Tag: Schloss Peleş

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    Anfang des vergangenen Jahres hat sich das Schloss Peleş in Sinaia der Plattform Google Arts & Culture angeschlossen, einer Plattform, die es dem Publikum erlaubt, Museen und Sehenswürdigkeiten virtuell zu besuchen. Das Schloss Peleş gilt als Symbol der kleinen und eleganten Stadt Sinaia und liegt rund 123 Km entfernt von Bukarest. Das Schloss wurde zwischen 1873 und 1883 als Sommerresidenz für König Carol I. von Rumänien erbaut. Der Bauherr beauftragte den Wiener Architekten Carl Wilhelm Christian Ritter von Doderer mit der Schlossplanung. Nach 1876 übernahm Doderers Assistent, der Architekt Johannes Schultz, die weiteren Bauarbeiten und veränderte die ursprünglichen Pläne. Die offizielle Einweihung des Schlosses fand am 7. Oktober 1883 statt. Der tschechische Architekt Karel Liman erhielt zwischen 1893 und 1914 den Auftrag, weitere Bauarbeiten, einschlie‎ßlich der Errichtung des Hauptturms, durchzuführen. Bis zu Carols Tod im Jahr 1914 diente das Schloss als dessen Sommerresidenz.



    Bei einem virtuellen Rundgang bietet die Plattform Google Arts & Culture einen Anblick des Schlosses und seiner beeindruckenden Architektur — je nach Geschmack an einem sonnigen Sommertag oder wenn der Garten von Schnee bedeckt ist und wei‎ß glänzt. Im Inneren des Schlosses können die Nutzer der Plattform fünf Ausstellungen virtuell besuchen — zum einen gibt es virtuelle Schlosstouren, zum anderen kann das Publikum auch die Kunstausstellungen von Gemälden bis zu Silbertafeln und Holzgegenständen erleben. Sehr anlockend sind zwei Ausstellungen, die die Geschichte des Schlosses präsentieren, mit seiner beeindruckenden Architektur und Innenräumen. Man kann jedes Zimmer virtuell besuchen, man startet wie bei einem normalen Besuch in der zentralen Lobby, man geht die Treppen auf dem roten Teppich hoch und befindet sich dann im ersten Stock, wo die Gäste einst zu Besuchen empfangen wurden.



    Vor vier Jahren hat das Schloss Peleş ein Programm gestartet, das die virtuelle Sonderpräsentation seiner Sammlungen möglich macht. Insgesamt 60.000 Stücke aus der Silber-, Glas- und Keramiksammlung sowie Sondergegenstände können somit aus verschiedenen Blickwinkeln bewundert werden. Den virtuellen Gästen stehen auch ausführliche Erklärungen zur Verfügung, wie zum Beispiel wann und wo jedes Stück gekauft wurde.




    Bis wir Ausstellungsstücke wieder aus unmittelbarer Nähe betrachten werden können, bietet auch das Museum des Rumänischen Bauern in Bukarest virtuelle Rundgänge an. Alte Manuskripte mit kyrillischen Buchstaben, traditionelle Keramikgegenstände, alte Grabsteine und Volkstrachten aus verschiedenen Landesregionen, Ikonen, aus Holz geschnitzte und bemalte Türen, Schmuckgegenstände mit silbernen Münzen oder Perlenketten, Halsketten, traditionelle Kopftücher — mit seinem Online-Angebot macht das Museum weiterhin einen Einblick in die Geschichte und das Leben des rumänischen Volkes in jedem Landesteil für sein Publikum erlebbar. Das Museum bietet auch ausführliche Erklärungen über die Symbolik sowie die Herkunft der ausgestellten Stücke.



    Das Nationale Bauernmuseum in Bukarest präsentiert nun seine Sammlungen, genau wie das Museum Astra“ und das Brukenthal-Museum in Sibiu/Hermannstadt, der Rumänische Architektenverband, die Stiftung Pro Patrimonium“, der Verband Folklore ohne Grenzen“, online im Rahmen des Google Cultural Institute und bietet den kulturinteressierten Internetnutzern Zugang zu Meisterwerken des rumänischen Kulturerbes. Rumänien hat sich vor sechs Jahren dem Google Cultural Institute angeschlossen.



    Das Google Cultural Institute ist ein virtuelles Museum, das sich vorgenommen hat, den Internetnutzern Millionen Artefakte vor Augen zu bringen. Im Google Cultural Institute kann man Kunstwerke, Sehenswürdigkeiten und Stätten des Weltkulturerbes sowie digitale Ausstellungen finden. Der Intendant des Bauernmuseums, Virgil Ştefan Niţulescu, sagte, vor sechs Jahren sei er sehr begeistert davon gewesen, dass das Bauernmuseum sich dem Projekt anschlie‎ßen durfte. Damals sagte er:



    Als unser Museum eingeladen wurde, sich an diesem Projekt zu beteiligen, antwortete ich sofort mit ‚Ja‘, fast ohne darüber nachzudenken. Und das nicht nur, weil ich Google als Suchmotor vertraue, sondern auch weil ich davon überzeugt bin, dass wir alle, Einrichtungen, Behörden, Unternehmen, Gesellschaften, zur Verwirklichung eines ansonsten unerreichbaren Traumes beitragen können. Zusammen können wir ein virtuelles Museum zusammenstellen, wie ein Mosaik aus unzähligen einzelnen Steinchen. Das ist auch unser Endziel: unser Kulturerbe dem Publikum zugänglich zu machen. Gleichzeitig gewinnen wir auch neue Besucher für unsere Museen: Wer die Exponate erst im Internet kennenlernt, wird mit Sicherheit neugierig, sie auch in natura zu besichtigen. Als die ersten virtuellen Museen im Internet erschienen waren, hatten die Museumskuratoren gewisse Befürchtungen, dass sie keine Besucher mehr in den Museen haben werden. Die Menschen wollen aber unmittelbare Kunsterfahrungen erleben, und echte Kunsterlebnisse hat man nur vor den konkreten Ausstellungsstücken.“

  • Klimt-Info-Ausstellung im Bukarester Suţu-Palais eröffnet

    Klimt-Info-Ausstellung im Bukarester Suţu-Palais eröffnet

    Die Ausstellung Gustav Klimt: Vorläufer der Moderne“ besteht aus 15 Panels mit Bildunterschriften in Rumänisch und zahlreichen Reproduktionen von Ölgemälden und Dokumentarfotografien.



    Der Direktor des Österreichischen Kulturforums, Thomas Kloiber erläuterte, wie die Ausstellung im Suţu-Palais zustande kam: Das österreichische Au‎ßenministerium hat anlässlich des 100. Todesjahres von Gustav Klimt eine Vorlage erstellt, also eine Ausstellung kuratiert und an die österreichischen Kulturforen weltweit geschickt, mit dem Hinweis, man könnte dies jeweils national veröffentlichen. Wir haben das so gemacht, dass wir die Ausstellung zuerst ins Rumänische übersetzt haben, damit wir einem breiten Publikum die Inhalte zukommen lassen können.“



    Der Maler Gustav Klimt (1862–1918) symbolisiert mit seinen Werken eine Ära, die bis heute weltweit fasziniert: die Neuzeit. Neben Paris, München und London war Wien, als Hauptstadt der österreichisch-ungarischen Monarchie, in dieser Übergangszeit vom 19. ins 20. Jahrhundert ein urbanes, politisches und künstlerisches Zentrum Europas. Gustav Klimt hat gemeinsam mit seinen Kameraden, darunter vor allem Josef Hoffmann, Otto Wagner, Joseph Maria Olbrich, Richard Gerstl, Egon Schiele und Oskar Kokoschka, die Wiener Moderne entscheidend geprägt. Künstlerisch spiegelt das Werk von Gustav Klimt den Weg von der Ringstra‎ßenzeit“ des Historismus bis in die Anfänge der Abstraktion auf einzigartige Weise wider. Seine bedeutendsten Meilensteine auf dem Weg zum Gesamtkunstwerk“ werden in der Informationsausstellung näher beleuchtet.



    Bilder von Gustav Klimt hängen in Rumänien im Schloss Peleş, der Sommerresidenz des rumänischen Königs Karl I. in den Karpaten. Thomas Kloiber wei‎ß mehr darüber: Gustav Klimt war öfters in Rumänien. In seinen frühen Jahren, als er noch als Kunsthandwerker bekannt war und mit seinem Bruder und Franz Matsch gemeinsam diese Werkstätte leitete, hat er auf Schloss Peleş Auftragsarbeiten ausgeführt und kam hier nach Rumänien. Auch vor seinem Tod ist er angeblich hier gewesen.“



    An der Eröffnung der Ausstellung haben ca. 350 Menschen, hauptsächlich Jugendliche, teilgenommen. Das Interesse war gro‎ß, viele sagten, sie würden gerne auch Originalbilder des Wiener Jugendstilmeisters in Bukarest sehen wollen. Thomas Kloiber schlie‎ßt es nicht aus: Ich freue mich wahnsinnig über den tollen Besuch, über das gro‎ße Interesse. Es zeigt, dass Klimt tatsächlich der Pionier der Moderne war und so jung ist wie je und je und so aktuell ist wie je und je. Eine Ausstellung mit Originalen zu organisieren, ist natürlich eine ganz andere Herausforderung. Es wäre schön, wenn das gelingen könnte! Lassen sie uns hoffen, dass wir die richtigen Schienen legen können!“



    Die Informations-Ausstellung über Klimts Schaffen ist vom 15. Januar bis zum 28. Februar im Palais Suţu (auch als Museum für die Geschichte der Stadt Bukarest bekannt) am Universitätsplatz in Bukarest zu sehen.

  • Die Woche 11.12.-15.12.2017 im Überblick

    Die Woche 11.12.-15.12.2017 im Überblick

    König Michael l wird beigesetzt




    Der Sarg des letzten Königs Rumäniens Mihai I wurde am Mittwoch nach Rumänien überführt. Mihai I hat den rumänischen Thron mit sechs Jahren, im Jahr 1940 bestiegen. Am 23. August 1944, als die Sowjetunion einen Großangriff gegen Rumänien ansetzte, ließ der junge König Michael Antonescu verhaften, beendete das Militärbündnis mit Deutschland und stellte das Land an die Seite der Alliierten. Historiker meinen, dass der Frontenwechsel den Krieg um mindestens 6 Monaten gekürzt und hunderttausende Menschenleben gerettet habe. Mit 26 Jahren, 1947, wurde Mihai I von der herrschenden Kommunistischen Partei zum Abdanken und ins Exil gezwungen. Im schweizerischen Exil arbeitete der frühere Monarch unter anderem als Geflügelzüchter und Automechaniker. Der frühere König durfte erst mit 75 Jahren ins Heimatland zurückkehren. Die Bestattungszeremonie findet am späten Samstagnachmittag in der orthodoxen Kathedrale Curtea de Argeş im Süden des Landes statt. Von Mittwoch bis Samstag wurde sein Sarg in den Ehrensaal des Königlichen Palastes in Bukarest zur öffentlichen Aufbahrung gestellt. Tausende rumänische Bürger haben dort von ihrem König Abschied genommen. Selbst wenn nach der Wende nur wenige Stimmen für die Wiedereinführung der Monarchie plädiert haben, mussten die Menschen in Bukarest teilweise acht Stunden warten, um Einlass in die Halle des Königspalasts in Bukarest zu bekommen. Wegen der langen Warteschlangen musste das Königliche Haus das Programm ändern, infolgedessen wurde der Zutritt während der Nacht erlaubt, damit alle Wartenden ihre letzte Ehre erweisen konnten. Vor dem Palast wurden tausende Kerzen und Blumen für den verstorbenen König niedergelegt:

    “Er hatte ein langes Leben und dennoch hat er nicht rechtzeitig den Respekt der Menschen bekommen und seine Aufgabe erfüllen können. Er hat sein Volk wirklich geliebt.

    “Ich habe so viel geweint, als er zum Abdanken und ins Exil gezwungen wurde. Ich war damals ein Kind, ich erinnere mich, dass ich in der Schule auf ein Blatt Papier geschrieben habe: .


    Am Mittwoch, als der König die letzte Reise in die Heimat antrat, wurde sein Sarg für einige Stunden auch im Ehrensaal des Schlosses Peleş im Karpatenort Sinaia aufgebahrt. Dort wurde der letzte Monarch Rumäniens am 25. Oktober 1921 geboren. Am Schloss Peleş nahmen hohe Amtsträger aus dem In-und Ausland ihren Abschied von ihm: der Präsident Klaus Iohannis, rumänische und moldauische Regierungsmitglieder und Abgeordnete. Der Gründer des Instituts zur Erforschung des rumänischen Exils Dinu Zamfirescu erklärte zum Tod des früheren Monarchen Rumäniens:


    “Wir haben einen rumänischen Helden und ein Symbol der Würde verloren, ein Symbol der königlichen und der persönlichen Würde. Rumänien braucht solche Menschen und ich muss voller Traurigkeit feststellen, dass wir derzeit in unserem Land solche Menschen nicht mehr finden können. Jedes Mal, als ich ihn im Ausland getroffen habe, zeigte er ein großes Interesse für sein Volk. Auch im Exil hat er die Verantwortung für Rumänien und das rumänische Volk gefühlt. Er fragte immer, ob er etwas für Rumänien machen konnte.



    In Rumänien wurde eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Alle Institutionen haben die Flaggen auf Halbmast gehängt, der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat seine Programme entsprechend angepasst.




    Die Abgeordnetenkammer billigt neue Justizgesetze




    Die Abgeordnetenkammer hat am Donnerstag die Entwürfe für das neue Gerichtsverfassungsgesetz und das neue Gesetz des Obersten Magistratenrates verabschiedet. Demnach soll eine neue Sonderabteilung gegen Staatsanwälte und Richter ermitteln; die Staatsanwälte gelten als weisungsbefugt, ihre Vorgesetzten dürfen Verfügungen wegen Unrechtmäßigkeit oder Unbegründetheit widerrufen. Ein Disziplinarverfahren gegen einen Richter oder Staatsanwalt kann nur die beim Magistratenrat eingerichtete Justizkontrollstelle durchführen. Der Justizminister und der Präsident des Obersten Gerichtshofs sind aus dem Verfahren beseitigt worden. Nun soll über die Entwürfe auch Oberkammer entscheiden, wo ein Eilverfahren läuft.


    Die Opposition behauptet, der Gesetzentwurf respektiere die Empfehlungen der Berufsverbände, sowie dass die neu gegründete Abteilung, Druck auf die Staatsanwälte und Richter ausüben werde.


    Neu eingeführt wurde die Kontrolle der Straatsanwälte durch die Übergeordneten, einschließlich durch den Justizminister. Den Magistraten ist es verboten mit den Geheimdiensten zusammenzuarbeiten. Sie müssen jährlich eine Selbstdeklaration in diesem Sinne unterzeichnen. Der rumänische Staatschef Klaus sagte, er sei skeptisch, was die Abänderungen der Justizgesetze anbelange.




    Ich habe von Anfang an mein Skeptizismus hinsichtlich diesen Abänderungen geäußert. Die Abänderungen sind zu schnell durchgeführt worden und ändern sehr Vieles in diesem Bereich. Ich kann nur dem Parlament empfehlen, verantwortungsvoll diese Abänderungen anzugehen, weil sie langfristige Auswirkungen haben werden.




    Das Parlament debattiert über den Haushalt 2018




    Der Haushaltsentwurf 2018 wurde diese Woche dem Parlament vorgelegt. Eckdaten des Entwurfs sind 5,5% Wachstum, 3,1% Inflation und ein Haushaltsdefizit von unter 3% des BIP. Das Haushaltsdefizit soll im kommenden Jahr, laut der Regierungskoalition, unter 3% gedrückt werden. Im Haushaltsplan für das kommende Jahr sei zudem ein Durchschnittslohn von 2.614 Lei (umgerechnet rund 570 Euro) vorgesehen. Die zusätzlichen Einnahmen, mit denen die Regierung 2017 rechnet, sollen auf die Prioritätsfelder Gesundheit, Bildung sowie Investitionen verteilt werden. Der Finanzminister verspricht mehr Sozialausgaben – Lohnerhöhungen, Ferientickets, höhere Renten. Am 21. Dezember soll im Parlament über das Haushaltsgesetz abgestimmt werden.

  • Rumänien trauert um den König Michael I.

    Rumänien trauert um den König Michael I.

    Zahlreiche Menschen gedenken in Rumänien des früheren Monarchen Michael I. (rum. Mihai I). Die Bukarester legen Blumen und Kerzen beim Königlichen Palast und beim Palast Elisabeta, der Bukarester Residenz der königlichen Familie nieder. Die königliche Familie eröffnete auch ein Kondolenzbuch für den am 5. Dezember in seiner schweizerischen Residenz verstorbenen König. Auch im Schloss Peleş im Karpatenort Sinaia, wo der ehemalige König geboren wurde, wurde ein Kondolenzbuch ausgelegt. Die Worte der Menschen, die dem letzten König Rumäniens ihren letzten Respekt zollen, verraten ihre Emotion: Persönlich fühle ich, dass ich mit dem Tod des Königs Michael I die letzte Verbindung zu meinen Gro‎ßeltern verliere, die unter Seiner Majestät in der Armee gedient haben. Für das Land ist der Verlust riesig. Seine Eleganz und Anmut haben mich besonders beeindruckt.” Gott sei ihm gnädig, er hat das rumänische Volk vom ganzen Herzen geliebt”. Wir danken ihm für alles, was er für dieses Land gemacht hat.”



    Jeden Tag finden sowohl in Rumänien als auch bei der schweizerischen Residenz des Königs Michael I. Trauerfeierlichkeiten statt. Am Mittwoch, den 13. Dezember, soll der Sarg des letzten Königs nach Sinaia, in den Ehrensaal des Schlosses Peleş zur öffentlichen Aufbahrung gebracht werden, so das Königliche Haus. König Michael I. soll am Samstag, den 16. Dezember in der Königsgruft der Kathedrale von Curtea de Argeş, im Süden des Landes, neben seiner Frau, der Königin Anna von Bourbon-Parma, beigesetzt werden. Rund 100 Staats-und Regierungschefs sowie Mitglieder europäischer Königshäuser werden bei der Beerdigung erwartet. Nach dem Ableben ihres Vaters, sagte die Kronprinzessin Margareta in einer Botschaft an die Öffentlichkeit: In seinem langen Leben, waren dem vierten König Rumäniens der Glaube an Gott, die Hoffnung und die Geduld eine wahre Unterstützung. Unter allen Umständen war er barmherzig und hatte die Kraft zu verzeihen. Ich bin mir sicher, dass das rumänische Volk auch in der Zukunft das Königshaus lieben und als Volk eines EU-und NATO-Landes vereint und offen für Fortschritt bleiben wird.”



    Die rumänische Regierung hat für den 14., 15. und 16. Dezember eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Am Montag, den 11. Dezember soll das rumänische Parlament dem früheren König Rumäniens in einer feierlichen Sitzung seinen Respekt zollen. König Michael I. ist am Dienstag im Alter von 96 Jahren in seiner Schweizer Residenz in Aubonne verstorben. Der frühere Monarch war während des Zweiten Weltkriegs Staatschef Rumäniens und somit einer der wenigen noch lebenden Regenten aus dieser Zeit. Seine Entscheidung, die Front zu wechseln habe laut Historikern den Krieg um mindestens 6 Monaten gekürzt und hunderttausende Menschenleben gerettet. Der König Michael I. von Rumänien wurde 1947 von der herrschenden Kommunistischen Partei zum Abdanken und ins Exil gezwungen. Der letzte König Rumäniens lebte fünfzig Jahre im Schweizer Exil.






  • QSL 1 / 2014

    QSL 1 / 2014

    Das Schloss Peleş bei Sinaia wurde zwischen 1873 und 1883 im Auftrag des rumänischen Königs Karl I. erbaut. Von Anfang an war der Bau als königliche Sommerresidenz mit politischer, kultureller und symbolischer Bedeutung gedacht. Mit der Planung beauftragte der Monarch den Wiener Architekten Carl Wilhelm Christian Ritter von Doderer (1825-1900), Professor an der Technischen Hochschule in Wien.



    Doderer zeigte dem Auftraggeber drei Baupläne, die sich aus der Architektur der französischen Renaissance-Schlösser im Loire-Tal und den Gebäuden an der Ringstra‎ße in seiner Heimatstadt inspirierten. Doch der König verwarf die ursprünglichen Pläne und so übernahm 1876 Doderers Assistent, der deutsche Architekt Johannes Schultz, die weiteren Bauarbeiten. Schultz wartete mit Bauplänen auf, die vermutlich dem Geschmack des aus dem Hause Hohenzollern-Sigmaringen stammenden Königs mehr entsprachen: eine Kombination von schweizerischem Chalet, italienischen Renaissance-Elementen und deutschen Fachwerk-Fassaden.



    Die offizielle Einweihung des Schlosses fand am 7. Oktober 1883 statt, doch die Bauarbeiten und Veränderungen gingen weiter. Der französische Architekt Émile André Lecomte du Noüy steuerte 1890 den sogenannten Maurischen Saal bei, der die überdachte Terrasse im südlichen Flügel des Palastes ersetzte.



    1894 wird der tschechische Architekt Karel Liman (1860 — 1928) mit den weiteren Bauarbeiten beauftragt. Unter seiner Aufsicht wurden bis zum Tode des Königs im Jahr 1914 u.a. der Hauptturm, die Kapelle der Königin Elisabeth, die Gemächer für Mitglieder der königlichen Familie, verschiedene Repräsentativsäle, die Waffenkammer, die Marmorgalerie und der Säulensaal, der Konzertsaal und der Kleine Musiksaal, Gästezimmer, ein Theater- und ein Kinosaal errichtet.



    Bereits 1884 wurde das Schloss mit elektrischen Strom versorgt, ab 1897 hatte es sogar ein eigenes Elektrizitätswerk. Der Hauptturm wurde 1906 fertiggestellt, ein Jahr später die Turmuhr, eine Bestellung an Johann Mannhardt, der die Uhrfabrik des Bayerischen Königshofs leitete. In den Jahren 1907-1914 halfen bei der inneren Einrichtung und der Gestaltung der Terrassen der Wiener Architekt und Dekorateur Bernhard Ludwig und Ferdinand von Tiersch, ein Berater des Bayerischen Königs Ludwig II.



    Die Kosten für die Bauarbeiten und die innere Einrichtung von 1875 bis 1914 werden auf 16.000.000 Lei in Gold geschätzt (das würde heute etwa 120 Mio. US-Dollar entsprechen). Zwischen 300-400 Männer verschiedenster Herkunft und Nationalitäten waren auf der Baustelle beschäftigt, auf der es ziemlich bunt zugegangen sein muss. So etwa schrieb die Königin Elisabeth von Rumänien damals in ihr Tagebuch:



    Maurer waren Italiener, die Terrassen legten Rumänen an, Zigeuner verdienten sich als Tagelöhner. Albaner und Griechen arbeiteten in Stein, Deutsche und Ungarn waren als Zimmermänner am Werk. Ziegelbrenner waren Türken, die Ingenieure waren Polen und die Steinmetze Tschechen. Franzosen zeichneten Baupläne, die Engländer waren am Messen und so kam es, dass man hunderte Volkstrachten sah und vierzehn Sprachen hörte, in denen sie redeten, sangen, fluchten und stritten, in allen Mundarten und Tonfällen, eine bunte Mischung von Männern, Pferden, Ochsenkarren und domestizierten Büffeln.“



    Nach 1914 hatte das Schloss weiterhin eine repräsentative Funktion für das Königshaus, ohne jedoch sechs Monate im Jahr von der Königsfamilie bewohnt zu sein, so wie es der erste Souverän gepflegt hatte. Bis 1947 wurde es jedoch nach wie vor für zeremonielle Ereignisse oder den Empfang gekrönter Häupter aus dem Ausland genutzt. Das wichtigste Ereignis, das in dieser Zeit in Schloss Peleş feierlich begangen wurde, war die 50-jährige Feier seines Bestehens im Jahr 1933, unter der Herrschaft König Karl II.



    1947 wird König Michael I. zum Abdanken und ins Exil gezwungen, alle königlichen Eigentümer und Domänen werden von den neuen, kommunistischen Machthabern beschlagnahmt. In der Zeit Januar-März 1948 werden die Gegenstände im Inneren des Schlosses inventarisiert und ein Gro‎ßteil der Malereien, des Mobiliars, der Gewebe, Kunst- und Dekorationsgegenstände sowie der Bücher werden ins Bukarester Kunstmuseum transferiert. Weitere Gegenstände gelangten in den folgenden Monaten unter der Obhut anderer Kultureinrichtungen in diversen Städten.



    Ab 1953 wurde das Schloss Peleş ein dem breiten Publikum zugängliches Museum wiedereröffnet, während weitere Bauten auf der Domäne wie das benachbarte, kleinere Schloss Pelişor und das Jagdhaus zu Ferienhäusern für Schriftsteller, Musiker und bildende Künstler umfunktioniert wurden. Dabei versteht sich von selbst, dass nur Kulturschaffende bedacht waren, die dem kommunistischen Regime passten.



    1975 bewirkte der kritische Zustand der Bausubstanz die Schlie‎ßung des Schlosses und die Evakuierung eines gro‎ßen Teils der Museumsexponate. Trotz massiver Restaurierungsarbeiten wurden hier bis 1989 mehrere Staatsoberhäupter während ihrer Rumänienbesuche untergebracht.



    Seit 1990 bzw. 1993 sind die beiden Schlösser Peleş und Pelişor wieder für das Publikum zugänglich. Im Jahr 2007 wurde — nach beinahe fünf Jahren Verhandlungen zwischen dem rumänischen Staat und dem Königshaus — die gesamte Domäne dem König Michael I. zurückerstattet. Teil des Abkommens ist aber auch, dass der Staat die Schlösser weiterhin verwalten darf und diese für Besucher zugänglich bleiben. Die entsprechenden Verträge wurden 2009 bzw. 2010 erneuert.



    Quellen: http://peles.ro/, Wikipedia


  • Freizeitaktivitäten im winterlichen Sinaia

    Freizeitaktivitäten im winterlichen Sinaia


    Am oberen Lauf des Flusses Prahova, am Fu‎ße des Bucegi-Gebirges und ca. 120 Kilometer nördlich von Bukarest liegt einer der ältesten Höhenluftkurorte in Rumänien — Sinaia. Die Ortschaft wurde zum ersten Mal 1690 erwähnt, als rund um das Kloster Sinaia die ersten Siedlungen von Leibeigenen enstanden. Daraus wurde später eine stabile Bevölkerung.


    Sinaia ist insbesondere bei den Fans von Wintersportarten bekannt. Ältere Bilder bezeugen, dass hier bereits Anfang des vergangenen Jahrhunderts Bob- oder Skiwettbewerbe stattfanden. Warum ist Sinaia aber einen Besuch wert? Die Frage stellten wir dem Bürgermeister der Stadt, Vlad Oprea:


    Aus unterschiedlichen Gründen. Es gibt hier ein reiches Freizeitangebot für all unsere Gäste. Den Wintersportfans bieten wir das eingize Höhenskigebiet des Landes, mit über 20 Kilometern an Pisten. Inzwischen haben wir auch eine sehr beliebte Piste, die bis hinunter in den Ort führt, es ist die sogenannte Neue Piste, auf der Kunstschnee erzeugt wird. An ihrer Basis haben wir zum ersten Mal einen Fun-Park eingerichtet, mit einer Sprungmatte für die Extremsportler. Ebenfalls hier gibt es eine Piste für Beginner. Und auch eine sogenannte Snowtubing-Piste, das ist dieses Reifenrodeln, und in der Stadt selbst gibt es noch eine Eislaufbahn im Ghica-Parc, die sehr beliebt ist.“


    Insgesamt gibt es 20 Ski-Pisten in Sinaia, für Skifahrer auf jedem Niveau. Einige davon wie Carp, Spitz oder Papagal sind nur für Experten gedacht. Dann weitere wie Furnica, Valea Dorului oder die Sommerstrecke sind Fortgeschrittenen empfohlen und nicht zuletzt können Beginner sich auf der Valea Soarelui (im Sonnental) üben. Die meisten Pisten sind mit Kabelliftanlagen ausgestattet. Wir fragten Radu Miscuci, Geschäftsführer eines Quad-Geschäfts in Sinaia, wo er am liebsten Ski.


    Sehr schön ist es auf der Valea Dorului, dort gefällt es mit am besten. Dann gibt es noch die Varianten ab den Bergstationen 2000 und 1400, das Carp-Tal, für diejenigen, die sich ein bisschen besser auskennen. Die Sommerstrecke ist relativ leicht und dann gibt es noch die Spânzurați-Piste in der Valea Dorului. Hier gibt es zwei Sessellifte und es kann sehr angenehm auf zwei unterschiedlichen Strecken Ski gefahren werden.“


    Seit einigen Jahren sind die Quad-Fahrten sehr gefragt. Radu Miscuci kennt die am besten dafür geeigneten Strecken:


    Von Sinaia aus gibt es sehr schöne Fahrstrecken. Die Umgebung ist wunderbar, die Landschaften sind herrlich, solange die Sonne scheint und der Winter angenehm ist. Der Ausblick ist dann sehr schön, die Bäume sind mit Schnee bedeckt. Während des Winters sind die Möglichkeiten allerdings beschränkt, die Strecken sind kürzer und deshalb auch die Fahrtzeiten, denn viele Wege sind gesperrt. Mit den Quads darf man ja nur auf Waldwegen fahren, und wenn es heftig geschneit hat, hat man keinen Zugang mehr. Im Winter gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten. Die Strecke zur Mittelstation in 1400 Metern Höhe, das ist die eigentliche Autostrecke. Wenn die alte Landstra‎ße geöffnet ist, dann kann man auch darauf fahren. Dann gibt es noch die Poiana Stânii (in etwa: Sennhüttental) und einen weiteren Waldweg hinter dem Peleș-Schloss. Die Gegend hei‎ßt Vulpărie (Fuchssiedlung), und die Strecke verläuft parallel zur Nationalstra‎ße DN 1 nach Bușteni. Im Winter kann man höchstens eineinhalb Stunden am Stück fahren. Im Sommer sind die Strecken allerdings variabel, man kann bis zu sechs, sieben Stunden am Stück fahren.


    Um ein Quad mieten zu können, muss man einen Führerschein der Kategorie B besitzen und minimale Kenntnisse mitbringen. Die Vermieter bieten den Interessenten oftmals auch einen Begleiter, dazu das notwendige Equipment: Helm, Handschuhe und Overall. In Sinaia kann man au‎ßerdem auch Snowboard-Fahren, die Ausrsüstung kann ebenfalls gemietet werden. Die einzigen Mietfirmen sind an der Talstation zu finden. Leider gibt es für die Snowboarder nicht allzu viele Pisten, denn die Schneedecke ist nicht überall gro‎ß genug.


    Wer am Wintersport überhaupt nicht interessiert ist, kann für die kulturellen Sehenswürdigkeiten nach Sinaia kommen. Dafür wirbt einmal mehr der Bürgermeister der Stadt, Vlad Oprea:


    Wer nicht für den Sport hierher kommt, kann sich für die Kultur entscheiden, etwa das Schloss Peleș, die ehemalige Sommerresidenz der rumänischen Könige, oder das Kloster Sinaia, das Kasino, in dem Theateateraufführungen und Ausstellungen besucht werden können, und das Gedenkhaus des gro‎ßen Musikers George Enescu.


    Unanbhängig von der Jahreszeit wartet Sinaia auf seine Touristen. Mehr als ausreichend ist das Angebot an Hotels oder Pensionen. Und natürlich ist das kulinarische Sortiment vielfältig: von der traditionellen rumänischen Küche, über Wild, bis hin zu italienischen und mexikanischen Spezialitäten und sogar Tiroler Küche.


    Audiobeitrag hören: