Tag: Sandu Anghel

  • Korruptionsskandal um Präsidentenbruder

    Korruptionsskandal um Präsidentenbruder

    Der rumänische Staatschef Traian Băsescu erlebt sechs Monate vor Ende seines zweiten und damit letzten Mandates den peinlichsten Moment seiner Karriere, im Laufe derer er sich als Vorreiter der Korruptionsbekämpfung profiliert hatte. Sein eigener Bruder, Mircea, ist der Protagonist eines tragikomischen Korruptionsfalls. Der Vorwurf: Einflussnahme. Die Antikorruptionsstaatsanwälte lasten Mircea Băsescu an, er habe 250.000 Euro Schmiergeld erhalten, um ein günstiges Urteil oder zumindest eine mildere Strafe im Prozess zu erwirken, in dem der halbseidene Geschäftsmann Sandu Anghel wegen Mordversuchs zu knapp neun Jahren Haftstrafe verurteilt worden war. Anghel hatte seinen Neffen niedergestochen.



    Anghel, der auch unter dem Spitznamen Bercea Mondial“ (in etwa: Bercea der Weltgewandte“) bekannt ist, ist eine zwielichtige Figur und Pate der sogenannten Zigeunermafia“ in der Kleinen Walachei (Oltenien). Einige behaupten, er sei ein Halbanalphabet, doch niemand bestreitet seine Fähigkeiten, in Kreise hineinzutreten, die ihm eigentlich unzugänglich sein sollten und auf deren Unterstützung er zählte. All das ist dank seines Geldes und seiner Fähigkeit, die Wahlstimmen der Roma-Gemeinschaft zu manipulieren, möglich. Zwei seiner zahlreichen Enkel wurden von dem Ex-Premierminister Theodor Stolojan getauft, amtierender Europaabgeordneter, bzw. von dem Bruder des amtierenden rumänischen Staatschefs, Mircea Băsescu, der ebenfalls Geschäftsmann ist.



    Anghel beschuldigt Mircea Băsescu, Bestechungsgelder angenommen zu haben. Dafür sollte Mircea Băsescu seinen Einfluss auf Richer geltend machen, um die Haftentlassung Anghels zu erwirken. Trotz mehrerer abgehörter Telefongespräche, die insbesondere präsidentenkritische Medien veröffentlichten und die für Mircea Băsescu alles andere als entlastend sind, bestreitet dieser kategorisch seine Schuld und gleichzeitig jedwelche Verwicklung seines Bruders im Skandal. Der rumänische Staatschef versicherte seinerseits, er werde sich nicht für seinen Bruder einsetzen, um ihn zu schützen oder die Justizermittlungen zu beeinflussen. Traian Băsescu dazu:



    Ich werde nicht zum Anwalt meines Bruders werden. Er lie‎ß sich in ein Milieu verwickeln, in das er sich nicht hätte verwickeln lassen sollen. Er hatte hier nichts zu suchen, er hätte sich nicht in schlechte Gesellschaft begeben sollen. Ich gehe davon aus, dass wir alle vor dem Gesetz gleich sind, egal wie wir hei‎ßen und welches Amt wir bekleiden. Die Tatsache, dass du der Bruder des Staatspräsidenten bist, verschont dich vor einer Verantwortung vor Justiz und Gesetz nicht.



    Selbst die verbittertsten politischen Gegner des Staatschefs scheinen peinlich berührt zu sein. Premierminister Victor Ponta hat den Rücktritt von Traian Băsescu gefordert, um jedwelchen Verdacht hinsichtlich eines Einflusses auf die Ermittlungen zu beseitigen. Ponta brachte seine Rücktrittsforderung allerdings nicht mit gro‎ßer Überzeugung über die Lippen.



    Abgesehen von der politischen Brisanz wirft der Skandal schwierige Fragen auf: Wie hat Anghels Clan die vielen Millionen Euro angehäuft, mit denen er in Interviews prahlte? Woher kommt das Geld? Wurde dieses Geld jemals versteuert? Hätten die Geheimdienste die seltsame Symbiose zwischen der Unterwelt und der erweiterten Familie des Staatschefs untersuchen müssen? Hätte der Präsident gewarnt werden müssen, dass die Schwächen seines Bruders ein Sicherheitsrisiko darstellen? Wussten die Geheimdienste von dieser Affäre und verschwiegen sie es? Medien und Politikbeobachter interpretieren dies in unterschiedlichster Weise. Einigkeit herrscht nur darüber, dass der riesige Skandal erst begonnen hat.



    UPDATE:



    Freitagabend verhängte das Landgericht Bukarest eine 30-tägige Untersuchungshaft gegen Mircea Băsescu, dem Bruder des rumänischen Staatspräsidenten Traian Băsescu. Er wurde daraufhin unverzüglich in Gewahrsam der Bukarester Polizei gebracht, gegen das Urteil sind allerdings noch Rechtsmittel zulässig. Die Antikorruptionsbehörde DNA lastet ihm Einflussnahme an.



    Festgenommen wurde ebenfalls Marian Căpățână, der das Bestechungsgeld von Sandu Anghels Familie Mircea Băsescu überbracht haben soll.




    Die Ermittler beschuldigen Mircea Băsescu, er habe in der Zeit 20. Februar 2011 – 22. Februar 2012 Geld in Höhe von insgesamt 250.000 Euro von Florin Anghel, dem Sohn Sandu Anghels, erhalten, um seinen Einfluss in der Justiz geltend zu machen. Für die Geldübergabe sei der Beschuldigte Marian Căpățînă verantwortlich gewesen. Mircea Băsescu habe als Gegenleistung für das erhaltene Geld versprochen, bei den Richtern zu intervenieren, um eine mildere Strafe oder sogar die Freilassung des wegen versuchten Mordes Angeklagten Sandu Anghel zu bewirken, so die DNA-Ermittler.

  • Scandale au sommet

    Scandale au sommet

    A moins d’un an de la fin du dernier mandat auquel la Constitution lui donne droit, le président de la Roumanie Traian Băsescu traverse le moment le plus embarrassant de la décennie passée à la tête de l’Etat et durant laquelle il a fait figure de champion de la lutte anti-corruption. Le propre frère du président, Mircea, est impliqué dans une affaire tragi-comique de trafic d’influence. Les procureurs l’accusent d’avoir perçu 250 mille euros en échange de la promesse d’influencer la décision de justice attendue dans le procès de tentative de meurtre dont faisait l’objet un homme d’affaires nommé Sandu Anghel.



    Personnage sulfureux et plurivalent, Anghel, appelé aussi Bercea Mondial, est connu pour son implication dans des activités criminelles et comme parrain de la mafia tsigane de Craiova (sud de la Roumanie). Certaines voix affirment qu’il est quasi analphabète, mais personne ne lui nie le talent de s’insinuer, grâce à l’argent et à sa capacité à peser sur les voix électorales de la communauté rom, dans des milieux sociaux qui devraient lui être inaccessibles, mais sur la protection desquels il a compté. Deux de ses nombreux petit-fils ont comme parrains l’ancien premier ministre des années 1991-92 et actuel député européen Theodor Stolojan et respectivement le frère du président, Mircea Basescu, lui même homme d’affaires. C’est celui-ci que Bercea Mondial accuse d’avoir perçu des pots-de-vin pour lui faire éviter la prison.



    Bien que les enregistrements audio diffusés par la presse ne lui soient pas favorables, Mircea Basescu dément fermement les faits et nie toute implication dans cette affaire. A son tour, le président Traian Basescu a assuré quil ninterviendrait auprès daucune institution de lEtat pour protéger son frère.



    Traian Basescu: « Je ne mérigerait pas en son avocat, dautant plus quil sest mêlé avec des gens quil naurait pas dû fréquenter. Je pars de la prémisse que, devant la justice, quels que soient notre fonction ou notre nom , nous sommes tous égaux . Le fait d’être le frère du président nefface pas la responsabilité devant la justice ou la loi”.



    Chose rare, même les adversaires politiques les plus acharnés de Traian Basescu semblent être mis à mal. Le premier ministre, Victor Ponta, a même demandé au président de démissionner afin décarter toute suspicion à légard dune éventuelle influence sur lenquête, mais il la fait à demi-voix.



    Au-delà de lenjeu politique, cette affaire soulève des questions beaucoup plus importantes. Comment la famille de Bercea Mondial a-t-t-elle réussi à ramasser les millions deuro dont il a parlé lors de ses sorties dans la presse ? Ces fonds ont-ils jamais été taxés par le Fisc? Les services secrets aurait-ils dû enquêter sur les liens entre la famille élargie du président et le monde du crime organisé? Le président de la République aurait-il dû être averti que les faiblesses de son frère cadet étaient un véritable danger sécuritaire pour le pays? Loin de donner des réponses unanimes, la presse et les analystes sont pourtant tous daccord avec le fait que ce scandale au sommet de lEtat ne fait que commencer.(Trad. Ileana Taroi, Andrei Popov)