Tag: Sicherheitspolitik

  • Außenminister Meleşcanu: „Rumänien spielt wichtige Rolle im Sicherheitssystem der EU“

    Außenminister Meleşcanu: „Rumänien spielt wichtige Rolle im Sicherheitssystem der EU“

    In der östlichen Nachbarschaft ist Rumänien daran interessiert, institutionell solide Partner zu haben, die sich frei für ihre Entwicklungs- und Sicherheitsperspektiven entschieden haben. Ein wichtiges und strategisches Anliegen für Rumänien ist die Situation am Balkan. Wir würden uns wünschen, so der rumänische Au‎ßenminister, dass Rumänien zu einem Dreh- und Angelpunkt der strategischen Pläne von NATO und EU in diesen naheliegenden Gebieten wird. Einer der Schwerpunkte ist dabei die Beziehung zur Republik Moldau, sagt Teodor Meleşcanu:



    Wir haben ein konsistentes Portfolio von Projekten, die einen gemeinsamen roten Faden verfolgen — die Anknüpfung der Moldau an die Infrastruktur Europas, was Energie, Institutionen, aber auch Wertvorstellungen angeht. Wir investieren weiterhin massiv in die Modernisierung dieses Landes, in den Wohlstand seiner Bürger und in die Unterstützung der europäischen Annäherung. Ende September haben wir eine letzte Teilzahlung aus einem Kredit von 150 Millionen Euro an die Moldau freigeschaltet, was erheblich zur Gewährleistung der finanziellen Stabilität des Landes beigetragen hat. Rumänien hat darüber hinaus die Verabschiedung einer Entscheidung des Europäischen Parlaments am 4. Juli unterstütz, durch die die EU — unter Auflagen — mit 100 Millionen Euro hilft. Doch unsere Entscheidung zugunsten der europäischen Integration der Moldau konzentriert sich darauf, tragfähige Antworten auf die Erwartungen ihrer Bürger hinsichtlich Wohlstand, Sicherheit und Stabilität zu liefern“, so der rumänische Au‎ßenminister, dessen Ausführungen zufolge Rumänien als solider Partner der Moldau zwischen 2009 — 2015 dem Nachbarland Unterstützung im Wert von rund 122 Mio. Euro in Bildung, Landwirtschaft, Zivilgesellschaft, Gesundheit, Verwaltung, Staatsführung und Rechtstaatlichkeit zukommen lie‎ß.




    Mit Russland wünscht sich Rumänien pragmatische und voraussehbare Verhältnisse, die die legitimen Belange beider Länder berücksichtigen und auf den allgemeinen Grundsätzen des Völkerrechts und der Gegenseitigkeit begründet sind, äu‎ßert sich Au‎ßenminister Teodor Meleşcanu:



    Dieser Wunsch kann natürlich nicht Wirklichkeit werden, ohne dass wir auf bereits Stattgefundenes aufpassen — darunter der unrechtmä‎ßige Anschluss der Krim oder die Situation im Osten der Ukraine. Uns beschäftigt die signifikante Truppen- und Waffenzusammenlegung an unserer Ostgrenze. Die EU hat auf diese Entwicklungen mit Sanktionen reagiert, die wir als Land unterstützen und denen wir beigetreten sind. Was die NATO angeht, so unterstützen wir den Doppelansatz der Alliierten: Verteidigung und energische Entmutigung, auf der anderen Seite aber pragmatische Dialogbereitschaft“, sagte der Au‎ßenminister im Interview mit Radio Rumänien.




    Ein weiteres wichtiges Thema für Rumänien ist der Beitritt zu Schengen, der ursprünglich für März 2011 vorgesehen war und noch immer nicht vollzogen wurde. Seit geraumer Zeit erfüllt Rumänien die technischen Kriterien, doch die Uneinstimmigkeit auf politischer Ebene hinderte Rumänien daran, Mitglied im Schengener Raum zu werden:



    Der Schengen-Beitritt ist weiterhin ein wichtiges au‎ßenpolitisches Ziel. Aber wir müssen uns auch die Folgen der Migrationskrise von 2015 oder der Terroranschläge in einigen europäischen Ländern vor Augen halten — diese Lage hat zu Ma‎ßnahmen der Konsolidierung des Schengenraums und der inneren Sicherheit in der EU geführt. Meiner Meinung nach würde ein Beschluss zugunsten von Rumänien dazu beitragen, dass die EU bessere Antworten auf die aktuellen Sicherheitsherausforderungen liefert, weil Rumänien substantielle Erfahrung in diesem Bereich mitbringt“, erklärte der Au‎ßenminister.




    Die wichtige Rolle, die Rumänien im Sicherheitssystem der EU spielt, sei nicht allein eine eigene Vorstellung, sondern werde von der Gemeinschaft einstimmig anerkannt — das bestärke die Argumente Rumäniens zum Mehrwert als Vollmitglied in Schengen, so abschlie‎ßend der rumänische Chefdiplomat.

  • Nachrichten 09.07.2015

    Nachrichten 09.07.2015

    BUKAREST: Ministerpräsident Victor Ponta hat am Donnerstag seine Tätigkeit wieder aufgenommen. Nach der in der Türkei vorgenommenen Knieoperation Mitte Juni war Ponta am Mittwoch nach Rumänien zurückgekehrt. Während dieses Zeitraums war Innenminister und Vizeministerpräsident Gabriel Oprea zugleich auch Interims-Premier. Die Leitung der PSD hatte während des Ausfalls von Ponta Rovana Plumb inne. Am Tag seiner OP in der Türkei war der Regierungschef von der Antikorruptionsbehörde DNA zu Anhörungen geladen worden. Zuvor hatten die Staatsanwälte die Einleitung einer Strafverfolgungsverfahrens gegen ihn wegen vermuteter Urkundenfälschung, Beihilfe zur Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Als Rechtsanwalt soll Ponta die Straftaten in Zusammenhang mit einem weiteren Fall begangen haben, bei dem gegen seinen Parteikollegen und Senatoren Dan Sova ermittelt wird. Aus der Klinik in der Türkei hatte Ponta seiner Absicht Ausdruck verliehen, sofort nach der Rückkehr in die Heimat bei der DNA vorsprechen zu wollen.



    BUKAREST: Die Antikorruptionsbehörde DNA hat am Donnerstag den amtierenden Vizepräsidenten der Abgeordnetenkammer, Dan Motreanu, vernommen. Die DNA ermittelt gegen den Liberalen wegen des Verdachts der Geldwäsche, Einflussnahme und Beihilfe zu Vorteilsannahme. Wie die DNA mitteilte, soll der Abgeordnete im Wahljahr 2008 Bestechungsgeld kassiert und damit anschließend die Wahlkämpfe seiner Partei teilfinanziert haben. In diesem Zusammenhang ermittelt die Antikorruptionsbehörde auch gegen den ehemaligen Präsidialberater George Scutaru. Scutaru steht unter Verdacht der Beteiligung an Vorteilsnahme und Geldwäsche. Diese Delikte soll er ebenfalls im Jahr 2008 begangen haben.



    BUKAREST: Rumänien muss seine strategische Glaubwürdigkeit konsolidieren. Diese werde durch die Berechenbarkeit seiner Außenpolitik sowie seiner Sicherheits-und Verteidigungspolitik garantiert, erklärte Präsident Klaus Iohannis gegenüber der Nachrichtenagentur The European Times. Einen deutlichen Beitrag leiste dazu in einer äußerst heiklen geopolitischen Lage wie die aktuelle auch die Verstärkung der Demokratie und des Rechtsstaates. Die strategische Partnerschaft mit den USA, die NATO-und EU-Zugehörigkeit bildeten die Basis der rumänischen Außenpolitik. Rumänien sei derzeit von der jüngsten politischen Entwicklung in seiner Region, von der Ukrainekrise und der Verschlechterung der Beziehungen zwischen der NATO und Russland betroffen, fügte Iohannis hinzu. Angesichts des gewüschten Schengen-Beitritts des Landes sagte Iohannis, Rumänien erfülle seit Jahren alle technischen Bedingungen. Ferner brachte Präsident Iohannis sein Bedauern zum Ausdruck, dass einige Staaten die Annahme Rumäniens in die grenzkontrollfreie Schengen-Zone blockierten.



    TENNIS: Horia Tecău steht im Finale von Wimbledon. Gemeinsam mit seinem Doppel-Partner, dem Niederländer Jean-Julien Rojer setzte er sich gegen Landsmann Florin Mergea und dessen Partner, den Inder Rohan Boppana, in fünf Sätzen durch: 4:6, 6:2, 6:3, 4:6, 13:11 lautete das Endergebnis. Für Tecău ist es bereits das vierte Endspiel in Wimbledon. Bereits in den Jahren 2010-2012 stand er gemeinsam mit dem Schweden Robert Lindstedt im Finale. Allerdings gingen alle drei Endspiele verloren.

  • Nachrichten 23.06.2015

    Nachrichten 23.06.2015

    Bukarest: Das Parlament hat am Dienstag die Nationale Verteidigungsstrategie für den Zeitraum 2015-2019 angenommen. Am Montag hatte Präsident Iohannis der Legislative die Strategie vorgestellt. Laut dem rumänischen Staatchef sei der Begriff der erweiterten Sicherheit eine der wichtigsten Neuheiten der Nationalen Strategie zur Landesverteidigung. Die nationale Sicherheit würde nicht nur aus Perspektive der Verteidigung betrachtet, sondern auch in Bezug auf öffentliche Ordnung, Wirtschaft, Infrastruktur, Erziehung, Gesundheit, Umwelt und Kultur, so Iohannis. All diese Elemente hätten nämlich eine starke Auswirkung auf die nationale Sicherheit. In dieser groß angelegten Konstruktion werden die strategische Partnerschaft mit den USA, sowie die NATO- und EU-Mitgliedschaft als Pfeiler der Außen- und Sicherheitspolitik bekräftigt. Mehr dazu nach den Nachrichten.



    Tallin: Die USA werden erstmals schweres Militärgerät in die Nato-Staaten Mittel- und Osteuropas stationieren. Die USA wollten vorübergehend Ausrüstung für eine Kampfbrigade stationieren, also für mehrere Tausend Soldaten, sagte US-Verteidigungsminister Ashton Carter in der estnischen Hauptstadt Tallinn bei einer Pressekonferenz mit seinen Kollegen aus den drei Baltenstaaten. Zu dem Gerät zählten unter anderem Panzer und Artillerie. Estland, Lettland, Litauen, Bulgarien, Rumänien und Polen haben zugestimmt, Elemente dieser Ausrüstung in Bataillon-Stärke aufzunehmen, das in der Region an verschiedenen Standorten für Ausbildung und Übungen genutzt werden soll, sagte Carter. Ziel der USA sei es, die Widerstandsfähigkeit der Nato und insbesondere von Verbündeten an ihren Rändern zu erhöhen, fügte der Pentagonchef hinzu.



    Brüssel: Der rumänische Verteidigungsminister Mircea Duşa ist am Dienstag in Brüssel beim NATO-Verteidigungsrat mit seinem moldauischen Gegenüber Viorel Cibotaru zu Gesprächen zusammengekommen. Cibotaru diskutierte in Brüssel mit dem NATO-Generalsekräter Jens Stoltenberg über den Beitrag der Nordatlantischen Allianz zur Stäkung des moldauischen Verteidigungsbereichs. Mircea Duşa sagte, dieser Schritt stelle ein wichtiges Zeichen des Engagements der Allianz für die Sicherheit der Republik Moldau dar. Auf der Gesprächsagenda der Teilnehmer am NATO-Rat stehen die jüngste Entwicklung der europäischen Sicherheit, der Aktionsplan in Bezug auf schnelle Eingreiftruppen und die Vorbereitung des NATO-Gipfels, der 2016 in Warschau stattfinden soll.



    Bukarest: Der Vorschlag der rumänischer Behörden, die Mehrwertsteuer von 24% auf 19% zu reduzieren wift schwerwiegende Fragen auf und könnte sich auf das rumänische Steuersystem negativ auswirken lassen, warnte die Sprecherin der Europäischen Kommission Annika Breidthardt, so Radio France Internationale. Die Europäische Kommission fordert infolgedessen von Bukarest eine genaue Bewertung der Auswirkungen, bevor diese Maßnahme umgesetzt wird.Der Budgetausschuss hatte am Montag die Änderungen im Steuergesetzentwurf bewillig, die die Reduzierung der Mehrwertsteuer ab 2016 auf 19% vorsieht. Das neue Steuergesetz sieht unter anderen die Abschaffung der Gebühr für Sonderbauten und der Verbrauchsteuern auf Treibstoff. Am Mittwoch findet die endgültige Abstimmung in der Abgeordnetenkammer statt.



    Sport: Rumänien hat am Dienstag die erste Goldmedaille bei den Europäischen Spielen in Baku gewonnen. Die Degenfechterin Ana-Maria Brânză hat sich im Finale des Einzelwettbewerbs gegen die Russin Iana Zvereva mit 15:11 durchgesetzt. Die Degenfechterin Simona Gherman gewann die Bronzemedaille, während der Säbelfechter Tiberiu Dolniceanu den Einzug ins Finale schaffte, wo er gegen den Ukrainer Andrei Iagodka antreten soll. Dolniceanu setzte sich gegen den Italiener Luigi Miracco durch.