Tag: Renaturierung

  • Monat der Baumpflanzung: Forstamt und Volontäre wollen 23 Mio. Setzlinge pflanzen

    Monat der Baumpflanzung: Forstamt und Volontäre wollen 23 Mio. Setzlinge pflanzen

     

     

    Der Wald ist mehr als nur das Holz, das daraus gewonnen wird. Er ist ein Ökosystem, in dem viele Pflanzen- und Tierarten in Harmonie leben. Er schützt die Menschen vor Überschwemmungen und Erdrutschen, verhindert die Wüstenbildung und schützt landwirtschaftliche Flächen. Rumänien verfügt heute über rund sieben Millionen Hektar Wald. Um auf ihre Bedeutung aufmerksam zu machen, wurde 1936 der Monat der Baumpflanzung eingeführt. Er ist eine der wichtigsten forstwirtschaftlichen und umweltpolitischen Veranstaltungen, die die Öffentlichkeit und die Entscheidungsträger für die Bedeutung der Wälder und ihre wichtige Rolle bei der Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts sensibilisiert.

    Die Veranstaltung findet jedes Jahr vom 15. März bis 15. April statt. Im Einklang mit dem Forstgesetzbuch werden zahlreiche Aufforstungsaktionen sowie Bildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen durchgeführt. Die für die Aufforstung benötigten Setzlinge werden vom Nationalen Forstamt zur Verfügung stellt und die Freiwilligen bei dieser Arbeit werden logistisch unterstützt. Der Monat der Baumpflanzung überschneidet sich teilweise mit der Frühjahrsaufforstungskampagne der nationalen Forstbehörde.

     

    Die Eröffnung des diesjährigen Baumpflanzmonats fand in Anwesenheit der zentralen Behörden statt, die an einer Pflanzaktion auf dem Gelände des Forstamtes von Bacău teilnahmen. Auf einer Fläche von 1,5 Hektar wurden 3 750 Setzlinge von Weißpappeln und Schwarzpappeln gepflanzt. Die Bedeutung der Wälder für die Gesundheit der Menschen darf nicht unterschätzt werden, sagt Marius Sîiulescu, Leiter der nationalen Forstbehörde. Für alle Aufforstungsarbeiten, Ergänzungen von Plantagen, die Wiederherstellung beschädigter Forstgebiete, die Pflege von Plantagen und natürlich regenerierten Flächen sind in diesem Jahr umgerechnet knapp 60 Mio. € vorgesehen.

    Das gesamte Forstteam führt spezifische Aktivitäten durch, insbesondere Pflanzarbeiten, aber auch andere Aktivitäten, bei denen wir wissen, dass neben unseren Mitarbeitern auch Freiwilligenverbände beteiligt sind. In diesem Zeitraum finden viele forstwirtschaftliche Bildungsmaßnahmen und Sensibilisierungsaktionen für die Bevölkerung über die Bedeutung unserer Arbeit statt. In diesem Frühjahr macht das Verjüngungsprogramm der Nationalen Forstamtes 74 % des gesamten Jahresprogramms aus. Wir pflanzen rund 23 Millionen Setzlinge auf einer Fläche von 2 600 Hektar.“

     

    Im März wird auch der Internationale Tag des Waldes begangen. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 2013 beschlossen, diesen Tag am 21. März zu begehen, um das Bewusstsein für die Bewirtschaftung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung aller Arten von Wäldern zum Nutzen heutiger und künftiger Generationen zu schärfen. Die Wälder beherbergen etwa 80 % der biologischen Vielfalt der Erde und bestehen weltweit aus mehr als 60 000 Baumarten.

  • Renaturierung: Ackerland in Feuchtgebiete zurückverwandelt

    Renaturierung: Ackerland in Feuchtgebiete zurückverwandelt

    2016 werden 25 Jahre verzeichnet, seitdem das Biosphärenreservat Donaudelta in die Liste der Ramsar-Konvention mit den weltwichtigsten Feuchtregionen aufgenommen wurde. Rumänien ist seit 1991 eine Vertragspartei der Ramsar-Konvention, wodurch die unterzeichnenden Länder zusammenarbeiten, um Feuchtgebiete zu schützen. Seitdem wurden 19 rumänische Gebiete in die Liste der besagten Konvention aufgenommen. Diese sind die produktivsten Ökosysteme — Sümpfe mit Seen und Kanäle, umgeben von Moorwäldern und Schilf. Hier leben und vermehren sich viele Vogelarten. Rumänien hatte weite Ökosysteme in der flutbaren Feuchtwiese der Donau, die zur Zeit des Kommunismus in landwirtschaftliche Anbauflächen umgewandelt wurden. Umweltschutzorganisationen haben im Laufe der Zeit gemeinsam mit den Lokalbehörden versucht, diese Gebiete wieder auf ihren ursprünglichen Stand zu bringen. Der Schutz der Feuchtgebiete ist eine Priorität für den Verband WWF Rumänien, der seit einigen Jahren Projekte zum ökologischen Wiederaufbau durchführt. Camelia Ionescu, Koordinatorin für Sü‎ßwasserprojekte bei WWF Rumänien, hat Einzelheiten:



    Diese Feuchtgebiete hat es au‎ßerhalb des Donaudeltas auch entlang der Donau gegeben. Während des Kommunismus hat man einen Plan zur Sanierung der flutbaren Feuchtwiese der Donau und zur Umwandlung jener Wiesen in Anbauflächen ins Leben gerufen. Zwischen den 1960ern und den 1980ern wurden 80% der Fläche der Donaufeuchtwiese in Ackerland umgewandelt. Das hat die Landschaft, aber auch die Lebensweise der hiesigen Bewohner stark verändert. Aus Fischern wurden sie Landwirte, und der Zugang zum Wasser und zu den Wasserressourcen wurde eingeschränkt. Unser Verband, WWF Rumänien, hat versucht und versucht weiterhin die Bedeutung dieser Feuchtgebiete zu fördern und die Flächen in der Feuchtwiese der Donau aus Anbauflächen zurück in Feuchtgebiete umzuwandeln. Somit wird man wieder die Vorteile von damals haben und die Möglichkeit, in den betreffenden Gemeinschaften unterschiedliche wirtschaftliche Tätigkeiten zu entwickeln: Fischerei, Tourismus und weitere ökosystembezogene Tätigkeiten. Wir haben begonnen, verschiedene Zonen aufzuarbeiten, wo wir die Möglichkeit eingeschätzt haben, ökologische Wiederherstellungsarbeiten durchzuführen. Wir haben im Donaudelta, in der Ortschaft Mahmudia gearbeitet, wo ein Wiederaufbauprojekt einer Fläche von 1000 Ha zu Ende geführt wurde. Dann haben wird in der Mehedinţi-Gegend eine Reihe von Landflächen zugunsten der Natur und der Gemeinde in Gârla Mare aufbereitet. Genauso im Landkreis Olt, bei Balta Geraiului, da hatten wir einige Projekte, wo wir es geschafft haben, eine Reihe von Feuchtgebiet-Ökosystemen wiederherzustellen.“




    Neulich hat in der südrumänischen Hafenstadt Giurgiu ein Seminar über die Vorteile und Dienstleistungen stattgefunden, die der ökologische Wiederaufbau entlang der Donau-Feuchtgebiete bringt. Ziel des Seminars war die Förderung des ökologischen Wiederaufbaus dieser Zonen, um der Naturerhaltung und den Lokalgemeinden an der Donau entgegenzukommen. Eine gute Nachricht ist, dass ab diesem Jahr über eine Milliarde Euro aus europäischen Fonds für den ökologischen Wiederaufbau von Habitaten, für den Ausbau der Infrastruktur, die Erhaltung der Biovielfalt und die Entwicklung des Tourismus im Donaudelta zugewiesen werden.

  • Ökologische Umgestaltung: WWF Rumänien setzt Renaturierungsprojekt im Donaudelta um

    Ökologische Umgestaltung: WWF Rumänien setzt Renaturierungsprojekt im Donaudelta um

    Die Ortschaft Mahmudia im Donaudelta liegt am Donauarm Sfântu Gheorghe und ist für ihre reiche Tier- und Pflanzenwelt bekannt. Die Donau schafft im Gebiet die Bedingungen für eine reiche Vegetation, insbesondere Schilf und Weide sind hier zu finden, und bietet zahlreichen Fisch- und Vogelarten einen Lebensraum. In den Achtzigern deichte das kommunistische Regime das Gebiet ein und somit wurden weite Teile von Mahmudia in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt. Die mit der Zeit verlassenen Anbauflächen konnten aber nicht mehr landwirtschaftlich produktiv genutzt werden und wurden somit zur Viehweide. Die ökologische Umgestaltung des Gebietes schien also die einzige Lösung für die Natur und die Einwohner der Region zu sein. Der Lokalrat Mahmudia hat neulich in Partnerschaft mit der Umweltorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) und der Verwaltungsbehörde Donaudelta: Biosphärenreservat“ ein Projekt zur Renaturierung des Gebietes Carasuhat in Mahmudia erfolgreich zu Ende gebracht. Die Koordinatorin der Sü‎ßwasser-Projekte bei WWF Rumänien, Camelia Ionescu, kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    2014 haben wir die Arbeiten bei der ökologischen Umgestaltung des Gebiets Carasuhat in Mahmudia begonnen, gestartet wurde aber das Projekt einige Jahre zuvor, als wir diese Arbeiten geplant und dabei identifiziert hatten, was für eine Vegetation für das jeweilige Areal überhaupt geeignet wäre. Wir wollten in diesem Donaudelta-Gebiet die Donaudelta-Pflanzen- und –Tierwelt mit allem, was sie mitbringen, wiederherstellen und versuchten zudem, das Gebiet für die Lokalgemeinde zugänglich zu machen. Nicht zuletzt schenkten wir dem Beitrag dieses Gebietes zur Naturbewahrung, zum Schutz der Spezies und der naturnahen Lebensräume im Donaudelta eine besondere Aufmerksamkeit, damit alle Bedingungen für einen Reichtum an Arten bei Tieren und Pflanzen in diesem Areal geschaffen werden, wo vor den achtziger Jahren zahlreiche Spezies existiert hatten. Diese Feuchtgebiete mit einer reichen Biodiversität wurden nicht nur hier in Mahmudia, sondern auch in weiteren Gebieten der Donau entlang und im Donaudelta in Anbauflächen umgewandelt. Das Einzigartige bei diesem Projekt besteht darin, dass es die Lokalgemeinde sehr wünschte und bei seiner Umsetzung mitmachte. Die Einwohner dieser Gebiete haben verstanden, welche Vorteile die Umwandlung einer Anbaufläche in eine naturnahe Fläche mit sich bringt. Es handelt sich um mehrere Touristen, mehr Fisch neben einer intensiv betriebenen Landwirtschaft.“




    Durch dieses Projekt wurde das hydrologische System wiederhergestellt, das allen dem Donaudelta spezifischen Pflanzen-, Vogel- und Fischarten einen naturnahen Lebensraum anbietet. 18 Arten von natürlichen Lebensräumen wie Teiche, Bäche und Wasserkanäle wurden wiederhergestellt und diese bieten zahlreichen Pflanzen-, Vogel- und Tierarten einen lebensnotwendigen Raum zur Ernährung und Reproduktion. 10 Hektar Weide und Pappel wurden bereits gepflanzt, das Areal wurde umzäunt, 20 Plakate eingebaut, die über das richtige Umsetzen der Konservierungsma‎ßnahmen informieren und auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit im Gebiet aufmerksam machen. Die ökologische Umgestaltung soll laut Initiatoren des Projektes zu einer Wohlstandssteigerung im Donaudelta führen, denn es wird in der Region vielfältige Möglichkeiten für wirtschaftliche Tätigkeiten und insbesondere für Tourismus geben.



    Das Projekt der Renaturierung des ehemaligen Landwirtschaftsgebiets Carasuhat beziffert sich auf 2,5 Millionen Euro und wird durch Europäische Fonds für Regionalentwicklung mitfinanziert.

  • Umweltprojekt: Donaukarawane wirbt für Renaturierung

    Umweltprojekt: Donaukarawane wirbt für Renaturierung

    Durch die Donaukarawane will WWF Romania auf die Bedrohungen für diesen gro‎ßen europäischen Strom aufmerksam machen — es geht nicht nur darum, Risiken für Mensch und Natur aufzuzeigen, sondern auch Lösungen für die Beseitigung der Gefahren vorzulegen. Das Projekt wird in sechs Donauländern umgesetzt: Österreich, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien und Bulgarien und zielt auf die Wiederherstellung der Feuchtgebiete und der flutbaren Niederungen entlang der Donau und ihrer Nebenflüsse ab. Die Karawane hält in fünf rumänischen Städten. Adriana Trocea, die beim WWF Rumänien für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, kennt mehr Einzelheiten: Die Karawane ist letztes Jahr in Serbien losgefahren, war dieses Jahr schon in Bulgarien und ist bereits in Rumänien eingetroffen. Den ersten Stopp legten wir in Drobeta Turnu Severin am 5. Juni ein, dem Tag der Umwelt. Dann war Bukarest an der Reihe, jetzt geht es nach Constanţa, wo wir am 9. Juni eintreffen. Zuletzt machen wir in Tulcea und dann in Mahmudia Halt. Die Donaukarawane geht dann weiter nach Ungarn und in andere Länder der Region. In jeder Stadt organisieren wir für Naturliebhaber eine Fotoausstellung und bieten den Menschen interaktive Spiele an, bei denen sie ihre Kenntnisse über die Donau und über die von ihr abhängenden Tier- und Pflanzenarten auf die Probe stellen können. Unsere eigenen Experten und viele Freiwillige sind vor Ort und geben Informationen über Themen wie Renaturierung und Feuchtgebiete. In Drobeta Turnu Severin haben wir sehr viel junges Publikum gehabt von den dortigen Schulen, auch weil wir mit den Kollegen vom Nationalpark Eisernes Tor ein gutes Programm gemacht haben, das über 500 Menschen überzeugte”, erläutert Adriana Trocea.




    Seit Ende des 19. Jahrhunderts haben menschliche Eingriffe über 80% der Feuchtgebiete der Donau zerstört. Entlang der Donau und ihrer Nebenflüsse wurde Wasserkraftwerke, Deiche und Polder gebaut, die das Ökosystem der Niederungen stark negativ beeinflussten. Die Störe, die wertvollsten Donaufische, wurden ihrerseits bedroht. WWF Rumänien engagiert sich seit Jahren für die Wiederherstellung der Habitate dieser Fische, aber auch generell für den Schutz betroffener Arten, darunter der Zwergscharbe oder der Moorente, sagt wiederum die Umweltschützerin Ioana Cenuşă vom WWF in Rumänien: Vor zwei Jahren haben wir ein Projekt abgeschlossen, das vier Jahre gedauert hat und dessen Erfolg am Zusammenfluss von Olt und Donau zu sehen ist, im Geraiului-Gebiet. Über 950 Hektar sind dort renaturiert worden. Zehn Hektar Wei‎ßpappel und Weide wurden gepflanzt. Dieses Projekt ist ein Modell für alle Feuchtgebiete entlang der Donau, die vor 20 Jahren trocken gelegt wurden”.




    Der Umweltverein will jetzt auch im Natura 2000 Gebiet von Gruia-Gârla Mare im Landeskreis Mehedinţi eingreifen — das ist ein Sumpf- und Waldgebiet auf 2756 Hektar in der Donauniederung. Rund 650 Hektar einer ehemaligen eingedämmten Fischfarm sollen wieder an die Donau angeschlossen werden. In den ehemaligen Trockengebieten wächst die Natur bereits wieder nach.