Tag: Sprache

  • Literaturübersetzer Jan Willem Bos: ein Liebhaber rumänischer Kultur

    Literaturübersetzer Jan Willem Bos: ein Liebhaber rumänischer Kultur

    Jan Willem Bos, der heute einer der wichtigsten literarischen Übersetzer aus dem Rumänischen ins Niederländische ist, hat seine Memoiren geschrieben, beginnend mit seinen ersten Versuchen, Rumänisch zu lernen, und endend mit der Gegenwart, in der er ein sehr guter Freund Rumäniens und ein profunder Kenner der rumänischen Realitäten ist. Seine erste Begegnung mit unserem Land fand 1974 statt, als er 20 Jahre alt war, eine Episode, an die er sich in seinem Buch “Vom Rhein zur Donau und zurück” ausführlich und mit gro‎ßem Vergnügen erinnert und von der Jan Willem Bos jetzt erzählt: “Als ich anfing, die rumänische Sprache und Kultur zu studieren, wusste ich nichts über Rumänien. Ich kannte ein paar Sportinformationen und hatte auch von einem Nicolae Ceaușescu gehört, aber das war es auch schon. Aber als ich mit dem Studium begann, hatte ich das Bedürfnis, so schnell wie möglich nach Rumänien zu fahren. Erst nach drei Monaten Studium nutzte ich die erste Gelegenheit in den Osterferien, um nach Rumänien zu fahren und das Land aus erster Hand zu sehen. Und es war eine interessante Erfahrung, um es vorsichtig auszudrücken, nicht hundertprozentig angenehm, aber auch nicht unangenehm. Und es hat mich überzeugt, mein Studium fortzusetzen, auch nachdem ich mehr und mehr mit dem Land in Kontakt kam und natürlich immer mehr lernte. (…) Bei meinem ersten Besuch in Rumänien blieb ich etwa zweieinhalb Wochen, aber ich kam im Sommer desselben Jahres zurück, in dem ich 20 wurde. Beim zweiten Mal blieb ich zweieinhalb Monate, davon einen Monat für die Sommerkurse, die von der Universität Bukarest in Brasov organisiert wurden. Und dann bin ich mit meinem Freund Doru durch ganz Rumänien gereist. Wir fuhren nach Maramureș, wir fuhren ans Meer, wir fuhren nach Brasov, an viele Orte, und so lernten wir die Realitäten dieser Zeit direkter kennen.”



    Später, Ende der 1970er Jahre, studierte Jan Willem Bos dank eines Stipendiums für ausländische Studenten ein Studienjahr an der Universität von Bukarest. In dieser Zeit bereitete er seine Bachelorarbeit vor und kehrte zwischen 1982 und 1984 als Dozent für Niederländisch an die Universität Bukarest zurück. Noch während seines Studiums begann er, rumänische Texte zu übersetzen, zum einen aus dem Wunsch heraus, Freunden und Verwandten mitzuteilen, was er über Rumänien entdeckt hatte, zum anderen aus Freude an der Übersetzung literarischer Werke von einer Sprache in eine andere. Gleichzeitig entdeckte er die Rumänen und war fasziniert von den oft gegensätzlichen Realitäten in Rumänien. Die während des Kommunismus zutage getretenen Kontraste sind auch heute noch nicht verschwunden. Jan Willem Bos: “Ich möchte als Beispiel die Geschenke anführen, die ich von dem Dichter Leonid Dimov erhielt, als ich 1979 Rumänien verlie‎ß, nachdem ich ein Jahr in der Spezialisierung verbracht hatte. Bei meiner Abreise machte mir Herr Leonid Dimov, mit dem ich freundschaftlich verbunden war, zwei Geschenke. Er schenkte mir eine kleine oltenische Rinde, die bis heute an der Wand meines Arbeitszimmers hängt, und ein Exemplar der Zeitschrift “Sozialistische Ära”. Es war nicht nötig, das zu kommentieren. Ich verstand sehr gut, dass es zwei Rumänien gab: das alltägliche politische Rumänien mit all seinen Mängeln, Problemen und Spannungen und ein, sagen wir mal, ewiges Rumänien, das trotz der damaligen politischen Situation überlebte und in der Tat während der gesamten kommunistischen Periode recht gut überlebte.”



    Im Laufe der Jahre hat Jan Willem Bos mehr als 35 Bände (Prosa, Lyrik, Theater) aus dem Rumänischen übersetzt und etwa 150 Artikel und zehn Bücher über Rumänien veröffentlicht. In seinem Buch “Vom Rhein zur Donau und zurück” schreibt der Übersetzer ausführlich über seine literarischen Vorlieben und Freundschaften, von denen er uns nun einige mitteilt: “Ich habe die Literatur der Zwischenkriegszeit immer mit gro‎ßem Vergnügen gelesen, aber es ist mir nicht gelungen, Verlage zu finden, die unbedingt meine Lieblingsautoren veröffentlichen wollten. Ich versuche immer noch, wie schon seit vielen Jahren, Camil Petrescus Das Bett von Procust zu verlegen, und obwohl Liviu Rebreanu in den drei‎ßiger Jahren in Holland übersetzt wurde, denke ich, dass es eine neue Übersetzung verdient, da es nicht aus dem Rumänischen, sondern aus dem Französischen oder durch das Französische übersetzt wurde.



    Es ist mir gelungen, bei Pegasus Publishers in Amsterdam “The Old Court Crafts” zu veröffentlichen, das ein alter Wunsch von mir war und zu meinen Lieblingsbüchern der Literatur gehört. (…) Die Epoche des Übergangs spielt in der rumänischen Literatur eine wichtige Rolle, und ich übersetze auch sehr gerne zeitgenössische Literatur, und meine letzten beiden Bücher sind im vergangenen September erschienen. Es handelt sich um Varujan Vosganians Das Spiel der hundert Blätter und Mircea Cărtărescus Solenoid. Das sind sehr aufschlussreiche Beispiele. In naher Zukunft hoffe ich, mit der Arbeit an “Theodoros”, ebenfalls von Cărtărescu, beginnen zu können, einem Roman, der es zweifellos verdient, in so viele Sprachen wie möglich übersetzt zu werden.

  • Nachrichten 30.08.2019

    Nachrichten 30.08.2019

    Der Vorstand der regierenden Sozialdemokratischen Partei (PSD) kommt am Samstag im Schwarzmeer-Ferienort Mamaia zusammen, um über den Zeitpunkt zu entscheiden, zu dem die Regierung – nach dem Ausstritt der Allianz der Liberalen und Demokraten (ALDE) aus der Regierungskoalition – die Vertrauensfrage im Parlament stellen wird. Präsident Klaus Iohannis unterzeichnete am Freitag den Rücktritt der drei ALDE-Minister aus der Regierung, nämlich der Minister für Umwelt-, Energie- und Beziehung zum Parlament. Die Premierministerin und Vorsitzende der PSD Viorica Dancila sagte, sie werde das Parlament um Unterstützung ersuchen, um das Regierungsprogramm umsetzen zu können, während die Opposition beabsichtigt, einen Misstrauensantrag gegen die Regierung einzureichen. Die Nationalliberale Partei und die Union Rettet Rumänien erklärten sich bereit, nach vorgezogenen Wahlen die Regierung zu übernehmen. Die regulären Parlamentswahlen sind eigentlich für nächstes Jahr anberaumt.



    Die rumänische Außenministerin Ramona Manescu ist mit der Hohen Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik Federica Mogherini auf dem in Helsinki veranstalteten informellen halbjährlichen Treffen der Außenminister der EU-Länder zusammengetroffen. Rumänien bekräftigte seine Zusagen und Ziele und zeigte sich bereit, in enger Zusammenarbeit mit der europäischen Aussenpolitik, die globale Strategie der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und die gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik umzusetzen. Ramona Manescu nahm am Donnerstag und Freitag an dem informellen halbjährlichen Treffen der Außenminister der EU-Mitgliedstaaten teil, das von der finnischen Präsidentschaft des EU-Rates ausgerichtet wurde und sich hauptsächlich auf hybride Bedrohungen konzentrierte.



    Der Tag der rumänischen Sprache wird ab 2013 jedes Jahr am 31. August gefeiert. Zahlreiche Veranstaltungen werden in Rumänien und im Ausland organisiert. Filmvorführungen, Rumänisch-Sprachkurse, Theateraufführungen, Debatten, Malerei-Workshops und Buchmessen sind einige der Veranstaltungen, die von Vertretern des rumänischen Kulturinstituts aus dem Ausland unterstützt werden. Der Tag der rumänischen Sprache wird auch in der ex-sowjetischen, mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldau gefeiert, und auch von den rumänischen Gemeinden im benachbarten Serbien, Bulgarien, der Ukraine und Ungarn markiert.



    Die Arbeitslosenquote in Rumänien stieg im Juli 2019 auf 3,9%, dies geht aus den vom Nationalen Institut für Statistik veröffentlichten Daten hervor. Gegenüber dem Vormonat stieg die Arbeitslosenquote um 0,1%. Die Zahl der Arbeitslosen wird für Juli 2019 auf 352.000 geschätzt, was im Vergleich zum Vorjahresmonat rückläufig ist. Das Nationale Institut für Statistik zeigt auch, dass die Zahl der arbeitslosen Männer um 1,1% höher ist als die der arbeitslosen Frauen.



    Im Jahr 2018 hatte die EU insgesamt 17,2 Millionen Wissenschaftler und Ingenieure im Alter zwischen 25 und 64 Jahren, von denen 540.000, d.h. 3%, aus Rumänien stammten, zeigen Daten, die am Freitag von Eurostat veröffentlicht wurden. Laut Eurostat ist die Zahl der Wissenschaftler und Ingenieure in der EU zwischen 2017 und 2018 um 4% gestiegen. Im selben Zeitraum stieg deren Zahl in Rumänien lediglich um 2,6%. Das Institut zeigt, dass Wissenschaftler und Ingenieure innerhalb der EU entsprechend der Bevölkerungszahl der Mitgliedstaaten verteilt sind. Das Vereinigte Königreich und Deutschland bilden Ausnahmen von dieser Regel, die zusammen 37% der Gesamtzahl der Wissenschaftler und Ingenieure in der EU ausmachen.



    Die Verhandlungsführer der EU und Großbritanniens werden sich zweimal pro Woche im September treffen, um eine Einigung über die Bedingungen für den Brexit zu erzielen, der für den 31. Oktober geplant ist, wie das Brexit-Ministerium am Donnerstag bekannt gab, zitiert von France Presse. Zu den zwei wöchentlichen Sitzungen, die für den Zeitraum vorgesehen sind, in dem das Parlament zwischen der zweiten Septemberwoche und dem 14. Oktober suspendiert wird, werden technische Sitzungen hinzukommen, teilten die Beamten des britischen Brexit-Ministeriums mit. In einem weiteren Schritt wird Großbritannien in den kommenden Tagen weitere Proteste sehen, die die Aussetzung der parlamentarischen Tätigkeit vereiteln sollen, wie es die Regierung wünscht.



    TENNIS – Rumäniens beste Tennisspielerin Simona Halep (4 WTA) verlor überraschend das Spiel gegen die Amerikanerin Taylor Townsend (116 WTA) in der zweiten Runde von US Open, dem letzten Grand Slam Turnier des Jahres. Townsend wird in der dritten Runde gegen die Rumänin Sorana Cîrstea (106 WTA) antreten. Diese besiegte am Donnerstag Aliona Bolosva (100 WTA) aus Spanien. Sorana Cirstea ist die einzige rumänische Tennisspielerin, die im Einzelspiel im US Open nicht ausgeschieden ist.



    FUSSBALL – Die Teams Lazio Roma (Italien), Celtic Glasgow (Schottland) und Rennes (Frankreich) treten nach der Auslosung in Monaco am Freitag gegen den rumänischen Fußballmeister CFR Cluj in der Gruppe E der Europa League an. CFR Cluj eliminierte Celtic diesen Sommer in der Vorrunde 3 der Champions League. Die Mannschaft aus Cluj verlor aber im Champions-League-Play-off im Spiel gegen die Tschechen aus Slavia Prag. Der rumänische Fußball-Vizemeister FCSB verpasste die Qualifikation in den Gruppen der Europa League, nachdem er mit 0:1 gegen die Portugiesen von Vitoria Guimaraes verloren hatte. In der Tour gab es einen Unentschieden 0:0.

  • Der Tag der rumänischen Sprache

    Der Tag der rumänischen Sprache

    Der Tag der rumänischen Sprache wird seit 2013 auf der Grundlage einer Gesetzesinitiative am 31. August begangen. Die Initiatoren des Gesetzes erklärten, dass die Bedeutung der rumänischen Sprache durch den aktuellen Globalisierungstrend nicht geschmälert werden sollte, da die rumänische Sprache für die nationale Identität von grundlegender Bedeutung und eine Voraussetzung für die Konsolidierung einer starken und geeinten Gesellschaft ist. Rumänisch wird nicht nur in Rumänien sondern auch von vielen Menschen in der Ukraine, Ungarn, Serbien und Bulgarien gesprochen. Rumänisch, eine romanische Sprache, wird von 28 Millionen Menschen weltweit gesprochen und ist nach Spanisch, Portugiesisch, Französisch und Italienisch die am weitesten verbreitete romanische Sprache.



    Anlässlich des Tages der rumänischen Sprache veranstaltet die Rumänische Akademie am Samstag eine Debatte mit dem Titel “Unser Erbe – Rumänische Sprache”. Auch die rumänischen Kulturinstitute im Ausland begehen diesen Tag mit einer Reihe von Veranstaltungen, Filmvorführungen, rumänische Sprachkurse, Theateraufführungen, Debatten, Workshops und Buchmessen. Diese finden an den rumänischen Kulturinstituten in Madrid, Lissabon, Istanbul, Tel Aviv, Venedig und Chisinau statt. In Bukarest wird dieser besondere Tag mit der Ausstellung ” Der Zeitungskiosk” gefeiert. Diese findet im “Podul Mogosoaiei” Saal auf der Calea Victoriei. Die Ausstellung, die der rumänischen Presse in den Nachbarstaaten gewidmet ist, wird zwischen dem 29. August und dem 6. September gezeigt und wird vom Fratii Golescu Institut für die Asulandsrumänen in Zusammenarbeit mit der Abteilung für historische Gemeinschaften veranstaltet.



    Das Publikum hat so die Gelegenheit, Zeitungen, Zeitschriften und rumänischsprachige Publikationen aus Moldawien, der Bukowina, dem Herta-Land, dem südlichen Bessarabien, der Vojwodina und Ungarn zu lesen. Der Tag der rumänischen Sprache wird seit 1990 auch in der Republik Moldau gefeiert. In der Hauptstadt Chisinau findet derzeit zum vierten Mal in Folge die Internationale Buchmesse Bookfest Chisinau statt, an der die wichtigsten Verlage aus Rumänien und Moldawien teilnehmen. Ziel der Messe ist es, den kulturellen Dialog zwischen Redakteuren, Autoren und Lesern zu stärken.

  • Zur Geschichte der jiddischsprachigen Kultur in Rumänien

    Zur Geschichte der jiddischsprachigen Kultur in Rumänien

    Es ist oder war die Sprache und Kultur der mittel- und osteuropäischen Juden des Habsburgerreichs und des zaristischen Russlands, des Territoriums der baltischen Staaten und sogar der meisten Juden Rumäniens. Die jiddische Sprache ist in Rumänien wegen der massiven Auswanderungen seit 1950 fast verschwunden. In Rumänien lebten nach den Volkszählungsdaten von 1930 etwa 800.000 Juden, und die Hälfte von ihnen sprach die jiddische Sprache flie‎ßend.



    Das Studium der jiddischen Sprache begann im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts vor allem bei den jüdischen Eliten des deutschsprachigen Raumes. Die jiddische Sprache ist von allen europäischen Kulturen beeinflusst worden, in deren Mitte europäische Juden gelebt haben, und so hat die jiddische Kultur eine Mischung aus Judentum und den Kulturformen der jeweiligen Epoche dargestellt. Die jiddische Kultur war sowohl national als auch transnational, typisch für das jüdische Volk, das auch Elemente der anderen ethnischen Gruppen integrierte. Die Liste derer, die die jiddische Sprache und Kultur erschaffen und gestaltet haben, ist beeindruckend. Unter den in Rumänien bekanntesten Schriftstellern gehören Schalom Alechem (auch Scholem Alejchem geschrieben), der dem rumänischen Publikum durch Übersetzungen bekannt ist, und Itzik Manger, der vielleicht wichtigste Jiddisch schreibende Romancier aus dem rumänischen Raum. Darüber hinaus wird seit 2018 am 30. Mai der Internationale Tag der jiddischen Sprache und Kultur gefeiert, da der 30. Mai das Geburtsdatum von Itzik Manger ist.



    Camelia Crăciun unterrichtet jüdische Kultur an der Fakultät für Fremdsprachen und Literatur der Universität Bukarest und berichtet uns über die faszinierende Welt der jiddischen Kultur:



    Die jiddische Sprache gehört zur aschkenasischen Gemeinschaft, d.h. zur jüdischen Gemeinschaft Osteuropas. Diese Sprache wurde mehr als ein Jahrtausend lang in ganz Osteuropa gesprochen, von der Ostsee bis zur Donau, wobei der Fluss als Grenze dieser Kultur betrachtet wurde, da weiter südlich die Ladino-Kultur der sephardischen Juden dominierte. In Rumänien sprach die Mehrheit der jüdischen Bevölkerung bis ins 20. Jahrhundert die jiddische Sprache, die sich auf das Deutsche bezog, sich aber von der deutschen Sprache unterschied, hebräische Schriftzeichen verwendete und gleichzeitig eine wichtige germanische Komponente aus grammatikalischer und lexikalischer Sicht hatte. Einflüsse osteuropäischer Sprachen und Kulturen wie Polnisch, Russisch, Ukrainisch, Aramäisch und biblisches Hebräisch werden ebenfalls festgestellt. Die jiddische Sprache ist sehr flexibel und hat sich sehr gut an die sozialen und historischen Gegebenheiten des Gebiets angepasst, in dem sie gesprochen wurde, was ihre au‎ßergewöhnliche sprachliche Vielfalt erklärt.“




    In Rumänien war die jiddische Kultur sehr aktiv. Es gab Schulen, Theater, Presse, politische Texte auf Jiddisch, all das sind Beweise einer lebendigen Sprache. Hochschullehrerin Camelia Crăciun berichtet weiter:



    Eines meiner Forschungsgebiete ist die Geschichte des jiddischen Theaters, das praktisch im rumänischen Raum geboren wurde. Von allen Gebieten, in denen die jiddische Sprache gesprochen wurde, war es 1876 gerade die rumänische Stadt Iaşi, die den besten Rahmen bot, damit dieses kulturelle Phänomen geboren und dann in die Vereinigten Staaten verbreitet werden konnte. Der Schöpfer dieses Phänomens war Abraham Goldfaden, ein russischer Jude, der am Vorabend des Unabhängigkeitskrieges nach Iaşi kam und als Vater des jiddischen Theaters gilt. Eine weitere Persönlichkeit war Itzik Manger, Autor eines berühmten Romans, der nur scheinbar Kindern gewidmet ist, der in einer spielerischen Tonart geschrieben wurde, für alle Altersgruppen zugänglich ist und den Titel »Das Buch des Paradieses« trägt. Menger war auch ein Dichter und seine Gedichte wurden in viele Sprachen übersetzt. Auch der Fabeldichter Elieser Steinbarg, der Dichter Jacob Groper und der gro‎ße Theaterregisseur Jacob Sternberg lebten und schufen in Rumänien. Von allen bisher recherchierten Dokumenten wurde keine jiddische Autorin gefunden. Nina Cassian zum Beispiel hat aus dem Jiddischen ins Rumänische übersetzt, aber sie hat nicht auf Jiddisch geschrieben und gilt als Dichterin der rumänischen Sprache.“




    In der jüdischen Presse schrieben Intellektuelle in jiddischer Sprache nicht nur über und für ihre eigene Gemeinschaft, sondern auch über eine breitere Gemeinschaft im Ausland. Camelia Crăciun hat wieder die Details.



    Die jiddischsprachige Presse wurde weniger studiert, obwohl sie angesichts des gro‎ßen Teils der Bevölkerung, der Jiddisch sprach, besonders im 19. und frühen 20. Jahrhundert, für Wissenschaftler besonders interessant wäre. In Iaşi zum Beispiel, wo die Hälfte der Bevölkerung jüdischer Herkunft war und die Mehrheit Jiddisch sprach, gab es ein wichtiges jüdisches Pressezentrum. Die ersten jiddischen Publikationen erschienen in Iaşi um 1850. Es war eine sehr dynamische Presse, die aus wirtschaftlichen Gründen stark schwankte. Es entstanden zahlreiche, nicht langlebige Publikationen, die die soziale, politische und kulturelle Realität der damaligen Zeit widerspiegelten. In der Zwischenkriegszeit und vor allem nach dem Holocaust nahm die Bedeutung der jiddischsprachigen Presse ab, aber nach 1950 strahlte der nationale Radiosender jiddische Programme aus, und bis vor kurzem gab es Veröffentlichungen auf Jiddisch, auch die Zeitschrift »Realitatea evreiască« (»Jüdische Realität«) des Verbandes der Jüdischen Gemeinden Rumäniens hatte eine Seite auf Jiddisch.“




    Derzeit ist in Rumänien die jiddische Sprache und Kultur vom Aussterben bedroht, aber das reiche Erbe und die Vitalität dieser Sprache werden immer Inspirationsquellen für die heutige Welt sein.

  • Nachrichten 17.08.2017

    Nachrichten 17.08.2017

    Die katalanische Regierung hat auf einer Pressekonferenz die Festnahme zweier Verdächtiger nach dem Anschlag in Barcelona bestätigt. Bei dem Anschlag mit einem Lieferwagen in der Innenstadt von Barcelona habe es mindestens 12 Tote und 80 Verletzte gegeben. Unter den Verletzten befindet sich auch ein Rumäne. Die IS-Terrormiliz hat laut ihrem Sprachrohr Amak den Terroranschlag mit einem Lieferwagen in Barcelona für sich reklamiert. Einer “der Soldaten des Islamischen Staates” habe die Tat ausgeführt, meldete Amak am Donnerstag im Internet unter Berufung auf nicht näher genannte Sicherheitsquellen. Polizeiangaben zufolge war ein Lieferwagen im Zentrum der Stadt in eine Menschenmenge gerast. Die katalanische Polizei bestätigte, dass es sich um einen Terroranschlag gehandelt habe. Man könne derzeit jedoch noch nicht sicher sagen, was genau passiert sei, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat auf Twitter den Terroranschlag in Barcelona aufs Schärfste verurteilt, den Angehörigen der Opfer sein Beileid ausgesprochen und den spanischen Behörden sein Mitgefühl bekundet. Auch Ministerpräsident Mihai Tudose hat in einem Facebook-Post sein Mitgefühl angesichts der Tragödie in Barcelona ausgedrückt. Rumänien verfolge mit gro‎ßer Aufmerksamkeit die Entwicklung der Lage: Die Botschaft Rumäniens in Madrid habe eine Krisenzelle eingerichtet, und das rumänische Generalkonsulat in Barcelona bleibe ständig in Verbindung mit den Lokalbehörden, so der rumänische Ministerpräsident.



    In der Ortschaft Izvorul Muresului, im zentralrumänischen Landkreis Harghita, gehen die Kurse der Sommeruniversität der Rumänen von überall bis Freitag weiter. Das Thema der diesjährigen 15. Auflage lautet Von der Ersten Vereinigung zur Gro‎ßen Vereinigung. Rumänien und die Rumänen von überall, wohin?” Am Donnerstag sprachen die Teilnehmer über die gravierende Situation der rumänischen Gemeinden in den grenzanliegenden historischen Regionen. Die Rumänen in den Nachbarländern werden kontinuierlich einer aggresiven Assimilierung ausgesetzt und werden ihre nationale Identität nicht mehr bewahren können, wenn der rumänische Staat sie nicht unterstützt, so die Sprecher. Ebenfalls am Donnerstag wurde die Föderation der Rumänischen Organisationen in den historischen Gemeinden im Mittel- und Südosteuropa“ gegründet. Die neugegründete Föderation mit Sitz in Bukarest wird bei allen EU-Einrichtungen vertreten. Dabei präzisierte der Generalsekretär der Föderation der Rumänischen Organisationen und Präsident des Verbandes Rumänischer Sonnenaufgang in Chisinau, Vlad Cubreacov, die neugegründete Föderation werde zum Dialogpartner mit dem rumänischen Staat und mit anderen Staaten im Mittel- und Südosteuropa, wo rumänische Gemeinden leben, vor allem zu Fragen wie das Recht auf die eigene Sprache, Kultur und Religion der Rumänen von überall. Ein wichtiger Punkt auf der Agenda der Sommeruniversität war auch die angestrebte Vereinigung der Republik Moldau mit Rumänien im Jahr 2018, die von den Teilnehmern erwünscht wird. Am Mittwoch diskutierten die Teilnehmer über die Bewahrung der nationalen Identität der Rumänen im Südosten Siebenbürgens, in den mehrheitlich von Ungarn bewohnten Landkreisen Harghita und Covasna, im Kontext der Vorbereitungen auf das hundertjährige-Jubiläum der Gro‎ßen Vereinigung vom 1. Dezember 1918.



    In Sighisoara, in der Mitte Rumäniens, hat am Donnerstag die 15. Auflage des interkulturellen Festivals Proetnica“ begonnen. Vier Tage lang werden mehr als 700 Mitglieder der 20 Volksminderheiten in Rumänien am interkulturellen Festival teilnehmen. Auf dem Programm stehen Konferenzen und Rundtischgespräche über den Schutz der Minderheiten, die Lage der Roma in Europa, den interkonfessionellen Dialog und das mutikulturelle Zusammenleben. Weitere Attraktionen des Festivals sind eine Kunsthandwerkermesse mit traditionellen Gegenständen, eine Kunstausstellung, mehrere Filmvorführungen und Workshops. Die Volksminderheiten Rumäniens werden in mehr als 50 Aufführungen ihre traditionelle Tracht, ihre Volksmusik und ihre Volkstänze präsentieren.



    Gro‎ßbritannien hat eine Rekordanzahl von Gastarbeitern aus den EU-Ländern verzeichnet. Dazu hätte vor allem ein erheblicher Anstieg der Arbeiterströme aus Rumänien und Bulgarien beigetragen, berichtet die Financial Times auf ihrer Homepage. Laut offiziellen Statistiken lebten im Zeitraum April-Juni dieses Jahres knapp 2,4 Millionen Gastarbeiter aus der EU in Gro‎ßbritannien. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres seien es demnach um 126.000 mehr gewesen. Die Anzahl der rumänischen und bulgarischen Arbeitnehmer sei um mehr als 25% bis auf 337.000 in den letzten 12 Monaten angestiegen. Knapp ein Drittel aller Staatsbürger aus den 10 mittel- und osteuropäischen Staaten, die in Gro‎ßbritannien arbeiteten, seien bei Reinigungsfirmen, im Bauwesen oder der Lebensmittelbranche tätig.



    Bulgarien will im Kampf gegen illegale Einwanderung den Grenzschutz zum Nachbarland Türkei massiv ausbauen. Verteidigungsminister Krasimir Karakachanow sagte der Tageszeitung “Welt”, für die Überwachung der Grenzabschnitte werde künftig verstärkt das Militär eingesetzt. Insgesamt sollen nach Angaben des Vize-Regierungschefs bis zu 600 Soldaten zum Einsatz kommen, darunter auch “hoch spezialisierte Kampftruppen”. Karakachanow kündigte auch eine verstärkte Überwachung mit Videokameras und Drohnen an. Seit die türkisch-bulgarische Grenze fast komplett durch Stacheldraht-Zäune geschlossen wurde, hat sich die Zahl der Flüchtlinge, die über die Balkanroute in die EU gelangen wollen, deutlich reduziert. Karakachanow kritisierte, dass es der EU bislang nicht gelungen sei, die Mittelmeerroute für Flüchtlinge zu schlie‎ßen. (dw)



    SPORT: Die rumänische Tennisspielerin Simona Halep (Nr. 2 WTA) hat sich am Donnerstag für das Viertelfinale des WTA-Turniers in Cincinnati, USA. Im Achtelfinale besiegte Simona Halep die Lättin Anastasija Sevastova (Nr. 16 WTA). Letztes Jahr hatte Simona Halep im Halbfinale gegen Angelique Kerber verloren, 2015 war sie im Finale Serena Williams unterlegen. Im Damendoppel besiegten die Rumänin Monica Niculescu und die Taiwanesin Su-Wei Hsieh das französisch-russische Paar Kristina Mladenovic — Anastassia Pavlioutchenkova und qualifizierten sich für das Viertelfinale des WTA-Turniers in Cincinnati



    WETTER: Von Donnerstag bis einschlielich Samstag gilt in Rumänien eine Wetterwarnung wegen Extremhitze und hoher Luftfeuchtigkeit. Am Freitag und Samstag wird es sehr warm in allen Regionen des Landes, insbesondere im Süden und Südwesten. Die Höchstwerte werden zw 34 und 36 Grad C erreichen, im Süden sogar 37 Grad. Auch am Sonntag bleibt es sehr warm im Süden, Osten und in der Landesmitte, bei Höchstwerten von 35 Grad. Im Westen wird es allmählich kühler und es werden Platzregen erwartet.

  • Rumänisch: hoher Stellenwert trotz Globalisierung

    Rumänisch: hoher Stellenwert trotz Globalisierung

    In der Begründung des Gesetzes zum Tag der Muttersprache steht ein klares Argument: die Bedeutung der rumänischen Sprache als Fundament für die nationale Identität und als besonders wichtiges Element für den Zusammenhalt einer starken und vereinten Gesellschaft, darf von den gegenwärtigen Globalisierungstendenzen nicht in den Schatten gestellt werden.



    Nach Anzahl der Muttersprachler ist Rumänisch die fünftstärkste romanische Sprache, nach dem Spanischen, Portugiesischen, Französischen und Italienischen. In Rumänien ist sie Amts- und Muttersprache für mehr als 90 Prozent der Bevölkerung.



    Als Muttersprache wird sie darüber hinaus von Volksgruppen in der Ukraine, Ungarn, Serbien und Bulgarien, aber auch in den Gemeinschaften der Rumänen in Kroatien, Slowenien, der Slowakei oder Polen gesprochen. Und natürlich wird sie auch überall dort gesprochen, wo Auslandsrumänen wohnen, also besonders in Spanien und Italien, neuerdings auch in Deutschland oder Großbritannien. Rumänisch ist des Weiteren Amtssprache der EU nach dem Beitritt des Landes in 2007 – und eine der nur fünf Sprachen, in denen Messen auf dem griechischen Mönchsberg Athos zelebriert werden.



    Rumänische Sprache, Kultur und Zivilisation wird in 30 Ländern der Welt an 50 Bildungseinrichtungen als Fach angeboten. Auch Schüler aus rumänischen Familien, die an Schulen in Belgien, Italien, Spanien, Portugal oder Irland lernen, können solche Kurse nach einer Initiative des Rumänischen Kulturinstituts besucht werden.



    Auch in der Moldau wird der Tag der rumänischen Sprache gefeiert. Unter der Sowjetherrschaft war die Bevölkerung verpflichtet, die so genannte moldauische Sprache zu sprechen – ein mit russischen Vokabeln durchsetztes und in kyrillischen Buchstaben geschriebenes Rumänisch.



    Doch das Land konnte sich dem Zeitgeist nicht entziehen, erinnert sich die Journalistin Mariana Vasilache von Radio Chişinău: Der Tag der rumänischen Sprache ist eng verbunden mit dem Streben nach einer nationalen Identität, das Ende der 1980er Jahre einen Höhepunkt kannte. Bei den damaligen Demonstrationen forderten die Bessarabier, dass Rumänisch zur Amtssprache wird und die Lateinschrift übernommen wird. Die Schriftsteller haben sich dabei stark engagiert. Am 27. August 1989 kam es in Chişinău zur ersten großen Nationalversammlung, an der sich mehrere Dutzend Tausend Menschen beteiligten und diese Forderungen stellten.



    Und wie die Journalistin von Radio Chişinău sagt, wurden am 31. August 1989 die lateinische Schrift tatsächlich wiedereingeführt und Rumänisch als offizielle Sprache erkannt.

  • Nachrichten 29.08.2015

    Nachrichten 29.08.2015

    KIEW: Eine Delegation der Senatskommission für die Rumänen in der ganzen Welt unternimmt einen Arbeitsbesuch in den ukrainischen Herza Rajon, Storoschynez Rajon und in der Oblast Czernowitz. Die Delegation wird mehreren Schulen in den von Rumänen bewohnten Regionen Bücher und Computer schenken, anlä‎ßlich des Tages der Rumänischen Sprache, der am 31. August auch von den rumänischen Gemeinden in der Ukraine gefeiert wird. Die rumänischen Senatoren werden auch mit Vertretern der ukrainischen Regierung und mit ukrainischen Parlamentsmitgliedern über die Rechte der rumänischen Minderheit in der Ukraine diskutieren. Der Kommissionsleiter, Senator Marcel Bujor, sprach in einer Erklärung für Radio Rumänien International über den begrenzten Zugang der in der Ukraine lebenden Rumänen zu Unterricht und Presse in ihrer Muttersprache, über die Schwierigkeiten beim Bewahren der Religionsidentität, über das Fehlen einer Vertretung der Rumänen im ukrainischen Parlament und über das Verweigern der doppelten Staatsbürgerschaft durch die ukrainische Regierung.



    BUKAREST: Die ungarische Polizei hat am Samstag ein in Bulgarien zugelassenes Auto und einen Kleintransporter mit 10 Syrern und 11 Afghnanen angehalten. Infolge der Ermittlungen wurden Strafverfahren wegen Menschenhandel gegen vier rumänische Staatsangehörige eingeleitet; diese müssen vor Gericht erscheinen. Am Freitag hatte das Bukarester Au‎ßenministerium bekanntgegeben, dass die ungarischen Behörden derzeit gegen einen 18-köpfigen Menschenhändler-Ring aus Rumänien ermitteln. Die Verdächtigen wurden festgenommen; sie sollen an vier verschieden Fällen von Menschenhandel beteiligt sein.



    XXX – Nach der Flüchtlingstragödie in Österreich und neuerlichen Bootsunglücken auf dem Mittelmeer hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon mehr Unterstützung für Flüchtlinge gefordert. Die betroffenen Staaten müssten “sichere und legale Wege” der Einwanderung ermöglichen. Ban erklärte in New York, er rufe alle von der Flüchtlingskrise betroffenen Regierungen dazu auf, “mit Menschlichkeit, Mitgefühl und im Einklang mit ihren internationalen Verpflichtungen” zu handeln. Er sei “entsetzt und tieftraurig” über den Tod dutzender Flüchtlinge im Mittelmeer und den Fund von 71 toten Flüchtlingen in einem Kühl-Lastwagen in Österreich. Ban kündigte für den 30. September ein Sondertreffen zum Thema Flüchtlinge während der jährlichen Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York an. Bei der Flüchtlingskrise handele sich um eine “menschliche Tragödie”, die eine entschlossene gemeinsame Antwort der Politik verlange. “Es ist eine Krise der Solidarität, nicht eine Krise der Zahlen”, betonte der UN-Generalsekretär. (AFP)



    ATHEN: Die Neuwahl in Griechenland wird am 20. September stattfinden. Präsident Prokopis Pavlopoulos unterzeichnete ein entsprechendes Dekret, wie die amtliche Nachrichtenagentur ANA meldete. Die linke Syriza-Partei von Ministerpräsident Alexis Tsipras, der mit seinem Rücktritt in der vergangenen Woche die Neuwahl auslöste, liegt neuesten Umfragen zufolge in der Wählergunst vorn. Mit dem Dekret von Präsident Pavlopoulos wurde das Parlament nun formal aufgelöst, die neu gewählten Volksvertreter sollen am 1. Oktober zusammenkommen. Die Übergangsregierung, die die Neuwahl am 20. September organisieren soll, wird von der Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, Vassiliki Thanou, geführt. Sie will sich auch des Flüchtlingsthemas annehmen. (AFP)



    BUKAREST: Das Rumänische Jugendorchester geleitet von Maestro Kristjan Järvi wird am Sonntagabend in der rumänischen Hauptstadt die 22. Auflage des Internationalen Musikfestivals George Enescu” eröffnen. Auf dem Programm stehen George Enescus Erste Rumänische Rhapsodie, Jean Sibelius’ Violinkonzert mit Sarah Chang und Carl Orffs Carmina Burana” mit den Solisten Jennifer O’Loughlin, Max Emanuel Cencic und Levente Molnar. Etwa 2.500 ausländische und 500 rumänische Musiker werden an der diesjährigen Festivalauflage teilnehmen. Dazu gehören San Francisco Symphony, Israel Philharmonic, geleitet von Maestro Zubin Mehta, die Wiener Philharmoniker, das Orchester der Münchner Oper, die Staatskapelle Dresden, London Symphony Orchestra, das Symphonieorchester aus Sankt Petersburg, das Philharmonie-Orchester aus Monte Carlo, das Concertgebouw-Orchester Amsterdam. Das 22. internationale Musikfestival George Enescu findet zwischen dem 30. August und dem 20. September statt — auf dem Programm stehen 58 Konzerte in mehreren Sälen und zahlreiche Freilichtveranstaltungen. Werke bildender Künstler werden im Rahmen von Bucureştiul Creativ“(Kreatives Bukarest) zur Schau gestellt. Auf dem Boulevard der Künste werden Dokus über das Festival projiziert und zwei Ausstellungen über das Leben von George Enescu und über die Geschichte des Festivals organisiert. Die grö‎ßte internationale Kulturveranstaltung in Rumänien steht unter der Schirmherrschaft ihres künstlerischen Direktors, Ioan Holender, der bekannt gegeben hat, dass dieses die letzte Ausgabe ist, die er betreut. Erwartet werden ungefähr 20.000 Gäste aus dem Ausland, die speziell für das kulturelle Ereignis nach Rumänien reisen. Der Rumänische Rundfunk sendet live 36 Konzerte. Das Rumänische Fernsehen (TVR) bietet die Internetseite http://enescu.tvr.ro/ an, die als Videoplattform für die Livesendung der Konzerte und als Informationsquelle für das Festival fungiert. Die Zeitung Adevărul“ veröffentlicht auch in diesem Jahr die Beilage des Festivals, 16 Ausgaben werden in den drei Wochen des Festivals erscheinen.

  • Radio România wird 85

    Radio România wird 85

    Radio România, einer der ältesten Rundfunksender in Europa, feiert am 1. November 85 Jahre seit seiner ersten Ausstrahlung, und, wie der Slogan unseres Senders besagt, es ist uns ernst“. Das bedeutet, da‎ß im Laufe der Jahre Radio România ein nationaler, öffentlich-rechtlicher, ausgewogener Sender geblieben ist. Der Rundfunk war schon immer und bleibt weiterhin ein glaubwürdiger Zeuge entscheidender Momente in der Geschichte unseres Landes, meint der Generalintendant von Radio România, Ovidiu Miculescu:



    “Radio România hat immer für Gleichgewicht und Stabilität gesorgt, und war ein wichtiger Teil der Geschichte Rumäniens während dieser 85 Jahre. Die Urkunde zur Gründung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wurde vom König Ferdinand unterzeichnet — unser Sender entstand also zurzeit der Monarchie. Es war ein guter Anfang – dann gab es auch schwere Zeiten, den Krieg, den Kommunismus… Radio România hatte es nicht immer leicht, aber unser Sender ist ständig aktiv geblieben, und das ist ein Grundsatz unserer Rundfunkanstalt — wir haben unsere Vertikalität, unsere Ernsthaftigkeit, unser Engagement für die Öffentlichkeit aufrechterhalten, wir bleiben glaubwürdig und solide in der Medienlandschaft.“



    Heute hat der Rumänische Rundfunk drei öffentlich-rechtliche Zentralsender (Radio România Actualităţi, Radio România Cultural und Antena Satelor) und neun Regionalsender. Ferner gibt es einen Sender für klassische Musik (Radio România Muzical) sowie Kinder- und Jugendsendungen im Internet (Radio 3net). Ergänzt wird das Angebot von Radio România mit der eigenen Nachrichtenagentur RADOR, der Buchmesse Gaudeamus und den Rundfunkorchestern und Chören — das sind das Nationale Rundfunkorchester, der Chor und der Kinderchor des Rumänischen Rundfunks, die Jazz Big Band, das Volksmusikorchester und das Quartett Voces“. Zum öffentlich-rechtlichen Sender Radio România gehört auch der Auslandssender Radio România International. Ovidiu Miculescu dazu:



    “Radio România International ist eine äu‎ßerst wichtige Verbindungsbrücke zwischen Rumänen in der ganzen Welt. Neben unseren Auslandsprogrammen auf Rumänisch senden wir in weiteren 10 Sprachen. Radio România International ist ein Botschafter, der Informationen über Rumänien ausstrahlt, mit allem, was dazu gehört, sei es Gutes oder Schlechtes. Die Wirklichkeit präsentieren wir wie sie ist, ohne Verschönerung, aber gleichzeitig fördern wir unsere Werte, wir stellen uns dem Ausland vor, und das ist einer der wichtigsten Elemente des Journalismus.“



    Im Laufe seiner jahrzehntelangen Geschichte hat Radio România entscheidende Momente erlebt, Zeiten der Wirtschaftskrise überstanden, hat sich immer wieder mit neuen Technologien ausgestattet und der Entwicklung der gegenwartigen Gesellschaft angepasst. Mit seinen 85 Jahren bleibt Radio România ein junger Nationalsender, der mit Optimismuns einer schönen Zukunft entgegensieht.