Tag: Solidarität

  • Rumänien unterstützt die Ukraine

    Rumänien unterstützt die Ukraine


    Nachdem Russland im Jahr 2014 die Halbinsel Krim illegal annektiert hatte, fiel es am 24. Februar 2022 in die Ukraine ein. Die westlichen Staaten reagierten auf den Angriffskrieg, indem sie zuerst die Grenzen für Millionen von Geflüchteten öffneten. Der zweite Schritt Europas bestand darin, die russische Aggression zu verurteilen und Hilfe in jeder denkbaren Form zu leisten. Die Europäische Gemeinschaft verhängte Sanktionen gegen Russland, um die russische Wirtschaft und damit auch die Kriegsmaschinerie und die Propaganda des Kremls zu schwächen. Europa und die NATO stellten sich hinter die Ukraine, die in diesem Jahr auch dank westlicher Unterstützung, auch militärischer Art, standhalten konnte. Die Vereinigten Staaten, Gro‎ßbritannien und die EU lieferten im vergangenen Jahr Ausrüstung und Munition im Wert von mehreren Milliarden Euro. Das Nordatlantische Bündnis aktivierte zum ersten Mal in seiner Geschichte Elemente der NATO-Reaktionskräfte und verlegte Truppen und Kampfausrüstung in verbündete Länder an der Ostflanke, darunter auch Rumänien.




    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis betonte am Mittwoch auf der au‎ßerordentlichen Sitzung des Bukarest 9-Formats in Warschau, dass die Einheit und Solidarität der Verbündeten für die Ukraine absolut notwendig ist und die Geheimwaffe“ der NATO-Länder darstellt. Er bekräftigte die multidimensionale Unterstützung für die Ukraine. Als EU- und NATO-Mitgliedsland mit der längsten Grenze zur Ukraine unterstützte Rumänien das Land und seine Bürgerinnen und Bürger mit aller Verantwortung. Seit Ausbruch des Krieges in dem Nachbarland leistete Rumänien humanitäre Hilfe, politische, diplomatische und wirtschaftliche Unterstützung. Es hat über 3,5 Millionen ukrainischen Geflüchteten Unterkunft und Hilfe gewährt und war an der Erleichterung des Transits von etwa 12 Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine zu den internationalen Märkten beteiligt. Die rumänische Regierung reagierte stets auf die Anfragen der ukrainischen Regierung und stellte u. a. Treibstoff, Medikamente, Lebensmittel und Krankenwagen zur Verfügung. Über das internationale humanitäre Drehkreuz in Suceava (Nordosten) an der Grenze zur Ukraine wurden mehr als 50 humanitäre Transporte aus Ländern wie Italien, Frankreich, Bulgarien, Österreich, Slowenien, Zypern, Griechenland, Deutschland oder der Republik Nordmazedonien abgewickelt. Im Juli 2022 startete die rumänische Regierung den nationalen Aktionsplan für die Integration der ukrainischen Geflüchteten in Rumänien. Auf diplomatischer Ebene verurteilte Bukarest den Angriffskrieg Moskaus gegen Kiew und trug zur internationalen Isolation Russlands bei, indem es die Resolutionen im Sicherheitsrat und in der UN-Generalversammlung unterstützte. Gleichzeitig hat sich der bilaterale Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Rumänien und der Ukraine weiter intensiviert.


  • Rumänien unterstützt die Ukraine

    Rumänien unterstützt die Ukraine


    Nachdem Russland im Jahr 2014 die Halbinsel Krim illegal annektiert hatte, fiel es am 24. Februar 2022 in die Ukraine ein. Die westlichen Staaten reagierten auf den Angriffskrieg, indem sie zuerst die Grenzen für Millionen von Geflüchteten öffneten. Der zweite Schritt Europas bestand darin, die russische Aggression zu verurteilen und Hilfe in jeder denkbaren Form zu leisten. Die Europäische Gemeinschaft verhängte Sanktionen gegen Russland, um die russische Wirtschaft und damit auch die Kriegsmaschinerie und die Propaganda des Kremls zu schwächen. Europa und die NATO stellten sich hinter die Ukraine, die in diesem Jahr auch dank westlicher Unterstützung, auch militärischer Art, standhalten konnte. Die Vereinigten Staaten, Gro‎ßbritannien und die EU lieferten im vergangenen Jahr Ausrüstung und Munition im Wert von mehreren Milliarden Euro. Das Nordatlantische Bündnis aktivierte zum ersten Mal in seiner Geschichte Elemente der NATO-Reaktionskräfte und verlegte Truppen und Kampfausrüstung in verbündete Länder an der Ostflanke, darunter auch Rumänien.




    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis betonte am Mittwoch auf der au‎ßerordentlichen Sitzung des Bukarest 9-Formats in Warschau, dass die Einheit und Solidarität der Verbündeten für die Ukraine absolut notwendig ist und die Geheimwaffe“ der NATO-Länder darstellt. Er bekräftigte die multidimensionale Unterstützung für die Ukraine. Als EU- und NATO-Mitgliedsland mit der längsten Grenze zur Ukraine unterstützte Rumänien das Land und seine Bürgerinnen und Bürger mit aller Verantwortung. Seit Ausbruch des Krieges in dem Nachbarland leistete Rumänien humanitäre Hilfe, politische, diplomatische und wirtschaftliche Unterstützung. Es hat über 3,5 Millionen ukrainischen Geflüchteten Unterkunft und Hilfe gewährt und war an der Erleichterung des Transits von etwa 12 Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine zu den internationalen Märkten beteiligt. Die rumänische Regierung reagierte stets auf die Anfragen der ukrainischen Regierung und stellte u. a. Treibstoff, Medikamente, Lebensmittel und Krankenwagen zur Verfügung. Über das internationale humanitäre Drehkreuz in Suceava (Nordosten) an der Grenze zur Ukraine wurden mehr als 50 humanitäre Transporte aus Ländern wie Italien, Frankreich, Bulgarien, Österreich, Slowenien, Zypern, Griechenland, Deutschland oder der Republik Nordmazedonien abgewickelt. Im Juli 2022 startete die rumänische Regierung den nationalen Aktionsplan für die Integration der ukrainischen Geflüchteten in Rumänien. Auf diplomatischer Ebene verurteilte Bukarest den Angriffskrieg Moskaus gegen Kiew und trug zur internationalen Isolation Russlands bei, indem es die Resolutionen im Sicherheitsrat und in der UN-Generalversammlung unterstützte. Gleichzeitig hat sich der bilaterale Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Rumänien und der Ukraine weiter intensiviert.


  • Nacht der Ideen: Was bedeutet „Nähe“ in Zeiten der Pandemie?

    Nacht der Ideen: Was bedeutet „Nähe“ in Zeiten der Pandemie?

    Die Nacht der Ideen“ ist eine internationale Veranstaltung, die vom Französischen Institut in Paris auf fünf Kontinenten organisiert wird. Die Events, die dieses Jahr um das Thema CLOSE/NAH“ veranstaltet wurden, fanden in Bukarest, Cluj (Klausenburg), Iaşi (Jassy) und Timişoara (Temeswar) online statt. Das diesjährige Thema stand im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und warf die Frage auf, wie sich unsere Vorstellung von Raum und Mobilität verändert hat und wie wir mit dem Thema Solidarität umgehen.



    Rumänien war auch Teil des internationalen Marathons, der am 28. Januar vom Französischen Institut in Paris in den sozialen Netzwerken übertragen wurde und in dem die Sondervorführung Nah — jenseits jedes Alters“ präsentiert wurde. Die rumänischen Freunde des Französischen Kulturinstituts, darunter Ileana Ţăroi, Journalistin und Koordinatorin der französischen Abteilung von Radio Rumänien International, haben dabei über ihre Auffassung des Begriffs Nähe“ und über die Herausforderungen des letzten Jahres gesprochen. Die Marketing und PR-Leiterin des Französischen Kulturinstituts in Temeswar, Teodora Achim, spricht über einige der Veranstaltungen, die in der Nacht der Ideen 2021 online stattfanden:



    Wir haben das Programm so gestaltet, dass es wie ein Marathon aussieht. In Temeswar haben wir uns mehr darauf konzentriert, was Gemeinschaft bedeutet, der Gemeinschaft nahe zu sein — deshalb sind wir zu Menschen und Orten gegangen, die es geschafft haben, Verbindungen zu schaffen und Leute um uns zu versammeln. Ein Beispiel in diesem Sinne ist die international bekannte Temeswarer Buchhandlung »La Două Bufniţe« (dt. »Zwei Eulen«), gegründet von Oana Doboşi und Raluca Selejan. Ein sehr lebendiger Ort in Temeswar ist auch »Scârţ«, das Museum des kommunistischen Konsumenten, gegründet von Christine Cizmaş und Ovidiu Mihăiţă, den Gründern des unabhängigen Theaters »Auăleu«. Wir wollten von ihnen erfahren, wie sie es geschafft haben, in dieser Zeit ihr Publikum nah zu halten. Wir machten uns auch auf den Weg zu einem neu geschaffenen Raum in Temeswar, dem unabhängigen FABER-Zentrum, das inmitten einer Pandemie eröffnet wurde und in der zweiten Hälfte des letzten Jahres ein Referenzort für die Kulturszene der Stadt war. Ich habe auch mit Dominic Fritz, dem Bürgermeister von Timişoara, gesprochen, weil wir es für wichtig hielten, ihn zu fragen, wie er es schafft, die Gemeinde in diesen schwierigen Zeiten, in denen wir leben, zusammenzuhalten. Ebenfalls in Temeswar habe ich ein Treffen mit der Soziologin Eva Illouz gehabt, einer Spezialistin für die Soziologie der Gefühle. Sie hat ein Buch darüber veröffentlicht, wie die kapitalistische Gesellschaft die Liebesbeziehungen beeinflusst, deshalb fanden wir es besonders interessant, ihre Ansichten darüber zu hören, wie sich unsere Beziehungen in Zeiten der Krise entwickeln und worauf wir zusteuern.“



    Während der Nacht der Ideen hat das Französische Institut in Cluj (Klausenburg) auf seiner Facebook-Seite das Publikum zu einer interessanten Live-Debatte eingeladen, die von Ioana Costaş, der Leiterin des Instituts, moderiert wurde. Thema der Gespräche war die Stadterneuerung durch Stra‎ßenkunst, mit Beispielen guter Praktiken aus Cluj und Nantes, Städte, die dieses Jahr 30 Jahre Partnerschaft feiern. Die Nacht der Ideen bedachte auch die jüngere Generation, es gab auch ein reichhaltiges Programm für Kinder, die an Storytelling-Workshops sowie Workshops zum kritischen Denken oder zur persönlichen Entwicklung teilnahmen.

  • Europatag und Königstag unter aktuellen Umständen nicht gefeiert

    Europatag und Königstag unter aktuellen Umständen nicht gefeiert

    Der 9.Mai wurde in diesem Jahr wegen der erheblichen Einschränkungen angesichts der Coronavirus-Pandemie nicht mit besonderen Zeremonien gefeiert. In diesem Jahr, in dem den 70. Jahrestag der Erklärung von Robert Schuman gefeiert wird, mit der die Grundlagen der Europäischen Union gelegt wurden, wurde der 9. Mai durch Botschaften geprägt, in denen zur Einheit und Solidarität in diesen schwierigen Zeiten aufgerufen wurde. Die Europäische Union muss gestärkt aus der COVID-19-Krise hervorgehen, haben die Staats- und Regierungschefs des Europäischen Parlaments, des Europäischen Rates und der Europäischen Kommission in einem gemeinsamen Brief erklärt. Laut europäischen Verantwortungsträgern wird Europa nach der Pandemie nicht mehr zu seinem früheren Zustand zurückkehren und das sollte es auch nicht.



    Nur ein starkes Europa wird in der Lage sein, das gemeinsame Erbe und die Wirtschaften der Mitgliedsstaaten zu schützen. Solidarität und Zusammenhalt sind der Schlüssel für die Zukunft des europäischen Projekts, die der Verbindung zu den Bedürfnissen und Erwartungen der Bürger zugrunde liegen, sagte der rumänische Präsident Klaus Iohannis in einer öffentlichen Botschaft anlässlich des Europatages. Präsident Iohannis wies darauf hin, dass wir die schwierigste Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs durchleben, die unsere Widerstandsfähigkeit, Einheit und Menschlichkeit auf die Probe stellt. Politische Führer in Bukarest und Abgeordnete des Europäischen Parlaments haben ähnliche Botschaften übermittelt. Der 10. Mai wurde in Rumänien von 1866 bis 1947 als Nationalfeiertag begangen. Der auch als Königstag bekannte Feiertag konnte aufgrund des Ausnahmezustands in diesem Jahr nicht gefeiert werden. An diesem Tag im Jahr 1866 betrat Prinz Carol I. Bukarest und begann seine 48-jährige Herrschaft. Ein Jahr später proklamierte der rumänische Senat die Unabhängigkeit des Landes vom Osmanischen Reich..



    Der 10. Mai ist auch ein Tag, an dem wichtige Ereignisse stattfanden, die zur Schaffung des modernen rumänischen Staates führten. In diesem Jahr sagte das rumänische Königshaus die diesem Tag gewidmeten Veranstaltungen wegen der COVID-19-Pandemie ab. Die Kustodin der Königskrone Margareta erklärte, die Königsfamilie sei allen dankbar, die das Königshaus, unsere gemeinsame Geschichte und unser Streben nach Freiheit, Fortschritt und Demokratie feiern. Prinzessin Margareta übermittelte allen Rumänen eine Botschaft der Hoffnung und des Vertrauens. Darüberhinaus haben mehrere Universitätsprofessoren aus Cluj (Klausenburg) die Behörden aufgefordert, den 10. Mai zum Nationalfeiertag Rumäniens zu erklären, nach dem Vorbild Polens, das zwei nationale Feiertage hat.

  • EU fordert zu mehr Solidarität auf

    EU fordert zu mehr Solidarität auf

    Einigkeit und gegenseitige Unterstützung sind zwei der Wege, um den Krieg gegen die durch das neue Coronavirus ausgelöste Krise zu gewinnen, die immer mehr Bereiche betrifft: Gesundheit, Wirtschaft, Bildung. Europa, das durch die Pandemie in Bedrängnis geraten ist, sucht nach Lösungen zur Überwindung dieser schwierigen Zeiten, in denen die Rettung von Leben eine Priorität im Kampf gegen das bösartige Virus geworden ist.



    Das am stärksten betroffene Land auf dem alten Kontinent ist Italien, das eine Rekordzahl von Infektionen und Todesfällen verzeichnet, obwohl die Einheimischen in der vierten Woche in ihrer eigenen Wohnung isoliert sind. Ein Beweis für die europäische Solidarität kommt auch aus Rumänien, das durch die Stimme von Präsident Klaus Iohannis angekündigt hat, dass es ein Team von 11 Ärzten und 6 Krankenschwestern auf die Halbinsel im Raum Mailand entsenden wird.



    Tatsächlich hat die Europäische Kommission erneut zur Solidarität angesichts der durch das neue Coronavirus ausgelösten Krise aufgerufen. Die Präsidentin der europäischen Anstalt, Ursula von der Leyen, erwähnte in einem exklusiv für Radio Rumänien gewährten Interview, dass die Gemeinschaftsexekutive eine Reihe von Ma‎ßnahmen ergriffen hat, darunter die Beschleunigung der Produktion von medizinischen Geräten und die finanzielle Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen. Gleichzeitig würdigte die europäische Beamte den Beitrag Rumäniens für das medizinische Personal in den Krankenhäusern in Mailand:



    In der Tat handelt es sich um eine beispiellose Krise, die alle Länder der Europäischen Union, insbesondere aber Spanien und Italien, getroffen hat. Wir stehen diesen Ländern beiseite und unterstützen sie mit allem, was wir können. Ich bin sehr erfreut, dass Rumänien 11 Ärzte und 6 Krankenschwestern nach Italien entsandt hat. Dies zeigt die europäische Solidarität. In diesem Zusammenhang haben wir die Katastrophenschutzma‎ßnahme rescEU eingeleitet, die die Schaffung eines Vorrats an lebenswichtiger Ausrüstung ermöglichen wird.



    Ursula von der Leyen sagte, dass medizinische Ausrüstung mit europäischen Geldern gekauft wird und diese soll in die Länder mit dem grö‎ßten Bedarf geschickt werden:



    Ich bin froh und dankbar, dass Rumänien sich freiwillig bereit erklärt hat, als erstes Land im Namen der EU, Beatmungsgeräte zu kaufen und zu lagern. Es hat bereits 150 Beatmungsgeräte bestellt, und sobald sie in Rumänien ankommen, werden wir in der Lage sein, sie schnell in die Länder zu schicken, die sie brauchen, einschlie‎ßlich in Spanien und Italien“ – sagte die europäische Beamte.



    Wirtschaftlich gesehen ist die Priorität der Europäischen Kommission die Rettung der Arbeitsplätze der Menschen, fügte Ursula von der Leyen hinzu, die ein Programm ankündigte, das 100 Milliarden Euro bereitstellen wird, um den Mitgliedsstaaten des EU-Blocks zu helfen, die Angestellten zu bezahlen, auch wenn sie nur ein paar Stunden arbeiten.



    Die europäische Beamte erwähnte auch die Bedeutung der Strukturfonds, die eine Quelle von Arbeitsplätzen darstellen, und erklärte, dass sie vorgeschlagen hat, diese völlig flexibel zu gestalten.

  • Nachrichten 24.11.2017

    Nachrichten 24.11.2017

    Präsident Klaus Iohannis hat in Brüssel für mehr Unterstützung seitens der EU für die Östliche Partnerschaft plädiert. Die Staatengemeinschaft müsse die Modernisierungs- und Reformanstrengungen der sechs Mitgliedsstaaten der Östlichen Partnerschaft konsequent unterstützen, so Iohannis. Der Staatschef ermutigte die Fortsetzung einer soliden Politik der EU in ihrer östlichen Nachbarschaft. Die Region müsse durch unumkehrbare Fortschritte zum berechenbaren, stabilen und wohlhabenden Lebensraum werden, der sich europäischen Werten und Prinzipien verschreibt. Beim fünften Gipfel der Östlichen Partnerschaft waren 20 Ziele vereinbart worden, gemäß einem Fahrplan bis 2020. Die 2009 ins Leben gerufene Partnerschaft soll die politische Assoziierung und wirtschaftliche Integration zwischen der EU und sechs Partnerstaaten in Osteuropa fördern. Die Mitgliedsstaaten sind Armenien, Aserbaidschan, Weißrussland, Georgien, die Moldau und die Ukraine.



    Präsident Klaus Iohannis ist am Freitag in Brüssel mit seinem ukrainischen Gegenüber Petro Poroschenko zusammengekommen. Das Treffen fand zum Auftakt des Gipfels der Östlichen Partnerschaft statt. Schwerpunkt der Gespräche bildete das umstrittene Bildungsgesetz, das vor zwei Monaten vom ukrainischen Parlament verabschiedet worden war. Wie Präsident Iohannis mitteilte, würde Poroschenko auf die Vorschläge der Venedig- Kommission in Bezug auf das ukrainische Bildungsgesetz eingehen. Die Änderungen hinsichtlich des Unterrichts in der Sprache der rumänischen Minderheit sollen demnach mit den Vertretern der rumänischen Minderheit und den zuständigen Amsträgern besprochen werden, bevor sie ins Gesetz aufgenommen werden, fügte Iohannis hinzu. Zum Auftakt des Gipfels diskutierte Präsident Iohannis zudem mit dem moldauischen Premier Pavel Filip. Dabei bekräftigte der rumänische Staatschef, dass Bukarest nach wie vor die Annäherung Chisinaus an die Europäische Union befürworte.



    Rumäniens Außenministerium hat den blutigen Anschlag im Norden der Halbinsel Sinai vom Freitag auf das Schärfste verurteilt. In einer Mitteilung bekundete das Amt die Solidarität mit dem ägyptischen Volk und den Behörden in Kairo. Auch zeigte sich Bukarest bereit, den Kampf gegen jegliche Form von Terorrismus zu unterstützen. Bei einem der schwersten Anschläge der vergangenen Jahre in Ägypten sind mindestens 235 Menschen getötet worden. Etwa 109 weitere Menschen seien bei dem Angriff auf eine Moschee im Norden der Sinai-Halbinsel verletzt worden. Wie es aus Sicherheitskreisen hieß, legten Angreifer zunächst mehrere Sprengsätze rund um die Al-Rawdah-Moschee rund 40 Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Al-Arisch und zündeten sie, als die Gläubigen nach dem Freitagsgebet herauskamen. Anschließend hätten sie auf Flüchtende geschossen, hieß es weiter.



    Über 150 Veranstaltungen haben am Freitag auf der Internationalen Buchmesse Gaudeamus in Bukarest stattgefunden. Auf der von Radio Rumänien organisierten Buchmesse gilt die Europäische Union, durch ihre Bukarester Vertretung, als Ehrengast. Ehrenpräsident ist Matei Vişniec. Der Dramatiker und Journalist beteiligte sich am Freitag an der Debatte Ein Europa des Theaters und der Schriftssteller – Austausch von europäischen Kulturwerten als Grundlage Europas. Am Freitag waren die Messebesucher zum Stand des Verlags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Radio Rumänien eingeladen, um die neuesten beim Verlag Casa Radio erschienenen Titel zu entdecken. Die Messe bleibt bis am Sonntag geöffnet.

  • Bleibt die Europäische Union noch einheitlich und stark?

    Bleibt die Europäische Union noch einheitlich und stark?

    Die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsländer sind am Samstag bei einem Jubiläumsgipfel am Samstag in Rom zusammengekommen, um die Gründung des Staatenbunds zu feiern und einen Fahrplan für die Herausforderungen der Zukunft zu erstellen. Am Freitag hatte Papst Franziskus den 27 Staats- und Regierungschefs ins Gewissen geredet und sie zu Solidarität und Zusammenhalt aufgerufen. Bei einer Audienz im Vatikan sagte er, Solidarität sei das wirksamste Heilmittel gegen die modernen Formen des Populismus. Beim Sondergipfel zum 60. Jubiläum der Römischen Verträge verabschiedeten die Teilnehmer erneut eine Erklärung von Rom. Damit bekräftigen die EU-Staaten ihr Engagement für ein starkes Europa, das den neuen Herausforderungen gewachsen ist. Europa ist unsere gemeinsame Zukunft, heißt es in dem Text. Laut Politkommentatoren war die neue Erklärung von Rom ein Appell zur Einheit und Solidarität, damit alle EU-Bürger so schnell wie möglich positive Änderungen erleben und wieder Vertrauen an die Zukunft der Europäischen Union bekommen. In dem trüben Kontext, der durch den Brexit und infolge der schwachen Leistungen der EU-Einrichtungen und der EU–Politiker, die Migration, den Terrorismus und das Entwicklungsgefälle innerhalb der Europäischen Union zu managen, brauchte man die Bestätigung des Engagements für die Zukunft Europas.



    Der Gastgeber des Gipfels, Italiens Regierungschef Paolo Gentiloni, würdigte 60 Jahre Frieden in Europa. Daran müsse zu Ehren des Mutes der Gründungsväter angeknüpft werden. Nach den jüngsten Krisen müsse Europa neu beginnen und wir haben die Stärke dafür, sagte er. Die Erklärung sei ein Schritt vorwärts für die Europäische Union und die Grundlage für weitere Reformen; dadurch wurden die gemeinsamen Werte und Zielsetzungen, der Zusammenhalt der EU-Mitgliedsstaaten und eine zukünftig stärkere Kooperation bestätigt, so Paolo Gentiloni.



    Das seit einiger Zeit immer wieder verwendete Syntagma “Europa der zwei Geschwindigkeiten ist aus dem Erklärungstext gestrichen worden. In der Erklärung von Rom steht nun (wir zitieren): Zusammenhalt gibt uns die beste Chance, auf diese Dynamik Einfluss zu nehmen und unsere gemeinsamen Interessen und Werte zu verteidigen. Wir werden gemeinsam – wenn nötig mit unterschiedlicher Gangart und Intensität – handeln, während wir uns in dieselbe Richtung bewegen, so wie wir es schon in der Vergangenheit getan haben; dies wird im Einklang mit den Verträgen geschehen und die Tür wird allen offen stehen, die sich später anschließen möchten. Unsere Union ist ungeteilt und unteilbar. (Zitatende)



    Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis sagte in diesem Zusammenhang:



    “Wenn wir ein Europa der zwei Geschwindigkeiten akzeptiert hätten, so wären die osteuropäischen Länder früher oder später in die zweite Geschwindigkeit gerückt, und die tiefen Befürchtungen der Osteuropäer, zurückgelassen zu werden, wären dadurch wieder ans Licht gekommen. Die Europäische Union darf nicht einen Zustand erreichen, in dem die Europäer, anstatt mit Optimismus und voller Vertrauen an ihr gemeinsames Projekt zu glauben, sich vor dem europäischen Projekt fürchten könnten.



    Bei einem Treffen an der Accademia di Romania in Rom sprach Präsident Iohannis über den Sondergipfel zum 60. Jubiläum der Römischen Verträge. Dabei sagte Iohannis, dass die Europäische Union vereint und stark bleiben müsse, und auch anderer Staaten ermöglichen sollte, sich den Prinzipien dieser Gemeinschaft anzuschließen. Das europäishe Projekt könnte wieder glaubwürdig werden, aber nur als Ganzes, nicht in Gruppen, nicht in kleineren oder konzentrischen Kreisen, so der rumänische Staatschef. Rumänien setzt sich dafür ein, dass die Europäische Union solidarisch und widerstandsfähig bleibt. Klaus Iohannis:



    “Ich glaube, dass wir besser und öfter darüber sprechen sollten, was die Europäische Union für die Menschen bedeutet. Die Vorteile der europäischen Staatengemeinschaft werden oft ignoriert, weil sie selbstverständlich sind, und daher sollten wir die Vorteile der Zugehörigkeit zur großen europäischen Familie wieder in den Vordergrund bringen.



    Nach dem Sondergipfel in Rom gab der rumänische Staatspräsident bekannt, er werde die rumänischen Politiker zu Gesprächen über die Zukunft Europas einladen.

  • Nachrichten 24.03.2017

    Nachrichten 24.03.2017

    Rumäniens Präsident Klaus Iohannis ist zum Gipfel der Europäischen Rat nach Rom gereist. Das Treffen am Samstag wird die Gelegenheit bieten, Überlegungen über den Zustand der Europäischen Union und die Zukunft des Integrationsprozesses anzustellen. Die Staats- und Regierungschefs werden voraussichtlich eine Erklärung mit einer gemeinsamen Vision für die kommenden Jahre annehmen. Laut einer Mitteilung aus dem Präsidialamt wird Rumänien in Rom für eine stärkere, konsolidierte Union plädieren. Anfang März hatte Bukarest in einem Schreiben an die Mitgliedsstaaten seinen Standpunkt mitgeteilt. Es müsse “klar sein, dass es keine Alternative zur europäischen Lösung gibt, eine Lösung, die die Stabilität unserer Volkswirtschaften und Gesellschaften sowie den Wohlstand unserer Bürger in den Mittelpunkt der Aktionen der EU rückt”, hei‎ßt es in dem Dokument aus Bukarest. Auf dem Terminkalender des rumänischen Präsidenten stand am Freitag ein Besuch im Vatikan, wo er gemeinsam mit den anderen europäischen Staats- und Regierungschefs in einer Audienz vom Papst Franziskus empfangen wurde. Papst Franziskus hat die Europäer dazu aufgerufen, dem europäischen Projekt mehr Schwung zu verleihen. “Das erste Element europäischer Lebenskraft ist die Solidarität”, sagte er bei einer Audienz für die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitglieder ohne Gro‎ßbritannien im Vatikan. Die Politiker feiern dort an diesem Wochenende den 60. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge, die den Grundstein für die europäische Einigung legten.



    Zum Gedenken an die Londoner Terroropfer haben sich einen Tag nach dem Anschlag Hunderte Menschen im Zentrum der britischen Hauptstadt versammelt. Auf dem schwer bewachten Trafalgar Square im Herzen von London zündeten die Teilnehmer einer Trauerkundgebung Kerzen an und legten Blumen nieder. Auf Schildern waren Botschaften wie “Hass wird uns nicht spalten” oder “Wir haben keine Angst” zu lesen. Bürgermeister Sadiq Khan sagte, die Londoner würden sich “niemals vom Terrorismus einschüchtern” lassen. Bei dem Anschlag nahe dem britischen Parlament gab es mindestens 50 Verletzte. Von ihnen wurden 31 im Krankenhaus behandelt, darunter zahlreiche ausländische Touristen. Zu den Verletzten gehört auch ein rumänisches Paar. Der Mann hat inzwischen das Krankenhaus verlassen; seine Lebensgefährtin, die in die Themse gesprungen war, als der Attentäter mit seinem Auto in die Passantengruppe raste, befindet sich immer noch im kritischen Zustand. Der Attentäter wurde von der Polizei erschossen. Der 52-jährige Khalid Masood war der Polizei wegen diverser Vergehen bekannt, er galt aber nicht als Gefährder. Der sogenannte “Islamische Staat” bekannte sich in einer Botschaft seines Sprachrohrs Amaq zu der Tat. Die Polizei nahm am Donnerstag in verschiedenen Städten des Landes drei Frauen und fünf Männer fest. Sie werden verdächtigt, Terroranschläge vorbereitet zu haben. Der britische Thronfolger Prinz Charles besuchte am Freitag Opfer des Anschlags im Krankenhaus. Am Freitag hielten christliche, jüdische und muslimische Geistliche eine gemeinsame Gedenkveranstaltung in der Nähe des Anschlagsortes ab. Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat in einem Telefonat mit der britischen Premierministerin Theresa May den Terroranschlag vor dem Londoner Parlament scharf verurteilt. Der rumänische Staatschef erklärte sich solidarisch mit dem britischen Volk. Ministerpräsident Sorin Grindeanu sagte, die rumänische Regierung bleibe in Kontakt mit der rumänischen Botschaft in London, um den Gesundheitszustand der zwei verletzten Rumänen zu verfolgen. In einer Twitter-Nachricht bedankte sich der Botschafter Gro‎ßbritanniens in Bukarest, Paul Brummel, für die positive Reaktion Rumäniens.



    Die französische Fregatte La Fayette“ ist am Freitag in den Schwarzmeerhafen Constanta (Im Südosten Rumäniens) angekommen, um zusammen mit ähnlichen rumänischen Schiffen an militärischen Übungen im Schwarzen Meer teilzunehmen. Die französischen und die rumänischen Matrosen werden die NATO-Standardprozeduren trainieren, die die Freiheit des Schiffsverkehrs sichern. Am Montag wird die französische Fregatte an einer Übung teilnehmen, die die Interoperabilität mit der rumänischen Marine verstärken sollte. Auf dem Programm stehen unter anderen Kampfübungen und Schie‎ßübungen. Die Fregatte La Fayette“ ist seit 1996 im Dienst und ist mit Seezielflugkörpern und Luftverteidigungskapazitäten ausgerüstet. Am Bord befindet sich auch ein Panther-Hubschrauber.



    In der Nacht zum Sonntag werden auch in Rumänien die Uhren auf Sommerzeit umgestellt; folglich dauert der letzte Sonntag im März nur 23 Stunden. Die Uhren werden Sonntag, in der Früh, um 3 Uhr, um eine Stunde vorgestellt. Die Differenz zwischen der rumänischen Uhrzeit und der UTC beträgt ab Sonntag demnach drei Stunden. Die Tradition der Uhrenumstellung am letzten Märzsonntag bzw. am letzten Oktobersonntag geht in Rumänien auf 1979 zurück. Wie überall sehen die Menschen auch in Rumänien der Sommerzeit mit gemischten Gefühlen entgegen – am Abend ist es für längere Zeit hell, Frühaufsteher müssen dafür länger auf das Tageslicht warten.

  • Simon Suitner aus Österreich lebt in Bukarest Solidarität vor

    Simon Suitner aus Österreich lebt in Bukarest Solidarität vor

    Das Geschäft ist Teil des gemeinnützigen Vereins SOMARO, der Lebensmittel, Kleidungsstücke, Schuhwerk oder Haushaltsgegenstände von verschiedenen Firmen kauft und sie dann zu signifikant niedrigeren Preisen an bedürftige Personen abgibt. Das einzige Problem der Produkte ist, dass sie wegen einer beschädigten Verpackung im sozusagen normalen Handel nicht weiter verkauft werden können. Die Lebensmittel werden ihrerseits kurz vor dem Verfallsdatum auf der Packung verkauft. Für die ärmeren Menschen sind sie aber eine wichtige Hilfe. Und irgendwie ahnte Simon Suitner, der seit 2009 hier lebt, dass es viele solche Menschen gab. Er ist nicht der typische Expat. Als sozial engagierter Mensch hat er einen aufmerksamen und geübten Blick für die rumänische Gesellschaft. Ihm fallen bestimmte Dinge auf, und nicht immer sind es die schönen Dinge, die in Reiseprospekten stehen. Und genau diese Situation trägt auch dazu bei, dass Simon Suitner Rumänien nicht verlassen will er hat sich hier eingelebt und will seinen Mitbürgern helfen.



    In der unten stehenden Audiodatei erzählt Simon Suitner, wie er zum ersten Mal nach Rumänien kam, wie er sich an die hiesigen Realitäten anpasste und woraus seine gemeinnützigen Aktivitäten bestehen.





  • Nach den Anschlägen in Belgien: Rumänien zeigt sich solidarisch

    Nach den Anschlägen in Belgien: Rumänien zeigt sich solidarisch

    Sharm el-Sheikh, Beirut, Paris, Bamako, San Bernardino, Ankara — innerhalb von weniger als einem halben Jahr schlugen die Dschihadisten auf vier Kontinenten zu, wo ihre Anschläge Hunderte von Opfern zur Folge hatten. Am Dienstag wurde auch Brüssel in Blut getränkt, die Verwaltungshauptstadt der EU und die Stadt mit dem NATO-Sitz. Bereits im November war in der belgischen Hauptstadt der höchste Alarmzustand ausgerufen worden, weil die Verantwortlichen ähnliche Anschläge befürchtet hatten. Die Armee rückte mit Panzerfahrzeugen vor und es wurden Stimmen laut, wonach es nur eine Frage der Zeit wäre, bis die Extremisten auch in Brüssel tätig würden.



    Zu dem Zeitpunkt übten mehrere Medien aus den Nachbarländern Kritik an den belgischen Behörden. Ihnen wurde vorgeworfen, im inzwischen berühmt-berüchtigten Brüsseler Viertel Molenbeek die Entstehung einer Hochburg der Dschihadisten zugelassen zu haben. Die entrückten Extremisten, die ihre tödlichen Ausbrüche religiös motivieren, hatten sich bereits inmitten des Kontinents bemerkbar gemacht. Experten warnten vor der Gefahr eines islamischen Frühlings” in Westeuropa. Die westliche Welt sei verwundbarer denn je, hie‎ß es.



    Das Blutbad vom Dienstag scheint diese Prognosen auf tragische Art und Weise zu bestätigen. Die zivilisierte Welt sieht sich einmal mehr gezwungen, ein derartiges Ereignis mit Schmerz, Schockstarre und Bestürzung wahrzunehmen. Auch in Rumänien, das mit Belgien im Rahmen von NATO, EU und der frankophonen Welt verbündet ist, herrschen ähnliche Gefühle. In Brüssel und Umgebung leben gut 30.000 rumänische Staatsbürger — mindestens vier davon sind infolge der Bombenanschläge am Flughafen und in der U-Bahn-Station verletzt worden. Der Terrorismus könne mit Friedensbestrebungen und Solidarität bekämpft werden, sagte Rumäniens Präsident, Klaus Iohannis, während seines Türkei-Besuchs.



    Derartigen Anschlägen müssen wir uns mit unseren Friedensbestrebungen, mit der erwünschten Zusammenarbeit und der Solidarität entgegen stellen, mit denen wir die Probleme in unserer Region lösen, in der Rumänen und Türken leben.



    Ein Krisenstab des rumänischen Au‎ßenministeriums steht in ständigem Kontakt mit den Behörden in der belgischen Hauptstadt. Ein Konsularteam ist zur Unterstützung der rumänischen Botschaft nach Brüssel aufgebrochen. Au‎ßenminister Lazăr Comănescu sagte Belgien Hilfe aus Rumänien zu und beharrte auf dem Grundsatz der Solidarität in der EU. Die Gendarmerie in Bukarest stellte zusätliche Aufgebote an den Flughäfen und den ausländischen Botschaften auf, auch wenn die Terror-Warnstufe nicht erhöht wurde.



    Nachrichtendienst-Chef Eduard Hellvig erklärte im Rahmen einer Pressekonferenz, dass es keine Hinweise auf eine konkrete Verbindung zwischen den Anschlägen in Brüssel und einer möglichen Gefahr für die Landessicherheit gebe. Dennoch sei die Entwicklung in Belgien zweifelsohne eine globale Bedrohung, die die rumänische Bevölkerung nicht unberührt lassen könne, so Hellvig. Auf die derzeit komplexe Lage verwies auch der Vorsitzende des Parlamentarischen Gremiums für die Kontrolle des Nachrichtendienstes, Georgian Pop.



    Leider sind wir wie in einem komplexen Schraubstock gefangen. Im Westen Rumäniens, in Brüssel, aber auch in Paris, und im Osten, in Ankara und Istanbul hat es solche Ereignisse gegeben, die nicht vereinzelt sind. Es waren geplante Anschläge, die nacheinander verübt wurden. Derzeit ist es uns in Rumänien gelungen, vor allem dank dem Nachrichtendienst und der Anti-Terror-Prävention, die blaue Warnstufe beizubehalten, die lediglich zu Vorsicht rät. Die Aufrechterhaltung dieser Warnstufe setzt sehr viel Präventionsarbeit voraus.



    Der aktuelle Ministerpräsident Dacian Cioloș war selbst jahrelang als EU-Landwirtschaftskommissar und Berater des Kommissionspräsidenten in Brüssel zu Hause. Auch er drückte den Angehörigen der Opfer der Anschläge sein tiefstes Beileid aus und sicherte den belgischen Behörden die volle Unterstützung der rumänischen Regierung zu.

  • Rumänischer Senat: Ex-Präsident Constantinescu fordert strengere Gesetze

    Rumänischer Senat: Ex-Präsident Constantinescu fordert strengere Gesetze

    Der rumänische Senatsvorsitzende Călin Popescu Tăriceanu hat am Mittwoch eine feierliche Tagung des Senats zum Nationalfeiertag einberufen. Am 1. Dezember wurde das 97. Jubiläum der Vereinigung aller Rumänen in einem einzigen Nationalstaat gefeiert. An der Sitzung der Senatoren nahmen der ehemalige Staatschef Emil Constantinescu, der Premier Dacian Cioloş und Mitglieder seines Technokraten-Kabinetts, die Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes und des Rechnungshofes, Kriegsveteranen und ausländische Diplomaten teil. Der Staatschef Klaus Iohannis sowie die ehemaligen Präsidenten Ion Iliescu und Traian Băsescu haben die Einladung nicht angenommen. Călin Popescu Tăriceanu: “Eine feierliche Tagung zum Nationalfeiertag wäre nicht nur angemessen, sondern auch erforderlich. Aus diesem Grund habe ich jetzt diese Tagung einberufen. Ich werde den Ständigen Büros der beiden Kammern des Parlaments vorschlagen, jedes Jahr aus diesem Anlass eine feierliche Tagung des gemeinsamen Plenums zu organisieren.



    Der ehemalige Präsident Emil Constantinescu machte in seiner Ansprache darauf aufmerksam, dass das Land derzeit in einer tiefen moralischen Krise stecke und das Parlament spiele eine ausschlaggebende Rolle dabei, einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Emil Constantinescu dazu: Die natürlichen Ressourcen unseres Landes wurden ausgeraubt und das steht, meiner Ansicht nach, im engen Verhältnis mit der Rechtsunsicherheit und mit der Nachlässigkeit in der Beziehung zwischen dem Parlament, der öffentlichen Verwaltung und der Justiz. Deswegen brauchen wir jetzt mehr als je zuvor eine Novellierung der Gesetzgebung. Wir müssen deutliche Gesetze verabschieden, die drastiche Sanktionen vorsehen und das Parlament muss für die strenge Kontrolle der Anwendung von Gesetzen verantwortlich sein. “



    Auch der Premier Dacian Cioloş betonte in seiner Ansprache, dass Rumänien mit Hilfe der politischen Parteien und der wichtigen Institutionen ein Landesprojekt durchführen müsse. Im Hinblick auf die unsichere Situation der Welt, muss das rumänische Volk vereint bleiben, sagte Cioloş: “Die ganze Welt wird von Gewalt und Konflikten erschüttert und es herrscht Unsicherheit. Daher müssen alle Rumänen jetzt, mehr als je zuvor, vereint bleiben. Wir müssen aktive Solidarität uns, unseren Mitmenschen, unseren Partnern in Europa und in der NATO, unseren Brüdern in der Republik Moldau gegenüber zeigen. Jetzt, 97 Jahre nach der Vereinigung aller Rumänen am ersten Dezember 1918 bin ich fest überzeugt, dass wir es genau wie damals, nur zusammen schaffen können.“ Im mittelrumänischen Alba Iulia (Karlsburg) fand am 1. Dezember der Kongress der Rumänischen Geistlichkeit statt. Über 200 Teilnehmer aus 35 Ländern verabschiedeten zum Abschluss des 19. Kongresses ein Programm zur Vorbereitung der Rumänen von überall auf die Jahrhundertfeier der Großen Vereinigung, die 2018 stattfinden wird.









  • Nachrichten 29.08.2015

    Nachrichten 29.08.2015

    KIEW: Eine Delegation der Senatskommission für die Rumänen in der ganzen Welt unternimmt einen Arbeitsbesuch in den ukrainischen Herza Rajon, Storoschynez Rajon und in der Oblast Czernowitz. Die Delegation wird mehreren Schulen in den von Rumänen bewohnten Regionen Bücher und Computer schenken, anlä‎ßlich des Tages der Rumänischen Sprache, der am 31. August auch von den rumänischen Gemeinden in der Ukraine gefeiert wird. Die rumänischen Senatoren werden auch mit Vertretern der ukrainischen Regierung und mit ukrainischen Parlamentsmitgliedern über die Rechte der rumänischen Minderheit in der Ukraine diskutieren. Der Kommissionsleiter, Senator Marcel Bujor, sprach in einer Erklärung für Radio Rumänien International über den begrenzten Zugang der in der Ukraine lebenden Rumänen zu Unterricht und Presse in ihrer Muttersprache, über die Schwierigkeiten beim Bewahren der Religionsidentität, über das Fehlen einer Vertretung der Rumänen im ukrainischen Parlament und über das Verweigern der doppelten Staatsbürgerschaft durch die ukrainische Regierung.



    BUKAREST: Die ungarische Polizei hat am Samstag ein in Bulgarien zugelassenes Auto und einen Kleintransporter mit 10 Syrern und 11 Afghnanen angehalten. Infolge der Ermittlungen wurden Strafverfahren wegen Menschenhandel gegen vier rumänische Staatsangehörige eingeleitet; diese müssen vor Gericht erscheinen. Am Freitag hatte das Bukarester Au‎ßenministerium bekanntgegeben, dass die ungarischen Behörden derzeit gegen einen 18-köpfigen Menschenhändler-Ring aus Rumänien ermitteln. Die Verdächtigen wurden festgenommen; sie sollen an vier verschieden Fällen von Menschenhandel beteiligt sein.



    XXX – Nach der Flüchtlingstragödie in Österreich und neuerlichen Bootsunglücken auf dem Mittelmeer hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon mehr Unterstützung für Flüchtlinge gefordert. Die betroffenen Staaten müssten “sichere und legale Wege” der Einwanderung ermöglichen. Ban erklärte in New York, er rufe alle von der Flüchtlingskrise betroffenen Regierungen dazu auf, “mit Menschlichkeit, Mitgefühl und im Einklang mit ihren internationalen Verpflichtungen” zu handeln. Er sei “entsetzt und tieftraurig” über den Tod dutzender Flüchtlinge im Mittelmeer und den Fund von 71 toten Flüchtlingen in einem Kühl-Lastwagen in Österreich. Ban kündigte für den 30. September ein Sondertreffen zum Thema Flüchtlinge während der jährlichen Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York an. Bei der Flüchtlingskrise handele sich um eine “menschliche Tragödie”, die eine entschlossene gemeinsame Antwort der Politik verlange. “Es ist eine Krise der Solidarität, nicht eine Krise der Zahlen”, betonte der UN-Generalsekretär. (AFP)



    ATHEN: Die Neuwahl in Griechenland wird am 20. September stattfinden. Präsident Prokopis Pavlopoulos unterzeichnete ein entsprechendes Dekret, wie die amtliche Nachrichtenagentur ANA meldete. Die linke Syriza-Partei von Ministerpräsident Alexis Tsipras, der mit seinem Rücktritt in der vergangenen Woche die Neuwahl auslöste, liegt neuesten Umfragen zufolge in der Wählergunst vorn. Mit dem Dekret von Präsident Pavlopoulos wurde das Parlament nun formal aufgelöst, die neu gewählten Volksvertreter sollen am 1. Oktober zusammenkommen. Die Übergangsregierung, die die Neuwahl am 20. September organisieren soll, wird von der Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, Vassiliki Thanou, geführt. Sie will sich auch des Flüchtlingsthemas annehmen. (AFP)



    BUKAREST: Das Rumänische Jugendorchester geleitet von Maestro Kristjan Järvi wird am Sonntagabend in der rumänischen Hauptstadt die 22. Auflage des Internationalen Musikfestivals George Enescu” eröffnen. Auf dem Programm stehen George Enescus Erste Rumänische Rhapsodie, Jean Sibelius’ Violinkonzert mit Sarah Chang und Carl Orffs Carmina Burana” mit den Solisten Jennifer O’Loughlin, Max Emanuel Cencic und Levente Molnar. Etwa 2.500 ausländische und 500 rumänische Musiker werden an der diesjährigen Festivalauflage teilnehmen. Dazu gehören San Francisco Symphony, Israel Philharmonic, geleitet von Maestro Zubin Mehta, die Wiener Philharmoniker, das Orchester der Münchner Oper, die Staatskapelle Dresden, London Symphony Orchestra, das Symphonieorchester aus Sankt Petersburg, das Philharmonie-Orchester aus Monte Carlo, das Concertgebouw-Orchester Amsterdam. Das 22. internationale Musikfestival George Enescu findet zwischen dem 30. August und dem 20. September statt — auf dem Programm stehen 58 Konzerte in mehreren Sälen und zahlreiche Freilichtveranstaltungen. Werke bildender Künstler werden im Rahmen von Bucureştiul Creativ“(Kreatives Bukarest) zur Schau gestellt. Auf dem Boulevard der Künste werden Dokus über das Festival projiziert und zwei Ausstellungen über das Leben von George Enescu und über die Geschichte des Festivals organisiert. Die grö‎ßte internationale Kulturveranstaltung in Rumänien steht unter der Schirmherrschaft ihres künstlerischen Direktors, Ioan Holender, der bekannt gegeben hat, dass dieses die letzte Ausgabe ist, die er betreut. Erwartet werden ungefähr 20.000 Gäste aus dem Ausland, die speziell für das kulturelle Ereignis nach Rumänien reisen. Der Rumänische Rundfunk sendet live 36 Konzerte. Das Rumänische Fernsehen (TVR) bietet die Internetseite http://enescu.tvr.ro/ an, die als Videoplattform für die Livesendung der Konzerte und als Informationsquelle für das Festival fungiert. Die Zeitung Adevărul“ veröffentlicht auch in diesem Jahr die Beilage des Festivals, 16 Ausgaben werden in den drei Wochen des Festivals erscheinen.

  • Rumänien verurteilt den Anschlag auf das Satireblatt „Charlie Hebdo“

    Rumänien verurteilt den Anschlag auf das Satireblatt „Charlie Hebdo“

    Der blutige Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo“ in Paris sorgt weltweit für Entsetzen. Rumänien schlie‎ßt sich den Staaten an, die den Terrorangriff scharf verurteilen. Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat wie zahlreiche Facebook-Nutzer sein Profilbild gegen den schlichten Schriftzug auf schwarzem Hintergrund mit den Worten Je suis Charlie“ (Ich bin Charlie“) ausgetauscht. Sowohl der rumänische Staatschef als auch der Ministerpräsident Victor Ponta haben eine Botschaft an ihre französischen Gegenüber ausgerichtet.



    Ich sichere allen Partnern Rumäniens die volle Unterstützung unseres Landes im Kampf gegen Terrorismus und jede Art von Extremismus zu“, hat Präsident Iohannis erklärt. Die internationale Gemeinschaft müsse eine feste Stellung gegenüber jedem Versuch der Terrororganisationen beziehen, den Rechtsstaat zu zerstören, die Rechte und die Freiheit der Bürger zu verletzen. Wir Rumänen sind solidarisch mit Frankreich und verurteilen entschieden den brutalen Angriff auf Grundwerte wie die Redefreiheit“, sagte Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta.



    Au‎ßenminister Bogdan Aurescu erklärte seinerseits: Es handelt sich um einen extrem schwerwiegenden Angriff auf die Pressefreiheit, auf Vertreter der Presse und letztendlich auf die Demokratie und einen ihrer Grundwerte, die Freiheit. Die französische Botschaft in Bukarest hat die Flagge auf Halbmast gesetzt. Die Bukarester gedenken der Opfer des Attentats und zeigen Solidarität vor der französischen Botschaft, legen Blumen nieder und stellen Kerzen auf. Der französische Botschafter in Bukarest François Saint-Paul dankte dem rumänischen Volk und den Bukarester Behörden für die Solidarität und Unterstützung.



    Der Terroranschlag in der französischen Hauptstadt löste weltweit Betroffenheit, Fassungslosigkeit und Wut aus. Der berühmte Schriftsteller Pascal Bruckner bezeichnete in einem Interview gegenüber der Tageszeitung Le Figaro das kaltblütige Massaker, das als der grö‎ßte Anschlag im Land seit 50 Jahren gilt, als eine neue Etappe im Krieg der Radikalislamisten gegen die westeuropäische Demokratie. Die Täter solcher Angriffe sind Islamofaschisten und die vier berühmten franzöischen Karikaturenzeichner, die dem Anschlag zu Opfer gefallen sind, gelten als die ersten Vertreter des Widerstands in diesem neuen Krieg. Auf die Radikalisierung des Islams könnte man mit Radikalisierung der Blindheit antworten. Die Tragödie in Paris müsse aber den Verantwortlichen die Augen öffnen, fügte Bruckner hinzu. Für Journalisten, die die Leidenschaft mit dem Beruf verbinden, sei Meinungsfreiheit erstrangig, diese Freiheit komme aber allzu oft einem Kampf gleich, einem Kampf, den man mit Federn, Bleistiften und Kugelschreibern anstatt Waffen führt.



    Das Nachrichtenmagazin Le Nouvel Observateur schreibt: Charlie Hebdo muss zum Symbol werden: einem Symbol des Widerstands gegen die Wut und den Fanatismus, denn es handelt sich um einen äu‎ßerst brutalen Angriff gegen Pressefreiheit, Demokratie und gegen das ganze französische Volk. Die Spitzenpolitiker Frankreichs wandten sich an die Nation und riefen einstimmig zu Solidarität und Einheit auf, verurteilten die feige Tat und versicherten, dass die Täter nicht das letzte Wort behalten werden.

  • Die 23. Auflage des Nationalen Theater-Festivals

    Die 23. Auflage des Nationalen Theater-Festivals

    Die Aufführung zur Eröffnung des 23. Nationalen Theater-Festivals trug die Unterschrift des Regisseurs Andrei Şerban. Die Troerinnen“ nach Euripides war auch das während der Festivaltage am häufigsten aufgeführte Stück. Andrei Şerban hatte Die Troerinnen“ zum ersten Mal 1974 am La MaMa“-Theater in New York inszeniert. 1990 wurde das Stück ein weiteres Mal mit den Schauspielern des Bukarester National-Theaters gespielt — als mittlerer Teil der Antiken Trilogie“, die als Symbol für die Wiedergeburt des rumänischen Theaters stehen sollte. Und schlie‎ßlich kehrte Andrei Şerban 2012 mit den Troerinnen“ ein weiteres Mal auf die Bühnen zurück, diesmal mit den Sängern der National-Oper aus Iaşi. Warum überhaupt? — lautet die logische Frage an den Regisseur.



    Beatrice Rancea, die zur Direktorin der Oper in Iaşi ernannt wurde, war 1990 Mitglied im Ensemble des Nationaltheaters, mit dem ich zum ersten Mal die griechische Trilogie inszeniert habe. Und sie verspürte immer diese Wehmut, wenn es um die Trilogie ging; sie wollte sie irgendwie wieder spielen. Und warum an der Oper? Weil ›Die Troerinnen‹ eine Art Oper ist, die von Schauspielern gespielt und gesungen wurde. Und diesmal sind es professionelle Opernsänger — der Chor und die Solisten der Oper aus Iaşi, die diese für sie völlig neue Erfahrung mit Begeisterung mitgemacht haben. Auch für das junge Publikum war es eine Erfahrung, denn die heute 20-Jährigen waren 1990 nicht einmal geboren. Einige von ihnen lernen in der Schule über das, was die Trilogie hier und in den USA bedeutet hat. Sie ist in die Geschichte des Theaters eingegangen, aber sie haben die Aufführung nie gesehen. Und wenn sie jetzt die Möglichkeit dazu haben, dann ist es sicherlich eine Erfahrung, und man bildet dadurch auch das junge Publikum, gegenüber dem ich mich zu der Neuinszenierung des Stücks verpflichtet gefühlt habe.“



    Andrei Şerban glaubt zudem, dass die Stücke von Euripides vor dem aktuellen sozialen Hintergrund Sinn ergeben.



    Eine Tragödie, die vor 2500 Jahren geschrieben wurde, ist universell gültig. Ich glaube, dass es zu jedem Zeitpunkt Spannungen gibt, jederzeit können wir Verbindungen zu der Aktion auf der Bühne herstellen, zu den Dingen, die auf sozialer oder menschlicher Ebene Gefangenschaft oder Freiheit bedeuten — wir tragen in uns selbst ein Gefängnis und einen Drang nach Freiheit. Diese zwei Begriffe sind sehr präsent in der Aufführung und die Zuschauer, die auch vor 20 Jahren das Stück gesehen haben und auch jetzt im Saal dabei waren, haben zu meiner Freude gesagt, dass es ebenso prägend, stark, lebendig und frisch wie damalis gewirkt hat.“



    Ferner war im Programm des Theaterfestivals, das am 3. November zu Ende ging, die Aufführung Solidarität“ von Gianina Cărbunariu. Dieses Stück wurde für den offiziellen Wettbewerb des Theaterfestivals in Avignon kommendes Jahr ausgewählt. Es ist eine Koproduktion des Nationaltheaters Radu Stanca“ aus Hermannstadt und des Nationalen Theaters der Französischen Gemeinde in Brüssel, mit Unterstützung des Festivals in Avignon. Das alles im Rahmen des europäischen Projekts Cities on stage/ Städte auf der Bühne. Solidarität“ ist aus der rumänischen Realität inspiriert, allerdings seien diese Symbole in unterschiedlichen Formen in jedem Raum unseres Jahrhunderts anzutreffen, sagt die Regisseurin Gianina Cărbunariu:



    Es sind lokale Symbole, aber ich glaube, dass sich die Menschen auf der ganzen Welt heute mit den ungefähr gleichen Problemen konfrontieren. Auch die Probleme sind global: Nationalismus, die Einkapselung in traditionellen Werten, Identitätsprobleme. Ich glaube, dass diese lokalen Symbole die gleiche Sprache sprechen. Ich habe mir nicht vorgenommen, unbedingt Rumänien darzustellen. Ich habe mir vorgenommen, ausgehend von mir bekannten Dingen ein Theaterstück aufzuführen. Ich finde, dass das Nationalismus-Problem dem Drang entspringt, eine Identität zu behaupten, und das manchmal in einer zu starken und störenden, aggressiven Art und Weise, die kurz-, mittel- und langfristig zum Scheitern verurteilt ist. Ich war eher an der fehlenden Solidarität interessiert, und das nicht nur in Rumänien. Wegen der Krise gibt es einen Gedanken, der vielleicht nicht ausgesprochen wird, aber den gibt es: Es rette sich, wer kann. Das war eigentlich schon immer so, aber die Krise hat dieses Gefühl vertieft. Ich wollte sowohl dem Publikum als auch mir und den Schauspielern Fragen stellen. Warum sind wir nicht fähig, uns zu solidarisieren? Warum sind wir nicht imstande, gemeinsam Dinge zu erreichen? Warum sind die Augenblicke der Solidarität so selten? Es gibt sie doch. Aber es dauert viel zu lange, bis wir uns dessen bewusst werden, dass wir Dinge erreichen können, wenn wir alle unsere Kräfte zu einem bestimmten Zeitpunkt vereinen.“



    Die Sektion Schauspieler im Vordergrund“ des Nationalen Theaterfestivals beinhaltete eine Aufführung, die einem noch lange im Gedanken herumschwirren wird. Zumindest wegen des Textes. Eine extrem realistische Geschichte über das Leben: das Stück hei‎ßt Illusionen“, der Text stammt von dem russischen Dramatiker Iwan Wyrypajew, Regie führte Cristi Juncu. Die Aufführung ist eine Chance und eine Herausforderung für jeden Schauspieler. Einer davon ist Andi Vasluianu. Ihn fragten wir, wie seine Begegnung mit dem Text von Wyrypajew war.



    Als mir Cristi Juncu den Text schickte und ich ihn las, war ich sehr mitgenommen, aber gleichzeitig habe ich ihm gesagt, dass es extrem schwierig werden wird. Und das nicht nur aus schauspielerischer Sicht. Ich habe viele Sachen hinterfragt, ob das Publikum bereit ist für diesen Text. Diese Aufführung hängt sehr vom Publikum ab. Bei anderen Arten von Texten hängt sehr viel von den Schauspielern oder der Regie ab, aber hier hängt es von der Fähigkeit des Publikums ab, diese Geschichte zu begleiten. An dieser Geschichte hat micht die Illusion des Lebens gerührt. Und jedesmal wir dieser Illusion verfallen, jedesmal wenn wir glauben, zu wissen, worum es geht, kann ein Satz unser ganzes Leben auf den Kopf stellen. Ein Satz, der eine Illusion sein kann, eine Lüge. Und das macht diesen Text aus: Ein kurzer Satz kann das Leben einiger Menschen verändern. Das hat mich an diesem Text fasziniert: Er ähnelt uns selbst sehr. So wie wir sind, was wir tun und wieviel wir uns vormachen.“



    Im Rahmen der Abschlusszeremonie des Theaterfestivals wurde unter anderem der Preis für Das Theater von morgen“ verliehen: Er ging an die Aufführung von Endstation Sehnsucht“ von Tennessee Williams, unter der Regie von Andrei und Andreea Grosu, eine Produktion von UNTEATRU in Bukarest. Die Begründung der Jury in diesem Fall: das originelle Bühnenbild, die einfallsreiche Nutzung des Raums und die sehr gelungene Umsetzung der Idee grö‎ßtmögliche Wirkung mit möglichst wenigen Mitteln“, das raffinierte und hochwertige Schauspiel, sowie die subtile Kunst, Beziehungen auf der Bühne zu schaffen. Das Nationale Theaterfestival wird jedes Jahr von dem Theaterverband UNITER organisiert.



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