Tag: Schießerei

  • Nachrichten 05.05.2023

    Nachrichten 05.05.2023

    Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis nimmt an der Krönung von König Karl III. des Vereinigten Königreichs in London teil. Am Freitag nimmt der Präsident am Empfang der Delegationsleiter im Buckingham Palace teil, während er am Samstag der Krönungszeremonie beiwohnen wird. Die Kustodin der rumänischen Krone, Prinzessin Margareta, und Prinzgemahl Radu nahmen gestern an einer Reihe von Zeremonien teil. Am Samstagmorgen wird der Krönungszug König Charles III. und Königingemahlin Camilla vom Buckingham Palace zur Westminster Abbey bringen. In den rumänischen Medien wird König Charles als großer Freund Rumäniens beschrieben, einem Land, in dem er mehrere Ländereien besitzt und das er in den letzten zwei Jahrzehnten regelmäßig besucht hat. König Karl hat stets dazu beigetragen, die Traditionen und Bräuche in Siebenbürgen zu bewahren und zu verbreiten, die nach wie vor faszinierend sind. Generalmajor Christopher John Ghika, Generalkommandant der Household Division, die den britischen Monarchen und die königlichen Paläste bewacht, wird die Krönung von König Karl III. überwachen. Christopher Ghika ist ein fürstlicher Spross der rumänischen Ghica-Dynastie und der derzeitige Kommandant der Garde Seiner Königlichen Majestät. Etwa 2 200 Menschen werden der Krönung von König Karl III. in der Westminster Abbey beiwohnen, weit weniger als die 8 000, die bei der Krönung von Königin Elisabeth im Jahr 1953 anwesend waren. Zum ersten Mal in der Geschichte wird der amerikanische Präsident nicht an der Krönung eines britischen Herrschers teilnehmen. Joe Biden wird von der First Lady, Jill Biden, vertreten.



    Die Kraftstoffpreise sinken in Rumänien weiter und liegen bei durchschnittlich 1,33 € für Benzin und Diesel. In Bukarest liegen die Preise für Standardbenzin zwischen 1,28 € und 1,32 €, während Standarddiesel für 1,28 € bis 1,32 € verkauft wird. Rumänien liegt auf EU-Ebene an zweiter und dritter Stelle, was den günstigsten Preis für Benzin bzw. Diesel angeht.



    Die Regierung hat am Donnerstag den Fahrplan für die Unterzeichnung von Finanzierungsverträgen für 27 Krankenhäuser verabschiedet. Die Verfahren werden voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. 7 neue Bezirkskrankenhäuser werden gebaut und ausgestattet, während 20 öffentliche Krankenhäuser mit modernen Geräten ausgestattet werden. Die von der EU und der Europäischen Investitionsbank bereitgestellten Mittel belaufen sich auf insgesamt 2 Mrd. €.



    Aus Sicherheitsgründen wird die Republik Moldau ihren Luftraum für alle zivilen Flugzeuge am 1. Juni sperren, wenn das Land Gastgeber eines Gipfeltreffens der europäischen Staats- und Regierungschefs sein wird, wie die moldauische Zivilluftfahrtbehörde mitteilte. Nur Flugzeuge mit offiziellen Teilnehmern werden landen dürfen. Auch alle Drohnen werden ab dem 31. Mai am Boden bleiben. Chișinău erwartet mehr als 50 Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter von EU-Institutionen zu dem Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft, an dem EU-Mitglieder und andere 18 europäische Länder teilnehmen werden. Die Republik Moldau ist vom Krieg Russlands in der Ukraine betroffen, den die pro-europäische Präsidentin Maia Sandu wiederholt verurteilt hat. Seit Beginn des Konflikts in der Ukraine sind auch Raketentrümmer auf moldawischem Gebiet niedergegangen. Darüber hinaus hat der EU-Rat für Auswärtige Angelegenheiten die Auszahlung von 40 Mio. € zur Unterstützung des moldauischen Verteidigungssektors und ein ähnliches Hilfspaket in Höhe von 30 Mio. € für Georgien beschlossen. Die Mittel werden im Rahmen der Europäischen Friedensfazilität bereitgestellt, die auch für die militärische Unterstützung der Ukraine genutzt wird. Die Maßnahme dient der Finanzierung von nichtletalem Material, Lieferungen und Dienstleistungen für die Einheiten der Streitkräfte der Republik Moldau, einschließlich technischer Ausbildung, sofern erforderlich.



    Bei einer Schießerei im Vorbeifahren in Mladenovac, einer Stadt 60 km von Belgrad entfernt, hat ein Schütze mindestens 8 Menschen getötet und 13 verwundet. Dies ist die zweite Massenerschießung innerhalb von zwei Tagen in Serbien. Der Verdächtige, ein 21-jähriger Mann, der vom Tatort floh, befindet sich in Polizeigewahrsam. Die Gründe für den Anschlag sind noch unklar. Der serbische Innenminister Bratislav Gaąić bezeichnete die Schießerei als terroristischen Angriff, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Wir erinnern daran, dass weniger als 48 Stunden vor dem Anschlag ein Jugendlicher in einer Schule in Belgrad acht seiner Mitschüler und einen Sicherheitsbeamten getötet hat. Die serbische Regierung erwägt eine Verschärfung der Waffengesetze.



    Fast 40 Theaterstücke werden beim Fest Monodrame in Bacău (Nordosten) aufgeführt, einer traditionellen Veranstaltung des örtlichen Theaters Bacovia. 11 rumänische Schauspieler und ein ukrainischer emeritierter Schauspieler konkurrieren um den Hauptpreis. Amalia atmet tief durch, eine unabhängige Produktion der Anti-Theater-Vereinigung von Brașov, wird das Festival heute Abend eröffnen. Auch in diesem Jahr umfasst das Festival eine Reihe bemerkenswerter Produktionen und wartet mit besonderen Gästen wie Marcel Iureş, Marius Bodochi oder Florin Piersic Jr. auf. Die jüngste Produktion des Bacovia Theaters, The Artists’ Factory, wird am 10. Mai zum Abschluss des Festivals uraufgeführt. Der Eintritt ist frei, allerdings ist eine vorherige Online-Anmeldung auf der Website des Theaters erforderlich.

  • Tragische Zwischenfälle der rumänischen Revolution: Die Otopeni-Episode

    Tragische Zwischenfälle der rumänischen Revolution: Die Otopeni-Episode

    Die rumänische Revolution vom Dezember 1989 war das wichtigste Ereignis in der Geschichte Rumäniens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Eine solche massive Energie-Befreiung hatten die meisten Rumänen nie gesehen. Es geschah etwas Einmaliges, viele wollten zur Erneuerung Rumäniens beitragen.



    Während der Revolution gab es aber leider auch tragische Ereignisse. Eines dieser Ereignisse war das Massaker von Otopeni am 23. Dezember. Infolge eines Missverständnisses mit grauenvollen Folgen haben die Sicherheitskräfte des Flughafens das Feuer auf einen Konvoi von drei LKWs eröffnet und dabei 50 Militärs getötet. Es handelte sich um Soldaten, die zum Flughafen geschickt worden waren, um die Sicherheitskräfte von dort zu unterstützen. Zusammen mit dem Historiker Şerban Pavelescu haben wir die Ereignisse von damals unter die Luppe genommen.



    Der Vorfall vom 23. Dezember 1989 ist ein Ereignis, das der Schulung der Militärs dienen sollte. Die Militär-Ermittlung und der anschlie‎ßende Prozess, der 18 Jahre dauerte, haben durch die Aussagen der Überlebenden gezeigt, dass mehrere Faktoren zu den Ereignissen in der Nacht vom 22. auf den 23. und am Morgen des 23. Dezember geführt haben. Auf dem Otopeni-Flughafen befanden sich mehrere Sicherheitskräfte, Untereinheiten des Verteidigungsministeriums, der Grenzpolizei, der Militär-Flugeinheit und der patriotischen Garden. Manche dieser Sicherheitskräfte hatten nicht die nötige Militär-Ausbildung, andere nahmen gerade an der Ausbildung teil. Die kompetentesten und am meisten ausgebildeten Leute wurden entwaffnet und galten als verdächtig. Ich meine damit die Untereinheit der Anti-Terror-Einheit und des Innenministerium, die normalerweise den Flughafen bewachte.“




    Der Historiker Şerban Pavelescu beschreibt ferner die anwesenden Sicherheitskräfte und die Voraussetzungen, die zur Tragödie geführt haben:



    Es gab Schützen sowohl im 1. Stock des alten Flughafens als auch im Erdgeschoss und auf dem Gebäude der Behörde für Zivilluftfahrt. Es waren Schützen mit leichten Infanterie-Waffen, es gab aber auch schwere Infanterie-Waffen, insbesondere ein Amphibienfahrzeug und schwere Gewehre vom Kaliber 14,5 mm. Diese Aufstellung war im Dienst seit mehr als 48 Stunden, die Leute waren müde, waren ununterbrochen in Alarmbereitschaft. Es gab mehrere Ereignisse, wir wissen aber nicht, ob diese wirklich stattgefunden haben. Die Leute waren erschöpft und, wie die Ermittlung der Militär-Staatsanwaltschaft zeigte, wurden sie schlecht geleitet. Die Kommunikation zwischen den Sicherheitskräften des Flughafens und den Leuten auf dem Gebäude der Behörde zur Zivilluftfahrt war schlecht.“




    Am Morgen des 23. Dezember fuhr die Verstärkungstruppe, mit dem Code-Namen Câmpina“ nach Otopeni. Der Historiker Şerban Pavelescu berichtet weiter:



    Die Câmpina-Brigade bekam den Befehl von der Leitung der Sicherheitspolizei, vom General Grigore Ghiţă, zum Flughafen zu fahren. Die Sicherheitskräfte auf dem Flughafen wurden durch anonyme Anrufe, durch den nationalen Fernsehsender und durch ihre Leitung informiert, dass sie angegriffen werden. Sie erwarteten, dass die Verstärkung von einer anderen Seite kommt. Die Câmpina-Brigade hätte den Dienstweg zum Güter-Terminal des Flughafens benutzen sollen. Dieser Weg verlief parallel zur Einfahrt zum alten Flughafen. Die Brigade ist senkrecht auf die Sicherheits-Aufstellung reingefahren.“




    Das tragische Ende der Militärs von Câmpina war die logische Folge der vom Historiker Şerban Pavelescu dargestellten Ereignisse:



    Um etwa 7 Uhr morgens war es noch dunkel im Dezember. Es war ein geisterhaftes Licht, die Leute waren sehr müde, Alarm wurde mehrmals nachtsüber geschlagen. Hauptmann Zorilă hat übertrieben und, um den LKW-Konvoi zu stoppen, Warnschüsse abgegeben. In dem Moment, nachdem geschossen wurde, haben die Sicherheitskräfte, die sich auf dem Gebäude der Behörde für Zivilluftfahrt befanden, geglaubt, dass sie angegriffen werden. Es gab keine richtige Kommunikation mit den Leuten vom Flughafen, mit denen in der ersten Linie nicht. Sie haben dann auch das Feuer eröffnet. Es folgte eine generelle Schie‎ßerei, die nur schwer eingestellt wurde. Die Überlebenden der Câmpina-Brigade riefen, dass sie kapitulieren, sie stiegen aus und wurden entwaffnet. Man hörte dann einen weiteren Schuss, keiner konnte sagen, ob er echt war oder nicht. Den Sicherheitskräften schien er echt. Dieser Schuss hatte die Folge, die wir während der Revolution immer wieder erlebt haben. Ein Schuss reichte aus, um eine wilde Schie‎ßerei, ohne ein bestimmtes Ziel, auszulösen. Es folgte die zweite Phase des Massakers. Auf die Câmpina-Brigade wurde zum zweiten Mal geschossen, diesmal viel intensiver, 10 Minuten lang. Am Ende, als die überlebenden Verletzten übernommen wurden, erscheint der Bus der Zivildienste. Es folgt eine neue Schie‎ßerei, in der sieben Zivilisten sterben.“




    Die Militärs der Câmpina-Brigade haben mit ihrem Leben einen Teil des Tributs der rumänischen Revolution entrichtet.