Tag: Schlangeninsel

  • Schlangeninsel: unscheinbares Eiland von strategischer Bedeutung

    Schlangeninsel: unscheinbares Eiland von strategischer Bedeutung





    Am 25. Februar 2022 kreuzte ein russisches Kriegsschiff vor der sogenannten Schlangeninsel auf und forderte die ukrainischen Grenzsoldaten auf, sich zu ergeben. Nach einem kurzen Beschuss des Grenzpostens wurde die Insel von den russischen Streitkräften besetzt und die ukrainischen Wachtposten gefangen genommen.



    Die Schlangeninsel liegt nur 20 Seemeilen oder rund 44 km von der Donaumündung entfernt vor der Schwarzmeerküste Rumäniens — der Felsen aus Kalkstein hat keine Sü‎ßwasserquellen, so dass die karge Vegetation nur aus Schilf und Disteln besteht. Der Name des Eilands rührt von den kleinen, ungiftigen Wasserschlangen her, die früher dort anzutreffen waren; mit einer Fläche von 17 Hektar misst die Insel 440 m auf der Nord-Süd-Achse und 662 m von Osten nach Westen. Die unwirtlichen Lebensbedingungen machen die Insel unbewohnt — bis auf Grenzsoldaten oder vorübergehenden wissenschaftlichen Missionen gibt es keine permanenten menschlichen Siedlungen auf dem kleinen Felsen.



    Doch bereits in der Antike wurde die Insel von Fischern als saisonale Niederlassung genutzt — sie erhielt damals den mythische Namen Leuke (altgriechisch für Die Wei‎ße“) oder Achilleis (nach dem Achilles-Kult), und selbst Händler aus dem antiken Milet sollen einst hier angelandet sein. Im 16. Jh. gerät die Insel in den osmanischen Herrschaftsbereich und wird fortan Fidonisi — neugriechisch für Schlangeninsel — genannt. Nach den russisch-türkischen Kriegen gelangt mit dem Frieden von Adrianopel die Schlangeninsel 1829 in Besitz des Russischen Zarenreichs — 1842 errichten die Russen hier einen Leuchtturm. Nach einem weiteren russisch-türkischen Krieg erhält kraft des Berliner Friedensvertrags von 1878 das junge Königreich Rumänien das Donaudelta und die Dobrudscha samt der Schlangeninsel. Während des Zweiten Weltkriegs und nach der Annexion Bessarabiens und der Nordbukowina als Folge des Hitler-Stalin-Paktes von 1940 bleibt die Schlangeninsel im Besitz Rumäniens.



    Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Pariser Friedensvertrag von 1947 änderte sich der Status der Insel zunächst nicht, doch die Sowjetunion annektierte das Eiland bald darauf. Durch zwei Protokolle vom 4. Februar bzw. 23. Mai 1948 geht die Schlangeninsel in sowjetischen Besitz über — beide Dokumente werden allerdings nie ratifiziert. Mehr noch: Am 25. November 1949 versetzt die Sowjetunion eigenmächtig auch die gemeinsame Grenze entlang der Donau zu ihren Gunsten — die neue Grenze zwischen Rumänien und der UdSSR verläuft nun entlang des Musura-Kanals, westlich der Mündung des nördlichsten Donauarms Kilija (rum. Chilia) ins Schwarze Meer.



    Eduard Mezincescu war damals stellvertretender Au‎ßenminister der Volksrepublik Rumänien und unterzeichnete für sein Land die erzwungene Abtretung der Schlangeninsel an die Sowjetunion. In einem Interview mit dem Zentrum für mündlich überlieferte Geschichte des Rumänischen Rundfunks erinnerte er sich 1994 an die Umstände der Unterzeichnung des ominösen Protokolls:



    1948 wies mich die damalige Au‎ßenministerin Ana Pauker an, den Sowjets entgegenzukommen, denn bei der Grenzziehung nach dem Krieg habe man vergessen, die Schlangeninsel der Sowjetunion zu überlassen, und nun würde der mächtige Nachbar das Eiland für sich beanspruchen, sagte sie. Zusammen mit dem Minister für öffentliche Bauarbeiten fuhr ich nach Tulcea, dann nach Sulina, und wir setzten anschlie‎ßend auf die Insel über, wo die Sowjets bereits anwesend und durch den Botschafter, den Vize-Au‎ßenminister und einigen Militärs vertreten waren. Ein gro‎ßer Tisch war im Freien aufgestellt worden, und das Protokoll stand zur Unterzeichnung bereit. Ich lie‎ß mir etwas einfallen, um die Sowjets zu verärgern. Ich sagte, ich möchte den Felsen erst inspizieren, bevor ich die Abtretung unterzeichne — schlie‎ßlich dürfe ein solcher Akt nur in Kenntnis aller Einzelheiten über die Bühne laufen. Und so mussten alle Anwesenden — sehr zum Verdruss der Sowjets — eine Inseltour zu Fu‎ß unternehmen. Mit diesem launischen Einfall habe ich die Unterzeichnung des Protokolls etwas verzögert.“




    Doch die Kaprice des rumänischen Diplomaten nutzte nicht viel. Durch die Abtretung Bessarabiens an die Sowjetunion musste auch die neue Grenze nördlich des Donaudeltas zwischen beiden Staaten festgelegt werden. Der Admiral Constantin Necula war während des Zweiten Weltkriegs Sicherheitsbeauftragter für die rumänische Schifffahrt im Schwarzen Meer gewesen. Nach dem Krieg nahm er an einem ersten Treffen mit Vertretern der UdSSR teil, die ihre ursprünglichen Forderungen noch überboten und auch Teile des Donaudeltas der Sowjetunion anschlie‎ßen wollten. In einem Interview mit dem Zentrum für mündlich überlieferte Geschichte des Rumänischen Rundfunks erinnerte sich Necula 1999, wie die ersten Verhandlungen abliefen:



    Nach dem 23. August 1944 begannen die ersten Gespräche über die neue Grenzziehung zwischen Rumänien und der Sowjetunion. Ich wurde nach Sulina beordert, um mich mit zwei sowjetischen Offizieren über den Verlauf der maritimen Grenze zu unterhalten. Von meinen Vorgesetzten hatte ich überhaupt keine Unterweisungen erhalten, wohl auch, weil wir keine Experten auf dem Gebiet hatten. Mir wurde nur gesagt, dass die Sowjets eine neue Grenze etablieren wollten, doch niemand wusste etwas Genaues über deren Verlauf. Man legte mir nur nahe, ich solle vorsichtige Gespräche mit den Sowjets führen und mich ja nicht in einen Konflikt verwickeln lassen. Als ich in Sulina ankam, hatten die zwei sowjetischen Offiziere den neuen Verlauf der Grenze bereits festgelegt. Sie hatten 1–1,5 km nördlich vom Hafen in Sulina eine Boje aufgestellt und sagten schlicht, dort würde die neue Grenze verlaufen, nämlich entlang des nördlichen Kilija-Arms der Donau, aber auch entlang des kleinen Ablegers, der nach Süden floss. Somit wollten sie ein ganzes Stück des Donaudeltas, das vom Kilija-Arm abgesteckt wurde, der Sowjetunion einverleiben. Danach bog die neue Grenze nach Osten ab. Und die Boje hatten sie so aufgestellt, dass die Senkrechte entlang der rumänischen Küste südlich der Schlangeninsel verlief, womit auch das Eiland in den Territorialgewässern der Sowjetunion bleiben sollte. Die Sowjets hatten schon eine Akte mit einer Landkarte und einem Protokoll vorbereitet und wollten mich unterzeichnen lassen, was ich ablehnte. Ich sagte nur, ich wäre nicht bevollmächtigt, der Aufstellung von Bojen oder Gebietsabtretungen durch meine Unterschrift zuzustimmen.“




    Rumänien wurde damit — zumindest was die Schlangeninsel anbelangt — vor vollendete Tatsachen gestellt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde die Schlangeninsel ein Teil der Ukraine. Ein jahrelanger Streit über die Abgrenzung des Kontinentalsockels im Schwarzen Meer und damit auch über die jeweils exklusive Wirtschaftszone in den Territorialgewässern brach daraufhin zwischen Rumänien und dem neuen unabhängigen ukrainischen Staat aus. Der Streit wurde schlie‎ßlich vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag geschlichtet. Mit dem Urteil vom 3. Februar 2009 wurden Rumänien 9700 km2 als exklusive Wirtschaftszone zugesprochen — das entspricht knapp 80% der umstrittenen Fläche im Schwarzen Meer, die Ukraine bekam 20% als souveränes Nutzungsareal. Die Schlangeninsel selbst blieb allerdings ein Teil der Ukraine. Seit dem 25. Februar 2022 ist das Eiland von russischen Streitkräften besetzt.

  • Nachrichten 17.10.2019

    Nachrichten 17.10.2019

    Der designierte Premierminister Rumäniens, Ludovic Orban, setzt die Gespräche mit den Parteien fort, die das Misstrauensvotum gegen die sozialdemokratische Regierung unterstützt haben, um genügend Stimmen für ein neues Kabinett zu erhalten. Notwendig sind 233 von insgesamt 465 Stimmen. Am Donnerstag fanden Konsultationen mit der Allianz der Liberalen und Demokraten ALDE, der Demokratischen Union der Ungarn in Rumänien UDMR und der Partei Pro-Rumänien Pro Romania statt. Am Freitag diskutiert Ludovic Orban mit den Vertretern der Union Rettet Rumänien USR. Die Abgeordneten, die die Gruppe der ethnischen Minderheiten vertreten, haben bereits gesagt, dass sie ein mögliches Orban-Kabinett unterstützen werden. Am Mittwoch fanden Gespräche mit der Partei Volksbewegung PMP statt, die Orban als ermutigend bezeichnete, da auch die Möglichkeit diskutiert wurde, dass diese Partei in der Regierung vertreten sein könnte. Ludovic Orban muss bis nächste Woche die Struktur seines Kabinetts und die Vorschläge für die Minister vorstellen. Die Soziademokraten vonn der PSD sollen laut eigenen Angaben bei der Abstimmung nicht im Parlament anwesend sein, damit das notwendige Quorum nicht erreicht wird.




    EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat am Donnerstag erklärt, dass nach intensiven Gesprächen eine neue Vereinbarung über den Austritt Londons aus der Europäischen Union erzielt wurde. Die Ankündigung erfolgte auf dem Brüsseler Gipfel, der am Donnerstag und Freitag stattfindet. Jean-Claude Junker bezeichnete das Abkommen als fair und ausgewogen und empfahl den Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Mitgliedstaaten, es zu genehmigen. Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis erklärte auf dem Treffen, das neue Abkommen ändere nichts an der Situation der Rumänen im Vereinigten Königreich und er sei zuversichtlich, dass das Dokument vom Europäischen Rat gebilligt werde. Präsident Iohannis hatte auch ein Treffen mit der nächsten gewählten Präsidentin der zukünftigen EU-Kommission, Ursula von der Leyen, die seinen Standpunkt zur Ernennung eines neuen Kommissars aus Rumänien teilte. Zuvor hatte der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis gesagt, er würde nicht akzeptieren, dass die PSD-Regierung in Bukarest – entlassen durch einen Zensurantrag – einen Vorschlag machen würde. Das Europäische Parlamenthat die Abstimmung für die Validierung der nächsten EU-Kommission verschoben, da die Kandidaten aus drei Ländern – Rumänien, Ungarn und Frankreich – im Validierungsprozess abgelehnt wurden. Rovana Plumb und Laszlo Trocsanyi, die Vorschläge für EU-Kommissare aus Rumänien und Ungarn, wurden aufgrund des Verdachts auf mögliche Interessenkonflikte und die französische Kandidatin Sylvie Goulard aus ethischen Gründen abgelehnt. Auf der Tagesordnung des Brüsseler Gipfels stehen neben dem Brexit auch die Beziehungen zur Türkei vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen in Syrien und des Mehrjahreshaushaltsplans der EU. Die Staats- und Regierungschefs diskutieren auch über Migration, die Bekämpfung des Klimawandels und die Erweiterung der EU.




    Die ehemalige Chefin der Nationalen Antikorruptionsbehörde in Rumänien, Laura Codruţa Kövesi, ist von der Konferenz der Präsidenten des Europäischen Parlaments, die sich aus den Vorsitzenden der verschiedenen Fraktionen und dem Sprecher des Europäischen Parlaments zusammensetzt, als europäische Generalstaatsanwältin bestätigt worden. Dies war der letzte offizielle Schritt im Ernennungsverfahren, wobei das Europäische Parlament bekanntgab, dass Kövesi nun ihr siebenjähriges Mandat als Leiterin der Europäischen Staatsanwaltschaft beginnen kann. Dies ist eine unabhängige Stelle, die für die Untersuchung und Anklage von Verbrechen gegen die finanziellen Interessen der Europäischen Union zuständig ist. Laura Codruţa Kövesi ist die erste Person, die die Position der EU-Generalstaatsanwältin übernimmt. Kövesi hat sich diese Position trotz der Opposition der amtierenden sozialdemokratischen Regierung Rumäniens errungen.




    Mircea Geoană hat am Donnerstag das Mandat des stellvertretenden NATO-Generalsekretärs übernommen; es ist die höchste Position, die ein Rumäne in der Hierarchie der Nordatlantischen Allianz einnimmt. Die Entscheidung wurde diesen Sommer von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bekanntgegeben. Mircea Geoana ersetzt die Amerikanerin Rose Gottemoeller. Ihre Amtszeit war eine Premiere, denn sie war die erste Frau, die in der 70-jährigen Geschichte der Nordatlantischen Allianz eine solche Position innehatte. Das Mandat von Mircea Geoană ist auch eine Premiere, denn der rumänische Diplomat ist der erste Würdenträger aus Osteuropa, der stellvertretender NATO-Generalsekretär wird. Mircea Geoană ist der Gründer und Präsident des Aspen Romania Institute. Er war Präsident des rumänischen Senats, Außenminister und Botschafter Rumäniens in den USA.




    Eine dreitägige Übung, die im Gebiet der Schlangeninsel und in den internationalen Gewässern des Schwarzen Meeres durchgeführt wurde, geht heute zu Ende. Rumänien hat daran mit der Marinekorvette Counter Admiral Horia Macellariu neben dem ukrainischen Raketenboot Pryluky und dem US-Zerstörer USS Porter teilgenommen. Nach Angaben des Generalstabs der Rumänischen Marine trägt die Übung dazu bei, die Partnerschaft zwischen der Ukraine und den NATO-Mitgliedstaaten im Bereich der Seestreitkräfte zu festigen. Ziel der Übung ist es, die Interoperabilität der verschiedenen Besatzungen auf taktischer Ebene auf NATO-Niveau im Hinblick auf die Bekämpfung von Sicherheitsbedrohungen zu erreichen.

  • Nachrichten 08.07.2016

    Nachrichten 08.07.2016

    WARSCHAU: NATO-Generalsekräter Jens Stoltenberg hat vor Beginn des NATO-Gipfels die Umwandlung einer rumänischen Brigade in eine multinationalle Kampfeinheit bekannt gegeben. Die Maßnahme zielt darauf ab, die NATO-Präsenz im Südosten Europas zu stärken. Stoltenberg stellte in einer Rede vor Auftakt des Gipfels in der polnischen Hauptstadt die aktuellen Herausforderungen für die nordatlantische Allianz vor. Darunter erwähnte er die Stärkung der Verteidigung innerhalb und außerhalb der NATO-Grenzen. Erwartet werden beim Warschauer Gipfel Maßnahmen zur Stärkung des Nordteils der Ostflanke und zum wirksamen Schutz gegen mögliche Angriffe aus dem Süden. Rumänien wird beim Gipfeltreffen von Staatschef Klaus Iohannis vertreten. Iohannis wird dabei für eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber dem Schwarzmeeeraum und eine ausgewogene NATO-Präsenz an der Ostflanke plädieren. Anschließend wird Iohannis betonen, es sei durchaus wichtig, dass die beim letzten NATO-Gipfel in Großbritannien vereinbarten Maßnahmen umgesetzt werden. Am Rande des Gipfels in Warschau wurde am Freitag die gemeinsame Erklärung NATO-EU über die Kooperation in den Bereichen Cyber-Sicherheit und Migration unterzeichnet.



    BUKAREST: Drei rumänische Militärschiffe beteligen sich an der multinationalen Marineübung BREEZE 16, die im Zeitraum 11.-17. Juli in den bulgarischen und internationalen Schwarzmeer-Gewässern stattfindet. Das gab der Generalstab der rumänischen Marine bekannt. Es handelt sich um die Fregatte Königin Maria“, mit 240 Militärs in der Besatzung, den Kreuzer für Seeminenräumung Unterleutnant Alexandru AXENTE“ sowie den Raketenträger Lastunul“ (Schwalbe) mit 60 Militärs in der Besatzung. Die rumänischen Schiffe sind Teil der Spezialkräfte, die Rumänien der Nordatlantischen Allianz zur Verfügung stellt. Die Teilnahme rumänischer Militärschiffe an NATO-Übungen gewährleistet die Interoperabilität zwischen den Militäreinheiten der NATO-Mitglieder.



    CHISINAU: Der neue rumänische Botschafter in der benachbarten Moldau, Daniel Ioniţă, hat seine Prioritäten angekündigt. Das sind die Unterstützung für die europäischen Bestrebungen der Moldau und die Fortsetzung wichtiger Projekte im sozialen und im Energiebereich. Ioniţă apellierte an die Behörden in Chisinau, die Reformen weiterzuführen und zu vertiefen. Rumänien sei der solideste und ehrlichste Partner der Moldau auf derem Weg nach Europa. Die Moldau sei eine ewige strategische Priorität der rumänischen Außenpolitik“, sagte der Botschafter laut einem Bericht des Radio Rumänien- Korrespondenten in Chisinau abschließend. Die Republik Moldau entstand auf einem Teil der von der Sowjetunion 1940 infolge eines Ultimatums angeschlossenen rumänischen Gebiete. Nach der Niederlage des neo-bolschewistischen Putschs von 1991 erklärte das Land am 27. August desselben Jahres seine Unabhängigkeit.



    BUKAREST: Der slowakische EU-Vorsitz will den rumänischen Ex-Außenminister Bogdan Aurescu zum ehrenamtlichen Berater für Recht und interinstitutionelle Angelegenheiten ernennen. Aurescu erklärte via Twitter, er werde die Einladung annehmen und die ehrenamtliche Tätigkeit gleichzeitig mit seiner aktuellen Tätigkeit als Präsidentenberater für Außenpolitik ausüben. Der gelernte Jurist und Karrierediplomat war im Zeitraum 2004-2009 der von Rumänien entsandte Agent am Internationalen Gerichtshof in Den Haag. In dieser Eigenschaft vertrat er Bukarest im Grenzstreit mit der Ukraine um die Abgrenzung des Kontinentalsockels im Schwarzen Meer. 2009 wurde Rumänien in dem Fall Recht gegeben. Aurescu war ab November 2014 für ein Jahr Außenminister Rumäniens.

  • Nachrichten 04.09.2014

    Nachrichten 04.09.2014

    LONDON: Der Gipfel im walisischen Newport wird einer der wichtigsten in der Geschichte der Allianz sein. Dies erklärte am Donnerstag NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen. Er erklärte au‎ßerdem, dass die Beschlüsse, die Sicherheit der Mitgliedsstaaten, die Erhaltung einer engen Beziehung zwischen Europa und Nordamerika, aber auch den Aufbau der Stabilität in Gefahrzonen betreffen werden. Dominierend auf der Gipfelagenda ist die Lage in der Ukraine. Am Rande des Gipfels kam der ukrainische Präsident Petro Poroschenko mit westlichen Spitzenpolitikern zusammen. Er informierte darüber, dass man am Freitag, im wei‎ßrussischen Minsk einen Plan zur Waffenruhe im separatistischen Osten der Ukraine unterzeichnen wird. umänien wird beim Nato-Gipfeltreffen vom Staatspräsident Traian Basescu und vom Au‎ßenminister Titus Corlatean vertreten. Mit Blick auf den Ukraine-Konflikt erwartet Rumänien den Einsatz von Nato-Kampfflugzeugen zur Unterstützung der Luftpolizei. Wie Staatspräsident Traian Basescu am Mittwochabend mitgeteilt hatte, stimmte der oberste Verteidigungsrat Rumäniens einer Präsenz dieser Flugzeuge auf seinem Territorium zugestimmt. Auf dem Gipfeltreffen soll es unter anderem um die Frage der Stationierung von Truppen an den Grenzen zu Russland gehen, die von den baltischen Staaten, Polen, Gro‎ßbritannien, Kanada und den USA gewünscht wird. Präsident Traian Băsescu sagte auch, dass Rumänien durch den Beschluss des Obersten Landesverteidigungsrates, sich am Programm der NATO für die Cybersicherheit der Ukraine beteiligen möchte.



    Die Republik Moldau beteiligt sich am Donnerstag und Freitag in Wales zum erstenmal an einem Nato-Gipfeltreffen, und wird dabei vom Verteidigungsminister Valeriu Troenco vertreten. Die ex-sowjetische, mehrheitlich rumänischsprachige Republik Moldau kooperiert bereits mit der Nordatlantischen Allianz im Rahmen der Friedenspatnerschaft und hat ein individuelles Aktionsprogramm mit der Nato. Au‎ßerdem beteiligt sich Chisinau mit Soldaten an der Friedenserhaltungsmission in Kosovo. Obwohl laut Verfassung die Republik Moldau ein neutraler Staat ist, sind auf dem Hintergrund der Ukraine-Krise innerhalb der prowestlichen moldauischen Regierungskoalition immer mehr Stimmen laut geworden, die für eine Nato-Annäherung plädieren.



    BUKAREST: Die Bukarester Exekutive hat am Donnerstag das Abkommen zwischen der rumänischen Regierung und dem ukrainischen Regierungskabinett betreffend Ma‎ßnahmen zur Steigerung des Vertrauens und der Sicherheit ratifiziert. Gemä‎ß besagtem Abkommen, das über 5 Jahre läuft und im März von den Au‎ßenministern Rumäniens und der Uklraine unterzeichnet wurde, werden die zwei Länder mindestens 42 Tage im voraus sich gegenseitig über ihre militärischen Aktivitäten an der Landesgrenze informieren. In Bezug auf die Schlangeninsel, in der Nähe der rumänischen Küste am Schwarzen Meer, verpflichtet sich die Ukraine, keine offensiven militärischen Ausrüstungen (Panzer, Kampfflugzeuge, Kampfhubschrauber) auf der Insel zu stellen. Ebenfalls am Donnerstag wird die rumänische Regierung ein Protokoll über die Gründung und das Funktionieren eines gemeinsamen Kontaktpunktes an der rumänisch-serbischen Grenze annehmen, das zwischen dem rumänischen und dem serbischen Innenministerium abgeschlossen und in Mai 2013 in Bukarest unterzeichnet wurde.



    BRÜSSEL: Der künftige Präsident des Europäischen Rates, Jean Claude Juncker, hat am Donnerstag, in Brüssel, die Anhörung der Kandidaten für die Stellen der EU-Kommissare fortgesetzt. Zu den angehörten Kandidaten zählte auch die rumänische sozial-demokratische Europaabgeordnete Corina Creţu, der Vorschlag Rumäniens für ein Kommissaramt. Laut der Sprecherin der EU-Kommission wurden gemeinsam mit Frau Creţu, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, bisher 9 Frauen von insgesamt 28 Kommissaren nominiert.



    MOSKAU: Der russische Au‎ßenminister Sergej Lawrow hat am Donnerstag angekündigt, dass der hei‎ßeste Punkt in der Ukraine der russischsprachige Osten ist. Dennoch müsse man andere Regionen, wo es ähnliche Probleme gibt, wie die zwischen Rumänen und Ungarn, nicht aus dem Auge verlieren. Es ist das zweite Mal wenn Lawrow derartige Erklärungen abgibt. Letzte Woche hatte er sich für eine Ukraine eingesetzt, in der die russische Gemeinde, die Rumänischstämmigen, aber auch die Ungarn in Frieden zusammenleben können. Die in der Ukraine lebende rumänische Gemeinde beträgt ungefähr eine Halbe Million Personen.



    BUKAREST: Die rumänische Regierung und das Unternehmen Airbus haben in Bukarest eine gemeinsame Absichtserklärung über den Bau einer Hubschrauberfabrik in Brasov im Jahr 2015 unterzeichnet. Ministerpräsident Victor Ponta, der bei der Unterzeichnung des Dokuments anwesend war, erklärte, man beabsichtige, die Hubschrauberflotte des Verteidigungsministeriums und des Innenministeriums zu modernisieren. Mit Hilfe der von Airbus hergestellten Hubschraubern gründete Rumänien in den letzten Jahren den besten System von Notarzt-Einsatz-Hubschraubern in Europa, sagte noch Victor Ponta. Ihrerseits sagten die Airbus-Vertreter, die neue Fabrik werde Rumänien viele Vorteile bringen, von der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen bis zu Exportmöglichkeiten.