Tag: Radu Aldulescu

  • Poet und Rebell: Der Dichter und Verleger Claudiu Komartin

    Poet und Rebell: Der Dichter und Verleger Claudiu Komartin

    Er war bei seinem Debüt nicht einmal 20 Jahre alt: Der 1983 geborene Dichter Claudiu Komartin veröffentlichte 2003 den Poesieband Der Puppenspieler und weitere schlaflose Nächte“. Dafür wurde er mit dem nationalen Mihai-Eminescu-Preis für den besten Debütanten belohnt. Zwei Jahre später bekam der frühreife Dichter für seinen nächsten Band, Der hausgemachte Zirkus“, den Lyrikpreis der Rumänischen Akademiegesellschaft.



    Die letzten zwei Werke Claudiu Komartins, Eine Jahreszeit in Berceni“ (2009) und Kobalt“ (2013), brachten die Anerkennung. Nicht nur eine Bestätigung seines Talents sondern auch seiner Führungsrolle in der 2000er Generation. Zu seinem Ruhm ist Komartin allerdings nicht nur durch seine Gedichte gelangt, sondern auch dank seiner Tätigkeit als Verleger und Übersetzer.



    Das Verlagshaus Max Blecher“ ist ein 2010 von Komartin fast im Alleingang geschaffenes Projekt. Es entstand als Verlängerung der Werkstatt für zeitgenössische Literatur, die auf den Namen Blecher-Institut“ getauft wurde. Die Werkstatt sei allen voran der rumänischen Literatur gewidmet gewesen, zeitgenössischen Autoren, die nicht gerade zu den verwöhnten Schriftstellern der Verlage gehörten, erklärt Claudiu Komartin im Interview mit Radio Rumänien.



    Wir wollten von Anfang an eine Gemeinschaft konstruieren. Die Gemeinschaft besteht einerseits aus Schriftstellern, vor allem Dichtern der Gegenwart, die sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben, und andererseits aus der Leserschaft. Ich wollte, dass das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer gemeinsamen Geschichte entsteht. Es war eine Geschichte der Integration. Alles begann mit diesem Leseklub 2009, der sich völlig unerwartet weiterentwickelte — damals war ich 26 und hatte nicht unbedingt darüber nachgedacht. Doch irgendwie hat sich dann alles hochgeschaukelt und ich rief den Verlag ins Leben. Ich wollte wertvolle Menschen zusammenbringen, die sich gerne treffen, die sich nicht nur als Autoren sehen, wie das gewöhnlich der Fall ist. Die Verleger hinterlassen den Eindruck, dass die Autoren sich damit zufrieden geben und sich privilegiert fühlen sollten, dass ein bekannter Verlag ihre Werke herausbringt. Für mich reicht das nicht aus, zumal ich bei bestimmten Verlagen sehe, wie einige Autoren veröffentlicht werden, ihre Bücher aber anschlie‎ßend nicht sichtbar sind, nicht gefördert werden. Und das bei den gro‎ßen Verlagen, die ja auch über Werbung und Marketinginstrumente schalten und walten können. Weil die Schriftsteller aber nicht gerade berühmt sind, beschäftigen sie sich nicht damit, wie es sein sollte. Es stimmt schon, heutzutage gibt es kaum noch prominente Schriftsteller, oder nur noch sehr wenige. Etwa Mircea Cărtărescu oder Ana Blandiana. Aber es gibt ganz gewiss 15-20 wertvolle und sehr wertvolle Schriftsteller, die nur von einigen Hundert oder Tausend Menschen gekannt werden. Aber Autoren wie Octavian Soviany, Radu Aldulescu, Mariana Codruţ oder Nichita Danilov kennen nur die Eingeweihten.“




    Claudiu Komartin zeigt sich also offenbar, wie jedes frühreife Talent, auch als Rebell. Wenn es nach ihm ginge, sollten die zeitgenössischen rumänischen Dichter aus dem Untergrund ins Mainstream gelangen. Wie stelle er sich das aber vor, fragten wir ihn.



    Wir können dafür garantieren, dass die von uns herausgebrachten Bücher bei allen Poesie-Festivals des Landes präsent sein werden, bei allen Buchmessen, die einen Namen haben, und dass sie den Kritikern geschickt werden, die über zeitgenössische Literatur schreiben. Das ist der Mindestanspruch, den wir stellen. Darüber hinaus sind wir ständig unterwegs. Wir besuchen Buchläden und Bibliotheken landesweit, gehen aber auch in Kneipen und sonstige unkonventionelle Räume. Wir versuchen auch ein Publikum zu erreichen, das nicht unbedingt aus Kennern oder Literaten besteht. Wir wollten und haben es auch geschafft, Menschen zu erreichen, die sich zufällig dort aufhielten, wohin wir gingen, und die nicht gedacht hätten, dass zeitgenössische Literatur sich so anhören kann wie unsere oder die von uns veröffentlichte Literatur.“




    Genauso wie das Verlagshaus Max Blecher“ als Verlängerung eines Literaturkreises gegründet wurde, ist die Zeitschrift Poesis International“ ihrerseits die Verlängerung des Verlags. Nach ihrer Entstehungsgeschichte erkundigten wir uns bei Claudiu Komartin.



    Das Projekt entstand im Frühjahr 2010 in Sathmar. Der Sathmarer Dichter Dumitru Păcuraru hatte einige Dichter, Schriftsteller und Übersetzer zusammengeführt und ihnen sein Projekt vorgestellt. Drei Jahre lang lief das Projekt dann auch, unter der Betreuung von Herrn Păcuraru, später habe ich dann die Leitung übernommen. Es war wieder so eine von meinen Spinnereien, denn ich hatte keine Ahnung, ob es funktionieren würde oder nicht — schlie‎ßlich hatten wir überhaupt keine materiellen Ressourcen. Aber die Dinge sind in die richtigen Bahnen gelenkt worden und es geht jetzt auch nach weiteren drei Jahren weiter. Die Zeitschrift hatte sich von Anfang an vorgenommen, viel zeitgenössische Literatur aus dem Ausland zu veröffentlichen, nicht nur aus der aktuellen Gegenwart, sondern aus den letzten 50-60 Jahren, in rumänischer Übersetzung. Es ging vermehrt um Poesie, aber auch Prosastücke und Essays kamen ins Heft. Der Grundgedanke dabei war, dass man als Vergleichsgrundlage Erfahrungen aus sprachlichen oder kulturellen Umfeldern vorstellt, die von unserer Welt möglichst sehr verschieden sind. Um zu sehen, wo wir genau stehen. Das Ganze ist dann gewachsen und heute veröffentlichen wir Gedichte aus etwa 20 Ländern, beginnend mit den USA bis hin nach Mittel- und Osteuropa.“




    Das Blecher-Institut, der Literaturkreis, der Claudiu Komartin den Ansto‎ß für die Verlagsgründung gab, existiert auch heute noch. Viele Dichter der Gegenwart — nicht unbedingt aus der Generation 2000 — lesen hier aus ihren Werken vor.

  • Rumänien beim Buchsalon in Paris

    Rumänien beim Buchsalon in Paris

    Mit der Teilnahme Rumäniens am 34. Pariser Buchsalon hat die rumänische Literatur an Sichtbarkeit auf dem französischen Literaturmarkt gewonnen“, erklärte der Leiter des Rumänischen Kulturinstituts ICR, Lilian Zamfiroiu. Das vom Rumänischen Kulturinstitut zusammengestellte Programm lief unter dem Motto Des livres à venir, lavenir des livres“ / Cărţile viitorului, viitorul cărţii“ / Die Bücher der Zukunft, die Zukunft der Bücher“ und enthielt Rundtischgespräche, Buchvorstellungen und Treffen mit Verlegern, Schriftstellern, Übersetzern und Journalisten.



    Die Schriftsteller George Arion, Sylvain Audet, George Banu, Jean-Pierre Brach, Roxana Bauduin, Linda Maria Baros, Michel Carrassou, Alexandru Călinescu, Corina Ciocârlie, Cosmin Ciotloş, Florica Ciodaru Courriol, Benoit-Joseph Courvoisier, Augustin Cupşa, Mark Despot, Reginald Gaillard, Michel Gavaza, Dinu Flamând, Dominique Ilea, Nicolae Manolescu, Mircea Martin, Bujor Nedelcovici und Matei Vişniec beteiligten sich vom 21.-24. März am 34. Internationalen Buchsalon in Paris. Am rumänischen Stand wurden aufregende Debatten geführt, zu den Themen Avangardă şi modernitate“ (Avantgarde und Moderne“), Ezoterism şi sacralitate în lumea de azi“ (Esoterik und Sakralität in der heutigen Welt“), Les livres à venir, lavenir des livres“ (Die Bücher der Zukunft, die Zukunft der Bücher“), Livres français, lecteurs roumains / Livres roumains, lecteurs français“ (Cărţi franceze, cititori români / Cărţi româneşti, cititori francezi“ Französische Bücher, rumänische Leser / Rumänische Bücher, französische Leser“), Realitate şi ficţiune în sport. O altă scriitură?“ (Realität und Fiktion im Sport. Eine andere Schreibart?“) und “Présences de la peinture contemporaine roumaine en France“ (Pictori contemporani români în Franţa“, Rumänische Kunstmaler der Gegenwart in Frankreich“).



    Die Journalistin und Schriftstellerin Adela Greceanu war beim Pariser Buchsalon dabei und meinte, Rumänien habe ein lebendiges, vielfältiges Programm präsentiert und viel Interesse bei den ausländischen Lesern und Journalisten hervorgerufen. Adela Greceanu über den diesjährigen Internationalen Buchsalon in Paris:



    In den letzten Jahren ist der Pariser Buchsalon zum wichtigen Ereignis auf dem europäischen Literaturmarkt geworden. Das diesjährige Gastland Argentinien hatte einen beeindruckenden Stand, der von der Ausstellung »Julio Cortázar« dominiert wurde. 2014 feiert die literarische Welt 100 Jahre seit der Geburt des gro‎ßen argentinischen Schriftstellers, und gedenkt gleichzeitig seinem 30. Todestag. Für mich war es ein au‎ßerordentliches Geschenk, dass Argentinien als Gastland in Paris eingeladen war, dass ich noch nicht veröffentlichte Fotos von Julio Cortázar und vor allem ein Heft mit Notizen für seinen Anti-Roman »Rayuela: Himmel-und-Hölle« sehen konnte. Dieses Heft befand sich in einem Schaufenster und man konnte es digital durchblättern. In Bezug auf die Präsenz Rumäniens beim Buchsalon scheint es mir sehr wichtig, dass ich rumänische Bücher auch an anderen Ständen sah, und nicht nur am Stand Rumäniens. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die rumänische Literatur immer bekannter wird. Die Bücher von Gabriela Adameşteanu waren beim Verlag Gallimard zu sehen, der Roman »Viaţa şi faptele lui Ilie Cazane« (»Leben und Taten von Ilie Cazane«) wurde vom Verlag Zulma verkauft, und beim Stand des Verlags Actes Sud sah ich den Roman »Ferestrele zidite« (»Zugemauerte Fenster«) von Alexandru Vona.




    Eine Debatte, die ein zahlreiches Publikum anzog, war Perspektiven der europäischen Integration der Moldaurepublik“. Daran beteiligten sich der Botschafter der Republik Moldau in Frankreich, Oleg Serebrian, der Historiker, Schriftsteller und Direktor des Kischinjower Verlags Cartier“, Matei Cazacu, und der moldawische Schriftsteller Emilian Galaicu-Păun. Botschafter Oleg Serebrian sprach über die Bemühungen seines Landes um die EU-Integration. Beginnend mit 2009 wurden diese Aktionen beschleunigt. Wir hatten viele Erfolge auf diesem Weg; vor allem das Unterschreiben des Freihandelsabkommens war ein wichtiger Schritt vorwärts für die moldawische Wirtschaft. In einigen Jahren werden wir auch die positiven Wirkungen dieser Schritte spüren“, sagte Oleg Serebrian. Die Schriftstellerin und Journalistin Adela Greceanu dazu:



    Nach der Debatte unterhielt ich mich mit dem Schriftsteller Emilian Galaicu-Păun in einem Interview über die EU-Integration der Republik Moldau. Dabei sagte er mir, wie wichtig es war, da‎ß dieses Jahr moldawische Schriftsteller, die in rumänischer Sprache schreiben, am Stand Rumäniens beim Pariser Buchsalon anwesend waren. Für diese Schriftsteller bedeutet das eine Anerkennung der Tatsache, da‎ß sie sowohl der rumänischen Literatur als auch der Literatur der Europäischen Union angehören.“




    Florica Ciodaru Courriol präsentierte beim Pariser Buchsalon ihre französische Übertragung des Romans Acasă, pe Cîmpia Armaghedonului“ (Notre maison dans la plaine de lArmageddon“, Unser Haus auf der Armageddon-Ebene“) von Marta Petreu. Der Verlag L’Âge dHomme“, der die französische Übertragung vorstellte, hat bereits Werke der rumänischen Autoren Mateiu Caragiale, Lucian Blaga, Vintilă Horia und Ion Caraion veröffentlicht. Über den Roman von Marta Petreu sagte die Übersetzerin Florica Ciodaru Courriol:



    Ich liebe diesen Roman. Es handelt sich um einen autobiographischen Roman, der auch grausame Momente enthält wie zum Beispiel die Obduktion des Vaters. Kurzum: Es handelt sich um die Geschichte einer Bauernfamilie aus Siebenbürgen, die sich über ein Jahrhundert erstreckt. Parallel zu dieser Geschichte ist das Buch auch ein Bildungsroman — wir erleben die Entwicklung der jungen Erzählerin, die mit der Autorin Marta Petreu vieles gemeinsam hat. Für die Leser aus dem Westen wäre es interessant, zu erfahren, was in einer Region in Rumänien in einer Zeitspanne von etwa 100 Jahren geschehen ist — die Geschichte beginnt vor dem Zweiten Weltkrieg, es wird der Einmarsch der sowjetischen Truppen in Cluj/Klausenburg beschrieben, es folgen die Desertion des Vaters aus der Armee, die Zwangskollektivierung, die marxistische Erziehung in der Schule, die Religionsprobleme in Siebenbürgen. Marta Petreu bringt die Erzählung bis in die Gegenwart, sie klagt gegen den Verfall der rumänischen Wirtschaft und gegen die Zerstörung der Umwelt. Der Roman ist vielschichtig und kann aus vielen Gesichtspunkten betrachtet werden. Im Vorwort zur französischen Ausgabe schrieb ich, es handele sich um einen metaphysischen Roman.“




    Zum Schlu‎ß einige Eindrücke von Florica Ciodaru Courriol über die diesjährige Auflage des Pariser Buchsalons:



    Das rumänische Programm war von höchster Qualität, es war eine Bestätigung nach dem vorigen Jahr, als Rumänien Gastland des Pariser Buchsalons war. Dieses Jahr wurde der Poesie besondere Aufmerksamkeit geschenkt, und ich finde es sehr gut, weil die Poesie oft im Hintergrund bleibt, sowohl in Rumänien als auch in Frankreich. Wir warten weiterhin auf Reaktionen betreffend die Rezeption der rumänischen Literatur in Frankreich.“




    Der Internationale Buchsalon in Paris ist sowohl den Profis im Verlagswesen als auch dem breiten Publikum gewidmet. Nachdem Rumänien im Jahr 2013 Gastland des Pariser Buchsalons war, kam die rumänische Literatur mit mehr als 20 neuen Titeln auf den französischen Literaturmarkt, unter anderen mit Werken von Radu Aldulescu, Ana Blandiana, Lucian Boia, Norman Manea, Lucian Dan Teodorovici, Adina Rosetti, Răzvan Radulescu, Varujan Vosganian.



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  • FILIT – 1. Internationales Literatur- und Übersetzungsfestival in Jassy

    FILIT – 1. Internationales Literatur- und Übersetzungsfestival in Jassy

    Über 100 Veranstaltungen, 200 Gäste aus der Welt der Literatur und über 12.000 Zuschauer — so lautet die kurze Bilanz des ersten Internationalen Literatur- und Übersetzungsfestivals im ostrumänischen Iaşi (FILIT), das Ende des Monats Oktober stattfand. Das Festival FILIT brachte berühmte Namen der zeitgenössischen Literatur und renommierte Literaturübersetzer in Iaşi zusammen. Zahlreiche Literaturbegeisterte konnten zudem dabei erfahren, wie ein Roman geschrieben wird und wie man zu einem erfolgreichen Literaturübersetzer wird.



    Das Internationale Literatur- und Übersetzungsfestival hat mit der ersten Auflage seinen Platz unter qualitativ hochwertigen Kulturveranstaltungen weltweit bestätigt, sagte der Gründer und Intendant des Internationalen Literaturfestivals in Berlin, einer der grö‎ßten Kulturveranstaltungen europaweit, Ulrich Schreiber. Das rumänische Publikum war ausgezeichnet, die internationalen Medien waren ein wenig verwirrt, sie hätten nicht erwartet, dass eine solche Veranstaltung in Iaşi, einer Stadt von der sie aus diesem Anlass zum ersten Mal hörten, stattfindet“, sagte Ulrich Schreiber. Der Schriftsteller Dan Lungu, Intendant des Festivals FILIT, erklärte am letzten Abend der Veranstaltung:



    Das Festival hat meine Erwartungen übertroffen, die Institutionen haben eine au‎ßergewöhnliche Solidarität mit unserem Projekt gezeigt, das Publikum war sehr zahlreich, die Presse sehr aktiv. Das ist ein Profi-Festival, das auf ein hohes Niveau abzielt und sich einer gro‎ßen Teilnahme erfreut. FILIT hat nicht weniger anzubieten als die berühmten Festivals dieser Art in Europa.“



    Die Schriftstellerin Florina Ilis hat sich über Leseabende und Treffen mit jungem Publikum gefreut:



    Am zweiten Festivaltag sind wir mit Schülern des Gymnasiums ‚Mihai Eminescu‘ zusammengekommen und in Paşcani fand ein Leseabend mit anschlie‎ßendem Rundtischgespräch zwischen Schülern und dem Schriftsteller Radu Pavel Gheo statt. Selbstverständlich habe ich auch an weiteren Veranstaltungen im Rahmen des Festivals teilgenommen, wollte eigentlich allen Events beiwohnen und es tut mir leid, dass ich es nicht geschafft habe. Es gab sehr viele Veranstaltungen, die sehr gut organisiert wurden, und es fiel mir daher sehr schwer, mir nur einige aus dem breiten Angebot der Veranstalter auszusuchen.“



    Der Dichter Mircea Dinescu beteiligte sich auch am Internationalen Literatur- und Übersetzungsfestival in Iaşi:



    Mich hat besonders das zahlreiche und offene Publikum begeistert, das Publikum reagierte mit tiefster Berührung auf meine Gedichte. Solche Treffen sind üblicherweise langweilig und es gefällt mir nicht, das Publikum mit langen Gedichten zu langweilen, diese sind für Leseabende nicht die beste Wahl. Es gibt verscheidene Arten von Gedichten, einige kann man dem Publikum vorlesen, andere soll man lieber zu Hause lesen. Ich finde ganz gut, dass die Veranstalter verschiedene Dichter mit unterschiedlichen Stilrichtungen eingeladen haben.“



    Auch die Schriftstellerin Adriana Bittel war vom Publikum begeistert:



    Meiner Meinung nach war dieses Festival ein gro‎ßer Erfolg, der sowohl der Qualität seiner Gäste als auch dem Interesse des Publikums zu verdanken ist, das alle meine Erwartungen übertroffen hat. Ich habe mich besonders gefreut, zu bemerken, dass bei zahlreichen Gesprächen und Lesungen ein zahlreiches und sehr unterschiedliches Publikum teilnahm. Literaturbegeisterte, die unterschiedlichen Generationen angehören, haben unserer Veranstaltung beigewohnt, um die Schriftsteller kennenzulernen und ihre Bücher zu kaufen. Meiner Meinung nach empfinden die Schriftsteller die grö‎ßte Genugtuung, wenn das Publikum ihnen Interesse für ihre Bücher entgegenbringt. Die Veranstalter dieses Festivals haben eine ausgezeichnete Arbeit geleistet.“



    Da die junge Generation im Mittelpunkt des Festivals stand, hatte sie auch das letzte Wort: Eine aus Schülern gebildete Jury hat das beliebteste Buch des Jahres 2012“ gewählt. Der mit 3.500 Lei (knapp 800 €) dotierte Preis ging an den Roman Omar cel orb“ (Omar der Blinde“) von Daniela Zeca, herausgegeben vom Verlag Polirom. Weitere Romane, die für den begehrten Preis nominiert waren, sind Ochiul căprui al dragostei noastre“ (Das braune Auge unserer Liebe“) von Mircea Cărtărescu, herausgegeben vom Verlag Humanitas, Luiza Textoris“ von Corin Braga, erschienen im Verlag Polirom, Cronicile genocidului“ (Chroniken des Völkermordes“) von Radu Aldulescu, herausgegeben vom Verlag Cartea Românească, und Toate bufniţele“ (Alle Eulen“) von Filip Florian, erschienen im Verlag Polirom.



    Das Internationale Literatur- und Übersetzungsfestival findet statt, weil es ihm die rumänische Literatur wert ist. Das ist eine besonders gute Zeit für die Werke rumänischer Autoren, genauso wie für die in Rumänien produzierten Filme, die sich trotz der schlechten Wirtschaftslage des Landes derzeit eines Riesenerfolgs in Ausland erfreuen“, sagte der niederländische Übersetzer Jan Willem Bos. Die französische Übersetzerin Laure Hinckel zeigte sich ebenfalls von der Qualität der Veranstaltungen besonders beeindruckt:



    Die Initiative dieses Festivals ist lobenswert. FILIT findet nicht in der Hauptstadt Bukarest statt, es erfreut sich keiner finanziellen Unterstützung, für diese Veranstaltungen haben sich so viele Freiwillige eingesetzt und es enthält zahlreiche Programme, die den Wünschen der Leser, insbesondere der jungen Leser nachkommen.“



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