Tag: Roboter

  • Arbeitswelt im Aufbruch: Wie der Berufsmarkt durch Digitalisierung und K.I. revolutioniert wird

    Arbeitswelt im Aufbruch: Wie der Berufsmarkt durch Digitalisierung und K.I. revolutioniert wird





    Da die Technologie immer schneller voranschreitet, werden auch Veränderungen immer häufiger. Viele repetitive Tätigkeiten werden nicht mehr von Menschen ausgeführt, sondern von Robotern übernommen werden. Gleichzeitig werden neue Berufe entstehen, bei denen die Kreativität im Vordergrund steht. Gefragt sind vor allem Softwareentwickler für Robotik und künstliche Intelligenz, Entwickler und Gestalter virtueller Räume, IT-Experten für Software und Anwendungen, Analysten für digitales Marketing u.a.m. Doch auch grundsätzlich menschliche Berufe wie Arzt, Krankenpfleger, Physiotherapeut und Bewegungstherapeut, Finanzberater und Manager werden nicht verschwinden, selbst wenn die Menschen in diesen Jobs heute selbst immer häufiger auf die Nutzung intelligenter Geräte zurückgreifen.



    Es mag zwar noch wie Science-Fiction klingen, aber in einer zeitnahen Zukunft könnte eine Nachfrage für Jobs entstehen, die heute etwas seltsam anmuten. Die Rede ist von Chatbot-Entwicklern, digitalen Managern von smarten Online-Shops, Gedächtnischirurgen, Spezialisten für die Wiederbelebung und Wiedereinführung ausgestorbener Arten, Entwicklern alternativer Energien, Weltraumärzten, kommerziellen Weltraumpiloten, Anwälten, die sich auf Roboterrecht oder Ethik der Gentechnologie spezialisiert haben. Vorstellbar sind auch Arbeiter in unkonventionellen Energieanlagen (Solar-/Wind-/Algenfarmen), Tiefseebergleute, die im Ozeanboden nach seltenen Mineralien suchen, Organisationsumgestalter (sogenannte Corporate Disruptors), virtuelle Lehrer, Family Technologists (das sind Menschen, die sich mit modernsten Hilfstechnologien bestens auskennen und gute Entscheidungen im Kontext alternder Familien treffen); hinzu kommen E-Sport-Eventmanager, Ingenieure und Designer für erneuerbare Kunststoffe, Extreme-Survival-Coaches (Trainer für Überlebenstechniken unter extremen Bedingungen).



    Diese Berufe der zukünftigen Arbeitswelt werden in der neuesten, fünften Ausgabe des Future Jobs Guide der Initiative für Wettbewerbsfähigkeit (INACO) vorgestellt. Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften hat dazu geführt, dass immer mehr Bereiche automatisiert werden — Militär, Landwirtschaft, Medizin, Gastgewerbe oder Polizei, ist im Leitfaden der INACO zu lesen. Zum Einsatz kommen immer mehr Polizeiroboter, Kellnerroboter, Landwirtschaftsroboter, endoskopische Kapselroboter in der Telechirurgie und intelligente Militärroboter. Die künstliche Intelligenz ist jetzt mit der menschlichen Kraft verbunden, wir werden zunehmend diese intelligenten Geräte mit einer sehr hohen Analysekapazität verwenden, erläutert Andreea Paul, die Vorsitzende der Initiative für Wettbewerbsfähigkeit (INACO):


    Heute sind wir angehalten zu lernen, wie man sich mit den neuen smarten Geräten anfreundet, die immer kleiner und intelligenter werden, denn ohne digitale Kompetenzen ist keine Arbeit mehr möglich. Denken Sie nur an den Bereich Rechtswissenschaften mit KI-Software, die die Gesetze aller Länder der Welt kennt, oder an die Medizin, wo es Nanoroboter gibt, die, sobald sie in den menschlichen Körper eingesetzt werden, das Gesundheitsproblem lösen, ohne dass ein schwieriger chirurgischer Eingriff mehr erforderlich wäre, der eine lange Genesungszeit für den Patienten bedeuten würde. Möglich werden auch Fern-OP, bei denen sich der Arzt z.B. in Gro‎ßbritannien und der Patient im südlichen Afrika befindet. Diese Dinge sind real, und sie entwickeln sich sehr schnell.“



    Mit den neuen Entwicklungen wird sich auch die Welt der Berufskrankheiten verändern. Gab es bislang in der analogen Welt herkömmliche Depressionen, so werden in Zukunft neue, von der Digitalisierung hervorgerufene Formen psychischer Erkrankungen in Erscheinung treten, die Psychologen und Therapeuten mit neuen Kompetenzen — etwa technologische Entgiftung — erforderlich machen, sagt Andreea Paul. In der Landwirtschaft ist der Landwirt mit digitalen Kompetenzen bereits eine gegenwärtige Realität. Moderne Landwirte in fortschrittlichen Regionen steuern beispielsweise Drohnen, die, sobald sie sich über Ackerland bewegen, Echtzeitinformationen über die Qualität der Pflanzen, über Krankheiten und Schädlinge, die das Gewächs befallen können, über Wasser- oder Nährstoffmangel sammeln. Dieselben landwirtschaftlichen Drohnen können mit der notwendigen Menge an Nährstoffen zurückkehren oder die betroffenen Areale mit Pflanzenschutzmitteln behandeln, erklärt Andreea Paul und meint noch: Das Verschwinden einiger Berufe sollte uns nicht beunruhigen, denn die Geschichte zeigt uns, dass mit jeder industriellen Revolution die Zahl der neu entstehenden Berufe deutlich höher ist als die der verschwindenden.“ So rosig wird die Zukunft allerdings nicht für alle sein, wie Andreea Paul von der Initiative für Wettbewerbsfähigkeit (INACO) zum Schluss noch ausführt:



    Was machen eigentlich diese Geräte, die wir »smart« nennen? Diese intelligenten Maschinen, ob es sich nun um Roboter oder Software handelt, übernehmen repetitive menschliche Arbeiten, die algorithmisiert werden können. Es liegt an uns, kreativ zu sein, diese Roboter so zu entwerfen und sie in eine derartige Form zu bringen, dass sie für den Menschen immer akzeptabler werden. Widerstand ist menschlich, Frustration und die Weigerung, mit diesen Geräten zu interagieren, sind ebenfalls eine natürliche Reaktion, und nicht jeder ist technologieaffin. Typischerweise sind es die Technologie-Entwickler, die den Puls der Zeit fühlen und Lösungen auf globaler Ebene anbieten. Digitale Plattformen tun dies jetzt schon und sind auf dem Vormarsch, und auf der Grundlage ihrer Ergebnisse kommen dann die Technologie-Follower, die zur Verallgemeinerung der Digitalisierung beitragen. Und es wird auch einige Menschen geben, die in der so genannten sozialen Klasse der Beschäftigungsunfähigen abgehängt bleiben werden, die der israelische Historiker Yuval Noah Harari bereits 2013 erwähnte und als »useless classes« bezeichnete — für sie soll ein Mindesteinkommen garantiert werden. Diese Diskussion wird weltweit geführt, nicht nur in der EU. Parallel dazu findet eine weitere interessante Diskussion statt, nämlich ob Roboter besteuert werden sollten. Und vielleicht wird dies die Generation unserer Kinder auch tun. Oder es wird der Beruf des Anwalts für Roboterrechte entstehen, weil Roboter zu Akteuren auf dem Arbeitsmarkt werden.“

  • Künstliche Intelligenz: Wieviel vom Menschen können Roboter ersetzen?

    Künstliche Intelligenz: Wieviel vom Menschen können Roboter ersetzen?

    In den letzten Jahrzehnten sind neue Disziplinen, neue Spezialisierungen, neue Konzepte und neue Begriffe in der digitalen Welt entstanden. Immer häufiger wird von der vierten industriellen Revolution“ gesprochen, wie die digitale Revolution bezeichnet wurde. Im Mittelpunkt stehen künstliche Intelligenz, Roboter und das Internet der Dinge“, mit dem verschiedene Geräte, Dienste und automatische Systeme verbunden werden, so dass ein Netzwerk von Objekten entsteht. Die Buchhandlung Humanitas Cişmigiu“ in Bukarest war Gastgeberin einer Debatte über dieses Phänomen der zeitgenössischen Welt, an der u.a. Alexandra Cernian, Dozentin an der Fakultät für Automatik und Computer der Polytechnischen Universität Bukarest, teilnahm. Alexandra Cernian über künstliche Intelligenz:



    Der Begriff »künstliche Intelligenz« ist keineswegs neu. Dieser Begriff und die ersten praktischen Implementierungen stammen aus den 1960er Jahren, als die ersten sogenannten Expertensysteme auf der Grundlage sehr umfangreicher Regelwerke erarbeitet wurden. Diese Systeme waren in der Lage, eine Entscheidungsunterstützung ähnlich der menschlichen zu erreichen. Die Idee, von der die Wissenschaftler ausgegangen waren, war die Entwicklung digitaler Systeme, die menschliche Experten auf einem bestimmten Gebiet ersetzen sollten. Wie auch in vielen anderen Fällen waren die ersten praktischen Anwendungen der Expertensysteme im militärischen und im meteorologischen Bereich.“




    Was sich in den letzten Jahren sehr schnell entwickelt hat, ist die Datenspeicherkapazität. Cloud-Speichersysteme sind unter diesem Gesichtspunkt nahezu unbegrenzt. Es handelt sich also um eine Datenverarbeitungsgeschwindigkeit ohne Verzögerungen. Zu diesem Zeitpunkt können Daten in Echtzeit von Milliarden von Sensoren gesammelt werden und nahezu zeitgleich erfolgt auch die Analyse und Verarbeitung der jeweiligen Daten. Der Begriff künstliche Intelligenz“ hat eine neue Dimension bekommen, da die aktuelle Technologie bei der Analyse dieser Daten den Prozess des Machine Learning“ verwendet. Mit Details Alexandra Cernian:



    Diese gesamte Geschichte wurde dann mit neuronalen Netzwerken weitergeführt, die versuchen, die Funktionsmechanismen des menschlichen Gehirns zu replizieren. Diese Maschinen begannen, bei der Erweiterung der Muster und dem Erlernen neuer Dinge eine sehr hohe Geschwindigkeit zu haben, vorausgesetzt, dass die Menschen die notwendigen Daten zur Verfügung stellen, aus denen die Computer lernen können. In den letzten fünf Jahren war die Entwicklung spektakulär. Es wird bereits vom Transhumanismus gesprochen, und es gab gewisse Fortschritte diesbezüglich. Wir haben bereits bionische medizinische Prothesen und alle Arten von genetischen Behandlungen.“




    Und wenn die digitale Welt versucht, menschliche Eigenschaften zu erfassen und zu übernehmen, tritt auch die moralische Dimension ein. Constantin Vică ist Dozent an der Philosophischen Fakultät der Universität Bukarest und hat in derselben Debatte eine Unterdisziplin der Ethik, die sich auf die virtuelle Welt bezieht, zur Diskussion gestellt.



    Die Ethik betrifft alle Probleme, die entstehen, wenn wir direkt mit dem menschlichen Gehirn interagieren können. Wir können über Privatsphäre sprechen, d.h. die Privatsphäre des Gehirns, wir können über Cyborgs sprechen, über diese Dimension des Transhumanismus. Wir können über kognitive Verbesserung nach genetischen Grundlagen sprechen, einschlie‎ßlich der Bildungsaspekte. Seit es Menschen auf dieser Welt gibt, werden auch ununterbrochen neue Menschen ‚gestaltet‘. Seit etwa zweihundert Jahren geschieht dies sogar in einem institutionalisierten System, das als ‚Schule‘ bezeichnet wird.“




    Ein Bereich mit unglaublicher Entwicklung in den letzten Jahren ist die digitale Technologie, die die Verformbarkeit von Daten und Algorithmen impliziert. In jüngster Zeit beschäftigt man sich auch mit der kognitiven Technologie, die die Verformbarkeit von Gehirn und Geist umfasst. Aber können Maschinen das menschliche Gehirn vollständig ersetzen und ein moralisches Gewissen erlangen? Constantin Vică:



    Warum braucht man heute noch Ethik? Weil die künstliche Intelligenz alles tun kann, au‎ßer moralische Entscheidungen treffen. Deshalb brauchen wir noch den Menschen mit seinem moralischen Sinn. Andererseits ist es heute eine ziemlich gro‎ße Herausforderung, automatische Systeme zum Treffen von moralischen Entscheidungen zu entwickeln. Werfen Sie z.B. einen Blick auf die vielen Gespräche über automatische Autos. Zurzeit wird diese Diskussion vorerst von Menschen getragen. Es wird interessant sein, wenn wir solche Diskussionen mit intelligenten Computern führen können, die uns nicht vorprogrammierte Antworten geben, sondern mit einem gewissen moralischen Sinn reagieren.“




    In den Vereinigten Staaten, Japan oder Südkorea gibt es Versuche, die menschliche Intelligenz zu entschlüsseln und auf Roboter zu übertragen, so dass die Roboter sie übernehmen und einsetzen. Alexandra Cernian glaubt jedoch, dass trotz der gegenwärtigen Entwicklung die menschliche Natur nicht durch künstliches Denken ersetzt werden könnte:



    Es ist ein faszinierendes Gebiet, es gibt einige absolut fantastische Entwicklungen und Ergebnisse, aber das kann nicht von der Idee der Ethik getrennt werden, d.h. ob etwas, was wir tun, gut oder nicht gut ist. Ich habe nie die Idee unterstützt, dass Roboter uns irgendwann komplett ersetzen werden. Ich ermutige auch niemanden, von einer so fatalistischen Prämisse auszugehen. Tatsächlich gibt es bereits Automatisierung, es gibt Fabriken, die so gut wie keine menschlichen Mitarbeiter mehr haben, wo nur Roboter arbeiten und ein einziger menschlicher Mitarbeiter ihre Aktivität kontrolliert. Aber das betrifft nicht alle Arten von Arbeit, und man kann nicht alle menschliche Fähigkeiten und Kompetenzen durch Roboter ersetzen.“




    Der grö‎ßte Wunsch der heutigen Wissenschaftler ist es, eine Art von künstlicher Intelligenz zu implementieren, die das Arbeitsmodell der menschlichen Intelligenz, eine sogenannte allgemeine künstliche Intelligenz erreicht. Vorläufig gibt es jedoch keinen Konsens und keine eindeutige Hinweise darauf, dass eine solche digitale Intelligenz erreicht werden kann.

  • Künstliche Intelligenz: EU setzt sich mit Ethikfragen bei neuen Technologien auseinander

    Künstliche Intelligenz: EU setzt sich mit Ethikfragen bei neuen Technologien auseinander

    Künstliche Intelligenz ist die letzte Erfindung, die die Menschheit jemals gemacht hat. Die nachkommenden Erfindungen werden durch künstliche Intelligenz gemacht.“ Diese Aussage gehört Nick Bostrom, dem Leiter des Future of Humanity Institute, und die Dinge sehen so aus, als würde sich seine Aussage als richtig erweisen. Denn aus der Science-Fiction-Literatur ist künstliche Intelligenz mehr und mehr im Alltag angekommen, und eine Welt, in der ihre Einflüsse nicht präsent sind, ist nahezu unvorstellbar. Abstrakt verstehen wir unter künstlicher Intelligenz eine Reihe von Technologien, mit denen Computer aus eigener Erfahrung lernen und komplexe Aufgaben ausführen können. Durch ständige Optimierung der Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, gelingt es Computern mit unglaublicher Geschwindigkeit, die erwarteten Ergebnisse durch einen dem Menschen deutlich überlegenen Ansatz zu erzielen. All dies unter Verwendung astronomischer Datenmengen und Algorithmen.



    In der Tat sind intelligente virtuelle Assistenten oder halbautomatische Sicherheitsfunktionen von Autos nur zwei Beispiele, aber die Liste ist extrem lang. Und Fachleute weisen auf eine Zukunft hin, in der künstliche Intelligenz massiv involviert ist und Menschen-Roboter-Dialoge zur Normalität werden. Die Vorteile künstlicher Intelligenz sind unbestreitbar. Dies ist einer der Gründe, warum vor allem fortgeschrittene Länder diesem Bereich besondere Aufmerksamkeit und dementsprechend Geldbeträge widmen. Dies gilt auch für die Europäische Union, für die künstliche Intelligenz von Vorrang ist. Mariya Gabriel, Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, erklärt:



    Künstliche Intelligenz verändert die Welt heute, wie es in der Vergangenheit die Elektrizität tat. Gemeinsam mit den Mitgliedstaaten werden wir mehr investieren, um künstliche Intelligenz in alle Wirtschaftsbereiche zu bringen, fortgeschrittene Fähigkeiten zu unterstützen und die Verfügbarkeit von Daten zu maximieren. Dank des koordinierten Aktionsplans kann Europa die Vorteile künstlicher Intelligenz zu Gunsten von Bürgern und Unternehmen nutzen, im globalen Wettbewerb bleiben und gleichzeitig ein Klima des Vertrauens und der Achtung ethischer Werte gewährleisten.“




    Ethik und menschenzentrierte Technologie müssen dabei nicht vernachlässigt werden, so EU-Kommissarin Mariya Gabriel:



    Das Ziel unserer Strategie ist einfach: Europa mit Technologien für künstliche Intelligenz auszustatten, die sowohl effizient als auch menschenzentriert sind. Ethik und die wirtschaftliche Entwicklung künstlicher Intelligenz stehen nicht im Gegensatz. Im Gegenteil! Das Vertrauen unserer Bürger in künstliche Intelligenz ist unerlässlich, um die Vorteile der Technologie voll zu nutzen. Digitale Umwandlung, Innovation, technologischer Fortschritt und digitale Wirtschaft müssen ethisch artikuliert werden.“




    Im Rahmen ihrer vor einem Jahr verabschiedeten Strategie für künstliche Intelligenz hat die Europäische Kommission mit den Mitgliedstaaten einen koordinierten Plan zur Förderung derer Entwicklung und Verwendung in Europa erarbeitet. In diesem Plan werden gemeinsame Ma‎ßnahmen für eine engere und effektivere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten, Norwegen, der Schweiz und der Kommission in vier Schlüsselbereichen vorgeschlagen: Steigerung der Investitionen, Bereitstellung von mehr Daten, Förderung von Talenten und Schaffung des Vertrauens. Denn laut Brüssel ist eine stärkere Koordinierung unerlässlich, um Europa zum Weltmarktführer bei der Entwicklung und Nutzung modernster, ethischer und sicherer künstlicher Intelligenz zu machen. Gleichzeitig verfügt die Union insgesamt über die grö‎ßte Anzahl von Spezialisten für künstliche Intelligenz, weshalb eine Koordinierungsstrategie auf europäischer Ebene wesentlich ist.



    Künstliche Intelligenz, die als eine neue industrielle Revolution angesehen werden kann, bringt für manche unvermeidlich auch unerwünschte Folgen mit sich. Eine davon betrifft die beträchtliche Anzahl von Jobs, die durch die Automatisierung sich wiederholender Operationen verloren gegangen sind. Es wird geschätzt, dass physische oder virtuelle Roboter in den nächsten 10–15 Jahren bisher menschlich besetzte Berufe wie Laborant, Call-Center-Mitarbeiter, Kassierer, Qualitätsprüfer, Rezeptionist oder Datenanalytiker drastisch reduzieren oder sogar ersetzen werden. Die Gesellschaft wird implizit einen Wandel durchmachen, denn all diese Menschen müssen Lösungen finden. Die meisten werden sich in Bereichen einstellen lassen, die nicht automatisiert werden können, wie Altenpflege, Bildung und Gesundheitsfürsorge. Eine berufliche Umorientierung auf Bereiche wie Website-Design, Videobearbeitung, Programmieren, Reiseleitung oder Hauslieferung sind weitere Optionen. Gleichzeitig sind zumindest vorläufig keine Arbeitsplätze bedroht, die Kreativität oder Wissen aus mehreren Bereichen erfordern. Dazu gehören unter anderem Ökonomen, Anwendungshersteller, Redakteure, Wissenschaftler, Künstler oder Mitarbeiter in der Werbebranche.

  • Rumänisches Software-Unternehmen führend im Bereich der Automatisierung

    Rumänisches Software-Unternehmen führend im Bereich der Automatisierung

    Ein rumänisches Software-Unternehmen wurde zum ersten Einhorn-Startup in Rumänien. Doch was bedeutet das? Ein Einhorn im Finanzsektor bezeichnet ein Startup-Unternehmen mit einem Marktwert von mehr als einer Milliarde USD — und das vor einem Börsengang. Konkret handelt es sich um UiPath, ein Unternehmen, das Ende 2005 in Bukarest gegründet wurde. Mittlerweile öffnete das Unternehmen mehrere Filialen, unter anderem in Rumänien, Indien, Gro‎ßbritannien und den USA.



    UiPath richtet sich nach dem Motto Automation First“ und fördert demnach das Konzept Einen Roboter für jeden Menschen“. Das Unternehmen lancierte vor kurzem in Bukarest das Labor Immersion Lab“. Das Labor ermöglicht den Kunden und Partnern rumänischer Startups, automatisierte Verwaltungsabläufe zu testen. Sie haben die Möglichkeit, RPA-Lösungen, das englische Kürzel steht für Robotic Process Automation“, also robotergestützte Automationslösungen zu testen und können die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz kennenlernen. Im Labor können verschiedene automatisierte Abläufe demonstrativ simuliert werden.



    Răzvan Atim ist der für Südosteuropa zuständige Vertriebsleiter. Er erzählte uns über die Anfänge des Geschäfts:



    Immersion Lab stellt eine neue Perspektive dar. Es ist eine Widerspiegelung der Zukunft. Daniel Dines spielt dabei die Hauptrolle. Er ist Software-Ingenieur und hat 5 Jahre bei Microsoft gearbeitet. 2004 kehrte er nach Rumänien zurück und gründete dieses Geschäft. Ursprünglich boten wir anderen Programmierern eine Buchhandlung an, zur Automatisierung von Business-Abläufen. Unser Technologie war robust, daher griffen Kunden wie Microsoft, IBM, Fuji, Panasonic auf unsere Dienstleitungen zurück. Lustig ist, dass sogar einer unserer derzeitigen Hauptwettbewerber ursprünglich unser Kunde war. Zu der Zeit waren wir das einzige Unternehmen, das so eine Dienstleistung anbot. 2008–2011 verkauften wir unseren Kunden die Automatisierung-Buchhandlung.“




    Der Aufgabenbereich des Unternehmens nahm Gestalt mit der Zeit, so Răzvan Atim, der Vertriebsleiter für Südosteuropa:



    Wir waren immer zukunftsorientiert und wollten einen idealen Arbeitsplatz schaffen. Einen Arbeitsplatz, an dem sich die Menschen wohl fühlen und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln. Im Grunde ist es eine Arbeit, wo sie das tun konnten, was sie am besten wussten. 2012 starteten wir das erste grö‎ßere Projekt, mit einem Berater aus Indien. Es ging um ein Projekt zur Automatisierung von 100 Rechnern. Es war ein Erfolg. Deshalb wollten wir mehr machen. 2015 kam der günstige Zeitpunkt, denn die robotergestützten Automationslösungen waren immer gefragter. Die Roboterautomatisierung wurde immer sichtlicher auf dem Markt. Wir hatten schon die Automationslösung, also brauchten wir nur noch eine Schnittstelle anzubieten. Die Schnittstelle verwendete Microsoft-Technologie. Wir wollten den Geschäftsleuten helfen, selbst solche kleine virtuelle Roboter zu entwickeln. Im Grunde halfen wir ihnen, ihre sich wiederholenden Geschäftsabläufe zu automatisieren.“




    Doch wie funktioniert genau die Automatisierung?



    Immersion Lab ist eigentlich ein Labor, in dem innovativ vorgegangen wird. Automatisierung bedeutet derzeit nicht mehr und nicht weniger als ein paar bekannte Abläufe. Man kennt die genauen Abschnitte des Ablaufs, klare, genaue Regeln müssen beachtet werden. Die Schritte sind nacheinander folgend, sie wiederholen sich immer wieder. Es ist ein sich wiederholender Ablauf. Der nächste Level setzt weitere intelligente Technologien voraus, die auf die robotergestützte Automation bauen. Der nächste Schritt ist das sogenannte »machine learning« — maschinelles Lernen. Ausgehend von dem von Menschen entwickelten Abläufen werden dadurch Vorlagen entwickelt. Somit werden verschiedene Vorhersagen gemacht im Hinblick auf die Weiterentwicklung des betreffenden Ablaufs. Die Zukunft von Immersion Lab hängt von der Entwicklung dieser Technologie ab. Wie bedeutend wird diese Technologie für die Zukunft, inwiefern werden die Roboter die menschliche Tätigkeit nachahmen, die Elemente auf dem Bildschirm des Rechners als edierbares Feld erkennen können. Darum geht es im Grunde.“




    Wenn ein Kunde zum Beispiel eine Beschwerde einreicht, erkennt der Roboter, dass es eine Beschwerde ist, und lenkt sie dementsprechend zur zuständigen Abteilung, so Răzvan Atim, der Vertriebsleiter für Südosturopa.



    Wir gehen innovativ mit der künstlichen Intelligenz vor, denn wir wollen einen Mehrwert für unsere Kunden schaffen. In der Tat wünschen wir uns, die Technologie so weit zu entwickeln, dass ein Roboter wie ein Mensch denkt und die Denkprozesse des Menschen nachahmt. Die Roboter werden nicht innovieren, werden nicht unsere Phantasie haben, werden allerdings ein breites Spektrum an Business-Abläufen abdecken. Vor allem die sich wiederholenden Abläufe, die viel Mühe kosten. Da möchten wir eingreifen und Verbesserungen finden. Warum wir das tun? Eben um diese mühsame, langweilige Arbeit, die keinen Mehrwert bringt, loszuwerden. Daten in eine Excel-Datei einzufügen, setzt kein Denken, keine Kreativität voraus, es ist lediglich eine Roboterarbeit.“




    Doch werden durch Automatisierung Menschen ersetzt und droht dadurch der Verlust von Arbeitsplätzen? Răzvan Atim, Vertriebsleiter für Südosturopa bei UiPath, stellt das klar:



    Viele Menschen neigen dazu zu glauben, dass durch den Einsatz von Robotern Arbeitsplätze gestrichen werden. Das stimmt aber nicht. Die Roboter stellen eine Hilfe dar, sie entlasten uns von den Aufgaben, die wir nicht erledigen sollten. Sobald diese Tätigkeiten durch Roboterarbeit ersetzt werden, können sich die Leute voll in Einsatz bringen, ihren Kopf auf Höchstkapazität verwenden. Das Leben ist kurz, die Zeit läuft uns weg, also wäre es angebracht, unsere Zeit sinnvoll zu verbringen.“




    Die Investition in das Labor Immersion Lab bezifferte sich auf rund einer halben Million Euro.

  • Raumforschung: NASA entdeckt Wasserspuren auf Mars

    Raumforschung: NASA entdeckt Wasserspuren auf Mars

    Die Suchmaschine Google hat am 28. September ihr Logo geändert, um die Entdeckung der spektralen Nachweise der Anwesenheit von hydrierten Salzen auf dem Mars zu verzeichnen. Die Amerikanische Raumfahrtagentur, die die historische Ankündigung über die Existenz von flüssigem Wasser auf dem Planeten Mars machte, gab aber bekannt, dass es keine direkten Beweise für die besagte Anwesenheit gibt. Amerikanische Forscher sind der Meinung, dass die dunklen Streifen von hydriertem Salz, die auf der Oberfläche des Roten Planeten entstehen, direkt mit den Wasserflüssen, die periodisch auf dem Mars flie‎ßen, in Verbindung stehen.



    Zurzeit steuert die NASA fünf Forschungsmissionen auf dem Orbit und auf der Oberfläche dieses Planeten — die Roboter-Rover Opportunity und Curiosity, die auf den Mars 2004 bzw. 2012 gelandet sind, sowie die orbitalen Sonden Mars Odyssey, MRO und MAVEN. Die europäische Sonde Mars Express und die indische Mars Orbiter Mission senden auch von dem Mars-Orbit. Die von den Satelliten übertragenen Daten zeigen eine Reihe von Landformen, die auf den Abhängen auf dem Mars entstehen, die mit den Salzvorräten verbunden sind. Derartige Vorräte könnten den Gefrier- und Verdunstungspunkt des Wassers in der verdünnten Atmosphäre von Mars verändern. Somit könnte das betreffende Wasser lange genug in flüssiger Form aufbewahrt werden, damit es auf der Mars-Oberfläche flie‎ßt. Anders gesagt suggerieren die Beweise der Fachleute, dass das Wasser gleichzeitig mit den Jahreszeiten auf dem Mars auftritt und dann wieder verschwindet. Die Anwesenheit von flüssigem Wasser hat einen beträchtlichen Einfluss auf die Bemühungen der Menschen, den roten Planteten zu erforschen, meint der Journalist und Zukunftsforscher Alexandru Mironov:



    Ich denke, dass die Entwerfer der zukünftigen Mars-Reisen, die nicht in so weiter Ferne sind, sondern früher, als wir denken, kommen werden, entspannt aufatmen können. Denn wir müssen das Wasser nicht mehr in riesigen Tanks auf den benachbarten Planeten transportieren. Weil sich das Wasser sozusagen bereits an Bord des künftigen Planeten befindet, wo Homo Sapiens oder der Marsmensch oder der in einen Marsmenschen umgewandelte Erdmensch leben wird. Die Ingenieure werden Möglichkeiten finden, um der Salzwassermischung sauberes Wasser zu entnehmen. Es handelt sich um Chlorat- sowie Magnesium- und Natrium-Perchlorat-Salze, aus denen man Wasser entnehmen kann. Somit tritt das Wasser recht oft, jeden Sommer, auf dem Planeten auf“.




    Man kann davon ausgehen, dass die Beweise für die Existenz des flüssigen Wassers auf dem Mars den Weg zu einer viel wichtigeren Entdeckung auf diesem Planeten frei machen, zur Entdeckung des Lebens. Am Mikrophon erneut Alexandru Mironov:



    Ich habe keinen Zweifel, dass es Lebensformen auf dem Mars gibt. Diese hei‎ßen extremophile Bakterien, die unter extremen Bedingungen leben, so, wie man diese auf der Erde in den Wüsten Atacama, Sahara vorfindet. Mit Sicherheit werden wird diese auch dort finden. Folglich gibt es Leben auf dem Mars. Vielleicht befindet es sich erst am Anfang seiner Entwicklung und Evolution. Oder vielleicht, wie man vermutet, war der Planet Mars der erste, der Lebewesen beherbergt hat, bis es zu einer kosmischen Katastrophe gekommen ist, die zur Verdünnung der Atmosphäre, dann zur Wasserknappheit und zu dessen Auflösung ins Weltall oder zu dessen Übertragung auf die Erde beigetragen hat. Es ist sehr gut möglich, dass das passiert ist.“




    Alexandru Mironov glaubt, dass der erste Testflug der Menschen Richtung Mars 2019 stattfinden wird.



    Eine aus einem Paar bestehende Mannschaft wird von der Erde an Bord eines Raumschiffs starten, das den Mars umrunden wird. Das Raumschiff wird dann, nach einem Flug von 501 Tagen, zurück zur Erde kehren. Die Astronomen verfügen über diese Himmelsmathematik, die tadellos funktioniert. Wir wissen präzise, wie viel der Weg hin und zurück dauern wird. Sie werden den Mars umrunden, genauso wie es ein Raumschiff von der Erde 1968 getan hat, das am Weihnachtstag gestartet ist, den Mond umflogen hat und dann zurück nach Hause gekehrt ist. Das war das Signal dafür, dass ein Jahr später, 1969, Neil Armstrong den Fu‎ß auf den Erdsatelliten setzen wird. Dass wird sich 2019 mit dem Flug Richtung Mars und zurück, ohne Zwischenlandung, ereignen.“




    Warum gerade 2019? Weil es dann es ein Fenster“ geben wird, das hei‎ßt einen Augenblick der maximalen Annäherung der Planeten, glaubt Mironov. Der Mensch wird die Gelegenheit haben, 2031 den Fu‎ß auf den Mars zu setzen, weil die NASA eine derartige Mission geplant hat, erklärt Alexandru Mironov:



    Vielleicht wird es ein internationales Team sein, denn ein derartiges Abenteuer gehört der ganzen Menschheit. Die glänzenden Hirne, die geschicktesten Leute werden bei diesem Abenteuer eingesetzt. Ich schätze, dass wir in den kommenden Jahren ein Programm starten können, das die Entsendung mehrerer Raumschiffe beinhalten wird. Das erste wird eine Besatzung aus Robotern haben. Diese werden eine Art Werk aufbauen, das alles Notwendige für die zukünftigen Mars-Bewohner herstellen wird. Die zweite Besatzung wird aus Menschen zusammengestellt, die dritte wieder aus Robotern, die vierte wieder aus Menschen usw. Jedes Mal wird auf den Orbit des Planeten ein Raumschiff lanciert, das auf die Leute unten warten wird, um diese zurück nach Hause zu befördern.“



    Die Roboter werden eine Spezialstation bauen, die auch ein Sauerstofferzeugungswerk enthalten wird. All das bedeutet, dass es in den kommenden 300-400 Jahren Leben auf dem Mars geben wird, eine Zukunft für die Zivilisation der Erde. Die Menschheit in Form von Homo Sapiens gibt es seit 200.000 Jahren. Die Erde reicht für uns nicht mehr aus, das ist deutlich. Schlie‎ßlich ist die Erde derzeit von 7,4 Milliarden Menschen bevölkert, gibt Alexandru Mironov zu bedenken.