Tag: Schloss Hunyadi

  • Corviner Burg in Eisenmarkt: Touristenmagnet zieht jährlich hunderttausende Besucher an

    Corviner Burg in Eisenmarkt: Touristenmagnet zieht jährlich hunderttausende Besucher an

     

     

    Die Corviner Burg ist das am besten erhaltene Denkmal der gotischen zivilen und militärischen Architektur in Mittel- und Südosteuropa. Das imposante Schloss liegt im Westen Rumäniens und ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen der Region. Im Laufe der Jahre ist die Burg in viele Hitlisten auf der ganzen Welt eingegangen: Sie gilt als eine der schönsten Burgen der Welt, aber auch als ein Furcht einflößendes Schloss. Das Baudenkmal in Hunedoara hat also verschiedene Facetten, die darauf warten, von den Besuchern entdeckt zu werden, sagt Sorin Tincu, Direktor des Museums Corviner Burg.

    Die Geschichte des Schlosses beginnt im 14. Jahrhundert und steht in engem Zusammenhang mit der Eisenmetallurgie, einem Metall, das die Existenz dieses Ortes im Laufe seiner Geschichte bestimmt hat. Der deutsche Name von Hunedoara ist nämlich Eisenmarkt. Im 14. Jahrhundert befand sich an der Stelle des heutigen Schlosses eine kleine Festung mit einem einzigen Wehrturm in Dreiecksform, eine Festung, die in direktem Zusammenhang mit dem Eisenabbau in der Gegend von Hunedoara stand, aber auch mit der Existenz eines Adligen, dem die Domäne schließlich gehörte. Diese Festung wurde 1409 vom ungarischen König Sigismund von Luxemburg einem rumänischen Adligen namens Voicu geschenkt – als Dank für seine Verdienste im Dienste des ungarischen Monarchen.“

     

    Zurzeit gibt es keine Informationen oder archäologische Funde, die eine Bauphase des heutigen Schlosses belegen würden, die man dem Adligen Voicu zuschreiben könnte. Überliefert ist nur, dass sein Sohn Ioan de Hunedoara (auch als János oder Johann Hunyadi bekannt) mit dem Bau der heutigen Corviner Burg Corvin begonnen hat, fährt Museumsleiter Sorin Tincu fort.

    Die Bauarbeiten wurden in zwei Phasen durchgeführt. In einer ersten Bauphase ließ Johann Hunyadi die Festung um sieben neue Verteidigungstürme erweitern. Die runden Türme sind für die siebenbürgische Militärarchitektur eher ungewöhnlich. Diese Türme, die im Europa des 15. Jahrhunderts üblich waren, scheinen erst mit dem Bau der Corviner Burg und der Zeit, in der Johann Hunyadi lebte, nach Siebenbürgen gekommen zu sein. Später wurde der Bau von seinem jüngsten Sohn, Matthias Corvinus, fortgesetzt, der damit eine der frühesten Erscheinungsformen der siebenbürgischen Renaissance einläutete. Es handelt sich um die Bogenhalle Loggia Mattia. Der dritte und letzte große Bauherr des Schlosses war im 17. Jahrhundert der Fürst von Siebenbürgen, Gabriel Bethlen, der eine Reihe von militärischen und zivilen Gebäuden errichten ließ.“

     

    Die Besichtigungsroute, so Sorin Tincu, Direktor des Museums der Corviner Burg, führt den Besucher zunächst zum Husarenhof. Um dorthin zu gelangen, muss man den Bach Zlaști überqueren.

    Der Bach wird auf einer Brücke überquert, die in der Vergangenheit einen beweglichen Abschnitt hatte. Bei Gefahr wurde sie angehoben. Der Weg führt weiter zum neuen Tor-Turm. Hier befindet sich der unheimliche Abschnitt der Burg mit dem Gefängnis und der Folterbastei, die links und rechts der Burg liegen. Historische Informationen erwähnen auch die Existenz eines Prangers in diesem Bereich. Von hier aus gelangt der Besucher in das Erdgeschoss der Loggia Mattia, wo er eine allgemeine Beschreibung der Burg erhält, dann in die Küche der Garnison und von hier aus auf eine Terrasse, die der Verteidigung der Brücke diente. Von hier aus eröffnet sich ein großartiger Ausblick auf den Husarenhof und die Umgebung der Burg.“

     

    Von der Terrasse geht es die Treppe hinunter in den Innenhof der Burg, von wo aus man in den Rittersaal gelangt, der vielleicht einer der repräsentativsten Räume der Corviner Burg ist und erst kürzlich restauriert wurde. Hier erzählen die Museumsführer i.d.R. eine Sage, die mit der Errichtung der Burg zusammenhängt.

    Nach dem Rittersaal kommt der Besucher des Schlosses zum Burgbrunnen, um den sich eine bekannte Legende rankt. Sie erzählt die Geschichte vom Bau dieses Brunnens durch drei türkische Gefangene, die 15 Jahre lang in den dolomitischen Kalkstein gegraben haben, um den Grundwasserspiegel zu erreichen. Nach Beendigung der Arbeit wurde sie jedoch nicht freigelassen, wie ihnen versprochen worden war, sondern sie wurden hingerichtet. Wie die Legende besagt, soll einer von ihnen vor der Hinrichtung folgende Worte auf den Burgmauern gekritzelt haben: ‚Wasser habt ihr nun, ein Herz jedoch nicht.‘ Vom Brunnen aus kann der Besucher das gotische Lapidarium besichtigen, in dem eine Reihe von Bauteilen aus der Zeit der Gotik zu sehen sind. Sie wurden im Zuge von Restaurierungen im 19. und 20. Jahrhundert aus den Burgmauern entfernt und sind nun ausgestellt. Danach geht es weiter zur so genannten Artillerieterrasse oder Munitionsbastei, die in der letzten Bauphase im 17. Jahrhundert entstanden ist. Zum Schluss gelangt man zur Bärengrube, einem kleinem Burghof, in dem der blutigen Legende nach Bären gehalten wurden, denen man Gefangene zum Fraß vorwarf.“

     

    Das ganze Jahr über, vor allem aber in der warmen Jahreszeit, werden Besuche auf der Corviner Burg durch farbenprächtige und klangvolle Veranstaltungen belebt. Im Jahr 2024 ist der Veranstaltungskalender vollgepackt, wie wir zum Schluss vom Museumsleiter Sorin Tincu erfahren.

    Ich werde die kleineren Veranstaltungen, die monatlichen Vernissagen oder die Eröffnungen von Wanderausstellungen, die ebenfalls sehr häufig stattfinden, außer Acht lassen und mich auf die Großveranstaltungen konzentrieren, die im Mai, Juni und August stattfinden. Dazu gehört die Europäische Messe der Schlösser und Burgen, auf die wir uns bereits vorbereiten. Dann ist die lange Nacht der Museen wichtig, eine Veranstaltung, die mehr als 15 000, manchmal sogar mehr als 20 000 Besucher in den Husarenhof bringt. Ein ebenso wichtiges Ereignis ist das Ende August stattfindende Mittelalterliche Fest, bei dem an die Persönlichkeit von Johann Hunyadi erinnert wird. Darüber hinaus gibt es eine Reihe kleinerer Veranstaltungen, wie z.B. den trendigen Medieval Robotics Day, bei dem sich roboterbegeisterte und geschichtsinteressierte Schüler in der Corviner Burg zu einem echten mittelalterlich-modernen Wettbewerb treffen. Und das Jahresende wird schließlich mit einem Weihnachtskonzert in der Schlosskapelle begrüßt.“

     

    In den letzten Jahren wurden mehr als 20 Räume der Corviner Burg in Hunedoara (Eisenmarkt) im Rahmen eines europäischen Projekts in Wert von rund 5 Mio. Euro renoviert. Im vergangenen Jahr wurde das Schloss von rund 400 000 Menschen besichtigt.

  • Sehenswürdigkeiten und Freizeitgestaltung im Landkreis Hunedoara

    Sehenswürdigkeiten und Freizeitgestaltung im Landkreis Hunedoara

    Die Burg Hunedoara (auch als Schloss Hunyadi und Corviner Burg bekannt) gehört zu den bedeutendsten Profanbauten Siebenbürgens und ist eines der wichtigsten gotischen Baudenkmäler in Südosteuropa. Über den Bucura-See wird erzählt, er sei der grö‎ßte Gletschersee in Rumänien. Der Bucura-See liegt in einer Höhe von über 2000 m im Retezat-Gebirge, im gleichnamigen Nationalpark — dem Paradies der Gletscherseen. Das sind lediglich zwei touristische Attraktionen, die Sie keineswegs verpassen sollten, falls sie sich im westlich gelegenen Landkreis Hunedoara aufhalten sollten. Im Angebot steht auf jeden Fall viel mehr. Im Kreis Hunedoara gibt es zahlreiche kulturelle Sehenswürdigkeiten, aber auch viele andere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung wie z.B. schöne Wanderwege. Die Freizeitgestaltungsmöglichkeiten in Hunedoara sowie weitere touristische Informationen können ab dieses Jahr auch im Internet, auf der Internetseite hunedoaraturism.com abgerufen werden. Dazu der Leiter der Auskunftsstelle für Touristen in Hunedoara, Radu Barb:



    Der Landkreis Hunedoara hat ein gro‎ßes touristisches Potenzial. Daher war es unerlässlich, eine gute Datenbank zu besitzen. Denn wir wollen qualitativ hohe touristische Dienstleistungen anbieten. Den Touristen müssen gute, zuverlässige Informationen bereitgestellt werden. Unsere Internetseite bietet Informationen über die Region und über unsere Dienstleistungen sowie über traditionelle Produkte, die in der Region gekauft werden können. Diesbezüglich unterzeichneten wir ein Protokoll mit dem örtlichen Verein traditioneller Hersteller. Denn Tourismus geht Hand in Hand mit Konsum. Hier werden z.B. die schon international bekannten Würstchen »virşli« hergestellt. Wir wollen unsere traditionellen Erzeugnisse fördern. Und es gibt viele davon — den Schnaps (ţuica) von Hunedoara, Honig, Wurstware und Vieles mehr.“




    Das Kulturangebot vor Ort ist vielfältig und gro‎ßzügig. Radu Barb bringt mehr Einzelheiten über die Sehenswürdigkeiten in Hunedoara sowie über die Kulturveranstaltungen vor Ort:



    Derzeit ist Dac Fest (dt. Fest der Daker) — ein Festival, das uns sehr am Herzen liegt — im vollen Gange. In Hunedoara befinden sich zwei dakische Hauptstädte: Sarmizegetusa Regia und Sarmizegetusa Ulpia Traiana. Beim Fest der Daker gibt es dakisches Essen, aber auch zahlreiche Wettbewerbe und Unterhaltungsmöglichkeiten. Veranstalter ist der Kreisrat. Dieses Jahr haben wir Künstler aus ganz Rumänien eingeladen, am Fest teilzunehmen. Im Angebot stehen auch Reenactments — historische Ereignisse aus der Zeit der Römer und Daker werden nachgespielt. Sehr gut kommt auch der Moment an, in dem alle Teilnehmer mit Fackeln vorbeiziehen. Sehenswert ist auch die Burg Hunedoara, eine bedeutende Profanbaut in unserem Land. Sie zieht alljährlich eine gro‎ße Zahl von Touristen an. Da kann man locker einen dreistündigen Besuch einplanen. Weitere Attraktionen sind die Burg Deva, das Pantheon des Rumänischen Volkes in Ţebea oder die Gemeinde Avram Iancu. Im Sommer lohnt es sich, sich im Kurort Geoagiu aufzuhalten. Wie Sie feststellen können, haben wir ein breites Angebot dieses Jahr. Und wir entwickeln uns weiter.“




    Einen Besuch wert ist mit Sicherheit auch der Dinosaurier-Geopark im Hatzeger Land. Zögern Sie also nicht mehr lange! Je früher Sie buchen, desto besser die Angebote.

  • Corviner Burg in Eisenmarkt: Meisterwerk der gotischen Profanarchitektur

    Corviner Burg in Eisenmarkt: Meisterwerk der gotischen Profanarchitektur

    Für heute steht eine Reise zurück in die Geschichte an. Wir wollen nämlich einen von Trip Advisor empfohlenen Ort besuchen — die Burg Hunedoara, bekannt unter anderem auch als Schloss der Corviner. Die Burg erhielt dieses Jahr eine zusätzliche Auszeichnung — ihre hohe Bedeutung wurde durch ein Exzellenzzertifikat bescheinigt. Das Schloss der Corviner liegt im Südwesten Siebenbürgens, in der Mitte des Landkreises Hunedoara. Das Schloss der Corviner ist die erste Burg, die in Hunedoara errichtet wurde. Die damals regierende ungarische Familie wollte damit eine wirksame militärische und wirtschaftliche Kontrolle über das Gebiet zwischen Deva und Haţeg ausüben. Sorin Tincu, Leiter des Museums für Archäologie, Geschichte und Ethnografie in Hunedoara, führte einige Vorteile der Burg auf:



    Die Burg Hunedoara ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Es ist eines der schönsten Schlösser in Südosteuropa und vermutlich das bedeutendste Meisterwerk der gotischen Profanarchitektur in Rumänien. Die typisch gotische Architektur ist an vielen Bauelementen zu erkennen wie z.B. an den Rahmungen, an den Portalen oder an den Fresken. Die Fresken in der Loggia Matia, unter anderem auch Matthiasflügel genannt, sind eine Besonderheit in Rumänien. Es sind einige der wenigen profanen Fresken aus dem 15. Jahrhundert, die erhalten geblieben sind.“




    Die Felsenburg wurde auf den Resten einer Wehranlage aus dem 14. Jahrhundert errichtet. Sie befindet sich auf einem Kalkfelsen, am Fu‎ße des Baches Zlaşti, inmitten eines Industriekomplexes im südwestlichen Teil der Stadt Hunedoara (dt. Eisenmarkt). Es ist ein imposantes Bauwerk, das mehrere rechteckige und Rundtürme sowie einen Schlossturm umfasst. Die Burg wurde im Laufe der Zeit mehrmals umgebaut und restauriert. Heute ist in dem Bauwerk ein Museum eingerichtet.



    Der Zugang zur Burg erfolgt über eine Holzbrücke, die von vier gemauerten hohen Pfeilern getragen wird. Sorin Tincu, Leiter des Museums für Archäologie, Geschichte und Ethnografie in Hunedoara, begleitete uns auf einen kurzen Rundgang durch das Schloss der Corviner:



    Im Schloss lernen die Besucher die blutige Seite des Lebens im Mittelalter kennen. In unmittelbarer Nähe zum Schlosseingang befinden sich das Gefängnis und die Folterkammer. Die Museumsbesucher können hier nachgestellte Werkzeuge und Möbelstücke erkennen, die bei der Folter im 15. Jahrhundert benutzt wurden. Die Wegweiser führen unsere Schritte weiter zur Loggia Matia, also in den Matthiasflügel, einem bedeutenden siebenbürgischen Renaissance-Bauwerk. Über den Matthiasflügel gelangt man in die Garnisonsküche, den Raum, wo die Soldaten das Essen zubereiteten. Im ersten Stock ist die Schlosskapelle, ein wunderschönes gotisches Bauwerk örtlicher Handwerker. Hier können die Familienwappen der Hunyadis und der Corviner erkannt werden. Weiter geht es zu den Fresken in der Loggia Matia. Die Fresken erzählen die Geschichte des Corviner-Geschlechts. Abgebildet sind sowohl der ungarische König Sigismund von Luxemburg wie auch Elisabeta Mărgineanu, die Mutter des für Ungarn tätigen Staatsmanns und Heeresführers Johann Hunyadi (rum. Iancu de Hunedoara). Abgebildet ist auch Johann Hunyadi, allerdings als kleiner hellhaariger Junge, der mit seinem Finger auf den letzten Freskenteil hinweist, wo Matthias Corvinus bei einer Jagdpartie abgebildet ist. Von hier aus geht es weiter zu den königlichen Gemächern und zu den Prinzessinnengemächern.“




    Wir haben die Einladung hinausgeschickt, Ihnen bleibt also nichts anderes übrig, als die Burg sobald wie möglich zu besuchen und somit mehr über die Legenden um das Schloss der Corviner herum zu erfahren. Wir wünschen viel Spa‎ß dabei!