Tag: Rundfunkanstalt

  • Stellungnahmen gegen geplante Abschaffung der Rundfunkgebühr

    Stellungnahmen gegen geplante Abschaffung der Rundfunkgebühr

    Die Initiative der Sozialdemokratischen Partei Rumäneins (PSD), die Fernseh- und Radiogebühr abzuschaffen, sorgte für Reaktionen in den Reihen der politischen Klasse, Zivilgesellschaft, der öffentlichen Mediengesellschaften, die behaupteten, die Abschaffung der Rundfunkgebühr, würde negative Auswirkungen auf die Autonomie und Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsenders haben. Der Aufsichtsrat der rumänischen Rundfunkgesellschaft hatte gewarnt, dass die Institution seine Eigenschaft als öffentliche Rundfunkanstalt verlieren könnte und unter der politischen Kontrolle der regierenden Partei geraten könnte. Sie könne ebenfalls die Glaubwürdigkeit ihres öffentlichen Auftrags verlieren. Die gleiche Meinung vertraten auch die Verantwortlichen der öffentlich-rechtlichen rumänischen Fersehanstalt. Die Finanzierung ausschlie‎ßlich vom Staatshaushalt sei die schlechteste Lösung, sagte der juristische Leiter der Europäischen Rundfunkunion (EBU), Richard Burnley, der einen Rumänien-Besuch unternommen hat. Er hat das rumänische Parlament aufgefordert, diese Ma‎ßnahme nicht zu billigen.



    Ich bin sehr besorgt über die aktuellen Geschehnisse. Die Rundfunkgebühr ist keine Abgabe, sie stellt den sehr wichtigen Beitrag der Gesellschaft zur Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsender dar. Der Versuch, diese Rundfunkgebühr abzuschaffen, bringt gro‎ße Besorgnis mit sich, weil die Praxis vielfach gezeigt hat, dass diese die beste Finanzierungslösung für die öffentlich-rechtlichen Sender ist. So sind die beiden Medienanstalten völlig unabhängig und es entsteht eine Beziehung zum Publikum, das der Besitzer dieser beiden Medienanstalten ist.”



    Dennis Nowlan, Network Manager bei der BBC, erklärt die Vorteile der Fernseh- und Radio-Gebühr:



    “Die BBC finanziert sich seit mehr als 90 Jahren durch die Einnahme von Rundfunkgebühren. Das ist die Garantie unserer Unabhängigkeit. Dank dieser Gebühren könnten wir uns vom Druck der Regierung und des kommerziellen Denkens befreien.”



    Vincent Lemaire von Radio France Internationale (RFI) hob seinerseits hervor, dass die öffentliche Finanzierung die redaktionelle Unabhängigkeit sichere:



    “Für uns ist es sehr bedeutend, zu wissen, dass das Publikum unser direkter Sponsor ist. Es ist eine Beziehung, die uns verpflictet, weil das Publikum zahlt. Deshalb widmen wir uns dieser Sache.”



    Die meisten öffentlich-rechtlichen Medieninstitutionen werden in Europa durch Gebühren finanziert. In den Ländern, wo das nicht der Fall ist, wird die redaktionelle Unabhängigkeit stark beeinflusst. In Rumänien stellt die Rundfunkgebühr 67,56% der Einkommen der öffentlich-rechtlichen Fernsehgesellschaft und 49% des öffentlich-rechtlichen Radiosenders dar. Die Gebühr beträgt umgerechnet 0,80 Euro pro Monat für den Fernsehsender und 0,60 Euro für den Radiosender. Es ist die niedrigste Rundfunksgebühr in Europa.



    Der Haushaltausschuss des rumänischen Parlaments hat indes empfohlen, die Rundfunkgebühr nicht abzuschaffen. Nach einem entsprechenden Votum im Senat wird am Dienstag in der Abgeordnetenkammer abgestimmt.

  • 22. Buchmesse Gaudeamus zu Ende gegangen

    22. Buchmesse Gaudeamus zu Ende gegangen

    Gaudeamus gilt als die einzige Buchmesse weltweit, die von einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, Radio Rumänien, organisiert wird. Die diesjährige Veranstaltung lockte über 125.000 Besucher an, um 8.000 mehr als im Vorjahr. Rund 3,2 Millionen Euro haben die Verlage auf der diesjährigen Buchmesse mit Buchverkäufen erwirtschaftet. Mit zahlreichen neuen Titeln und 700 Events lockte auch dieses Jahr die Buchmesse, die unter dem Motto: die meistgelesene Buchmesse und das meistgehörte Radio stand, die rumänischen Literaturliebhaber.



    Intendant der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt Ovidiu Miculescu dazu: Radio Rumänien ist der stärkste Förderer, wenn ich das sagen darf, der rumänischen Gegenwartsliteratur, Lyrik, Geschichtsbücher, der rumänischen Bücher generell. Ich möchte erwähnen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk der einzige Medienanbieter weltweit ist, der eine Kulturveranstaltung diesen Ausmaßes finanziert und organisiert. Ehrengast war dieses Jahr die Gruppe der französischsprachigen Botschaften, Delegationen und Anstalten.



    Am letzten Tag der Buchmesse wurden die diesjährigen Gaudeamus-Preise anhand der Stimme des Publikums verliehen. Humanitas führt auch dieses Jahr die Rangliste der beliebtesten Verlage beim rumänischen Publikum an, gefolgt von Rao und Nemira. Laut der Stimme des Publikums, galt The Lost Bible von Igor Bergler als das beliebteste Buch auf der diesjärigen Buchmesse.Die Medienpreise gingen dieses Jahr an die Tageszeitung Adevărul, den TV-Sender Pro TV, den Radiosender Gold FM sowie die nationale Nachrichtenagentur Agerpres. Mit dem Antoaneta Ralian-Preis für die beste Buchübersetzung vom Rumänischen in eine Fremdsprache und von einer Fremdsprache ins Rumänische wurden Ruxandra Cesereanu bzw George Volceanov geehrt. Mit einem Förderpreis für herausragende Arbeit zeichnete der öfentlich-rechtliche Rundfunk den Verlag Cartier aus.



    Geehrt wurde somit die Hingabe, mit der der Verlag, zusammen mit anderen Verlagen aus Bessarabien die Fahne des rumänischen und moldauischen Buchmarktes hochhält. Mit dem Sonderpreis im Bildungsbereich wurde die Bukarester Universität für Wirtschaftsstudien (ASE) geehrt. Das Projekt Die Bücher kehren wieder nach Hause erfreute sich auch dieses Jahr eines großen Erfolgs. Die 5.000 Titel, die durch großzügige Bücherspenden der Besucher und Aussteller gesammelt wurden, sollen demnächst den öffentlichen Bibliotheken im mittelrumänischen Rupea (Reps), Landkreis Braşov(centru) und der Ortschaft Scoreiu, im mittelrumänischen Landkreis Sibiu (Hermannstadt) gespendet werden. Das Projekt wurde im Jahr 2010 angestoßen und seither wurden 140.000 Bücher auf der Buchmesse Gaudeamus gesammelt, die an 340 Bibliotheken im Land gespendet wurden.