Tag: Razvan Mazilu

  • Nationales Theaterfestival 2016: Mehr Tanz als Theater

    Nationales Theaterfestival 2016: Mehr Tanz als Theater

    Vom 21.-30. Oktober 2016 fand in Bukarest das Nationale Theaterfestival statt. Im Mittelpunkt jedes Theatertreffens stehen der Dialog und die Idee, dass Künstler zusammenkommen und Erfahrungen austauschen, das ist auch, was wir beim 26. Nationalen Theaterfestival unseren Gästen anbieten werden“, erklärte die Theaterkritikerin Marina Constantinescu, Intendantin der Festspiele, auf der ersten Pressekonferenz des Festivals.



    Die 26. Auflage des Nationalen Theaterfestivals wurde der Choreographin Miriam Răducanu gewidmet, einer herausragenden Persönlichkeit des rumänischen Gegenwartstanzes. Bei der offiziellen Eröffnung des Festivals stand der Choreograph Gigi Căciuleanu, ein ehemaliger Schüler und Bühnenpartner von Miriam Răducanu, im Mittelpunkt. Eröffnet wurde das Nationale Theaterfestival 2016 mit der Foto-, Video- und Graphikausstellung Căciuleanu“ und einer Coupé-Tanzaufführung mit mehreren kurzen Tanzstücken. Ehrengäste waren die amerikanische Choreographin Carolyn Carlson und der französische Choreograph Angelin Preljocaj. Ferner wurden im Rahmen des Festivals Tanzaufführungen des ungarischen Choreographen Pál Frenák und der der rumänischen Choreographen Răzvan Mazilu und Andreea Gavriliu präsentiert.



    Wenn man ein Theaterfestival einer Persönlichkeit wie Miriam Răducanu widmet, bedeutet das nicht nur Tanz, sondern auch Kultur und Schönheit“, sagte Gigi Căciuleanu, der seine Karriere als Tänzer und Choreograph seiner Mentorin Miriam Răducanu zu verdanken hat. Die 1924 geborene Miriam Răducanu revolutionierte den Gegenwartstanz in Rumänien. Sie brachte Poesie und Musik zusammen, mit der Kraft und der Botschaft einer einmaligen Tanzsprache“, sagte die Tanzkritikerin Gina Şerbănescu bei der Eröffnung des Theaterfestivals.



    Der Tanzmacher“ (wie er sich selbst nennt) Gigi Căciuleanu eröffnete das Nationale Theaterfestival mit der Ausstellung Căciuleanu“ und schloss es mit einer Buchvorstellung ab. In dem Band Miroirs“ (Spiegel“) sammelte er zahlreiche Texte, die im Laufe der Jahre entstanden sind. Gigi Căciuleanu:



    Soweit ich mich erinnern kann, habe ich immer auf Papierstücken etwas gekritzelt. So schreibe ich meine Tänze auf. »Miroirs« ist ein Buch, das vor allem aus Tänzen besteht, genauso wie meine Tänze grö‎ßtenteils aus Gedichten und Zeichnungen bestehen. Das Buch lässt sich leicht lesen, es ist gar nicht langweilig. Es enthält viele Gedichte, die ich auf Französisch geschrieben, dann ins Rumänische übertragen habe. Und während ich meine auf Französisch geschriebenen Gedichte ins Rumänische übertrug, entdeckte ich unsere wunderbare Sprache wieder, und begann, wieder in meiner Muttersprache zu schreiben.“




    In den ersten zwei Tagen des Nationalen Theaterfestivals hatte das rumänische Publikum die Gelegenheit, einen der besten europäischen Choreographen kennenzulernen. Der französische Choreograph albanischer Abstammung Angelin Preljocaj kam nach Bukarest mit der Tanzaufführung La Fresque“ (Das Fresko“), die von einem chinesischen Märchen inspiriert wurde und vor einem Monat ihre Weltpremiere hatte. Angelin Preljocaj dazu:



    Ich wollte andere Märchen entdecken, ich wollte etwas Anderes, und nicht mehr die bekannten »Aschenputtel« oder »Schwanensee«, die traditionsgemä‎ß für romantische Ballettaufführungen verwendet werden. Ich wollte herausfinden, wie Geschichten oder Märchen in anderen Kulturen übermittelt werden, was sie vermitteln, welchen tieferen Sinn sie enthalten. Ich entdeckte dieses mittelalterliche chinesische Märchen, das ich wirklich wunderbar finde, ein Märchen, das die äu‎ßerst subtile Frage der Vorstellung behandelt. Im Grunde genommen ist die Geschichte der Malerei, die mit den Höhlenmalereien der prähistorischen Menschen angefangen hat, bis zum heutigen Tage mit der Konzeptkunst verbunden. Diese gesamte Geschichte der Malerei und der Vorstellung finde ich besonders interessant, und in der heutigen Zeit des Internets erleben wir die Vorstellung auf höchst seltsame Art. Abgesehen davon erzählt das Märchen eine wundervolle Liebesgeschichte — jemand träumt, dass er sich in eine Vorstellung verliebt.“




    Die in Kalifornien geborene und in Paris lebende Choreographin Carolyn Carlson hielt ein Workshop im Rahmen des Nationalen Theaterfestivals und präsentierte in Bukarest zwei Tanzaufführungen: Short Stories“ (Kurzgeschichten“) und Now“ (Jetzt“). Jetzt“ vermittelt Hauptgedanken wie Tanz lebt und stirbt jetzt“, oder wir haben die Möglichkeit, die Welt jetzt zu ändern“. Carolyn Carlson über diese Tanzaufführung:



    Einerseits habe ich eine Vorliebe für den französischen Philosophen Gaston Bachelard. Ich schuf bereits zwei Tanzaufführungen nach seinen Texten »Leau et les rêves« (»Das Wasser und die Träume«) und »Lair et les songes« (»Die Luft und die Traumbilder«). Die dritte Tanzaufführung, »Jetzt«, basiert auf »La poétique de lespace« (»Die Poetik des Raumes«). Es geht dabei um Wälder, Grenzenlosigkeit und Intimität. In Paris fuhr ich mit der Metro zu den Proben, und es fiel mir auf, dass niemand wirklich da war. Das hei‎ßt, dass alle Leute mit ihren Handys beschäftigt waren. Und ich fragte mich: Ist noch jemand wirklich da? Warum kann man sich nicht mehr seine Mitfahrer anschauen und einfach die Fahrt genie‎ßen? Wir nehmen das Leben nicht mehr wahr, wir sind zu beschäftigt, wir sind nicht mehr hier und jetzt. Und ich nannte meine Tanzaufführung »Jetzt«.“




    Die Tanzkunst war beim Nationalen Theaterfestival in mehreren Theateraufführungen präsent. Bei zwei Aufführungen, die am letzten Festivaltag präsentiert wurden, gestaltete Andreea Gavriliu die Choreographie. Es handelt sich um Tänzerin im Dunkeln“, in der Regie von Vlad Massaci, eine Bühnenadaption nach dem Spielfilm Dancer in the Dark“, von Lars von Trier, und um das Stück Zu Befehl, mein Führer“, eine Aufführung des Regisseurs Mihai Măniuţiu mit Maia Morgenstern in der Hauptrolle. Andreea Gavriliu spricht über ihre Choreographien:



    In »Dancer in the Dark« versuchten wir, eine besonders expressive Welt der Klänge zu schaffen. Wenn jemand fast blind ist, verfeinern sich die anderen Sinne, vor allem das Gehör. Wir versuchten, dies mit der Körpersprache darzustellen, wir wollten zeigen, dass die Rhythmen und die Klänge, die uns im Alltag umgeben, viel prägnanter werden und eine stärkere Wirkung auf unseren Körper haben. Deshalb haben wir eine besonders suggestive Musik ausgewählt — alle gewöhnlichen Geräusche und Klänge, die wir normalerweise kaum noch wahrnehmen, werden zu Musik. Das Stück »Zu Befehl, mein Führer« ist etwas ganz Anderes. Es geht um das Schicksal einer Frau, die während des Nationalsozialismus aufgewachsen ist, aber immer versucht hat, nur Gutes zu tun, auch wenn das Nazi-Regime eine Katastrophe für die Menschheit war. Mit meiner Choreographie wollte ich die Härte des Nazi-Regimes ausdrücken.“




    Über die Bedeutung der starken Präsenz des Tanzes auf dem Nationalen Theaterfestival 2016 sagte Andreea Gavriliu:



    Alles, was ein Schauspieler bei der Gestaltung seiner Rolle macht, hat eine bedeutende choreographische Komponente. Das sollte immer deutlicher werden, sowohl für die Theaterprofis, Darsteller, Regisseure usw. aber auch für die Zuschauer im Saal.“

  • Răzvan Mazilu et le cabaret

    Răzvan Mazilu et le cabaret

    Răzvan Mazilu, danseur, chorégraphe et depuis quelque temps metteur en scène aussi, a réalisé, il y a deux ans, au Théâtre allemand de Timişoara, une comédie musicale, en partant des partitions « Cabaret » et « Money, Money ». Le spectacle, intitulé « Cabaret », sur le livret de Joe Masteroff, a joui d’un immense succès tant auprès du public que de la critique. Daniela Török et Georg Peetz ont été nominés pour les Prix de l’UNITER 2015, dans la catégorie « Meilleur comédien dans un rôle principal » pour le rôle de Sally Bowles, et respectivement dans la section « Meilleur comédien dans un rôle secondaire » pour le rôle de conférencier. Une année après la mise en scène de cette comédie musicale sur l’univers du cabaret, plus précisément à l’automne 2015, Răzvan Mazilu a monté à Bucarest le spectacle de cabaret burlesque, « Mon Cabaret Noir ». Cette production, de moindre envergure, a été accueillie par le théâtre indépendant Teatrelli.

    Răzvan Mazilu : « Je crois avoir vécu, dans une vie antérieure, à l’entre-deux-guerres, car je me reconnais un certain sens et une certaine intuition du spectacle. C’est la raison pour laquelle j’ai été attiré par le célèbre Cabaret, que j’ai monté à Timişoara. C’est un genre qui m’intéresse beaucoup et sur lequel je ne cesse de me documenter. Ma première expérience dans ce domaine remonte à 2001, quand j’ai mis en scène le spectacle L’ange bleu, d’après le roman de Heinrich Mann et le film qui a valu la célébrité à Marlene Dietrich. C’était au Théâtre Odeon. Ma deuxième rencontre avec le cabaret a été le one-man show intitulé Sell me, réalisé avec le chorégraphe Florin Fieroiu. Ce spectacle d’une demi-heure, où je dansais sur la musique de cabaret interprétée par Eartha Kitt, je l’ai également présenté dans des espaces non conventionnels. Je me suis promis alors de revenir sur cet univers. Je souhaite faire de la comédie musicale, car ce genre, qui a fait ses preuves face au public, me représente le mieux. Ce type de spectacle repose sur le mélange entre danse, théâtre et musique, en harmonie avec la sensibilité des spectateurs de nos jours. C’est ce dont le public a besoin, à savoir une sorte de divertissement intelligent et culturel, un spectacle capable de soulever des questions. J’en ai fait de même avec le spectacle The Full Monty, du Théâtre national de Timişoara ou encore Cabaret, que j’ai monté au Théâtre allemand d’Etat de Timişoara et qui sont en fait des histoires avec une morale. »

    Dans un monde où la télévision entend promouvoir massivement le divertissement léger, ce danger guette aussi le théâtre. Răzvan Mazilu et tous les comédiens avec lesquels il a collaboré ont travaillé avec professionnalisme : « La problématique que j’ai choisi de traiter ne vous laisse pas glisser vers le divertissement léger ou d’un goût douteux. Les titres pour lesquels j’ai opté sont des propositions aussi courageuses que profondes, des chefs-d’œuvre du genre. Les livrets et la musique sont des meilleurs. Ensuite, le fait que j’ai très bien su, à chaque projet, ce que j’avais l’intention de faire, a lui aussi contribué à rehausser la valeur de l’interprète, à enrichir les moyens d’expression artistique mis à sa disposition. Jouer dans une comédie musicale c’est évoluer, du point de vue du comédien, car il s’agit d’un genre de spectacle complexe et élaboré, qui demande beaucoup de travail. Moi, personnellement, j’ai toujours cherché à hausser la barre de la performance et de la virtuosité ».

    La mise en scène du spectacle « Mon Cabaret Noir » est étroitement liée à la réalisation de la comédie musicale « Cabaret ». Avant d’entamer le travail à sa nouvelle production, Razvan Mazilu est parti se documenter à Berlin. Et puis un jour, en cherchant des traces du cabaret de jadis, d’avant la deuxième guerre mondiale, Razvan Mazilu découvre Anita Berber, danseuse, chorégraphe et actrice, une star des années ’20 dotée d’un fort esprit avant-gardiste et rebelle qui a inspiré les célèbres Marlene Dietrich et Greta Garbo.

    Razvan Mazilu: « Mon Cabaret Noir est un cabaret parce qu’il parle de l’univers des spectacles de variétés du Berlin de l’entre deux-guerres et parce que la protagoniste en est Anita Berber, une danseuse et chorégraphe à l’affiche des spectacles clandestins de cabaret de ces années-là. C’est un spectacle que j’ai imaginé comme une sorte de juke-box qui offre toute sorte de chansons plus ou moins célèbres depuis les années 20 jusqu’à présent. J’ai choisi des chansons qui soutiennent et complètent l’histoire que je raconte sur scène. Et puis, mon cabaret est noir parce qu’il renvoie à des zones plutôt noires de la personnalité humaine et parce que la protagoniste, Anita Berber, a un côté plein d’ombres. D’ombres et de lumières à la fois. Deux facettes très intéressantes ».

    Pour son Cabaret noir, Razvan Mazilu a choisi quatre actrices de talent, chacune à forte personnalité artistique, très différentes l’une de l’autre: Alina Petrică, Anca Florescu, Ana Bianca Popescu et Ilona Brezoianu. Pour jouer dans une comédie musicale, le talent ne suffit pas. Il faut également de la discipline et de la rigueur, deux traits de caractère qui définissent la troupe du Théâtre allemand de Timisoara avec laquelle Razvan Mazilu a collaboré pour son spectacle.

    Le chorégraphe Razvan Mazilu: « Un artiste de cabaret doit chanter, danser, jouer, réciter, avoir la disponibilité de comprendre qu’il s’agit d’un genre artistique tout à fait différent qui implique un autre type de discours sur scène. Le comédien doit avoir la conscience de son esprit ludique, il doit se prêter à tout: à jouer, à se tenir sur la tête pendant qu’il récite son texte. Il doit avoir du courage, de l’audace, du charisme. Il doit faire de beaux sourires et s’ouvrir tout le temps vers le public. Car, le spectacle de cabaret implique une relation permanente et directe entre les acteurs et les spectateurs ». (Trad. Ioana Stancescu, Mariana Tudose)

  • Răzvan Mazilu y el cabaret

    Răzvan Mazilu y el cabaret



    El bailarín, coreógrafo y desde hace algún tiempo director de escena Răzvan Mazilu, trajo hace dos años al escenario del Teatro Alemán de Timişoara algunas conocidas canciones como “Cabaret” y “Money, Money”, en un espectáculo que gozó de mucho éxito por parte del público, y también de los críticos: el musical “Cabaret” de Joe Masteroff. Daniela Török y Georg Peetz fueron nominados a los premios UNITER 2015: Daniela Török en la categoría de Mejor actriz protagonista por el papel de Sally Bowles, y Georg Peetz en la sección de Mejor actor de reparto por el papel de Conférencier. Un año después de la producción “Cabaret”, un musical sobre el mundo del cabaret, Răzvan Mazilu volvió al escenario bucarestino, en otoño de 2015, con un espectáculo de cabaret burlesque, “Mon Cabaret Noir”, una producción mucho más pequeña creada en un espacio independiente, el Teatrelli. He aquí la declaración de Răzvan Mazilu:



    “En una vida anterior, creo que viví en el período interbélico. Creo que tengo un sentido, una intuición en este periodo de espectáculo. Por esto me atrajo también el famoso título “Cabaret”, que he creado en Timişoara. Me interesa este género, busco constantemente información. Empecé este tipo de cabaret con el espectáculo “Îngerul albastru” (“El ángel azul”), mi proyecto en el Teatro Odeon en 2001. Se basa en la novela de Heinrich Mann y en la película de Marlene Dietrich, que la hizo célebre. Entonces sentí que era posible que me gustara ese género. Después, volví a encontrarme con él en el espectáculo en solitario “Sell me”, realizado junto con el coreógrafo Florin Fieroiu, un espectáculo de media hora en el que bailé la música de cabaret de la cantante Eartha Kitt, y que presenté en espacios no convencionales. Entonces me prometí volver a este universo. Quiero hacer musicales porque es el género que mejor me representa, porque es un género probado con el público. El musical es una forma que sincretiza el baile, el teatro y la música, en armonía con la sensibilidad del público actual. Es un género que el público necesita, un género de entretenimiento inteligente, cultural, no es sólo entretenimiento, sino que es un tipo de espectáculo que puede levantar preguntas, problemas. Al igual que hice con el espectáculo “The Full Monty” en el Teatro Nacional de Timişoara o con el espectáculo “Cabaret” en el Teatro Alemán de Estado de Timişoara, que son historias con significado, historias de las que el público aprende algo.”



    En un mundo en el que la televisión suele promover mucho el entretenimiento fácil, existe este peligro en el ámbito teatral. Răzvan Mazilu ha conseguido encontrar junto con todos los actores con los que ha trabajado una dirección profesional:



    “En primer lugar, el tema elegido no deja caer en un entretenimiento fácil o dudoso. Los títulos que he elegido son propuestas, tanto valientes, como profundas, como unas obras maestras del género. Además, también están bien escritas, y muy bien compuestas, y como ya sé muy bien lo que quiero de cada proyecto, ellas alzan al intérprete, enriquecen su manera de expresión artística. Un actor puede evolucionar cuando trabaja en un musical, porque es un tipo de espectáculo complejo y muy elaborado, en el que se trabaja muchísimo, en el que siempre he intentado elevar el nivel del rendimiento y el virtuosismo.”



    La historia del espectáculo “Mon Cabaret Noir” se relaciona con la creación del músical “Cabaret”. Porque antes de empezar a trabajar en la célebre producción, se fue a Berlín para buscar información. Buscando sombras del cabaret de antaño, anterior a la Segunda Guerra Mundial, Răzvan Mazilu descubrió a Anita Berber, bailarina, coreógrafa, conocida actriz en los años 20, vanguardista y rebelde, que inspiró a las aún más célebres Marlene Dietrich y Greta Garbo. He aquí la declaración de Răzvan Mazilu:



    <Mon Cabaret Noir> es un musical de cabaret, porque se trata del mundo del cabaret interbélico, del Berlín de los años 20, porque la protagonista, Anita Berber, fue una bailarina y coreógrafa presente en el cabaret de los bajos fondos de Berlín en aquellos años. Es un musical, porque lo he pensado como un musical de tipogramola, en el que he empleado ciertas canciones, más o menos célebres de toda la historia de la música, desde los años 20 hasta la música contemporánea. He empleado canciones adecuadas, que llenan de manera dramática la historia que también he construido. “Noir”, porque se refiere a unas zonas muy “noir”, muy oscuras, de la personalidad humana, y porque el personaje central, Anita Berber, está lleno de sombras. De luces, pero también de sombras muy interesantes.”



    Para “Mon Cabaret Noir”, Răzvan Mazilu escogió a cuatro actrices muy talentosas, con personalidades fuertes y muy distintas: Alina Petrică, Anca Florescu, Ana Bianca Popescu e Ilona Brezoianu. Para actuar con éxito en un musical o un espectáculo de cabaret, es necesario tener talento, pero también disciplina y rigor, cualidades que definen también al grupo del Teatro Alemán de Timişoara, con el que Răzvan Mazilu ha trabajado para crear el espectáculo “Cabaret”. Nuevamente al micrófono, el coreógrafo Răzvan Mazilu:



    “Un actor de cabaret debe poder cantar, bailar, ser actor, decir prosa, estar disponible para entender que es otro género, otra manera de interpretar en el escenario. Debe estar siempre lúcido, debe poder hacer cualquier cosa, jugar, apoyarse en la cabeza, pronunciar y cantar el texto apoyándose en la cabeza. Tener valor, no ser púdico, ser provocador, carismático, saber sonreír y estar abierto, estar en una relación permanente con el público. Porque está claro, es parte de la ley del espectáculo del cabaret, hay una relación permamente y directa entre los actores y el público.”




  • Răzvan Mazilu şi cabaretul

    Răzvan Mazilu şi cabaretul

    Dansatorul, coregraful şi, de ceva vreme, şi
    regizorul Răzvan Mazilu aducea în urmă cu doi ani pe scena Teatrului German din
    Timişoara partituri celebre precum Cabaret sau Money, Money, printr-un
    spectacol care a avut mare succes la public, dar şi în rândul criticilor:
    musicalul Cabaret de Joe Masteroff. Daniela Török şi Georg Peetz au fost
    nominalizaţi la Premiile UNITER 2015: Daniela Török, la categoria Cea mai bună
    actriţă în rol principal pentru rolul Sally Bowles, iar Georg Peetz la
    secţiunea Cel mai bun actor în rol secundar pentru rolul Conférencier. La un
    an după producţia Cabaret, un musical despre lumea cabaretului, în toamna lui
    2015, Răzvan Mazilu a venit pe scena bucureşteană, cu un spectacol de cabaret
    burlesc, Mon Cabaret Noir, o producţie de dimensiuni mult mai mici, creată
    într-un spaţiu independent, Teatrelli.


    Răzvan Mazilu: Într-o viaţă
    anterioară, cred că am trăit în epoca interbelică. Cred că am un simţ, o
    intuiţie către zona de spectacol. De aceea m-a atras şi celebrul titlu
    Cabaret, pe care l-am montat la Timişoara. Mă interesează genul, mă informez,
    mă documentez permanent. Am început genul acesta de cabaret odată cu Îngerul
    albastru, proiectul meu de la Teatrul Odeon din 2001. Spectacolul este după
    romanul lui Heinrich Mann şi după filmul cu Marlene Dietrich, care a făcut-o
    celebră. Atunci am simţit că poate să îmi placă zona aceasta. Apoi, m-am mai
    întâlnit cu cabaretul odată cu one-man show-ul Sell me, realizat împreună cu
    coregraful Florin Fieroiu, un spectacol de o jumătate de oră, în care dansam pe
    muzica de cabaret a interpretei Eartha Kitt şi pe care l-am jucat în spaţii
    neconvenţionale. De atunci, mi-am promis să revin asupra acestui univers. Îmi
    doresc să fac musical, pentru că este genul care mă reprezintă pe mine cel mai
    bine, pentru că este un gen probat la public. Musicalul este o formă ce
    sincretizează dansul, teatrul şi muzica în armonie cu sensibilitatea publicului
    de azi. Este un gen de care publicul are nevoie, un gen de entertainment
    inteligent, cultural, nu doar divertisment, ci şi un tip de spectacol care
    poate ridica întrebări, probleme. Aşa cum am făcut-o cu The Full Monty, la
    Teatrul Naţional din Timişoara sau Cabaret la Teatrul German de Stat din
    Timişoara, care sunt nişte poveşti cu tâlc, poveşti din care publicul învaţă
    ceva.


    Într-o lume în care televiziunea promovează masiv
    divertismentul facil, există acest pericol şi în zona teatrului. Răzvan Mazilu
    a reuşit să stabilească împreună cu toţi actorii cu care a lucrat o direcţie
    profesionistă. În primul rând, problematica pe care am ales-o
    nu te lasă să cazi într-un divertisment facil sau de un gust îndoielnic.
    Titlurile pe care mi le-am ales sunt nişte propuneri, pe cât de curajoase, pe
    atât de profunde, sunt nişte capodopere ale genului. Fiind şi foarte bine
    scrise, şi foarte bine compuse şi eu ştiind foarte bine ce vreau de la fiecare
    proiect, acestea ridică interpretul, îi îmbogăţesc mijloacele de experesie
    artistică, un actor evoluează atunci când lucrează într-un musical, pentru că
    este un gen de spectacol complex şi foarte elaborat, la care se munceşte foarte
    mult, la care am încercat să ridic tot timpul ştacheta performanţei şi a
    virtuozităţii.


    Povestea
    spectacolului Mon Cabaret Noir este strâns legată de cea a punerii în scenă a
    musicalului Cabaret. Pentru că înainte de a începe lucrul la celebra producţie,
    a plecat să se documenteze la Berlin. Căutând umbre din cabaretul de altădată,
    dinaintea celui de-al doilea război mondial, Răzvan Mazilu a descoperit-o pe
    Anita Berber, dansatoare, coregrafă, actriţă de mare succes din anii 20,
    personalitate avangardistă, rebelă, care le-a inspirat pe mult mai celebrele
    Marlene Dietrich şi Greta Garbo. Răzvan Mazilu: este un
    musical cabaret, pentru că este vorba despre lumea cabaretului interbelic, din
    Berlinul anilor 20, pentru că personajul principal, Anita Berber, a fost o
    dansatoare şi coregrafă ce activa în cabaretul underground berlinez din acei
    ani. Este un musical, pentru că l-am gândit asemenea unui musical de tip
    jukebox, în care am preluat anumite melodii, mai mult sau mai puţin celebre din
    întreaga istorie a muzicii, din anii 20 până la muzica contemporană. Am preluat
    cântece potrivite şi care întregesc dramaturgic povestea pe care am construit-o
    tot eu. Noir, pentru că accesează nişte zone foarte noir, foarte dark ale personalităţii
    umane şi pentru că personalitatea centrală, Anita Berber, a fost plină de
    umbre. De lumini, dar şi de umbre foarte interesante.


    Pentru Mon Cabaret Noir, Răzvan Mazilu a ales
    patru actriţe foarte talentate, cu personalităţi puternice şi foarte diferite:
    Alina Petrică, Anca Florescu, Ana Bianca Popescu şi Ilona Brezoianu. Pentru a
    juca cu succes într-un musical sau un spectacol de cabaret este nevoie de
    talent, dar şi de disciplină şi rigoare, calităţi ce definesc şi trupa
    Teatrului German din Timişoara, cu care Răzvan Mazilu a lucrat pentru
    Cabaret. Coregraful Răzvan Mazilu: Un actor de cabaret
    trebuie să ştie să cânte, să danseze, să fie actor, să spună proză, să aibă
    disponibilitatea de a înţelege că este un alt gen, un alt tip de rostire pe
    scenă. Trebuie să aibă o stare ludică permanentă, să fie apt să facă orice, să
    se joace, să stea în cap, să spună şi să cânte textul stând în cap. Să aibă
    curaj, să nu fie pudic, să fie provocator, să fie carismatic, să ştie să
    zâmbească şi să fie deschis, într-o permanentă relaţie cu publicul. Pentru că
    este clar, face parte din legea spectacolului de cabaret, că există o relaţie
    permanentă şi directă între actori şi public.

  • Răzvan Mazilu feiert neuen Bühnenerfolg mit „Mon Cabaret Noir“

    Răzvan Mazilu feiert neuen Bühnenerfolg mit „Mon Cabaret Noir“

    Mazilus neuer Erfolg ist Mon Cabaret Noir“, ein burleskes Musical, das er auf einer viel kleineren Bühne bei der stark unkommerziell veranlagten Gesellschaft Teatrelli in Bukarest aufführt. Der Choreograph und Tänzer setzt sich seit längerer Zeit mit dieser besonderen Kunstform des Kabaretts und Musicals auseinander:



    In einem früheren Dasein habe ich wohl zwischen den beiden Weltkriegen gelebt. Ich denke, ich habe ein gewisses Gespür für dieses Showbusiness entwickelt. Deshalb hat mich auch das Stück »Cabaret« angesprochen, das ich in Timişoara aufgeführt habe. Dieses Genre interessiert mich sehr stark, ich recherchiere fortwährend zum Thema. Begonnen habe ich aber schon 2001, als ich den »Blauen Engel« beim Odeon-Theater gab. Das Stück ist nach einem Roman von Heinrich Mann und dem Film von Marlene Dietrich. Das hat mein Interesse befeuert. Als Tänzer habe ich dann in der One-Man-Show »Sell me« mit dem Kabarett zu tun gehabt. Choreograph war Florin Fieroiu; ich tanzte eine halbe Stunde zur Kabarettmusik von Eartha Kitt in unkonventionellen Räumen. Schon damals habe ich mir selbst versprochen, diese Welt weiter auszuforschen. Ich will Musicals machen, weil mir das liegt und auch weil es ein publikumsbewährtes Genre ist. Tanz, Theater und Musik flie‎ßen harmonisch ineinander. Das Publikum braucht diese Art Unterhaltung, sie ist intelligent, und wirft Fragen auf. Das war der Fall bei »The Full Monty« beim Nationaltheater Timişoara oder »Cabaret« beim DSTT — beides sind Geschichten, aus denen der Zuschauer etwas mit nach Hause nimmt.“



    Răzvan Mazilu sieht ein schleichendes Risiko für das Theater. In einer Welt, in der das Fernsehen billige Unterhaltung fördert, besteht die Gefahr, dass sich auch das Theater davon anstecken lässt. Genau diese Gefahr aber konnte Mazilu durch seinen Umgang mit den Darstellern abwenden.



    Das Thema erlaubt dir gar nicht, in seichte oder zweifelshafte Unterhaltung abzudriften. Die Stücke sind mutig, gehen aber in die Tiefe, es sind Meisterwerke. Sie sind sehr gut geschrieben, sehr gut komponiert, und ich wei‎ß genau, was ich von jedem Projekt will. Das ermöglicht dem Darsteller, zu wachsen, es bereichert seine Ausdruckssprache. Ein Schauspieler kann in einem Musical glänzen, weil es eine sehr komplexe Form von Bühnenschauspiel ist, an der man sehr, sehr intensiv arbeiten muss und immer höhere Leistungsma‎ßstäbe setzt.“




    Kurioserweise ist die Geschichte von Mazilus Mon Cabaret Noir“ eng verstrickt mit der Aufführung seines bisherigen Erfolgs Cabaret“. Vor den Arbeiten an Cabaret“ recherchierte er in Berlin. Auf der Suche nach alten Kabarettgeschichten aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stie‎ß Mazilu auf die Spuren der Choreographin, Tänzerin und Schauspielerin Anita Berber — die rebellierende Avantgardistin der 1920er Jahre war Modell für die viel berühmteren Marlene Dietrich und Greta Garbo, erzählt Răzvan Mazilu:



    »Mon Cabaret Noir« ist ein Musical aus der Berliner Kabarettwelt der 1920er Jahre. Die Hauptfigur Anita Berber ist eine Legende des Berliner Undergrounds. Für die Musik habe ich mehr oder weniger bekannte Stücke aus den 1920 Jahren und bis heute gewählt, die meine Geschichte betonen. ‚Noir‘ hei‎ßt das Stück deshalb, weil es dunkle Seiten der Persönlichkeit beleuchtet. Anita Berber war selbst voller Licht, aber auch voller Schattenseiten.




    Für Mon Cabaret Noir“ wählte Răzvan Mazilu vier extrem begabte Darstellerinnen, mit starken und unterschiedlichen Persönlichkeiten: Alina Petrică, Anca Florescu, Ana Bianca Popescu und Ilona Brezoianu. Talent ist zwar eine Voraussetzung im Kabarett, aber auch strenge Disziplin ist notwendig.



    Kabarettisten müssen singen, tanzen und schauspielern können, sie müssen Prosa rezitieren können und bereit sein, zu verstehen, dass es sich hierbei um ein anderes Genre handelt, das eine andere Art Vortragen voraussetzt. Sie müssen ständig spielerisch aufgelegt sein und alles können — selbst Singen aus dem Kopfstand, wenn es sein muss. Sie müssen mutig sein und ihre Keuschheit ablegen, sie müssen herausfordern und Charisma haben und in einer ständigen Verbindung zum Publikum stehen — das sind einfach die Regeln dieser Kunst“, sagt Răzvan Mazilu.

  • Nationales Theaterfestival 2016: Auswahl der Aufführungen steht fest

    Nationales Theaterfestival 2016: Auswahl der Aufführungen steht fest

    Die Spielzeit 2015-2016 war besonders erfolgreich für uns Theaterleute. Es gab vielfältige und dynamische Aufführungen, die den Wert des rumänischen Theaters bestätigten. Jedes Theaterfestival der Welt beruht auf wertvollen Aufführungen. Die Bukarester Theater-Festspiele bilden auch keine Ausnahme. Im Mittelpunkt jedes Theatertreffens stehen der Dialog und die Idee, dass Künstler zusammenkommen und Erfahrungen austauschen, das ist auch, was wir beim 26. Nationalen Theaterfestival unseren Gästen anbieten werden“, hat die Theaterkritikerin Marina Constantinescu, Intendantin der Festspiele, auf der ersten Pressekonferenz des Festivals erklärt.



    Die Konferenz wurde als Live-Stream auf der offiziellen Webseite der Veranstaltung www.fnt.ro übertragen. Die Intendantin Marina Constantinescu erläutert, wie die Initiative entstanden ist:



    Wir wollten diesem besonderen Zeitpunkt der Festspiele mehr Aufmerksamkeit schenken. Eine einfache Mitteilung konnte das ganze Ausma‎ß dieser Veranstaltung nicht fassen, denn es handelt sich um die Arbeit einer ganzen Branche, die interessante Strategien entwickelt hat. Am Sommeranfang begann unser Team, das diesjährige Festival zu organisieren. Die neue Strategie, die wir jetzt zum ersten Mal umsetzen, hat bereits zahlreiche Theaterleute näher aneinander gebracht und die Zuschauer können sich auch einen Einblick in das diesjährige Programm verschaffen, selbst wenn die Festspiele erst im Herbst anfangen. Ich bin mir sicher, dass die Theatertreffen Bukarest das Flair einer Stadt bescheren, in der Kunst sich bestens entfalten kann und den Theaterleuten einen besonderen Anlass zu feiern geben werden.“




    Die Regisseure Silviu Purcărete, Andrei Şerban, Victor Ioan Frunză, Gigi Căciuleanu, Radu Afrim, Gianina Cărbunariu, Răzvan Mazilu sind nur einige der Theatermacher, deren Aufführungen auf dem Programm der diesjährigen Festspiele stehen. Staatstheater und die unabhängige Theaterszene schlie‎ßen sich dieses Jahr der Veranstaltung an.



    Seit 2005 steht auf dem Programm auch die Sektion Ausländische Aufführungen“. Wir haben die Intendantin der Festspiele Marina Constantinescu um Einzelheiten gebeten:



    Dieses Jahr haben wir drei weltweit renommierte Theaterleute zu Gast, mit einigen von ihnen stehen wir bereits seit Jahren in Kontakt. Eröffnet werden die Festspiele mit der Inszenierung eines chinesischen Märchens von Angelin Preljocaj, die am 20. September ihre Weltpremiere feiert, am 21. Oktober findet die europäische Premiere der Aufführung beim Bukarester Theaterfestival statt. Über diese Zusammenarbeit sind wir besonders begeistert. Wir sind zudem froh darüber, dass die US-amerikanische Tänzerin und Choreographin Carolyn Carlson, die eine beeindruckende Karriere hinter sich hat, am 25. und 27. Oktober in Bukarest auftreten wird. Ihre erste Aufführung, »Now«, ist eine Tanztheater-Performance und die zweite, »Short Stories« besteht aus drei kleinen Performances. Es ist bemerkenswert, dass sie in Bukarest auch einen Workshop mit rumänischen Darstellern halten wird. Das Festival wird mit zwei Aufführungen des russischen Theaterregisseurs Lew Dodin und des Ensembles von Malyi Theater, Sankt Petersburg, zu Ende gehen. Es handelt sich um Tschechows »Kirschgarten«. In New York, bei der Brooklyn Academy of Music, feierte diese Inszenierung einen riesigen Erfolg.“




    Die Vorbereitungen für das 26. Nationale Theaterfestival laufen auf Hochtouren. Auch dieses Jahr werden die Festspiele vom Nationalen Theaterverband UNITER, dem Bukarester Nationaltheater und dem Kulturzentrum Bukarests ARCUB organisiert.

  • Das Theaterfestival „Toma Caragiu“ in Ploieşti 2015

    Das Theaterfestival „Toma Caragiu“ in Ploieşti 2015

    Toma Caragiu, geboren am 21. August 1925 in Hrupisti, Griechenland, als Sohn einer aromunischen Familie, gestorben am 4. März 1977 in Bukarest, war ein bekannter rumänischer Schauspieler. Caragiu war auf der Leinwand, auf der Bühne und auf dem Bildschirm gleichermaßen präsent. Er trat vornehmlich in Komödien auf, spielte jedoch auch in Dramen; eine seiner besten Rollen hatte er im Film Actorul și sălbaticii“ (Der Schauspieler und die Bestien“) von 1975. Caragiu starb 1977 auf dem Höhepunkt seiner Karriere während eines verheerenden Erdbebens.



    Mitte Mai 2015 fand in Ploieşti die 5. Auflage des Theaterfestivals Toma Caragiu“ statt. Im Anschluss zum 2014 gestarteten Programm Noul val – chip de regizor“ (Die neue Welle – das Gesicht des Regisseurs“) führte das Theater Toma Caragiu“ die Treffen mit Theaterregisseuren fort. Zu den Festivalgästen zählten junge Regisseure wie Sânziana Stoican, Mariana Cămărăşan, Andreea und Andrei Grosu, Horia Suru, Dragoş Alexandru Muşoiu und bekannte Namen wie Victor Ioan Frunză, Cristi Juncu und Răzvan Mazilu. Seit 2014 wählt die Theaterwissenschaftlerin Andreea Dumitru die Aufführungen für das Theaterfestival Toma Caragiu“ in Ploieşti aus:



    Ich wollte die Wette gewinnen, die ich schon bei der ersten Auflage des Festivals eingegangen war, nämlich dass dieses Theaterfestival eine eigene Identität bekommen kann, die ihm unter den vielen anderen Theaterfestivals in Rumänien ein klares Profil verleihen wird. Wir haben die Reihe der Treffen mit Regisseuren fortgesetzt, und es ist uns gelungen, sehr viele junge Regisseure dabei zu haben – genau das, was wir uns voriges Jahr vorgenommen hatten. Von den neun Regisseuren, die dieses Jahr mit ihren Inszenierungen in Ploieşti anwesend waren, sind sechs besonders jung. Dragoş Muşoiu beteiligt sich sogar mit seiner Debütregie, einer Aufführung vom Nationaltheater Craiova. Es ist hochinteressant zu beobachten, wie die jungen Regisseure auf ganz verschiedenen Weisen mit dem Text, mit dem Raum, mit den Schauspielern arbeiten.“




    Das Publikum in Ploieşti hat die Aufführungen sehr gut empfangen, meint die Theaterwissenschaftlerin und Auswahl-Verantwortliche Andreea Dumitru:



    Das sind vielleicht nicht die experimentellsten oder die gewagtesten Inszenierungen. Es handelt sich eher um Aufführungen, die beim breiten Publikum Erfolg haben sollten, und das finde ich in Ordnung. Wir hatten nicht sehr viele Aufführungen, und wenn man höchstens zwei Theaterstücke pro Abend präsentiert, ist es doch besser, ein volles Haus zu haben. Das sind wertvolle Aufführungen, mit soliden Strukturen, mit sehr guten Schauspielern – und das Publikum hat es jeden Abend geschätzt. Wir wollen aber unser Publikum auch bilden, es auf ästhetisch gewagtere, anspruchsvollere Inszenierungen vorbereiten. Deshalb hatten wir im Rahmen des diesjährigen Festivals auch Treffen mit unseren zukünftigen Zuschauern, Gymnasiasten und Studenten aus Ploieşti. An der Universität oder in der Kreisbibliothek hatten die jungen Leute die Gelegenheit, mit dem Regisseur Răzvan Mazilu, mit dem Schauspieler Claudiu Bleonţ und mit anderen Theaterpersönlichkeiten zu diskutieren.“




    Ein solches Treffen wurde zum Gedenken des großen Schauspielers Toma Caragiu veranstaltet, dessen Geburtstag sich zum 90. Mal jährt. Toma Caragiu verbrachte seine Kindheit in Ploieşti und Jahre später war er Direktor des Staatstheaters Ploieşti. Der Regisseur Mihai Lungeanu von der Hörspielredaktion des Rumänischen Rundfunks war der Gastgeber des Treffens in der Kreisbibliothek:



    Unsere Kollegin Magda Duţu hat im Laufe der Jahre zwei CDs mit Archivaufnahmen mit Toma Caragiu herausgegeben; daher hatten wir die Idee, eine öffentliche Hörung dieser CDs zu veranstalten, bei der die Hörfunkliebhaber und die Theaterliebhaber im allgemeinen mehr über Toma Caragiu erfahren. Ferner haben wir einen Wettbewerb für die jüngere Generation organisiert, eine Generation, die Toma Caragiu nicht kennt – der Preis bestand aus den zwei CDs. Das war eine Erfolgsaktion, sowohl für das Theater als auch für uns, als Hörfunkredaktion. Wir wollen bei den jungen Leuten das Interesse für Hörfunk erwecken und aufrechterhalten.“




    In der rumänischen Theaterlandschaft, die sehr reich an Festivals ist, scheint das Theaterfestival Toma Caragiu“ in Ploieşti seinen Platz und seine Rolle gefunden zu haben. Die Theaterwissenschaftlerin und Auswahl-Beauftragte Andreea Dumitru:



    Die Bewohner der Stadt Ploieşti haben das Privileg, ein Theaterfestival zu erleben, das einige der besten Aufführungen jeder Spielzeit zu ihnen bringt. Für die rumänische Theaterlandschaft ist ein solches Festival, das sich auf Regie und Regisseure konzentriert, eine willkommene Sache. Viele Theaterleute der jüngeren Generation, sagten uns ‚Gut, dass ihr daran gedacht habt!‘. Die Schauspieler haben öfter die Gelegenheit, über ihr Metier öffentlich zu sprechen, während die Regisseure eher im Hintergrund bleiben. Schließlich sind es aber die Regisseure, die das Theater in die eine oder die andere Richtung führen, sie sind es, die die internationale Theaterbewegung in Gang setzen. Ausländische Theaterfachleute kommen nach Rumänien auf der Suche nach neuen Regisseuren und dann entdecken sie auch unsere Schauspieler. Deshalb wünsche ich mir, dass beim Theaterfestival »Toma Caragiu« in Ploieşti die besten jungen Regisseure ihre Karriere beginnen und die wertvollsten Inszenierungen von bereits bekannten Regisseuren aufgeführt werden.“

  • Nationales Theater-Festival (FNT) zu Ende – eine Bilanz

    Nationales Theater-Festival (FNT) zu Ende – eine Bilanz

    Eine Auswahl wie ein Bild dessen, was heutzutage in der Dynamik des rumänischen Theaters passiert, von kleinen Aufführungen, Schmuckstücken, bis zu gro‎ßen Aufführungen, gleicherma‎ßen Schmuckstücken, da Leistung keine Grenzen kennt und überall willkommen ist, in Kammerspielen oder auf sehr gro‎ßen Theaterbühnen. Wir verfolgen die Spuren der Leistung und möchten, dass man das alles beim Nationalen Theaterfestival sieht.“



    Diese Aussage machte die künstlerische Leiterin Marina Constantinescu zu Beginn der 24. Auflage des Nationalen Theaterfestivals (FNT).



    Schauspieler, Clowns, Tänzer und Akrobaten; Akkordeonmusik, Walzer, alte Liebeslieder und traditionelle Chöre. So könnte man das Schauspielereignis beim FNT 2014 Donka — Ein Brief an Tschechow“ zusammenfassen. Dieses wurde von der Gesellschaft Finzi Pasca aus der Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Theaterfestival Tschechow produziert. Buch und Regie gehören dem berühmten Daniele Finzi Pasca. Maria Bonzanigo, Mitgründerin der besagten Gesellschaft, hat gemeinsam mit Finzi Pasca auch die Choreografie gestaltet. Die Künstlerin hat sich in Bukarest aufgehalten und von ihr erfuhren wir die Geschichte dieses visuellen Gedichts:



    Wir als Kreationsteam haben viel mit Tschechows Tagebuch gearbeitet. Wir haben alles gelesen, aber besonders hat uns die Reise nach Sachalin und das Leben als Arzt und als Mensch, aber auch als Schriftsteller und Angler interessiert… Also mehr die Person als der Künstler und der Schriftsteller. Wir waren an seinem Leben, an seiner Denkweise, an seinen Visionen interessiert. Im Schauspiel treten unsere Darstellungen Tschechows auf. Wir behaupten nicht, Tschechow wäre so oder so gewesen. Es sind unsere Visionen und unsere Huldigung Tschechows.“




    Für diejenigen, die das Schauspiel nicht gesehen haben, beschreibt Maria Bonzanigo die geschaffene Atmosphäre so:



    Voll von Licht, Farbe, eine Mischung zwischen Wirklichkeit und Traum. Es gibt eine Mischung von Ton, Text und Bühnensetzung, die ein einzigartiges, weniger vernünftiges Bild schafft, das eher das Ergebnis der Vorstellungskraft ist. Die Darsteller sind sehr gro‎ßzügig und einfühlsam. Jeder von ihnen hat seine eigene Einstellung Tschechow gegenüber und liebt Tschechow und drückt das aus, was Tschechow für ihn darstellt. Ich denke, dass das sehr aufregend ist.“




    Ein weiteres Schauspiel der 24. Auflage von FNT, das in die Kategorie Ereignisse“ eingestuft werden kann, war Die Nashörner“ von Eugène Ionesco. Inszeniert von Robert Wilson im Nationaltheater Craiova, markierte das Schauspiel den offiziellen Abschluss des Festivals. Somit reiste am 2. November der Gro‎ßteil der Gäste von FNT für einige Stunden nach Craiova.



    Die neue Inszenierung Robert Wilsons in Craiova war ein Triumph. Wilson hat verstanden, dass das kein Schauspiel des Kalten Krieges mehr war. Es war eine Geistesverfassun“, schrieb der Theaterkritiker John Elsom. Der junge Regisseur Bobi Pricop war Robert Wilsons Assistent beim Schauspiel Die Nashörner“ und berichtet über die Beziehung des Regisseurs zum Theater in Craiova und dem Theaterstück von Ionesco:



    Ich denke, dass er in erster Linie von den Schauspielern angezogen war, die er hier in Rumänien kennengelernt hat. Er hatte zwei gro‎ße Augenblicke, in denen er den Texten von Ionesco begegnet und Ionesco selbst in den 1970ern getroffen hat. So ist es gewesen. Es war ein Treffen, eine Kollision, worüber ich nicht theoretisieren kann. Das erscheint mir in dem Schauspiel lebendig: diese Kollision zwischen Ionesco und Wilson. Weil zu einem gewissen Zeitpunkt Eugène Ionesco gesagt hat, er möchte, dass seine Schauspiele von Wilson inszeniert werden. Letztendlich passiert das und ich bin froh, dass dies in unserem Land passiert. Es ist eine Begegnung, deren Zeuge man sein muss. Vielleicht werden daraus auch andere Schauspiele entstehen und es ist deutlich, dass dies Ionesco, Wilson und seinen Visionen zugutekommt.“




    Zum ersten Mal hat das Nationale Theaterfestival auch eine eigene Produktion gehabt. Es handelt sich um das berühmte Musical West Side Story“. Dieses wurde von dem Choreografen Răzvan Mazilu inszeniert, der für diese Produktion 21 junge Schauspieler ausgewählt hat. Răzvan Mazilu, über die Wahl dieses Musicals und über die Überschrift Das Manifest einer Generation“, eine Idee der künstlerischen Leiterin Marina Constantinescu:



    Ursprünglich schlugen wir eine Musicalwerkstatt vor, die im Rahmen von FNT auch ihr Ergebnis präsentiert. Allerdings haben sich die Dinge entwickelt und sind immer wichtiger und bedeutender geworden. Wir sind somit zu diesem für mich besonderen Ergebnis gekommen, denn das Projekt hat eine besondere Ladung. Es handelt sich um ein Projekt der Gro‎ßzügigkeit, ein Projekt, das einer ganz talentierten Generation Chancen gewähren möchte, die zu wenig Chancen im Theaterwesen bekommt. Die »West Side Story« ist selbst ein Manifest. Ein Manifest über Freiheit, Frieden, Menschlichkeit, Freude, über Jugend. Deshalb war ich der Meinung, dass dieses Buch sehr gut zu diesen jungen Künstlern passt, es scheint wie für sie geschrieben zu sein.“




    Zum Schluss stellen wir Ihnen die Meinung der rumänischen Journalistin Irina Wolf vor, die in Wien lebt und beim FNT zu Gast war, über die Initiative einer Produktion des Festivals und über die ganze Auflage 2014:



    Mir scheint es eine sehr gute Idee zu sein, die die Richtung verfolgt, die international auch verfolgt wird. Die Mehrheit der Festivals hat eine eigene Produktion oder Koproduktionen mit anderen Festivals. Auch die Wiener Festwochen und die Salzburger Festspiele, um mich auf die Festivals in Österreich zu beziehen. Ich glaube, dass die Säle sehr voll waren, das Publikum bestand meistens aus jungen Leuten. Diese Offenheit der Jugendlichen hat mich sehr gefreut, denn es waren nicht nur Theaterstudenten. Au‎ßerdem war die Organisation sehr gut. Ich freue mich auch, dass ich einen neuen Saal in Otopeni kennengelernt habe. Erwähnenswert ist auch die Liveübertragung auf der Webpublikation adevarul.ro. Täglich war ein Schauspiel für die Liveübertragung geplant. Somit war dieses auch für in Ausland lebende Rumänen sichtbar, die auf diese Weise mit dem Festival in Kontakt treten konnten.“




    Die 24. Auflage des Nationalen Theaterfestivals wurde vom Rumänischen Theaterverband UNITER zwischen dem 24. Oktober und dem 2. November veranstaltet. Radio Rumänien war traditionsgemä‎ß Partner dieses Ereignisses.