Tag: rumänische Minderheit

  • Rumänien und Ukraine: 30 Jahre seit Aufnahme diplomatischer Beziehungen

    Rumänien und Ukraine: 30 Jahre seit Aufnahme diplomatischer Beziehungen




    Am 1. Februar jährte sich die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Rumänien und der Ukraine zum 30. Mal. Die ehemalige Sowjetrepublik Ukraine hat ihre Unabhängigkeit 1991 ausgerufen, ein Jahr später wurden diplomatische Beziehungen zwischen Bukarest und Kiew formell aufgenommen. Rumänien war auch der erste EU-Staat, der das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine 2014 ratifizierte.



    Vor diesem Hintergrund, aber auch aufgrund der besorgniserregenden Sicherheitslage in der Schwarzmeerregion, hat der rumänische Staatschef Klaus Johannis ein Telefongespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj geführt. Im Rahmen der Gespräche wurde auch die Situation der rumänischen Minderheit in der Ukraine erörtert — insbesondere der Schutz der ethnischen Identität dieser Volksgruppe und das Recht, die eigene Muttersprache in den angestammten Gebieten zu verwenden. Staatspräsident Johannis bekräftigte die Unterstützung Rumäniens für die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine sowie für den europäischen und euroatlantischen Weg des Nachbarlandes. Rumänien erkenne die Annexion der Krim durch Russland nicht an und schätze die verantwortungsvolle“ Vorgangsweise der Ukraine, um die Spannungen in der Region nicht eskalieren zu lassen, so der rumänische Staatschef. Der ukrainische Staatspräsident Selenskyj dankte seinem rumänischen Amtskollegen für die Entschlossenheit, mit der sich Bukarest in aktiver Weise“ und deutlich vernehmbar“ innerhalb der EU und der Nato für die Ukraine stark mache.



    Im Rahmen des diplomatischen Jubiläums fand auch ein Wechsel von Depeschen auf Au‎ßenministerebene statt. Der rumänische Chefdiplomat Bogdan Aurescu hob die Bedeutung der bilateralen Beziehungen hervor und bekräftigte Rumäniens Engagement in der Weiterentwicklung des nachbarschaftlichen Verhältnisses im Geiste der europäischen Werte. Zugleich drückte Aurescu seine Hoffnung aus, dass der offene und inhaltsreiche Dialog zu einer schnellen und nachhaltigen Lösung der Probleme führen wird, mit der sich die rumänische Volksgruppe im Nachbarland in der Wahrung ihrer Identität konfrontiert. In den letzten Jahren war es teilweise zu Verstimmungen zwischen Bukarest und Kiew gekommen, nachdem die Ukraine das Recht der nationalen Minderheiten auf Unterricht in der Muttersprache und auf Verwendung derselben in der Verwaltung eingeschränkt hatte. Bukarest sah darin einen Eingriff in die Rechte der rumänischen Minderheit. In der gesamten Ukraine leben schätzungsweise knapp 410.000 Menschen, die Rumänisch als ihre Muttersprache angeben. Auch Aurescu bestätigte die volle Unterstützung für die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine; Bukarest erkenne zudem das Recht des Nachbarlandes an, seine Au‎ßen- und Sicherheitspolitik selbst zu bestimmen.



    Indessen bleibt die Situation an der russisch-ukrainischen Grenze angespannt. Russland hat mehr als 100.000 Mann starke Streitkräfte und militärische Kampftechnik vor der ukrainischen Grenze aufgestellt. Internationale Beobachter befürchten eine Invasion der Ukraine, Moskau streitet dies jedoch vehement ab. Zugleich besteht der russische Präsident Wladimir Putin auf einen Abzug des Nato-Militärs aus Rumänien und Bulgarien, was er als Teil der von Russland eingeforderten Sicherheitsgarantien sieht. Eine Aufnahme der Ukraine in die Nato würde zu einem Krieg zwischen Moskau und dem nordatlantischen Pakt führen, so der russische Präsident Putin in einer seiner jüngsten Stellungnahmen.

  • Der rumänische Außenminister besucht Tschernowitz

    Der rumänische Außenminister besucht Tschernowitz

    Der rumänische Außenminister, Teodor Meleşcanu, und sein ukrainischer Amtskollege, Pavlo Klimkin, haben sich am Donnerstag in Tschernowitz darauf geeinigt, Verhandlungen zur Unterzeichnung eines Abkommens aufzunehmen, das die Umsetzung des neuen ukrainischen Bildungsgesetzes mit Beachtung der Rechte der rumänischen Minderheit auf Unterricht in der Muttersprache regeln soll. Der Besuch der rumänischen Delegation in der Ukraine ist Teil der Initiative Bukarests, die Bildungsrechte der rumänischen Minderheit im benachbarten Land zu sichern und sich aktiv dafür zu engagieren, dass der Vorschlag der Venedig-Kommission im Bezug auf das neue Bildungsgesetz in Kiew Beachtung findet. Rumänien sei besorgt über die derzeitige Situation, bis die beiden Parteien eine realistische Lösung finden werden, weil das besagte Gesetz negative Folgen auf das Bildungsrecht der rumänischen Minderheit habe, sagte Außenminister Meleşcanu:



    “Rumänien bleibt bei seiner Einschätzung: In der Formulierung, die vom Kiewer Parlament angenommen wurde, hat der Artikel 7 des neuen Bildungsgesetzes einen negativen Impakt auf das Recht der rumänischen Volksminderheit in der Ukraine, Unterricht in der Muttersprache zu bekommen. Ich diskutierte mit Außenminister Pavlo Klimkin über die Meinung der Venedig-Kommission in Bezug auf Artikel 7 des Bildungsgesetzes und über die Rolle, die eine Sekundär-Gesetzgebung in dieser Angelegenheit spielen kann, damit wir zusammen Lösungen für dieses Problem finden.



    Der Vorschlag Melescanus wurde von seinem ukrainischen Gegenüber angenommen. Man habe keineswegs die Absicht, die rumänische Volksminderheit zu “ukrainisieren – umso mehr, dass die Ukraine beabsichtigt, der Europäischen Union beizutreten, was auch die Respektierung der Rechte der Volksminderheiten vorsieht, sagte Pavlo Klimkin.



    Seinerseits gab Teodor Melescanu bekannt, dass im Staatshaushalt Rumäniens für das Jahr 2018 auch Gelder für die Eröffnung von zwei neuen Grenzübergängen vorgesehen wurden, um die Wartezeiten an der Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine zu reduzieren. Teodor Melescanu:



    “Ich diskutierte mit Außenminister Klimkin auch über die Summen, die dieses Jahr vom rumänischen Finanzministerium bereitgestellt werden, um die Eröffnung von zwei neuen Grenzübergängen zwischen unseren Ländern zu finanzieren. Eine Präzisierung dazu: Auf der rumänischen Seite sind diese zwei Grenzübergänge praktisch eingerichtet und können sofort eröffnet werden. Wir warten nur darauf, dass die ukrainische Seite dieses Jahr mit der Einrichtung der Grenzübergänge fertig wird. Außerdem diskutierten wir auch über die Möglichkeit, Grenzübergangsstellen für Fußgänger einzurichten, um den kleinen Grenzverkehr zu erleichtern.



    Bei dem Besuch in Tschernowitz gab es auch Gespräche zwischen den Bildungsministern Rumäniens und der Ukraine, Liviu Pop und Lilia Grinevici. Die rumänische Delegation beteiligte sich auch an der Eröffnung einer neuen Schule im Dorf Iordăneşti, und besuchte das Gymnasium “Mihai Eminescu in Tschernowitz, beide mit Unterrichtssprache Rumänisch. Im rumänischen Generalkonsulat trafen sich die Mitglieder der rumänischen Delegation mit Vertretern der rumänischen Gemeinde in der Region und mit der Generalkonsulin Rumäniens in Tschernowitz, Eleonora Moldovan. Die Außenminister Teodor Melescanu und Pavlo Klimkin kamen auch mit Vertretern der rumänischen Vereine in Tschernowitz zusammen und legten Blumenkränze an den Denkmälern der Dichter Mihai Eminescu und Taras Schewtschenko nieder.

  • Nachrichten 09.10.2017

    Nachrichten 09.10.2017

    Bukarest: Der NATO-Generalsekräter Jens Stoltenberg hat am Montag den wichtigen Beitrag Rumäniens zur guten Funktionierung der nordatlantischen Allianz durch die Teilnahme an den Missionen in Kosovo und Afghanistan begrü‎ßt. Rumänien habe zudem die Verteidigungsausgaben auf 2% des BIPs erhöht, erinnerte im Anschlu‎ß Jens Stoltenberg in Bukarest beim Jahrestreffen des NATO-Parlaments. Die Nordatlantische Allianz sei über den militärischen Aufschwung Russlands und über dessen Mangel an Transparenz besorgt, so Jens Stoltenberg. Die NATO habe nicht die Absicht, Russland zu isolieren, und wünsche auch keinen neuen Kalten Krieg, sagte noch der NATO-Generalsekretär. Der Generalsekräter der nordatlantischen Allianz ist in der rumänischen Hauptstadt zudem mit dem Staatschef Klaus Iohannis sowie mit dem Premier Mihai Tudose zu Gesprächen zusammengekommen. Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis erklärte seinerseits, Rumänien bleibe weiterhin ein verantwortungsvolles Mitglied der Nordatlantischen Allianz. Rumänien beteilige sich aktiv an der Bewahrung der Sicherheit in der Region, im euroatlantischen Raum und auf internationaler Ebene. Die Organisierung des Jahrestreffens des NATO-Parlaments in Bukarest sei ein deutlicher Beweis für die bedeutende Rolle Rumäniens in der nordatlantischen Allianz, sagte seinerseits der Premier Mihai Tudose. Stoltenberg und Iohannis besuchten im Anschlu‎ß die multinationalle Brigade, die derzeit im südrumänischen Craiova stationiert wird.



    Bukarest: Vom 9. bis zum 18. Oktober findet in Rumänien die multinationale und interinstitutionelle Übung CETATEA 2017“ statt, die vom Generalstab geplant wurde und von der Direktion Kommunikation und Informationstechnologie geleitet wird. Dies gab am Montag das rumänische Verteidigungsministerium bekannt. Zweck der Übung ist, die Interoperabilität der System für Steuerung, Kontrolle, Kommunikation, Information, Überwachung und Forschung zu testen, zu entwickeln, zu evaluieren und zu bestätigen. Neben den Kommunikations- und Informatikstrukturen der rumänischen Armee beteiligen sich an der besagten Übung Einheiten aus der NATO-Ländern Bulgarien, Italien und Polen, Vertreter aus Ungarn und Griechenland als Beobachter, Vertreter aus der Republik Moldau und rumänische Vertreter von Strukturen der Verteidigung, der öffentlichen Ordnung und der nationalen Sicherheit.



    Bukarest: Die sich in der Opposition befindenden Union Rettet Rumänien USR und die Volksbewegung PMP fordern den Rücktritt des Gesundheitsministers Florian Bodog wegen Plagiatsverdachts. Bodog habe gro‎ße Teile seiner Docktorarbeit abgeschrieben, so die Opposition. Die Erfolglosigkeit sowie das im Gesundheitswesen herrschende Chaos seien weitere Gründe für den Rücktritt des Gesundheitsministers der sozialliberalen Regierung. Bodog weist die Plagiatsvorwürfe zurück. Die Opposition hatte vorhin auch einen Misstrauensantrag in der Abgeordnetenkammer gegen den Gesundheitsminister eingeleitet. Darüber soll am Dienstag debattiert und am Mittwoch abgestimmt werden.



    Strassbourg: Die Parlamentarische Versammlung des Europarates veranstaltet am Donnerstag, den 12. Oktober, die Dringlichkeitsdebatte über den Sprachartikel des neuen Gesetzes der Ukraine Über Bildung“. Die Debatte wurde von der rumänischen Delegation vorgeschlagen und bezieht sich auf die Einschränkung des Rechts der nationalen Minderheiten in der Ukraine auf Unterricht in ihren jeweiligen Muttersprachen, einschlie‎ßlich der rumänischen Sprache. Der Senator Titus Corlatean, der die rumänische Delegation in Stra‎ßburg leitet, erklärte für Radio Rumänien International, dass er auf eine korrekte Debatte hofft, welche die Behörden in Kiew überzeugen sollte, das Unterrichtgesetz in der Ukraine zu ändern. Laut dem besagten Gesetz, dürfen die Kinder, die der nationalen Minderheiten in der Ukraine angehören, nur in Kindergarten und Grundschule in ihrer Muttersprache studieren, im Anschlu‎ß sollen sie ausschlie‎ßlich auf Ukrainisch studieren. Rund eine halbe Million Rumänischstämmige leben in der benachbarten Ukraine, die meisten davon in den damaligen rumänischen Territorien, die 1940 von der Sowjetunion durch Ultimatum an Rumänien annektiert wurden. Seit 1991 sind die jeweiligen Territorien Teil der Ukraine als Nachfolgestaat der Sowjetunion.



    Sport: Simona Halep ist die 25. Weltranglistenerste der Tennis-Geschichte. Bereits am Samstag stand mit dem Einzug ins Finale des Premier Mandatory-Turniers in Peking fest: Die Rumänin übernimmt ab Montag die Führung des Rankings und löst damit die Wimbledon-Siegerin aus Spanien Garbine Muguruza ab.

  • Nachrichten 08.10.2017

    Nachrichten 08.10.2017

    Bukarest: Der rumänische Premierminister Mihai Tudose ist am Samstag in Bukarest mit Mitgliedern des US-Kongresses zusammengekommen. Besprochen wurde die Fortsetzung der strategischen Partnerschaft mit den USA. Tudose erklärte, Rumänien werde weiterhin ein vertrauenswürdiger Partner der USA und NATO sein. Der Premierminister hob hervor, Rumänien sei ein Pol der Stabilität und Sicherheit in der Region und erwähnte dabei die Teilnahme der rumänischen Armee an Missionen der Allianz. Die Mitglieder des US-Kongresses haben ihrerseits die Unterstützung für die Projekte, die Bukarest im Bereich der energetischen Sicherheit entwickelt, ausgedrückt. Der Vorsitzender der Abgeordnetenkammer Liviu Dragnea ist ebenfalls mit der amerikanischen Delegation zusammengekommen. Unter den angegangenen Themen zählten die Bedeutung der Aufnahme Rumäniens ins Visa Waiver Programm und die exzellente Kooperierung im politisch-militärischen Bereich, die auf wirtschaftlicher Ebene ausgeweitet werden sollte.




    Bukarest: In der rumänischen Hauptstadt findet weiterhin die jährliche Sitzung der Parlamentarischen Versammlung der NATO statt. Die Arbeiten entfalten sich in den fünf Ausschüssen: Verteidigungs- und Sicherheitsausschuss, Politischer Ausschuss, Ausschuss Zivile Dimension der Sicherheit, Wissenschfts-und Technologieausschuss, Ausschuss Wirtschaft und Sicherheit. Gebilligt wird unter anderen ein Dokument für die Stabilität und Sicherheit im Schwarzmeerraum, ein weiteres für eine engere Kooperierung zwischen der NATO und der EU, sowie einen Bericht über die Beibehaltung des technologischen Vorteils der Allianz. Am Samstag hatte der rumänische Verteidigungsminister Mihai Fifor erklärt, Rumänien müsse dem Schengen-Raum beitreten, damit die Bewegung der alliierten Truppen in Europa während eines Konfliktes einfacher sein solle. Der rumänische Generalstabchef General Nicolae Ciucă hatte erklärt, im Schwarzen Meer finden Aktionen statt, die beweisen, dass sich die Situation in der Gegend verschlechtert. Nicolae Ciucă erwähnte dabei Russlands Aktionen, die ukrainische Krise, sowie den Terrorismus und die Migration. All diese destabilisieren die Region, so dass alle NATO Mitglieder wachsam sein sollen.




    Peking: Die rumänische Tennisspielerin Simona Halep ist am Sonntag von Caroline Garcia aus Frankreich mit 6-4, 7-6 im WTA-Finale in Peking besiegt worden. Am Samstag hatte Simona gegen die Lettin Jelena Ostapenko im Halbfinale einen Sieg erzielt. Der Erfolg der rumänischen Tennisspielerin Simona Halep, die ab Montag die neue Nummer 1 der Tenniswelt sein wird, wurde von Vertretern der rumänischen und internationalen Sportwelt begrüßt. Simona wurde von ihrem australischen Trainer Darren Cahill, der rumänischen Ex-Turnerin Nadia Comăneci, dem deutschen ehemaligen Tennisspieler Boris Becker, sowie von dem rumänischen Minister für Sport und Jugend Marius Alexandru Dunca beglückwünscht. Laut dem ehemaligen Tennisspieler Ilie Năstase, einem der bedeutendsten Spieler der siebziger Jahre und ehemalige Nummer 1 der Tenniswelt, beginne erst jetzt die harte Arbeit. Halep ist die erste rumänische Tennisspielerin an der Spitze der WTA-Rangliste.

  • Ukraine-Krise: Rumänische Minderheit wird bei Mobilmachung nicht diskriminiert

    Ukraine-Krise: Rumänische Minderheit wird bei Mobilmachung nicht diskriminiert

    Nach seinen Gesprächen mit dem ukrainischen Amtskollegen Klimkin erklärte der rumänische Au‎ßenminister Bogdan Aurescu, dass Rumänien zutiefst an einer stabilen, einigen, demokratischen, souveränen und entschlossen auf dem Wege der Reformen nach Europa schreitenden Ukraine an seiner Grenze interessiert sei. Klimkin betonte, dass die Ukraine sich eine strategische Beziehung zum Nachbarland Rumänien wünscht, so wie ein solches Verhältnis auch zu Polen besteht.



    Die Situation in der Ostukraine im Kontext der am 12. Februar in Minsk vereinbarten Waffenruhe sowie der Ausbau der bilateralen Beziehungen standen erwartungsgemä‎ß im Mittelpunkt der Gespräche, die der ukrainische Au‎ßenminister auch mit dem rumänischen Präsidenten Klaus Johannis führte. Johannis bekräftigte dabei die Unterstützung Rumäniens für die Gewährleistung der teritoriellen Integrität in den international anerkannten Grenzen, der Souveränität und der Unabhängigkeit der Ukraine. Der Präsident äu‎ßerte die Hoffnung, dass die Waffenruhe in der Ostukraine von allen Seiten eingehalten und zu einer Stabilisierung der Situation in der Region führen werde.



    Nach Medienberichten, denen zufolge vor allem Angehörige der rumänischen Minderheit in der Ukraine in den Kampf gegen die prorussischen Separatisten geschickt werden, sprach Au‎ßenminister Aurescu auch ein für Rumänien wichtiges Anliegen an: Bei der Teilmobilmachung im Kontext der Krise sollten die ukrainischen Behörden nicht selektiv auf ethnischer Grundlage vorgehen. Der Kiewer Chefdiplomat Pawlo Klimkin versicherte, dass die Angehörigen der rumänischen Minderheit in der Ukraine bei der Mobilmachung nicht diskriminiert werden. Durch seinen Präsidenten und den Au‎ßenminister teilte Rumänien auch die feste Unterstützung für die europäische und demokratische Entwicklung der Ukraine mit. Klimkin dankte für die Unterstützung und würdigte die Tatsache, dass Rumänien im Juli 2014 als erstes EU-Mitglied das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine ratifizierte. Auf der bilateralen Ebene setzte sich Au‎ßenministrer Aurescu für das schnelle Inkrafttreten des Regierungsabkommens über den kleinen Grenzverkehr, das Rumänien bereits letzten Monat ratifizierte:



    “Das Abkommen sieht auch vor, dass auf beiden Seiten der Grenze Konsularbüros geöffnet werden, die die Ausstellung der Erlaubnisse erleichtern sollte. Rumänien hat bereits die ukrainischen Kollegen über den Wunsch informiert, ein Büro in Solotwino zu öffnen.”



    Aurescu betonte, dass die Umsetzung des Abkommen ein positives Signal für die rumänischen und ukrainischen Gemeinden auf beiden Seiten der Grenze setzen würde. Aurescu und Klimkin vereinbarten eine gemeinsame Regierungssitzung, die Wiederaufnahme der Arbeiten in der Gemischten Wirtschaftskommission und der bilateralen Regierungskommission für nationale Minderheiten.

  • Die Woche 24.02.-28.02.2014 im Überblick

    Die Woche 24.02.-28.02.2014 im Überblick

    Die mitte-linksgerichtete Sozialliberale Union USL löst sich auf




    Die Führung der bislang mitregierenden Nationalliberalen Partei hat am Dienstagabend den Austritt aus der Regierungskoalition beschlossen. Die Ständige Delegation der Partei habe eine einschlägige Resolution verabschiedet, sagte der Vorsitzende Crin Antonescu nach den Beratungen. Die Resolution sehe ferner den Rücktritt aller liberalen Minister und Staatssekretäre, sowie die Forderung nach dem Rücktritt des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten, Victor Ponta, vor. Die Beratungen innerhalb der liberalen Partei erfolgten nachdem die Verhandlungen mit den sozialdemokratischen Koalitionspartnern über die Regierungsumbildung gescheitert waren. Die Spannungen zwischen der Sozial-Demokratischen und der National-Liberalen Partei dauerten seit mehr als zwei Wochen an. Der Hauptgrund der Auseinandersetzungen war die Nominierung des Liberalen Bürgermeisters von Sibiu/Hermannstadt, Klaus Iohannis, für das Amt des Vizeministerpräsidenten und das des Innenministers. Die Sozial-Demokraten hatten daraufhin innerhalb der regierenden sozial-liberalen Union mit zwei kleineren Partnern, der Konservativen Partei PC und der Union für den Fortschritt Rumäniens UNPR, eine neue sozialdemokratische Union gebildet. Die Sozialdemokratische Partei PSD versucht den Demokratischen Verband der Ungarn in Rumänien in die Regierungskoalition zu kooptieren. Der liberale Ex-Ministerpräsident Călin Popescu Tăriceanu hat seine Partei verlassen und gab die Gründung der Reformustischen Liberalen Partei sowie eine mögliche kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen bekannt.




    Rumänien unterzeichnet IWF- Erklärung




    Die Exekutive in Bukarest hat in voller politischen Krise und im Rahmen einer atypischen Regierungssitzung mit 10 zurückgetretenen Ministern die Absichtserklärung für das Abkommen vorbeugender Art, das im Herbst mit dem IWF abgeschlossen wurde, unterzeichnet. Zuvor haben Gespräche zwischen dem rumänischen Staatschef Traian Băsescu und dem Ministerpräsidenten Victor Ponta stattgefunden. Die Erklärungen zu diesem Thema wiederspiegeln nochmals die Spannungen, die auf diesem Niveau herrschen. Staatspräsident Băsescu hat bekanntgegeben, er beauftrage für die Unterzeichnung der Absichtserklärung den Premierminister Ponta, der zugleich interimistischer Finanzminister ist, und den Notenbankchef Mugur Isărescu. Als Bedingung stellte Băsescu, dass das Dokument keine Festlegung einer erhöhten Verbrauchssteuer für Treibstoff sowie die von der Regierung geplante Erleicherung der Zurückzahlung von Bankenraten zugunsten sozialschwacher Kreditnehmer beinhalte.


    Der Staatschef ist ein erklärter Gegner beider Vorhaben der Regierung. Das Erklärungs-Ping-Pong-Spiel zwischen dem Staatschef und dem Ministerpräsidenten zum Thema Absichtserklärung im Abkommen mit dem IWF hat Ende 2013 begonnen, als Băsescu bekanntgab, dass er den Haushalt für 2014 wegen der Erhöhung der Verbrauchssteuer nicht unterzeichnen werde. Ponta versprach, er werde mit dem IWF einen Aufschub des Inkrafttretens um drei Monate verhandeln. Dem Prinzip “Ende gut, alles gut” folgend wurde der Haushalt letztendlich genehmigt und die Absichtserklärung unterzeichnet.





    Die Antikorruptionsbehörde präsentiert die Billanz für 2013




    Die rumänischen Staatsanwälte haben im Vorjahr über 7.900 Fälle gelöst, 1000 Beschuldigte wurden vor Gericht gestellt, nämlich ein Drittel mehr als 2012. Dies gab am Donnerstag die Leiterin der Antikkoruptionsbehörde DNA, Laura Kövesi, bei Vorstellung des Tätigkeitsberichts für das Jahr 2013 bekannt. Sechs Minister und Parlamentsmitglieder, fünf Lokalrat-Präsidenten und Vizepräsidenten, dutzende Bürgermeister, Vizebürgermeister, Verwaltungsbeamten, Vorsizenden von Staatsunternehmen und anderen öffentlichen Einrichtungen wurden im Vorjahr vor Gericht gestellt, fügte Laura Kövesi hinzu. Die Nationale Antikorruptionsbehörde sei eine Erfolgsformel im Rahmen der Reform des rumänischen Justizsystems und stelle ein Vorbild für ähnliche Institutionen europäischer Staaten dar, sagte anschlie‎ßend Laura Kövesi.


    Laut den Antikorruptions-Staatsanwälten haben die Straftaten einen Schaden von insgesamt 250 Millionen Euro verursacht.


    Die Korruption in den Institutionen war auch 2013 ein grosses Problem in Rumänien und hatte Auswirkungen in allen Bereichen der Gesellschaft, so der Bericht betreffend die Lage der Menschenrechte in 2013 des amerikanischen Aussenministeriums. Dieser wurde am Donnerstag in Washington veröffentlicht . Dieselbe Meinung teilt auch die EU-Kommission. Im ersten Bericht betreffend die Korruption in den EU-Mitgliedstaaten, wird aufgezeigt, dass die Korruption in Rumänien ein Problem bleibt.


    Rumänien wird weiter zusammen mit Bulgarien im Rahmen des Kontroll-und Prüfmechanismus monitorisiert, um besser gegen die Korruption kämpfen zu können. Im letzten Justiz-Fortschrittsbericht zeigte sich die EU-Kommision über die Unabhängigkeit der Justiz und die schnellen und undurchsichtigen Abänderungen der Gesetzgebung im Bereich besorgt.




    Europäisches Parlament gibt grünes Licht für Visaliberalisierung für moldauische Staatsbürger




    Das Europäische Parlament hat am Donnerstag mit breiter Mehrheit für die Visaliberalisierung für moldauische Staatsbürger mit einem biometrischen Reisepass gestimmt. Der Beschluss war voraussehbar, bekanntlich hatte das rumänischsprachige Land schon Ende des vorigen Jahres alle Bedingungen zur Aufhebung der Visumpflicht erfüllt. Laut dem bisher festgestellten Plan dürften die moldauischen Staatsbürger in den Schengenraum innerhalb von 90 Tagen ausschlie‎ßlich für touritische Zwecke ohne Visum einreisen.


    Das benachbarte Land Rumäniens wird somit zum ersten Staat der Ostpartnerschaft dessen Bürger visumfrei in die EU einreisen dürfen. Der Beschluss könnte in diesem Sommer, nach Zustimmung des Europäischen Rates in Kraft treten.Rumänien begrü‎ßt als ständiger Befürworter der Annäherung der Republik Moldau an die EU die Entscheidung des Europäischen Parlaments. Präsident Traian Băsescu gratulierte der moldauischen Exekutive für die Kontinuität zur Erfüllung aller Voraussetzungen für die Visaliberalisierung.


    Rumäniens Aussenminster Titus Corlăţean erklärte seinerseits, die Visaliberalisierung sei eine natürliche Folge der ernsthaften und mutigen Bemühungen der moldauischen Behörden in den letzten vier Jahren und der bisher erzielten Fortschritte. Das Europäische Parlament verleihe durch seinen jüngsten Beschluss seiner vollen Untestützung für die moldauischen Staatsbürger Ausdruck, betonte ferner Aussenminister Corlăţean.




    Die Aufhebung des Regionalsprachengesetzes beeinträchtigt rumänische Minderheit




    Die Aufhebung des Gesetzes zur Anerkennung der Sprachen der ethnischen Minderheiten als Regionalsprachen durch das Kiewer Parlament verursacht Reaktionen in Bukarest. Diese Sprachen wurden auch während des Schulunterrichts benutzt. Der Beschluss wurde vor dem Hintergrund der tiefen anti-russischen Nationalismuswelle der Kiewer Legislative getroffen.


    Der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta hat seine Hoffnung geäu‎ßert, dass die Ukraine so bald wie möglich eine neue Regelung für die rumänische Sprache und allgemein eine europäische Gesetzgebung in der Frage der ethnischen Minderheiten haben wird. Die Aussagen des Premierministers wurden durch das Auswärtige Amt ergänzt. Dieses warnte, dass die Ukraine die Rechte der Landesminderheiten bewahren muss, falls sie ihre europäische Laufbahn fortsetzen möchte. Darüber hinaus drückt das Ministerium seine tiefste Besorgnis über die Verschlechterung des ganzen Schutzsystems der Minderheiten in der Ukraine aus. Au‎ßerdem verlautbarte das Auswärtige Amt in Bukarest, dass es die Lage der rumänischen Gemeinschaften in der Ukraine, aber auch die Einhaltung und Förderung derer Rechte verfolgen werde.



  • Ukraine: Aufhebung des Regionalsprachengesetzes beeinträchtigt rumänische Minderheit

    Ukraine: Aufhebung des Regionalsprachengesetzes beeinträchtigt rumänische Minderheit

    Die Aufhebung des Gesetzes zur Anerkennung der Sprachen der ethnischen Minderheiten als Regionalsprachen durch das Kiewer Parlament verursacht Reaktionen in Bukarest. Diese Sprachen wurden auch während des Schulunterrichts benutzt. Der Beschluss wurde vor dem Hintergrund der tiefen anti-russischen Nationalismuswelle der Kiewer Legislative getroffen.



    Das sollte ein Schlag gegen die russische Minderheit sein. Es war aber auch ein Schlag gegen die rumänische, die somit zum Nebenopfer geworden ist. Das besondere Interesse Bukarests für die Beibehaltung der Rechte der rumänischen Gemeinschaft in der Ukraine, die über 400.000 Menschen zählt, ist legitim.



    Der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta hat seine Hoffnung geäu‎ßert, dass die Ukraine so bald wie möglich eine neue Regelung für die rumänische Sprache und allgemein eine europäische Gesetzgebung in der Frage der ethnischen Minderheiten haben wird. Die Aussagen des Premierministers wurden durch das Auswärtige Amt ergänzt. Dieses warnte, dass die Ukraine die Rechte der Landesminderheiten bewahren muss, falls sie ihre europäische Laufbahn fortsetzen möchte. Darüber hinaus drückt das Ministerium seine tiefste Besorgnis über die Verschlechterung des ganzen Schutzsystems der Minderheiten in der Ukraine aus. Au‎ßerdem verlautbarte das Auswärtige Amt in Bukarest, dass es die Lage der rumänischen Gemeinschaften in der Ukraine, aber auch die Einhaltung und Förderung derer Rechte verfolgen werde.



    Der Senatsvorsitzende Crin Antonescu und der delegierte Minister für die Auslands-Rumänen, Cristian David, betonten auch, dass die Verwendung der rumänischen Sprache für die Erhaltung der Identität der Rumänen, die in der Ukraine leben, unabdingbar ist. Die Reaktionen hielten alle den diplomatischen Rahmen ein und stützten sich auf Tatsachen, die auf europäischer Ebene bestätigt wurden, hie‎ß es noch.



    Rumänien wird für die zahlreichen Rechte, die Minderheiten genie‎ßen, anerkannt und versucht in Europa als Beispiel zu dienen. Beginnend mit dem uneingeschränkten Zugang zur Verwaltung, sei es lokal oder zentral, über die Gewährleistung des Unterrichts in der Muttersprache bis hin zur Sicherung der Vertretung in der Bukarester Legislative, hat Rumänien genug Gründe, um europweit als ma‎ßgebend in diesem Bereich angesehen zu werden. Ein zusätzlicher Beweis ist, dass es für die grö‎ßte Minderheit Rumäniens, die ungarische Minderheit, möglich war, ihre Interessen auf höchster Ebene zu fördern, denn der Ungarnverband war eine übliche Präsenz in den rumänischen Regierungen, bereits seit Mitte der neunziger Jahren.