Tag: Rumänen

  • 20.07.2024

    20.07.2024

    Der rumänische Generalkonsul in Manchester steht in ständigem Kontakt mit der Familie eines rumänischen Staatsbürgers, der in einen gewalttätigen Zwischenfall in der britischen Stadt Leeds verwickelt war, sowie mit der örtlichen Polizei, teilte das rumänische Außenministerium in Bukarest mit. Die Ankündigung erfolgte, nachdem Informationen und Bilder von mehreren Rumänen, die in gewalttätige Zwischenfälle verwickelt waren, an die Öffentlichkeit gelangt waren. Auslöser soll der Versuch des Jugendamtes in Leeds gewesen sein, mehrere rumänische Minderjährige in staatliche Obhut zu nehmen, nachdem in der britischen Presse von Missbrauchsfällen berichtet worden war. Das Außenministerium teilte mit, dass eine Untersuchung im Gange sei und dass keine Meldungen über die Festnahme oder Verhaftung von rumänischen Staatsbürgern, die an den Ereignissen am Abend des 18. Juli beteiligt waren, eingegangen seien. Im Rahmen der Gespräche mit den Vertretern des britischen Sozialdienstes in Leeds, der den Fall der rumänischen Minderjährigen betreut, sowie mit der Familie der rumänischen Staatsangehörigen sicherte das Generalkonsulat in Manchester ihnen die Unterstützung der rumänischen Behörden bei der Suche nach einer stabilen und dauerhaften Lösung im Interesse der Minderjährigen zu, die den Entscheidungen der für den Fall zuständigen britischen Behörden Rechnung trägt.

    Der Bereichsleiter für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität der rumänischen Polizei, Cătălin Șerban, hat am Samstag auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass die Polizeibeamten und Staatsanwälte der zuständigen Schwerpunktstaatsanwaltschaft in den ersten sechs Monaten dieses Jahres fast 900 operative Maßnahmen durchgeführt haben, was einem Anstieg von 2,5 % gegenüber den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 entspricht. Rund 3.400 Personen wurden durchsucht und 1.275 Personen wurden vorläufig festgenommen. Gegen mehr als 1.000 Personen wurde dann Untersuchungshaft verhängt, fast 9 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, sagte Cătălin Șerban. Die Direktion für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität hat sich am politischen Zyklus von EUROPOL beteiligt, indem sie eine federführende Rolle übernommen und bei der Bekämpfung von Menschenhandel, Schleusung von Migranten, Cyberkriminalität und Drogenhandel mitgewirkt hat.

    Nutzer und Unternehmen in Schlüsselindustrien auf der ganzen Welt, darunter in den Branchen Banken, Luftfahrt, Medien und Gesundheitswesen, erholen sich am Samstag langsam von dem größten Computerausfall in der Geschichte, der durch Probleme mit Microsoft Windows verursacht wurde. Der Schaden sei auf ein fehlerhaftes Update eines US-Unternehmens zurückzuführen, berichten Nachrichtenagenturen. Die Ursache der Probleme wurde zwar beseitigt, aber das Cybersicherheitsunternehmen, das im Grunde die Schuld an dem weltweiten Vorfall trägt, erklärte, dass sich einige Systeme nicht automatisch wiederherstellen lassen. Regierungen und öffentliche Dienste in mehreren Ländern waren ebenfalls von dem Vorfall betroffen, was den Gesetzgeber dazu veranlassen könnte, spezielle Gesetze zum Schutz vor einer ähnlichen Störung in der Zukunft zu erlassen, berichten internationale Nachrichtenagenturen. In Rumänien waren die Auswirkungen der weltweiten Computerpanne am internationalen Flughafen Otopeni zu spüren, wo mehrere Flüge verspätet waren.

    Der 20. Juli ist der Tag der rumänischen Luftfahrt und Luftwaffe, an dem nach dem orthodoxen Kalender das Fest des Heiligen Propheten Elias, des geistlichen Schutzpatrons der Flieger, gefeiert wird. In Bukarest fand eine militärische und religiöse Zeremonie statt, bei der Kränze zum Gedenken an die Helden der Flieger niedergelegt wurden. Die Zeremonie überflogen Militärmaschinen der rumänischen Luftwaffe wie F-16 Fighting Falcons, Transportmaschinen C-130 Hercules und C-27J Spartan, sowie Eurocopter 135 und S-70M Black Hawk Hubschrauber der Notfalldienste und SA-365 Dauphin Hubschrauber des rumänischen Geheimdienstes. An der Flugschau nahmen auch eine C-17 Globemaster aus Ungarn und eine F-18 Hornet der finnischen Luftwaffe teil.

     

  • Nachrichten 17.08.2021

    Nachrichten 17.08.2021

    Das rumänische Außenministerium hat am Dienstag mitgeteilt, dass sich noch 27 rumänische Staatsbürger in Afghanistan aufhalten. Dies, nachdem es 16 Rumänen in der Nacht zuvor gelungen war, das Land zu verlassen. Derselben Quelle zufolge hat Bukarest auch Notfallverfahren eingeleitet, um ein rumänisches Militärflugzeug für die Evakuierung der eigenen Staatsbürger nach Kabul zu entsenden. Präsident Klaus Iohannis hatte am Montag den Einsatz der rumänischen Luftwaffe zur Evakuierung rumänischer Staatsbürger aus Afghanistan angeordnet. Der Beschluss wurde auf Vorschlag von Premierminister Florin Cîțu gefasst, der sagte, dass es sich um Personen handelt, die im privaten Sektor und bei der UNO arbeiten. Der Premierminister forderte alle Rumänen in Afghanistan auf, das Land zu verlassen. Das Außenministerium rät ihnen außerdem, sich dringend mit der rumänischen Botschaft in Islamabad in Verbindung zu setzen und ihren Aufenthaltsort anzugeben, damit sie gegebenenfalls kontaktiert werden können.



    Rumäniens Bruttoinlandsprodukt hat in der ersten Hälfte dieses Jahres um 6,5 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zugenommen, so die am Dienstag veröffentlichten Schätzungen des Nationalen Instituts für Statistik. Im zweiten Quartal dieses Jahres stieg das BIP um 1,8 % im Vergleich zum Vorquartal an, und im Vergleich zum gleichen Quartal 2020 wuchs die Wirtschaft um 13 %. Ebenfalls am Dienstag teilte Eurostat mit, dass Rumänien im zweiten Quartal mit 13,6 % Wachstum zu den EU-Ländern mit der höchsten jährlichen Wachstumsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gehöre. Man vergleicht nicht ohne weiteres ein Quartal, in dem sich die Wirtschaft erholt, mit einem Quartal, in dem die Wirtschaft teilweise geschlossen war, sagte jedoch der Präsident des Finanzrates in Bukarest, Daniel Dăianu. Er wies darauf hin, dass Rumänien ein strukturelles Haushaltsdefizit und große außenwirtschaftliche Defizite hat. Die PSD, die in der Opposition ist, behauptet, dass die Wirtschaft nur um 1,9 % im Vergleich zum Vorpandemie-Niveau gewachsen sei und dass sich der Lebensstandard für 99 % der Bürger angesichts der grassierenden Inflation erheblich verschlechtert habe.



    Die rumänischen Behörden haben am Dienstag 544 neue Fälle von Covid-Infektionen bei fast 39.000 durchgeführten Tests innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Außerdem wurden sechs Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der in Krankenhäuser eingelieferten Personen steigt weiter an – inzwischen sind es mehr als 1.000, darunter 126 auf der Intensivstation. Andererseits ist das Interesse an der Impfung trotz wiederholter Aufforderungen durch die Behörden nach wie vor gering. Etwa 5 Millionen Rumänen sind nach dem vollen Impfplan geimpft worden.



    SPORT: Der rumänische Fußballmeister CFR Klausenburg (Nordwesten) trifft am Dienstagabend im Playoff-Hinspiel der Europa League auswärts auf den serbischen Erstligisten Roter Stern Belgrad. Die Rumänen verpassten die Qualifikation für das Champions-League-Playoff zugunsten der Schweizer Mannschaft Young Boys Bern. Sollte Klausenburg auch diesmal ausscheiden, ist dem Team ein Platz in der Gruppenphase der neu geschaffenen Europa Conference League sicher.

  • Nachrichten 27.12.2020

    Nachrichten 27.12.2020

    In Rumänien wurden binnen 24 Stunden 2.049 Neuinfektionen mit dem neuen Coronavirus gemeldet, nachdem landesweit 7.783 Tests durchgeführt wurden. Bisher wurden im Land mehr als 615.000 Fälle von mit COVID-19 infizierten Personen bestätigt. Laut den am Sonntag von der Gruppe für Strategische Kommunikation übermittelten Daten befinden sich 1.206 Patienten auf der Intensivstation. 122 Menschen, die mit dem neuen Coronavirus infiziert waren, starben. Seit Beginn der Pandemie sind mehr als 15.200 Menschen gestorben.



    Die rumänische Botschaft in London schritt für die Repatriierung von 95 rumänischen Bürgern ein, die von den im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie auferlegten Reisebeschränkungen betroffen waren, sowie von fast 500 Saisonarbeitern, die ihre Verträge in Gro‎ßbritannien abgeschlossen hatten. Die Rumänen wurden mit zwei Charterflügen, die von einem Unternehmen angeboten wurden, heimgeflogen. Diese antworteten auf den Anruf der Botschaft und trug zusätzlich die Kosten für Tickets für fünf Passagiere in der Kategorie der schutzbedürftigen Personen, berichtete die Botschaft. Europa ist mit einer ernsthaften Störung des Luftverkehrs konfrontiert, da immer mehr Länder Flüge aus Gro‎ßbritannien verbieten.



    Rumänien hat am Sonntag zusammen mit den anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union die Anti-COVID-19-Impfkampagne gestartet. Die erste Person, die gegen COVID-19 geimpft wurde, ist eine Krankenschwester aus Bukarest, die am 27. Februar den ersten mit dem SARS-CoV-2-Virus bestätigten Patienten in Rumänien übernahm. Die ersten 10.000 Dosen COVID-Impfstoff kamen am Samstag in der Hauptstadt an, von wo aus sie im Land verteilt wurden. Die ersten Dosen werden an medizinisches Personal in Krankenhäusern verabreicht, die im Kampf gegen die Pandemie an vorderster Front stehen. Die erste Phase, in der Ärzte geimpft werden sollen, wird im Januar abgeschlossen sein. In der zweiten Phase werden die Personen aus den Risikogruppen und die Arbeitnehmer aus den wesentlichen Bereichen geimpft, und erst im April beginnt die Impfung der Bevölkerung. Eine zwischen dem 11. und 14. Dezember durchgeführte IRES-Studie zeigt, dass sechs von zehn Rumänen behaupten, sie würden sich gegen das neue Coronavirus impfen lassen, aber nur ein Viertel der Rumänen wäre bereit, dies so schnell wie möglich zu tun. Ein Drittel der Bevölkerung des Landes will nicht geimpft werden. Der Hauptgrund wäre ein mangelndes Vertrauen in den Impfstoff oder das medizinische System. 15% der Befragten glauben, dass das Virus nicht gefährlich ist oder dass ihre Immunität stark ist, während 13% sagen, dass sie Angst vor Nebenwirkungen haben.



    Die Europäische Union hat am Sonntag die Impfkampagne gegen das neue Coronavirus gestartet. Die ersten Impfstofflieferungen kamen am Samstag in Ländern des gesamten EU-Blocks an, in denen bereits mehrere Personen geimpft wurden. Die europäische Impfkampagne hat begonnen, da immer mehr Länder Fälle von Infektionen mit dem neuen Coronavirus-Stamm melden, der ursprünglich im Süden Englands gefunden wurde. Die Leiterin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen bezeichnete den Start als “aufregenden Moment der Einheit” für die 450 Millionen Bürger in den 27 EU-Mitgliedstaaten. Die Europäische Union hat den gemeinsam von dem kleinen deutschen Unternehmen BioNTech und dem amerikanischen Pharmakonzern Pfizer entwickelten Impfstoff genehmigt. Eine gro‎ße klinische Studie hat gezeigt, dass der Impfstoff zu 95% wirksam bei der Vorbeugung schwerer Coronavirus-Erkrankungen ist. Politiker und Gesundheitsexperten haben gewarnt, dass es Monate dauern wird, bis die Anzahl der Impfstoffe ausreicht, um jeden zu schützen, der geimpft werden möchte.Am Sonntag warnte die WHO, dass die COVID-19-Pandemie nicht die letzte derartige Krise sein werde.



    Rumänische Meteorologen teilen mit, dass bis Montagmorgen in den Bergen Schnee überwiegt, insbesondere in Höhen über 1500 m, und dass eine neue Schneeschicht abgelagert wird. Der Wind wird stärker, besonders auf den Kämmen, wo die Böen 80 … 90 km / h überschreiten. In der südlichen Hälfte des Landes wird es vorübergehend im Allgemeinen mä‎ßige Niederschläge geben, die lokal 15 … 25 l / m² und isoliert 30 l / m² überschreiten. Diese werden überwiegend in Form von Regen und Schneeregen auftreten. Ab Sonntag bis Montag gilt die Warnstsufe Gelb in den Südkarpaten wegen Schneefall und Schneestürmen, insbesondere auf über 1700 m Höhe, und in den westlichen Berggebieten. Es wird mä‎ßig quantitativ schneien und der Wind wird stark sein, mit Böen von 80 … 90 km / h und auf dem Kamm über 100 … 120 km / h. In Rumänien ist es kälter geworden beim bedeckten Himmel insbesondere im Süden des Landes.

  • Nachrichten 14.08.2018

    Nachrichten 14.08.2018

    Bukarest: Rumänische Politiker sollten aufhören, die Diaspora im Ausland als Tauschware im internen politischen Machtkampf einzusetzen. Das fordert ein Verband der Auslandsrumänen vor dem Hintegrund der am Freitag mit Gewalt aufgelösten Demonstration auf dem Bukarester Siegesplatz, an dem sich vermehrt auch im Ausland lebende und arbeitende Rumänen beteligten. Der Verband FADERE verlangt schnellere Verfahren, um die Schuldigen an den gewaltsamen Übergriffen vom Freitag zu überführen. Bei der Staatsanwaltschaft sind inzwischen mehrere Dutzend Anzeigen eingegangen, nachdem rund 450 Menschen aufgrund der eingesetzten Reiz- und Tränengase Verletzungen davontrugen und von Ordnungskräften brutal behandelt wurden. Die Staatsnwaltschaft ermittelt zudem von Amts wegen, um die Sachverhalte im Zusammenhang mit den Protesten am Freitag insgesamt zu klären.



    Rom: Bei dem Einsturz einer vierspurigen Autobahnbrücke im nordwestitalienischen Genua sind mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa stürzte die Brücke in mehr als 40 Metern Höhe ein. Der Einsturz riss mehrere Fahrzeuge mit. Der italienische Verkehrsminister sprach von einer entsetzlichen Tragödie. Die Brücke ist im Jahr 1960 gebaut und vor zwei Jahren saniert worden. Wie das rumänische Au‎ßenministerium mitteilte, gäbe es noch keine Angaben von den italienischen Behörden, ob es bauch Rumänen unter den Opfern gibt. Knapp eine Million Rumänen leben in Italien.



    Bukarest: Die Wirtschaft Rumäniens ist im ersten Halbjahr von 2018 um 4% gegenüber dem ersten Semester von 2017 gewachsen — so die Ankündigung des INS. In der Frühjahrsprognose rechnete die Europäische Kommission Anfang Mai noch mit einem Jahreswachstum von 4,5%, für nächstes Jahr lag die Schätzung bei 3,9%. Am Dienstag veröffentlichte Eurostat die Zahlen für das zweite Quartal — so habe Rumänien mit 1,4% Wachstum im Vergleich zum ersten Quartal am besten von allen Volkswirtschaften abgeschnitten. Die Slowakei und Schweden landeten mit jeweils 1% auf dem zweiten und dritten Platz, gefolgt von Polen, Litauen und Ungarn mit jeweils 0,9% Wachstum.



    Bukarest: Über 21 Millionen Dollar wollen die amerikanischen Streitkräfte nächstes Jahr in die sogenannte vorgeschobene Einsatzbasis bei Mihail Kogalniceanu in Südostrumänien investieren. Das Geld ist für den Kauf von Grundstücken und für Bauprojekte vorgesehen, so eine Pressemeldung des Wei‎ßen Hauses. US-Präsident Donald Trump hat den Wehretat der Vereinigten Staaten in Kraft gesetzt — das Pentagon bekommt 616 Mrd. Dollar, für Auslandseinsätze sind 69 Mrd. Dollar vorgesehen, 22 Mrd. Dollar sollen die Atomprogramme des amerikanischen Energieministeriums kosten.




  • Europäisches Theaterfestival in Temeswar: Themenvielfalt und Innenleben

    Europäisches Theaterfestival in Temeswar: Themenvielfalt und Innenleben

    Es war bereits die 23. Auflage des Bühnenfestivals in der westrumänischen Gro‎ßstadt, und nachdem sie viele Jahre die Szene begleitete, kann die Theaterkritikerin Oana Borş von einer Evolution in der rumänischen Dramaturgie berichten — und über ein gewisses Starsystem, das sich schon etabliert hat: Es ist eine Entwicklung in kleinen Schritten, aber Leute, die die Szene beobachten, sehen das. Es geht in erster Linie um eine Erweiterung der Themenvielfalt — man konzentriert sich weniger auf die Beleuchtung gro‎ßer sozialer Themen, sondern erforscht auch das Innenleben und das Verhältnis zwischen Mitmenschen im engeren Sinne. Zudem haben wir bereits Dramaturgen, die einen bestätigten Erfolg haben — Csaba Székely, Mihaela Michailov und Radu Apostol, die auch seit geraumer Zeit zusammenarbeiten“, sagt die Kritikerin, die auch die Stücke für das Festival in Timişoara (Temeswar) auswählte.



    Und tatsächlich beleuchtet ein Stück wie Siebenbürgische Geschichte“, nach einem Text von George Ştefan und in der Regie von Andi Gherghe, die intimsten Gefühle einer Mischfamilie — der Autor geht von einer wirklichen Story aus und berichtet über das Zusammenleben von Magyaren und Rumänen im siebenbürgischen Schmelztiegel der Nationen. Das Stück verfolgt die Familiengeschichte über mehrere Generationen, setzt aber einen Schwerpunkt auf die schweren Auseinandersetzungen zwischen den beiden Gemeinden vom 19.–21. März 1990 in Târgu Mureş. Das Stück wird zweisprachig aufgeführt und für die Darsteller war es eine zum Teil verstörende Erfahrung. Richard Balint spielt den Geheimdienstler Ştefan Remeş, einen Rumänen, der im Kommunismus seinen ungarischen Mitbürger István Szabados verhört und inhaftiert. Den Part des Szabados übernahm Gyula Kocsis. Beide Schauspieler haben ähnliche Erfahrungen wie die ihrer Figuren gemacht, erzählt Richard Balint: Ich bin gewisserma‎ßen auch ein rumänisch-ungarisches Produkt. Mein Vater war Ungar, meine Mutter Rumänin und ich habe auch solche Dinge erlebt. Ich habe in meinem Heimatort zweimal Prügel kassiert — das kam dort vor. Und 1990 im März passierte auch was. Keine Gewalt unbedingt, aber die Menschen, sogar Freunde oder Nachbarn, begannen Angst vor uns zu haben“, schildert Richard Balint die Lage in seiner Stadt Cugir — also nicht einmal in Târgu Mureş selbst, wo es zu den gewaltsamen Zusammenstö‎ßen kam. Für seinen Kollegen Gyula Kocsis war die Rolle noch ein Stückchen unheimlicher. Denn genau wie seine Figur musste sein eigener Vater in Oradea für 11 Monate ins Gefängnis, weil er über die Grenze flüchten wollte.



    Genauso beeindruckend waren die Erfahrungen, die im Stück Shakespeare für Ana“ zur Sprache kamen. Das Coliseum-Zentrum in Chişinău, der Hauptstadt der Republik Moldau. Es geht um eine Art Theaterdokumentation, in der Straftäter aus moldauischen Anstalten interviewt wurden — auch Frauen und Jugendliche. Text und Regie stammen von Luminiţa Ţâcu — seit langer Zeit beschäftigt sie das Thema der Menschen im Gefängnis: In 2008 habe ich das Stück »Haus M« gemacht, wo ich den Monolog einer Frau einbaute, die ihren Mann umgebracht hatte. Eine Zeitlang verging und ich fragte mich, was mit den Frauen passiert war, die ich im Gefängnis von Rusca interviewt hatte. Ich fragte mich, wie diese Frauen ohne Liebe auskommen können — das war die Grundidee“, sagt die moldauische Dramaturgin. Sie besuchte anschlie‎ßend drei Gefängnisse und unterhielt sich mit Insassen und Beamten vom Wachpersonal. Auch nach diesem Stück blieb ein bitterer Nachgeschmack, gesteht Luminiţa Ţâcu — man hat Gewissensbisse, weil in dieser Welt hinter Gittern Menschen zurückbleiben, die nach Liebe dürsten, während man selbst frei ist.



    Die europäische Komponente kam auch gut zum Tragen, sagt die für das Programm zuständige Kritikerin Oana Borş. Der in Europa gut bekannte Regisseur Milo Rau kam mit einem Stück, das seine Truppe mit dem nicht minder bekannten Berliner Ensemble Schaubühne aufführte: ein Doku-Drama zum Thema Migration. Dabei treten zwei Syrer, die seit längerer Zeit in Europa leben, in einen Bühnendialog mit der rumänischen Stardarstellerin Maia Morgenstern und einem griechischen Kollegen. Und Luk Perceval führte mit seinem Thalia-Theater Steinbecks Früchte des Zorns“ aus moderner Perspektive auf, eine Analyse zu Exil und Identität — ganz viel Europa also, findet Programmchefin Oana Borş.

  • Nachrichten 13.05.2018

    Nachrichten 13.05.2018

    Tausende Rumänen sind am Samstag in der Hauptstadt Bukarest und in mehreren rumänischen Gro‎ßstädten auf die Stra‎ße gegangen, um an der gro‎ßangelegten Demonstration mit dem Motto Ja zu Europa, Nein zur Diktatur“ teilzunehmen. Die Demonstranten protestierten gegen die Regierungskoalition der Sozialdemokratischen Partei und der Allianz der Liberalen und Demokraten (PSD-ALDE). Die Regierungskoalition habe seine Wahlversprechen nicht eingehalten, habe Rumänien der europäischen und demokratischen Standards ferngehalten und würde das Land in Richtung eines politischen Regimes führen, in dem nur das Interesse der politischen Machthaber regiert, klagten die protestierenden Bürger. Die Demonstranten forderten den Rücktritt der Premierministerin und der Vorsitzenden der zwei Kammer des rumänischen Parlaments. Zu den antidemokratischen Aktionen der Regierungskoalition gehören die Änderung des Strafgesetzbuches und der Strafproze‎ßordnung, die willkürlichen Geldstrafen, die von der Gendarmerie verhängt werden und die Änderung der Gesetze ohne öffentlichen Besprechungen, so die Organisatoren der Protestdemonstration. Die im Ausland lebenden rumänischen Bürger erklärten sich solidarisch mit den in der Heimat lebenden Rumänen, die auf der Stra‎ße protestierten.



    Bei ihrem Vatikan-Besuch führte Rumäniens Premierministerin, Viorica Dăncilă, ein Telefongespräch mit seiner Heiligkeit Siluan, dem Bischof des Rumänischen Orthodoxen Bistums in Italien, der sich zur Zeit auf einem Besuch in Paris befindet. Dabei erwähnte Premierministerin Dăncilă Aspekte ihres Vatikan-Besuches und hob die exzellenten bilateralen Beziehungen hervor. Viorica Dăncilă würdigte die Unterstützung der orthodoxen Kirche für die rumänischen Gemeinden im Ausland, vor allem in Italien, und sprach auch über die Bedeutung der Kirche im Leben der Rumänen, die im Ausland leben. Die Bukarester Behörden respektieren die Rechte der rumänischen Gemeinden und die Rolle der religiösen Kulten bei der Bewahrung der spirituellen und sprachlichen Identität, sagte noch die rumänische Premierministerin. Am Samstag ist Viorica Dăncilă mit rumänischen Studenten, die an den päpstlichen Universitäten studieren, zusammengekommen. Am Freitag wurde Viorica Dăncilă vom Papst Franziskus empfangen. Laut einer Mitteilung der Bukarester Regierung habe sich die rumänische Premierministerin bei seiner Heiligkeit für die besondere Aufmerksamkeit bedankt, die Papst Franziskus ständig den Beziehungen zu Rumänien geschenkt hat. Im Anschlu‎ß drückte die rumänische Premierministerin ihre Hoffnung aus, dass der Papst einen Rumänien-Besuch unternehmen wird. Der Vatikan-Besuch der rumänischen Premierministerin findet vor dem Hintergrund der sehr guten bilateralen Beziehungen, im Jubiläumsjahr der Gro‎ßen Vereinigung Rumäniens statt. Zu diesem Anla‎ß werden am Heiligen Stuhl mehrere kulturelle und akademische Veranstaltungen organisiert.



    Bei der 71. Auflage des Filmfestivals in Cannes kämpfen 21 Streifen um den Gro‎ßen Preis Palme d’Or, der am 19. Mai verliehen wird. In der offiziellen Auswahl wird Rumänien dieses Jahr in der Sektion Cinefondation mit dem Kurzfilm “Albastru şi roşu, în proporţii egale” (Blau und Rot, im gleichen Verhältnis), der Regisseurin Georgiana Moldoveanu, vertreten. Die aus Rumänien abstammende Regisseurin Marta Bergmann beteiligt sich in der parallellen Sektion ACID mit ihrem ersten abendfüllnden Spielfilm Seule a mon mariage“, einer französisch-belgischen Koproduktion. Im Rahmen des Programms “Romanian Short Waves”, das seit 2008 in Cannes 120 Minuten mit rumänischen Kurzfilmen präsentiert, werden dieses Jahr 14 Produktionen vorgeführt. Weitere drei rumänische Kurzfilme laufen in der Sektion Short Film Corner”. Der bekannte rumänische Regisseur Cristian Mungiu leitet das Programm La Fabrique Cinéma”, das in Zusammenarbeit mit dem Festival in Cannes die Filmregisseure und Filmproduzenten aus den Schwellenländern unterstützt.




    Kunstwerke in Wert von etwa 10 Millionen Euro, die aus wichtigen Privatsammlungen, aus dem Centre Pompidou in Paris und aus der Sammlung des ehemaligen kommunistischen Diktators Nicolae Ceausescu abstammen, können bis zum 20. Mai auf der Bukarester Ausstellung Art Safari” besichtigt werden. Das wertvollste Ausstellungsstück ist ein Werk von Constantin Brancusi, mit einem 7-stelligen Wert, das von einer Privatsammlung ausgeliehen wurde, erklärte die Direktorin der Ausstellung Art Safari Bukarest”, Ioana Ciocan. Die Ausstellung Art Safari”, die auf dem Platz George Enescu, vor dem Bukarester Athäneum, eingerichtet wurde, hat dieses Jahr ihre 5. Auflage erreicht.



    In der Stadt Suceava (im Norden Rumäniens) findet bis zum 20. Mai das Theaterfestival Matei Vişniec“ statt. An dem Festival, das mehr als 60 Theateraufführungen für alle Publikumsschichten und alle Altersgruppen bietet, beteiligen sich mehr als 300 Gäste — Schauspieler, Regisseure, Theaterkritiker — aus allen historischen Regionen Rumäniens, aus der Republik Moldau und aus Frankreich. Ehrengast des Theaterfestivals ist, wie jedes Jahr, der in der Ortschaft Rădăuți, in der Nähe von Suceava, geborene Schriftsteller und Dramatiker Matei Vişniec, der in Frankreich lebt. Seine Theaterstücke wurden in vielen Ländern aufgeführt, von Japan bis in die USA, von Brasilien bis in die Türkei. Bis zum Fall des Kommunismus in Dezember 1989 waren die Stücke von Matei Vişniec in Rumänien verboten.

  • Nachrichten 09.04.2018

    Nachrichten 09.04.2018

    Bukarest: Die orthodoxen und griechisch-katholischen Christen feiern den Ostermontag. Der Ostermontag ist ebenso wie Ostersonntag und Karfreitag für die Menschheit von großer Bedeutung. Sie bilden zusammen die Osterfeiertage und erinnern an den Leidensweg, das Sterben sowie die Auferstehung von Jesus Christus. Als höchstes Fest der Gläubigen wird die Osterzeit auch als Dreitagefeier bezeichnet. Am Ostermontag wurde in den Kirchen der gleiche Gottesdienst wie in der Osternacht gehalten und die heilige Liturgie gesungen. Die Priester trugen weiße Gewänder und hielten in den Händen die brennende Kerze, mit der sie in der Osternacht das heilige Licht verteilt haben. Diese Woche steht unter dem Zeichen des Lichtes, dem Symbol der Auferstehung Christus. Die Christen begrüßen sich mit “Christus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!“




    London: Im Zeitraum 10.-12. April findet die 47. Internationale Buchmesse in London statt. Rumänien beteiligt sich zum 11. Mal konsekutiv mit einem Programm, das vom Rumänischen Kulturinstitut verfasst und produziert wurde. Die rumänischen Veranstaltungen finden unter dem Titel Writing and Making History: Remembering the Great War Generation statt und erzählen besonders über die Teilnahme der Rumänen an dem Ersten Weltkrieg und über die Große Vereinigung.




    Bukarest: Die erste Sitzung der Nationalen Kommission für den Beitritt Rumäniens zum Euroraum wird am Donnerstag stattfinden. Das Hauptthema wird die Debatte über die Konvergenzkriterien für den Übergang zum Euro sein. Premierministerin Viorica Dăncilă hatte am 21. März die Gründung einer derartigen Kommission bekanntgegeben. Sie erklärte, der Beitritt zum Euroraum sei das wichtigste Projekt Rumäniens seit dem EU-Beitritt. Die rumänische Premierministerin fügte hinzu, die Kommission habe die Aufgabe, den Plan für den Beitritt Rumäniens zum einheitlichen Mechanismus des Beitritts zum Euroraum zu erarbeiten und die rumänische Gesellschaft auf diesen bedeutenden Schritt vorzubereiten.




    Bukarest: Mehr als 50.000 Angestellte des Innenministeriums, Polizisten und Gendarmen, sorgen diese Tage für Ordnung und öffentliche Sicherheit in Rumänien. Sie sind besonders in den Gegenden, wo Klöster und Kirchen liegen, einsatzbereit. Diese Tage finden rund 700 öffentliche Veranstaltungen statt, an denen mehr als 250.000 Menschen erwartet werden. Die Verkehrspolizei überwacht mit mehr als 300 Einsatzwagen den Verkehr und wird auch von Hubschraubern unterstützt. 800 Feuerwehrwagen und 300 Teams des Rettungsdienstes SMURD sind auch bereit, bei eventuellen Notsituationen zu intervenieren.



    Bukarest: Das Bukarester Institut Eudoxiu Hurmuzachi“ für die Rumänen in aller Welt organisiert zusammen mit dem Bildungszentrum Lauder-Reut“ in der Zeit 9.-13. April den Marsch der Holocaust-Überlebenden – zusammen mehr erfahren“. An diesem Kulturprojekt beteiligen sich junge Menschen aus 52 Ländern. Die rumänische Delegation besteht aus Schülern und Lehrern von der Lauder-Reut-Schule in Bukarest,und von Schulen aus der Republik Moldau. Das Projekt ist Teil des Programms Karavane der rumänischen Identität“, das vom Institut Eudoxiu Hurmuzachi“ und vom Ministerium für die Rumänen in aller Welt organisiert wird. Besagtes Programm enthält mehrere Kulturevents zur Förderung der rumänischen Kultur und zur Konsolidierung der nationalen Identität der Rumänen und ist Teil des Strategischen Programms Rumänischer Kulturraum – Hundert Jahre seit der Großen Vereinigung – 1918-2018“

  • Nachrichten 29.12.2017

    Nachrichten 29.12.2017

    BUKAREST: 75 % der Rumänen sind der Meinung, dass ihr Land sich in eine falsche Richtung bewegt. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes IRES, die der Presse übermittelt wurde. Lediglich 17 % der Befragten sind mit der Entwiklung Rumäniens zufrieden, 7 % sind neutral, und 2 % wussten nicht, was sie antworten sollen. Weiter sagten 40 % der Befragten, dass sie mir ihrer Lebensweise nicht zufrieden sind. 36 % erklärten sich ziemlich zufrieden, 19 % überhaupt nicht zufridden, 4 % sehr zufrieden und 1 % gaben keine Antwort. Für 45 % der Befragten war das Jahr 2017 schelchter als 2016, für 30 % ähnlich, für 24 % besser. Die wichtigsten Ereignisse des Jahres seien, laut Umfrage, mit je 8 % der Tod von König Michael am 5. Dezember und die Proteste gegen die Regierung. 38 % der Rumänen vertrauen der EU, 31 % ihrem Bürgermeister und 31 % der Presse. Am wenigsten vertrauen sie dem Parlament, 11 %, und den politischen Parteien, 8 %. Die IRES-Umfrage zeigte weiter, dass die Rumänen der Meinung sind, das ihr Land gute Beziehungen zu Deutschland (64 %) und zu den USA (57 %) haben sollte.



    BUKAREST: Der Vorsitzende der sozialdemokratischen Partei PSD Liviu Dragnea erklärte, dass er im Januar mit den Regierungspartnern von ALDE über eine mögliche Regierungsumbildung diskutieren werde. Persönlich habe er keinem Minister etwas vorzuwerfen und er sei mit der Tätigkeit des sozialdemokratischen Premiers zufrieden, fügte Dragnea hinzu. Er sei aber mit einer außerordentlichen Sitzung des Parlaments für die Änderung des Strafgesetzbuches und mit der Erlassung einer Regierungs-Eilverodnung betreffend dieses Thema nicht einverstanden. Bis April sollte die EU-Richtlinie betreffend die Unschuldsvermutung und das Recht auf einen fairen Prozess in die rumänische Gesetzgebung umgesetzt werden, so Liviu Dragnea. Andere Änderungen des Strafgesetzbuches basieren auf Entscheidungen des Verfassungsgerichts und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Die Mitte-rechts Opposition, die Zivilgesellschaft und die Presse kritisieren scharf die Änderungen der Justizgesetze. Die Regierung wird beschuldigt, die Richter und Staatsanwälte unterordnen zu wollen und den Kampf gegen die Korruption blockieren zu wollen. Letzte Woche haben sieben Botschaften von EU-Staaten alle im Justiz-Reformprozess verwickelten Akteure aufgefordert jedwelche Maßnahme, die die Unabhängigkeit des Justizsystems schwächen würde, zu vermeiden.



    KABUL: Der rumänische Verteidigungsminister Mihai Fifor hat im Zeitraum 27.-29. Dezember den militärischen Stützpunkt in Kandahar, im Süden Afghanistans besucht. Er wurde vom Generalstabschef Nicolae Ciucă begleitet. Der rumänische Minister dankte den Soldaten in Kandahar für ihre Teilnahme an den Missionen in Operationsgebieten Ich bin euch dankbar für alles, was ihr tut, schrieb Fifor am Freitag per Facebook. Rumänien beteiligt sich seit 2001 an Operationen der antiterroristischen Koalition in Afghanistan, wo zur Zeit circa 600 Soldaten tätig sind.



    CHISINAU: Eine Abgeordnetengruppe des moldauischen Parlaments hat das Verfassungsgerichtshof angerufen, nachdem der prorussische Staatspräsident Igor Dodon zum zweiten Mal die Ernennung der sieben neuen Minister, die von der prowestlichen Regierung vorgeschlagen wurden, abgelehnt hat. Die Abgeordneten fordern das Verfassungsgerichtshof auf, zu ermitteln, dass Dodon die Verfassung verletzt habe und einstweilig aus dem Amt suspendiert werden kann, so dass ein Interimspräsident die Amtseinführungsdekrete der neuen Minister unterzeichnen kann. Die Korrespondenten von Radio Rumänien und Chişinău behaupten, diese Lösung sei schon im Oktober im Falle des Verteidigungsministers Eugen Sturza umgesetzt worden. Der moldauische Premierminister Pavel Filip hat die Ersetzung von sieben Mitgliedern der Exekutive bekanntgegeben, mit dem Zweck die Reformen zu beschleunigen. Unter den Nominierten zählen zwei ehemalige Premierminister Iurie Leancă und Chiril Gaburici.

  • 10 Jahre nach EU-Beitritt: Mehrheit der Rumänen vertraut noch europäischen Institutionen

    10 Jahre nach EU-Beitritt: Mehrheit der Rumänen vertraut noch europäischen Institutionen

    10 Jahre nach dem EU-Beitritt Rumäniens haben die meisten Rumänen, d.h. 57%, immer noch Vertrauen in die Europäische Union. Das steht in einer Studie, die neulich von der Vertretung der Europäischen Kommission in Rumänien veröffentlicht wurde. 86% der Befragten stehen der EU neutral oder positiv gegenüber, und nur 14% sagten, sie hätten eine negative Meinung. Die Hauptvorteile der Europäischen Union sind, laut der befragten Rumänen, die guten Beziehungen zwischen den EU-Mitgliedern, die Demokratie und die Respektierung der Menschenrechte und des Rechtsstaates, sowie die Fähigkeit, den Frieden und die Demokratie au‎ßerhalb der eigenen Grenzen zu fördern.



    Mehr als die Hälfte der Rumänen, nämlich 54%, sind der Meinung, dass ihre Stimme in der EU gehört wird, und das ist ein Beweis dafür, dass mit der Zeit die rumänischen Bürger aktive EU-Bürger geworden sind. In Bezug auf die Zukunft glauben die Rumänen, die meisten Bedrohungen und Herausforderungen seien der Kampf gegen den Terrorismus (65%), die Beziehungen zu Russland (46%) und die Migrationspolitik (41%). Wie auch der EU-Kommissionspräsident, Jean-Claude Juncker, unterstützen auch die Rumänen die Idee der Einheit und Gemeinsamkeit in der EU. In diesem Zusammenhang sagte die Chefin der Vertretung der Europäischen Kommission in Rumänien, Angela Cristea, die Rumänen betrachten die EU als ein Projekt des Friedens und der guten Beziehungen sowohl unter den Mitgliedsstaaten als auch mit dem Ausland.



    Laut besagter Umfrage seien die wichtigsten Vorteile des EU-Beitritts Rumäniens das Finden eines Arbeitsplatzes in einem anderen Mitgliedstaat, der Zugang zu mehreren Märkten und Gütern und der positive Impakt der EU-Fonds auf die Regionen, wo sie leben. Die Nachteile dagegen seien die Senkung der Kaufkraft, das Anschaffen von Grundstücken und Immobilien von Ausländern und der Exodus der hochqualifizierten Arbeitskraft.



    Das Übernehmen der EU-Ratspräsidentschaft durch Rumänien in der ersten Hälfte 2019, zu einem besonders wichtigen Zeitpunkt für die Zukunft der Europäischen Union, sei eine wichtige Chance aber auch eine hohe Verantwortung für Rumänien, präzisierte seinerseits der rumänische delegierte Minister für Europäische Angelegenheiten, Victor Negrescu. In diesem Kontext nehmen sich die Behörden in Bukarest vor, die Prioritäten der Präsidentschaft mit den Erwartungen der Bevölkerung zusammenzubringen, und die rumänischen Bürger in den Mittelpunkt der europäischen Politik Rumäniens zu stellen, so Victor Negrescu.



    Gemä‎ß der befragten Rumänen seien die Hauptprioritäten der sechsmonatigen rumänischen EU-Ratspräsidentschaft die Kohäsionspolitik (66%), die gemeinschaftliche Agrarpolitik (59%), die Sicherheit und die Migration (58%), der Schengen-Beitritt Rumäniens (57%) und das Aufheben des Kooperations- und Prüfungsmechanismus (56%), steht noch in der Studie der Europäischen Kommission. 2019 wird Rumänien Gastgeber des ersten Gipfeltreffens der 27 EU-Mitgliedsstaaten nach dem Austritt Gro‎ßbritanniens aus der Europäischen Union.

  • Rumänen in Großbritannien – vor und nach Brexit

    Rumänen in Großbritannien – vor und nach Brexit

    Gro‎ßbritannien hat im Sommer 2016 durch ein Referendum beschlosssen, die Europäische Union zu verlassen. Die Regierung in London hat im März 2017 die Prozeduren für den Austritt aus der EU begonnen, so wie es der Artikel 50 des Vertrags vorsieht. Die Verhandlungen über die Frist des Austritts können höchstens zwei Jahre dauern. Der Tag des Austritts Gro‎ßbritanniens ist der 30. März 2019, also während der EU-Ratspräsidentschaft Rumäniens. Was wird vor und nach dem Brexit mit den Rumänen, die im Gro‎ßbritannien leben, passieren? Einige behaupten, der Brexit könne unberechenbare Folgen für diejenigen, die in Gro‎ßbritannien arbeiten oder studieren, haben. Rumänien ist bereit, die rumänischen Bürger und Unternehmer während dieses Prozesses zu informieren und zu unterstützen, so Victor Negrescu, Minister für Europaangelegenheiten. Er hat am 3. und 4. November einen Arbeitsbesuch in Gro‎ßbritannien und Nordirland unternommen und kam mit den Vertretern der Rumänen und mit Würdenträgern der lokalen Verwaltung aus Brent-London zusammen.




    Nach dem EU-Beitritt Rumäniens stieg die Zahl der Rumänen im Vereinigten Königreich konstant. Laut dem Statistikamt leben 328.000 Rumänen in Gro‎ßbritannien. Die rumänischen Bürger sind eine sehr bedeutende Gemeinschaft, die dritte in der Reihe der EU-Staaten, nach der polnischen und der irländischen. Sie hat sich in der britischen Gesellschaft sehr gut integriert und trägt zum Wohlstand dieser bei”, sagte Negrescu und hob hervor, der rumänische Staat bemühe sich, dass die Rechte und Interessen der Rumänen behalten und geschützt werden.




    Laut Einschätzungen einer Profi-Organisation, arbeiten in Gro‎ßbritannien mehr als 2.000 rumänische Ärzte. Hinzu kommen Fachleute im Bankensektor, Künstler, Architekten, Professoren, IT-Spezalisten und Forscher. Rund 10.000 rumänische Jugendlichen besuchen eine Uni in Gro‎ßbritannien.




    Der britische Au‎ßenminister Boris Johnson erklärte während seines Bukarestbesuches im September, die Rumänen müssen sich keine Sorgen hinsichtlich des Brexits machen, weil sie wertvolle Mitglieder der britischen Gesellschaft seien.

  • Straßburg debattiert über ukrainisches Bildungsgesetz

    Straßburg debattiert über ukrainisches Bildungsgesetz

    Das neue Bildungsgesetz, das im September in der Ukraine verabschiedet, und von den meisten Experten als mindestens unglücklich konzipiert bezeichnet wurde, ist jetzt auch zum Gesprächsthema in Straßburg geworden. Die Parlamentarische Versammlung des Europarates veranstaltet am Donnerstag, den 12. Oktober, die Dringlichkeitsdebatte über den Sprachartikel des neuen Gesetzes der Ukraine Über Bildung“. Die Debatte wurde von der rumänischen Delegation vorgeschlagen und bezieht sich auf die Einschränkung des Rechts der nationalen Minderheiten in der Ukraine auf Unterricht in ihren jeweiligen Muttersprachen. Laut dem neuen Bildungsgesetz erhalten die Kinder der nationalen Volksminderheiten in der Ukraine Unterricht in der Muttersprache nur im Kindergarten und in der Grundschule. Danach wird in der Schule, im Gymnasium und an der Universität ausschließlich Unterricht in ukrainischer Sprache angeboten. Der Senator Titus Corlatean, ehemaliger Außenminister und gegenwärtiger Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, der die rumänische Delegation in Straßburg leitet, sprach mit der RRI-Korrespondentin in Straßburg über seine Erwartungen bezüglich der Debatte am Donnerstag:



    Ich hoffe auf eine korrekte Debatte, welche die ukrainische Regierung überzeugen sollte, das Bildungsgesetz in der Ukraine zu ändern. Die Behörden in Kiew sollten die Expertise der Venedig-Kommission akzeptieren und dieses Bildungsgesetz, das die Rechte und den Schutz der nationalen Minderheiten, einschließlich der rumänischen Minderheit in der Ukraine drastisch eingrenzen, umformulieren.



    Fast eine halbe Million Rumänen leben zur Zeit in der benachbarten Ukraine, die meisten von ihnen in den östlichen rumänischen Territorien, die 1940 infolge eines Ultimatums von der ehemaligen Sowjetunion annektiert worden waren. Laut Politkommentatoren würde die willkürliche Maßnahme der Behörden in Kiew eigentlich auf die Millionen Russen abzielen, die als nationale Volksminderheit im Osten und im Süden der Ukraine leben. Die anderen nationalen Minderheiten – Rumänen, Ungarn, Bulgaren, Griechen, Polen – wären also bloß kollaterale Opfer.



    Letzten Monat haben der rumänische Außenminister, Teodor Melescanu, und seine Amtskollegen aus Ungarn, Bulgarien und Griechenland ein gemeinsames Schreiben unterzeichnet, in dem sie ihr Besorgnis und ihr tiefes Bedauern über das Verabschieden des neuen Bildungsgesetzes in der Ukraine äußern. Ebenfalls in September forderte das Bukarester Parlament einstimmig die Behörden in Kiew auf, das neue Bildungsgestez noch einmal zu untersuchen. Die rumänischen Abgeordneten und Senatoren erklärten, sie würden die Entwicklungen in der Ukraine infolge des neuen Bildungsgesetzes mit Besorgnis und höchster Aufmerksamkeit verfolgen und machten auch einen Appell an die ukrainische Regierung, die Situation so schnell wie möglich zu lösen, und zwar durch gutgemeinte Aktionen, im Geiste der Kooperation und mit genauer Einhaltung der europäischen Standards betreffend den Schutz der nationalen Volksminderheiten. Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat seinen für Oktober geplanten Staatsbesuch in Kiew auf ein noch nicht bestimmtes Datum aufgeschoben.

  • Nachrichten 18.08.2017

    Nachrichten 18.08.2017

    Rumänien hat sich der internationalen Gemeinschaft angeschlossen und die Terroranschläge in Spanien aufs Schärfste verurteilt. Präsident Klaus Iohannis übermittelte König Felipe VI. von Spanien sein Beileid angesichts der Tragödie. In diesem Kontext betonte Iohannis, dass das gemeisame Vorhaben, einen Internationalen Gerichtshof zur Bekämpfung des Terrorismus zu gründen, viel entschlossener verfolgt werden müsse. Klaus Iohannis wiederholte die Entschlossenheit Rumäniens, im Kampf gegen den Terror eng zusammenzuarbeiten und den besagten Kampf weiterzuführen. In Spanien wurden drei Trauertage erklärt. Die spanischen Behörden haben am Freitagmorgen das Generalkonsulat Rumäniens in Barcelona informiert, dass unter den Verletzten des Terroranschlags von Donnerstag, in der katalanischen Metropole, sich ein drittes rumänisches Opfer befindet. Bei einem islamistischen Anschlag mitten in der Urlaubszeit haben Terroristen auf Barcelonas berühmter Flaniermeile Las Ramblas nach Angaben der Behörden mindestens 14 Menschen getötet. Etwa 100 weitere Menschen wurden verletzt, nachdem ein Lieferwagen mit hohem Tempo in eine Menschenmenge gerast war. Wenige Stunden nach dem Terrorakt wurden bei einer Polizeioperation etwa 100 Kilometer südlich von Barcelona fünf mutmaßliche Terroristen erschossen, wie die Polizei am frühen Freitag auf Twitter bestätigte. Zunächst hatte es geheißen, die fünf Männer hätten Sprengstoffgürtel getragen. Diese erwiesen sich später jedoch als Attrappen, teilte die katalanische Polizei mit. Die Sicherheitskräfte nahmen drei mutmaßliche Terroristen fest und fahndeten laut einem Zeitungsbericht noch nach einem neuen Hauptverdächtigen. Am Freitagmittag gab die Polizei die Festnahme eines vierten Verdächtigen auf Twitter mit, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag laut ihrem Sprachrohr Amak für sich.



    In der Ortschaft Izvorul Muresului, im zentralrumänischen Landkreis Harghita, sind am Freitag die Kurse der Sommeruniversität der Rumänen von überall zu Ende gegangen. Das Thema der diesjährigen 15. Auflage lautete Von der Ersten Vereinigung zur Großen Vereinigung. Rumänien und die Rumänen von überall, wohin? Die 200 Teilnehmer aus rumänischen Gemeinden in den grenzanliegenden historischen Regionen haben eine Abschlußresolution angenommen; diese sieht die Erarbeitung einer nationalen Strategie vor, wodurch das Verfassungsrecht auf nationale Identität und die Ausübung der grundlegenden Rechte und Freiheiten der Rumänen in den Regionen, wo sie als Volksminderheit leben, respektiert und garantiert werden. Ferner forderten die Teilnehmer die Gründung eines Departments für die rumänischen Gemeinden, die im Ausland als Volksminderheit leben. Besagtes Department sollte die rumänischen Gemeinden unterstützen, und ihnen Zugang und Direktbeziehungen zur Zentralverwaltung und zur Zivilgesellschaft erleichtern. Die Teilnehmer sprachen über die gravierende Situation der rumänischen Gemeinden in den grenzanliegenden historischen Regionen, vor allem im südserbischen Timok-Tal und in der Ukraine. Die Rumänen in den Nachbarländern werden kontinuierlich einer aggresiven Assimilierung ausgesetzt und werden ihre nationale Identität nicht mehr bewahren können, wenn der rumänische Staat sie nicht unterstützt, so die Sprecher.



    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wird am kommenden Donnerstag, den 24. August, einen Rumänienbesuch auf Einladung des rumänischen Präsidenten, Klaus Iohannis, unternehmen. Auf dem Programm stehen Gespräche über die Entwicklung und Vertiefung der bilateralen strategischen Partnerschaft und über Hauptthemen der europäischen und internationalen Agenda. Der Besuch wurde anlässlich des Treffens der beiden Staatsvertreter am Rande des Europäischen Rates vom 23. Juni beschlossen. Mit dieser Gelegenheit nahm Emmanuel Macron den Vorschlag von Klaus Iohannis, den Dialog in Bukarest weiterzuführen.



    Das Rumänische Wetteramt hat am Freitag eine Hitzewarnung ausgegeben, die bis einschließlich Samstag für das ganze Land gilt. Laut Meteorologen wird es besonders warm in allen Regionen des Landes und sogar sehr heiß im Süden und Südwesten. Die Höchstwerte werden zwischen 34-37 Grad Celsius erreichen. Der Temperatur-Feuchtigkeit-Index wird lokal die kritische Schwelle von 80 Einheiten erreichen und auch leicht überschreiten. Laut dem Wetteramt bleibt das Wetter am Sonntag im Süden, in der Landesmitte und im Osten warm, vereinzelt sogar heiß, mit Höchsttemperaturen von 34-35 Grad. Dagegen wird es in den westlichen Regionen schrittweise unbeständiger; die Temperaturen gehen zurück und es werden Regenschauer und Gewitter erwartet.

  • Nachrichten 16.08.2017

    Nachrichten 16.08.2017

    Vertreter der Gewerkschaften der Justizvollzugsbeamten in Rumänien haben am Mittwoch eine Vereinbarung mit Justizminister Tudorel Toader getroffen. Laut besagter Vereinbarung wird den Beschäftigten der Justizvollzugsanstalten eine 15-prozentige Lohnerhöhung gewährt, und zwar durch eine Eilverordnung der Regierung, die nächste Woche finalisiert wird und ab 1. Oktober in Kraft treten soll. Dies erklärte für den öffentlich-rechtlichen Sender Radio Romania der Gewerkschaftsführer Sorin Dumitru. Bei den Gesprächen habe man festgelegt, dass bis Ende September ein Memorandum über die Erhöhung der Arbeitsplätze in Justizvollzugsanstalten um mindestens 1000 Stellen unterzeichnet werde, so Dumitru. Am 1. August starteten die Beschäftigten der Justizvollzugsanstalten Protestaktionen, indem sie androhten, u.a. keine Überstunden mehr arbeiten zu wollen, wenn die Lohnerhöhungen für Beschäftige des Justizvollzugssystems nicht auch das Gefängnispersonal umfassen. Zudem verlangen die Gewerkschaften, dass der Etat für den Justizvollzug nicht gekürzt wird und ausreichend Mittel für die Modernisierung und für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen bereitgestellt werden.



    Die rumänische Wirtschaft ist im 1. Halbjahr um 5,8% gestiegen, so die Schätzungen des Nationalen Statistikamtes. Im 1. Quartal sei die Wirtschaft um 5,7% gestiegen, im 2. Quartal um 5,9%. Eine wichtige Rolle hat dabei der Konsum der Bevölkerung gespielt, der Beitrag der Investitionen war negativ. In der Zeitspanne April — Juni 2017 habe Rumänien das grö‎ßte Wirtschaftswachstum in der EU verzeichnet. Das zeigt eine vorläufige Schätzung von Eurostat. In derselben Periode sei das BIP in der Euro-Zone um 2,2% und in der EU um 2,3% gestiegen. Im 1. Quartal lag das Wachstum bei 1,9% in der Euro-Zone und bei 2,1% in der EU. Die offizielle Prognose für das rumänische Wirtschafts-Wachstum in diesem Jahr liegt bei 5,2%. Die EU-Kommission meint, das BIP in Rumänien werde um lediglich 4,4% wachsen.



    In der Ortschaft Izvorul Muresului, im Landkreis Harghita, gehen bis Freitag die Kurse der 15. Auflage der Sommeruniversität der Rumänen von überall weiter. Thema der diesjährigen Auflage ist Von der Ersten Vereinigung zur Gro‎ßen Vereinigung. Rumänien und die Rumänen von überall, wohin?” Ein wichtiger Punkt auf der Agenda der Sommeruniversität war die Vereinigung der Republik Moldau mit Rumänien im Jahr 2018, die von den Teilnehmern unterstützt wurde. Am Mittwoch diskutierten die Teilnehmer über die Bewahrung der nationalen Identität der Rumänen im Südosten Siebenbürgens, in den mehrheitlich von Ungarn bewohnten Landkreisen Harghita und Covasna, im Kontext der Vorbereitungen auf das 100-Jahre-Jubiläum der Gro‎ßen Vereinigung vom 1. Dezember 1918. Gesprochen wurde auch über das gute Zusammenleben und die Solidarisierung der Rumänen im ganzen Land mit der ungarischen Volksminderheit und über die Sensibilisierung der Behörden in Bezug auf die Unterstützung der identitätsstützenden Einrichtungen in einem multikulturelllen und multikonfessionellen Raum. Auf dem Programm stehen weiterhin Buchvorstellungen, Rundtischgespräche, Debatten, Volksmusik- und Volkstanzaufführungen. An der Sommeruniversität beteiligen sich merh als 100 Studenten und Hochschullehrer aus Rumänien, der Republik Moldau, aus der Ukraine, Serbien, Bulgarien, Albanien und Mazedonien.



    Im Ferienort Mamaia, an der rumänischen Schwarzmeerküste, ist am Mittwoch die 100. Auflage der Buchmesse Gaudeamus zu Ende gegangen. Vier Tage lang gab es im Rahmen der Buchmesse zahlreiche Buchvorstellungen, Autorentreffen, Rundtischgespräche und Kulturwettbewerbe. Das Rundfunkorchester veranstaltete zu diesem Anlass drei Freiluftkonzerte. Gleichzeitig mit der 100. Auflage der Buchmesse Gaudeamus, die jedes Jahr von Radio Rumänien ausgerichtet wird, feierte auch der Ferienfunk Radio Vacanţa 50 Jahre Bestehen. Die mehrsprachigen Sendungen des Ferienfunks wurden von 1967 bis 1994 von Redakteuren des Auslandssenders Radio Rumänien International gestaltet; Sendesprachen waren au‎ßer Rumänisch auch Deutsch, Russisch, Englisch und Französisch.

  • Nachrichten 16.07.2017

    Nachrichten 16.07.2017

    Die Bukarester Regierungskoalition diskutiert am Montag über die Einführung von neuen Steuermaßnahmen wie die Solidaritätsgebühr oder die Umsatzsteuer. Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei (der wichtigsten Partei der Regierungskoalition), Liviu Dragnea, hatte neulich erklärt, das Finanzministerium würde zur Zeit Simulationen betreffend die Wirkungen der im Regierungsprogram vorgesehenen neuen Steuermaßnahmen durchführen. Die Nationalliberale Partei, die größte Oppositionspartei in Rumänien, hatte aber gewarnt, dass die von der Exekutive geplanten Steuermaßnahmen oder die künstliche Erhöhung des Mindeslohnes die Privatunternehmen in Rumänien und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes beeinträchtigen könnten.



    Eine neue Etappe von Saber Guardian 17, der größten militärischen Übung in der modernen Geschichte Rumäniens, hat am Sonntag in der Ortschaft Mihail Kogalniceanu, Landkreis Costanta, im Südosten des Landes, begonnen. Die Übung zur medizinischen Evakuierung Mascal wird nach einem realitätsnahen Szenario durchgeführt, mit dem Zweck, die 30. Medical Brigade der Vereinigten Staaten, die die Übung koordiniert, und drei NATO ROL 2 Militärkrankenhäuser, die in Mihail Kogalniceanu stationiert sind, für medizinische Einsätze zu trainieren. Am Samstag wurden auf dem Militärübungsplatz im zentralrumänischen Cincu eine Land- und Schussübung des Saber Guardian 17, durchgeführt, an der Soldaten der meisten NATO-Streitkräfte aber auch Vertreter der Verteidigungsstrukturen der benachbarten Länder teilgenommen haben. An der Übung in Cincu, bei der auch der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, anwesend war, beteiligten sich mehr als 5.000 Militärs, 650 Kampfmittel und 30 Militärflugzeuge.



    Der Oberbefehlshaber der US-Truppen in Europa, General-Leutnant Ben Hodges, hat die Bemühungen Rumäniens zur Modernisierung der Armee begrüßt. Hodges beteilgte sich in der Ortschaft Cincu, Landkreis Brasov, an einer Etappe der internationalen militärischen Übung Saber Guardian 17



    Das Bukarester Gesundheitsministerium startet eine Kampagne zur Informierung der Rumänen über die Risiken, die sie eingehen, wenn sie ihre Kinder nicht impfen lassen. In Rumänien wurden am Freitag mehr als 8.000 Masernerkrankungen bestätigt, meldete das Nationale Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Ansteckungskrankheiten. Die Masernepidemie erstreckte sich über das ganze Land; die meisten Erkrankungen wurden in den Landkreisen Timis (Westen), Arad (Westen) und Caras-Severein (Südwesten) gemeldet. Drei Viertel der Erkrankungen betreffen Kinder unter 10 Jahren, 3.100 Fälle sind Kleinkinder zwischen 1-4 Jahren. Seit dem Ausbruch der Masernepidemie Ende 2016 sind in Rumänien 31 Menschen infolge der Krankheit gestorben. Auch der öffentlich-rechtliche Sender Radio Romania startet am Montag eine Informationskampagne über die Risiken für nicht geimpfte Kinder, über die Nebenwirkungen der Impfung, über die Gründe, die manche Eltern angeben, um ihre Kinder nicht impfen zu lassen und über die Notwendigkeit eines neuen Impfgesetzes.



    Das Ministerium für die Rumänen von Überall bemüht sich, die im Ausland lebenden Rumänen zu überzeugen, nach Rumänien zurückzukehren. Besonders wichtig sei die Rückkehr der jungen Auslandsrumänen der zweiten oder dritten Generation, sagte die Ressortministerin, Andreea Pastarnac. An die jungen Auslandsrumänen richtet sich auch das Programm Start-up Diaspora, das vor 10 Tagen gestartet wurde, und ein Projekt des Bukarester Bildungsministeriums, welches den Stipendiaten, die nach Rumänien zurückkehren, schon vom ersten Studienjahr die Möglichkeit bietet, sich aus mehreren Studienprogrammen an mehreren Hochschulen im ganzen Labnd das Gewünschte auszusuchen. Dies erklärte die Ministerin für die Rumänen von Überall, Andreea Pastarnac, im südostrumänischen Sulina, bei einem Treffen im Rahmen des Sommercamps-Programms ARC 2017, das sich an die im Ausland lebenden Rumänen richtet.

  • Nach Brexit: Welche Rechte haben in Großbritannien lebende Rumänen?

    Nach Brexit: Welche Rechte haben in Großbritannien lebende Rumänen?

    Gut 250.000 Rumänen halten sich laut offiziellen Schätzungen im Vereinigten Königreich auf. Die meisten von ihnen studieren oder arbeiten dort. Was wird aber mit der rumänischen Gemeinschaft, die in allen Lebensbereichen in Gro‎ßbritannien präsent ist, nach dem Brexit passieren? Zurzeit gebe es keinen Grund zu Befürchtungen, sagte der ehemalige Leiter des rumänischen Dienstes der BBC, Cristian Mititelu, im Interview mit dem rumänischen Rundfunk:



    Gro‎ßbritannien ist noch Mitglied der EU, und das wird in den nächsten mindestens zwei Jahren auch so bleiben, wenn nicht länger. Man wird wahrscheinlich ein Übergangsabkommen bis zum effektiven Austritt aus der Europäischen Union aushandeln. Alles weist darauf hin, dass die Rechte der Rumänen auch nach diesem bedauernswerten Bruch weiter respektiert werden. Wahrscheinlich wird es Bereiche geben, in denen die Ansprüche höher sein und in denen mögliche Arbeitnehmer ohne Arbeitsvertrag anfälliger sein werden. Davon würde ich abraten, denn wenn sie kein ordnungsgemä‎ßes Arbeitsverhältnis eingehen und beim britischen Finanzamt nicht registriert sind, haben sie auch keinen Anspruch auf kostenlose medizinische Versorgung oder Sozialhilfeleistungen. Überhaupt hat selbst der britische Verhandlungsführer erklärt, dass er kurzfristig mit einer Zunahme der Einwanderungszahlen rechnet, erst langfristig werde man die Migration einigerma‎ßen unter Kontrolle haben.“




    Radu Cinpoeş ist Dozent an der Kingston-Universität in London, an der Fakultät für Kunst und Sozialwissenschaften, den Lehrstühlen für Politik, Menschenrechte und internationale Beziehungen. Dem Brexit sehe er aus der Perspektive der Rumänen in Gro‎ßbritannien eher mit Pessimismus entgegen. Zu den möglichen negativen Folgen könnten das eingeschränkte Arbeitsrecht oder der erschwerte Zugang zu Sozialleistungen zählen, sagt Professor Radu Cinpoeş:



    In irgendeiner Weise wird jeder betroffen sein, alle EU-Bürger werden betroffen sein. Es ist klar, dass bei den Verhandlungen der Status der EU-Bürger geregelt werden soll. Und trotz der Tatsache, dass die britische Regierung keine Garantien hinsichtlich der Bürgerrechte in Aussicht stellen wollte, wird man am Ende ein System aushandeln, das den bereits hier lebenden und arbeitenden Bürgern etwa ermöglichen wird, das auch weiterhin zu tun. Aber das wird einige Kosten verursachen. Materielle Kosten gibt es bereits, aber es werden auch andere Kosten entstehen. Wahrscheinlich werden die in Gro‎ßbritannien lebenden EU-Bürger im Zuge dieses Regulierungsprozesses irgendwann die britische Staatsbürgerschaft beantragen müssen. Derzeit kostet die Einbürgerung etwa 1200 Pfund und, um ehrlich zu sein, kann sich nicht jeder diese Summe leisten. Darüber hinaus werden bis zur Einbürgerung bestimmte Rechte entfallen, etwa Arbeitslosengeld und ähnliche Dinge. Der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass Gro‎ßbritannien es sich nicht leisten kann, auf einmal auf diese Menschen zu verzichten. Es gibt Sektoren der britischen Wirtschaft, die von Arbeitern aus dem EU-Raum getragen werden. Dar Bausektor ist zum Beispiel eine Branche, die sich auf die Arbeiter aus der Europäischen Union stützt, dann das Gesundheitswesen, die Arzthelfer und so weiter.“




    Derzeit leben und arbeiten in Gro‎ßbritannien etwa 3,3 Millionen europäische Bürger, ruft die Senatorin Gabriela Creţu in Erinnerung, die Vorsitzende des Ausschusses für europäische Angelegenheiten. Einige von ihnen hätten bereits eine doppelte Staatsbürgerschaft, sie wären davon nicht betroffen, im Gegensatz zu den anderen, betont Crețu.



    Das Arbeitsrecht sieht nicht dieselben Rechte für Ausländer wie für britische Staatsbürger vor. Weil ein britische Arbeitnehmer eine ganze Reihe von Ansprüchen hat, Rechte hinsichtlich der Erziehung der Kinder, der eigenen, lebenslangen Fortbildung, in Sachen Rente oder Arbeitslosengeld. Die ersten, die nach dem Austritt betroffen sein werden, sind diejenigen, die keine Arbeitsverträge haben. Also die, die dort selbstständig sind, denn auch sie verlieren das binnenmarkt-fundierte Recht auf Leistungserbringung in einem anderen Mitgliedsstaat. Es sind die Selbstständigen, die als erste ihre Rechte verlieren, sie werden nämlich keinen Anspruch mehr auf Arbeitslosengeld, Kindergeld, Sozialhilfe und Unterstützung vom Arbeitsamt mehr haben.“




    In der anfälligsten Kategorie befinden sich auch recht viele rumänische Staatsbürger. Insgesamt seien mehr Polen als Rumänen gefährdet, allerdings ist die offizielle Zahl anhand einer ausgehandelten Schätzung auf 237.000 Personen festgelegt worden. In Wirklichkeit seien es wahrscheinlich mehr Rumänen, sagt die Senatorin Gabriela Crețu.