Tag: Rettet die Donau und das Delta

  • Umweltverein für nachhatlige Entwicklung im Donaudelta feierte sein 10-jähriges Jubiläum

    Umweltverein für nachhatlige Entwicklung im Donaudelta feierte sein 10-jähriges Jubiläum

    Salvaţi Dunărea şi Delta“ (Rettet die Donau und das Delta“) ist ein bekannter rumänischer Umweltverein, der unter dem Motto Im Kampf mit den Menschen, zum Schutz der Natur und schlie‎ßlich der Menschen zuliebe“ aktiv ist. Seit 10 Jahren setzt sich der Umweltverein für den Schutz des Biosphäre-Reservats Donaudelta ein; während dieser Zeit wurden zahlreiche Projekte mit positiven Ergebnissen durchgeführt. Alles begann vor 10 Jahren mit einem Protest gegen die ukrainischen Behörden, die den Bau eines Schifffahrtskanals planten, wodurch aber der Lebensraum der Möwen im Donaudelta gefährdet worden wäre. Infolge des Protests wurden die internationalen Einrichtungen auf die Situation aufmerksam, sie schalteten sich ein und schraubten den Bau-Enthusiasmus der Ukraine etwas herunter. Seitdem führt der Umweltverein Rettet die Donau und das Delta“ zahlreiche Projekte mit gro‎ßem Erfolg. Mehr dazu vom Vereinsleiter Liviu Mihaiu:



    Die wichtigsten Resultate unserer Zusammenarbeit mit den beteiligten Gemeinden und den Entscheidungsträgern beziehen sich auf das Fischen der Störe im Donaudelta. Infolge unserer Aktionen ist das Fischen von Stören im Donaudelta verboten; erlaubt wird nur das Fischen zu wissenschaftlichen Zwecken. 2006, als dieses Verbot in Kraft trat, war Rumänien die zweitgrö‎ßte Wirtschaftskraft in puncto Störe, nach dem Iran. Störe werden des Kaviars und ihres wohlschmeckenden Fleisches wegen gefischt. Deshalb ist diese seit Millionen Jahren im Donaudelta existierende Fischgattung durch die Wilderei besonders gefährdet. Inzwischen sorgt man dafür, dass Störe geschützt werden. Ferner führten wir ein Projekt zum Gesundheitsschutz der Kinder durch, die im Donaudelta leben. Es ging dabei um 800 Kinder aus 60 Gemeinden im Donaudelta; wir besuchten sie und organisierten mit ihnen Aktionen mit Informationen zum Gesundheitsschutz. Ich kann schon sagen, dass infolge dieses Projekts, das wir in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst SMURD und einigen Privatunternehmen durchgeführt haben, viele Kinder jetzt gesünder sind. Infolge unserer Projekte ist auch eine Bibliothek entstanden. Wir haben ein Donaudelta-Atlas und einen Donaudelta-Führer erarbeitet, und wir haben 65 Kurzfilme über Biodiversität und eine Dokumentation mit dem Titel »Das Donaudelta, das verlorene Paradies« gedreht. Ferner verfassten wir ein Lehrbuch für Lehrer und Schüler; es hei‎ßt »Das Buch der blauen Donau« und kann im Wahlfachunterricht von der 5. bis zur 8. Klasse benutzt werden. Wir bildeten auch ein landesweites Netz der Vereine zur Kommunalentwicklung im Bereich Abfallmanagement und wir gründeten auch ein System zum integrierten Abfallmanagement im Donaudelta. Ferner führen wir auch viele EU-unterstützte Umweltprojekte durch.“




    Der Umweltverein Salvaţi Dunărea şi Delta“ (Rettet die Donau und das Delta“) startete auch eine Initiative zum Erklären der Zone Văcăreşti (eine naturbelassene Biodiversitätsoase im Süden Bukarests) zum Naturpark, und veranstaltete fünf Gastronomie-Festivals unter dem Motto D-ale Gurii Dunării“ (zu deutsch in etwa: Es mundet uns an der Donau-Mündung“), sowie sechs landesweite Symposien mit dem Titel Avem o Deltă. Cum procedăm?“ (Wir haben ein Donaudelta. Was tun wir dafür?“) In den 10 Jahren seiner Existenz erhielt der Umweltverein Salvaţi Dunărea şi Delta“ (Rettet die Donau und das Delta“) fünr Preise bei Galaveranstaltungen der Zivilgesellschaft, einen Preis von der Europäischen Kommission und einen Preis vom US-State-Department.

  • Das Văcăreşti-Delta und seine Bewohner

    Das Văcăreşti-Delta und seine Bewohner

    Mitte der 1980er Jahre beschloss das kommunistische Regime, ein symbolisches Denkmal der Hauptstadt Bukarest niederzurei‎ßen: das Kloster Văcăreşti, das Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. In der Nähe des ehemaligen Klosters sollte ein künstlich angelegter See eingerichtet werden, die Bauarbeiten hatten bereits früher begonnen. Als der antikommunistische Aufstand 1989 ausbrach, verzichteten die Behörden auf das geplante Projekt und das 190 Hektar breite Gelände wurde indes zu einem Feuchtgebiet, das ebenfalls einen gro‎ßen wissenschaftlichen Wert aufwies. Es handelte sich um ein wahres Ökosystem mit einer Tier- und Pflanzenwelt, die jener eines Deltas ähnlich sind. Über 90 Vogelarten (Reiher, Kormorane, Möwen, Schwäne, Blässhühner, Wildenten — viele davon durch internationale Regelungen geschützt), Säugetiere, Fische, Amphibien fanden hier ein Zuhause. Es gibt zudem klare Beweise dafür, dass im Văcăreşti-Delta“ auch der Otter lebte.



    Die Nichtregierungsorganisation Rettet die Donau und das Delta“ hat ein Projekt angesto‎ßen, das den Văcăreşti-Sumpf zu einem Naturpark in der Stadt umwandeln soll. Um ein deratiges Projekt zu entwickeln, müsste man nicht nur bürokratische, sondern auch soziale Schwierigkeiten aller Art überwinden. Der Leiter der Organisation Rettet die Donau und das Delta“, Dan Bărbulescu, erläutert:



    In diesem Gebiet üben viele die Wilderei aus. Wir sind der Meinung, dass sich die rumänischen Behörden mehr dagegen einsetzen müssten. Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium entwickelt. Wir kommen mit Vertretern des Ministeriums regelmä‎ßig zu Gesprächen über dieses Projekt zusammen. Das Projekt ist auf den ersten Blick leicht umzusetzen, in Wirklichkeit müssen wir aber viele Schwierigkeiten überwinden. Selbst mit der Unterstützung des Umweltministeriums legt uns die Mentalität verschiedener Beamten zahlreiche Hindernisse in den Weg. Das Areal hat zudem das Interesse einiger Immobilieninvestoren erweckt, die hier Wohnblocks und Shopping Malls bauen wollen.“



    Der Văcăreşti-Sumpf gehört derzeit niemanden, das Areal bietet obdachlosen Menschen eine Beherbergung. Andere fischen oder sammeln Abfall, der hier in gro‎ßer Menge existiert. Die meisten erwarten Spenden von Wohltätigkeitsorganisationen. So ist der Fall von Aurelia, die in der Gegend in einer improvisierten Baracke wohnt. Sie ist nicht die einzige, die hier eine Unterkunft gefunden hat.



    Wir sind eine Familie — ich, der Ehemann, die Kinder und die Schwiegermutter — und neben uns wohnt sein Bruder, mit ihm auf dem selben Hof wohnen noch weitere 5-6 Familien. Etwas weiter vor leben noch drei Familien, sie haben sieben Kinder. In einer anderen Baracke lebt noch eine Familie mit 12 Kindern. Es ist sehr schwer für uns, so zu leben. Vor allem für die Kinder ist es schwer in der Schule, sie haben ja kein Licht, um ihre Hausaufgaben zu machen. Wir haben auch keine Heizung.“



    Die widrigen Bedingungen machen es den Familien sehr schwer, die Kinder zur Schule zu schicken. Und dennoch besuchen die zwei älteren Jungen und die zwei Mädchen ziemlich regelmä‎ßig den Unterricht. Weil ihre Familie seit geraumer Zeit über keine eigene Wohnung verfügt, konnte die mittlere Tochter, Alina, nicht rechtzeitig eingeschult werden. Sie ist jetzt 12 Jahre alt und erst in der dritten Klasse. Wenn sie manchmal danach gefragt wird, warum sie mit 12 erst die dritte Klasse besucht, antwortet Alina:



    Weil mich meine Mutter spät zur Schule geschickt hat. Es hätte mir gefallen, wenn ich früher dorthin gegangen wäre und mehr gewusst hätte. In Zukunft würde ich gerne gut lernen.“



    Die Familie muss seit vielen Jahren unter diesen Umständen leben, erzählt Aurelia.



    Seit 15 Jahren leben wir so, wie Sie sehen können, in Baracken. Wir hatten auch im Metalurgiei-Viertel früher Baracken; dort haben wir 13 Jahre lang gewohnt, auf einem Grundstück, das verkauft wurde. Hierher bin ich auf Empfehlung meines Bruders gekommen. Er hat mich hierher gebracht, weil er ebenfalls hier wohnt. Ich wei‎ß gar nicht, wem dieses Grundstück gehört. Wir gehen durch die Plattenbauten, sammeln wiederverwertbares Material ein, von Plastikflaschen bis hin zu Altpapier, Konservendosen und Kupferkabeln. Wir kennen uns mit dem Angeln nicht aus. Wir kommen über die Runden, wie wir das bereits seit Jahren tun. Und wir werden so weitermachen, bis wir einen Arbeitsplatz gefunden haben.“



    Mit der Verbesserung der Lebensbedingungen und der Berufssituation befasst sich seit einigen Jahren der Verein Samusocial. Die angebotene Unterstützung besteht aus der Besorgung von Personalausweisen, Schulsachen, Kleidung und Schuhen und der Hilfe bei der Arbeitssuche. Und das ist aus mehreren Gründen problematisch, wie Monica Tăutul von Samusocial berichtet:



    Wir finden Arbeitsplätze für diese Menschen, die meisten sind aber Saisonjobs. Wir müssen leider über Schwarzarbeit reden. In kurzer Zeit kommen sie zu ihrem alten Leben zurück und verlangen unsere Hilfe. Wir als Verband nehmen uns vor, nebst einem Arbeitsplatz auch eine Wohnung für diese Menschen zu finden. Eine Person, die auf der Stra‎ße schläft, kann natürlich nicht gut arbeiten, weil sie sich nicht gut ausruht. Die Ernährung ist nicht sehr bedeutend. Wesentlicher ist die Hygiene. Der Arbeitgeber denkt, dass diese Personen nicht einmal die Grundpflichten erfüllen können und verzichtet deshalb auf ihre Arbeit.“



    Wohnungen in Bukarest zu finden, ist allerdings keine leichte Aufgabe. Ideal wäre es für die Bewohner des Văcăreşti-Sumpfs, weiterhin hier leben zu dürfen. Die Gründer des Projekts für die Erklärung Văcăreşti-Sumpfs zum geschützten Naturpark haben konkrete Vorstellungen. Dan Bărbulescu, Exekutivdirektor des Verbandes Salvaţi Dunărea şi Delta“ (Rettet die Donau und das Delta) dazu:



    Wir wissen, dass hier zahlreiche Familien leben. Wir wollen sie nicht von hier vertreiben. Sie leben im Delta und sie müssen ihr Leben weiterhin hier verbringen. Die Lebensbedingungen müssen aber verbessert werden. Es gibt Sozialfälle und sie brauchen die Hilfe des Staates. Wir kommen mit den Ideen, eine davon wäre, dass diese Menschen eine Art Rangers, Reiseleiter oder Wächer werden könnten. Wir kommunizieren miteinander. Vor zwei Tagen hat uns ein Bewohner angerufen und gesagt, man hacke Bäume ab. Das ist ein weiteres Problem. In jedem Herbst braucht man Holz für das Feuer. Der Park muss besser überwacht werden. Die Berwohner könnten sich daran beteiligen.“



    Das Projekt erfreut sich der Unterstützung des Umweltministeriums und der Rumänischen Akademie und die Betreiber kämpfen heute gegen die Bürokratie der Lokalverwaltung und die Rückerstattungen an. Danach soll die Initiative vom Parlament gebilligt werden.



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  • Öko-Projekt in Bukarest: Der Naturpark Văcăreşti

    Öko-Projekt in Bukarest: Der Naturpark Văcăreşti

    Der im Süden Bukarests gelegene See Văcăreşti soll voraussichtlich zum Naturschutz-Areal erklärt werden. Das Projekt, das von mehreren Umweltorganisationen angesto‎ßen wurde, zielt darauf ab, den Einwohnern der chaotischen Stadt Bukarest die Gelegenheit anzubieten, freie Luft zu atmen und sich der wilden Natur inmitten der Stadt zu erfreuen. Au‎ßerdem werden sowohl Touristen, als auch Umweltforscher dieses Naturparadies inmitten der rumänsichen Hauptstat genie‎ßen.



    Vor circa zwei Jahrhunderten wurde im Schlammgebiet um den See Văcăreşti das gleichnamige Kloster gebaut, später fiel es aber den sogenannten Systematisierungsarbeiten“ Ceauşescus zum Opfer. Hier wurde infolgedessen ein Stausee als Teil der komplexen Einrichtung des Flusses Dâmboviţa angelegt. Der See war Bestandteil des Schutzsystems der rumänischen Hauptstadt gegen Hochwasser und Überschwemmungen. Die Bauarbeiten begannen 1986, nach 1989 hörten sie aber auf und das Gebiet blieb leer. Heute gibt es auf der 200 Hektar breiten Fläche zahlreiche Wasserkanäle, Sümpfe und Schlammgebiete die vom unterirdischen Wasser versorgt werden und die somit die Existenz einer reichen Pflanzen- und Tierwelt mit Reihern, Kormoranen, Möwen, Schwanen, Blässhühnern, Wildenten und Füchsen ermöglicht haben. Während des Frühlings- und Herbstvogelzugs spielt das Gebiet eine äu‎ßerst wichtige Rolle für viele seltene Zugvogelarten. Ein unerwartet reiches natürliches Ökosystem, das einem Delta spezifisch ist, entwickelte sich hier im Laufe der Zeit und der Damm um den Sumpf herum bildet eine Grenze zwischen dem Naturgebiet und der geräuschvollen Stadt.



    Voriges Jahr unternahmen viele Umweltorganisationen die ersten Schritte zum Schutz dieses Areals. Der Direktor der Umweltorganisation Salvaţi Dunărea şi Delta“ (Rettet die Donau und das Delta), Dan Bărbulescu, mit Einzelheiten:



    Es handelt sich um ein Feuchtgebiet mit natürlichen Qullen. Weil der Zugang der Menschen eingeschränkt ist, hat sich hier ein interessantes Ökosystem entwickelt, ein hundert prozentig natürliches System. Da dieses System unter den Betongebäuden der Stadt entstanden ist, verleiht ihm dieser Aspekt irgendwie landschaftliche Merkmale. Dieses Areal hat ebenfalls einen deutlichen wissenschatlichen und natürlichen Wert und dies bewegte zahlreiche Nichtregierungsorgansationen dazu, ein Projekt anzusto‎ßen, das auf die Umwandlung des Gebietes in ein Naturpark abzielt. Die Intiative entstand voriges Jahr, als eine Expertengruppe alle Tierarten, die hier leben, näher untersuchte, infolgedessen einen Bericht verfasste, den sie ferner der Rumänischen Akademie zuschickte. Die Rumänische Akademie stimmte demnach im Monat Mai 2013 der Gründung des Naturparks Văcăreşti zu.“



    Umweltforscher stuften das Areal als Ökosystem mit den Merkmalen eines wilden Naturhabitats ein. Das Gebiet Văcăreşti sei ein relevantes Beispiel der Schaffenskraft der Natur und Bukarest schlie‎ße sich somit den Welthauptstädten London, Berlin oder Prag an, wo es solche Naturschutzgebiete gibt, sagte unser Gesprächspartner Dan Bărbulescu:



    Hier leben mehr als neunzig Volgelarten, vierzig davon sind europaweit geschützte Arten. Dem Gesetz nach werden sie als gefährderte Arten betrachtet, die unter Naturschutz stehen müssen. Hier gibt es Otter, Schlangen, allerlei Insekten, also eine äu‎ßerst interessante Landschaft. Nach der Zusage der Rumänischen Akademie müssen die Bukarester Behörden gewisse Schutznormen für dieses Areal festlegen. Es handelt sich um ein natürliches Areal mit einer bedeutenden wissenschaftlichen, touristischen und erzieherischen Dimension. Es ist ein lebendiges Museum, wo die Bukarester die Natur in ihrer intimsten Form bewundern können. Das wird voraussichtlich der erste innerstädtische Naturpark in Rumänien sein. Das Areal erstreckt sich über 200 Hektar, es ist riesengro‎ß im Vergleich zu ähnlichen Parks in Europa, wo solche Areale 15-30 Hektar messen. Im Vergleich zu solchen Parks in Europa kann man auch sagen, dass es sich bei uns um ein authentisches Naturareal handelt, das sich hier natürlich entwickelte und daher wert ist, von der Stadt geschützt zu werden.“



    Die Umweltorganisation Rettet die Donau und das Delta“ hat jüngst zusammen mit dem Verband Let’s do it, România“ eine Reinigungskampagne am Văcăreşti-See organisiert. Mehr als 300 Freiwillige haben sich daran beteiligt. Bei der Aktion wurden über 700 Säcke von wiederverwertbarem Abfall aufgesammelt. Die Aktion ist Teil des Projektes Naturpark Văcăreşti — eine Oase inmitten der Betonwüste”. Dan Bărbulescu kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten zum Projekt:



    Wir haben eine Lektion im Freien für die nahegelegenen Schulen organisiert, es gab Umweltschutz-, Biologie- und Geologie-Workshops, die wir zusammen mit Experten unserer Initiativegruppe für Kinder und Lehrkräfte veranstaltet haben. Die Kinder haben sich sehr gefreut, als unser Kollege, der Herpetologe, eine Schlange gefunden hat oder als sie einen Falken gesehen haben. Dieses Areal kann als lebendiges Labor für die Schüler und Lehrkräfte der nahegelegenen Schulen eingerichtet werden.“



    Die freiwilligen Aktionen sind Teil einer Förderungskampagne für den Naturpark Văcărești. Demnächst sollen Arbeitstreffen zwischen Umweltschutzorganisationen und Vertretern des Umweltministeriums stattfinden. Die Befürworter des Projektes wollen ferner die öffentliche Petition unterstützen, die die Behörden in Frage der Gründung des Naturparks Văcărești zur Eile drängen soll. Die Petition kann ab dem 26. September auf der Facebook-Seite des Naturparks Văcăreşti unterzeichnet werden.



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  • Die rumänische Zivilgesellschaft zeichnet ihre Eliten aus

    Die rumänische Zivilgesellschaft zeichnet ihre Eliten aus

    Die besten Projekte wurden im Rahmen der 17 Sektionen ausgezeichnet. Es wurde zudem ein Gro‎ßer Preis verliehen. Die ausgezeichneten Projekte haben kranke Kinder, junge Künstler, alleinlebende alte Menschen unterstützt. Zudem gab es auch Projekte für verlassene Parks oder gefährdete Ökosysteme.



    Der 1. Preis der Sektion Erziehung, Bildung, Forschung“ ging an den Verband Little People“ für das Projekt Meine Schule im Krankenhaus“. Der Verband Little People“ hat eigentlich 5 Preise gewonnen, nicht nur für Meine Schule im Krankenhaus“, sondern auch für die Projekte Paralympische Meister“, Die Zeitschrift Temerarii“ und Ich habe keine Angst!“. Im Rahmen des Projekts Meine Schule im Krankenhaus“, das den Gro‎ßen Preis gewonnen hat, wurden für Kinder, die in Onkologie-Abteilungen hospitalisiert sind, Lehrkurse in Krankenhäusern organisiert. Oana Rusu, Pressesprecher des Verbandes Little People“ war bei der Preisverleihung anwesend:



    Wir werden diesen Preis mit allen Kindern, denen die Schule wichtig ist, teilen. Wir danken, dass sie uns helfen, wenn wir jedem Kind den Weg zur Schule zeigen und ihm beibringen, dass es trotz aller Schwierigkeiten Schule und Bildung braucht. Es ist unglaublich, was im Krankenhaus passiert. Die Kinder können dann weiter zusammen mit ihren Kollegen die Schule besuchen und sich aus der Gesellschaft nicht mehr ausgegrenzt fühlen.“



    In der Sektion Kunst und Kultur“ gewann das Projekt Junge Talente“ der Stiftung Prinzessin Margarita von Rumänien“ den 1. Preis. Seit mehreren Jahren bekommen junge Musiker und bildende Künstler, die über keine finanzielle Ressourcen verfügen, Stipendien für die Fortsetzung ihrer künstlerischen Bildung. Mugurel Mărgărit-Enescu, Exekutivdirektor der Stiftung Prinzessin Margarita von Rumänien“ erläutert:



    Es ist ein sehr schönes Projekt, das uns sehr zu Herzen liegt. Es bietet begabten jungen Leuten, die aus benachteiligten Familien stammen, eine Chance an. Ohne diese Unterstützung — Stipendien, Mentoring und Förderung — würden sie aufgeben und ganz Rumänien würde verlieren. Man würde das Schöne, das sie schöpfen nicht mehr erleben können. Es ist ein in der Tradition des Königshauses eingeleitetes Projekt die Kultur zu unterstützen.“



    In manchen Bukarester Plattenbau-Vierteln fehlen die Grünflächen und Spielplätze für Kinder. Die Bürger des Viertels Drumul Taberei haben aber einen Verband gegründet um zwischen den Plattenbauten einen Park einzurichten. Ihre Bemühungen wurden mit dem 1. Preis der Sektion Bürgerliches Verhalten und öffentliche Beteiligung“ belohnt. Delia Mihalache, Mitglied der Bürgerinititative-Gruppe Callatis-Drumul Taberei, hat den Preis für die Einrichtung des Parks Istru empfangen:



    Wir widmen diesen Preis denen, die einen anderen Park verteidigen, den Gezi-Park in Istanbul. Sie verteidigen auch das Recht, im eigenen Land ehrenhaft leben zu können und das Recht, gefragt zu werden, wenn Ma‎ßnahmen, die dich betreffen, umgesetzt werden. Wir hoffen, dass dieser Preis auch uns die Türen der öffentlichen Sitzungen des Bukarester Rathauses öffnen wird. Uns und anderen interessierten Bürgern.“



    In der Sektion Gesundheit“ gewannen zwei Kandidaten den 1. Preis: Die Stiftung Heilige Irene“ für das Projekt Milderung der von Krebs herbeigeführten Leiden“ und der Verband M.A.M.E für das Projekt Die Kindheit muss nicht im Krankenhaus verbracht werden“. Die Stiftung Heilige Irene“ entwickelt palliative Behandlungen für Krebskranke. Ema Mădălina Popescu, Vorsitzende der Stiftung:



    Ich danke Ihnen im Namen der Krebskranken, die diskret mit dem Trauma ihrer Leiden, der Verlassenheit, der Gleichgültigkeit und des Unbehagens, die sie den anderen verursachen, leben. Unser Team schafft es immer schwerer, dem totalen Desinteresse der Regierung entgegenzuwirken.“



    Maria Culescu, Gründerin des Verbades M.A.M.E., wei‎ß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, sein Leben im Krankenhaus zu verbringen. Deshalb organisiert sie periodisch in Rahmen des Projekts Milderung der von Krebs herbeigeführten Leiden“ Kunst-Workschops, Events und Aufführungen, um den Stress der Behandlung zu vermindern. Maria Culescu:



    Ich hatte Glück, Kollegen zu haben, die mich unterstützen und lieben. Ich bin eine ehemalige Krebskranke, die sich für Krebskranke einsetzt. Ich bedanke mich bei unserem Team und unseren Partnern.“



    Der erste Preis der Sektion Umweltschutz“ ging an den Verband Rettet die Donau und das Delta“ für das Projekt Auf Jäger-Jagd im Biosphärenreservat Donaudelta“. Der Verband hat sich gegen die Legalisierung der Jagd im Donauldeta eingesetzt. Liviu Mihaiu, der Vorsitzende des Verbandes, nahm den Preis entgegen:



    Mein Plädoyer richtet sich nicht an das Team, mit dem ich so viel in der Kampagne zu tun hatte. Es richtet sich an die Zivilgesellschaft, die hier im Saal präsent ist. In diesem Land haben wir für weitere fünfzig Jahre Arbeit, um gut zu machen, was gut zu machen ist.“



    Die Gala der Zivilgesellschaft fand dieses Jahr unter dem Motto Auch das Gute kann sensationell sein“ statt. Eine Rekordzahl von Projekten kandidierten für die Preise. Das zeigt die Kraft dieses Sektors, der trotz der mangelnden Finanzierung viele banachteiligte Kategorien der Bevölkerung unterstützt.