Tag: Sozialbereich

  • Soziale Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie

    Soziale Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie

    Etwa vier Monate sind seit dem ersten Auftreten des neuen Coronavirus in der chinesischen Metropole Wuhan vergangen. Während dieser Zeit hat sich die Coronavirusinfektion rasch ausgebreitet und den Alltag auf der ganzen Welt erschüttert. Irgendwann wird diese Pandemie enden, aber ihre Auswirkungen werden tiefgreifend sein. Eine von Soziologen des Forschungsinstituts für Lebensqualität der Rumänischen Akademie durchgeführte Studie macht darauf aufmerksam, dass Rumänien im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie parallel zwei Krisen durchlebt: eine medizinische und eine wirtschaftliche Krise.



    In dem Bericht mit dem Titel Pandemie und Lebensstandard – Sozialschutzpolitiken warnen die Soziologen, dass im Gegensatz zur medizinischen Krise, deren Auswirkungen unmittelbar sind, die wirtschaftliche Krise soziale Auswirkungen hat, die bereits spürbar sind und auch kurz- und mittelfristig sichtbar werden. Der Lebensstandard wird vor allem nach dem Überwinden oder der Verringerung der medizinischen Krise beeinträchtigt werden, meinen die Sozialforscher. Die Lehren aus den Krisen mit wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen, die Rumänien durchgemacht hat, zeigen, dass die Rückkehr zur ursprünglichen Kaufkraft der Gehälter und Renten mindestens fünf Jahre dauert. Ein Teil des Einkommens der Bevölkerung wurde durch die Pandemie reduziert, da über eine Million Arbeitnehmer von der Kurzarbeit betroffen sind. Ebenfalls betroffen sind Menschen in informellen Beschäftigungsverhältnissen, z. B. diejenigen, die von Subsistenzlandwirtschaft leben, und deren Zahl unbekannt ist, aber auch die Rumänen, die kürzlich aus dem Ausland zurückgekehrt sind und kein Einkommen haben.



    Einer der Vorschläge der Soziologen besteht in diesem Fall darin, das Arbeitslosengeld ausnahmsweise für die nächsten 3-6 Monate auf 1.000 Lei pro Monat (etwa 200 Euro) zu erhöhen, was 75% des Mindestnettogehalts bedeuten würde. In Bezug auf die Sozialhilfe schlagen die Sozialforscher ein garantiertes Mindesteinkommen von 1.000 Lei für die nächsten drei Monate vor, eine Aufstockung der Mittel für die Soforthilfe der Rathäuser für drei Monate aus dem Staatshaushalt, eine Novellierung des Sozialhilfegesetzes, sowie neue sektorielle Strategien im Sozialbereich für 2021-2027 auf der Grundlage der jüngsten Entwicklungen.



    Der Bericht erwähnt auch, dass nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds das öffentliche Defizit Rumäniens in diesem Jahr 8,9% des BIP betragen wird, was einem Wert von etwa 19 Milliarden Euro und einem Rückgang des BIP in realen Zahlen um 5% entspricht. Um das öffentliche Defizit zu decken schlagen die Soziologen unter anderem dringende Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds und die Einführung einer Solidaritätssteuer vor. Darüber hinaus empfehlen die Fachleute eine Änderung der Renten- und Lohnpolitik, darunter die Aufhebung oder Aufschiebung des 2019 verabschiedeten Rentengesetzes, die Indexierung des Rentenpunkts entsprechend der Inflation, die Anhebung der Löhne und Gehälter nur zum Ausgleich der Inflationsrate oder die Wiedereinführung einer einheitlichen nationalen Lohnskala für die Kommunalverwaltung.

  • Nachrichten 03.08.2014

    Nachrichten 03.08.2014

    BUKAREST: Bei der Hochwasserkatastrophe der letzten Woche in Rumänien sind 4 Menschen ums Leben gekommen. 780 Menschen wurden aus gefährlichen Situationen gerettet. Etwa 250 Ortschaften in 11 Landkreisen sind von Überschwemmungen schwer betroffen; mehr als 1800 Menschen wurden evakuiert. Infolge der Uberschwemmungen im Süden des Landes startete die Orthodoxe Patriarchie Rumäniens eine humanitäre Hilfsaktion unter dem Motto Solidarisch mit den Überschwemmungsopfern in Oltenien“. Die Patriarchie fordert die Priester von Kirchen und Klöstern auf, in der Fastenzeit zur Mariä Himmelfart Sammelaktionen zu organisieren, um die Katastrophenopfer mit haltbaren Lebensmitteln, Trinkwasser, Hygieneartikeln, Decken, usw., zu versorgen.



    BUKAREST: Am Samstag, den 2. August, fand in der Basilika Maria-Radna, in der Nähe der Ortschaft Lipova, im Landkreis Arad, die erste der traditionellen Wallfahrten dieses Sommers statt. Es ist die vierte Wallfahrt der Banater Deutschen von überall, veranstaltet zum Portiunkula-Fest der Franziskaner. Die Feierlichkeiten von Maria Radna starteten am Samstag vormittag, im bedeutendsten römisch-katholischen Wallfahrtsort des Banats mit Liedern zur Lobpreisung der Mutter Gottes. Um 11 Uhr begann die heilige Messe; diese wurde von Seiner Exzellenz, Dr. Reinhardt Hauke zelebriert, Weihbischof in Erfurt und Delegierter der deutschen katholischen Bischofskonferenz, verantwortlich für Flüchtlinge und Migranten, in Konzelebration mit Seiner Exzellenz, Dr. h. c. Martin Roos, Bischof der römisch-katholischen Diözese Temeswar. Danach wurde die Kreuzwegprozession auf dem Hügel hinter der Kirche abgehalten. Viele der Banater Schwaben, die im Ausland leben, sind nach mehr als 25 Jahren nach Rumänien gekommen, um ihre Heimat zu besuchen. Zu den prominentesten Banater Schwaben zählen der Dichter Nikolaus Lenau (1802-1850) und die Schriftstellerin Herta Müller, Literatur-Nobelpreisträgerin 2009.



    BUKAREST: Der rumänische Minister für EU-Fonds, Eugen Teodorovici, hat in einem Interview für die Nachrichtenagentur Agerpres erklärt, er sei unzufrieden mit der Summe, die Rumänien in der Zeitspanne 2014-2020 von der Europäischen Union erhalten soll, und mit den EU-Regelungen, die Rumänien verpflichten, höhere Investitionen im Sozialbereich zu betätigen. Unter den jetzigen Umständen wäre mehr Geld für Infrastrukturinvestitionen angebracht gewesen, so Teodorovici. Spätestens im Monat Oktober dieses Jahres sollten die ersten Anträge für Projekte im nächsten Finanzjahr gestellt werden. Für September und Oktober werde ein neues Paket mit Gesetzesänderungen im Bereich öffentliche Beschaffungen erarbeitet, und im zweiten Teil des Monats August werde man ein Dokument erarbeiten, wodurch eine der zwei staatlichen Bankeinrichtungen in Rumänien zur Entwicklungsbank wird, sagte noch der rumänische Minister für EU-Fonds.