Tag: Rezession

  • Nachrichten 08.01.2023

    Nachrichten 08.01.2023

    – Die erste Veranstaltung im Rahmen des Projekts “Timișoara – Kulturhauptstadt Europas 2023” ist für Montag geplant. Dabei wird die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Margaritis Schinas, den Titel im Akropolis-Museum in Athen offiziell übergeben. In diesem Jahr ist Timișoara (Westrumänien) eine der drei Kulturhauptstädte Europas, zusammen mit Elefsina in Griechenland und Veszprém in Ungarn. Die offizielle Eröffnung der Veranstaltung findet vom 17. bis zum 19. Februar statt. Im Laufe des Jahres werden mehr als 50 Aufführungen, Konzerte, Filmpremieren, Ausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen stattfinden, an denen mehr als 2 500 Künstler aus dem In- und Ausland teilnehmen.




    – Nach dem Ende der einseitigen Waffenruhe über Weihnachten ist in mehreren ukrainischen Regionen wieder geschossen worden. Laut Angaben der ukrainischen Regierung wurde in der Region Charkiw mindestens eine Person getötet. Explosionen wurden auch aus den südlichen Städten Saporischschja und Melitopow gemeldet. Im Osten griff Russland auch während der Waffenruhe weiterhin ukrainische Stellungen an, berichtet die BBC. Präsident Selenskyj bezeichnete dies als Beweis dafür, dass die Aussagen Moskaus falsch seien und der Frieden erst wiederhergestellt werden könne, wenn die russischen Streitkräfte aus seinem Land vertrieben werden.




    – Die Weltbank befürchtet, dass weitere negative Schocks die Weltwirtschaft in diesem Jahr in eine Rezession stürzen könnten, vor allem kleine Länder sind davon gefährdet. Die Warnung findet sich in dem halbjährlichen Bloomberg-Bericht über die weltweite Konjunkturlage, der am Dienstag veröffentlicht wird. Auch ohne eine weitere Krise wird sich das Wachstum der Weltwirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich deutlich verlangsamen, was auf die Straffung der Geldpolitik zur Bekämpfung der hohen Inflation, die Verschlechterung der finanziellen Bedingungen und die anhaltenden Störungen durch den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine zurückzuführen ist. Die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds, Kristalina Georgieva, warnte im Januar 2023, dass der Welt ein noch schwierigeres Jahr bevorstehe als das letzte. Die Leiterin des Internationalen Währungsfonds (IWF) warnt, dass ein Drittel der Weltwirtschaft in eine Rezession geraten wird, wenn die USA, die EU und China sich gleichzeitig verlangsamen.




    – Rund 10.000 Israelis haben am Samstagabend in Tel Aviv gegen die neue rechte Regierung protestiert. Viele Israelis sehen in den Justizreformen der Regierung unter Premierminister Benjamin Netanjahu eine Bedrohung für die Demokratie. Eine einfache Mehrheit der Abgeordneten würde es ermöglichen, Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs aufzuheben, berichtet der Korrespondent des israelischen Staatsfernsehens. Nichtregierungsorganisationen versprechen einen beispiellosen zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen die geplanten Ma‎ßnahmen, die lediglich die Personen schützen sollen, die bereits verurteilt wurden. Justizminister Yariv Levin fordert eine Regulierung der gerichtlichen Überprüfung und die Aufnahme von mehr politischen Vertretern in die Kommission, die die Richter des Obersten Gerichtshofs auswählt.




    Wetter – Die Temperaturen von 1 bis 13 Grad sind in Rumänien höher als normalerweise zu dieser Jahreszeit. Der Himmel ist überwiegend bewölkt. Im Osten können Niederschläge in Form von Schneeregen, im Süden und Südosten in Form von Graupel, Regen oder Nieselregen fallen. In anderen Regionen ist das Wetter unbeständig. Der Wind weht nur schwach bis mä‎ßig. Der Himmel ist in Bukarest wechselhaft, der Wind schwach und die Temperatur betrugt zur Mittagszeit 7 Grad.

  • Im Laden wie im Museum

    Im Laden wie im Museum

    Das Risiko einer Rezession in der Eurozone hat den höchsten Stand seit Juli 2020 erreicht, da die Befürchtung wächst, dass eine Energiekrise im Winter zu einem Rückgang der Wirtschaftstätigkeit führen wird, so die Ökonomen von Bloomberg. Haushalte und Unternehmen in Europa bereiten sich bereits auf eine mögliche Energierationalisierung vor, nachdem Russland die Gaslieferungen in die Region reduziert hat. Gleichzeitig haben sie mit einer Rekordinflation und Versorgungsengpässen zu kämpfen. Erhebungen über die Aktivität im Unternehmenssektor zeigen, dass diese seit Juli rückläufig ist. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Inflation in den letzten drei Monaten des Jahres einen Höchststand von 9,6 % erreichen wird und damit fast fünfmal so hoch ist wie das Ziel der Europäischen Zentralbank.



    Rumänien, das immer noch den Status eines Mitglieds der Eurozone anstrebt, sieht sich seinerseits mit Schwierigkeiten konfrontiert. In einem Bericht der rumänischen Nationalbank von vor etwa einem Monat wurde aufgezeigt, dass die Inflation ihre Wachstumsrate verstärkt und 15 Prozent überschritten hat, und zwar vor dem Hintergrund der Schocks, die durch die exorbitanten Preise für Energie, Kraftstoffe oder den Anstieg der Lebensmittelpreise verursacht wurden. Und die Inflation hat in diesem Jahr noch nicht ihren Höchststand erreicht, schätzte der Universitätsprofessor für Wirtschaftswissenschaften, Mircea Coșea, für Radio Rumänien:



    “Wir werden einen Anstieg der Inflation erleben. Nicht sehr viel, nicht sehr spektakulär. Aber sie wird steigen. Denn im Moment haben die wichtigen Faktoren, die zu diesem Wachstum geführt haben, nicht an Bedeutung verloren – im Energiebereich haben wir keine guten Nachrichten, die Gasabschaltung durch Russland hatte einen negativen Effekt. Was mich aber interessiert, ist die Situation in Rumänien. Diese Zahl von 15,3 % ist eine Art Durchschnittswert der Preise für viele Produkte. Im Moment interessieren wir uns für die Grundprodukte, die Produkte, die die Bevölkerung am meisten verbraucht. Diese Produkte sind Lebensmittel. Allerdings ist die Inflation hier viel höher. Es gibt einen Anstieg, der nach einigen Berechnungen 28 bis 30 % erreicht, in den letzten Tagen vielleicht sogar noch mehr. Wie können wir diese Inflation, die sich auf die Produkte bezieht, die von der rumänischen Bevölkerung am meisten konsumiert werden, so moderat wie möglich gestalten? Wunder kann man nicht vollbringen, aber man kann etwas tun, nämlich das Angebot an rumänischen Agrar- und Ernährungsprodukten erhöhen.”



    Wenn es der Exekutive gelingt, mehr rumänische Produkte auf den rumänischen Markt zu bringen, d.h. ein grö‎ßeres Angebot zu haben, erklärt Professor Coșea, wird der Import reduziert und bei dieser Gelegenheit kann die Inflation gedämpft werden. Ansonsten glaubt er nicht an die Möglichkeit, dass die Inflation in den kommenden Monaten zurückgehen wird.



    Diese könnte Mitte nächsten Jahres einen Abwärtstrend aufweisen, da Russland unter bestimmten politischen Bedingungen gezwungen sein wird, den Gasexport nach Europa wieder aufzunehmen, glaubt Mircea Coșea:



    “Im Moment hat sie einen Absatzmarkt gefunden, in China, in Indien, aber das deckt nicht das, was sie in Europa verdient hat. Im Moment gewinnt Russland, es ist der klare Gewinner der Einnahmen aus den Sanktionen, die Europa verhängt hat, aber das ist eine vorübergehende Angelegenheit. Die wirtschaftliche Lage Russlands verschlechtert sich von Tag zu Tag, und irgendwann wird es sich wieder auf das besinnen müssen, was für es am wichtigsten ist, nämlich die Akkumulation von Einkommen – Russland ist aus au‎ßenwirtschaftlicher Sicht ein schwach entwickeltes Land, es lebt vom Export primär von Energie und Rohstoffen. Aber nicht jetzt, denn derzeit ist die politische Lage sehr angespannt. Ich glaube nicht, dass wir in den kommenden Monaten eine Abschwächung der Inflation erleben werden, im Gegenteil, wir könnten einen gewissen Anstieg erleben.”



    In Rumänien gehen die Preissteigerungen unterdessen weiter, auch wenn sie sich leicht abgeschwächt haben. Für die Rumänen wird es immer schwieriger, die sehr hohen Preissteigerungen zu verkraften, zumal ihre Einkommen stagnieren oder nur geringfügig indexiert sind und deutlich unter der Inflationsrate liegen. Verglichen mit dem Lebensstandard in Rumänien und der wirtschaftlichen Lage ist diese Inflation in der Tat ein Trugschluss, meint der Wirtschaftsanalyst Adrian Negrescu:



    “Denn, ja, die Inflation trifft uns alle in der Tasche, jeden einzelnen, wir zahlen mehr in den Hypermärkten, für viele Rumänen, ich habe es schon oft gesagt, ist ein Besuch in einem Hypermarkt wie ein Museum, sie bewundern nur die Produkte, und wenn sie etwas kaufen wollen, kaufen sie 100 Gramm. Abgesehen von dieser Perspektive der Menschen, die in ihren Taschen spüren, was Inflation bedeutet, scheint mir das gro‎ße Problem im Moment die Inflation im wirtschaftlichen Bereich, im Produktionsbereich zu sein. Und der Anstieg der Preise an den Werkstoren um mehr als 50 % kündigt leider eine Fortsetzung dieses inflationären Ansturms an, den wir seit einigen Monaten spüren und der sich tendenziell noch verstärken wird. Wir werden die Inflation nicht so leicht loswerden, weil wir leider nicht die notwendigen Ma‎ßnahmen ergriffen haben, um zwei der wesentlichen Komponenten dieses Inflationsmechanismus zu bremsen. Zum einen ist da der Energiesektor, wo wir nur einige Verbände auf einen Patienten gelegt haben, der fast im Koma liegt, wie die rumänische Wirtschaft, und wir haben nicht die notwendigen Ma‎ßnahmen ergriffen, um die Spekulationen im Energiesektor praktisch zu stoppen, um die Preissteigerungen zu dämpfen, insbesondere durch steuerliche Ma‎ßnahmen. Und auf der anderen Seite haben wir diesen Handelsbereich in Rumänien, der auch ein Spekulationsbereich ist und der leider immer mehr auf Importe angewiesen ist.”



    Und die Inflation ist wie ein Gummiband, sagt Adrian Negrescu, das, wenn man zu stark daran zieht, rei‎ßt, das hei‎ßt, die Unternehmen bleiben mit unverkauften Waren und Dienstleistungen zurück und die Wirtschaft erstarrt.

  • Zentralbank hebt Leitzins an

    Zentralbank hebt Leitzins an

    Die Rumänische Nationalbank hat beschlossen, den geldpolitischen Zinssatz um einen Prozentpunkt auf 4,75 % zu erhöhen, um die Liquidität auf dem Geldmarkt unter Kontrolle zu halten und die derzeitigen Mindestreservesätze für Verbindlichkeiten in Lei und in der Währung der Kreditinstitute beizubehalten. Der Schritt der Zentralbank war von Analysten nicht erwartet worden. Einige hatten mit einem geringeren Anstieg der Leitzinsen gerechnet, da diese zu Beginn des Jahres unter 2 % lagen. Gouverneur Mugur Isărescu versprach, dass die NBR alle verfügbaren Instrumente einsetzen werde, um die Liquidität knapp zu halten.



    Er erklärte, dass die Inflation bis Mitte dieses Quartals weiter ansteigen wird, wenn auch langsamer. Dies übertrifft die Prognosen der Fachleute vom Mai, was vor allem auf die unerwartet hohen Preissteigerungen zurückzuführen ist.



    Mugur Isărescu: “Ausschlaggebend für diese Verschlechterung der nahen Inflationsaussichten ist die höhere Dynamik, die in den kommenden Monaten bei den Preisen für Kraftstoffe, Erdgas und Strom zu erwarten ist, selbst im Zusammenhang mit der Anwendung von Unterstützungsregelungen und der Manifestation einiger Effekte. sowie die Preise für verarbeitete Lebensmittel, vor allem unter dem Einfluss des stärkeren Anstiegs der Notierungen für Rohöl, Energieerzeugnisse und landwirtschaftliche Nahrungsmittel, im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen Sanktionen. Zusätzliche inflationäre Auswirkungen werden im Segment der administrierten Preise erwartet, unter anderem aufgrund der Erhöhung der Zug-Tickets, sowie im Segment der Tabakwaren aufgrund der Erhöhung der spezifischen Verbrauchssteuer.”



    Unter diesen Bedingungen hat die NBR die Leitzinsen erhöht, um den Preisanstieg zu bremsen. Mugur Isărescu erklärte, dass die Zentralbanken im aktuellen Kontext ein Gleichgewicht zwischen der Inflationsbekämpfung und dem Risiko, die Wirtschaft in eine Rezession zu führen, finden müssen. Seiner Meinung nach ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Mittel, die Rumänien aus den europäischen Fonds zur Verfügung stehen, optimal genutzt werden, einschlie‎ßlich der Mittel, die an die Durchführung von Reformen gebunden sind. Der Referenzzinssatz ist sehr wichtig, da er von Privatpersonen, Unternehmen, Banken und anderen Organisationen im gesamten Wirtschaftssystem verwendet wird. Banken verwenden ihn zum Beispiel bei der Kreditvergabe an Kunden, Privatpersonen oder Unternehmen. Die Kosten des Kredits steigen, wenn der Referenzzinssatz steigt, und sinken, wenn er sinkt.



    In Rumänien ist der Leitzins gestiegen, und das ist ein harter Schlag für diejenigen, die Kredite in Lei aufgenommen haben. Alle, die ein Darlehen mit variablem Zinssatz aufgenommen haben, sind davon betroffen. Aber es gibt auch Lösungen. Experten empfehlen, Kredite zu refinanzieren und sich für ein Darlehen mit festem Zinssatz und damit einer festen Rate zu entscheiden. Andererseits erreichte die Inflationsrate im Mai 14,5 %, und Analysten warnen, dass die nächste Periode für die Rumänen eine traurige sein wird, voll von Preissteigerungen für Produkte und Dienstleistungen.

  • Wirtschaftswachstum wird nach unten revidiert

    Wirtschaftswachstum wird nach unten revidiert

    Die Nationale Strategie- und Prognosekommission in Bukarest hat die Schätzung des rumänischen Wirtschaftswachstums nach unten revidiert und rechnet nur noch mit einem Plus von 4,3 Prozent, was einem Rückgang von 0,3 Prozentpunkten gegenüber ihrer vorherigen Prognose entspricht. Die Gründe für diese Entscheidung hängen mit dem beschleunigten Anstieg der Inflation zusammen, die derzeit bei über 8 % liegt und bald eine zweistellige Zahl erreichen könnte, aber auch mit dem Auftreten der fünften Welle der Coronavirus-Pandemie und der anhaltenden Energiekrise.



    Alle Schätzungen berücksichtigen nicht den Ausbruch eines Konflikts, der durch die geopolitischen Spannungen an der Grenze zur Ukraine verursacht wird, so die Autoren der Winterprognose der Kommission. Der fortgeschrittene Wert von 4,3 % berücksichtigt jedoch die Beibehaltung der Preise für Energieerzeugnisse auf einem hohen Niveau, was sich auf die Aktivität in der Industrie auswirken würde, insbesondere in der chemischen und metallurgischen Industrie, die gro‎ße Energie verbrauchende Branchen sind.



    Gleichzeitig wird erwartet, dass die Unterbrechungen der Versorgungskette, die ebenfalls zu hohen Marktpreisen beitragen, anhalten werden. Auch wenn die Störungen möglicherweise ein geringeres Ausma‎ß haben, werden sie weiterhin die Automobil- und Elektroindustrie betreffen. Ein bescheidenerer Anstieg wird auch auf der Dienstleistungsseite erwartet, insbesondere bei der Komponente der Warenkäufe durch private Haushalte. Andererseits wird für den Bausektor ein signifikanterer Beitrag als in der Herbstprognose erwartet, sowohl vor dem Hintergrund der zweiten Hälfte des Jahres 2021, als sich die Aktivität in diesem Bereich verlangsamte, als auch aufgrund einer anhaltenden Dynamik, die durch den Zugang zu europäischen Fonds erwartet wird.



    Auch die Nationale Kommission für Strategie und Prognose rechnet mit einer geringeren Dynamik beim privaten Konsum, aber auch bei den Investitionen im Vergleich zu ihrer letzten Prognose. Gleichzeitig wurden die Auswirkungen des Anstiegs der Strom- und Erdgaspreise auf den Inflationsverlauf im laufenden Jahr neu bewertet, was zu einem Anstieg der Verbraucherpreise führte. Die künftige Entwicklung deutet auf eine Verlangsamung des Wachstums im Februar hin, bedingt durch das Inkrafttreten neuer Verordnungen über die Höhe der Obergrenzen und der Verbrauchsquoten, gefolgt von einem Höchststand im April. Geringere Steigerungen werden auch für Juli und den Beginn der kalten Jahreszeit erwartet.



    Die Schätzungen gehen auch von einer Inflation von 9,5 % Ende 2022 aus, was dem Jahresdurchschnitt von 9,9 % entspricht, wobei andere Ma‎ßnahmen zur Unterstützung der Bevölkerung, die in der nächsten Prognose quantifiziert werden, nicht berücksichtigt wurden. Nach den am Dienstag veröffentlichten Daten des Nationalen Instituts für Statistik wuchs die rumänische Wirtschaft im vergangenen Jahr um 5,6 %. Im letzten Quartal 2021 sank das BIP um 0,5 % im Vergleich zum Vorquartal, stieg aber um 2,2 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2020.

  • Die rumänische Wirtschaft im Jahr 2020

    Die rumänische Wirtschaft im Jahr 2020


    Vorübergehend geschlossene Produktionsstätten, Hotel- und Gastgewerbe am Rande des Überlebens, geschlossene Theater und Kinos, kleine landwirtschaftliche Erzeuger, die ihre Waren vorübergehend nicht mehr in geschlossenen Märkten, sondern drau‎ßen in der Kälte verkaufen müssen. Die Epidemie hat im vergangenen Jahr fast keinen verschont und die gesamte rumänische Wirtschaft und Gesellschaft getroffen. Die Krise war global, und ihre regionalen Auswirkungen sind offensichtlich. In Bulgarien brach der Wirtschaftsmotor Tourismus zusammen. Von der Krise vor einem Jahrzehnt fast unberührt rutschte Polen im vergangenen Jahr nach fast einem Vierteljahrhundert stetigen Wirtschaftswachstums erstmals ab.




    Insgesamt schrumpfte die rumänische Wirtschaft im Jahr 2020 um fast 4 % im Vergleich zum Vorjahr. Die vom Nationalen Institut für Statistik vorgelegten Zahlen zeigen jedoch das höchste Wachstum im vierten Quartal des Jahres 2020 und einen der geringsten wirtschaftlichen Rückgänge in Europa, erklärte der liberale Premierminister Florin Cîţu in einem optimistischen Ton. Er zeigte sich auch mit Hinblick auf 2021 zuversichtlich. Das rumänische Bruttoinlandsprodukt ist im letzten Quartal des vergangenen Jahres um mehr als 5 % gestiegen, als die Liberalen noch allein regierten, bevor sie das öko-liberale Bündnis Union Rettet Rumänien Plus und den Ungarnverband in die Regierungskoalition holten. Cîţu, der jetzige Premierminister und frühere Finanzminister in der Minderheitsregierung der Liberalen, ist sichtlich stolz auf diese Ergebnisse und klagt die sozialdemokratische Opposition deutlich an.


    Was ich das ganze Jahr 2020 über gesagt habe, trotz der sozialdemokratischen Trompeten, die mir zu widersprechen versuchen, hat sich bewahrheitet. Ich habe recht behalten. Rumänien verzeichnete im vierten Quartal eine Schrumpfung von minus 3,9 % und ein Wirtschaftswachstum von etwa 3 % und ist damit eines der wenigen Länder in der Europäischen Union, das eine technische Rezession vermieden hat. Wir haben die Chance, im ersten Quartal dieses Jahres zu einem Wirtschaftswachstum zurückzukehren, das hei‎ßt, alles zurückzugewinnen, was wir durch die Krise im letzten Jahr verloren haben.




    Wie immer in der Politik ist die Leseart der Daten in der Opposition eine ganz andere. Der ehemalige Arbeitsminister, der Sozialdemokrat Marius Budăi, behauptet, dass die Zahlen in Wirklichkeit einen Rückgang zeigen und nicht ein Wachstum.


    Die Rumänen sollten wissen, dass das Land im vierten Quartal einen Rückgang von mehr als 16 % im Vergleich zum ersten Quartal verzeichnet hat, als es noch keine Pandemie gab. Das sage nicht nur ich, das ist die Meinung vieler Ökonomen in diesem Land, dass eine Erholung in diesem Jahr nicht möglich ist, weil dieser Teufelskreis der Austerität nichts Gutes für die Wirtschaft bringen wird.“




    Vertreter der Sozialdemokratischen Partei kritisieren auch die Vorschriften der Notverordnung über fiskalisch-budgetäre Ma‎ßnahmen, die am Dienstag von der Regierung veröffentlicht wurden. Diese verschiebt die Anhebung der Renten und Leistungen für die Angestellten der nationalen Eisenbahngesellschaft und schafft die kostenlosen Transporttickets für Studenten ab. Von nun an werden sie die Hälfte des Preises zahlen müssen. In diesem Jahr wird es auch keine Urlaubsgutscheine für Angestellte des öffentlichen Sektors geben. All dies, so sagen sie, wird den Lebensstandard der Rumänen beeinträchtigen.

  • Starke Kontraktion der rumänischen Wirtschaft

    Starke Kontraktion der rumänischen Wirtschaft


    Internationale Experten sprechen von einer globalen Rezession, verursacht von der Covid-19-Pandemie. Die rumänische Wirtschaft ist aufgrund der aktuellen Krise bereits um 30-40 % geschrumpft, erklärte der Wirtschaftsminister Virgil Popescu. Er sagte Radio Rumänien gegenüber, dass der Automobilsektor, der Tourismus und der Verkehr am stärksten von den, von den Behörden auferlegten Beschränkungen betroffen sind. Die Regierung arbeitet jedoch an neuen Ma‎ßnahmen zur Unterstützung der notleidenden Branchen, einschlie‎ßlich einer direkten Hilfe von 750 Millionen Euro für kleine und mittlere Unternehmen, fügte Virgil Popescu hinzu.



    Die Ma‎ßnahmenpakete werden so erstellt, dass sie die Verluste kompensieren, die Wirtschaft wiederbeleben, damit wir in kürzester Zeit dorthin gelangen, wo wir uns zu Beginn der Krise befanden, sagte Popescu. Die Regierenden wollen die Wirtschaft schrittweise und langsam neu starten, um so schnell es geht das bisherige Niveau zu erreichen. Popescu glaubt, dass es sehr wichtig ist, darüber nachzudenken, was wir in der Zeit nach der Krise tun werden und was wir mittel- und langfristig strategisch in Rumänien tun werden, wenn diese Krise vorbei ist. Wir müssen uns überlegen, wie wir die rumänische Wirtschaft für die Zukunft aufstellen, denn seiner Meinung nach, wird nichts mehr so sein wie zuvor.



    Im internationalen Kontext gab er sich optimistisch. Er glaube, dass die rumänische Wirtschaft vom Ende dieser Pandemie profitieren könnte. Viele Industriezweige au‎ßerhalb Europas werden in den europäischen Raum verlagert, und er denke, Rumänien sollten diesen Zug nicht verpassen und bereit sein, neue Industriezweigen, neuen Investitionen in Rumänien gegenüber offen zu sein, die offensichtlich einen neuen Horizont für die Rumänen und rumänische Angestellte schaffen.



    Von internationalen Experten durchgeführte Studien zu den Auswirkungen der aktuellen Gesundheitskrise auf die rumänische Wirtschaft prognostizieren eine Rezession. Mehr noch, die rumänische Wirtschaft werde das Rennen mit den regionalen Wettbewerbern verlieren, geht aus den Studien noch hervor. Eine Analyse der Beratungsagentur für Geschäftsentwicklung zeigt, dass die rumänische Wirtschaft vom Kollaps bedroht ist, da die Behörden mit Verspätung konkrete Lösungen für die beispiellose Krise anbieten, die mit der Covid-19-Pandemie einhergeht. Laut den Autoren der Studie wird das Tempo, mit dem die wirtschaftlichen Folgen zunehmen, schnell mehr zwei Millionen Menschen ohne Arbeit lassen und zu einer schweren Rezession führen. Gleichzeitig riskiert Rumänien, den Wettlauf um die Wettbewerbsfähigkeit mit Ländern wie Polen, Ungarn und Bulgarien zu verlieren. Bisher haben mehr als 215.000 Menschen in Rumänien ihren Arbeitsplatz verloren und über eine Million sind nach Angaben des Arbeitsministeriums arbeitslos.

  • 12.04.2020

    12.04.2020

    Die Westkirche, also mehr als 2 Milliarden Christen, feiert Ostern. Wegen der Corona-Krise werden die Gottesdienste in leeren Kirchen abgehalten und im Radio, im Fernsehen und online übertragen. Überall auf der Welt wurden Gottesdienste im Vorfeld von Ostern unter Ausschluss der Öffentlichkeit zelebriert. Die Ostkirche — in Rumänien gehört die gro‎ße Mehrheit der Bevölkerung dieser an — feiert den Palmsonntag, der den triumphalen Einzug Christi in Jerusalem symbolisiert. In Rumänien werden Weidenzweige in der Kirche von den Priestern, die Gesichtsmasken und Handschuhe tragen, gesegnet und unter den Gläubigen verteilt. Der Palmsonntag ist der erste Tag der Karwoche, der an die dramatischsten Momente aus dem Leben Christi erinnert. Die orthodoxen Kirchen sind ebenfalls für die Öffentlichkeit geschlossen, Gottesdienste werden in den Medien live übertragen.



    Weitere 24 mit dem Sars-CoV-19-Virus infizierte Menschen sind in den letzten 24 Stunden in Rumänien gestorben. Die Zahl der Todesopfer hat inzwischen 306 erreicht. 6.300 Menschen haben sich mit dem Virus infiziert und 852 sind genesen. Die Behörden erwarten, dass der Ausbruch in der kommenden Wochen seinen Höhepunkt erreicht. Dies bedeutet mehr Menschen auf den Intensivstationen und mehr Todesfälle, erklärte der Leiter der Abteilung für Notfallsituationen, Raed Arafat, gegenüber dem öffentlichen Fernsehsender. Am Sonnabend gab es in Rumänien ca. 500 neue Fälle und somit den grö‎ßten Anstieg von Infizierten. Auch Gesundheitsminister Nelu Tataru betonte, dass Einschränkungen und Ma‎ßnahmen zur sozialen Distanzierung jetzt mehr denn je eingehalten werden müssen.



    Die Coronavirus-Pandemie werde voraussichtlich die Agenda der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte dominieren, sagte der deutsche Au‎ßenminister Heiko Maas, der von Reuters zitierten Tageszeitung Die Welt. Maas kritisierte die USA als zu langsam und China als autoritär. Die Pandemie hat sich inzwischen auf 214 Länder und Gebiete ausgebreitet. Am Sonnabend stieg die Zahl der Todesopfer in den Vereinigten Staaten auf 18.860 und überholte damit Italien. Die USA haben die höchste Zahl an Infizierten und waren am Freitag das erste Land der Welt, das an einem einzigen Tag 2.000 Tote zu beklagen hatte. New York hat an fünf Tagen in Folge täglich mehr als 700 Todesfälle registriert.



    Das rumänische Au‎ßenministerium sagte, es habe am Samstag 117 rumänischen Staatsbürgern aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden zurückgeführt. Sie befanden sich vorübergehend in diesen Ländern als Touristen, im Transit, als Studenten, Seeleute, Personen in besonderen Situationen und medizinischen Notfällen sowie als Saisonarbeiter, deren Verträge gekündigt wurden und die nicht über die Mittel verfügten, ihren weiteren Aufenthalt zu finanzieren. Das Ministerium hat die Bevölkerung erneut aufgerufen, alle nicht unbedingt notwendigen Auslandsreisen zu vermeiden, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, wurde den rumänischen Staatsbürgern mit Wohnsitz im Ausland geraten, bis auf Weiteres von Reisen nach Rumänien abzusehen.



    Einem Coface-Barometer von zufolge, könnte die Rezession in diesem Jahr, erstmals seit 2009, 68 Länder treffen. Die Unternehmensinsolvenzen könnte um 25 % steigen und der Welthandel um 4,3 % zurückgehen. Der Bericht prognostiziert auch, dass das Kreditrisiko der Unternehmen stark ansteigen wird, selbst wenn die Wirtschaftstätigkeit im dritten Quartal allmählich wieder anspringt. Dieser Trend würde die USA und alle gro‎ßen westeuropäischen Volkswirtschaften wie Deutschland, Frankreich, Gro‎ßbritannien, Italien und Spanien treffen, aber der Schock könnte in den Schwellenländern, die neben der Pandemie auch mit dem Rückgang der Ölpreise konfrontiert sind, noch heftiger ausfallen. Coface ist eine der weltweit grö‎ßten Kreditversicherungsgesellschaften.

  • Wirtschaftsperspektiven: Ungleichgewichte gefährden rumänische Volkswirtschaft

    Wirtschaftsperspektiven: Ungleichgewichte gefährden rumänische Volkswirtschaft

    Das siebte Jahr in Folge wächst die EU-Wirtschaft, die Wirtschaften aller Mitgliedstaaten wachsen trotz weniger günstiger Bedingungen und Unsicherheiten in der Welt, hei‎ßt es aus einer Pressemitteilung der Europäischen Kommission. Die Zahl der Beschäftigten erreichte einen Rekordwert und die Arbeitslosenquote war noch nie niedriger, aber es bleiben nach wie vor beträchtliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, Regionen und Bevölkerungsgruppen.



    Dieses europäische Semester hat einen echten Beitrag zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage in Europa geleistet. Es bleiben jedoch gro‎ße Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, und das Risiko einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten wird immer deutlicher“, warnte Valdis Dombrovskis, Komissar für den Euro und den sozialen Dialog, verantwortlich für die Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und die Vereinigung der Kapitalmärkte. Es ist besorgniserregend, dass sich die Reformen in einigen Ländern verlangsamt haben“, so der europäische Beamte. Wir fordern alle Mitgliedstaaten auf, ihre Anstrengungen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Volkswirtschaften und zur Förderung eines gleicherma‎ßen nachhaltigen und integrativen Wachstums zu erneuern. Eine bessere Ausrichtung der Investitionen kann einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele leisten“, sagte Dombrovskis.



    Rumänien, das im Februar von der Europäischen Kommission in einer Gruppe von 13 EU-Ländern aufgelistet wurde, die mit Ungleichgewichten konfrontiert waren, verzeichnete im ersten Quartal 2019 ein Wirtschaftswachstum von fast 5 Prozent. Dennoch warnen die Kommission und der IWF, dass sich die makroökonomischen Ungleichgewichte vertieft haben, das Leistungsbilanzdefizit und das Steuerdefizit erhöht haben und der Inflationsdruck wieder steigt. Lidia Moise, Chefredakteurin der Publikation Global Reporter“, war bei Radio Rumänien zu Gast und erläuterte:



    Leider ist Rumänien das einzige europäische Land, das zwei beträchtliche Ungleichgewichte verzeichnet — sowohl ein recht hohes und tendenziell steigendes Haushaltsdefizit, das hei‎ßt, dass wir mehr Geld ausgeben als unsere Einnahmen, als auch ein Leistungsbilanzdefizit; das hei‎ßt, die Differenz zwischen der ausländischen Währung, die in das Land einflie‎ßt, und der, die aus dem Land rausgeht, um es einfach auszudrücken. In dieser Situation befindet sich in Europa auch die Türkei. Die Türkei erlitt einen enormen Druck auf die Landeswährung, sie verzeichnet Inflation, Zwillingsdefizite und eine brutale Abwertung der türkischen Lira. Es besteht eine riesige Gefahr für die wirtschaftliche Stabilität, wenn man diese Zwillingsdefizite verzeichnet, vor allem wenn dies in einer Phase des wirtschaftlichen Wachstums geschieht. Während des Wirtschaftswachstums schafft man es in der Regel, seine Kosten zu decken, ohne dass sich die Defizite vertiefen.“




    Anwesend bei der Bukarester Konferenz über den öffentlichen Vortrag spezifischer Empfehlungen für Rumänien im Europäischen Semester 2019, stellte Isabel Grilo, Leiterin der Generaldirektion für Wirtschaft und Finanzen der Europäischen Kommission, eine Bewertung der Situation vor:



    Wir stellen fest, dass in letzter Zeit die rumänische Wirtschaft zwar über ihrem Potential funktioniert und somit ein positives Defizit oder eine positive produktive Differenz verzeichnet hat, aber die belastende Fiskalpolitik wurde weiterhin erweitert. Und wenn wir tiefer gehen, lassen Sie uns die Zusammensetzung dieser Fiskalpolitik betrachten. Wir stellen fest, dass sie nicht so sehr auf Investitionen basiert, nicht die Investitionen bewirken dieses Defizit, sondern die Finanzpolitik, die den Verbrauch fördert, d.h. Steuersenkungen, aber auch Ausgaben für Gehälter und Renten, die wiederum den Verbrauch fördern und schwer rückgängig zu machen sind. Deshalb glauben wir, dass es Gründe gibt, besorgt über die Nachhaltigkeit dieses Wachstums zu sein.“



    Eine europaweite Fachstudie zeigt unterdessen, dass 78% der rumänischen Unternehmen sich über Zahlungsrückstände beklagen, die ein echtes Problem für die Geschäftsentwicklung, bei der Einstellung neuer Mitarbeiter und für den Umsatz des Unternehmens darstellen. Im Vergleich dazu haben nur die Hälfte der europäischen Unternehmen ein solches Problem. Dies führt dazu, dass rumänische Geschäftsleute glauben, dass sich in den nächsten zwei Jahren eine neue Rezession entwickeln könnte, sagt die Vertreterin der Firma, die die Studie durchgeführt hat, Sarah Mincu:



    Eine mögliche Krise scheint unmittelbar bevorzustehen. Innerhalb von fünf Jahren prognostizieren die meisten Unternehmen einen wirtschaftlichen Abschwung und eine mögliche Rezession. Und nicht nur in Rumänien, sondern auch in Griechenland und Italien sind diese Indikatoren stark sichtbar. Die Unternehmen erwarten, dass in den nächsten fünf Jahren wieder eine Rezession stattfindet.“




    Über diese Unsicherheiten hinaus bleibt eine Konstante — Rumänien hat ein leistungsfähiges Werkzeug zur Verfügung, die Situation zu auszugleichen, nämlich das enorme Volumen an europäischen Fonds, die es aufnehmen kann.

  • Republik Moldau: Ion Sturza mit der Regierungsbildung beauftragt

    Republik Moldau: Ion Sturza mit der Regierungsbildung beauftragt

    Der designierte Premier der Republik Moldau Ion Sturza hat am Montag bekanntgegeben, dass er am 2. Januar 2016 das neue Regierungsprogramm und sein neues Kabinett vorstellen wird. Bis zu diesem Datum sollen die Beratungen zwischen Stutza und den politischen Parteien fortgesetzt werden. Der Premier Sturza will laut eigener Aussage eine unabhängige Regierung bilden. Die Liste der Minister soll bis Samstag feststehen und am Sonntag soll die vorgeschlagene Regierung eine Integritätserklärung unterschreiben.



    Mittlerweile sei laut dem Rundfunksender Radio Chişinău im moldauischen Parlament eine neue politische Macht entstanden: 34 von 101 Abgeordneten hätten die sozial-demokratische Plattform Für Moldau gebildet. Die sozial-demokratische Plattform, der sich Abgeordnete anschlossen, die aus der kommunistischen und aus der liberalen Partei, ehemaliger Regierungspartei ausgetreten waren, soll einen eigenen Kandidaten für das Premierministeramt vorschlagen. Staatschef Nicolae Timofti hat Ion Sturza am 21. Dezember mit der Regierungsbildung beauftragt. Sturza kam mit Abgeordneten der proeuropäischen liberal-demokratischen Partei, der liberalen und der Volkspartei zu Beratungen zusammen, während die Fraktion der Demokraten und Sozialisten die Teilnahme an Beratungen ablehnten.



    Die letzteren werden laut eigener Aussage die Kandidatur von Sturza für das Premierminister-Amt nicht unterstützen. Die politische Situation im benachbarten Land Rumäniens steht unter Fragezeichen, solange weiter unklar bleibt, wieviele Stimmen die neue Regierung im Parlament benötige, um bestätigt zu werden. Wenn der neue Premier es doch nicht schafft, bis zum 29. Januar eine neue Regierung zu bilden und somit das andauernde politische Chaos in der Republik Moldau zu beenden, kann die Legislative in Chişinău aufgelöst und die Bürger zu vorgezogenen Wahlen aufgerufen werden.



    Die politische Unsicherheit wird voraussichtlich auch die wirtschaftliche Krise vertiefen. Laut Wirtschaftsexperten, werden die moldauischen Bürger auch im kommenden Jahr die Folgen der Rezession zu spüren bekommen, die dieses Jahr die Wirtschaft erschütterte. Die moldauische Wirtschaft habe alle Ressourcen ausgeschöpft, leidet noch unter dem russischen Handelsembargo, unter einer mangelhaften Handelspolitik und einem schwachen Geschäftsumfeld, so Wirtschaftsexperten. Die Politikanalytiker zeigen sich zurückgehalten gegenüber den Chancen der pro-europäischen Regierung Sturza und rechnen eher mit einer erneuten Zusammenschließung der linksgerichteten Parteien, die eine neue Parlamentsmehrheit erfolgreich bilden könnten.





  • EU-Wirtschaft: Vertrauensindex gesunken

    Laut den von der EU-Kommission veröffentlichten Daten sei der zusammengesetzte Vertrauensindex, der den Optimismus der Bevölkerung gegenüber den Märkten misst, in der Euro-Zone im September bis auf 99,9 Punkte gesunken. Im August lag der Index bei 100,6 Punkten. Die einzigen Bereiche, in denen das Vertrauen zugenommen hat, sind die Dienstleistungen und der Bausektor. Auch die Prognosen der Unternehmer für Rumänien zeigen eine Stagnation. Fachleuten zufolge werde diese Lage zu einer Korrektur der optimistischen Perspektiven für das 3. Quartal dieses Jahres führen. Unter die Lupe werden vier Indikatoren genommen: die verarbeitende Industrie, die Dienstleistungen, der Einzelhandel und der Bausektor.



    Der Wirtschaftsanalyst Aurelian Dochia sagt, die Manager hätten ihre Einstellung gegenüber der Lage in diesem Jahr geändert. Dies nachdem sich die Wirtschaft einiger EU-Ländern schlechter entwickelte als Anfang 2014 angenommen:



    In vielen Ländern werden diese Indikatoren für die Korrektur der Wachstums-Prognosen für die folgende Periode genutzt. In Europa war am Anfang des Jahres die Einstellung optimistisch. Dieser Optimismus ist mittlerweile gesunken. Auch in Ländern wie Deutschland, das die Wirtschaftskrise relativ gut bestanden hat, zeigen diese Indikatoren, die von der Leitung der Unternehmen stammen, eine Stagnation oder sogar einen Rückgang. Das stellt natürlich das ganze Wirtschaftswachstum in der Euro-Zone und in der EU in Frage. Auch in Rumänien gibt es eine bestimmte Korrelation zwischen dem, was in Europa geschieht, und den nationalen Indikatoren. Viele rumänische Export-Unternehmen werden von dem, was in Europa passiert, beeinflusst.“




    Dochia meinte weiter, bis Ende des Jahres könne Rumänien keine Steigerung der Wirtschaftsleistung erwarten. Nach zwei negativen Quartalen, in denen eine technische Rezession vermerkt wurde, wird die Wirtschaft im 3. Quartal wahrscheinlich stagnieren. Auf jeden Fall werde die Wirtschaft nicht allzu viel wachsen, so dass das Wirtschaftswachstum im Jahr 2014 bei etwa 2%, vielleicht sogar unter 2% liegen wird.



    Die Prognosen des IWF sind etwas optimistischer, aber auch sinkend. Das internationale Finanzinstitut hat die Wachstums-Prognose für Rumänien von 2,8% auf 2,4% herabgesetzt. Laut den vor kurzem vom IWF veröffentlichten Daten bleibe die Wachstums-Prognose für 2015 unverändert bei 2,5%. Im World-Economic-Outlook-Bericht sind die Prognosen für die Weltwirtschaft sinkend, sowohl für dieses Jahr als auch für 2015. Es gebe das Risiko der Wirtschafts-Stagnation in den reichen Ländern sowie auch der Intensivierung der geopolitischen Spannungen in der Ukraine und im Nahen Osten. Der IWF hat auch die Wachstums-Prognosen in der Euro-Zone nach unten korrigiert. Es gebe das Risiko der Deflation und die Arbeitslosigkeitsrate sei hoch.



    Die Entwicklung der Weltwirtschaft sei schwächer als angenommen, warnte die Vorsitzende des IWF, Christine Lagarde. Gründe dieser schwachen Entwicklungen seien die Probleme in der Euro-Zone und in Japan. Jede Verschlechterung der Krise in der Ukraine werde in der Nachbarschaft negative Folgen haben und könnte auch die Preise der Rohstoffe und des internationalen Handels beeinflussen. Andere wichtige Risiken betreffen die Lage im Nahen Osten und die Ebola-Epidemie. Sollte die Ausbreitung des Virus nicht gestoppt werden, werden diejenigen, die jetzt von Epidemie reden, aber nichts dagegen tun, sich mit einer schweren Lage konfrontieren, fügte Lagarde hinzu.



    Aufgrund der niedrigen Inflation und der hohen Arbeitslosigkeit, des sinkenden Konsums und der Investitionen wird das Wirtschaftswachstum abnehmen. In Rumänien gebe es kein Deflations-Risiko, erklärte der Chef der rumänischen Nationalbank, Mugur Isărescu. Dieser erklärte, die Preisstabilität bzw. die Kontrolle der Inflation stelle eine nötige aber nicht ausreichende Bedingung für die Sicherung der Finanzstabilität dar.



    Der rumänische Generalverband der Wirtschaftswissenschaftler meint, die Lage in Rumänien sei günstig für die wirtschaftliche Ankurbelung. Die Experten empfehlen dem Land, die Abhängigkeit von externen Finanzierungsquellen weiter zu senken.

  • Nachrichten 15.08.2014

    Nachrichten 15.08.2014

    BUKAREST: Rumänien sei technisch in die wirtschaftliche Rezession gerutscht, nachdem die Wirtschaft des Landes in zwei nacheinanderfolgenden Quartalen gesunken ist. Das hat Rumäniens Staatschef Traian Basescu erklärt. Die Wirtschaft habe unter den zusätzlichen Steuern, dem Rückgang der Investitionen und der schwachen Absorption von EU-Fonds zu leiden, fügte Basescu hinzu. Er warnte vor dem Risiko einer neuen Wirtschaftkrise, wie die von 2010. Ministerpräsident Victor Ponta lehnte die Erklärungen des Staatschefs zurück. Seiner Meinung nach, würden die statistischen Daten nur von einer Verminderung des Wirtschafswachstums zeugen. Der Regierungschef erklärte, Rumänien müsse, wegen der Probleme in der Euro-Zone, auf den asiatischen und afrikanischen Märkten aktiver werden. Die am Donnerstag vom Nationalen Statistikamt veröffentlichten Daten zeigen, dass das Bruttoinlandsprodukt Rumäniens im 2. Quartal 2014 um 1 % kleiner als im 1. Quartal war. Gegenüber dem 2. Quartal des Vorjahres ist die Wirtschaft um 1,4 % gewachsen. Wirtschaftsanalysten meinen, man müsse die internen statistischen Daten mit den Daten anderer europäischen Länder korrelieren. Rumänien sei jedoch nicht in Gefahr in die Rezession zu rutschen, so die Analysten.



    BUKAREST: In Rumänien wird am Freitag Maria-Himmelfahrt gefeiert. Hunderttausende Pilger besuchen wichtige Klöster wie Nicula, Rohia, Hodoş-Bodrog oder die katholische heilige Stätte in Cacica. Zudem wird heute auch der Tag der rumänischen Marine gefeiert. Die Heilige Maria gilt als Schutzpatronin der Seeleute. In den rumänischen Schwarz-Meer-Häfen finden Feierlichkeiten statt. Der Tag der Marine wurde zum ersten Mal vor 112 Jahren gefeiert.

  • Rede des EU-Kommissionspräsidenten zur aktuellen Lage der EU

    Rede des EU-Kommissionspräsidenten zur aktuellen Lage der EU

    Die Europäische Union muss mit Hinsicht auf die deutlichen politischen Risiken, die die EU-Staaten belasten, ihre zögernde Wirtschaftsankurbelung konsolidieren. Dies betonte EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso in seiner letzten Rede vor den Europaparlamentswahlen 2014, die er in Strassburg vor den Europaabgeordneten hielt. In seiner Rede zur derzeitigen Lage der Europäischen Union betrachtete EU-Kommissionspräsident Barroso die von der EU ergriffenen Ma‎ßnahmen als wirksamer Gegenangriff“ gegen die Finanz-, Wirtschafts- und Sozialkrise, die vor fünf Jahren ausbrach.



    Es wurde in der Tat bewiesen, dass unsere Bemühungen erfolgreich waren und die EU-Bürger überzeugt haben“, sagte Barroso. Ferner erwähnte EU-Kommissionspräsident Barroso die Fortschritte, die Staaten wie Griechenland, Irland, Portugal und Spanien infolge der EU-Finanzspritzen erzielten. Barosso warnte anschlie‎ßend vor den enormen Risiken einer deutlich steigenden Arbeitslosenrate und forderte infolgedessen ein konstantes Handeln zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.



    Die Wirtschaftsankurbelung ist sehr nah. Das müsste uns dazu bewegen, das Tempo unserer Bemühungen zu behalten. Das schulden wir den 26 Millionen Arbeitslosen“, erklärte Jose Manuel Barroso im Plenum des Europäischen Parlaments. Im Frühjahr 2013 verzeichnete der Euroraum eine deutliche Ankurbelung nach der längsten Rezession in seiner Geschichte, die auf die Finanz- und Schuldenkrise zurückzuführen sei. Ihre negativen Auswirkungen auf die einheitliche Währung waren deutlich spürbar. Ferner sagte Barroso, die europäischen Finanzmärkte seien dennoch nicht völlig davon überzeugt, dass Europa einen endgültigen Ausweg aus der Krise gefunden habe. Daher soll jedes Risiko für die europäischen Reformen ausgeschaltet werden.



    Eines der Probleme der Europäischen Union sei die Kohärenz, nicht nur in Hinsicht auf das Treffen von Entscheidungen, sondern auch auf deren Umsetzung, räumte ferner EU-Kommissionspräsident Barroso ein. Anschlie‎ßend plädierte Barroso für die schnellstmögliche Verabschiedung des EU-Haushalts für den Zeitraum 2014-2020 durch das EU-Parlament und äu‎ßerte den Wunsch auf baldige Fortschritte bei der Gründung einer Bankenunion, die den Schlüssel zur Stabilisierung des Finazsystems darstelle. Die 28 Mitgliedstaaten müssen dieses Projekt fertigstellen und garantieren können, dass die europäischen Steuerzahler die Auswirkungen eines eventuellen Bankrotts der Banken nicht tragen werden. so Barroso.



    Auf politischer Ebene plädierte der EU-Kommissionschef erneut für einen Mechanismus, der die Grundwerte der Europäischen Union schützen sollte. Die aktuelle Lage in Syrien kam ferner, wie erwartet, zur Sprache. Der Einsatz von Chemiewaffen in Syrien müsse verurteilt werden und benötige eine klare und starke Antwort, so der EU-Kommissionspräsident. Jose Manuel Barroso begrü‎ßte ferner den Vorschlag zur Neutralisierung der Chemiewaffen-Bestände Syriens. Die Europäische Union sei der Ansicht, eine politische Lösung sei der einzige Weg zum dauerhaften Frieden, den das syrische Volk verdient, betonte anschlie‎ßend EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso.