Tag: Rotfußfalke

  • LIFE-Programm: EU finanziert langfristige Umweltprojekte

    LIFE-Programm: EU finanziert langfristige Umweltprojekte

    Das ausdrückliche Ziel von LIFE ist, zur Umsetzung der Politik und der Gesetzgebung der Europäischen Union im Umwelt- und Klimabereich durch die Mitfinanzierung der Projekte mit europäischem Mehrwert beizutragen. Durch das besagte Programm wurden Wälder und Wasserhabitate wiederhergestellt. Viele bedrohte Spezies wurden dadurch vor der Ausrottung gerettet. Derzeit wird eine Vielzahl von Gebieten durch das Natura 2000“-Netz geschützt. Europa verfügt derzeit über 27.000 Natura-2000-Gebiete, die 18% des EU-Territoriums abdecken. Mehr darüber erfahren wir von Mădălina Cozma, Projektmanagerin im Umweltministerium:



    Die Europäische Union hat gemeint, dass es sehr wichtig ist, ein Finanzierungsinstrument zu haben, das der Erhaltung der Biovielfalt und dem Schutz einer sauberen und gesunden Umwelt gewidmet ist. Glücklicherweise wurden die Sachen erweitert, in dem Sinne, dass die Europäische Union verstanden hat, dass es sehr gut ist, auch den produktiven Teil zu unterstützen. Somit werden nicht nur die Erhaltung der Biovielfalt und der Umwelt durch das Life Programm finanziert, sondern auch produktive Tätigkeiten. Es ist also sehr gut, auch die produktiven Tätigkeiten in Betracht zu ziehen, die Arbeitsplätze schaffen. Diese müssen auch mit einer sauberen Umwelt im Einklang sein. Wir benötigen eine Industrieproduktion, die den EU-Richtlinien in puncto Umweltschutz entspricht. Das LIFE-Programm beschäftigt sich zwar mit Tätigkeiten, die das Klima betreffen, berücksichtigt aber auch die Aufgabe, zu informieren und zu verwalten. Die Menschen müssen also über die Verfahren informiert werden, die im Rahmen dieses Programms laufen, über die Art und Weise, wie diese die Gesetzgebung der europäischen Länder beeinflussen können, aber besonders darüber, wie man regional handeln kann.“




    Rumänien verfügt über wertvolle und europäisch anerkannte Ökosysteme, die sich auf einer Fläche von 1,6 Millionen Ha erstrecken. Dazu kommt das Biosphärereservat Donaudelta mit seinen 580.000 Ha. Die in Rumänien gegründeten Naturschutzgebiete, einschlie‎ßlich der Natura 2000-Stätten — Naturschutzgebieten von europäischem Interesse –, erstrecken sich über 23% der Landesfläche. Davon stellen die Wälder 45% des gesamten nationalen Forstgebiets dar. Das neue LIFE-Programm kommt denen entgegen, die weiterhin die Natur und die vom Aussterben bedrohten Spezies schützen wollen. Durch die neuen integrierten Projekte von LIFE beabsichtigt man, die Umsetzung der Umwelt- und Klimagesetzgebung zu fördern, um Herausforderungen wie das Wasserdefizit, den Klimawandel, die Kreiswirtschaft oder den Verlust der Biovielfalt entgegen zu kommen. Mădălina Cozma:



    Wir unternehmen alles Mögliche, um den Interessenten, den möglichen Nutznie‎ßern, aber auch denen, die diese Projekte bearbeiten, zu zeigen, wie diese umgesetzt werden können, was richtig ist und wie die EU-Vorschriften eingehalten werden. Am 18. April wurden Vorschläge für 2018 ins Leben gerufen, die Neuheiten bringen. Dieses Jahr können wir die Projekte auf die Digitalplattform der EU in zwei Etappen hochladen: Wir können ein Konzept erarbeiten, in dem wir vorstellen, welche Absichten wir als mögliche Nutznie‎ßer haben und diese mit den Finanzierern unserer Ideen teilen. Das hei‎ßt, dass wir eine Art Vorlage bearbeiten, die von der Europäischen Union zur Verfügung gestellt wird. Diese umfasst ungefähr 10 Seiten, wo wir unsere Ideen ausdrücken und eine finanzielle Bewertung vornehmen. Dann wird dieses Dokument bis zum 10. Juni auf die Digitalplattform der EU hochgeladen. Im Oktober haben wir die Antwort der EU, ob die Idee finanzierungsfähig ist. Dann verfassen wir die erweiterte Form des Projekts, die sich auf der EU-Webseite im Digitalformat befindet. Schlie‎ßlich wird dieses Projekt übermittelt, so dass man im Januar 2019 die Anwort auf das eingereichte Projekt erhält. Im Juli 2019 können wir mit der Umsetzung des Projekts starten. Auf Ebene des Umweltministeriums haben wir eine Kontaktstelle, einen Informationspunkt für das Life-Programm.“




    Seit 1992, als das LIFE-Programm ins Leben gerufen wurde, wurden auf EU-Ebene 3942 Projekte umgesetzt. Rumänien hat 52 Projekte. Mădălina Cozma liefert uns einige Beispiele:



    Es sind Projekte, die sich mit Konservierung und Biovielfalt befassten. Hier haben wir sehr wertvolle, europäisch anerkannte Projekte. Dazu gehört das Management und der Schutz der gro‎ßen Fleischfresser. Diese Projekte wurden von unseren Kollegen von der Umweltschutzbehörde des Landkreises Vrancea erarbeitet. Dann haben wir Projekte, die sich mit Vögeln wie dem kleinen Schreiadler befassten. Wir haben ein Projekt, das sich in der Umsetzungsphase befindet, zum Schutz der Blauracke, das in Zusammenarbeit mit unseren Kollegen in Ungarn und einem Vogelschutzverein entwickelt wird. Wir haben au‎ßerdem den Rotfu‎ßfalken gerettet, der bereits von dem europäischen Kontinent verschwunden war. Dieser ist für den Westen des Landes spezifisch, vom Banat bis in die Panonische Ebene. Es war ein sehr gelungenes Projekt, das auch auf EU-Ebene vorgestellt wurde. Derzeit versuchen wir, so viele Nutznie‎ßer wie möglich anzulocken. Wir erläutern ihnen die Rolle dieser Finanzierungsarten, wie sie sich bewerben können. Durch dieses Programm möchten wir möglichst viele Gelder aufnehmen und gleichteizig den Gro‎ßteil der Biovielfalt und der Natur Rumäniens schützen.“




    Das Finanzpaket zur Umsetzung des LIFE-Programms für den Zeitraum 2014-2020 beträgt über 3 Milliarden Euro, verglichen mit 2 Milliarden Euro im Zeitraum 2007–2013.

  • Ökogruppe Milvus: Seit 25 Jahren für Umwelt- und Artenschutz

    Ökogruppe Milvus: Seit 25 Jahren für Umwelt- und Artenschutz

    Der Verband für Vogel- und Naturschutz Grupul Milvus“ (Milvus-Gruppe) in Klausenburg setzt sich seit 25 Jahren für die Bewahrung der Artenvielfalt und der Umwelt ein. All diese Jahre haben die Umweltaktivisten der Milvus-Gruppe zahlreiche Aktivitäten zur Erforschung der Vögel unternommen: Beringung mehrerer Vogelarten, Beobachtung der Migration der Raubvögel im Măcin-Gebirge oder am Bosporus, einer der wichtigsten Stationen der Zugvögel.



    Zu Gast haben wir den Leiter der Milvus-Gruppe, den Biologen Tamaş Papp. Während seiner 25-jährigen Tätigkeit hat der von ihm geführte Umweltverband auch zur Erklärung von schutzbedürftigen Arealen zu Naturschutzgebieten beigetragen:



    Denn die Fläche der Naturschutzgebiete Rumäniens ist im Vergleich zum Naturreichtum Rumäniens sehr klein gewesen. Diese betrug 7% und ist nach dem EU-Beitritt Rumäniens auf 23% gestiegen. Ich denke wirklich, dass auch unser Verband einen großen Beitrag geleistet hat. Das ist unser größter Erfolg in den letzten 10 Jahren. Wir haben sehr viele Naturschutzgebiete, anhand der Studien, die wir über Vögel, Säugetiere und Habitate durchgeführt haben. Insgesamt gelangten über 200 Schutzbereiche, von kleinen bis zu größeren, auf die Karte der Naturschutzgebiete mithilfe unseres Beitrags. Wir sind aber weiter gegangen und verwalten derzeit 12 Schutzgebiete. Außerdem haben wir recht viel zu den Managementplänen der Schutzgebiete beigetragen.“




    Der Gründer des Klausenburger Umweltverbandes. Tamaş Papp. glaubt, dass Umweltschutz in Rumänien noch keine Priorität ist. Mehr noch: Rumänien sei das einzige EU-Land, das keine Gelder für die Naturschutzgebiete außer dem Donaudelta-Reservat zuweist. Außerdem gibt es noch keine Nationalagentur der Naturschutzgebiete, um die natürlichen Ökosysteme und Habitate zu verwalten. Papp zählt die wichtigsten Projekte der Milvus-Gruppe in puncto Natur- und Vogelschutz auf:



    Zum Beispiel haben wir sehr viel im Bereich der Raubvögel gearbeitet und sehr viele Ergebnisse erzielt. Wir haben etliche Projekte für den Donaufalken, den Rotfußfalken, den Schelladler abgeschlossen. Einige davon wurden von der Europäischen Kommission finanziert. Das vielleicht spektakulärste Projekt bezog sich auf den Donaufalken, denn dieser war vor 10 Jahren aus der Landesfauna beinahe verschwunden. Nachdem wir das Projekt und die Konservierungsmaßnahmen umgesetzt haben, können wir sagen, dass wir diese Vogelart vor dem Aussterben gerettet haben. Genauso hat sich der Rotfußfalke in der rumänischen Westebene, der auch bedroht war, nach unseren Eingriffen und einem internationalen EU-finanzierten Projekt erholt. Die Zahl dieser Vögel steigt wieder. Wenn wir uns auf den Schelladler beziehen, eine emblematische Vogelart für Siebenbürgen, hoffen wir, dass wir auch den Rückgang dieser Art stoppen werden. Wir haben auch sehr viel für Störche getan. Für diese haben wir die Einrichtung von Haltern für ihre Neste auf den Stromleitungen initiiert. Im Jahr 2000 haben wir dieses Vorhaben ins Leben gerufen. 2014 gab es bereits 2000 solcher Halter in Rumänien. Es gibt aber immer noch viel zu tun. Nicht nur für den Storch, sondern auch für andere Vogelarten, die auf den Spannungsleitungen Stromschläge erleiden. Jährlich sterben tausende Vögel auf diese Weise.“




    Die Umweltschutzgruppe Milvus ist die einzige rumänische Organisation, die sich mit der Pflege und Wiederauswilderung der verletzten Vögel in die Natur beschäftigt. Sie haben auch eine Nulltarif-Telefonlinie eingerichtet, um die Kommunikation mit denen zu erleichtern, die verletzte Tiere finden. Tamaş Papp:



    Vor 15-20 Jahren hatten wir das nicht geplant. Wir mussten es aber tun, denn die Menschen kannten unsere Vogelschutztätigkeit. Wenn sie einen verletzten Vogel fanden, brachten sie diesen zu uns. Und weil sich niemand um diese verletzten Tiere kümmerte, haben wir dieses Zentrum eingerichtet, das heute eine erfolgreiche Tätigkeit hat. Wir arbeiten mit Vets4Wild zusammen, einem Verband der Tierärzte. Wir verfügen bereits über zwei Standorte und haben ein nationales Rettungsnetzwerk der Wildtiere auf die Beine gestellt. Wir haben versucht, in jedem Landkreis einen Tierarzt einzusetzen, denn es ist wichtig, dass man schnell handelt. Wenn man einen verletzten Vogel findet, muss man ihm die erste Hilfe in dem Landkreis gewähren, wo er gefunden wird. Jetzt haben wir ein sehr gut ausgestattetes Zentrum in einem Dorf, in Sânsimion. Hier haben wir große Volieren, um die verletzten Vögel zu rehabilitieren.“




    Wir fragten den Leiter des Klausenburger Umweltverbandes Milvus, Tamaş Papp, welche Ziele sich der Verband für das Jahr 2017 vorgenommen hat.



    Für 2017 haben wir einige laufende Programme. Eine große Errungenschaft wird für uns die Herausgabe eines Atlasses der Nestvögel in Rumänien, gemeinsam mit der Rumänischen Ornithologie-Gesellschaft sein. Wir bereiten uns bereits seit einem Jahr darauf vor. Es ist ein alter Traum von uns, so etwas zu verwirklichen. Denn in Rumänien gibt es keinen solchen Atlas mit den neuesten Informationen. Wir wollen, dass man genau die Verteilung der Arten in Rumänien kennt. Wir haben auch zwei weitere Projekte am Laufen. Eines befasst sich mit der Blauracke, der ein sehr schöner blauer Vogel ist und in Rumänien nestet. In der Westebene ist diese Bevölkerung stark zurückgegangen. Deshalb haben wir ein Projekt zur Rettung dieser Vogelart ins Leben gerufen. 2017 werden wir unsere Tätigkeiten zur Konservierung der Raubvögel, aber auch der Säugetiere fortsetzen. Wir hatten auch viele Projekte, die sich mit Säugetieren befassen, einschließlich mit großen Fleischfressern, aber auch mit weniger bekannten Arten. Ein Projekt befasst sich z.B. mit der Ziesel, und es gibt noch viele andere.“




    Die Milvus-Gruppe befasst sich auch mit der Erziehung der Kinder in den Schulen. Ihre Mitglieder werden oft eingeladen, um den Kindern über Tiere, Habitate und deren Schutz zu erzählen. Die Milvus-Gruppe hat auch das Milvus-Stipendium ins Leben gerufen. Dieses ist eine Unterstützung für Jugendliche und Studenten, die sich für den Umweltschutz einsetzen. Ziel des Stipendiums ist, den jungen Forscher bei der Durchführung individueller Bewertungs- und Forschungsprojekte zu helfen.