Tag: Romanistik

  • Kristina Sekáčová aus der Slowakei: „Ich liebe das vielsprachige Umfeld in Rumänien“

    Kristina Sekáčová aus der Slowakei: „Ich liebe das vielsprachige Umfeld in Rumänien“

    Ich lebe gerne in Rumänien, es gefällt mir hier. Ich glaube, die Liebe zu Rumänien muss genetisch bedingt sein. Vermutlich flie‎ßt rumänisches Blut durch meine Adern, denn es fällt mir schwer, mich von Rumänien zu trennen. Manchmal sto‎ße ich auf Schwierigkeiten hierzulande und ich frage mich selber, was ich da suche. Doch bis zum Schluss beruhige ich mich und erkenne wieder, wie sehr ich das Leben hier mag.“




    Kristina Sekáčová studiert Rumänisch und Französisch an der Philologie-Hochschule in Bratislava. 2015 empfing sie ein zwischenstaatliches Stipendium, finanziert durch die Regierungen beider Staaten, Rumäniens und der Slowakei. Demnach studierte sie ein Semester in Klausenburg (rum. Cluj). Sie entdeckt gerne neue Kulturen und war schon immer von Literatur, Geschichte und dem Studium von Fremdsprachen angezogen. Au‎ßerdem spricht sie auch Portugiesisch. Und hat vor kurzem begonnen, auch Deutsch zu lernen. Doch Rumänisch mag sie besonders gern:



    Rumänisch ist eine lateinische Sprache. Im Gegensatz zu den übrigen romanischen Sprache ist sie allerdings eine Mischung. Der Wortschatz der Rumänischen Sprache wurde durch die türkische, bulgarische, ungarische Sprache beeinflusst. Es ist eine Mischung, denn Rumänien lag im Laufe der Zeit an der Kreuzung vieler Zivilisationen. Das gefällt mir besonders an Rumänien. Es können einige Einflüsse aus dem Morgenland, aber auch der französische Beitrag erkannt werden. Diesen Mix finde ich sehr interessant.“




    2017 kehrte Kristina Sekáčová wieder nach Rumänien zurück, diesmal allerdings nach Bukarest. Sie erhielt nämlich ein einmonatiges Stipendium für Übersetzer vonseiten des Rumänischen Kulturinstituts. Zugleich machte sie auch ein Praktikum in der französischen Redaktion von RRI. Diese Möglichkeit erhielt sie durch den internationalen Verein Agence universitaire de la Francophonie“. Als Praktikantin erarbeitete sie auch einen Rundfunkbeitrag:



    Ich führte ein Gespräch mit einem jungen Mann, Iosif Ciunterei. Er leitet das Projekt »Mit Iosif auf dem Land«. Er ist ein junger Mann, der viel Wert auf rumänische Traditionen in ländlichen Regionen legt. Er selbst wurde in einem Dorf geboren. Derzeit studiert er Ethnologie und beschäftigt sich in seiner Freizeit mit ethnologischen Forschungen. Die von ihm unternommenen Aktionen sind sehr schön, sie bringen die Vorteile Rumäniens in den Vordergrund. Er fördert Traditionen, die am Aussterben sind. Er würde mehr Aufmerksamkeit von der Presse verdienen.“




    Während ihres Aufenthaltes in Rumänien, besuchte Kristina Sekáčová viele Orte in Rumänien:



    Sibiu (dt. Hermannstadt), Braşov (dt. Kronstadt), Sighişoara (dt. Schä‎ßburg), Constanţa, als ich in Cluj (dt. Klausenburg) war, reiste ich, so viel ich konnte in der Umgebung der Stadt herum. Im Sommer war ich im Donaudelta, in Sfântu Gheorghe, wo die Donau ins Schwarze Meer mündet. Es war wunderschön.“




    Doch was gefällt ihr am besten in Rumänien?



    Ich liebe das Leben auf dem Land. Viele alte Bräuche werden heute noch gelebt. So was ist ganz selten in Europa. In den Dörfern leben immer noch ganz einfache Leute, die an vergangene Zeiten erinnern.“




    In Rumänien, insbesondere in Siebenbürgen, lebt eine wichtige Gemeinde von Slowaken. Die Familie von Kristina Sekáčová setzte sich vor vielen Jahren im Kreis Bihor nieder. Nach dem Fall des Kommunismus beschloss die Familie, wieder in die Slowakei zu ziehen. Kristina wurde dort geboren. Die Gro‎ßeltern der jungen Frau leben immer noch in Rumänien.



    Meine Gro‎ßeltern leben noch in einem Dorf in der Nähe von Dealul Corbului. Die Landschaft ist sehr schön. Dort leben einfache, aber sehr herzige Menschen. Mein Gro‎ßvater hei‎ßt Ioan. Er ist 80 Jahre alt und kommt immer noch allein zurecht. Ich mag das an ihm, er lebt mit Würde, hängt von niemandem ab.“




    Kristina Sekáčová kehrte im Dezember 2017 zurück in die Slowakei, um dort ihr Masterstudium abzuschlie‎ßen. Ob sie überlegt, wieder nach Rumänien zu kommen?



    Es wäre schön, zurückzukommen. Ich lebe gerne hier. Ich mag dieses vielsprachige Umfeld und liebe Fremdsprachen. In der Slowakei spreche ich jeden Tag nur Slowakisch, das ist ein bisschen langweilig. Ich lass mich von der Zukunft überraschen, allerdings würde es mir gefallen, in einem Radiosender zu arbeiten. Auch den Bereich der Übersetzungen finde ich spannend. Das habe ich letztendlich auch studiert.“

  • Hörerpostsendung 10.8.2014

    Hörerpostsendung 10.8.2014

    Auch heute möchte ich zu Beginn aus Postbriefen zitieren, die schon vor längerer Zeit abgeschickt wurden, mich aber aufgrund des Urlaubs unserer Postbearbeitungsmitarbeiterin erst jetzt erreicht haben.



    Von Iris Cox und Michael Dulisch (aus Dinslaken, NRW) erreichten uns ein Foto, ein Empfangsbericht und folgende Zeilen:



    Hallo lieber Sorin Georgescu,


    Hallo liebes deutschsprachiges Team von RRI,



    Diesmal schicken wir Euch unseren Empfangsbericht für den Monat Juni per normaler Post. Wir beide fanden es doch irgendwie persönlicher und in der Regel findet es schlie‎ßlich auch seinen Empfänger.



    Als wir von Euch gehört haben, dass Schloss Bran im Rahmen Eurer Schlösserreihe auf der QSL-Karte abgebildet ist, haben wir unseren Bericht hier beigefügt. Als wir im Frühling letzten Jahres wieder auf RRI stie‎ßen, war dieses Gebäude eines der ersten Themen, die wir mitverfolgt haben, nachdem wir wieder auf die Kurzwelle zurückkehrten. Wie es der Zufall so will, haben wir einen Bericht von Siebenbürgen in unserer Tageszeitung gefunden, den wir Euch einfach mal beigefügt haben. Wanderungen durchs legendäre Transsylvanien sind immer mehr als touristische Sommerziele von Bedeutung. Mittlerweile werden auch aus dem Ruhrgebiet oft mehrtägige Bustouren dorthin angeboten.



    Wir schicken Euch liebe Grü‎ße hier aus dem Niederrhein und würden uns sehr über Eure neue QSL-Karte freuen.




    Vielen Dank für die freundlichen Zeilen, liebe Iris und Michael, selbstverständlich holen wir die Rückstände nach und schicken Euch die QSL-Karte für Juni, und vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit, die Törzburg mittels einer Bustour direkt vor Ort kennenzulernen.




    Wolfgang Kühn (der in Rudolstadt, Thüringen, zuhause ist) schickte uns Anfang Juli eine Postkarte aus den Berner Voralpen in der Schweiz:



    Liebe Rundfunkfreunde in Bukarest,



    Hier im Berner Oberland erleben wir einige ruhige Sommertage, auch mit Fu‎ßball-Einlagen“.



    Auf den Empfang Ihrer Programme müssen wir im Alpenraum weitgehend verzichten.



    Ich freue mich auf Ihr Literaturwerk zur Geschichte, das Sie vor kurzem absandten.




    Vielen Dank für die schöne Postkarte, lieber Herr Kühn und wir hoffen, dass sie den Aufenthalt in der Schweiz genossen haben.




    Das Buch Die Rumänen und Rumänien“ von Prof. Ioan Aurel Pop, das als Preis für das unlängst gelaufene Geschichte-Quiz zugeschickt wurde, hat inzwischen auch unsere beiden Teilnehmer aus Wien erreicht. Es handelt sich dabei um Wolfgang Waldl und Horst Quitzau. Beide bestätigten den Erhalt per Brief, und Herr Quitzau begründete sein Interesse für Rumänien wie folgt:



    Sehr geehrter Herr Georgescu,


    Sehr geehrte Damen und Herren,



    Ich möchte mich hiermit sehr bedanken für das schöne Buch Die Rumänen und Rumänien“, welches ich am 9.7.2014 erhalten habe und habe mich sehr darüber gefreut. Habe schon viel darin gelesen und es liest sich sehr angenehm und habe viel Wissenswertes darin erfahren, was ich gar nicht gewusst habe. Meine bisherigen Kenntnisse über Rumänien und rumänische Geschichte habe ich meistens aus Reiseführern, in denen etwas kurz abgehandelt wird. Ich habe mich schon immer für Rumänien und die romanischen Länder interessiert, da ich selbst deutsch-spanischer Herkunft und Abstammung bin und mich der romanischen Welt und Sprache zugehörig fühle.



    Ihre Programme sind sehr interessant, höre auch gern die Sendungen in Rumänisch, sofern es meine Zeit erlaubt und der Empfang gut ist.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Quitzau. Da Sie in Wien leben und ich selbst in den Frühneunzigern ein paar Semester in Wien studiert habe, erlaube ich mir, Ihnen einen Tipp zu geben. An der Wiener Universität gab es seinerzeit sehr interessante Vorlesungen an der Romanistik oder am Institut für Südosteuropaforschung, die z.T. auch mit Rumänien zu tun hatten, und in der Regel war der Zutritt auch Nicht-Studenten erlaubt. Ich denke da an die Vorlesungen des prominenten Schweizer Philologen Prof. Michael Metzeltin oder des Balkanologen und Aromunen-Forschers Prof. Max Demeter Peyfuss. Ich wei‎ß natürlich nicht, was es heute für interessante Vorlesungen im Angebot gibt, es lohnt sich aber bestimmt, einen Blick in den Veranstaltungskalender des Instituts für Romanistik und des Instituts für Osteuropäische Geschichte zu werfen.




    Passend zum Thema Romanistik und Rumänistik habe ich heute wieder eine Audiodatei aus unserem Archiv parat. 1995 oder 1996, ich war erst seit wenigen Monaten in dieser Redaktion, gestaltete ich einen mehrteiligen Sendebeitrag unter den Stichworten Zur Entstehung des rumänischen Volkes und der rumänischen Sprache“. Ich war damals frischgebackener Absolvent der Uni Bukarest oder belegte noch das Masterstudium Rumänische Sprachgeschichte und Dialektologie“ und setzte mich mit dieser Thematik auseinander. Die Beiträge wurden im Funkbriefkasten gesendet, den damals Mariana Stoican moderierte, die bald darauf Chefredakteurin unseres Senders wurde. Die kurzen, 4-5-minütigen Beiträge waren auch von ihr angeregt worden, um entsprechende Hörerfragen zu beantworten. Diese Minibeiträge sollen sehr gut bei den Hörern angekommen sein, erzählte mir Mariana Stoican, die mir anschlie‎ßend ein Buch über die Geschichte der Siebenbürger Sachsen als kleine Belohnung schenkte. Während unserer unvollständigen Entrümpelungsaktion habe ich nur den ersten Teil dieser Sendereihe entdeckt, vielleicht finde ich künftig auch die anderen Tonbänder, falls sie überhaupt aufbewahrt wurden. Hören wir die Aufnahme aus dem Jahr 1995-96.








    “Zur Entstehung des rumänischen Volkes und der rumänischen Sprache — Teil 1”. Tonbänder mussten damals erfahrene Redakteure unterzeichnen, blutige Anfänger hatten zunächst kein Unterschriftsrecht. Leider hat unsere unterzeichnende Kollegin Cornelia Stanciu damals vergessen, das Datum der Aufzeichnung auf dem Aufkleber einzutragen. (Bild zum Vergrö‎ßern anklicken.) src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Audiodatei hören:




    Das war eine Aufnahme aus dem Jahr 1995-96, ein kurzer Beitrag über die Entstehung des rumänischen Volkes und der rumänischen Sprache. Über meine junge Stimme musste ich schmunzeln, au‎ßerdem ist Ihnen bestimmt aufgefallen, dass ich damals sehr süddeutsch gefärbt sprach, mit einem leichten Wiener Einschlag.




    Und zum Schluss noch ein paar kurze Hörermeinungen zu unserem Programm.



    Klaus Neupert (aus Mülheim an der Ruhr, NRW) schrieb unlängst im Internetformular:



    Liebe Redaktion von RRI,



    vielen Dank, dass Sie täglich so umfangreich in Deutsch senden und ganz viele Themen dabei abdecken. Besonders interessant sind die kulturellen Beiträge, aber auch die Nachrichten aus erster Hand zu den aktuellen Entwicklungen in Rumänien und den Nachbarregionen und den Beziehungen zur EU. Ich hoffe sehr, dass Sie Ihre Kurzwellensendungen beibehalten.



    Ich höre Ihre Sendungen regelmä‎ßig seit 2011, vorher habe ich bereits 1975 Ihren Vorgängersender, Radio Bukarest, gekannt. Welch ein Wandel! Leider fehlt mir oft die Zeit, nach dem Hören auch Empfangsberichte zu schreiben, aber Ihre Webseite macht das einfacher, ich hoffe, der Empfangsbericht ist für Sie von Nutzen. Ihre Sendungen sind eigentlich immer mit sehr guter Signalstärke und so gut wie ohne Störungen aufzunehmen. Der von mir oben gewählte “Gesamteindruck 4” ist also die zweitbeste mögliche Bewertung der Gesamtqualität des Empfangs.




    Und auch Rainer Schmeling (Erwitte, NRW) fand wieder zu uns. Seine Botschaft hinterlie‎ß er ebenfalls im Internetformular:



    Radio Rumänien, welches ich auch schon in den 70ger Jahren empfangen habe, gehört seit einigen Wochen zu meinem festen DX-Empfangsrepertoire. Mit meinem Audion-Nachbau habe ich einen hervorragenden Empfang und ich hoffe, dass uns RRI auf Kurzwelle noch sehr lange erhalten bleibt, denn sonst wird mein Hobby wohl leider etwas ärmer. Da ich Rumänien bisher 3 x bereist habe, ist mein Interesse an Land und Leuten natürlich gro‎ß.




    Zeit für die Posteingangsliste. Postbriefe erhielten wir von Hans Peter Themann, Martin Brosche, Hans Gosdschan, Wolfgang Kühn, Joachim Verhees, Iris Cox und Michael Dulisch (alle aus Deutschland) sowie von Wolfgang Waldl und Horst Quitzau (beide aus Wien, Österreich).



    Während Sie diese Aufzeichnung hören, gönne ich mir ein verlängertes Wochenende in den rumänischen Karpaten, daher habe ich unsere E-Mail-Box diese Woche bis einschlie‎ßlich Donnerstag durchforstet. E-Mails erhielten wir also bis Donnerstagnachmittag von Georg Pleschberger und Josef Robl (A), Arman Sabciyan (Türkei) sowie von Herbert Jörger, Klaus Nindel, Thorsten Brandenburg, Jörg Hoffmann, Andreas Pawelczyk und Volker Willschrey (alle aus Deutschland).



    Das Internetformular nutzen Paul Gager (Österreich) und Ullmar Qvick (Schweden).



    Audiobeitrag hören: