Tag: Schatzsuche

  • Spiel für Kinder und Erwachsene: Die Suche nach Architektur-Schätzen

    Spiel für Kinder und Erwachsene: Die Suche nach Architektur-Schätzen

    Mit der Rückkehr der sonnigen Tage und dem Rückgang der Gesamtzahl der COVID-Infektionen haben die Menschen ihre spielerische Seite wiederentdeckt. In einem Gebiet in Bukarest hat die lokale Gemeinschaft eine Schatzsuche von Architekturelementen organisiert. Es gibt kein Spielerlimit, und jeder kann sich anmelden, entweder als Gruppe oder einzeln. Die Teilnahme ist kostenlos, und wenn man sich angemeldet hat, ist es egal, wo man anfängt, nur wie viele Hinweise man findet. Es gibt keinen vordefinierten Rundgang. Hat man einen Hinweis gefunden, muss man nur ein Foto von der Stelle machen, um sie zu markieren.



    Elena Lucaci, eine Vertreterin der Părinţi de Cireşari-Gemeinschaft, der Organisatorin der Jagd, sagt, dass die Gemeinschaft, die sie vertritt, vor ein paar Jahren aus dem Bedürfnis heraus geboren wurde, mehr Grünflächen zu schützen und zu schaffen.



    Wir organisieren Gemeinschaftsveranstaltungen und bündeln unsere Bemühungen, da wir alle Nachbarn sind – im wahrsten Sinne des Wortes. Im November 2020 haben wir 23 Setzlinge auf einem Spielplatz gepflanzt. Wir organisieren Müllsammelaktionen und alle möglichen Arten von Bürgeraktivitäten. Jetzt organisieren wir diese Architektur-Schatzsuche, die uns hilft, unsere Nachbarschaft besser kennenzulernen. Viele Leute, die hier leben, wissen nicht, dass ein Teil des Viertels eigentlich ein Schutzgebiet ist.



    Das Gebiet, auf das sich Elena Lucaci bezieht, wurde in der Tat nach dem Ersten Weltkrieg erschlossen, als in einem Teil des damaligen nördlichen Bukarests ein neuer Stadtteil namens Domenii-Park entstand. Auf Wunsch der Anwohner wurde 1935 die Caşin-Kirche gebaut. Die Schutzheiligen der Kirche sind die Erzengel Michael und Gabriel, aber auch die Heilige Katharina, was sie zu einer der größten orthodoxen Kirchen in Bukarest macht. Aus architektonischer Sicht ist die Kirche eine Mischung aus dem Brancoveanu-Stil und weiteren eklektischen Stilen, die auch in anderen Gebäuden in der Nachbarschaft zu sehen sind.



    Die Hinweise für die Schatzsuche sind witzig geschrieben, wie z.B. Finde ein Flachrelief oder Finde eine steinerne Ziege, und die Teilnehmer erhalten Punkte für jede Stelle, die sie identifizieren. Die größte Punktzahl entscheidet über den Sieger. Elena Lucaci erzählte uns, dass solche Gemeinschaftsveranstaltungen sehr beliebt sind.



    Wir haben eine große Anzahl von Teilnehmern aus der lokalen Gemeinschaft, wir müssen nicht auf Leute aus anderen Stadtteilen zurückgreifen, da wir eine ziemlich starke Gemeinschaft bilden. Wir kennen uns alle untereinander, obwohl wir recht zahlreich sind. Im Moment haben wir etwa 650 Mitglieder, darunter 50-60 sehr aktive Familien mit Kindern in allen Altersklassen.



    Wir haben Elena Lucaci gefragt, welche anderen Veranstaltungen sie organisiert hat und ob es eine Altersgrenze für die Schatzsuche gibt. Sie sagte uns Folgendes:



    Wir haben Anfang des Jahres eine Eiersuche für Kinder von 2-6 Jahren veranstaltet. Diese Schatzsuche richtete sich an Erwachsene und Kinder ab 11 Jahren. Die Hinweise sind nicht so komplex, und Kinder ab 11 Jahren können sich frei anmelden.



    Und da die architektonische Schatzsuche ein Stadtspiel ist, bei dem die Teilnehmer das architektonische Erbe der Stadt entdecken oder wiederentdecken und sich mit den Grundlagen der Architektur vertraut machen, erzählte uns Elena Lucaci von einigen der Hinweise, die die Teilnehmer am vergangenen Wochenende finden mussten.



    Es gab eine bestimmte Straße, in der sie einem bestimmten Geruch folgen mussten. Ein anderer Hinweis war, zwei Schwestern zu finden, die Rücken an Rücken stehen. Es gibt alle Arten von Hinweisen, die in der Architektur des Viertels versteckt sind. Es ist ein wenig seltsam, denn manche Leute halten an und fragen uns, was genau wir fotografieren, und wir fühlen uns verpflichtet zu erklären, dass es ein Spiel ist, dass wir in dieser Nachbarschaft leben und daran nichts falsch sei. Ich habe für dieses Projekt auch mit einem Team von Architekten zusammengearbeitet, die diese Art von Veranstaltungen in ganz Bukarest durchführen. Sie haben ähnliche Projekte mit anderen geschützten Bezirken gemacht.



    Die architektonische Schatzsuche ist ein idealer Zeitvertreib für das Wochenende, passend zu dem schönen Wetter draußen.



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  • Geocaching, die GPS-Schnitzeljagd

    Geocaching, die GPS-Schnitzeljagd

    Wahrscheinlich finden Sie Geheimnisse ganz verlockend. Und Sie denken vermutlich auch, es sei eine Herausforderung, ein Rätsel aufzulösen. Denn nur so lässt sich erklären, dass 2 Millionen Menschen weltweit in ihrer Freizeit auf Schatzsuche gehen. Oder anders gesagt, Geocaching spielen, wie dieser Freizeitspa‎ß international hei‎ßt. Der Schatz, mit anderen Worten der Geocache, ist in der Regel ein wasserdichter Behälter, in dem sich ein Logbuch sowie häufig auch verschiedene kleine Tauschgegenstände befinden. Der Besucher kann sich in ein Logbuch eintragen, um seine erfolgreiche Suche zu dokumentieren. Anschlie‎ßend wird der Geocache wieder an der Stelle versteckt, an der er zuvor gefunden wurde. Der Fund kann im Internet auf der zugehörigen Seite vermerkt und gegebenenfalls durch Fotos ergänzt werden. So können auch andere Personen — insbesondere der Verstecker — die Geschehnisse rund um den Geocache verfolgen. Wesentlich beim gesamten Such- und Tauschvorgang ist, dass das Vorhaben von anderen anwesenden Personen nicht erkannt wird und so der Geocache uneingeweihten Personen verborgen bleibt.



    Mehr Informationen über die Anfänge des Spiels sowie über seine Entwicklung lieferte uns Alexandru Purice, bekannt unter anderem unter dem Spitznamen Mioritics in der Gemeinschaft der Geocacher:



    Das Spiel entstand im Jahr 2000, als der Einsatz von GPS-Geräten im privaten Einsatzgebiet praktikabel wurde. Die Wurzel des Spiels liegen in den USA. Ein begeisterter Schatzsuchender versteckte einen Behälter im Wald, veröffentlichte die Koordinaten auf einer Webseite und forderte seine Freunde auf, den sogenannten Schatz zu suchen. Es war eine Einladung auf eine GPS-Schnitzeljagd. Seine Freunde haben sich die Koordinaten im Internet geholt und über GPS-Empfänger identifiziert. Die Idee wurde mit Begeisterung empfangen. Das Spiel erlebte eine unglaubliche Entwicklung mit der Zeit. Derzeit gibt es mehr als 7 Millionen Caches weltweit, wobei 2 Millionen Spieler mitmachen.“




    Mioritics hat sich auf die elektronische Schnitzeljagd mit Enthusiasmus eingelassen. Wir wollten von ihm erfahren, wie es dazu kam:



    Ich persönlich erfuhr von dem Spiel vor knapp 10 Jahren. Ich war mit einem Freund unterwegs durch Venedig. Er fragte mich, ob ich nicht Lust dazu hätte, einige versteckte Behälter aufzudecken. Er sagte mir in ein paar Worten, worum es beim Spiel geht und zeigte mir vor Ort, wie es läuft. Auf einer Webseite werden die GPS-Koordinaten des Verstecks veröffentlicht. Die Nutzer holen sich die Koordinaten mit Hilfe eines GPS-Empfängers oder eines Smartphones. Dann beginnt die tatsächliche Suche, die drau‎ßen stattfindet. Das ist ein Vorteil des Spiels — die Suche findet unter freiem Himmel statt. Nachdem mir mein Freund über das Spiel erzählte, spielte ich weiter. Und ich entdeckte Orte, von denen ich nie gewusst hätte, dass es sie gibt. Ein Pluspunkt des Spiels ist, es fordert die Spieler auf, die Caches in ihrer eigenen Region zu verstecken. Die Behälter dürfen nicht weiter als 200 Km vom eigenen Wohnort versteckt werden. Jeder Nutzer stellt den anderen Mitspielern seine Heimatregion vor, so wie er sie sieht. So entdeckt man Regionen, die einem sonst verborgen bleiben würden.“



    Alex alias Mioritics hat über 4.000 versteckte Behälter gefunden. Um sie zu finden, ist er bis nach Peru und Vietnam gereist. Und dabei ging es ihm genauso wie bei den Caches in Bukarest. Auf der Schnitzeljagd lernte er viele neue Orte kennen. 2012 haben die Anhänger des Spiels einen Verein gegründet: AgeR — der Verein Geocashing Rumänien. Mehr Einzelheiten dazu bringt Alex Purice:



    Wir haben in Rumänien einen Verein und eine Nichtregierungsorganisation gegründet. Wir wollten Sponsorenverträge für verschiedene Veranstaltungen unterzeichnen und mussten daher eine gewisse Rechtsform haben. Au‎ßerdem waren wir daran interessiert, kleine Projekte umzusetzen. Wir haben unter anderem einen Vorschlag für das Bildungsprogramm »Schule anders« unterbreitet. Die Kinder verbringen heutzutage viel zu viel Zeit vor dem Bildschirm, sie gehen zu wenig hinaus. Daher wollen wir den Schulen innerhalb der Schulwoche »Schule anders« ein Projekt vorschlagen, das die Kinder aus den Klassenräumen hinaustreibt, sie auf Schnitzeljagd schickt. Eine Schatzsuche, die ihnen auch Wissensvorteile bringt.“




    Wie kann man Mitglied der Geocacher-Gemeinschaft werden? Dazu Alex Purice:



    Es ist ganz einfach. Man muss sich auf der Internetseite Geocaching.com anmelden und als Nutzer ein Konto erstellen. Einmal angemeldet, hat man Zugang zur gesamten Datenbank und man ist schon im Spiel. Wenn man ein Smartphone verwendet, so kann die entsprechende App heruntergeladen werden. Ich habe durch das Spiel wunderschöne Orte, unglaubliche Landschaften in Rumänien entdeckt. Die GPS-Schnitzeljagd führte mich zu Gottes Brücke (Podul lui Dumnezeu) in Mehedinţi oder nach Racoşi, einer Ortschaft bei Braşov/Kronstadt, wo es einen alten Steinbruch in einem erloschenen Vulkan gibt. Auf dem gleichen Wege besuchte ich die mittelalterlichen siebenbürgisch-sächsischen Burgen oder erreichte Orte im Donaudelta, die ich sonst nie erlebt hätte.“




    Die versteckten Behälter erzählen auch eine Geschichte. Das macht das Spiel so interessant. Dazu Alex Purice alias Mioritics:



    Man betrachtet die Welt durch die Augen der Mitmenschen. Man kommt an Orten an, die man sonst nie gesehen hätte. Ich reise sehr gerne. Auf meinen Reisen suche ich immer nach Geogaches und ihren Verstecken. Ihre Lage hat mich fast niemals enttäuscht. Im Geocache befindet sich in der Regel ein Logbuch sowie häufig auch verschiedene kleine Tauschgegenstände. Der Besucher kann sich in das Logbuch eintragen, um seine erfolgreiche Suche zu dokumentieren. Anschlie‎ßend wird der Geocache wieder an der Stelle versteckt, an der er zuvor gefunden wurde. Der Fund kann im Internet auf der zugehörigen Seite vermerkt und gegebenenfalls durch Fotos ergänzt werden. So können die Geschehnisse rund um den Geocache verfolgt werden.“




    Da es ein Spiel ist, genie‎ßen auch Kinder diesen Freizeitspa‎ß. Dazu Alex Purice:



    Ich habe kleine Kinder. Sie sind begeistert von der elektronischen Schnitzeljagd. In den Behältern sind manchmal auch Spielsachen versteckt. In den gefundenen Behältern gibt es Tauschgegenstände und es gilt die Regel ›Nimm Zeug heraus, hinterlasse Zeug‹. Meine Kinder haben gelernt, dass ein Tauschvorgang fair sein muss. Sie haben immer etwas aus dem Behälter genommen, mussten aber auch etwas Eigenes im Versteck hinterlassen.“




    Wir haben die Einladung zum Spielen hinausgeschickt. Wir ermuntern Sie, sie anzunehmen, denn Sie können somit eine neue Welt entdecken. Eine Welt betrachtet durch die Augen der Geocacher!