Tag: Radwege

  • Nationalpark Semenic-Cheile Caraşului: der perfekte Ort für Wanderung und Abenteuer

    Nationalpark Semenic-Cheile Caraşului: der perfekte Ort für Wanderung und Abenteuer

    Der Park erstreckt sich auf einem Areal von über 36 000 Hektar, vom nördlichen Kamm des Aninei-Gebirges bis zur Ostseite des Semenic-Gebirges. Der Nationalpark weist eine typische Karst- und Waldlandschaft auf und zeichnet sich durch den 300 Jahre alten, einzigen Buchen-Bannwald Europas aus. Zum Nationalpark gehören die Naturschutzgebiete Caras-Klamm (Cheile Carașului), die Caras-Quellen (Izvoarele Carașului), sowie Tropfstein- und andere Höhlen.

     

    Die Caras-Klamm ist eine der längsten, wildesten und schönsten auf Landesebene, mit einer reichen Pflanzen-und Tierwelt, mit vielen Höhlen zu denen man teilweise nur unter Wasser Zugang hat, mit fast senkrechten Kalksteinwänden und den sogenannten „Kesseln“ an der oberen Caras. Eine der schönsten Höhlen in dieser Zone, mit vielfältigen Formationen ist die Tropfsteinhöhle von Comarnic. Im Nationalpark Semenic-Carasklamm wurden 20 archäologische Fundorte entdeckt.

     

    Es gibt touristische Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 130 kg, auf denen man verschiedene touristische Attraktionen besuchen kann, wie z. B. die Avenida, die Comarnic-Höhle, Wasserfälle, Themenwege und die Caraş-Schlucht. Nicht zuletzt kann man auch eine Fahrradtour unternehmen, wie Nicolae Ifca, der Direktor des Parks, sagte: „Im Nationalpark Semenic – Cheile Carașului haben wir einen Radweg eingerichtet, der Reșița beginnt und führt bis zur Comarnic-Höhle, wo er etwa 12 Kilometer lang ist. Bis wir die Comarnic-Höhle erreichen, gibt es einige weitere touristische Attraktionen wie Wasserfälle. Vor der Comarnic-Höhle, etwa einen Kilometer entfernt, befindet sich der Sumbrac-Wasserfall, der durch die Ablagerung von kalkhaltigem Tuffstein entstanden ist, sozusagen eine Art Bigăr-Wasserfall, der bei den Leuten vielleicht beliebter ist, also etwa die gleiche Form hat, aber kleiner ist, 6 Meter hoch.

     

    Dann erreichen wir die Comarnic-Höhle, natürlich mit dem Fahrrad. Wenn Sie sie besuchen wollen, besuchen Sie sie! Wenn nicht, können Sie noch 4 km weiterfahren, wo der Weg im Wesentlichen endet und wir einen der beeindruckendsten Bäume des Semenic-Nationalparks erreichen, nämlich den Sequoia Dendro Giganteea, von dem wir nicht genau wissen, wie er entstanden ist, aber er wurde sicherlich hergebracht, denn es ist ein Baum, der ursprünglich aus Amerika, aus Kalifornien, stammt und sich in einer Höhe von etwa 600 Metern sehr gut entwickelt hat. Zurzeit ist er etwa 45 Meter hoch und hat einen Umfang von 5,70 Metern und einen Durchmesser von 80-81 Metern, so ungefähr. Von hier aus fahren wir zurück zum Ausgangspunkt nach Resita.“

     

    Hier befindet sich auch der größte jahrhundertealte Buchenwald in Europa. Wir haben auch erfahren, dass der Stausee Izvoarele Nerei seit 2017 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Die Einladung ist ausgesprochen, bis zum nächsten Mal wünschen wir Ihnen eine gute Reise und gutes Wetter!

  • Fahrradfahren in Bukarest: nur Mutigen und Erfahrenen zu empfehlen

    Fahrradfahren in Bukarest: nur Mutigen und Erfahrenen zu empfehlen

    Nur 5,3% der Rumänen entscheiden sich, mit dem Fahrrad ins Büro oder zur Schule zu fahren, wie eine Umfrage zeigt. Die Regionale Entwicklungsagentur Südost hat sich dafür mit dem Verein OPTAR zusammengetan, um die Meinung der Menschen zu diesem Thema auszuloten. OPTAR ist eine Abkürzung und steht für Organisation zur Förderung alternativer Beförderungsmethoden in Rumänien — der Verein versucht seit Jahren, das Fahrrad beliebter zu machen. Jetzt wissen wir klar Bescheid, findet OPTAR: Das Auto ist das bevorzugte Verkehrsmittel der meisten Befragten, und der öffentliche Verkehr ist die zweitbeliebteste Option, die von 32,4% der Befragten gewählt wird. Rumänen vermeiden es, mit dem Fahrrad zu fahren — fast 78% von ihnen, weil es keine speziellen Markierungen gibt, 63% wegen aggressiver Fahrer, 51% aufgrund von Hindernisse auf den Fahrradwegen, fast 50% wegen unzureichender Fahrradwege, 49% infolge von Autos, die auf den Fahrradwegen mitfahren und knapp 46%, weil sie Probleme bei Kreuzungen befürchten. Die meisten Befragten betrachten das Radfahren als ein Mittel der Erholung und weniger als ein Mittel des täglichen Transports, sagt Marian Ivan, Präsident von OPTAR:



    Es sieht nicht gut aus für das Radfahren. Aber es gibt gute Chancen, denn laut unseren Umfragen gibt es eine gro‎ße Anzahl von Fahrradbesitzern, die dieses Mittel jedoch mangels einer sicheren Infrastruktur nicht nutzen. Über 80% der Befragten sprachen über Sicherheit, als sie gefragt wurden, warum sie nicht mit dem Fahrrad unterwegs sind. Selbst diejenigen, die sich aufs Fahrrad setzten, sagten häufig, dass es ernsthafte Probleme mit der Fahrradinfrastruktur gibt.“




    Andrei, ein 24-jähriger Bukarester, bestätigt das. Er fährt in der Regel mit dem Auto und nur gelegentlich mit dem Fahrrad:



    Es ist sehr schwierig, in Bukarest Fahrrad zu fahren, weil es keine Spuren gibt. Wir müssen mit unserem Fahrrad sowohl auf dem Bürgersteig als auch auf der Stra‎ße fahren, so dass es auf Schritt und Tritt Gefahren gibt. Wir fahren Seite an Seite mit den Autos. Meistens würde ich lieber mit dem Fahrrad fahren, als zwei Stunden lang nach Hause im Auto zu sitzen, aber es gibt keine Voraussetzungen dafür. Autos fahren und parken sowohl auf der Stra‎ße als auch auf dem Bürgersteig und es gibt selbst für Fu‎ßgänger keinen Platz.“




    Andere Bukarester wie Marian fahren jedoch jeden Tag mit dem Fahrrad — auch wenn sie nicht zufrieden sind:



    Es gibt Fahrradwege in Bukarest, aber es werden noch mehr benötigt. Wenn Reparaturarbeiten beginnen oder Bordsteine zu hoch sind, müssen wir vom Fahrrad absteigen, das Hindernis umgehen und dann weiterfahren. Wenn ich im Verkehr mit dem Fahrrad unterwegs bin, muss ich für Sicherheit sorgen. Fahrräder müssen einen Spiegel haben und Fahrer müssen Schutzhelme und Warnwesten tragen. Wir brauchen Schutzkleidung, um Gefahren zu vermeiden. Ich denke, Autos sollten am Stadtrand von Bukarest geparkt werden, damit wir mit dem Fahrrad oder dem Tretroller in der Stadt fahren können und so eine gesündere, weniger verschmutzte und überfüllte Stadt haben.“




    Radfahren in Bukarest ist demnach also eine echte Herausforderung. Fahrradfahrer sind gezwungen, zwischen Fu‎ßgängern oder Autos zu radeln und Bordsteine zu vermeiden. Nur wenige von ihnen wagen es jedoch, sich dem Stadtverkehr zu stellen, denn dazu braucht man viel Erfahrung und Mut. Allein im Jahr 2018 wurden 44 schwere Unfälle mit Fahrrädern gemeldet.



    Auch wenn sich Dienstleistungen für Fahrradverleih und -kauf entwickelt haben, sind die Probleme nach Ansicht der Spezialisten für urbane Mobilität noch lange nicht gelöst. Sie sagen, dass das Hauptproblem bei der Förderung alternativer Verkehrsmittel in der Hauptstadt nicht der Mangel an Fahrrädern ist, sondern das Fehlen eines Radwegenetzes. In Bukarest gibt es nur 6 km Radwege, klagt Marian Ivan von OPTAR:



    Zunächst einmal muss ein Netzwerk geschaffen werden, um den Bedürfnissen einer gro‎ßen Anzahl von Menschen gerecht zu werden, die mit dem Fahrrad durch die Stadt fahren wollen. Dann muss sich dieses Netzwerk schrittweise entwickeln. Ohne dieses Netzwerk ist es unmöglich, dass eine gro‎ße Anzahl von Menschen ihr Auto aufgeben und sich stattdessen für das Radfahren entscheiden.“




    Derzeit arbeiten OPTAR-Spezialisten und auch Spezialisten aus der Entwicklungsregion Südost an der ersten nationalen Strategie zur Förderung der Nutzung von Fahrrädern, um Bukarest zu einer fahrradfreundlichen Stadt zu machen, wie Marian Ivan sagt:



    Wir konzentrieren uns jetzt auf diese Strategie, die von denjenigen Behörden genutzt werden kann, die aufgeschlossen genug sind, um zu verstehen, dass Veränderungen in der Art und Weise, wie Menschen sich durch die Stadtgebiete bewegen, notwendig sind. Die Umfrage im vergangenen Monat stimmt uns optimistisch, dass das, was wir jetzt erreichen wollen, später von Kommunalverwaltungen genutzt wird, die sich wirklich an der Lösung solcher Probleme beteiligen werden. Dieses Dokument kann vom Parlament oder vom Entwicklungsministerium übernommen werden, da beide eine Offenheit für die Verwendung der von uns zur Verfügung gestellten Informationen gezeigt haben. Eigentlich ist dies das eigentliche Ziel des Projekts: Alternativen zu dem zu bieten, woran die Zentralverwaltung derzeit arbeitet. Wir treffen uns mit den Bürgern, es wird in jeder Phase des Projekts Debatten geben, und es wird Szenarien geben, aus denen wir eines auswählen werden.“




    Ivan hofft, dass eine endgültige Form der Strategie noch in diesem Jahr vorgelegt wird. In der Zwischenzeit hat die Gemeinde Bukarest den Bau eines neuen Radwegenetzes im Zentrum der Stadt in den kommenden sechs Monaten angekündigt. Es wird 4 Spuren entlang von 21 Stra‎ßen mit einer Gesamtlänge von 48 km geben. Au‎ßerdem werden 420 Fahrradparksysteme über dieses Netzwerk aufgebaut.

  • Ciocăneşti an der Donau: Radfahren und Natur genießen

    Ciocăneşti an der Donau: Radfahren und Natur genießen

    Da das Wetter launig und wechselhaft in dieser Zeitspanne ist, laden wir Sie heute zu einem Ausflug in die Natur unweit von Bukarest ein. Die Autofahrt bis zu unserem Reiseziel, der Ortschaft Ciocăneşti-Dunăre im Kreis Călăraşi, dauert etwa anderthalb Stunden. Der WWF lädt die Naturliebhaber ein, ein Delta im Kleinformat in der Nähe der rumänischen Hauptstadt zu entdecken. Denn es handelt sich um eine Gegend, dessen Entwicklung durch EU-Gelder gefördert wurde. Das EU-Projekt LENA — Local Economy and Nature Conservation in the Danube Region“ zielt auf die Entwicklung gemeinsamer Ansätze zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung natürlicher Schutzgebiete (insbesondere Natura2000-Gebiete) entlang der Donau ab. Gleichzeitig sollen neue Einkommensmöglichkeiten im naturorientierten Wirtschaftssektor entstehen und dadurch Möglichkeiten zum wirtschaftlichen Aufschwung geschaffen werden. Das EU-Projekt ist zum 1. Januar 2017 gestartet und umfasst 11 Schutzgebiete, mehr als 15 Natura-2000-Gebiete und ungefähr eine halbe Million Menschen.



    WWF-Rumänien arbeitet im Rahmen des Projekts mit mehreren Partnern zusammen, unter anderem mit der Verwaltung des Naturparks Comana, dem Kreisrat der Stadt Giurgiu und dem Fischzuchtbetrieb Ciocăneşti. Sie wollen zusammen diesen neuen Ansatz zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung natürlicher Schutzgebiete entlang der Donau auf die Probe stellen. Raluca Dan, Projektleiterin bei WWF, lieferte uns mehr Informationen dazu:



    Wir wollten das Konzept der e-Mobilität, also der nachhaltigen Mobilität in der Region fördern. Genauer gesagt fördern wir die Mobilität auf zwei elektrischen Rädern. Im Rahmen des Projekts identifizierten wir fănf mögliche Radstrecken. Insgesamt sind das mehr als 550 Km. Diese Strecken sollen mit einem e-Bike oder einem gewöhnlichen Fahrrad zurückgelegt werden. Die Dauer eines Radausflugs liegt zwischen einem und drei Tagen. Dadurch wollten wir den Naturraum Ciocăneşti fördern. Denn die Natur ist wunderschön hier und sollte näher erforscht werden. In der Gegend wird gro‎ßer Wert auch auf die örtliche Kultur und auf Traditionen gelegt. Herkömmliche Handwerke und Traditionen können hier von den Radfahrern immer noch erlebt werden.“




    Die Touristen können hier unmittelbar sehen, wie früher Holzfässer gefertigt, Körbe geflochten, Eisen geschmiedet wurde. Mehr dazu von Raluca Dan:



    Die Infrastruktur ist nicht so schlecht, man kann über asphaltierte Landkreisstra‎ßen fahren. Es gibt auch Landstra‎ßen, die nicht asphaltiert sind, die aber problemlos mit einem Fahrrad befahren werden können. Die Handwerker freuen sich, Gäste zu empfangen. Darüber hinaus kann man hier auch übernachten. In Ciocăneşti gibt es eine einzige Pension. Allerdings bietet die nahe liegende Stadt Călăraşi mehrere Unterkunftsmöglichkeiten. Eine der 5 Radstrecken verbindet den Naturraum Ciocăneşti mit dem Naturpark Comana, wo es ebenfalls Unterkünfte gibt. Alle 5 Strecken starten bei einem Fischzuchtbetrieb in Ciocăneşti. Es ist wie ein Donaudelta im Kleinformat. Man kann hier ganz viele Vögel und Tiere beobachten, unter anderem Pelikane.“




    Im Zuchtbetrieb gibt es auch ein Vogelobservatorium. Von dort können zahlreiche Vögel beobachtet werden, die auch im Donaudelta leben. Im kleinen Delta bei Ciocăneşti leben etwa 100 verschiedene Vogelarten. Ein wahrhaftes Paradies für leidenschaftliche Vogelbeobachter, die unter anderem Kormorane, Pelikane oder Reiher bewundern können.

  • Auf dem Drahtesel durch den Landkreis Hermannstadt

    Auf dem Drahtesel durch den Landkreis Hermannstadt

    Sibiu (dt. Hermannstadt) ist das ideale Reiseziel für alle Radfahrer, die gerne durch die Natur radeln. In der Umgebung der Stadt gibt es abwechslungsreiche Routen. Ein Besuch der historischen Altstadt und die Erkundung traditioneller Dörfer lassen sich hervorragend mit einer Radtour über die Transfogarascher Hochstra‎ße in Rumänien kombinieren. 250 Km Radwege stehen derzeit den Radfahrern in der Region zur Verfügung.



    Nicolae Ivan leitet die Abteilung für Sportaktionen beim Touristischen Verein des Kreises Hermannstadt. Sibiu sei tatsächlich ein geeigneter Ort für Fahrradreisende. Die Biker-Gemeinschaft in Hermannstadt sei im Wachsen begriffen. Darüber hinaus werde das Radfahren als alternative Spa‎ß- und Mobilitätsmöglichkeit gefördert — so Nicolae Ivan. Rund um Sibiu gibt es derzeit zahlreiche Radwege. Sie starten in den Randvierteln und führen bis in die Innenstadt. Dazu Nicolae Ivan, Leiter der Abteilung für Sportaktionen beim Tourismusverein Hermannstadt:



    Die Radtouristen können mit dem Fahrrad aus der Stadt hinausfahren. Im Zentrum der Stadt gibt es einen wunderschönen Park, den Erlenpark (rum. Sub Arini). Da fängt ein Radweg an, der mit kurzen Unterbrechungen bis in die Berge führt. Die Tour kann dann über einen Radweg fortgesetzt werden, der 2014 im Auftrag des Landkreises gebaut wurde. Der 11 Km lange Radweg geht durch den Jungen Wald (rum. Dumbrava). Der Landkreis arbeitet zusammen mit unterschiedlichen NGO, unter anderem mit dem Verein »Tură în natură« (»Tour durch die Natur«). Sie haben zusammen viele Radrouten gestaltet. Insgesamt 300 Km in der Umgebung von Hermannstadt. Die Pflanzen- und Tierwelt entlang der Radrouten ist faszinierend. Dazu führen die Radrouten auch an vielen kulturellen und historischen Denkmälern vorbei, die den Touristen interessieren könnten.“




    Je nach dem, was einer mag — ob Kultur, Geschichte, besondere Landformen –, um Hermannstadt herum gibt es Radrouten für jeden Geschmack, so Nicolae Ivan:



    Der Sachsenweg (rum. Drumul Saşilor) nach Măgura Cisnădiei ist ein 45 Km langer Radweg. Einer der ersten ausgeschilderten Radwege, nach dem Philosophen Emil Cioran benannt, führt nach Răşinari und erstreckt sich auf 43 Km. Der Salzweg (Drumul Sării) ist ebenfalls ausgeschildert und geht durch die Gegend Ţara Secaşului. Die Route fährt durch eine Reihe von Ortschaften, die einst für den Salzhandel bekannt waren. In der Gegend Ţara Oltului wurde die Brukenthal-Radroute ausgebaut. Sie führt an der Sommerresidenz des Barons Samuel von Brukenthal in Avrig (dt. Freck) vorbei. Auch im Harbachtal (rum. Valea Hârtibaciului) gibt es eine 43 Km lange Radroute, bekannt unter dem Namen Mocăniţa. Sie wurde nach der Holzfäller-Dampfbahn im Marmaroscher Wassertal getauft. Der für die touristische Entwicklung der Region zuständige Kreisverein fördert ebenfalls den Fahrradtourismus. Auch in der Ortschaft Axente Sever (dt. Frauendorf) wurde eine Radroute ausgeschildert und ausgebaut. Dort gibt es auch eine Kirchenburg, die ein interessantes Museum beherbergt. Die Touristen haben demnach keine Zeit zur Langeweile.“




    Unabhängig davon, ob Sie die malerischen Dörfer erleben oder Ihre Fitness und den Orientierungssinn auf die Probe stellen möchten, ist Hermannstadt das ideale Reiseziel, sowohl für Radfahrer wie auch für die etwas ruhigeren Touristen.

  • Velo City 2017: Rumänien muss in puncto fahrradfreundliche Infrastruktur aufholen

    Velo City 2017: Rumänien muss in puncto fahrradfreundliche Infrastruktur aufholen

    Velo City“ ist heute ein anerkannter Treffpunkt der Experten und für die Gastgeberstadt eine gute Gelegenheit, au‎ßergewöhnliche Fahrradinitiativen vorzustellen und einzuführen. Experten und Begeisterte des Radfahrens tagen dieses Jahr zwischen dem 13. und dem 16. Juni in den Niederlanden. Unter Teilnehmern gibt es dieses Jahr auch zwei Rumänen: der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende des Verbands Rumänischer Radfahrer, Radu Mititean bzw. Mihai Deneş, der dabei den Verband der Wahren Velo-Freunde“ vertritt. Mihai Deneş erzählt in den folgenden Minuten, wie und wann diese Gemeinschaft zustande kam:



    Vor sechs Jahren gründete mein Kollege Iulian Ene eine Gruppe aus der Initiative, für die Bukarester Radfahrer einen angemessenen Rahmen zu bieten, durch die Stadt zu fahren. Diese Gruppe entwickelte sich zwei Jahre später zu einem Verband. Es handelt sich um den Verband »Die wahren Velo-Freunde«. Wir haben diesen Schritt unternommen, damit wir mit den rumänischen Behörden auf Augenhöhe über unsere Rechte verhandeln können. Bislang haben wir mehr als 500 Radtouren organisiert und zusammen mit über 15.000 Mitgliedern in Bukarest sind wir über 30 Millionen Km gefahren. Derzeit zählt unsere Gruppe 9.000 Mitglieder und zusammen machen wir wunderschöne Sachen für Fahrradbegeisterte landesweit.“




    An der grö‎ßten Konferenz der Velo-Freunde haben sich dieses Jahr rund 250 Sprecher aus 40 Ländern zu Wort gemeldet. Was die rumänischen Velo-Freunde dazu bewegt hat, sich der Initiative anzuschlie‎ßen, und was sie sich davon erhoffen, erläutert weiterhin Mihai Deneş:



    Im Februar 2017 hat der niederländische Radfahrerverband in einer Stellungnahme Fahrradbegeisterte aus Schwellenländern angeregt, sich der Initiative anzuschlie‎ßen. Wir haben uns mit einem Projekt beworben und somit haben wir ein Stipendium im Wert von 1.000 Euro gewonnen, wodurch wir die Reiseausgaben finanzieren konnten. Wir wollen dabei neue Kontakte mit Vertretern anderer Verbände im Bereich knüpfen und Partnerschaften abschlie‎ßen, damit das Radfahren, das in Westeuropa bekanntlich voll im Trend liegt, auch in Rumänien mehr an Bedeutung gewinnt.“




    Jedes Jahr kommen Experten aus diesem Bereich zusammen, um über Ma‎ßnahmen zur Förderung des Radverkehrs zu debattieren und erfolgreiche Beispiele für Radverkehrskonzepte auszutauschen. Auf welchem Thema dieses Jahr der Fokus der Konferenz Velo City“ liegt, erläutert ein weiteres Mal Mihai Deneş:



    Dieses Jahr liegt der Fokus auf Infrastruktur. In Rumänien ist die Fahrradinfrastruktur bekanntlich praktisch inexistent. In diesem Bereich muss Rumänien gro‎ße Rückstände aufholen. In Westeuropa sind die Behörden stets um die Sicherheit der Fahrradfahrer bemüht, sie tun alles Mögliche, um eine fahrradfreundliche Infrastruktur zu schaffen und somit Verkehrsunfälle zu vermeiden. In rumänischen Städten wagen sich hingegen nur wenige Fahrradfahrer auf die Stra‎ße. Wenn unsere Städte ebenfalls über eine fahrradfreundliche Infrastruktur verfügt hätten, würde es eine gro‎ße Zahl an Fahrradfahrer geben. Das Fahrrad ist ein günstiges und umweltfreundliches Verkehrsmittel und sollte in allen Gro‎ßstädten gefördert werden. Ein weiterer Themenschwerpunkt liegt auf der Stadtplanung, alle Gro‎ßstädte müssen über eine angemessene Stadtplanung und eine fahrradfreundliche Infrastruktur verfügen. Nicht zuletzt werden wir über das Konzept »Cycling Advocacy« debattieren, oder was es bedeutet, das Radfahren zu befürworten. Die in diesem Bereich tätigen Verbände könnten die Behörden dazu auffordern, Radwege landesweit auszubessern und zu markieren und klare Regeln für Radfahrer umzusetzen, damit sie in Sicherheit am Verkehr teilnehmen.“




    Der Fahrradtourismus und das Radfahren haben voriges Jahr in Europa über 513 Milliarden Euro Einkommen erzielt. Das war aber nur durch die Entwicklung der Infrastruktur der Eurovelo-Routen möglich. Die diesjährige Konferenz der Velofreunde wurde vom niederländischen König Willem-Alexander eröffnet. Einige Städte, die bislang die Konferenz beherbergt haben, sind Kopenhagen, Brüssel, Barcelona und Taipeh. Schritt für Schritt und Kilometer für Kilometer sind wir dazu gekommen, heute ein bedeutendes Fahrrad-Jubiläum zu feiern, denn vor 200 Jahren stellte der deutsche Erfinder Karl von Drais seine sogenannte Laufmaschine als Alternative zum Pferd vor.

  • Radfahrerinitiative in Temeswar: Grünes Licht für Radler

    Radfahrerinitiative in Temeswar: Grünes Licht für Radler

    Der Fahrradverkehr nimmt in Rumänien Jahr für Jahr zu. Demzufolge wurden in vielen rumänischen Städten Radwege gebaut. Doch über die Fahrradrouten in Rumänien sowie über die biker-freundlichen Lokale, die die Radfahrer zu ermä‎ßigten Preisen bedienen, haben wir Ihnen in unseren früheren Beiträgen erzählt. Heute wollen wir Ihnen eine Radelinitiative vorstellen, die einen suggestiven Namen trägt: Grünes Licht für Fahrräder“. Die Bewegung wird von der Stiftung Bega gefördert. Grün für Fahrräder“ ist die erste Initiative in der westrumänischen Stadt Temeswar, die das Radfahren als umweltfreundliche Transportalternative in der Stadt unterstützt. Das Vorhaben weist auf die Bedeutung und auf die Vorteile des Radelns hin. Ziel der Initiative ist, zu zeigen, dass auch Radfahrer auf den Stra‎ßen fahren. Die Befürworter des Vorhabens versuchen die zuständigen Behörden im Hinblick auf die Einrichtung zusätzlicher Radwege zu sensibilisieren. Romina Faur, die Leiterin der Stiftung Bega und Initiatorin der Aktion Grünes Licht für Fahrräder“, erzählte uns, wie die Bewegung auf die Beine kam:



    Das Projekt »Grünes Licht für Fahrräder« wurde 2008 gestartet. Es entstand aus reiner Leidenschaft fürs Radfahren. Es war nicht blo‎ß eine Laune, sondern eine Vision. Die Zahl der Radfahrer hat seit Beginn der Kampagne zugenommen. »Grünes Licht für Fahrräder« soll so lange fortbestehen, bis jeder Einwohner der Stadt Temeswar ein Fahrrad besitzt und es auch nutzt. Wir schauen gerne mal zu anderen Ländern hinüber, z.B. zu den nordischen Staaten hin. Sie haben eine grö‎ßere Erfahrung mit dem Fahrradverkehr. Fahrradfahren ist dort ein Lebensstil. In den dortigen Städten fahren mehr Fahrräder als Autos. Wir fördern die Zusammenarbeit zwischen Autofahrern, Radfahrern und Fu‎ßgängern sowie den gegenseitigen Respekt im Verkehr. Es passiert häufig, dass uns Autofahrer oder Fu‎ßgänger während unserer Radtouren zuwinken und zurufen, dass sie das nächste Mal mitmachen. Das freut uns. Wir versuchen eine verkrustete Mentalität zu ändern, ermutigen die Leute, sich mit dem Fahrrad durch die Stadt fortzubewegen. Wir zeigen ihnen, dass es geht. Schon von Anfang an wollten wir herausfinden, wie es sich anfühlt, durch Temeswar zu radeln. Wir wollten wissen, wie viele Radfahrer es in der Stadt gibt. So kamen wir auf den Gedanken, die Fahrradfahrer zu zählen. Demnach war die erste von uns veranstaltete Aktion »Die Fahrradzählung«. Die Zahl der Radfahrer hat mittlerweile zugenommen. Derzeit gibt es 16.700 Biker in der Stadt.“




    Die Mitarbeiter der Stiftung Bega fördern das Radfahren als Lebensstil. Deshalb veröffentlichten sie den Veranstaltungskalender für 2016. Mehr Einzelheiten dazu bringt Romina Faur:



    Wir organisieren jedes Jahr mehrere Events. Zwei davon sind bedeutender — die Radeltour im Frühjahr und die Herbstzählung. An der Radeltour im Frühjahr beteiligen sich gewöhnlich rund 4.000 Teilnehmer. Die Zahl ist beeindruckend für eine Stadt wie die unsere. An der Herbstzählung nehmen etwa ein- bis zweitausend Radfahrer teil. Im Frühjahr wünschen sich alle, so viel wie möglich radzufahren, sich zu bewegen. Sie empfangen den Saisonbeginn mit gro‎ßer Freude. Ich bin stolz darauf, dass an der Frühjahrsradeltour so viele Menschen teilnehmen. Im Laufe der Zeit ist es uns gelungen, die grö‎ßte Biker-Gemeinschaft im Land zusammenzubringen. Und die Radfahrer halten zusammen und haben immer mehr berechtigte Ansprüche. Die von uns organisierten Aktionen haben im Laufe der Zeit auch die örtlichen Behörden sensibilisiert. Sie haben in die Fahrrad-Infrastruktur investiert, allerdings nicht genug.“




    Die Aktion Grünes Licht für Fahrräder“ regt ab April bis Oktober zu mehr Bewegung an. Gleichzeitig fördert der Verein die Sicherheit im Fahrradverkehr. Er weist darauf hin, dass die Infrastruktur noch verbessert werden muss. Darüber hinaus veranstaltet die Stiftung Bega auch andere Events. Dazu unsere Gesprächspartnerin Romina Faur, die Leiterin der Stiftung:



    Wir organisieren auch andere Aktionen wie z.B. »Schick auf zwei Rädern«, die wir dieses Jahr schon zum fünften Mal veranstalteten. Es beteiligten sich viele schöne Frauen. Alle waren sehr schick und elegant. Wir hatten viele attraktive Preise für die Damen vorbereitet. Etwa 600 schicke Frauen nahmen dieses Jahr teil — eine Rekordzahl für uns. Eine weitere Veranstaltung, die uns am Herzen liegt, ist »Die rumänische Volksbluse radelt«. Die Veranstaltung markiert den Internationalen Tag der Volksbluse. Dann folgt »Der Leser auf dem Fahrrad«, eine Veranstaltung, die wir im September zum zweiten Mal organisieren. Unsere Aktionen schaffen einen gewissen Rahmen, sie sprechen eine bestimmte Menschengruppe an. Wir möchten den entsprechenden Rahmen schaffen, der es den Menschen ermöglichen soll, das Fahrradfahren als Lebensstil zu betrachten.“




    Grünes Licht für Fahrräder“ startete auch die Aktion Respekt für Radfahrer“. Damit sollen einige Schwierigkeiten für die Temeswarer Radfahrer beseitigt werden. So etwa sollen Radfahrer zu gewissen Uhrzeiten und zu bestimmten Jahreszeiten freien Zugang zur Innenstadt genie‎ßen. Weitere durch die Kampagne erkämpfte Vorteile seien: die Fahrerlaubnis für Radfahrer auf den Stra‎ßenbahntrassen, die Markierung der Radwege, die bei Feuchte glitschig werden, die Errichtung von Zugangsrampen für Radfahrer und behinderte Menschen, die Wartung vorhandener Radwege. Romina Faur ermuntert uns, auf das Fahrrad zu steigen:



    Radfahren ist gut für die Gesundheit. Ein Radfahrer lächelt mehr, er kann die Stadt, in der er lebt, näher beobachten. Ein Radfahrer fühlt den Puls der Stadt besser, ist freier und trägt zum Wohl seiner Mitmenschen und der Stadt bei.“




    Radfahren wird in Rumänien immer noch nicht genug gefördert. Dennoch muss auch unsere Gesprächspartnerin gestehen, dass sich in den letzten 10 Jahren einiges schon bewegt hat. 2009 gab es in Temeswar nur 4 Km Radwege. Derzeit sind es 60 Km. Die Strecke mit dem dichtesten Fahrradverkehr ist die Radroute, die Temeswar mit Serbien verbindet.



    Deutsch von Adina Olaru

  • Fahrradtourismus in Hermannstadt

    Fahrradtourismus in Hermannstadt

    Sibiu (zu dt. Hermannstadt) ist das ideale Reiseziel für alle Radfahrer, die gerne durch die Natur radeln. In der Umgebung der Stadt gibt es abwechslungsreiche Routen. Ein Besuch der historischen Altstadt und die Erkundung traditioneller Dörfer lassen sich hervorragend mit einer Radtour über die Transfogarascher Hochstra‎ße in Rumänien kombinieren.



    Nicolae Ivan leitet die Abteilung für Sportaktionen beim Touristischen Verein des Kreises Hermannstadt. Sibiu sei tatsächlich ein geeigneter Ort für Fahrradreisende. Die Biker-Gemeinschaft in Hermannstadt sei im Wachsen begriffen. Darüber hinaus werde das Radfahren als alternative Spa‎ß- und Mobilitätsmöglichkeit gefördert — so Nicolae Ivan. Rund um Sibiu gibt es derzeit 65 Km Radwege. Sie starten in den Randvierteln und führen bis in die Innenstadt.



    Die Radtouristen können mit dem Fahrrad aus der Stadt hinausfahren. Im Zentrum der Stadt gibt es einen wunderschönen Park, Sub Arini. Da fängt ein Radweg an, der mit kurzen Unterbrechungen bis in die Berge führt. Die Tour kann dann über einen Radweg fortgesetzt werden, der 2014 im Auftrag des Landkreises gebaut wurde. Der 11 Km lange Radweg geht durch den Dumbrava-Wald. Der Landkreis arbeitet zusammen mit unterschiedlichen NGOs, unter anderem mit dem Verein »Tură în natură«. Sie haben zusammen viele Radrouten gestaltet. Insgesamt 300 Km in der Umgebung von Hermannstadt. Die Pflanzen- und Tierwelt entlang der Radrouten ist faszinierend. Dazu führen die Radrouten auch an vielen kulturellen und historischen Denkmälern vorbei, die den Touristen interessieren könnten.“




    Je nach dem, was einer mag — ob Kultur, Geschichte, besondere Landformen –, um Hermannstadt herum gibt es Radrouten für jeden Geschmack:



    Der Sachsenweg (rum. Drumul Saşilor) nach Măgura Cisnădiei ist ein 45 Km langer Radweg. Einer der ersten ausgeschilderten Radwege, Emil Cioran, führt nach Răşinari und erstreckt sich auf 43 Km. Der Salzweg (Drumul Sării) ist ebenfalls ausgeschildert und geht durch die Gegend Ţara Secaşului. Die Route fährt durch eine Reihe von Ortschaften, die einst für den Salzhandel bekannt waren. In der Gegend Ţara Oltului wurde die Brukenthal-Radroute ausgebaut. Sie führt an der Sommerresidenz des Barons Samuel von Brukenthal in Avrig (dt. Freck) vorbei. Auch im Harbachtal (rum. Valea Hârtibaciului) gibt es eine 43 Km lange Radroute, bekannt unter dem Namen Mocăniţa. Sie wurde nach der Holzfäller-Dampfbahn im marmaroscher Vaser-Tal getauft. Der für die touristische Entwicklung der Region zuständige Kreisverein fördert ebenfalls den Fahrradtourismus. Auch in der Ortschaft Axente Sever wurde eine Radroute ausgeschildert und ausgebaut. Dort gibt es auch eine Kirchenburg, die ein interessantes Museum beherbergt. Die Touristen haben demnach keine Zeit zur Langeweile.“



    Wettbewerbe hätten selbstverständlich nicht fehlen dürfen — erzählt Nicolae Ivan, der Leiter der Abteilung für Sportaktionen beim Tourismusverein Hermannstadt:



    Am 14. Mai dieses Jahres organisieren wir ein Radrennen für alle. Letztes Jahr stiegen mehr als 400 Teilnehmer ins Rennen ein. Darüber hinaus veranstalten wir auch Bergrad-Rennen. In der Gegend des Gebirgsferienorts Păltiniş (dt. Hohe Rinne) findet dieses Jahr ein internationales Mountainbike-Rennen statt. Wir erwarten die Beteiligung von mindestens 6 Nationen. Erwähnenswert ist auch die berühmte Radtour in Hermannstadt — der derzeit bekannteste Radwettbewerb in Rumänien und das fünftwichtigste Rennen in Mittel- und Osteuropa.“




    Unabhängig davon, ob Sie die malerischen Dörfer erleben oder Ihre Fitness und den Orientierungssinn auf die Probe stellen möchten, ist Hermannstadt das ideale Reiseziel!