Tag: Schuld

  • Nachrichten 07.11.2015

    Nachrichten 07.11.2015

    BUKAREST: Die Zahl der Todesopfer infolge der Brandkatastrophe in einem Bukarester Club ist auf 41 gestigen: Am Samstag sind weitere 9 Schwerverletzte gestorben. 48 Schwerverletzte sind weiterhin in kritischem Zustand. Mehrere Verletzte wurden zur weiteren Behandlung nach Holland, Belgien und Österreich geflogen. Der rumänische Interims-Ministerpräsident Sorin Cimpeanu hat am Samstag bekanntgegeben, dass mehrere europäische Länder sich bereit erklärt hätten, entweder Patienten in ihre Krankenhäuser aufzunehmen oder Ärzteteams nach Bukarest zu entsenden. Ferner sagte Cimpeanu, dass die Bukarester Regierung die gesamten Behandlungskosten für die im Ausland transportierten Patienten, einschlie‎ßlich der Transport- und Unterkunftskosten für jeweils einen Familienmitglied für den ganzen Aufenthalt übernehmen werde. Der neulich zurückgetretene ex-Bürgermeister des 4. Bukarester Bezirks, Cristian Popescu-Piedone, wurde für 30 Tage in Untersuchungshaft genommen; gegen ihn laufen Strafermittlungen wegen Amtsmi‎ßbrauch und Fälschung. Ferner soll Cristian Popescu-Piedone als Bürgermeister des 4. Bezirks die Betriebsgenehmigung für den Bukarester Nachtclub Colectiv ausgestellt haben, obwohl die Clubinhaber keinen Brandschutznachweis des Amtes für Notsituationen vorgelegt hätten. Die drei Inhaber des Clubs Colectiv befinden sich derzeit in Untersuchungshaft; gegen sie laufen Strafermittlungen wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung. Festgenommen wurden auch einige Mitarbeiter der Firma, die die Feuerwerkkörper für den Club Colectiv geliefert hatte. Ebenfalls am Samstag sagte Interims-Ministerpräsident Sorin Cimpeanu, dass nur 7% der rumänischen Schulen die Brandschutzgenehmigung gemä‎ß geltender Normen erhalten hätten.



    BUKAREST: In Bukarest und in den wichtigsten rumänischen Städten gehen die Proteste am vierten Tag in der Reihe weiter. Mehrere Tausend Menschen demonstrierten auf den Stra‎ßen und forderten die Reformierung der politischen Klasse, die Beseitigung der Korruption, sowie die Bestrafung derer, die sich für die Brandkatastrophe von letzter Woche schuldig machen. Die Demonstranten riefen Parolen gegen die korrupten Politiker, die als Hauptschuldige für die Tragödie betrachtet werden. In der rumänischen Hauptstadt Bukarest beteiligten sich die Demonstranten auf dem Universitätsplatz an einem Schweigemarsch zum Gedenken der jungen Menschen, die bei dem Brandunglück im Bukarester Club Colectiv ums Leben gekommen sind. Infolge der Proteste hatte Ministerpräsident Victor Ponta sein Amt niedergelegt. Staatspräsident Klaus Iohannis führte eine erste Beratungsrunde mit Vertretern der Parlamentsparteien und zum erstenmal auch mit Vertretern der Zivilgesellschaft, zur Nominierung eines Kandidaten für das Premierministeramt. Gegen Ende der nächsten Woche soll ein neues Regierungskabinett gebildet werden, so der rumänische Staatschef.

  • Die rumänische Wirtschaft wird für ausländische Investoren interessant

    Die rumänische Wirtschaft wird für ausländische Investoren interessant

    Die Auslandschuld Rumäniens (bestehend aus der Staatsverschuldung und den Schulden der Privatunternehmen) ist in der ersten Jahreshälfte 2015 um fast 4 Milliarden Euro zurückgegangen. Laut Angaben der rumänischen Nationalbank betrug die Auslandschuld Anfang Juli 90 Milliarden Euro – davon war die Staatsverschuldung unter 30 Milliarden Euro. In der ersten Jahreshälfte 2015 haben die im Ausland arbeitenden Rumänen beträchtlich höhere Summen nach Rumänien geschickt. Auch die ausländischen Direktinvestitionen scheinen sich zu erholen – in den ersten 6 Monaten des laufenden Jahres waren diese Investitionen um 450 Millionen Euro höher als in der entsprechenden Zeitspanne 2014, so die rumänische Nationalbank. Der Wirtschaftsexperte Daniel Apostol kommentiert:



    Seit 2008 war das ausländische Kapital in Rumänien ständig zurückgegangen. März 2015 gab es aber einen ersten Hoch von mehr als 400 Millionen Euro, und in Juni gab es einen zweiten Hoch von 370 Millionen Euro. Insgesamt haben wir in den ersten 6 Monaten dieses Jahres 1,66 Milliarden Euro, eine Rekordzahl im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Gleichzeitig ist diese Zahl nicht gerade spektakulär, weil es hat schon Jahre gegeben, als der Wert der ausländischen Investitionen in Rumänien 3 bis 4 Milliarden Euro erreichte. Zu vermerken wäre immerhin, dass dieser Zuwachs der ausländischen Direktinvestitionen in Rumänien durch Beteiligungen am investierten Kapital, durch wiederinvestierten Profit und in einem geringeren Maße durch Intergruppenkrediten erfolgt ist.“



    Das positive Wirtschaftswachstum, die kleine Inflationsrate, der stabile Kurs der Nationalwährung Leu im Vergleich zum Euro und die niedrige Staatsverschuldung machen die rumänische Wirtschaft zum möglichen Ziel für ausländische Investoren, welche die Situationen in China oder Griechenland als riskant betrachten. Mehrere Wirtschaftsexperten erklärten für den US-Fernsehsender CNBC, dass die Geschäftsleute sich in Richtung Mittel- und Osteuropa orientieren sollten, um sich vor den Marktinterventionen und der Unsicherheit der chinesischen Börse oder vor der Krise der griechischen Verschuldung zu schützen. Infolge der Handelsannäherung an Deutschland hatten Mittel- und Osteuropa nur zu gewinnen. Ferner sei das Wirtschaftswachstum in Rumänien ein Rekord für die Region, erklärten die Wirtschaftsexperten für CNBC. Bob Parker, Finanzberater bei Credit Suisse, sagte, Länder wie Rumänien und Bulgarien hätten ihre massiven Exporte nach Deutschland aufrechterhalten. Und der Chef-Ökonom der Investitionsbank Renaissance Capital, Charles Robertson, erinnerte daran, dass die Bukarester Aktienbörse dieses Jahr um 9% gestiegen sei.