Odobescu betonte, dass Rumänien die Position vertrete, dass der Frieden im Nachbarstaat auf der UN-Charta und den Grundsätzen des Völkerrechts beruhen müsse. Sie wies darauf hin, dass das von der Schweiz ausgerichtete Gipfeltreffen aufgrund der großen Teilnehmerzahl, aber auch aufgrund der Einigkeit der Staaten, dass der Frieden in der Ukraine auf der UN-Charta und dem Völkerrecht beruhen muss, ein Erfolg gewesen sei. Die Konferenz wurde auf Ersuchen des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyi ausgerichtet, um den Prozess für einen gerechten, umfassenden und dauerhaften Frieden in der Ukraine einzuleiten. Das Gipfeltreffen wurde von einer breiten internationalen Beteiligung geprägt- rund 100 Länder und internationale Organisationen aus allen Kontinenten. Odobescu unterstrich in der nationalen Stellungnahme die alleinige Verantwortung der Russischen Föderation für die Aggression gegen die Ukraine, die einen schweren Verstoß gegen die grundlegenden Normen des Völkerrechts darstellt. Sie wies auch die russischen Propagandanarrative über Moskaus angebliche Verhandlungsabsichten zurück. “Im Rahmen der von Präsident Selenskyi vorgelegten Friedensformel wurden drei vorrangige Themen der ukrainischen Agenda erörtert, nämlich nukleare Sicherheit, Ernährungssicherheit und humanitäre Fragen. Im Wesentlichen wurden die Prinzipien, auf denen ein künftiger Frieden beruhen sollte, im Detail erörtert”, sagte Luminița Odobescu. Sie fügte hinzu, dass es sich um einen langwierigen Prozess handele, aber die Tatsache, dass so viele Teilnehmer aus allen Kontinenten anwesend waren, zeige das Interesse der Länder, Lösungen zu finden, und dass die auf Regeln basierende internationale Ordnung weiterhin eine wichtige Grundlage der internationalen Beziehungen darstelle. Auf der Podiumsdiskussion zum Thema Ernährungssicherheit erläuterte sie die dynamische Rolle Rumäniens bei der Erleichterung ukrainischer Exporte sowie die Bemühungen, die im eigenen Land oder in Abstimmung mit externen Partnern unternommen werden, um die Transitkapazitäten für ukrainische Agrarprodukte kontinuierlich zu erhöhen. Die rumänische Verantwortliche erläuterte auch die Anstrengungen, die Rumänien zusammen mit Bulgarien und der Türkei unternimmt, um den Verkehr im Schwarzen Meer durch das von den drei Ländern unterzeichnete Minenräumungsabkommen zu gewährleisten. Zum Abschluss des Gipfels wurde eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, in der betont wird, dass alle künftigen Diskussionen und Bemühungen um Frieden in der Ukraine auf der Grundlage der UN-Charta und der Achtung der Grundsätze des Völkerrechts erfolgen müssen.
Tag: Schweiz
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+++Eilmeldung+++
In einem dramatischen Spiel der Achtelfinale der EM in Bukarest unterliegt Weltmeister Frankreich der Schweizer Nationalmannschaft mit 7:8. Am Freitag spielen die Schweizer in Viertelfinale gegen Spanien.
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Das Europäisches Parlament fordert kontinentale Unterstützung
Im fast leeren Plenarsaal, weil die meisten Abgeordneten von zu Hause online abstimmten, verabschiedete das Europäische Parlament am Donnerstag eine Reihe von Sofortmaßnahmen, um die Auswirkungen der durch die COVID-19-Pandemie verursachten Krise abzuschwächen. Die Investitionsinitiative, als Reaktion auf den Sars-CoV-2-Virus, ermöglicht die Mobilisierung von EU-Mitteln in Höhe von 37 Milliarden Euro zur Unterstützung der am stärksten gefährdeten Gesundheitssysteme, kleiner und mittlerer Unternehmen, des Arbeitsmarktes und des Wirtschaftssektors. Die Abgeordneten einigten sich auch darauf, die Verwendung des EU-Solidaritätsfonds auszuweiten, der zur Unterstützung bei Naturkatastrophen und für gesundheitliche Notfälle eingesetzt wird. Dies ermöglicht den Mitgliedstaaten, in diesem Jahr zusätzlich auf 800 Millionen Euro zurückzugreifen. Das Parlament stimmte auch für die vorübergehende Aussetzung der europäischen Vorschriften für Stundenslots auf Flughäfen, um dem von der Krise stark betroffenen Luftverkehr unter die Arme zu greifen. Laut den Vorschriften hätten Unternehmen vor Ort Flüge auch ohne Passagiere durchführen müssen, um ihre Zeitfenster zu behalten.
Im Plenarsaal anwesend waren lediglich der Vorsitzende des Parlaments, David Sassoli, und 32 Abgeordnete, die alle mehr Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten forderten. Sie riefen die Länder auf, zusammenzuarbeiten und die Binnengrenzen offenzuhalten, um die Lieferung von medizinischen Geräten und Gütern zu ermöglichen. Sassoli bekräftigte, dass das Europäische Parlament trotz der Pandemie nicht aufhören werde zu arbeiten. Nur so können wir den Menschen, unseren Gemeinden und dem medizinischen Personal, die in unseren Krankenhäusern in Europa Opfer bringen, helfen“, betonte er. Die Vorsitzende der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, wies ihrerseits darauf hin, dass der freie Verkehr von Waren und Dienstleistungen der einzige Weg sei, die bedürftigen Regionen zu versorgen. Sie plädierte für eine gemeinsame Aktion und für die Erhaltung des Binnenmarktes.
Gleichfalls am Donnerstag haben sich die Staats- und Regierungschefs der G20 auf einer dringlichen Videokonferenz verpflichtet, in einer koordinierten Reaktion auf die Covid-19-Pandemie, mehr als 5 Milliarden US-Dollar in die Weltwirtschaft zu pumpen. Sie kündigten auch an, die Produktionskapazitäten zu erhöhen, um die wachsende Nachfrage nach medizinischen Geräten zu befriedigen. Sie verpflichteten sich den grenzüberschreitenden Waren- und Dienstleistungsverkehr aufrechtzuerhalten, mögliche Störungen zu beheben, die die globalen Lieferketten betreffen, und den internationalen Handel zu erleichtern. Den Ländern der G20 haben sich auch stark vom Sars-CoV-2-Virus betroffenen Ländern wie Spanien, Jordanien, Singapur und die Schweiz angeschlossen, sowie Vertreter internationaler Organisationen, wie die Vereinten Nationen, die Weltbank, die Weltgesundheitsorganisation und die Welthandelsorganisation.
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Andreas Brunner aus der Schweiz: „Dieses Land ist sehr lebendig“
Der Schweizer Andreas Brunner lebt in Rumänien seit 25 Jahren, er kommt aus einer kleinen Stadt, Magglingen, wo er viel Sport getrieben hat, insbesondere Ski und Tennis. Er ist aber ein Liebhaber von Motorsport und hat eine reiche Erfahrung in diesem Bereich. Im Laufe der Zeit war er dreimal Pilot des Teams Suzuki, er hat sich an zahlreichen Motorrad-Wettbewerben beteiligt, darunter dem berühmten Paris-Dakar, war Motocross- und Endurotrainer. Mit 61 Jahren hat er nun angefangen, sich dem Sport erneut zu widmen, jetzt treibt er Mountain Bike Downhill (Bergabfahrt), voriges Jahr schaffte er es bei der Downhill-Weltmeisterschaft in Andorra aufs Podium.
In Rumänien hat sich unser Gesprächspartner in den neunziger Jahren niedergelassen. Vom Anfang an war er von der Warmherzigkeit, Lebensfreude, Gastfreundschaft und Offenheit der Rumänen begeistert und entschied sich schnell, hier zu bleiben. Er hat sich in Bukarest schnell eingelebt und gründete hier auch eine Familie:
Ich bin nach Rumänien mit einem großen Projekt gekommen, ich war Teil der Mannschaft Suzuki Factory Team und wir haben in Rumänien die LKW für Paris-Dakar gebaut. Ich habe mich am berühmten Wettbewerb in den Neunzigern beteiligt. Am Anfang sind wir nach Braşov gereist, denn dort gab es eine gute LKW-Fabrik. Wegen des Golfkriegs hat der Wettbewerb aus Sicherheitsgründen nicht mehr stattgefunden. Rumänien hat immer eine starke Anziehungskraft auf mich ausgeübt, vielleicht weil es ein osteuropäisches Land ist, und vom Ostblock wusste ich nicht viel. Schon als Kind trieb ich viel Sport in Magglingen, der Motorsport lag mir aber besonders nah am Herzen. Ich habe viele Orte besucht, auch in Westafrika, habe in Togo gelebt, ich war Motocross-Nationaltrainer, ich habe nationale Motocross-Wettbewerbe organisiert, ich bin viel gereist und habe viele Kulturen näher erlebt, Rumänien hat aber einen ganz starken Eindruck auf mich hinterlassen. Anfangs habe ich mich einer Gruppe ausländischer Experten angeschlossen und wir blickten voller Optimismus auf unsere Zukunft hier. Das Land war wie ein kleines Paradies. Mein Kind ist in den Neunzigern in Rumänien zur Welt gekommen, jetzt ist es 22 Jahre alt. Hier habe ich mich auch der größten rumänischen Mountain-Bike-Mannschaft angeschlossen, Bike Expert Racing und das Ganze — Natur und Mountain Bike — haben mein Leben hier sehr schön gemacht.“
Andy Brunner sich hat hier viele Freunde gemacht, er hat sich schnell eingelebt und Rumänien ist jetzt sein zweites Zuhause:
Ich lege viel Wert auf Geistigkeit und hier in Rumänien habe ich Gegenden mit einer positiven Energie entdeckt. Jedes Wochenende fahre ich mit der Gruppe nach Cheile Grădiștei sowie ins Gebirge, die Berge Iezer und Leaota sind wie ein Paradies mit wilder und unberührter Natur. Wir lieben die Natur, die Tiere, und wenn man in Bukarest lebt, kann man bekanntlich in zwei Stunden ans Meer und in zwei Stunden ins Gebirge fahren. In Rumänien treibe ich auch Downhill oder Bergabfahrt — eine spezielle Kategorie des Radsports. Sinaia bietet wunderschöne Strecken durch die Berge. Bukarest ist so reich an Kultur und so lebendig… Hier habe ich alles für ein gutes Leben und freue mich, dass ich in den Neunzigern in Rumänien geblieben bin.“
In Rumänien ist aber nicht alles reibungslos verlaufen. Unser Gesprächspartner wurde sogar mit ein paar Schwierigkeiten in Bezug auf seinen Vertrag als LKW-Bauer konfrontiert. Das Negative hat er aber hinter sich gelassen und er hat immer optimistisch auf seine Zukunft in Rumänien geblickt. Was bedeutet Rumänien für ihn und was hat ihm hier am besten gefallen?
Was mir hier am meisten gefällt ist eine Art Mischung, mit einem einzigen Wort kann ich das »Leben« nennen. Dieses Land ist so lebendig, besonders wenn ich es mit meinem Heimatland Schweiz vergleiche. Die Schweizer haben zwar eine gute Selbstdisziplin, sie leben aber nicht so intensiv. Sie planen viel in ihrem Leben und alles, was sie nicht tun müssen, tun sie auch nicht. Hier in Rumänien weiß man nicht, was in fünf Jahren passieren wird, und das finde ich eigentlich das Schönste am Leben. Meine Ehefrau ist Hausärtztin und wir wissen natürlich, dass viele rumänische Familien ein schweres Leben führen, besonders weil die soziale Fürsorge so mangelhaft ist. Die Situation soll sich zum Besseren verändern, wir alle müssen uns aber dafür engagieren.“
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Nachrichten 02.11.2018
Sofia: Die rumänische Premierin Viorica Dăncilă hat beim Gipfel Rumänien-Bulgarien-Serbien in Warna erklärt, die drei Staaten sollten mehr im Bereich energetische Sicherheit, insbesondere durch die Diversifizierung der Versorgungsquellen machen. Ministerpräsidentin Dancila bekräftigte im Anschluss das Interesse Rumäniens für die Bildung einer Arbeitsgruppe, die die Machbarkeitsstudien für den Bau einer neuen Autobahn in der Region und neuer Brücken über der Donau überprüfen soll. Am Treffen in Warna nahmen ihre Gegenüber von Bulgarien und Griechenland, Boiko Borisov und Alexis Tsipras, sowie der serbische Staatschef Aleksandar Vucic und der israelische Premier Benjamin Netanyahu teil. Vorher hatten sich die Premierminister aus Rumänien und Israel auf die Organisierung eines Wirtschaftsforums geeinigt, das der Knüpfung von Kontakten im Geschäftsbereich gewidmet werden soll.
XXX : Die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Creţu hat erneut erklärt, dass die rumänischen Behörden kein großes Finanzierungsprojekt außer der Ubahn-Linie M6 in Bukarest vorgelegt haben, um europäische Finanzmittel zu beantragen. Bukarest habe alle Termine längst verpasst, an denen es Projekte für Regionalkrankenhäuser und drei Autobahnen vorlegen sollte, sagte die rumänische EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Creţu.
Bukarest: Der rumänische Verteidigungsminister Mihai Fifor hat am Freitag erklärt, Rumänien habe seine Ziele hinsichtlich der Ausstattung der Armee für 2018 erzielt. Fifor hob hervor, Rumänien sei ein verantwortungsvoller Partner der NATO und fügte hinzu, es sei das zweite Jahr, in dem die Regierung 2% des BIP der Verteidigung zuteile. Der rumänische Verteidigungsminister sagte desweiteren, die rumänischen Soldaten seien weiterhin in Kriegsschauplätzen, bzw in Polen, im Rahmen einer NATO-Partnerschaft präsent.
Bukarest: Die Vorsitzenden der Regierungskoalition PSD – ALDE sind am Freitag zusammengekommen, um die Haushaltsanpassung für dieses Jahr und den Haushaltsplan für das kommende Jahr zu besprechen. An Gesprächen beteiligte sich auch der Finanzminister Eugen Teodorovici. Auf der Agenda der Gespräche stand zudem die Gründung eines Souveränen Fonds für Entwicklung und Investitionen. Gesprochen wurde zudem über die Unternehmen, die sich daran beteiligen sollen, die Reduzierung der Zahl der Stellen in Ministerien und staatlischen Agenturen und eine eventuelle Erhöhung des Mindestlohns bis zum 1. Dezember.
Bukarest: Die Schweiz soll ab Mai 2019 alle Arbeitseinschränkungen für rumänische Arbeitnehmer abschaffen, hat am Donnerstag in Bukarest der Bundespräsident der Schweiz Alain Berset bei einem Treffen mit seinem rumänischen Gegenüber Klaus Iohannis erklärt. Die Schweiz unterstütze zudem die Kandidatur Rumäniens für die Organisation für Zusammenarbeit und wirtschaftliche Entwicklung. Selbst wenn die Schweiz kein EU-Land ist, werde das Land Rumänien bei der EU-Ratspräsidentschaft unterstützen. Bukarest soll den EU-Ratsvorsitz ab dem 1. Januar 2019 übernehmen.
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Interview-Band stellt rumänisch-schweizerische Literaturwissenschaftlerin Ana Simon vor
Ana Simon hat das Land vor 50 Jahren verlassen und sich nach einem kurzen Aufenthalt in Spanien in der Schweiz, genauer gesagt in Genf niedergelassen. Die Schriftstellerin, Regisseurin und Literaturübersetzerin ist im Landkreis Caraş-Severin geboren aber in ihrem Heimatland Rumänien ist Ana Simon wenig bekannt. Ende September erschien im Verlag Didactic in Timişoara der Band Ana Simon. Ungewöhnliche Treffen“ von Alina Mazilu, Vasile Bogdan und Cornel Ungureanu, der die Schriftstellerin dem rumänischen Publikum näher bringen soll. Alina Mazilu ist eine der drei Autoren und hat den Band koordiniert:
Meiner Meinung nach stellt dieses Buch einen Anfang dar, man kennt kaum etwas über Ana Simon und das finde ich schade. Ungerecht würde ich nicht sagen, weil sie auch nicht bekannt werden wollte. Man kennt wenige Sachen über sie, aber man sollte mehr wissen, deswegen sehe ich diese Initiative als neuen Anfang, es handelt sich um ein Buch mit und über Ana, eigentlich um einen Interviewband. Dieses Buch bietet einen tiefen Einblick in die äußerst komplexe Persönlichkeit der Schriftstellerin und spricht über Freundschaft: Ana ist der großzügigste Mensch den ich kennengelernt habe. Was wir uns mit diesem Buch noch wünschten, war, dass es nicht alles auf einmal bloßlegt, dass die Schriftstellerin vom Geheimnis umhüllt bleibt. Das Buch ist eher eine Einladung für die Leser, Ana Simon und ihr ganzes Universum mit eigenen Augen zu entdecken, es regt trotzdem die Leser dazu an, sich vorzustellen, was sie zu sagen hat: Das Unaussprechliche.“
Ana Simon ist mit dem schweizerischen Darsteller François Simon verheiratet und die Schwiegertochter des berühmten Schauspielers Michel Simon. Sie ist Autorin zahlreicher Filme und Gedichtbände, sie hat Werke von Mircea Eliade, Marin Sorescu und Miguel de Unamuno übersetzt. Im Buch Ana Simon. Die ungewöhnlichen Treffen“ wird Ana Simon auch durch die Augen anderer Menschen gesehen, auch einige ihrer Gedichte sind in diesem Band zu lesen, die von Marin Sorescu und Jean Grosu übersetzt wurden. Alina Mazilu dazu:
Es gibt einige Fotos, darunter eines von Ana Simon zusammen mit Mario Vargas Llosa in Lima, lange bevor Llosa ein großer Name der Weltliteratur wurde. Im Buch ist auch die Korrespondenz zwischen der Schriftstellerin und ihren Freunden sowie einen Brief von Emil Cioran zu lesen. Auch ein Porträt der Schriftstellerin von ihrer deutschen Freundin Margarethe Krieger sowie ein vom Maler José Venturelli gezeichnetes Porträt der Schriftstellerin sind im Buch abgebildet.“
Bei der Buchvorstellung in Timişoara erläuterte Ana Simon in einem Interview für Radio Rumänien, wo sie ihre Inspiration findet:
Alles, was ich für Künstler gemacht habe, war aus Bewunderung. Ich bin Literaturwissenschaftlerin von Beruf und deswegen habe ich immer ein großes Interesse für die Welt der Künstler gezeigt. Die Künstler verraten einiges über ihre Welt, und in einem meiner Filme habe ich auch meine Bewunderung für sie und ihre Schöpfung verraten.“
Ana Simon reist um die Welt und teilt ihr Leben zwischen Genf, Paris und Barcelona, regelmäßig kehrt sie aber nach Rumänien zurück, ins Banat, wo sie geboren wurde. Was bedeutet für Ana Simon zu Hause?
Zu Hause… genau wie für Camus — mein Land ist meine Mutter und das bedeutet für mich zu Hause. Seitdem ich meine Mutter verloren habe, hatte ich kein Zuhause mehr. Ich war mit François überall in der Welt, wo er Filme drehte, zu Hause war immer, wo wir zusammen waren, aber seitdem ich meine Eltern nicht mehr habe, habe ich auch mein Zuhause verloren. Genau wie Camus sagte, mein Land war meine Mutter. Camus hat mit seiner Mutter auch sein Land verloren, ich hingegen nicht, weil mir auch die rumänische Sprache am Herzen liegt, auch meine berufliche Ausbildung hat viel mit der rumänischen Sprache zu tun. Rumänien ist mein Heimatland, ist das Land, das meine geistige Formation bestimmt hat. Ich kann weder Französin noch Schweizerin sein.“
Ana Simon. Die ungewöhnlichen Treffen“ regt die Leser dazu an, mehr über das Leben von Ana Simon zu erfahren. Ihr Leben sei wie ein Traum, sagt Alina Mazilu:
Jeder der drei Autoren erzählt seine ungewöhnlichen Treffen mit Ana Simon. Für jeden der drei Autoren hatte das erste Treffen mit Ana Simon eine große Bedeutung, weil es ihm ein erstes Image der Schriftstellerin vermittelt hat, und jeder hatte mit surrealistischen Elementen bei seinem Treffen mit Ana Simon zu tun. Jeder hat dieses Treffen im Buch erzählt. Wir wollten ein Buch schreiben, das man wie einen Roman liest, und wir haben es geschafft.“
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Nachrichten 10.09.2018
BUKAREST:
Rumäniens Landespräsident Klaus Iohannis wird am
Dienstag in Bukarest den slowakischen Ministerpräsidenten Peter Pellegrini empfangen.
Während des offiziellen Besuches werden aktuelle europäische Themen angegangen,
darunter die rumänische EU-Ratspräsidentschaft. Weitere Themen sind die Zukunft
der EU, der EU-Haushalt für 2021-2027, der Brexit, sowie die Migration auf
europäischer Ebene. Besprochen werden
sollen auch Aspekte der bilateralen Beziehungen und die Kooperation auf regionaler Ebene.BUKAREST: Etwa drei Millionen Schüler und Vorschulkinder in Rumänien haben am Montag ein neues Schuljahr begonnen. Der Staatssekretär im Bildungsministerium, Florian Lixandru, sagte Radio Rumänien, dass 80% der staatlichen voruniversitären Bildungseinrichtungen über gesundheitliche Genehmigungen verfügen. Das Ministerium sucht in Zusammenarbeit mit Vertretern der lokalen Behörden nach Lösungen, erklärte noch der Staatssekretär. Das Bildungsministerium hat auch versprochen, eine korrigierte digitale Version für die gedruckten Biologie- und Geographie-Lehrbücher die Fehler enthalten, zu veröffentlichen. Der Bildungs -Ausschuss der Abgeordnetenkammer hat beschlossen, nächste Woche die Leitung des Didaktischen und Pädagogischen Verlages, der diese Schulbücher gedruckt hat, zur Anhörung einzuladen.
BUKAREST: Der rumänische Außenminister Teodor Melescanu wird am Dienstag in Bukarest zusammen mit seinen Amtskollgen aus Polen und der Türkei an dreiseitigen Beratungen teilnehmen. Laut dem rumänischen Außenministerium werden die Aktionen der NATO in der Region und die Sicherheit auf nationaler Ebene angegangen. Es geht um das fünfte Treffen in dieser Formel. Melescanu ist am Montag mit seinem schweizerischen Gegenüber Ignazio Cassis zusammengekommen. Besprochen wurden unter anderen die bilateralen Beziehungen sowie europäische Probleme. Der rumänische Außenminister erklärte, das Ende der Verhandlungen über das Rahmenabkommen zwischen dem Gemeinschaftsblock und der Schweiz sei eine Priorität der Ratspräsidentschaft Rumäniens in der ersten Hälfte des kommenden Jahres. Cassis plädierte für die Verbesserung der bilateralen Beziehungen. Die Schweiz ist der achtgrößte Investor in Rumänien. Ignazio
Cassis ist mit der Premierministerin Rumäniens Viorica
Dăncilă zusammengekommen. Sie hob die gute Zusammenarbeit zwischen den zwei
Staaten im Rahmen des rumänisch-schweizerischen Kooperierungsprogramms für
die Verminderung der wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede im Rahmen der
Union hervor.
BUKAREST: Der rumänische Landkreis Giurgiu ist der 12. Landkreis, wo die afrikanische Schweinepest bestätigt wurde. Bisher wurden über 160.000 Schweine geopfert. Letzte Woche kündigte der Generalstaatsanwalt an, dass er ein Strafverfahren wegen der Epidemie eröffnet habe. Die Staatsanwaltschaft untersucht wegen möglicher Pflichtvernachlässigung und Verstöße, die zur Verbreitung der Krankheit geführt haben. Die Regierung, die Entschädigungen versprochen hat, wird von den Schweinezüchtern, der Opposition und dem Staatschef Klaus Iohannis kritisiert. Dies ist eine Viruserkrankung von Haus- und Wildtieren mit schneller Entwicklung und einer Todesrate von bis zu 100% bei kontaminierten Schweinen.
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FedCup: Rumänien auch dank Halep zurück in Weltgruppe
Die Weltranglistenerste Simona Halep leistete am Wochenende einen entscheidenden Beitrag zum rumänischen Erfolg im Playoff des FedCups, des Gegenstücks zum Davis-Cup der Herren. In Klausenburg traf das rumänische Team auf die Schweiz, die Begegnung galt im Vorfeld als kompliziert. Und die Befürchtungen sollten sich gerade im ersten Spiel am Samstag zunächst bestätigen. In der ausverkauften Mehrzweckhalle von Klausenburg hatte Halep über weite Strecken Mühe mit der Schweizerin Viktorija Golubic, der Nummer 115 der Welt. Im ersten Durchgang konnte die Rumänin noch einen 1:3 Rückstand drehen und in ein 6:3 umwandeln, doch im zweiten Durchgang schwankte sie. Golubic erlebte da ihre beste Phase mit insgesamt 15 direkten Winnern – mit einem satten 6:1 glich sie aus. Schließlich erholte sich Halep schnell vom Schock des zweiten Satzes und war auf einmal wieder bei allen Ballwechseln hellwach. Im entscheidenden Durchgang waren die Weichen rasch auf einen Sieg der Weltranglistenersten gestellt, Golubic gelang es nicht mehr, mit ihrer einhändigen Rückhand Schaden anzurichten. Am Ende gewann Halep den dritten Satz mit 6:1 und Rumänien führte vor 10.000 Zuschauern mit 1:0!
Im zweiten Spiel am Samstag standen sich Irina Begu, die Nummer 38. der WTA-Liste, und Timea Bacsinsky, die Nummer 46. der Welt gegenüber. Es sollte am Ende ein deutlicher Sieg für die Rumänin erfolgen, doch das Match war viel ausgeglichener als es das Endergebnis von 6:4 und 6:1 ahnen lässt. Die Schweizerin hatte im ersten Satz mit 2:0 geführt und dabei sehr stark ausgesehen. Dank einer taktischen Meisterleistung habe es Begu anschließend geschafft, die Rückhand Bacsinskys zu neutralisieren, eine der stärksten auf der Profitour – zitierten Journalisten des Portals treizecizero.ro unter anderem den Trainer Begus. Auch der erste und zweite Aufschlag Begus seien an dem Tag entscheidend gewesen. Nach zwei Partien führte also Rumänien mit 2:0 und brauchte für den Aufstieg in die Weltgruppe nur noch einen Gewinn.
Und den sollte Simona Halep im ersten Spiel am Sonntag bringen. Der Tag begann mit einer Überraschung, die Nummer 1. der Gäste, Timea Bacsinsky, verspürte Schmerzen an den Adduktoren und musste durch die Veteranin Patty Schnyder ersetzt werden. Schnyder, die im Dezember 40 Jahre alt wird, erklärte selbst, sie hätte gerade Kaffee im Hotel getrunken, als sie von der Entscheidung erfuhr. Halep zeigte ihrer Gegnerin früh die Grenzen auf und dominierte die meisten Ballwechsel mit scheinbarer Leichtigkeit. Am Ende war die Statistik deutlich: Auch wenn die unerzwungenen Fehler relativ ausgeglichen verteilt waren (21:19 aus Sicht von Schnyder), hatte die Rumänin gut doppelt so viele Gewinnschläge vorzuweisen (21:10). Die logische Folge – ein ungefährdeter 6:2 6:1 Sieg für Halep und der Gesamtsieg für die rumänische FedCup-Mannschaft. Die Doppelbegegnung gegen die Schweiz zum Schluss hatte nur noch einen formellen Charakter, das Duo Viktorija Golubic / Jil Teichmann gewann gegen Sorana Cîrstea und Mihaela Buzărnescu mit 0:6, 6:0 und 10:6 im Matchtiebreak.
Die Weltranglistenerste Halep war am Sonntag sichtlich erleichtert. Seit ihrem Debüt im Mannschaftswettbewerb der Tennis-Damen 2010 war es Halep nur einmal gelungen, beide Einzelbegegnungen für sich zu entscheiden. Das war vor genau einem Jahr im Spiel gegen Großbritannien im Idu-Stadion im Badeort Mamaia bei Constanţa. Damals hatte Halep Heather Watson und Johanna Konta bezwingen können. Jetzt hat es Halep auf 16 Siege im Fedcup gebracht und damit die Veteranin Monica Niculescu eingeholt – Nur Ruxandra Dragomir, die in den 90er Jahren spielte, hat mehr Siege für Rumänien eingefahren.
Nach den Niederlagen gegen Tschechien und Deutschland 2016 waren Rumäniens Tennisdamen aus der Weltgruppe abgestiegen. Jetzt kann das Team in der kommenden Saison wieder um den Titel mitspielen. Die Zusammensetzung der Weltgruppe 2019 wird sein: Tschechische Republik, USA, Frankreich, Weißrussland / Slowakei, Deutschland, Australien, Belgien, Rumänien.
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Rumänien trauert um den König Michael I.
Zahlreiche Menschen gedenken in Rumänien des früheren Monarchen Michael I. (rum. Mihai I). Die Bukarester legen Blumen und Kerzen beim Königlichen Palast und beim Palast Elisabeta, der Bukarester Residenz der königlichen Familie nieder. Die königliche Familie eröffnete auch ein Kondolenzbuch für den am 5. Dezember in seiner schweizerischen Residenz verstorbenen König. Auch im Schloss Peleş im Karpatenort Sinaia, wo der ehemalige König geboren wurde, wurde ein Kondolenzbuch ausgelegt. Die Worte der Menschen, die dem letzten König Rumäniens ihren letzten Respekt zollen, verraten ihre Emotion: Persönlich fühle ich, dass ich mit dem Tod des Königs Michael I die letzte Verbindung zu meinen Großeltern verliere, die unter Seiner Majestät in der Armee gedient haben. Für das Land ist der Verlust riesig. Seine Eleganz und Anmut haben mich besonders beeindruckt.” Gott sei ihm gnädig, er hat das rumänische Volk vom ganzen Herzen geliebt”. Wir danken ihm für alles, was er für dieses Land gemacht hat.”
Jeden Tag finden sowohl in Rumänien als auch bei der schweizerischen Residenz des Königs Michael I. Trauerfeierlichkeiten statt. Am Mittwoch, den 13. Dezember, soll der Sarg des letzten Königs nach Sinaia, in den Ehrensaal des Schlosses Peleş zur öffentlichen Aufbahrung gebracht werden, so das Königliche Haus. König Michael I. soll am Samstag, den 16. Dezember in der Königsgruft der Kathedrale von Curtea de Argeş, im Süden des Landes, neben seiner Frau, der Königin Anna von Bourbon-Parma, beigesetzt werden. Rund 100 Staats-und Regierungschefs sowie Mitglieder europäischer Königshäuser werden bei der Beerdigung erwartet. Nach dem Ableben ihres Vaters, sagte die Kronprinzessin Margareta in einer Botschaft an die Öffentlichkeit: In seinem langen Leben, waren dem vierten König Rumäniens der Glaube an Gott, die Hoffnung und die Geduld eine wahre Unterstützung. Unter allen Umständen war er barmherzig und hatte die Kraft zu verzeihen. Ich bin mir sicher, dass das rumänische Volk auch in der Zukunft das Königshaus lieben und als Volk eines EU-und NATO-Landes vereint und offen für Fortschritt bleiben wird.”
Die rumänische Regierung hat für den 14., 15. und 16. Dezember eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Am Montag, den 11. Dezember soll das rumänische Parlament dem früheren König Rumäniens in einer feierlichen Sitzung seinen Respekt zollen. König Michael I. ist am Dienstag im Alter von 96 Jahren in seiner Schweizer Residenz in Aubonne verstorben. Der frühere Monarch war während des Zweiten Weltkriegs Staatschef Rumäniens und somit einer der wenigen noch lebenden Regenten aus dieser Zeit. Seine Entscheidung, die Front zu wechseln habe laut Historikern den Krieg um mindestens 6 Monaten gekürzt und hunderttausende Menschenleben gerettet. Der König Michael I. von Rumänien wurde 1947 von der herrschenden Kommunistischen Partei zum Abdanken und ins Exil gezwungen. Der letzte König Rumäniens lebte fünfzig Jahre im Schweizer Exil.
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In memoriam Mihai l. von Rumänien
Das Leben des Königs Rumäniens Mihai l. aus dem Haus Hohenzollern-Sigmaringen identifiziert sich mit der Pflicht gegenüber seinem Land. Er stieg schon als Kind auf den Thron, als Jungling ging er ins Exil, um seinem Land bis ans Ende in komplizierten Zeiten, die in Europa und in der Welt herrschten, zu dienen. Nach dem Fall des Kommunismus in Rumänien, nach einem schwierigen aber würdigem Exil, erlaubte man dem König, nach Rumänien zurückzukehren. König Micheal l. kämpfte in schwierigen und dunklen Zeiten für Rumänien, für seinen Platz in einem vereinten Europa, in einem internationalen Konzert des Friedens und der Demokratie.
Der Platz Rumäniens war und ist in Europa, weil Rumänien ein europäisches Land ist., sagte vor Jahren Micheal l in dieser Erklärung, als Rumänien sich anstrengte, wieder in Europa aufgenommen zu werden, der NATO und der EU beizutreten. Auch wenn heutzutage die Sachen wegen dem Zweiten Weltkrieg und den Ereignissen, die nach dem Krieg stattgefunden haben, komplizierter sind, muss Westeuropa verstehen, dass Rumänien ein europäisches Land ist. Rumänien muss wieder seinen Plaatz einnehmen. Ich habe zahlreiche Male erklärt, dass die Aufnahme Rumäniens in die NATO wesentlich sei. Für uns ist es sehr bedeutend, NATO Mitglied zu sein. Ich wünsche mir sehr viel, dass Rumänien ein NATO-Staat sein soll, fügte Micheal l. hinzu.
Am 25. Oktober 2011, als Micheal l. 90 Jahre alt wurde, erklärte er im rumänischen Parlament in seiner letzten Rede, am Ende seines Testamentes eines Lebens als König von Rumänien: Nur wir sind dazu fähig, ein unerschütterliches, blühendes von der ganzen Welt bewundertes Land zu bauen. Ich sehe das heutige Rumänien nicht wie ein Erbe, das wir von unseren Eltern bekommen haben, sondern als ein Land, das wir von unseren Kindern geborgt haben. So wahr uns Gott helfe!
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Nachrichten 05.12.2017
Bukarest: Der frühere König Rumäniens Michael I. aus dem Haus Hohenzollern-Sigmaringen ist heute in seiner Schweizer Residenz gestorben. Der ex-Monarch erlag im Alter von 96 Jahren einem Krebsleiden. Mihai war der letzte von vier Souveränen der deutschstämmigen Dynastie Hohenzollern-Sigmaringen, deren erster Vertreter Karl I 1866 den Bukarester Thron bestieg und das moderne Rumänien aufgebaut hat. Mihai der I wurde am 25. Oktober 1921 im Karpatenort, geboren, den rumänischen Thron bestieg er 1940, nachdem sein Vater Karl der II auf die Thronfolgerechten verzichsten musste. Am 23. August 1944 ließ er den mit Hitler verbündeten Regierungschef, Marschall Ion Antonescu, verhaften, erklärte Deutschland den Krieg und stellte Rumänien an die Seite der Allierten. Diese Entscheidung ermöglichte Rumänien, bei den Nachkriegsverhandlungen eines der 1940 verlorenen Gebiete, Nordsiebenbürgen, zurückzugewinnen und tausende Menschenleben zu retten. Drei Jahre später wurde er von den Kommunisten zum Abdanken gezwungen. Bis zum Sturz des Kommunismus lebte König Michael im Schweizer Exil. Der Sarg des ehemaligen Monarchen soll nach Sinaia, in den Ehrensaal des Schlosses Peleş zur öffentlichen Aufbahrung gebracht werden, dann soll er zur öffentlichen Trauerfeier in den Thronssal des Königspalastes in Bukarest gestellt werden. König Michael I soll in der Königsgruft der Kathedrale von Curtea de Argeş, im Süden des Landes, beigesetzt werden. Mehr über das Leben und die Persönlichkeit von Michael I erfahren Sie später im Journal.
Bukarest: Rumäniens Präsident Klaus Iohannis kommt am Dienstag mit den Botschaftern der EU-Staaten in Bukarest zu Gesprächen zusammen. Das Treffen wird von der estnischen Botschaft organisiert. Estland hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne. Laut der rumänischen Präsidialverwaltung, soll dabei über die jüngsten innenpolitischen Entwicklungen diskutiert werden. Auf der Gesprächsagenda stehen zudem Themen in Bezug auf die bevorstehende Tagung des Europäischen Rates wie die europäische Sicherheit und die Sozialpolitik der Europäischen Union. Einen Themenschwerpunkt dürfte dabei auch der Ausstieg Londons aus der EU bilden.
Brüssel: Der rumänische Aussenminister Teodor Meleşcanu beteiligt sich am Dienstag und Mittwoch in Brüssel am NATO-Außenrat. Laut einer Mitteilung des Außenministeriums, findet das Treffen in Vorbereitung des NATO-Gipfels statt, der für Juli 2018 geplant wird. Der Themenschwerpunkt liegt auf der jüngsten Entwicklung der Sicherheitslage und deren Auswirkungen für die nordatlantische Allianz sowie dem Kampf gegen den Terrorismus. Erwartet wird zudem ein Meinungsaustausch über die sogenannte Politik der offenen Tür und neue Möglichkeiten zur Unterstützung der NATO-Beitrittskandidaten. An Gesprächen beteiligt sich auch der US-Außenminister Rex Tillerson. Zum Auftakt des Treffens versicherte Tillerson den US-Verbündeten, dass sich Washington nach wie vor für die Sicherheit Europas engagieren wird.
Sport: Bei der WM in Deutschland trifft heute die rumänische Handball-Nationalmannschaft auf Spanien. Am Sonntag setzte sich Rumänien mit 31 zu 28 gegen Slowenien durch, am Samstag hatten die rumänischen Handballerinnen gegen Paraguay 29-17 gewonnen. In der Gruppe A treffen heute auch Slowenien auf Angola und Frankreich auf Paraguay. Spanien gilt mit 4 Punkten als Gruppenführer, gefolgt von Rumänien ebenfalls mit 4 Punkten aber wenigeren geschossenen Toren, Frankreich und Slowenien jeweils mit zwei Punkten, Angola und Paraguay mit 0 Punkten. Die ersten vier Teams steigen ins Achtelfinale ein. Bei der letzten WM gewann Rumänien vor zwei Jahren die Bronzemedaille. Die rumänische Mannschaft gilt als die einzige, die sich an allen Auflagen der WM beteiligt hat.
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Der letzte Souverän Rumäniens ist tot
Schwerkrank, im Alter von 96 Jahren, wurde er mit zwei ernsten Krebsformen diagnostiziert, Leukämie und Hautkrebs. Somit sah er sich 2016 gezwungen sich zugunsten der Kronprinzessin Margareta, Inhaberin der Krone, aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen. Der Gesundheitszustand hat dem Souverän nicht gestattet, letztes Jahr im Kloster Curtea de Argeş an der Beerdigung seiner Ehegattin Ana von Bourbon-Parma teilzunehmen, die im Alter von 92 Jahren gestorben ist. Die beiden haben 1948 geheiratet und bildeten das langlebigste königliche Ehepaar in der Geschichte Rumäniens. Außer der Prinzessin Margareta, hatten sie vier Töchter: Elena, Irina, Sofia und Maria. Cousin der Königin Elisabeth II Großbritanniens, war Mihai der letzte von vier Souveränen der deutschstämmigen Dynastie Hohenzollern-Sigmaringen, deren erster Vertreter Karl I 1866 den Bukarester Thron bestiegen und das moderne Rumänien aufgebaut hat. Damals wurde Karl I am 10. Mai zum Herrscher verkündet und nach Eroberung der Unabhängigkeit 1881 zum ersten König Rumäniens gekrönt. Mihai wurde 1921 in Sinaia geboren und war der Sohn von König Karl II und Königin Elena. Er war Nachfolger der britischen königlichen Familie, der russischen Zarenfamilie sowie der Habsburger.
Mihai I. bestieg den rumänischen Thron zum ersten Mal formell als Sechsjähriger, nach dem Tod seines Großvaters Ferdinand im Jahr 1927. Kronprinz Karl hatte wegen seines Lebenswandels 1926 zugunsten seines Sohnes auf die Thronfolgerechte verzichten müssen. Ein Regentschaftsrat, gebildet aus drei Personen, führte in dieser Zeit de facto die Regierungsgeschäfte. Karl II. kehrte am 6. Juni 1930 aus seinem Exil in Paris nach Rumänien zurück und bestieg den Thron. Michael pflegte allerdings eine schwierige Beziehung zu seinem Vater, der sich von seiner Mutter scheiden ließ und diese gezwungen hatte, das Land zu verlassen. Er regierte bis zum 6. September 1940, als Mihai I. erneut zum König ausgerufen wurde, nachdem in der Regierungszeit von Karl wichtige Gebietsverluste erfolgten und das Vertrauen in die politischen Parteien des Landes wiederhergestellt werden musste. Mihai I. wurde de jure wieder König, die tatsächliche Regierungsgewalt besaß aber der General Ion Antonescu, Anführer der faschistischen Eisernen Garde (rum. Garda de Fier). Michael I. spielte zwar eine sekundäre Rolle in der Regierungspolitik, erfreute sich jedoch eines großen Vertrauens seitens des rumänischen Volkes. Ab dem Ende des Jahres 1941 kam es zu zunehmenden Spannungen zwischen dem Monarchen und dem Marschall Antonescu. Am 23. August 1944 entließ König Michael I. Antonescu aus dem Amt und ließ diesen verhaften. Rumänien wechselte die Seiten, beendete das Militärbündnis mit Deutschland und nahm infolgedessen an der Seite der Alliierten am Krieg teil.
Diese Entscheidung ermöglichte Rumänien, bei den Nachkriegsverhandlungen eines der 1940 verlorenen Gebiete, Nordsiebenbürgen, zurückzugewinnen und tausende Menschenleben zu retten. Am 30. Dezember 1947 wurde Michael I. von der herrschenden Kommunistischen Partei zum Abdanken und ins Exil, zuerst nach Großbritannien und dann in die Schweiz gezwungen. Mihai verliert die rumänische Staatsbürgerschaft und während der kommunistischen Zeit Rumäniens verbietet man ihm in die Heimat zurückzukehren. Er unterstützte die Handlungen des Rumänischen Nationalkomitees, das als Exilregierung vorgestellt, allerdings niemals von den westlichen Demokratien anerkannt wurde. Der Souverän konnte erst nach der antikommunistischen Revolution von 1989 wieder nach Rumänien kehren, als er seine rumänische Staatsbürgerschaft und einen Teil seiner Eigentümer wiedererlangte. König Mihai hat als Sonderbotschafter den Beitritt Rumäniens zur Nato 2004 und zur EU 2007 vor den großen Kanzleien unterstützt.
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Schriftstellerin Dana Grigorcea stellt neuen Roman in Rumänien vor
Hier kommt alles zusammen, was gute Literatur ausmacht: Witz, Komik, Tragödie, Poesie, Melancholie, Trauer, Liebe“, schrieb die Neue Zürcher Zeitung über den Roman der schweizerisch-rumänischen Schriftstellerin Dana Grigorcea Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit“. Ende 2016 erschien im Verlag Humanitas auch die rumänische Übersetzung des Romans, der im deutschsprachigen Raum eine große Beliebtheit genießt. Der ins Rumänische von Nora Iuga und Radu-Mihai Alexe übersetzte Roman wurde 2015 in Klagenfurt beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb mit dem 3Sat-Preis ausgezeichnet und für den Schweizer Literaturpreis nominiert. Dana Grigorcea gab ihr Debüt Ende der neunziger Jahre mit Kurzprosa in der Zeitschrift des Rumänischen Schriftstellerverbands România literară. Sie hat Germanistik und niederländische Philologie in Bukarest, Theater- und Filmregie an der Brüsseler Universität studiert und einen Masterstudiengang im Qualitätsjournalismus an der Donau-Universität Krems abgeschlossen. Sie arbeitete beim Fernsehsender ARTE in Straßburg und bei der Deutschen Welle in Bonn.
Seit 2007 lebt sie in Zürich, wo sie Filmsprache bei der Filmfakultät der Kunsthochschule unterrichtet und Literatursendungen beim schweizerischen Radio DRS produziert hat. Derzeit organisiert sie in Zürich einen Literatursalon und pflegt zusammen mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Perikles Monioudis, das Literaturblog www.neue-telegramme.ch. Ihr Debüt mit Prosa in deutscher Sprache gab die schweizerisch-rumänische Schriftstellerin 2011 mit dem Roman Baba Rada. Das Leben ist vergänglich wie die Kopfhaare“. Für ihren Debütroman erhielt Dana Grigorcea den Schweizer-Buchspreis Literaturperle“ sowie Ehrengaben der Stadt und des Kantons Zürich.
In der ehrenden Rede bei der 3Sat-Preisverleihung hob die Literaturkritikerin Hildegard Keller den epischen Atem“ des Romans Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit“ sowie die drei Erzählperspektiven des weiblichen Ich hervor. Die Literaturkritikerin bezeichnete das Werk von Dana Grigorcea als ausgezeichnete Satire“, die eine nicht zu bändigende Dynamik“ ausstrahlt. Die Dichterin und Übersetzerin Nora Iuga sagte über den Roman, den sie ins Rumänische übertragen hat: Ein Übersetzer identifiziert sich bis zuletzt mit dem Autor, weil die Beziehung zwischen den beiden sogar enger als die Beziehung zwischen Mutter und Tochter, zwischen Schwester und Bruder ist. Dies, weil es sich um eine Beziehung handelt, die durch die Sprache entsteht, und es gibt nichts Stärkeres als die Sprache, das dazu führen kann, dass sich zwei Menschen miteinander identifizieren. Neben der Geschicklichkeit und der Aussagekraft des Romans ist in meinen Augen der Titel besonders aufgefallen. Er klingt tiefgründig und lädt zum Nachdenken ein. Ich habe mehrmals versucht, zu verstehen, welche die Verbindung zwischen Titel und Thema des Romans ist, zwischen Titel und den Kindheits- und Jugenderinnerungen der Schriftstellerin. Dana Grigorcea erzählt über die Zeit, in der sie die wichtigsten Jahre, jene der Formung eines Menschen, einer Frau, in der rumänischen Hauptstadt erlebte.“
Im Bukarest der Jahre 2000 wird eine Bank überfallen. Folglich wird Victoria vom Dienst beurlaubt, um ihr traumatisches Erlebnis zu verarbeiten. Die Bankangestellte war erst in ihre Heimatstadt von Zürich zurückgekehrt und nun nutzt sie die Zeit, um das Bukarest ihrer Kindheit und der Gegenwart zu erkunden. Sie streift wieder durch die Straßen des Viertels Cotroceni, begegnet alten Bekannten wieder und Kindheitserinnerungen überfallen sie. Ein Roman über das gestrige und das heutige Bukarest, über die letzten Jahre des Kommunismus in Rumänien und die ersten der chaotischen Wende, über die Zauber der Kindheit und Selbsterkundung.
Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit“ erfreute sich im deutschsprachigen Raum positiver Pressestimmen. Nostalgie und Bitterkeit überkreuzen sich im Roman von Dana Grigorcea, der von der Kindheit der Autorin im kommunistischen Rumänien handelt. Die Erzählperspektiven mischen sich und der Roman macht einen Sprung von der Kindheit während des Kommunismus in die postkommunistische Realität. Wir haben die Schriftstellerin gefragt, ob sich die Reaktionen des Publikums im deutschsprachigen Raum von denen in Rumänien unterscheiden:
Die Art und Weise, in der ich meinen neuen Roman wahrnehme, hängt sehr vom Publikum ab. Das Publikum reagiert anders in Deutschland als in der Schweiz zum Beispiel. Es gibt einen Auszug, den ich sehr häufig vorlese, wo ich erzähle, wie ich zum Jungpionier gemacht wurde. Und ich kann sagen, dass es fast jedes Mal eine völlig andere Reaktion gegeben hat. In der ehemaligen DDR reagieren die Menschen anders als in Düsseldorf oder Hamburg. Und das Publikum in der Schweiz reagiert wiederum ganz anders. Es gibt bestimmte Witze in dem Roman, bei denen eher die Schweizer als die Österreicher lachen. Einige subtile Anspielungen werden schneller in Österreich verstanden als in der Schweiz. Also gelingt es mir dank meines Romans, mein Publikum kennenzulernen und unterschiedliche Denkweisen zu erforschen, je nach Stadt oder Land.“
Bei der Vorstellung des Romans in Rumänien organisierte der Verlag Humanitas Lesungen und Publikumsgespräche in Bukarest, Kronstadt, Temeswar und Klausenburg. Der Roman soll bald auch ins Englische, Bulgarische und ins Niederländische übersetzt werden.