Tag: Skulpturen

  • Freilichtmuseum in Târpeşti: Tradition und Geschichte auf moldauische Art

    Freilichtmuseum in Târpeşti: Tradition und Geschichte auf moldauische Art

    Heute reisen wir in den Nordosten Rumäniens, in eine Gegend mit traditionellen moldauischen Dörfern und Klöstern im Kreis Neamţ. 10 km südlich von der Stadt Târgu Neamţ liegt das Freilichtmuseum Târpeşti, das 1964 von Neculai Popa gegründet wurde. Elena Rotaru Popa, die Tochter des Künstlers Neculai Popa, der das Freilichtmuseum in Târpeşti gegründet hat, erzählt uns nun die Geschichte des Museums:



    Das Museum ist eigentlich eine komplexe Privatsammlung. Es bringt Exponate aus der frühen Steinzeit sowie Werke der naiven Malerei zusammen. Mein Vater war 70 Jahre lang Kirchensänger. Er besuchte die Schule in Piatra Neamţ und hatte die Chance, den Gründer des Geschichte- und Archäologiemuseums in Piatra Neamţ, den Pfarrer Constantin Mătase als Geschichtelehrer zu haben. Dieser erweckte bei ihm die Leidenschaft für Geschichte und Archäologie. So kam er auf die Idee, ein eigenes Museum zu gründen. Neculai Popa hat in den naheliegenden Dörfern mehrere vorgeschichtliche Spuren entdeckt. Die Ausgrabungen dauerten rund 20 Jahre. Man hat bedeutende Gegenstände gefunden. Ein Beispiel ist das dritte Idol des Denkers aus der Jungsteinzeit. Mein Vater begann erst mit 40 Jahren in Stein und Holz zu schnitzen. Er wollte den Archäologen helfen, die Idole ganz auszugraben, weil den meisten originellen Idolen ein Teil fehlt. Mein Vater hat nachgeahmt und die Archäologen haben sich amüsiert. Sie sagten ihm, die Kopien haben keinen historischen Wert. Er könne aber Bildhauereien schaffen, weil er begabt sei. Seine Werke waren überall in der Welt zu sehen. Sein Museum wurde von zahlreichen Ausländern besucht. Er hat den Hof und das Tor mit seinen eigenen Werken geschmückt.“




    Während wir mit unserer Gastgeberin sprachen, stiegen wir den Hügel vor dem Haus hinauf. Die Obstbäume hatten Blüten und es roch nach Gras. Verschiedene Bildhauereien säumen den Weg zum Eingang, darunter die betende Frau, die Gruppe Horea, Cloşca und Crişan, Rotkäppchen. Als wir die Hügelspitze erreichten, wurden wir in ein Holzhäuschen eingeladen, das 1867 erbaut wurde. Elena Rotaru Popa dazu:



    Das Haus gehörte einer reicheren Bauernfamilie. Es wurde im charakteristischen moldauischem Stil gebaut. Der Balkon ist mit Masken, die von meiner Mutter hergestellt sind, verziert. Mein Vater hat ihr beigebracht, Masken anzufertigen, und sie bewahrte diese alte, vorchristliche Tradition. Meine Eltern haben zehntausende Masken für Weihnachten und Neujahr hergestellt. Sie haben das Haus mit den traditionellen Gegenständen und Möbelstücken bewahrt. Die Besucher können heute zahlreiche Bildhauereien bewundern. Mein Vater wollte alles behalten, er wollte nichts wegwerfen. Wenn etwas nicht mehr nützlich war, dann fand er eine andere Verwendung dafür.“




    Die mehr als 3.000 Exponate des Museums in Târpeşti sich nach Themenbereiche gruppiert. Dazu gehören archäologische Fundstücke, die Münzensammlung, die Sammlung Lokale Ethnographie“, die Ikonensammlung, die Sammlung rumänischer naiver Malerei und die Sammlung naiver Bildhauerei von Neculai Popa. Die Sammlungen sind in 12 Zimmern ausgestellt. Die Besucher können Maskenaufführungen sehen und allerlei Masken probieren. Sie können in den Häusern, die im Museumshof stehen, rasten.

  • Internationale Kunstmesse Art Safari in Bukarest am Start

    Internationale Kunstmesse Art Safari in Bukarest am Start

    Über 3. 000 Gemälde, Skulpturen und weitere Kunstwerke aus dem nationalen Kulturgut werden diese Woche in Bukarest bei der Internationalen Messe Art Safari ausgestellt. Mehr als 50 Museen und Kunstgalerien aus Rumänien und dem Ausland beteiligen sich an der 2. Art Safari Messe. Wir haben Galerien aus Dänemark, Österreich, Ungarn und Deutschland zu Gast, die ihre Kunstwerke in insgesamt 60 Ausstellungsräumen präsentieren.



    Die ausgestellten Werke moderner und zeitgenössischer Kunst können auch gekauft werden, sagt die Direktorin der Messe Silvia Rogozea. Zu den rumänischen Museen, die sich daran beteiligen, zählen die Kunstmuseen in Galaţi, Arad, Constanţa, Piteşti, Râmnicu Sărat und Târgu Mureş. Die rumänischen Künstler, deren Werke ausgestellt werden, sind Octav Băncilă, Camil Ressu, Nicolae Tonitza, Iosif Iser und Ana Ştefania Andronic.



    Auf dem Programm der Messe stehen zudem Workshops, Gespräche, die das Thema internationaler Kunstmarkt behandeln sowie Debatten zum Schwerpunkt: die bildende Kunst vor der Wende und die heutige Situation lokaler und nationaler Museen. Die diesjährige Veranstaltung bleibt bis Sonntag offen und bringt eine Neuigkeit mit: einen Stand der ausschließlich Künstlern unter 25 Jahren gewidmet wird.



    Warum eine Messe der zeitgenössischen Kunst in Rumänien? Dadurch wollen die Organisatoren das aktive Engagement im Bereich der zeitgenössischen bildenden Kunst fördern. Die Messe sei einer der notwendigen Schritte in diese Richtung, da die Kunst durch Gallerien, Museen und Vernissagen das Publikum erreichen könne. Eine derartige Messe biete dem Publikum die beste Gelegenheit, Kuratoren, Kunstsammler, Kunstbegeisterte und nicht zuletzt Künstler kennenzulernen.



    Die Messe findet nicht zufällig im Ciclop-Gebäude auf der zentralgelegenen Magheru-Straße statt. Das Gebäude beherbergt das erste mehrstöckige Parkhaus Bukarests, das in der ersten Hälfte der dreißiger Jahre errichtet wurde. Das berühmte Ciclop-Gebäude beeindruckt heute durch eine besondere Architektur, ihre Geschichte und ihre Art, den Zeichen der Zeit standzuhalten. Die Initiative der Organisatoren, die Kunstwerke in diesem Raum auszustellen sei als “kreativer Eingriff in einem unkonventionellen Raum zu verstehen.



    Art Safari 2015 unterstützt junge Künstler und fördert gleichzeitig Kunstwerke aus dem Kulturerbe Rumäniens. “Wir freuen uns riesig darauf, dass sich so viele Künstler bei der Ausstellung gemeldet haben. Deshalb ist hier ein echter Treffpunkt der Kunstwelt zu spüren. Die kommerziellen Galerien zeitgenössischer Kunst brauchen anhaltende Bemühungen, durch Projekte entschlossen unterstützt zu werden.



    So könnten wir uns an der natürlichen Entwicklung des Kunstmarktes aktiv beteiligen, sagt die Organisatorin Ioana Ciocan. Die Kunstmesse nimmt sich vor, der rumänische Hauptstadt in der Landschaft der großen europäischen Messen für zeitgenössische Kunst Gewicht zu verleihen, indem sie sich für die Förderung der zeitgenössischen Kunst und der urbanen Kultur Bukarests engagiert.

  • Die Stadt Targu Jiu hat den „Goldenen Apfel“ bekommen

    Die Stadt Targu Jiu hat den „Goldenen Apfel“ bekommen

    Ab Oktober 2014 steht die rumänische Stadt Targu Jiu auf der Liste mit touristischen Zielen, die vom Weltverband der Reisejournalisten und –publizisten FIJET erstellt wurde. Der FIJET-Verband hat der Stadt Targu Jiu, im Südwesten Rumäniens, den Goldenen Apfel“ verliehen. Der Preis stellt eine Art Tourismus-Oscar dar, eine Auszeichnung, die von der Reisepresse weltweit vergeben wird. Der Tourismus-Presseklub vertritt Rumänien in dieser internationalen Organisation, der weltweit 600 Reisejournalisten zählen.



    Der Preis wird einer Gemeinde verliehen. In diesem Fall war es Târgu Jiu, für die Förderung der Brâncuşi-Achse. Es handelt sich dabei um die Helden-Achse, eine nicht nur in Rumänien oder Europa, sondern auch weltweit einmalige Künstler-Stätte. Es sind die einzigen Werke, die von Constantin Brâncuşi im Freien geschaffen wurden. Constantin Brancusi, der als grö‎ßten Bildhauer des 20. Jhs und einen der wichtigsten Bildhauer aller Zeiten gilt, schuf das Skulpture-Ensemble zwischen 1937 und 1938, zu Ehren der Helden, die im Ersten Weltkrieg gestorben waren. Die Elemente des Ensembles haben eine besondere Symbolistik. Das Tor des Kusses ist ein Raum des Übergangs in eine andere Welt. Die Allee der Stühle markiert den Weg zum Tisch des Schweigens, der zum Gedenken der Verstorbenen anmutet. Die Endlose Säule ist ein wahres spirituelles Testament des gro‎ßen Künstlers. Der Vorsitzender des FIJET-Verbands, Tijani Haddad, erklärte exklusiv für RRI:



    Wir haben ein Kommitee zum Verleihen der Trophäe “Der Goldene Apfel”. Dieses Kommittee erhielt eine Liste mit Vorschlägen aus fünf Ländern. Dieses Jahr haben wir drei Reiseziele ausgewählt, und die Heimatstadt des Bildhauers Constantin Brancusi, Targu Jiu, hat die Zustimmung des Kommitees für die Auszeichnung mit dem Tourismus-Oscar“erhalten. Wir haben uns einen Dokumentarfilm angeschaut, wir haben auch die gesamte schriftliche Dokumentationn gelesen und wir waren der Meinung, dass diese Stadt es verdient, mit dem Goldenen Apfel ausgezeichnet zu werden.“



    Das von Constantin Brancusi in Targu Jiu geschaffene Ensemble ist ein echter Touristen-Magnet, ein magischer Raum der Geistigkeit, meinen die Lokalbehörden, und laden die Gäste ein, auch andere touristische Attraktionen in der Region zu besuchen: die Klöster Tismana, Polovragi und Lainici. Das Gebirge mit Gletscherseen, Höhlen und engen Klammen, die von den schnellen Flüssen durch das Gestein gemei‎ßelt wurden, sind geeignete Ziele für die Liebhaber des Abenteuertourismus.



    Seit 1971 wird der Goldene Apfel an touristisch wertvolle Ortschaften oder Regionen verliehen. Dieses Jahr erhielt Rumänien den Goldenen Apfel zum 5. Mal – somit befindet sich Rumänien, zusammen mit Belgien und Spanien, an erster Stelle im Top der preisgekrönten touristischen Ziele. In den vorigen Jahren wurden folgende Reiseziele oder Unternehmen Rumäniens mit dem Goldenen Apfel ausgezeichnet: die Region Marginimea Sibiului, eine traditionsreiche Gegend mit besonderem historischen und kulturellen Wert, das Biosphäre-Reservat Donaudelta, die Klöster mit Au‎ßenwandmalereien in der Bukowina und die Blue Air Fluggesellschaft, für ihre starke Entwicklung in Südosteuropa.