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  • Zu Hause im Banat: Verein restauriert Wassermühlen

    Zu Hause im Banat: Verein restauriert Wassermühlen

    In Timișoara (Temeswar) wurde das Projekt Hai la Rudăria“/Gehen wir nach Rudăria“ ins Leben gerufen, eine Initiative, die darauf abzielt, die Gemeinde Eftimie Murgu im Landkreis Caraș-Severin in ein attraktives und nachhaltiges Reiseziel für die lokale Gemeinschaft zu verwandeln.



    Die 22 Wassermühlen in Rudăria sind einzigartig in Osteuropa. Das Projekt ist Teil eines grö‎ßeren Programms, das der Verein Zu Hause im Banat“ seit Jahren durchführt. 2021 ist das zweite Jahr, in dem der Verein an der Sanierung von Wassermühlen im Banat beteiligt ist. Die aktuelle Phase des Projektes wurde am Mittwoch, den 15. April, auf einer Pressekonferenz in Timișoara (Temeswar) bekannt gegeben. Radu Trifan, Präsident des Vereins Zu Hause in Banat“, mit Einzelheiten:



    Die erste Aktion mit Freiwilligen findet am 14. und 16. Mai statt. Wir haben die Registrierung für Freiwillige geöffnet und sind fast überwältigt: Sehr viele Menschen haben sich unserem Projekt angeschlossen. Das Projekt ist auch eine gro‎ße Herausforderung, denn wir müssen sanieren, bauen, aufräumen, den Fluss begrünen, die Landschaft gestalten, Schilder aufstellen, Mehl mahlen, Brot backen. Wir machen auch Coleșa, eine traditionelle lokale Polenta, die aus in einer Wassermühle gemahlenem Maismehl gemacht wird und hervorragend schmeckt.“




    Der traditionelle Name des Dorfes ist Rudăria, aber seit 1970 wird es auch Eftimie Murgu genannt — weil dort der gro‎ße 1848er Revolutionär geboren wurde. Den offiziellen Namen gibt es heute nur noch auf dem Papier. Es gibt Stimmen, die glauben, dass es an der Zeit sei, dass die Ortschaft zu ihrem alten, authentischen Namen zurückkehrt, aber die Entscheidung liegt bei den lokalen Behörden. Unter dem einen oder anderen Namen ist der Ort ein Juwel der Volksarchitektur, das nicht richtig gefördert wurde. Das Projekt, das sich zum Ziel setzt, den Tourismus hier zu fördern, beruht auf der Unterstützung von Freiwilligen. Sie haben den Rest des Jahres zur Verfügung, erklärt Radu Trifan:



    Unser Ziel ist es in diesem Jahr, den Ort attraktiver zu machen, ihn mehr an den aktuellen Tourismus anzuschlie‎ßen. Im Moment gibt es keine sehr enge Verbindung zwischen dem Tourismus und dem täglichen Leben der Menschen im Dorf. Wir wollen den Einheimischen die Möglichkeit geben, ihre Produkte besser zu verkaufen und den Touristen die Möglichkeit, eine ordentliche Route zu erschlie‎ßen. Nicht mit dem Auto, sondern zu Fu‎ß, um die Orte hier zu erkunden, um alle 22 Wassermühlen zu entdecken. Und nicht zuletzt, um die Einheimischen zu entdecken, die sehr gastfreundlich und nett sind.“




    Der Verein Zu Hause in Banat“ und seine Freiwilligen werden sich vor allem auf die Mühlen konzentrieren, die nicht zum nationalen Erbe gehören und deshalb nicht geschützt sind. Sie laufen derzeit Gefahr, zerstört zu werden. Einige sind dringend sanierungsbedürftig, andere wurden mit neuen, ungeeigneten Materialien repariert, die ihr Aussehen verhunzen.



    Audiobeitrag hören:



  • „Color The Village“: Kulturverein und Freiwillige sanieren alte Dörfer

    „Color The Village“: Kulturverein und Freiwillige sanieren alte Dörfer

    Mit guten Worten und Verständnis erreichen wir immer die Ergebnisse, die wir wollen“ — sagt Radu Trifan, Präsident des Vereins Acasă în Banat“ (Zuhause im Banat“). Aus einer offiziellen Mitteilung des Vereins haben wir neulich erfahren, wie ermutigend die Ergebnisse der Aktion im vergangenen Jahr waren. Trotz der Verschiebungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie übertraf der Erfolg die Erwartungen und im Jahr 2021 können sich Freiwillige aus dem ganzen Land versammeln, um 30 Häuser innerhalb von nur drei Tagen zu sanieren. Radu Trifan sagt, es gibt durchaus Grund zum Optimismus:



    Es ist wirklich ein Festival, das Jahr für Jahr stattfinden muss. Letztes Jahr waren wir wegen der Pandemie ein paar Monate zu spät dran, aber wir waren sehr hartnäckig und haben es geschafft, unter Einhaltung absolut aller Sicherheitsma‎ßnahmen. Wir wollen, dass es im Jahr 2021 genauso sicher sein wird. Wir haben uns für das Dorf Ilidia im Kreis Caraș-Severin entschieden. Wir haben vor, ein Jahr im Kreis Timiș und das nächste in Caraș-Severin zu verbringen. Wir beschränken uns auf das Banat, weil es der Kulturraum ist, in dem wir von Anfang an gearbeitet haben, aber wir hoffen, dass unsere Botschaft über die formellen und informellen Grenzen des Banats hinausreicht.“




    Eine gro‎ße Zahl von Freiwilligen hat sich den Aktionen des Vereins bereits angeschlossen. Im vergangenen Jahr hat sich eine Kerngruppe gebildet, die je nach Projekt um weitere Personen ergänzt wird. Die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden läuft ebenfalls gut, sagen die Mitglieder des Vereins. Der Verein deckt die Hauptkosten, indem er Spenden von Sponsoren, natürlichen und juristischen Personen einwirbt. Die Behörden und die Gemeinde sorgen für Unterkunft und Verpflegung am Bauort.



    Das Dorf Ilidia ist Teil der Gemeinde Ciclova Română und hat ein bemerkenswertes touristisches Potenzial. Das Dorf liegt in der Gegend Oravița, einer Stadt, die einst eine starke Industrie und multikulturelle Bevölkerung hatte. Radu Trifan kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Dort gab es eine gro‎ße Gemeinschaft von Deutschen, Ungarn und Juden. Sie alle hinterlie‎ßen ein sehr reiches Erbe, das nicht nur in der Stadt selbst, sondern auch in den umliegenden Dörfern zu finden ist. Ilidia ist eines dieser Dörfer, das ein absolut phantastisches architektonisches Erbe für ein relativ kleines Dorf bewahrt. Wir lernen nach und nach und ich denke, dass wir in diesem Jahr bereit sind, noch mehr gute Arbeit zu leisten. Die meisten Häuser in Ilidia sind auf harten Steinfundamenten gebaut, sie haben weiche Steinmauern und sehr hohe Steinzäune, die die Gassen säumen. Ilidia ist wirklich ein besonderes Dorf und wenn es irgendwo in Italien, Spanien oder Deutschland liegen würde, wäre es wahrscheinlich voll von Touristen. Ilidia ist jedoch ein unentdeckter Ort. Wir werden uns akribisch auf die Fassaden konzentrieren müssen, die charmant sind und eine gro‎ße Vielfalt an Baustilen und dekorativen Elementen aufweisen. Auch die Fenster und Tore sind sehenswert.“




    Auch die Natur hat sich hier gro‎ßzügig gezeigt und Geschichtsinteressierte kommen auf ihre Kosten: Ilidia wird bereits 1223 urkundlich erwähnt. Archäologische Funde bestätigen das Alter der Siedlung und die Existenz eines bedeutenden politisch-administrativen Zentrums im 10. bis 14. Jahrhundert. Aus den Hügeln rund um das Dorf wurden Tongefä‎ße, Bronze- und Eisengegenstände, Fundamente von Kirchen und Spuren einer Burg ausgegraben.