Tag: Rasen

  • Wimbledon-Start: Fünf Damen aus Rumänien im Einzelturnier

    Wimbledon-Start: Fünf Damen aus Rumänien im Einzelturnier

    Gleich zum Auftakt hat Alexandra Dulgheru einen schweren Brocken zugelost bekommen. Die Nummer 60. der Welt aus Rumänien spielt am Montagnachmittag gegen Kristina Mladenovic aus Frankreich, die derzeit auf Rang 38. zu finden ist. Die beiden trafen zum ersten Mal 2009 in der Qualifikation für das Sandplatzturnier im italienischen Bari aufeinander. Damals setzte sich Dulgheru mit einem 6:0 und 6:0 durch, das keine Fragen offen ließ. Die zweite direkte Begegnung zwischen der inzwischen 26-jährigen Bukaresterin und Mladenovic fand erst Anfang dieses Jahres statt, in der Qualifikation für das Hartplatzturnier im australischen Sydney. Diesmal gewann die Französin recht deutlich, mit 6:3 und 6:2. Deshalb gilt die 22-jährige Mladenovic wohl als Favoritin, obwohl sich die beiden noch nie auf Rasen begegnet sind.



    Die derzeitige Nummer 31. der Weltrangliste, Irina Begu, trifft als gesetzte Spielerin in der ersten Runde am Montag auf die Russin Daria Gawrilowa. Die beiden spielten bislang nur ein einziges Mal gegeneinander: Beim Hartplatzturnier im chinesischen Nanjing 2013 entschied Begu eine umkämpfte Partie in drei Sätzen für sich – 2:6, 6:4 und 6:2 das Ergebnis aus ihrer Sicht. Allerdings ist die 21-jährige Russin derzeit in guter Form. Beim Rasenturnier in Eastborne vor einer Woche schlug sie unter anderem die Italienerin Sara Errani und erreichte das Viertelfinale.



    Monica Niculescu profitierte von ihrer Finalteilnahme in Nottingham und schaffte erneut den Sprung unter die ersten 50. Spielerinnen, sie rangiert jetzt auf 48. In der ersten Runde von Wimbledon bekommt sie es am Dienstag mit Monica Puig aus Puerto Rico zu tun, die sie bereits einmal in ihrer Karriere schlagen konnte: Beim Hartplatzturnier im chinesischen Guangzhou vergangenes Jahr gewann Niculescu gegen die derzeitige Nummer 91. der Rangliste glatt mit 6:2 und 6:2.



    Sollte die 27-Jährige aus dem südrumänischen Slatina die zweite Runde erreichen, könnte sie dort auf ihre Landsfrau und Weltranglistendritte Simona Halep treffen. Diese steckt derzeit nach der für ihre Verhältnisse gescheiterten Sandplatz-Saison in einer relativen Formkrise. Zum Auftakt steht der in Constanţa am Schwarzen Meer geborenen Spielerin mit der Slowakin Jana Cepelova die Nummer 106 der Welt gegenüber. 2014 hatte Halep beim bislang einzigen direkten Aufeinandertreffen in der zweiten Runde der US-Open mit 6:2 und 6:1 über Cepelova siegen können.



    Die letzte rumänische Vertreterin im Hauptfeld des Einzelturniers der Damen ist Andreea Mitu. Die 23-Jährige scheint in diesem Jahr kurz vor ihrem Durchbruch zu stehen: Der Sieg gegen die Kanadierin Eugenie Bouchard im Fed-Cup schien Mitu beflügelt zu haben, sie erreichte im Mai das Achtelfinale der French Open. Jetzt steht die Bukaresterin auf Platz 71. und muss am Dienstag gegen die Weißrussin Olga Gowortsowa antreten. Die beiden sind sich bislang noch nie begegnet, Mitu scheint gegen die Weltranglisten 122ste gute Chancen auf das Weiterkommen zu haben.



    Bei den Männern ist zum ersten Mal nach Jahren kein Rumäne im Einzelturnier dabei. Lediglich im Doppel haben Florin Mergea und Horia Tecău gute Aussichten. Mergea ist gemeinsam mit dem Inder Rohan Bopanna an der 9. Stelle der Setzliste zu finden. Die beiden spielen am Montag gegen Tim Smyczek (USA) und Jiri Vesely (Tschechien). Horia Tecău und der Niederländer Jean-Julien Rojer sind das Favoritenpaar Nummer 4. Sie treffen am Dienstag auf Martin Klizan aus der Slowakei und Lukas Rosol aus Tschechien.

  • Erholungskultur: Der sensorielle Garten in Galatz

    Erholungskultur: Der sensorielle Garten in Galatz

    Letztes Jahr wurde in der rumänischen Donaustadt Galaţi (Galatz) ein sensorieller Garten eingerichtet, der den ganzen Sommer offen war. Seit dem 15. Mai wartet der sensorielle Garten auch dieses Jahr auf seine Besucher. Die Initiatoren des Projekts Der sensorielle Garten“ haben sich vorgenommen, den Stadtbewohnern eine entspannende Alternative und eine Portion Gesundheit Mitten in der Natur zu bieten. Wie diese Idee entstanden ist, erfahren wir vom Direktor des Naturkundemuseums in Galaţi, Mădălin Şerban:



    Das war eine Idee der Fachleute vom Botanischen Garten Galaţi. Wir suchten uns eine etwa 750 Quadratmeter gro‎ße Fläche im Botanischen Garten, die wir so einrichteten, damit die Besucher mehr von den Pflanzen haben, als sie nur zu betrachten oder ihren Duft zu genie‎ßen. Deshalb richteten wir eine therapeutische Allee mit fünf Sparten ein. Das sind vertikale Gärten mit aromatischen Pflanzen und Gewürzen. Auf dieser Allee können die Besucher barfu‎ß spazieren gehen, so dass sie das Gras, den Sand, die Kieselsteine, die Baumrinde, die Pinienzapfen und viele andere Materialien unmittelbar fühlen können. Nach dem Spaziergang können sich die Besucher auf Liegestühlen ausruhen, die Landschaft und den Vogelgesang genie‎ßen. Dadurch wird der Besuch im Botanischen Garten zu einem besonderen, komplexen Erlebnis. Wir haben auch Führungen, bei denen Medizin- und Pharmaziestudenten den interessierten Besuchern zusätzliche Informationen über die therapeutischen Wirkungen der Heilpflanzen und der Gewürzpflanzen geben. Das war auch der Grund für das Einrichten des sensoriellen Gartens. In unserem Garten gibt es viele Anweisungstafeln mit Anregungen zu verschiedenen Aktivitäten –Anfassen, Riechen, Schmecken usw. Der Mensch ist von Natur aus neugierig, er will alles Neue, Unbekannte ausprobieren. Etwa 90% der Information erhalten wir normalerweise durch visuelle Wahrnehmung, durch das Sehen, aber es ist Schade um die anderen vier Sinne, um das Hören, das Riechen, das Schmecken und das Tasten, die genauso wichtig sind und uns Vieles über die Natur vermitteln können. Wir haben uns vorgenommen, die Menschen dazu zu bringen, sich selbst und die umgebende Natur mit allen fünf Sinnen kennenzulernen.“




    Mit welchen Pflanzen verwöhnt der sensorielle Garten seine Besucher? Der Direktor des Naturkundemuseums Galaţi, Mădălin Şerban, antwortet:



    Wir haben viele Pflanzen, die man theoretisch kennt, aber praktisch nicht so gut voneinander unterscheiden kann: Lavendel, Rosmarin, Basilikum, Majoran, Estragon, Petersilie, Liebstöckel, Dill. Es klingt alles so bekannt, aber wenn man sie in der Hand hat, muss man etwas nachdenken, bevor man sie identifiziert. In unserem sensoriellen Garten haben die Leute die Gelegenheit, die Pflanzen, ihre Düfte und Geschmäcker miteinander zu vergleichen. Wenn man auch nur ein Viertelstündchen in unserem Garten verbringt, erholt man sich vom stressigen Alltag.“




    Wir wollten auch mehr über die therapeutische Allee erfahren. Der Direktor des Naturkundemuseums Galaţi, Mădălin Şerban, über den Besuchermagnet des Gartens schlechthin:



    Die grö‎ßte Attraktion des sensoriellen Gartens ist die therapeutische Allee. Dort werden die Besucher eingeladen, barfu‎ß auf Sand, Kieselsteinen, Flusssteinen, Ziegelsteinen, Tannen- und Pinienzapfen, Baumrinde, Stroh und selbstverständlich auf Gras zu laufen. In Rumänien darf man nicht aufs Gras treten, überall in den Parks gibt es Tafeln mit der Aufschrift ‚Bitte den Rasen nicht betreten!‘. Das ist aber falsch, man sollte den Rasen betreten dürfen, weil das Gras die natürliche Eigenschaft zur Regenerierung besitzt, es geht nicht kaputt. Daher darf und sollte man in unserem Garten über das Gras treten. Und wir haben auf unserer therapeutischen Allee auch andere natürliche Stoffe bereitgestellt, damit man darauf treten kann. Auf der Fu‎ßsohle befinden sich viele Presspunkte, die durch Nerven mit Organen in unserem Körper verbunden sind — die Chiropraktiker und die Akupressurspezialisten kennen sie genau. Durch das Pressen dieser Punkte, durch das einfache Treten auf den verschiedenen Flächen kann man das Verdauungssystem, das Atemsystem, das Nervensystem entspannen. Alle Besucher, die unsere therapeutische Allee ausprobiert haben, sagten uns, sie hätten sich einfach gro‎ßartig gefühlt.“




    Der sensorielle Garten ist eine lokale Initiative des Zentrums für Entwicklungsressourcen 2020 und des Naturkundemuseums Galaţi. An dem Projekt beteiligten sich Pharmaziestudenten und Schüler vom Gymnasium Vasile Alecsandri“ aus Galaţi, die die Besucher durch den sensoriellen Garten führen.

  • Wimbledon: Halep dank Glückslos mit guten Chancen

    Wimbledon: Halep dank Glückslos mit guten Chancen

    Noch nie stand die aktuelle Weltranglistendritte Simona Halep vor einem Grand-Slam-Turnier so weit oben in der Rangliste wie vor dem Rasenturnier in Wimbledon. Und noch nie hatte die Auslosung für sie freundlicher ausgesehen als diesmal. Nicht einmal Anfang Juni beim letzten Grand Slam Turnier in Roland Garros, wo sie bekanntlich das Endspiel erreichen konnte.



    Doch zurück nach London, wo Halep bereits mit einem ungefährdeten 6:2 / 6:2- Sieg über die Brasilianerin Teliana Pereira zum Auftakt bereits in der zweiten Runde von Wimbledon steht. Und das ist auch die bislang beste Leistung der 22-Jährigen auf dem heiligen Rasen“, die sie bereits 2011 und 2013 erreicht hatte.



    Doch diesmal hat die Schülerin des Belgiers Wim Fissette sehr gute Chancen, in Wimbledon weit zu kommen, wie die Zeitung Prosport ausgerechnet hat. Zumindest das Viertelfinale müsste für Halep drin sein, eine Etappe, die sie in diesem Jahr sowohl bei den Australian Open, als auch bei den French Open erreicht hatte. Dafür sprechen mehrere Argumente: die extrem überzeugende Leistung beim Debüt gegen Pereira und die Situation auf ihrem“ Viertel des Hauptfeldes: nicht weniger als drei gesetzte Spielerinnen sind auf dieser Seite bereits nach der ersten Runde drau‎ßen.



    Das sind Simonas Landsfrau und Nummer 29. der Setzliste Sorana Cirstea, die sie in der dritten Runde hätte treffen können, die Nummer 21. aus Italien Roberta Vinci und…die am stärksten eingestufte Serbin Jelena Jankovic, derzeit die Nummer 7. der Welt. Jankovic ist auch die erste aus den Top 10, die Wimbledon verlässt, nach einem 3:6 und 2:6 gegen Kaia Kanepi. Jetzt sind neben Simona Halep noch fünf gesetzte Spielerinnen in diesem Viertel des Hauptfeldes zu finden: die Serbin Ana Ivanovic als Nummer 11., die Spanierin Carla Suarez (15.), die Deutsche Sabine Lisicki (Nummer 19. und Finalistin im letzten Jahr) und die Tschechin Klara Koukalova (Nummer 31.).



    Die vom Papier her stärkste Gegnerin der Rumänin vor dem Viertelfinale ist Carla Suarez, gegen die Halep im Achtelfinale antreten könnte. Allerdings ist die Spanierin nicht sehr gut auf Gras unterwegs, die Sandplätze sind eher ihre Spezialität. Eine weitere interessante Gegnerin im Achtelfinale könnte die frühere Weltranglistenzweite Vera Zvonareva sein, die derzeit aber auf Platz 566 zurückgefallen ist. Als brandgefährlich könnte sich danach im Viertelfinale Sabine Lisicki erweisen, die Halep bei ihrer letzten direkten Begegnung auch einen Satz abnehmen konnte und die auf Gras die bislang grö‎ßten Erfolge feierte. Die nächste Gegnerin Haleps ist aber in der zweiten Runde Lesia Tsurenko aus der Ukraine, die auf Weltranglistenplatz 170 zu finden ist. Nach einem gut möglichen Sieg, würde Halep wahrscheinlich auf die Schweizerin Belinda Bencic treffen, die nur 17 Jahre alt ist.