Tag: Schüler

  • Projekte zur Ökologisierung der Donau

    Projekte zur Ökologisierung der Donau

    Rumänien wird 20 Milliarden Euro für die Reduzierung der Wasserverschmutzung in der Donauregion investieren — dies gab das Ministerium für Umwelt, Gewässer und Forstwirtschaft bekannt. Mit dem Geld werden moderne Kläranlagen eingerichtet und die diffuse Wasserverschmutzung verringert. Ferner gibt es eine Vereinbarung zwischen dem rumänischen Umweltministerium und der Weltbank über die Erweiterung des Projekts betreffend die Reduzierung der Wasserverschmutzung mit landwirtschaftlichen Abwässern — dadurch werden die Investitionen für die Reduzierung der diffusen Wasserverschmutzung 110 Millionen Euro übersteigen. All diese Bemühungen werden einen beträchtlichen Impact auf die Qualität des Meereswassers haben, vor allem im Nordwesten des Schwarzen Meeres, meinen die Umweltexperten.



    Die NGOs bemühen sich auch um die Reinigung der Gewässer von Abfällen. Das Projekt Let’s do it, Danube“, das schon zum dritten Mal läuft, ist ein Wettbewerb zwischen Schulen in den Donaulandkreisen Rumäniens. Das Projekt richtet sich an die junge Generation und spricht sie auf freundliche, verständliche Weise an. Es gehe dabei um Ressourcen, über die Art und Weise, wie wir diese Ressourcen langfristig verwerten und sparen können, sagte uns Andrei Coşuleanu, Geschäftsführer bei Let’s do it, România“:



    Jedes Jahr sind wir in die Donauregion gereist und haben mit der Bevölkerung gesprochen, wir haben die Leute dazu erzogen, die Umwelt zu schützen und verantwortungsbewusster mit dem Wasser umzugehen. Die Resultate lassen sich sehen: Nur dieses Jahr sind etwa 14.000 Kinder zu unseren Aktivitäten gekommen — das waren Trainings, Aktivitäten zur Umwelterziehung und Workshops zur Wiederverwertung von Abfällen. Die Kinder und Jugendlichen müssen verstehen, dass Abfälle wiederverwertbare Ressourcen sind, und nicht einfach Müll. Zu unseren Kursen sind auch etwa 7.700 Eltern aus der Donauregion gekommen. Wir haben ihnen beigebracht, wie sie zu Hause Abfälle trennen und wiederverwerten können. Im Rahmen unserer praktischen Aktivitäten haben wir Haushaltsabfälle gesammelt, in die Schule gebracht und wiederverwertet. In den Schulen der Donauregion wurden etwa 40 Tonnen Abfälle gesammelt; davon waren 32 Tonnen primäre wiederverwertbare Abfälle und 7 Tonnen elektronische Abfälle und Batterien. Die Abfälle brachten wir zum Recycling. Das sollte man in jeder Gemeinde tun.“




    Die Gewinner des Wettbewerbs Let’s do it, Danube“ werden mit Preisen belohnt, sagte uns Andrei Coşuleanu:



    Bei diesem Wettbewerb haben wir Preise in Wert von etwa 30.000 Euro vergeben — wir haben eine Partnerschaft mit einer Einzelhandelskette in Rumänien. Als gro‎ßer Preis haben wir ein IT-Labor mit Tischen, Stühlen und 30 modernen Computern ausgestattet. Wir haben auch viele Laptops, Tablets, Digitalprojektoren, Kopiergeräte und Papierware als Preise vergeben. Und wir organisierten auch ein Ferienlager mit Kindern aus der Donauregion.“




    Let’s Do It, Danube!“ wird von dem Team Let’s Do It, Romania!“ organisiert und findet in allen rumänischen Donaulandkreisen statt — das sind die Landkreise Caraş–Severin, Mehedinţi, Dolj, Olt, Teleorman, Giurgiu, Călăraşi, Ialomiţa, Brăila, Galaţi, Tulcea und Constanţa. Das Projekt wird vom Ministerium für Umwelt, Gewässer und Forstwirtschaft und von Kaufland Rumänien unterstützt.

  • Lernen mit MyKoolio – die e-Learning-Plattform für Schüler

    Lernen mit MyKoolio – die e-Learning-Plattform für Schüler

    Das rumänische Schulsystem erweckt oft den Eindruck, altmodisch zu sein. Überholte Lernmethoden, eingeschränkter Zugang zu neuen Technologien — das alles macht den Lernprozess unattraktiv für die heutigen Schüler. Um dem entgegenzuwirken wurde eine e-Learning-Plattform gegründet, die gro‎ßen Wert auf den Zusammenhang zwischen dem Lernprozess und dem Internet, dem Gebrauch moderner Technologien legt.



    Nur derjenige Lehrer, der seinen Schülern das Lernen beibringt, ist ein echter Lehrer“, meinte der rumänische Philosoph Constantin Noica. Ausgehend von dieser Idee kann behauptet werden, dass die e-Learning Plattform MyKoolio einige der erfahrensten und engagiertesten Lehrer landesweit zusammen brachte, mit dem Zweck, eine Plattform zu schaffen, die sich genau das vornimmt — den Schülern das Lernen beizubringen. Prof. Dr. Radu Gologan, Vorsitzender der Gesellschaft für mathematische Wissenschaften, Professor an der Polytechnischen Universität Bukarest und gleichzeitig Koordinator des MyKoolio-Lehrer-Teams, erzählte uns, was das Vorhaben interessant macht:



    Weltweit entwickelte sich eine neue Tendenz, die die Ausbildung mit dem Rechner und dem Internet in Verbindung bringt. Es ist eine Weile her, dass ich mir darüber Gedanken machte — ich dachte, es wäre gut, eine derartige Aktion in Rumänien zu starten, ein solches Vorhaben umzusetzen. Das Unternehmen, das das Projekt umsetzte, kam mit der Idee: eine interaktive, gut strukturierte Bildungsplattform, die gleichzeitig sowohl von den Eltern wie auch von den Lehrern und Kindern verwendet werden kann. Eine Bildungsplattform sollte die Schule spielerisch gestalten, eine Alternative für die Computerspiele sein. Die Plattform ist in Wirklichkeit ein Spiel — Kinder und Jugendliche spielen und lernen gleichzeitig. Die Kinder lernen Mathe und Rumänisch, mit der Zeit werden sie auch anderes lernen. Mathematik wird den Kindern in einer vereinfachten Weise beigebracht — ohne Komplikationen, ohne komplizierte Formeln, ohne zahlreiche Zeichen, sondern direkt und konkret.“




    Die Plattform richtet sich an Schülern der Klassen 1-8. Der Ansatz der Plattform MyKoolio berücksichtigt die Bedürfnisse eines Kindes mit durchschnittlicher schulischer Leistung (Note 7-8 — das entspricht in etwa der Benotung 2-3 im Schulsystem der deutschsprachigen Länder — Anm. d. Red.). Romeo Ioan, Generaldirektor von MyKoolio, erläuterte uns die Entstehungsgeschichte des Projektes:



    Vor knapp einem Jahr half ich meiner Tochter mit den Mathehausaufgaben. Sie ging damals in der fünften Klasse. Ich stellte fest, dass ich dabei viele Schwierigkeiten hatte. Ich wusste nicht, wie ich ihr am besten die betreffenden Begriffe erklären konnte. Und im Internet fand ich auch keine Materialien, von denen ich sagen konnte, dass sie dem Lehrplan entsprachen. Ich wollte ihr die Mathematik attraktiv vorstellen, mir fehlten aber die Hebel dazu. Ich dachte, es wäre gut, wenn es eine Plattform gäbe, die all diese Mängel beheben würde. Und so haben wir das Projekt gestartet.“




    Romeo Ioan sagte uns, wer die Leistungsempfänger der Plattform MyKoolio sind:



    Wir richten uns hauptsächlich an drei Empfängergruppen. In erster Linie wollen wir die Kinder unterstützen, allerdings können auch Eltern und Lehrer von der Plattform Gebrauch machen. Wir hoffen, die Kinder finden die Arbeit mit der Plattform interessant. Das interaktive Mitwirken soll diesbezüglich helfen. Die Plattform kommt aber auch den Eltern entgegen, denn die Lehreinheiten sind sehr klar und deutlich aufgefasst und dauern nicht länger als 2-3 Minuten. Sie helfen den Kindern, eine logische Denkweise zu entwickeln. Durch die Interaktion auf der Plattform aktivieren die Eltern Kenntnisse, die mit der Zeit in Vergessenheit geraten sind. Auch die Lehrer können sie nutzen. Durch die Plattform haben sie Zugang zu schülerfreundlichen Lehrmaterialien. Der Zugang zur Plattform ist für alle Schulen in Rumänien frei. Darüber hinaus wollen wir ein Projekt zur Förderung benachteiligter Regionen umsetzen. Damit auch die Empfänger, die in weniger privilegierten Regionen leben, Zugang zur Plattform haben. Das ist ein wichtiges Ziel für uns.“




    Die Nutzer, die die Webseite www.mykoolio.com besuchen, können ein neues Konto erstellen. Was folgt danach? Mehr Einzelheiten bringt Romeo Ioan, Generaldirektor von MyKoolio:



    Beim Einsteigen erblicken die Kinder eine sehr schöne Welt — es werden ihnen 8 Planeten gezeigt. Jeder davon steht für ein Schuljahr. Sie drehen sich alle um eine Hauptfigur, nämlich Koolio. Koolio ist ein Au‎ßerirdischer, der seine Neuronen verlor. Demnach machte er sich auf der Suche nach neuen Neuronen und landete somit auf unserem Planeten. Er hofft, dass ihm die Menschen durch ihre Aktivitäten helfen können, die Neuronen zu finden. Dann will er wieder auf seinen Heimplaneten zurückkehren. Es ist eine schöne Geschichte, durch die wir die Schüler verlocken wollen. Wir nahmen uns vor, die Plattform so attraktiv und spielerisch wie möglich zu gestalten.“




    Răzvan Ioan, Mitgründer der Plattform, fügte noch hinzu:



    Ich fand die Idee des Projektes sehr spannend, sogar gro‎ßzügig. Sie hat ein gro‎ßes Entwicklungspotenzial. Denn es besteht Bedarf dafür. Wir müssen das Medium Online verwenden, um Bildung und Wissen zu fördern. Eine solche Gelegenheit darf nicht verpasst werden, zumal Rumänien über sehr gute Internetverbindungen verfügt. Die Schüler haben nun die Möglichkeit, in nur 1-2 Minuten etwas zu lernen, was ihnen im Normalfall eine Stunde nahm. Sie können auch Punkte sammeln und Medaillen gewinnen, denn sie haben die Möglichkeit, sich an verschiedenen Missionen zu beteiligen.“




    Die Gründer der Plattform MyKoolio wünschen sich, dass die kommenden Generationen ein logisches Denken entwickeln und nicht nur die Fähigkeit, sich Dinge zu merken. Aus diesem Grund haben sie sich bemüht, die Plattform so zu gestalten, dass sie für alle zugänglich ist — sowohl technisch betrachtet wie auch aus finanzieller Perspektive.

  • Streitkultur früh erlernt: Debattierclubs für Schüler

    Streitkultur früh erlernt: Debattierclubs für Schüler

    Im Jugendalter beginnt für die meisten Menschen die Selbstbehauptung. Von daher ist es wahrscheinlich das ideale Alter für das Erlernen des Argumentierens. Das perfekte Format, in dem die Jugendlichen üben können, ihre eigenen Standpunkte zu vertreten, scheinen die Schuldebatten zu bieten. Die Methode ist zumindest seit vielen Jahren in den USA erfolgreich. Diese Art der intellektuellen Übung ist in den letzten Jahren auch bei den Gymnasiasten in Rumänien angekommen.



    Zurzeit gibt es landesweit mehrere Debattierclubs, die ihre Diskussionsrunden auch in Form von sportlichen Wettkämpfen abhalten. Der letzte Debattierwettbewerb fand unter dem Namen Pache Open“ am Bukarester Gymnasium Mihai Viteazul“ statt. Der Wettbewerb wurde nach dem Debattierclub Pache“ benannt, der wiederum den Namen des Pache Protopescu-Boulevards trägt, an dem das Gymnasium Mihai Viteazul“ zu finden ist.



    200 Teilnehmer waren mit von der Partie, darunter Schüler aus mehreren Gymnasien des Landes, Kampfrichter, Lehrer und Veranstalter. Die Schüler haben sich zu mehreren in Rumänien und im Ausland umstrittenen Themen Debatten mit Pro- und Contra-Argumenten geliefert. Der Jurastudent Andrei Petre ist der Vorsitzende des Debattierclubs Pache, er trat dem Club bereits als Schüler bei — der gleichnamige Wettbewerb habe bereits eine Tradition sagt er.



    Wir haben unser 15-jähriges Jubiläum bereits hinter uns und sind demzufolge einer der traditionsreichen Clubs in Rumänien. Wir organisieren Debatten, vor allem Debatten zwischen Gymnasiasten, bei denen es immer um zwei Teams geht. Eines davon vertritt die Behörden oder die Regierung und ein zweites die Opposition. Jedem Team gehören drei Mitglieder an, die über einen gegebenen Antrag diskutieren. Das ist also das Gesprächsthema. Als ich zum ersten Mal an den Debatten teilnahm, vor acht Jahren, fanden nur an Wochenenden Wettkämpfe mit höchstens 20-30 Teilnehmern statt. Und unser Club hatte nur vier Mitglieder etwa. Jetzt nehmen einige Hundert Personen an unseren Wettkämpfen teil, also ist es ein Phänomen mit gro‎ßem Zulauf.“




    Neben dem Wettkampfgeist, der die Debatten beflügelt, gebe es noch andere Sachen, die die Schüler für diese Art von Argumentation begeistern, erzählt Teilnehmer Andrei Petre.



    Es sind mehrere Dinge, die uns anziehen, über allem steht aber die Stimmung. Zweitens gefällt es uns, dass wir wegen der Debatten immer mit den neuesten Nachrichten auf dem Laufenden sein müssen, dass wir immer mehr Dinge erfahren und dass wir uns weiterentwickeln. Und letztlich glaube ich, dass wir durch die Debatten zu besseren Menschen werden, jedenfalls zu besser ausgebildeten Menschen. Wir sagen gerne, dass jedes Thema einer Debatte unterzogen werden kann. Die meisten Debatten, an denen wir teilnehmen, haben aktuelle Anträge zum Thema, bei anderen handelt es sich um Anträge zur Au‎ßenpolitik oder zur Wirtschaft. Und wir versuchen, diese Dinge miteinander zu vermischen, damit wir ein wenig über jedes Thema diskutieren können.“




    Alice Kempf ist Schülerin der 12. Klasse am Gheorghe-Lazăr-Gymnasium in Bukarest. Sie hat beim Debattierwettbewerb den ersten Platz belegt und möchte gerne an der Fakultät für Internationale Beziehungen der Universität Bukarest studieren. Die Teilnahme an Debattierwettbewerben könne einen wichtigen Vorteil für den zukünftigen Beruf darstellen, sagt sie.



    Ich habe generell eine gro‎ße Leidenschaft für die Redekunst. Sie scheint mir von wesentlicher Bedeutung in einer Gesellschaft, die den Fortschritt sucht. Allerdings kann die Redekunst allein nicht ausreichend sein, wenn sie sich nicht auf eine seriöse Argumentation und relevante Informationsquellen stützt. Ich glaube, dass mich eigentlich dieser ganze Komplex an Elementen am meisten fasziniert und begeistert. Die Recherche ist für mich irgendwie zu einer Methode der Entspannung geworden. Mir bereitet es eine gro‎ße Freude, Artikel zur internationalen Politik und Wirtschaft zu lesen, die über unseren Lehrplan hinausgehen.“




    Die Debatten seien jedoch nicht nur mit Blick auf die berufliche Laufbahn nützlich, sagt Luca Mihăilescu, Schüler der 11. Klasse am Mihai-Viteazul-Gymnasium und Mitglied im Debattierclub Pache“.



    Egal was ich in Zukunft machen werde, ist das hilfreich für mich. Praktisch geht es um eine notwendige Eigenschaft, die Kunst, in der Öffentlichkeit reden zu können, Argumente für den eigenen Standpunkt zu finden, anders als die Mehrheit zu denken, ‚to think outside the box‘, wie es so schön hei‎ßt. Ich glaube, dass all diese Eigenschaften in vielen Hochschulen im Ausland und sogar in Rumänien geschätzt werden. Und nach Abschluss sind sie nützlich, egal welchen Weg man einschlägt. Ich möchte zum Beispiel Physik studieren und bin der Ansicht, dass die Debatten für mich nützlich sein werden. Hier habe ich eine Denkweise entwickelt, die mir helfen wird, leichter einen Arbeitsplatz zu finden.“




    Die Debatten würden nicht nur eine Denkweise, sondern auch eine Form der höflichen Ausdrucksweise fördern, die auf gut fundierten Argumenten gestützt ist. Genau das fehle in den öffentlichen Debatten in Rumänien, bemerkt Mihai Savastre, Schüler der 11. Klasse des Mihai-Viteazul-Gymnasiums und Mitglied des Teams, das beim Pache Open“ den zweiten Platz belegte.



    Selten hört man Argumente, die aus logischer Sicht korrekt sind oder die von korrekten Prämissen ausgehen. Man hört oft eher Sophismen und andere Sachen, die in einer Debatte nichts zu suchen haben. Wenn mehr Menschen Zugang zu Debattierkursen hätten, könnten sie viele für die Zivilgesellschaft nützliche Dinge lernen. Hätten mehr Menschen Zugang zu Debatten und wären die Debatten weit verbreitet, würden wir mit Sicherheit auch die Vorteile erkennen.“




    Rumäniens Gymnasiasten werden in Zukunft vielleicht die Möglichkeit bekommen, sich in der Öffentlichkeit auszudrücken. Bis dahin können sie in den au‎ßerschulischen Debattierwettkämpfen für den Ernstfall trainieren.

  • Abitur in Rumänien: 23% der Kandidaten bei früheren Prüfungen durchgefallen

    Abitur in Rumänien: 23% der Kandidaten bei früheren Prüfungen durchgefallen

    Knapp 170.000 Schüler haben sich für die Abitur-Prüfungswochen Juni-Juli 2015 angemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 7000 mehr. Von den angemeldeten Schülern haben etwa 144.000 (77%) die zwölfte Lyzeums-Klasse in diesem Jahr absolviert, die restlichen 25.000 (23%) stammen aus älteren Jahrgängen.



    Die mündliche Abiturprüfung begann bereits am 8. Juni mit der dreitägigen Bewertung der Kommunikationskompetenzen in der rumänischen Sprache. Es folgten eine Evaluation der digitalen Kompetenzen und der Kenntnisse einer international verbreiteten Fremdsprache. Gestern wurde die erste schriftliche Prüfung abgegeben, im Fach rumänische Sprache und Literatur. Die ersten Ergebnisse sollen am 6. Juli veröffentlicht werden, die Endergebnisse nach der Bearbeitung der Anfechtungen vier Tage später.



    Die Abiturprüfung findet in diesem Jahr nach einem geänderten Verfahren statt. Die geschriebenen Arbeiten sollen in anderen Landkreisen korrigiert werden als in dem Landkreis in dem die Prüfung stattfand. Diese Möglichkeit sei bereits in den Verfahrensregeln zur Durchführung des Abiturs von 2011 festgehalten worden, erklärte Bildungsminister Sorin Câmpeanu auf einer Pressekonferenz.



    Der Schüler kann kaum oder ist kaum an dem Ort interessiert, an dem die Arbeiten korrigiert werden. Und den Lehrkräften geht es nur darum, wieviele Arbeiten sie zu korrigieren haben, und nicht darum, woher die Arbeiten und von wem sie stammen. Das System ist aber bereits bekannt, denn die Anfechtungen der Prüfungsnoten beim Abitur wurden schon immer in anderen Landkreisen bearbeitet. Das bedeutet nur einen zusätzlichen Arbeitsaufwand für die Prüfungsausschüsse zu dem wir stehen. Und ich bin zuversichtlich, dass die Endergebnisse gut sein werden. Es ist auch schade, dass Prüfungsergebnisse im Schatten der meistens ungerechtfertigten Verdächtigungen stehen.



    Befürworter der Maßnahme sind der Ansicht, dass dank der in anderen Landkreisen vorgenommenen Korrektur, die Möglichkeit der Begünstigung bestimmter Schüler beseitigt wird. Doch Gegner lehnen das Verfahren als Zeit- und Geldverschwendung ab. Und das sei nicht alles: Der in der Vergangenheit in zahlreichen Fällen als korrupt verdächtigte Lehrkörper könnte sich dadurch noch strafbarer machen.



    Indes ist beim Ministerium seit Anfang vergangener Woche ein neues Bildungsgesetz in Arbeit. Dieses soll das Hauptaugenmerk auf die Neugründung der Fach- und Berufsschulen sowie der Fachhochschulen legen. Bei der Erarbeitung des Gesetzentwurfs wollen die Behörden aus dem Ministerium sich mit den Gewerkschaften, den Schulinspektoren und den Bürgern beraten. Dafür soll sogar eine Volksbefragung stattfinden, zeitgleich mit den Kommunalwahlen kommendes Jahr.

  • Umwelterziehung: Der Wettbewerb „Schule Null Abfall“

    Umwelterziehung: Der Wettbewerb „Schule Null Abfall“

    In den letzten Jahren veranstalten immer mehr Nichtregierungsorganisationen Projekte zur Umwelterziehung in den rumänischen Schulen. Zweck der meisten Projekte ist, das Umweltbewusstsein der Schüler zu entwickeln, so dass sie sich intensiver für den Schutz unserer Umwelt einsetzen.



    Der Verband EcoStuff Romania“ hat sich dazu etwas einfallen lassen — einen Wettbewerb mit Preisen, um den Lernprozess attraktiver zu gestalten. Die Schüler in ganz Rumänien haben die Möglichkeit, interessante Preise zu gewinnen und zugleich zum Schutz der Umwelt beizutragen. Scoala Zero Waste“ (dt. Schule Null Abfall“) ist ein solcher Wettbewerb, der vom 20. April — 29. Mai stattfinden wird. Es handelt sich von einem landesweiten Wettbewerb im Bereich Umwelterziehung und getrenntes Abfallsammeln, an dem alle rumänischen Schulen mit Klassen 1 bis 8 teilnehmen können. Mehr dazu vom Vorsitzenden des Vereins EcoStuff Romania, Radu Rusu:



    Im Unterschied zu den vorigen Auflagen konzentrieren wir uns dieses Jahr mehr auf die Erziehungskomponente. Einerseits müssen die Teilnehmer so viele wiederverwertbare Abfallstoffe wie möglich sammeln — Papier, Kunststoff, Aluminium usw. Andererseits werden sie sich aus einer relativ langen Liste, die wir vorschlagen, Aktivitäten aussuchen und, wenn sie diese Aktivitäten durchführen, werden sie mit Punkten belohnt. Dieses Jahr vergeben wir also Punkte, und wer die meisten Punkte bekommt, gewinnt. Die Schüler haben jetzt die Wahl: Entweder sammeln sie sehr viele Abfälle (was aber ziemlich schwierig ist) oder sie ergänzen ihre Punktezahl, indem sie Erziehungsaktivitäten organisieren. Die Anmeldezeit läuft bereits, und wir haben schon Kandidaten aus 7 Landkreisen. Der Wettbewerb richtet sich an Schüler der Klassen 1 bis 8, aber es hat sich auch ein Gymnasium gemeldet, und wenn wir mehrere Anmeldungen von Gymnasien erhalten, dann werden wir den Wettbewerb bis auf die 12. Klasse erweitern, so dass auch die älteren Schüler daran teilnehmen können.“




    2013 fand der Wettbewerb Schule Null Abfall” zum ersten Mal statt, und die Resultate waren sehr gut, meinen die Veranstalter. Die Preise waren Aufenthalte in interaktiven Ferienlagern, PCs, Drucker, Videoprojektoren und Fahrräder. Radu Rusu dazu:



    Die erste Auflage unseres Wettbewerbs lief auf Landkreisebene. Alles begann im Kreis Timiş, es beteiligten sich 25 Schulen mit 6.300 Schülern. Die Teilnehmer sammelten etwa 60 Tonnen Abfälle. Im zweiten Jahr organisierten wir den Wettbewerb landesweit, wir hatten 118 Schulen, aber die Zahl der direkt beteiligten Schüler war etwas niedriger, 4.600. Es wurden meistens Papier und Pappe gesammelt (140 Tonnen) sowie Kunststoff und Aluminium. Im Durchschnitt sammelte jeder Schüler etwa 36 Kilo wiederverwertbarer Abfälle, und das ist ziemlich viel für eineinhalb Monate. Wir arbeiten sehr gern mit Schülern — sie sind in dem Alter, wenn Gewohnheiten gebildet werden, und wenn sie sich von klein an gewöhnen, Abfälle korrekt zu managen und die Umwelt zu schützen, dann werden sie ihr Leben lang das Richtige tun. Wir freuen uns sehr, dass es so viele solcher Aktivitäten gibt — letzten Endes wünschen wir uns ein sauberes Rumänien und gut erzogene Kinder.“




    Der Verein EcoStuff Romania wurde vor drei Jahren gegründet, und mit jedem durchgeführten Projekt hat man sich vorgenommen, Lösungen zur umweltgerechten Erziehung der jüngeren Generationen zu finden. Zusammen mit den Schülern beteiligten sich mehrere Tausend Freiwillige an den Umweltschutzinitiativen. Gefördert wurden die Kreativität und die positiven Aktionen zum Erhalten einer gesunden Umwelt. Ein Beispiel dafür wäre das Errichten einer riesigen Konstruktion aus Plastikflaschen; daran beteiligten sich mehr als 1.000 Freiwillige aus Schulen, Unternehmen, Institutionen, die über 120.000 Plastikflaschen sammelten. Im Herbst 2015 starten die Organisatoren ein neues Projekt — beabsichtigt ist, dass alle Schulen im Landkreis Timiş eine Umwelterziehungsstunde im Unterrichtsprogramm haben.

  • Umweltschutzinitiativen in Constanţa

    Umweltschutzinitiativen in Constanţa

    Die Nichtregierungsorganisation Mare nostrum“ aus Constanţa führt auch im Jahr 2015 ihre Umweltschutzprojekte fort. Zweck der meisten Projekte ist, das Umweltbewusstsein der jungen Leute zu entwickeln, so dass sie sich intensiver für den Naturschutz einsetzen. Dazu gehört auch ein Projekt zum Sammeln von verbrauchtem Speiseöl, mit einem Wettbewerb, an dem alle Schulen in Constanţa teilnehmen können. Die Schulen, die die grö‎ßten Mengen an verbrauchtem Speiseöl sammeln, werden mit Preisen belohnt. Mehr dazu erfahren Sie von Anca Gheorghe, Projektassistentin bei Mare nostrum“:



    2010 veranstalteten wir im Rahmen unseres Umweltprojekts den ersten Schulwettbewerb zum Sammeln von verbrauchtem Speiseöl, und mit der Zeit entwickelte sich daraus eine Sammelkampagne am Sitz unserer Organisation. Verbrauchtes Speiseöl ist ein für die Umwelt gefährlicher Abfall, und die Leute müssen verstehen, dass die unkontrollierte Verschüttung von verbrauchtem Speiseöl die Gewässer stark verschmutzen und das Kanalisationssystem stopfen kann. Deswegen ist das Sammeln von verbrauchtem Speiseöl als Umweltschutzma‎ßnahme aktuell geworden. Im Rahmen unserer Sammelkampagne bieten wir den Teilnehmern einen Tausch: Gegen 5 Liter verbrauchten Speiseöls erhalten sie am Sitz unserer Organisation 1 Liter frisches Speiseöl. Das ist eine kleine Belohnung dafür, dass sie das verbrauchte Speiseöl sammeln und bei uns umweltgerecht entsorgen. 2014 sammelten wir über 260 Liter verbrauchtes Speiseöl; dieses Jahr haben wir bereits mehr als 150 Liter gesammelt. Das Projekt läuft weiter, und wir veranstalten auch einen Wettbewerb mit Preisen für die Schulen in Constanţa. Wer die höchste Menge an verbrauchtem Speiseöl sammelt und bei uns abliefert, erhält von uns einen Preis. Der Wettbewerb ist Teil des Projekts »Erziehung für das Schwarze Meer« — mit diesem Projekt haben wir uns vorgenommen, ein Erziehungsprogramm für die nachhaltige Entwicklung an der rumänischen Schwarzmeerküste durchzuführen, mit dem Zweck, die Lebensqualität der heutigen und kommenden Generationen zu verbessern. Wir veranstalten Informierungsaktionen für die Bevölkerung, Vorträge und Rundtischgespräche in Schulen, wobei wir besonders interessiert sind, die Meinung der Schüler über die nachhaltige Entwicklung und die alltäglichen Umweltschutzeinsätze zu erfahren. Wir werden auch umweltschutzbezogene Plakat-Ausstellungen veranstalten, zum Beispiel zum Thema Abfälle am Schwarzen Meer.“




    Ein weiteres Projekt der Umweltschutzorganisation Mare nostrum“ beschäftigt sich mit dem Sammeln der Strandabfälle an der Schwarzmeerküste. Mehr dazu von Anca Gheorghe:



    Das Projekt mit dem Titel »Strandabfall an den europäischen Meeresküsten — soziales Bewusstsein und Mitverantwortung« wird von 20 Partnern aus 15 europäischen Ländern durchgeführt. Der Start war im Juni 2012; Ende Mai 2015 wird das Projekt abgeschlossen. Mit diesem Projekt möchten wir das Umweltbewusstsein der Bürger erhöhen und den Leuten das Problem der Abfälle an den Stränden klar machen. Jedes Jahr werden die Strände durch die Touristen stark verschmutzt; das wird am Ende der Saison zu einem gro‎ßen Problem. Die Abfälle verschmutzen die Strände, sie werden von den Wellen gespült und verschmutzen auch das Meereswasser. Leider gibt es immer mehr Abfälle an den rumänischen Stränden, und wir müssen etwas dagegen unternehmen.“




    Die Vertreter der Umweltschutzorganisation Mare nostrum“ sind der Meinung, dass eine saubere Umwelt nur durch Erziehung erhalten werden kann, und die Verantwortung für die Umwelt hat die heutige Generation, die sich weltweit für saubere Meere, für die Sicherheit und die Gesundheit der Menschen einsetzen sollte.

  • River Action Day – Schüler setzen sich für die Umwelt ein

    River Action Day – Schüler setzen sich für die Umwelt ein

    Schüler aus 11 europäischen Ländern (Bulgarien, Kroatien, der Republik Moldau, Österreich, Serbien, der Slowakei, Slowenien, der Tschechischen Republik und Rumänien) haben Anfang Oktober einen Tag dem Schutz der Flüsse gewidmet — ihre Aktion trug den Namen River Action Day. Aus Rumänien beteiligten sich vier Schulen aus Cluj/Klausenburg, Turnu Severin, Hunedoara und aus der Gemeinde Răuceşti, Kreis Neamţ. Jugendliche von 33 Schulen hatten sich vorgenommen, die Öffentlichkeit auf die Bedeutung der Flüsse für unsere Umwelt aufmerksam zu machen. Das ist ihnen auch gelungen — mit spezifischen Aktionen wie Sammlung von Abfällen, Workshops und Literaturesungen, Ausstellungen und Paraden mit Umweltthematik. Ihre Botschaft zum Thema Fluss erreichte die Kommunalverwaltung und die Mitglieder der jeweiligen Gemeinden — sie sensibilisierten die Bevölkerung und machten sie auf die Situation der Flüsse in der Region aufmerksam.




    Die Schüler der Hauptschule Nr. 1 in Răuceşti, Kreis Neamţ (im Nordosten Rumäniens), beteiligten sich auch am River Action Day — sie säuberten die Flüsse Moldova und Sărata von Abfällen und Gestrüpp. Schuldirektor Traian Anton ist stolz auf seine Schüler und auf die Projekte die sie durchführen:



    Es gibt sehr viele Projekte zu Öko- und Umweltthemen, und wir haben uns vorgenommen, mehr in diesem Bereich zu tun. Der Kreisrat Neamţ stellt jedes Jahr den Nichtregierungsorganisationen der Region mehrere Finanzierungsquellen für Öko-Projekte zu Verfügung. In den letzten zwei Jahren wurden auf Kreisebene sieben Projekte vorgestellt; die Hauptschule Nr. 1 in Răuceşti hat eins dieser Projekte durchgeführt. Das Projekt hie‎ß »Verde, Viaţă, Viitor« (»Grün, Leben, Zukunft«). 2013 hatten wir ein anderes Projekt, mit dem Titel »Mediu protejat, viitor asigurat« (»Geschützte Umwelt, gesicherte Zukunft«). Das waren kleinere Projekte, aber wir führten auch gro‎ße Öko- und Umweltprojekte durch, wie das Projekt »Natura ne aseamănă, educația ne deosebește« (»Natur macht uns ähnlich, Erziehung macht uns unterschiedlich«), das vom Bukarester Umweltministerium initiiert wurde. Dieses Projekt lief in der Zeit 2011-2012 und wurde mit 1 Million Lei (etwa 230.000 Euro) finanziert. Ich bin sehr stolz und freue mich sehr, wenn ich sehe, dass unsere Schüler gern an solchen Aktionen teilnehmen. Die Aktivitäten sind hundertprozentig freiwillig, niemand zwingt die Schüler, irgendetwas zu tun. Sie beteiligen sich an diesen Projekten in ihrer Freizeit, nach der Schule, samstags, sonntags, in den Ferien. Sie sind immer an unserer Seite — sie fungieren sozusagen als Humanressourcen für die Nichtregierungsorganisationen der Region oder für andere Organisationen, die unsere Unterstützung brauchen.“




    Die Idee River Action Day markiert den Abschlu‎ß des Programms Şcoli pentru o Planetă Vie“ (Schulen für einen lebendigen Planeten“). Dieses Programm begann im Jahr 2009 und hatte sich zum Ziel gesetzt, Schüler und Lehrer zusammenzubringen, sie zu ermuntern, mehr Verantwortung für die Umwelt und die Natur in Europa zu übernehmen, und gemeinsame Aktionen zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft Europas durchzuführen. Bis jetzt beteiligten sich 5.000 Schüler zwischen 12 und 17 Jahren aus 11 Ländern an diesem Programm und verwirklichten ihre eigenen Öko- und Umweltprojekte.

  • Nachrichten 24.07.2014

    Nachrichten 24.07.2014

    Bukarest: Ministerpräsident Victor Ponta, der Vorsitzende der sozial-demokratischen Regierungspartei (PSD) hat am Donnerstag bekanntgegeben, er werde zur Präsidentschaftswahl im November antreten. Nächste Woche werde Premierminister Ponta beim Nationalen Rat die Unterstützung seiner Partei offiziell fordern. Die konservative Partei (PC) und die Union für den Fortschritt Rumäniens (UNPR), Regierungspartner der sozial-demokratischen Partei, werden ebenfalls die Kandidatur des amtierenden Ministerpräsidenten unterstützen. Diese Woche wurde auch der Bürgermeister des mittelrumänischen Hermannstadt und Vorsitzender der wichtigsten Oppositionspartei, der mitterechtsorientierten national-liberalen Partei (PNL), Klaus Iohannis, zum Präsidentschaftskandidaten seiner Partei ernannt. Als nächstes soll Iohannis dennoch gegen den Kandidaten der Demokraten, Cătălin Predoiu, antreten, da beide Oppositionsparteien ihre Fusion bekanntgegeben haben und sollen sich demnächst unter dem Namen: national-liberale Partei zusammenschlie‎ßen. Die rechtsorientierten Oppositionsparteien werden einen gemeinsamen Kandidaten zur Präsidentschaftswahl nominieren. Der Vorsitzende des mitregierenden demokratischen Ungarnverbands in Rumänien (UDMR) Kelemen Hunor und der Vertreter der präsidentennahen, mitterechtsorientierten Volkspartei Cristian Diaconescu wurden ebenfalls als Kandidaten ihrer Parteien zur Präsidentschaftswahl nominiert.







    Bukarest: Der rumänische Staat wird beim Internationalen Schiedsgerichtshof in Paris ein Streitverfahren gegen den italienischen Stromkonzern Enel einleiten. Dem italienischen Unternehmen wird vorgeworfen, den Privatisierungsvertrag zum Staatsbetrieb Electrica Muntenia Sud nicht eingehalten zu haben. Demnach war Enel verpflichtet, bis Ende 2012 weitere 13,5% der Anteile an dem staatlichen Elektrizitätsversorger zu erwerben. 2008 hatten die Italiener 50% der Anteile an der Electrica Muntenia Sud für knapp 400 Millionen Euro erstanden. Die rumänischen Behörden verlangen jetzt 520 Millionen Euro von Enel. Laut Angaben des delegierten Energie-Ministers Răzvan Nicolescu seien die Verhandlungen über eine au‎ßergerichtliche Einigung gescheitert. Deshalb habe man beschlossen, vor das Schiedsgericht in Paris zu gehen. Enel hatte unlängst angekündigt, das Stromvertriebs- und Versorgungsgeschäft in Rumänien verkaufen zu wollen.







    Bukarest: Zwischen dem 2-10 August findet im nordrumänischen Suceava die Internationale Olympiade für Astronomie und Astrophysik statt. Der Schülerwettbewerb enthält vier Disziplinen: Theorie, Analyse astronomischer Daten, praktische Übungen sowie den Mannschaftswettbewerb. Die Veranstalter erwarten über 550 Teilnehmer und Mitglieder von Prüfungsausschüssen aus aller Welt. Bislang hat die Olympiade für Astronomie und Astrophysik bereits in Thailand, Indonesien, Iran, Polen, China, Brasilien und Griechenland stattgefunden. Rumäniens Schüler waren bereits bei der ersten Auflage dabei, letztes Jahr gewannen sie fünf Medaillen — zwei Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille.







    Sport: Der rumänische Meister Steaua Bukarest hat den Einzug in die dritte und vorletzte Qualifikationsrunde für die Champions League geschafft. Nach dem 1:0 Auswärtssieg bei den Norwegern aus Stroemsgodset, setzten sich die Rumänen auch Mittwochabend vor eigenen Fans mit 2:0 durch. Als nächstes trifft Steaua auf den kasachischen Verein FK Aktobe.

  • EU for YOU!

    EU for YOU!

    Sieben Jahre nach dem EU-Beitritt Rumäniens, nachdem die Zeit der Diskussionen über Vor- und Nachteile des Beitritts vorbei ist, beginnt eine Periode der Konsolidierung der EU-Mitgliedschaft. Das setzt unter anderem voraus, den Bürgern die EU-Bürgerschaft näher zu bringen. Die Rechte und Verpflichtungen, die aus der EU-Mitgliedschaft abgeleitet sind, betreffen alle Bürger der Europäischen Union.



    Heute weckte unser Interesse ein didaktisches Projekt: EU for YOU!“ So funktioniert die Europäische Union!“. Roxana Morea, Medienberaterin bei der Vertretung der EU-Kommission in Bukarest erklärte uns, worum es geht:



    Das Projekt wurde im Rahmen einer Partnerschaft vom EU-Parlament und der Vertretung der EU-Kommission in 41 Schulen abgewickelt. Es stellte eine Art Agenda mit europäischen Informationen dar. Diese wurde im Geschichte-Unterricht und Humanwissenschafts-Stunden benutzt. Ein Bericht über diese Übung wurde am Anfang dieses Jahres erstellt. Zurzeit wird ein allgemeiner Bericht über das ganze Projekt erstellt. Dieser soll auch Empfehlungen über die Fortsetzung oder Einstellung des Projekts beinhalten. Im Prinzip sind die Teilnehmer an der Fortsetzung des Projekts interessiert.“




    Das Informations-Büro des EU-Parlaments in Rumänien hat letztes Jahr den Band EU for YOU! So funktioniert die Europäische Union!“ veröffentlicht. Das ist eine didaktische Unterlage für Schüler, die das Bildungsministerium eingeführt hat. Der Band wurde im Klassenzimmer im Geschichte-Unterricht und Humanwissenschaften benutzt. 41 Klassen mit 1360 Schüler aus Bukarest und den Landkreisen Braşov, Neamţ und Suceava haben dieses Dokument im ersten Semester des Schuljahres 2013-2014 bekommen.



    Die Ergebnisse des Projekts wurden im Januar von den teilnehmenden Institutionen bewertet. Man kam zur Schlussfolgerung, dass das Handbuch EU for YOU! So funktioniert die Europäische Union!“ eine ausgezeichnete Unterlage für die Schüler war. Die Informationen betreffend die Funktionsweise der EU-Institutionen waren für die Schüler begreiflich. Folglich wurde die Fortsetzung des Projekts empfohlen, um den Lehrern neue Ressourcen für die Abwicklung von Tätigkeiten, die auf das Erlernen von Kenntnissen und Kompetenzen betreffend die europäische Bürgerschaft zielen, zur Verfügung zu stellen.



    Warum solche Projekte nützlich sind und welche Ergebnisse man erwartet, erklärt uns Roxana Morea, Medienberaterin bei der Vertretung der EU-Kommission in Bukarest:



    Projekte wie EU for YOU sind Teil einer grö‎ßeren Unternehmung der europäischen Institutionen, direkt in Kontakt mit den Bürgern zu treten. Einer der wichtigsten Werte der EU ist der Glaube an Demokratie und an die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit. Das erwähnte Projekt EU for YOU wurde in unterschiedlichen Mitgliedstaaten abgewickelt, in manchen wurde es durch den europäischen Sozialfonds finanziert, in anderen durch Ressourcen der Vertretungen in den Mitgliedstaaten oder durch die Informationsbüros des EU-Parlaments. Alle diese Projekte hatten im Zentrum den Dialog zwischen europäischen Institutionen und den Bürgern in den jeweiligen Staaten.“



    Wir haben Roxana Morea gefragt, wie die Rumänen die EU-Mitgliedschaft wahrnehmen und welcher der Kenntnisgrad der Funktionsweise der europäischen Institutionen ist.



    Aus der Sicht der Rumänen stellt die europäische Bürgerschaft einen positiven Aspekt dar. Die Rumänen haben weiter Vertrauen in die europäischen Institutionen, in die EU im Allgemeinen und in ihre positive Zukunft. Leider ist der Kenntnisgrad der EU, der europäischen Institutionen, der ganzen europäischen Konstruktion sehr niedrig in Rumänien. Lediglich 21% der Rumänen geben an, gut in diesem Bereich informiert zu sein. Das ist aber kein Grund, auf die Idee zu verzichten, dass die Rumänen die EU und deren Zukunft unterstützen.“



    Das Projekt EU for YOU! So funktioniert die Europäische Union!“ soll auf Landesebene erweitert werden. Was erhofft man sich davon? Roxana Morea:



    Der Grund für die Informierung der europäischen Bürger, in diesem Fall der rumänischen Bürger, ist, diesen Prozentsatz von derzeit nur 21% gut informierten Leuten zu erhöhen. Gewöhnlich ist es so: Wenn Schüler sich über europäische Themen informieren und wenn diese Jugendliche auch verstehen, werden sie dann später in der europäischen Konstruktion aktiv werden. Sie werden auch weitere Menschen in ihrer Umgebung über die europäische Konstruktion informieren.“



    Die Zivilgesellschaft muss die Rolle der europäischen Institutionen, die Rolle des europäischen Bürgers mit ihren abgeleiteten Rechten kennen. Wichtig dabei ist die Teilnahme an direkten Diskussionen mit den Bürgern. Endziel: die Erhöhung der öffentlichen Beteiligung an der Debatte über Bürgerrechte und soziale Inklusion in Europa.



    Audiobeitrag hören:



  • PISA-Test: 40% der rumänischen Schüler leistungsschwach

    Ende letzten Jahres hatte die rumänische Gesellschaft die Gelegenheit, aufgrund der PISA-Studien den Kenntnisstand der rumänischen Schüler mit dem der Schüler aus weiteren 64 Staaten aus der ganzen Welt zu vergleichen.



    Die PISA-Studien sind Schulleistungsuntersuchungen, die seit 2000 alle drei Jahre durchgeführt werden. Sie haben als Ziel, die Kenntnisse und Fähigkeiten 15-Jähriger in Schüsselbereichen — Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften — zu messen. 2012 nahmen alle 34 Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und weitere 31 Partnerstaaten an den PISA-Studien teil. Diese Staaten machen über 80% der gesamten Weltwirtschaft aus.



    Für die rumänischen Behörden und Bürger waren die Ergebnisse nicht erfreulich. 40% der Schüler wurden als schwach eingestuft und nur 3,2% als leistungsfähig. Rumänien nahm den 45. Platz in der Rangliste der teilnehmenden 65 Staaten ein. Bildungsminister Remus Pricopie äu‎ßerte sich zu diesem Thema:



    Wenn Sie eine einfache Antwort hören möchten, sage ich Ihnen, dass die Ergebnisse schwach sind. Wenn sie eine ausführliche Antwort möchten, sage ich Ihnen, dass wir weiter unter dem EU-Durchschnitt liegen. Eine gro‎ße Zahl von Kindern ist nach 8 Schuljahren nicht im Stande, einen durchschnittlichen Kenntnisstand in Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen zu erreichen. Um aber objektiv zu bleiben, müssen wir zugeben, dass es einen kleinen Fortschritt gibt: Gegenüber der letzten PISA-Studie von 2009 hat Rumänien 4 Punkte mehr in der Rangliste erzielt. Und das ist ein erfreuliches Zeichen.“




    Um diese schwachen Ergebnisse zu erklären, geht der rumänische Bildungsminister auf die Art und Weise ein, in der die Schüler im rumänischen Bildungssystem auf die unterrichteten Kenntnisse geprüft werden. Bildungsminister Remus Pricopie:



    Es gibt zwei mögliche Erklärungen. Erstens wird in der Schule nicht das Nötige unterrichtet. Die zweite Erklärung betrifft die Prüfungs-Methodologie. Es ist sehr einfach, die Schuld auf die Methodologie zu schieben, während eigentlich in der Schule nicht das Nötige unterrichtet wird. Wir prüfen den Stand der erworbenen Kenntnisse und wenn wir das tun, dann nur oberflächlich. Es gibt Schulen, in denen ein Schüler die Note 9 bekommt, in Wirklichkeit entspricht aber sein Kenntnistand einer 6 (in einem Notensystem von 1 bis 10). Durch die im Notenheft eingetragenen Zensuren teilen wir den Eltern mit, dass die Kinder gute Ergebnisse haben. Bei der Prüfung merken wir dann, dass das nicht der Wahrheit entspricht. Deshalb werden wir beginnend mit diesem Jahr einige Bestimmungen, die schon im Bildungsgesetz verankert waren, befolgen. Dadurch werden Auswertungen in der 2., der 4. und der 6. Klasse eingeführt, um ein Bild zu haben und rechtzeitig zu erfahren, ob in einer Klasse die Entwicklung gut oder schlecht ist. Man kann so rechtzeitig eingreifen und korrigieren.“




    Zukünftig möchte man die Tests in Rumänien nach den PISA-Studien gestalten. Sie sollten folglich fachübergreifend sein. Daran sind die rumänischen Schüler nicht gewohnt. Der Lehrplan soll ebenfalls geändert werden. Daran arbeitet man schon. Der Lehrplan gilt auch als Teil des Problems. Ciprian Ciucu, Bildungsexperte beim Rumänischen Zentrum für Europa-Politiken, erläutert:



    Unser Lehrplan ist nicht zeitgemä‎ß. Er ist veraltet, auch wenn europäische Fonds für seine Abänderung ausgegeben wurden. Die Wissenschaft macht in allen Bereichen Fortschritte. Normalerweise sollte eine Lehrplansänderung alle zwei Generationen, also alle etwa acht Jahre stattfinden. Die letzte Änderung, die aber nicht den Inhalt betraf, sondern die Ziele, fand Ende der 1990er Jahre, Anfang der 2000er statt. Die Änderung war damals partiell, man sprach von einer nachfolgenden tiefgreifenderen Änderung. Uns das geschah nicht.“




    Ein anderer wichtiger Aspekt, der von den PISA-Studien hervorgehoben wurde, betrifft die Motivation. Das Motivations-Niveau der rumänischen Schüler ist das niedrigste unter den im Rahmen der Studie getesteten Ländern. Es liegt auf der Hand, dass die Erklärungen für dieses Motivations-Problem der Schüler nicht au‎ßerhalb des Bildungssystem gesucht werden müssen. Bildungsminister Remus Pricopie:



    Die Motivation entspringt nicht nur dem Unterricht in der Schulklasse, sondern aus allen täglichen Tätigkeiten. Es gibt viele Kinder, die aufs Lernen verzichten, weil sie den Sinn der Schule nicht erkennen. Betreffend die Lehrer es ist wahr, es gibt einen Zusammenhang zwischen Leistung im Bildungswesen und — ich würde nicht gerade Entlohnung sagen — aber Respekt-Niveau gegenüber den Lehrkräften, und dieses Niveau schlie‎ßt auch die Entlohnung ein. Es reicht nicht, einen motivierenden Lohn zu haben, es muss auch eine bestimmte Atmosphäre in der Schule herrschen.“




    Ciprian Ciucu meint, das Fehlen der Motivation unter Schülern würde die mangelhafte Motivation der Lehrer widerspiegeln.



    Das Bildungswesen ist eng an die Motivation gebunden. Bei den Kindern kommt die Motivation von au‎ßen. Sein Interesse muss vom Lehrer stimuliert werden. Andererseits sind die Lehrer demotiviert. Der Status des Lehrers ist nicht mehr das, was es mal war. Es ist nichts Besonderes, Lehrer zu sein. Die Auswahl der Lehrkräfte ist mangelhaft. Die besten Absolventen arbeiten nicht im Bildungswesen. Sie wandern aus oder arbeiten in anderen Bereichen des öffentlichen oder privaten Sektors. Die Rekrutierungsmöglichkeiten im Bildungswesen sind folglich eng. Das ist nicht nur für Rumänien typisch, sondern auch für andere europäische Staaten.“




    Sowohl die Regierung als auch die Zivilgesellschaft sehen ein, dass tiefgreifende Änderungen durchgeführt werden müssen. Diese sollten das System grundsätzlich ändern. Das Lehren und das Lernen sollten wieder ihr früheres Prestige und ihren Sinn wiedererlangen.



    Audiobeitrag hören: