Tag: Singvögel

  • Lerchenjagd: Vorwand für illegale Jagd auf Singvögel?

    Lerchenjagd: Vorwand für illegale Jagd auf Singvögel?

    Vor kurzem hat das Ministerium für Gewässer und Wälder für die Jagdsaison in diesem Jahr das Abschie‎ßen von etwa 440.000 Lerchen genehmigt. Umweltschützer stemmen sich gegen diese Entscheidung und fordern die Behörden auf, die Lerche in die Liste der gesetzlich geschützten Tiere aufzunehmen. Innerhalb weniger Tage wurde die Petition von über 10.000 Rumänen unterzeichnet. Der Vertreter der Rumänischen Ornithologischen Gesellschaft, Ovidiu Bufnilă, dazu:



    Wir müssen sagen, dass das Schie‎ßen auf Lerchen in Rumänien, obwohl es legal ist, eine Wilderei und ein Geschäft darstellt. Bis 1996 hat man in Rumänien nie Feldlerchen gejagt. Dann gab es eine sehr starke Lobby von denen, die diese Art jagen wollten, und ich beziehe mich hier besonders auf ausländische Jäger. Es gab natürlich rumänische Vermittler und es gibt immer noch Unternehmen, die Ausländer zur Jagd nach Rumänien bringen, aber was im Moment mit der Lerche passiert, ist keine Jagd. Das Schie‎ßen auf Lerchen in Rumänien ist ein Geschäft und es ist Wilderei. Es ist ein Geschäft, weil die Lerchen Zugvögel sind, die nicht uns gehören. Sie kommen aus allen europäischen Ländern und ziehen weiter nach Afrika. Aber in Rumänien werden viele von ihnen gejagt. Das Schie‎ßen auf Lerchen stellt Wilderei dar, weil man die Lerche im Flug nicht unterscheiden kann, so dass andere gesetzlich geschützte Vögel auch erschossen werden. Die Lerchenjagd ist eine Art Täuschungsmanöver. Unter dem Vorwand, Lerchen jagen zu wollen, machen ausländische Jäger in Rumänien Jagd auf alle Singvogelarten. Es ist keine Überraschung, dass wir jahrelang Nachrichten über Vogeltransporte bekommen haben. Und nicht nur Lerchen wurden getötet, sondern auch viele andere Singvögel. Aus unserer Sicht bleibt das Jagen von Lerchen in Rumänien Wilderei, es bleibt ein Geschäft.“




    Laut Ornithologen gibt es in Rumänien nicht mehr als 850.000 Feldlerchenpaare. Die vom Minister für Gewässer und Wälder jährlich festgelegten Jagdquoten sind in den letzten Jahren leicht zurückgegangen, nachdem zahlreiche Kampagnen gestartet wurden, für die Zehntausende Unterschriften gesammelt wurden. Laut Gesetz darf ein Jäger täglich 50 Lerchen töten. Aber niemand kontrolliert, was und wie viel er jagt. Der Lerchengesang wird immer seltener gehört, warnen Naturschutz-Aktivisten. In Italien gilt die Lerche als eine sehr leckere Delikatesse.

  • Bukarester Ornithologen wollen Singvögel retten

    Bukarester Ornithologen wollen Singvögel retten

    Das Projekt Freie Schwingen soll Wilderer und Schmuggler abschrecken, Vögel wie Stieglitze, Zeisige, Hänflinge oder Finken zu fangen und am Markt zu verkaufen – darum geht es jetzt in den Folgeminuten.



    Nach Erkenntnis der Vogelschützer wird besonders am Mühlensee und in demm mitten in Bukarest gelegenen Park des Vacaresti-Deltas gewildert. Aber auch in der Umgebung der Stadt machen Wilderer Jagd auf Singvögel.



    Ovidiul Bufnilă, Sprecher der OGR, klärt über die brutalen Fangmethoden auf: Unsere Gesellschaft hat seit längerer Zeit auf ein solches Projekt hingewirkt, denn die Wilderer haben in ihrem illegalen Arsenal echt barbarische Methoden. Bereits gefangene Exemplare werden in Käfigen als Lockvögel eingesetzt. Die anderen Vögel suchen nach geeigneten Plätzen, um sich nieder zu setzen. Stieglitze und Zeisige suchen zum Beispiel nach kleinen Büschen – und dort legen die Wilderer auch Ruten bereit, die am sichtbaren Ende mit einem Korken und Leim versehen sind. Setzt der Vogel dort auf, kommt er nicht wieder frei. Außerdem verwenden sie Netze, richtige Fischernetze sind das. Den Vögeln werden in einigen Fällen die Flügel abgeschnitten, sie darben in winzigen Käfigen und sollen den ganzen Tag nur singen. Viele mitleidsvolle Menschen kaufen die Singvögel, um sie dann zu befreien, aber weil die Tiere wegen den Fallen Verletzungen haben, sterben sie zumeist kurze Zeit später. Die Vögel kommen in vielen Fällen auch deshalb um, weil sie nicht richtig gefüttert werden. Wenige Abnehmer wissen, dass diese Singvögel Insektenfresser sind – fehlt ihnen das Protein, gehen sie ein. Das illegale Geschäft läuft auch über das Internet. Wir haben zwar mit den Betreibernvon Kleinanzeigen im Netz diskutiert und sie gebeten, solche Verkaufsangebote nicht mehr zu akzeptieren. Aber die Schmuggler finden immer wieder Wege, sagt der Sprecher der Vogelschützer.



    Bei der Umsetzung arbeitet die OGR mit der Umweltwacht, der Polizei und der Gendarmerie zusammen, bindet aber auch die legalen Züchter ein. Das Projekt sieht vor, dass Tiermärkte kontrolliert und Fanggebiete überwacht werden.



    “Freie Schwingen wird über den Schweizer Beitrag zur EU mitfinanziert und läuft bis zum nächsten März.