkondensatoren wurden eingerichtet. Ein Jahr zuvor war der erste rumänische Radioempfänger auf den Markt gekommen, der vollständig mit Transistoren ausgerüstet war — der S 595 T Solistor. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg


    S 595 T Solistor (1959)

    Foto: Jean-Luc Fournier


    (www.enciclopediaromaniei.ro)








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die elektronischen Bauteile waren noch aus Frankreich importiert, doch im selben Jahr wurde auch das erste Modell hergestellt, dessen Bauteile zu 96% aus der heimischen Produktion stammten:

    S 594 T Litoral. Weitere Modelle tragbarer Transistorempfänger kamen in den 1960er Jahren hinzu, parallel wurde auch die Herstellung von Röhrenradios sowie von Musikschränken und Plattenspielerradios bis ca. 1976 fortgeführt. Eines der letzten Modelle von Musiktruhen mit Röhren war z.B. die 1969 hergestellte Traviata 3.
    Musiktruhe “Traviata”

    Foto: Mihai Neamţu

    (www.enciclopediaromaniei.ro)




    In den 1970er Jahren nahm man die Produktion von Stereoempfängern mit externen Boxen auf, ein Meilenstein, auf dem Sammler schwören, dass er heute noch funktionieren würde, ist z.B. der S 702 TS Maestro mit 2 x 6W-Boxen. Erwähnenswert für den UKW-Stereo-Empfang ist aus jener Zeit auch der ab 1974 hergestellte S 749 TS Bucur in unterschiedlichen Ausfertigungen, darunter auch mit Stilmöbel nachempfundenem teurem Holzgehäuse (Bucur 2). Ebenfalls in den 1970er Jahren wurden weitere tragbare Batterienempfänger hergestellt, die auch als Autoradios angeschlossen werden konnten, beispielsweise das Modell S 720 T Gloria, oder ausschlie‎ßlich Autoradios der Handelsmarken Sinaia (Lang- und Mittelwelle) und Predeal (Lang-, Mittel- und Kurzwelle).



    Ende der 1970er Jahre begannen die Electronica-Werke Radios mit Accessoires herzustellen. Renner waren die Modelle Cronos (mit elektronischer Uhr und Wecker), Expres, Interson,


    Superson (mit eingebauter Lichtorgel) und Ultrason (mit 5 Wellenlängen, darunter 3 Kurzwellenmeterbänder). Insgesamt stellte Electronica“ von 1960 bis 1980 ca. 75 Modelle in über 200 Varianten her, in Stückzahlen waren das mehr als 6,7 Mio. Geräte.




    Grafik zur Herstellung von Radiogeräten bei Electronica“ Bukarest (1960-1979):







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti




    Zu den in den 1980er bis frühen 1990er Jahren hergestellten Geräten von Electronica zählten Modelle wie die Taschenradios Ric und MiniRic, das Tischradio im Retro-Gehäuse Nostalgic (1989), sowie tragbare Kassettenradios wie RCS (1984-1986), Total (1993-94) und Thomas (1994-98), wobei die letzten Modelle auch integrierte Schaltkreise hatten.





    TEHNOTON IN JASSY (1974 – 1990)



    1972 bis 1974 wurde eine neue Fabrik für die Herstellung von Radioempfängern im nordostrumänischen Iași (Jassy) errichtet. Tehnoton“ nannten sich die neuen Werke und waren am Anfang nur ein Ableger der Bukarester Fabrik Electronica“, die ihre Dokumentation, technische Ausrüstung und das Werkzeug den Kollegen in Jassy zur Verfügung stellte. Die Produktion wurde 1974 aufgenommen, hergestellt wurden Transistorradios unter Eigenmarken wie Albatros, Alfa, Apollo, Atlantic, Brahms, Bucium, Concorde, Cosmos, Gamma, Gloria 3, Inter, Jupiter, Madrigal 1 und Madrigal 2, Magic, Mangalia 2, Milcov, Monaco, Neptun, Omega, Pacific 4, Pescăruş, Predeal 2, Tempo, Zefir.




    Produktions- und Exportgrafik 1974 – 1979 bei TEHNOTON Jassy:







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    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti




    Nach 1980 stellte Tehnoton weitere Modelle her: Lira (1980), Samba (1980), Terra (1980), Alfa 2 und Alfa 3 (1981), Solo 100, Solo 300, Solo 500 (alle 1981-83), Gamma (1978-1984), Gloria 3 (1984), Song (1985), Gloria 4 (1987-1990), Gloria Super (1991) und Gloria Plus (1993), Iris (1980-1992), die letzten Modelle hatten bereits integrierte Schaltkreise. Als Kuriosität sei noch das Modell Junior 234 aus den 1980er Jahren erwähnt, mit dem Kunststoffgehäuse in Form eines Fu‎ßballs.





    ELECTROMUREŞ







    Auch die bereits 1949 gegründete Fabrik für elektrotechnische Teile und Haushaltsgeräte ElectroMureş“ in der siebenbürgischen Stadt Târgu Mureş (dt. Neumarkt am Mieresch, ung. Marasvásárhely) brachte einige Modelle auf den sozialistischen Markt, darunter die Kassettenradios für das Auto Corina (1984) und Stela (1988).

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    Stereo-Verstärker “Delia” mit Radio

    von Electromureş (1988)


    Foto: Sorin Georgescu





    EXPORTSCHLAGER (1967 – 1990)









    Während es in Rumänien lange Zeit nur Empfangsgeräte aus der heimischen Produktion zu kaufen gab, wurden Radioapparate made in Romania“ ab den Spätsechzigern auch exportiert; 1967 gingen 6100 Radios ins Ausland, 1973 waren es schon knapp 226.000 Stück.

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    Tragbares Transistorgerät Cora


    ​Foto: Ralf Urbanczyk



    Die am meisten exportierten Modelle waren:


    Carmen, Goldstar, Cora, Overseas, Neptun, Milcov, Alfa, Select, Gloria, Royal und Junior. Die Geräte mussten dabei stets den technischen Anforderungen der Kunden im Ausland entsprechen. Exportiert wurde vor der Wende nach Ägypten, Albanien, Chile, in die ČSSR und die DDR, nach Frankreich, Gro‎ßbritannien, Jugoslawien, Sudan, Ungarn und in die USA. Alles in allem lie‎ßen sich die Produkte der rumänischen Elektronik und Elektrotechnik, darunter Radioempfänger und Haushaltsgeräte, durchaus zeigen, nicht nur im sozialistischen Lager.




    Ab Ende der 1970er Jahre kam es zur Versorgungskrise und zu von oben angeordneten Sparma‎ßnahmen. Dies hatte auch in der Herstellung von Radioapparaten Folgen. Zwar waren die elektronischen Teile nach wie vor von guter Qualität, zumindest für Standards des Ostblocks, doch wurde bei der Anfertigung immer mehr schlechtes Material eingesetzt, so dass die Erzeugnisse letzten Endes mangelhaft in der Verarbeitung waren. Das hie‎ß z.B. billiges Gehäuse, wackelnde Knöpfe und Schalter, schlechte Farbe in der Beschriftung. Aus diesen Jahren stammt wohl auch der Ausdruck beim Export abgelehnt“. Landeten solche Geräte dann im heimischen Handel, waren sie sehr begehrt, denn sie waren immer noch besser als die herkömmlichen.





    WENDE VON 1989 UND EINSTELLUNG DER PRODUKTION VON RADIOGERÄTEN

    (1990 – 1998)



    Die Wende von 1989 brachte den Sturz des kommunistischen Regimes und die viel ersehnte Freiheit und Demokratisierung des Landes, aber auch den Zusammenbruch der sozialistischen Planwirtschaft. Mit den wettbewerbsfähigeren Produkten aus entwickelten Industriestaaten konnten es heimische Erzeugnisse nicht aufnehmen, die Einstellung des Handels unter den ehemals sozialistischen Ländern im Rahmen des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW, auch COMECON genannt) hatte weitere negative Folgen in der heimischen Wirtschaft. Sicherlich haben aber auch dubiose Privatisierungsgeschichten mit korrupten Politikern und Managern auch dazu beigetragen, dass viele staatliche Betriebe einfach verscherbelt wurden. Die Produktion von heimischen Radioempfängern wurde bis Mitte oder spätestens Ende der 1990er Jahre nach und nach eingestellt. Die Electronica-Werke in Bukarest und das Unternehmen Tehnoton in Jassy gibt es unter diesem Namen zwar noch, ihr Tätigkeitsbereich hat sich aber zum Teil geändert.



    Zu den letzten, in den 1990er Jahren von Electronica“ hergestellten Modellen gehörten batteriebetriebene Transistorradios und Radiocasettenspieler wie Total und Thomas sowie das Autoradio SR 3003. Tehnoton“ brachte seinerseits in den 1990ern noch einige Transistorgeräte auf den Markt wie die Modelle Duo, Gloria 4, Gloria Nova, Gloria Plus und Gloria Super, Golf, Iris, Jazz, Milcov 8, Nova, Onix, Song, Tempo.



    Electronica wurde im Februar 2004 privatisiert und stellt heute nur noch Fernsehgeräte her. Verlie‎ßen im Jahr 1989 die Electronica-Werke etwa 434.000 Schwarz-Wei‎ß-Geräte und 75.000 Farbfernseher, so waren es im Jahr 2003 nur noch 137 Stück. Ein erneuter Anstieg der Produktion erfolgte im Jahr 2005, als etwa 27.000 Fernseher hergestellt wurden. Ab 2006 befasste sich Electronica mit der Montage von Farbfernsehern und DVD-Playern fremder Marken wie Hyundai, Toshiba und Vortex. 2006 wurden etwa 40.000 Farbfernseher und 20.000 DVD-Player auf den Markt gebracht. Arbeiteten im Jahr 1989 etwas mehr als 5.500 Menschen bei Electronica, so hatte das Unternehmen im Jahr 2006 nur noch 60 Arbeitnehmer.



    Tehnoton wurde im Jahr 2000 privatisiert und befasst sich seitdem mit der Verarbeitung von Metall und Kunststoff, aber auch mit der Herstellung von Haushaltsgeräten wie Gasherde und Waschmaschinen.




    QUELLEN:



    – Rumänische Online-Enzyklopädie: http://enciclopediaromaniei.ro/


    – Webseite der rumänischen Radiogeräte-Sammler: www.proradioantic.ro


    – Webseite des Rumänischen Rundfunks: www.srr.ro


    – Webseite von Radio Rumänien International: www.rri.ro


    – Internationaler Radiokatalog für antike Radios: www.radiomuseum.org


    – Wikipedia

  • Hörerpostsendung 22.12.2013

    Hörerpostsendung 22.12.2013

    Wie vergangenen Sonntag angekündigt, gibt es heute den zweiten Teil des historischen Überblicks über die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien. Das Thema regte unser Hörer Wolfgang Waldl aus Wien an. Zunächst aber eine kurze Zusammenfassung des 1. Teils: […]



    Heute soll es um die Zeitspanne 1960-1990 gehen — und einige Jahre darüber hinaus.










    ELECTRONICA-WERKE IN BUKAREST (1960 – 1980)



    Das Jahr 1960 brachte einen wichtigen Einschnitt in die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien. Die Fabrik Radio Popular“ änderte ihren Namen zu Electronica“, neue Produktionslinien für Transistoren, Halbleiterdioden, elektrolytische und Kunststoff-Folienkondensatoren wurden eingerichtet. In diesem Jahr kam auch der erste rumänische Radioempfänger auf den Markt, der vollständig mit Transistoren ausgerüstet war — der S 595 T Solistor. Die elektronischen Bauteile waren noch aus Frankreich importiert, doch im selben Jahr wurde auch das erste Modell hergestellt, dessen Bauteile zu 96% aus der heimischen Produktion stammten: S 594 T Litoral. Weitere Modelle tragbarer Transistorenempfänger kamen in den 1960er Jahren hinzu, parallel wurde auch die Herstellung von Röhrenradios sowie von Musikschränken und Plattenspielerradios bis ca. 1976 fortgeführt. Eines der letzten Modelle von Musiktruhen mit Röhren war z.B. die 1969 hergestellte Traviata 3.



    In den 1970er Jahren nahm man die Produktion von Stereoempfängern mit externen Boxen auf, ein Meilenstein, auf dem Sammler schwören, dass er heute noch funktionieren würde, ist z.B. der S 702 TS Maestro mit 2 x 6W-Boxen. Erwähnenswert für den UKW-Stereo-Empfang ist aus jener Zeit auch der ab 1974 hergestellte S 749 TS Bucur in unterschiedlichen Ausfertigungen, darunter auch mit Stilmöbel nachempfundenem teuerem Holzgehäuse (Bucur 2). Ebenfalls in den 1970er Jahren wurden weitere tragbare Batterienempfänger hergestellt, die auch als Autoradios angeschlossen werden konnten, beispielsweise das Modell S 720 T Gloria, oder ausschlie‎ßlich Autoradios der Handelsmarken Sinaia (Lang- und Mittelwelle) und Predeal (Lang-, Mittel- und Kurzwelle).



    Ende der 1970er Jahre begannen die Electronica-Werke Radios mit Accessoires herzustellen. Renner waren die Modelle Cronos (mit elektronischer Uhr und Wecker), Expres, Interson, Superson (mit eingebauter Lichtorgel) und Ultrason (mit 5 Wellenlängen, darunter 3 Kurzwellenmeterbände). Insgesamt stellte Electronica“ von 1960 bis 1980 ca. 75 Modelle in über 200 Varianten her, in Stückzahlen waren das mehr als 6,7 Mio. Geräte.




    Grafik zur Herstellung von Radiogeräten bei Electronica“ Bukarest (1960-1979):







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti




    Zu den in den 1980er bis frühen 1990er Jahren hergestellten Geräten von Electronica zählten Modelle wie die Taschenradios Ric und MiniRic, das Tischradio im Retro-Gehäuse Nostalgic (1989), sowie tragbare Kassettenradios wie RCS (1984-1986), Total (1993-94) und Thomas (1994-98), wobei die letzten Modelle auch integrierte Schaltkreise hatten.




    TEHNOTON IN JASSY (1974 – 1990)



    1972 bis 1974 wurde eine neue Fabrik für die Herstellung von Radioempfängern im nordostrumänischen Iași (Jassy) errichtet. Tehnoton“ nannten sich die neuen Werke und waren am Anfang nur ein Ableger der Bukarester Fabrik Electronica“, die ihre Dokumentation, technische Ausrüstung und das Wergzeug den Kollegen in Jassy zur Verfügung stellte. Die Produktion wurde 1974 aufgenommen, hergestellt wurden Transistorenradios unter Eigenmarken wie Alfa, Apollo,Brahms, Cosmos, Gamma, Gloria 3, Inter, Madrigal 1 und Madrigal 2, Mangalia 2, Milcov, Mondial, Neptun, Pacific 4 oder Predeal 2.




    Produktions- und Exportgrafik 1974 – 1979 bei TEHNOTON Jassy:







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti




    Nach 1980 stellte Tehnoton weitere Modelle her: Alfa 2 und Alfa 3 (1981), Solo 100, Solo 300, Solo 500 (alle 1981-83), Gamma (1978-1984), Gloria 3 (1984), Song (1985), Gloria 4 (1987-1990), Gloria 5 (1991), Iris (1980-1992), die letzten Modelle hatten bereits integrierte Schaltkreise. Als Kuriosität sei noch das Modell Junior 234 aus den 1980er Jahren erwähnt, mit dem Kunststoffgehäuse in Form eines Fu‎ßballs.




    ELECTROMUREŞ



    Auch die bereits 1949 gegründete Fabrik für elektrotechnische Teile und Haushaltsgeräte ElectroMureş“ in der siebenbürgischen Stadt Târgu Mureş (dt. Neumarkt am Mieresch, ung. Marasvásárhely) brachte einige Modelle auf den sozialistischen Markt, darunter die Kassettenradios für das Auto Corina (1984) und Stela (1988).




    EXPORTSCHLAGER (1967 – 1990)



    Während es in Rumänien lange Zeit nur Empfansgeräte aus der heimischen Produktion zu kaufen gab, wurden Radioapparate made in Romania“ ab den Spätsechzigern auch exportiert; 1967 gingen 6100 Radios ins Ausland, 1973 waren es schon knapp 226.000 Stück. Die am meisten exportierten Modelle waren: Carmen, Goldstar, Cora, Overseas, Neptun, Milcov, Alfa, Select, Gloria, Royal und Junior. Die Geräte mussten dabei stets den technischen Anforderungen der Kunden im Ausland entsprechen. Exportiert wurde vor der Wende nach Ägypten, Albanien, Chile, in die ČSSR, die DDR, nach Frankreich, Gro‎ßbritannien, Jugoslawien, Sudan, Ungarn und in die USA.



    Alles in allem lie‎ßen sich die Produkte der rumänischen Elektrotechnik, darunter Radioempfänger und Haushaltsgeräte, durchaus zeigen, nicht nur im sozialistischen Lager. Leider kam es ab Ende der 1970er Jahre zur Versorgungskrise und zu von oben angeordneten Sparma‎ßnahmen. Dies hatte auch in der Herstellung von Radioapparaten Folgen. Zwar waren die elektronischen Teile nach wie vor von guter Qualität, zumindest für Standards des Ostblocks, doch wurde bei der Anfertigung immer mehr schlechtes Material eingesetzt, so dass die Erzeugnisse letzten Endes mangelhaft in der Verarbeitung waren. Das hie‎ß z.B. billiges Gehäuse, wackelnde Knöpfe und Schalter, schlechte Farbe in der Beschriftung. Aus diesen Jahren stammt wohl auch der Ausdruck beim Export abgelehnt“. Landeten solche Geräte dann im heimischen Handel, waren sie sehr begehrt, denn sie waren immer noch besser als die herkömmlichen.




    WENDE VON 1989 UND EINSTELLUNG DER PRODUKTION VON RADIOGERÄTEN (1990-1998)



    Die Wende von 1989 brachte den Sturz des kommunistischen Regimes und die viel ersehnte Freiheit und Demokratisierung des Landes, aber auch den Zusammenbruch der sozialistischen Planwirtschaft. Mit den wettbewerbsfähigeren Produkten aus entwickelten Industriestaaten konnten es heimische Erzeugnisse nicht aufnehmen, die Einstellung des Handels unter den ehemals sozialistischen Ländern im Rahmen des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW, auch COMECON genannt) hatte weitere negative Folgen in der heimischen Wirtschaft. Sicherlich haben aber auch dubiose Privatisierungsgeschichten mit korrupten Politikern und Managern auch dazu beigetragen, dass viele staatliche Betriebe einfach verscherbelt wurden. Die Produktion von heimischen Radioempfängern wurde bis Mitte oder spätestens Ende der 1990er Jahre nach und nach eingestellt. Die Electronica-Werke in Bukarest und das Unternehmen Tehnoton in Jassy gibt es unter diesem Namen zwar noch, ihr Tätigkeitsbereich hat sich aber zum Teil geändert.



    Electronica wurde im Februar 2004 privatisiert und stellt heute nur noch Fernsehgeräte her. Verlie‎ßen im Jahr 1989 die Electronica-Werke etwa 434.000 Schwarz-Wei‎ß-Geräte und 75.000 Farbfernseher, so waren es im Jahr 2003 nur noch 137 Stück. Eine erneuter Anstieg der Produktion erfolgte im Jahr 2005, als etwa 27.000 Fernseher hergestellt wurden. Ab 2006 befasste sich Electronica mit der Montage von Farbfernsehern und DVD-Playern fremder Marken wie Hyundai, Toshiba und Vortex. 2006 wurden etwa 40.000 Farbfernseher und 20.000 DVD-Player auf den Markt gebracht. Arbeiteten im Jahr 1989 etwas mehr als 5.500 Menschen bei Electronica, so hatte das Unternehmen im Jahr 2006 nur noch 60 Arbeitnehmer.



    Tehnoton wurde im Jahr 2000 privatisiert und befasst sich seitdem mit der Verarbeitung von Metall und Kunststoff, aber auch mit der Herstellung von Haushaltsgeräten wie Gasherde und Waschmaschinen.



    QUELLEN:



    – Rumänische Online-Enzyklopädie: http://enciclopediaromaniei.ro/


    – Webseite der rumänischen Radiogeräte-Sammler: www.proradioantic.ro


    – Webseite des Sammlers Francisc Visky aus Rumänien: www.retroradio.ro


    – Webseite des Rumänischen Rundfunks: www.srr.ro


    – Webseite von Radio Rumänien International: www.rri.ro


    – Internationaler Radiokatalog für antike Radios: www.radiomuseum.org


    – Wikipedia





    Zeit für die Posteingangsliste. Postbriefe erhielten wir von Günter Traunfellner (A), Sandro Blatter (CH), Claes Englund (SE) sowie von Wilfried Hoberg, Michael Willruth, Heinrich Eusterbrock, Michael Brawanski, Hans-Peter Themann, Jörg-Clemens Hoffmann, Lutz Winkler, Klaus Huber, Horst Kuhn, Rolf Hacke, Heiner Finkhaus, Christoph Paustian (alle aus Deutschland).



    Faxe erhielte wir von Günter Spiegelberg und Stefan Druschke (beide aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Josef Robl (A), Hans Verner Lollike (DK) sowie von Andreas Fessler, Günter Jacob, Hendrik Leuker, Dietmar Wolf, Herbert Jörger, Siegbert Gerhard, Hans-Werner Simmet, Helmut Matt, Thomas Drescher, Bernd Seiser, Heinrich Eusterbrock, Andreas Pawelczyk und Dieter Feltes (alle aus Deutschland).



    Unsere Poststelle bleibt vom 24. Dezember bis einschlie‎ßlich in der zweiten Januar-Woche geschlossen, daher gibt es den nächsten Funkbriefkasten erst am 19. Januar 2014 wieder. Ihre E-Mails werden aber auch in der Zwischenzeit gelesen und gegebenenfalls beantwortet.







    Zum Schluss möchte ich mich ganz herzlich für die vielen Grü‎ße zu Weihnachten und Neujahr bedanken und im Voraus auch für die Wünsche, die bestimmt noch eintreffen werden. Einen originellen Gru‎ß sandte uns Dietmar Wolf aus Hammelburg in Bayern. Er schickte uns eine Audio-Datei, die er mit folgenden Worten beschrieb: src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Gru‎ßkarte von Dietmar Wolf

    (zum Vergrö‎ßern anklicken)



    Das ganze Jahr ist immer so hektisch und der Stress beherrscht das Leben, Arbeit , Termine etc. und nun an Weihnachten soll dann alles auf einmal besinnlich sein? Nun, ich habe da schon Probleme, den Schalter“ einfach so umzulegen! Habe deshalb das besinnliche Lied stille Nacht“ in meiner Version neu aufgenommen und es schrille Nacht“ genannt.



    Nun, ganz so schrill ist die Session nicht geworden, finde ich — Herr Wolf bediente dabei Keyboards und Synthesizer, ein befreundeter Musikerkollege steuerte die Gitarre und die Bläser bei.



    Bevor Sie sich selbst ein Urteil über die Bearbeitung der Stillen Nacht“ machen können, wünsche ich Ihnen vom ganzen Herzen frohe Weinachten, schöne Feiertage mit Ihren Lieben und einen guten Rutsch ins Jahr 2014.






    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg



    Audiodatei hören:



  • Hörerpostsendung 15.12.2013

    Hörerpostsendung 15.12.2013

    Für heute und nächsten Sonntag habe ich mir etwas Besonderes vorgenommen. Aufgrund einer Hörerfrage bin ich bei meinen Recherchen auf sehr interessante Informationen und reichhaltiges Quellenmaterial gesto‎ßen, deren Bearbeitung und Präsentation den Zeitrahmen eines einzigen Funkbriefkastens restlos sprengen würde.



    Herr Wolfgang Waldl (aus Wien) schrieb uns per Post einige Zeilen, die als Nachtrag zum Hörertag 2013 gedacht waren:




    Die vielen zitierten Zuschriften zum Thema Zukunft des Auslandsrundfunks waren sehr interessant und aufschlussreich. Sie waren auch ein Zeugnis für das hohe Niveau ihrer Hörergemeinde.



    Ein Umstand scheint mir noch wichtig zu sein, da er bisher unerwähnt wurde. Es gibt am Markt kaum mehr gute, leistungsstarke und dabei preiswerte Weltempfänger. In den gro‎ßen Elektromärkten ist das Angebot sehr mager und Fachgeschäfte gibt es kaum mehr.



    Ihre Hörer verfügen sicher über gute Apparate, aber was soll ein junger Hörer kaufen, wenn er sich für den Radio-Empfang auf Kurzwelle interessiert? Mich würde interessieren, ob es in Rumänien eine Radioindustrie gab oder noch gibt und welche Fabrikate dort angeboten werden.




    Vielen Dank für Ihr Interesse, lieber Herr Waldl. Meine Recherche war wie gesagt so ertragreich, dass ich die Ergbenisse splitten muss. Den ersten Teil über die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien gibt es jetzt, den zweiten am nächsten Sonntag, übrigens im letzten Funkbriefkasten in diesem Jahr. Als Quellen für die hier gennannten Informationen dienten mir eine rumänische Online-Enyzklopädie, der Internetauftritt der rumänischen Radiogeräte-Sammler (www.proradioantic.ro), die persönliche Webseite eines rumänischen Sammlers (www.retroradio.ro), die Webseite des Rumänischen Rundfunks (www.srr.ro), unsere eigene Homepage (www.rri.ro) und die Webseite www.radiomuseum.org. Sofern wir Fotos über die erwähnten Modelle von Radiogeräten aus Urheberrechtsgründen hier nicht abbilden dürfen, führen die mit Blau verlinkten Bezeichnungen zu anderen Webseiten, wo die Abbildungen betrachtet werden können.



    Heute soll es um die Zeit von 1925 bis 1960 gehen, nächsten Sonntag von 1960 bis 1990 und einige Jahre darüber hinaus.




    DIE ANFÄNGE (1925-1928)








    Den ersten experimentellen Radioempfänger baute das vom Physiker Dragomir Hurmuzescu geleitete Bukarester Elektrotechnische Institut im Jahr 1925. Dem folgten öffentliche Empfangs-Events, das hie‎ß, auf Senderjagd mit Publikum gehen. Die Ereignisse fanden zweimal wöchentlich statt, donnerstags und freitags um 21.30 Uhr. Damals gab es nicht viele Sender, genutzt wurde meistens die Frequenz von Radio Wien, da dieser Sender am stärksten hereinkam. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Foto: www.srr.ro


    (Zum Vergrö‎ßern anklicken.)








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die nächsten rumänischen Radiogeräte für den zivilen Bereich bauten in den Jahren 1926 bis 1928 diverse Radioamateure aus jener Zeit, die Zeitgeschichte hält die Namen Paul Popescu-Mălăeşti, Nicolae Lupaş, Cezar Brătescu, Theodor Iorganda, S. Simionescu, Cezar Brătescu, Dan Constantin und Ion Băjenescu fest. Die beiden Fachmagazine der Epoche, Radio Român“ und Radiofonia“, druckten ferner das Bauschema diverser Empfänger ab und ermunterten ihre Leser, sich zuhause des Bastelns anzunehmen.

    Zeitschrift “Radiofonia” (1928)

    Foto: www.rri.ro







    In der Zwischenkriegszeit waren generell Kristallradios am verbreitetsten, verwendet wurde üblicherweise Bleiglanzkristall (auch Galenit genannt), die Bauteile waren preisgünstig und der Bau erforderte keinen besonderen technischen Aufwand. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Kristallradio “Ace of Hearts”

    Schweden, 1928

    Foto: www.rri.ro





    AUFSCHWUNG IN DER ZWISCHENKRIEGSZEIT








    Im Jahr 1927 gründete die niederländische Firma Philips“ eine Vertretung in Bukarest und vertrieb zunächst Glühbirnen der Marke Argenta“. Ein Jahr später wurde die Rumänische Rundfunkgesellschaft gegründet, im November 1928 begann der Rumänische Rundfunk mit der Ausstrahlung seiner Sendungen. Die niederländische Vertretung von Philips nannte sich ab Ende 1928 Anonyme Gesellschaft Philips“ und erweiterte ihr Angebot um Radioempfänger, Röhren, Lautsprecher u.a.m. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Philips 930-A, Baujahr 1930

    Foto: www.rri.ro








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die Entwicklung der Hörerzahlen und damit auch der Nachfrage für Radiogeräte war rasant, so dass Philips 1933 eine weitere Montage-Werkstatt mit rund 70 Arbeitnehmern in der nordwestrumänischen Stadt Oradea (Gro‎ßwardein) eröffnete. Ein Jahr später wurde die Werkstatt nach Bukarest verlegt. Zur Veranschaulichung ein paar Zahlen: Hatten im Jahr 1927 nur knapp 7900 Rumänen einen Radioempfänger, so waren es 1928 schon 14.000, 1929 verdoppelte sich die Zahl erneut und im Jahr 1933 gab es über 100.000 Gebühren zahlende Radiohörer, bis 1939 erreichte die Zahl der Besitzer eines Radioapparats knapp 320.000 .

    Rasante Hörerzahlentwicklung

    (1927-1939)

    Quelle: www.srr.ro




    Die Umsätze von Philips nahmen in dieser Zeit kontinuierlich zu, die in Rumänien zusammengebauten Radioempfänger wurden auch in die Balkanländer und nach Mitteleuropa geliefert. Zwei weitere Werkstätten wurden 1934-1936 eröffnet, die insgesamt 200 Angestellte hatten. 1939 war ein Spitzenjahr, etwa 10.000 Radiogeräte wurden in diesem Jahr bei Philips in Rumänien hergestellt. Allerdings wurden die Bauteile nicht in Rumänien hergestellt, sondern samt technischer Dokumentation aus Holland herübergebracht, die Produktion überwachten ebenfalls holländische Ingenieure.




    KRIEG UND PRODUKTIONSRÜCKGANG







    Der Zweite Weltkrieg brachte eine Krise für die Philips-Werkstätte in Bukarest, die Produktion wurde auf Spielzeug, Büchsen für Schuhcreme und andere Gegenstände aus Holz oder Metall umgestellt. Nach Kriegsende und bis 1948 wurde die Montage von Radiogeräten wiederaufgenommen, die Produktionszahlen aus der Zwischenkriegszeit wurden aber nie mehr erreicht. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Philips 204-U, Baujahr 1941

    Foto: www.rri.ro





    In der Zeit 1935-1945 funktionierte auch in der westrumänischen Stadt Arad eine Radiowerkstatt namens AFA (Atelier Flesch Arad). Die hier gebauten Geräte kamen unter dem Namen Admira“ auf den Markt und konnten sowohl mit Wechselstrom aus der Steckdose als auch mit Batterien betrieben werden. Etwa 500 Geräte im Jahr wurden hergestellt, bis Kriegsanfang waren es rund 2.000. Von 1940 bis 1945 waren die Importe von Bauteilen eingestellt, so dass sich die Werkstatt mit der Herstellung von elektrotechnischen Teilen wie Widerstände, Spulen und Kondensatoren über Wasser halten musste.




    FRÜHE NACHKRIEGSZEIT UND ERSTE ORIGINAL RUMÄNISCHE GERÄTE



    Am 11. Juni 1948 wurden sämtliche Fabriken, Unternehmen und Handelsgesellschaften verstaatlicht, darunter auch Philips, Radiomet, Starck und Tehnica Medicală (das technische Ausrüstungen für den medizinischen Bereich herstellte). Diese vier Werke wurden zum staatlichen Betrieb Radio Popular“ vereint, der im Jahr darauf die Produktion von Radiogeräten aufnahm. Die meisten Volksempfänger“, die die Werkstatt bis ca. 1960 verlie‎ßen, waren aus Bauteilen hergestellt, die man aus der Sowjetunion, der ČSSR, der Volksrepublik Ungarn oder der DDR importierte.







    Das erste Gerät dieser Art war der 1949 hergestellte Empfänger

    S 49 U Record, Bauteile und Bauanleitung stammten aus der UdSSR. Das Gehäuse war recht einfach und hatte drei runde Regler an der vorderen Front, zusammen mit dem Lautsprecher und der ebenfalls runden Skala-Anzeige.
    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    S 49 U Record (1949)

    Foto: www.rri.ro








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Ein Jahr später entstand eine weiteres Modell namens S 503 A Pionier, das sich nur wenig von seinem Vorgänger unterschied — der runde Knopf für die Wellenlänge wurde durch einen Schalthebel ersetzt und die Senderskala war quadratisch.

    S 503 A Pionier (1950)

    Foto: Mihai Neamţu

    (www.enciclopediaromaniei.ro)




    Im Jahr 1951 wurde der erste Radioapparat hergestellt, dessen Bauschema zur Gänze in Rumänien konzipiert war — die Bauteile des S 513 A Dunărea stammten allerdings immer noch aus dem Import. Die Senderskala war diesmal auf dem Deckel zu finden, die Bedienungsknöpfe sowohl an der Vorderfront als auch an den Seiten. Aus dem selben Jahr stammen auch die Modelle S 511 A Partizan und S 512 U Orion. Im Jahr 1953 kam der erste batteriebetriebene Empfänger auf den Markt, es handelte sich dabei um das Modell S 531 B Alianţa.



    Beginnend mit 1954 stellten die Werke von Radio Popular auch 100%-ig in Rumänien konzipierte Bauteile her: Lautsprecher mit Metallmagnet, Trafos für Netzteile, Audiobüchsen, Chassis, Magnete, Potentiometer, Spulen, Kondensatoren, Sockel für Röhren u.a.m. 1957 wurde eine neue Produktionshalle mit zwei 70 m langen Flie‎ßbändern eingerichtet. Die Flie‎ßbandproduktion schlug sich sofort in den Produktionszahlen nieder. Waren im Jahr 1956 noch knapp 65.000 Geräte hergestellt worden, verlie‎ßen im Folgejahr 1957 fast doppelt soviel die Produktionsstätte — knapp 112.000 Stück. Bis 1960, als insgesamt etwa 170.000 Geräte das Werk verlie‎ßen, wurden knapp 30 weitere Modelle auf den Markt gebracht, darunter auch sogen. Musiktruhen mit Plattenspieler und Radio wie z.B. das 1959 hergestellte Bucureşti 500.




    Grafik zur Herstellung von Radiogeräten in Rumänien (1948-1960):







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti




    Soviel im ersten Teil zur Geschichte der Herstellung von Radiogeräten in Rumänien. Nächsten Sonntag gibt es wie angekündigt den zweiten Teil über die Geschichte der Radiogeräte made in Romania“. Beide Teile werden in einem einzigen Artikel zusammengefasst auch in der Nostalgieecke zu lesen sein.








    Da schon die Rede von unserem virtuellen Museum ist: Herr Rudolf Renkwitz (aus Bützow, Mecklenburg-Vorpommern) ist seit 1966 Amateurfunker und leidenschaftlicher Sammler von QSL-Karten, Wimpeln und anderen Souvenirs. Er machte sich die Mühe, unsere Nostalgieecke zu durchforsten und mit seinem Sammler-Bestand zu vergleichen und fand in seinen Unterlagen eine QSL von Radio Bukarest aus dem Jahre 1967, die noch nicht auf unserer Webseite abgebildet war. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    QSL Jan. 1967 von Radio Bukarest:

    Strand von Mamaia





    Vielen herzlichen Dank für das Einscannen und Zuschicken des Bildes, lieber Herr Renkwitz, es wird selbstverständlich seinen wohlverdienten Platz in unserer Nostalgieecke einnehmen.




    Zeit für die Posteingangsliste. Briefe erhielten wir von Johann Ruff (aus Mühlhleim am Main, Hessen — danke auch für den Artikel aus dem Spiegel“ über den umweltbewussten rumäniendeutschen Bürgermeister im siebenbürgischen Städtchen Avrig/Freck), Günter Gärtner (Löbau, Sachsen), Wolfgang Kühn (Rudolstadt, Thüringen), Jürgen Hannemann (Krefeld), Gerolf Tschirner (Landshut) und Bernhard de Bache (Geilenkirchen, NRW).



    Ein Fax mit Adventsgrü‎ßen erhielten wir von Günter Spiegelberg (Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern).



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Sonntagmittag von Gérard Koopal (NL), Georg Pleschberger (A), Siegbert Gerhard, Ana Seiser, Klaus Nindel, Dieter Feltes, Herbert Jörger, Birgit Denker, Hendrik Leuker, Rudolf Renkwitz, Michael Lindner und Dietmar Wolf (alle aus Deutschland) sowie von Dmitrij Kutusow (aus Russland).



    Das Internetformular nutzte Till Hildebrandt aus der Schweiz.



    Ihnen allen herzlichen Dank für die Zuschriften und für die bereits ausgesprochenen Wünsche zu Weihnachten und Neujahr.



    Unsere Poststelle bleibt vom 24. Dezember bis einschlie‎ßlich in der zweiten Januar-Woche geschlossen, daher gibt es den übernächsten Funkbriefkasten erst am 19. Januar 2014 wieder. Doch bis dahin freue ich mich, Sie auch in der Hörerpostsendung vom 22. Dezember 2013 begrü‎ßen zu dürfen.



    Audiobeitrag hören: