Tag: Stadt-Land-Gefälle

  • Kulturkonsumbarometer: kulturelle Teilhabe fördert auch Demokratieverständnis

    Kulturkonsumbarometer: kulturelle Teilhabe fördert auch Demokratieverständnis





    2023 wurde das sogenannte Kulturkonsumbarometer 18 Jahre alt. Das Nationale Institut für Kulturforschung und -bildung (INCFC) führt diese wichtige Erhebung jährlich durch. Allerdings wurden während der Pandemiezeit die Erhebungen ausgesetzt, weil die meisten kulturellen Einrichtungen teilweise geschlossen waren und die Daten somit irrelevant gewesen wären. Im Jahr 2022 war es wieder soweit, und der kürzlich erschienene Kulturkonsumbarometer für 2022 macht deutlich, dass nach dem Rückgang der kulturellen Aktivitäten in den Jahren 2020 und 2021 noch keine Wiederankurbelung des Kulturbetriebs stattgefunden hat.



    Im Zeitraum der Pandemie mit Beginn im Jahr 2019 bis nach nach Aufhebung der Einschränkungen im Jahr 2022 hat der Kulturkonsum einen dramatischen Rückgang erfahren. Abgenommen haben im öffentlichen Kulturkonsum beispielsweise: der Besuch von Theateraufführungen von 29 % der Gesamtbevölkerung im Jahr 2019 zu 20 % im Jahr 2022, Kinobesuche von 35 % im Jahr 2019 zu 26 % im Jahr 2022, der Besuch von Museen, Ausstellungen oder Kunstgalerien von 38 % im Jahr 2019 zu 30 % im Jahr 2022. Lediglich der Besuch historischer Denkmäler oder archäologischer Stätten stieg um 14 %, wobei solche Bildungsausflüge in der Regel im Schnitt auch nur einmal im Jahr stattfinden. Weitere Einzelheiten der Studie kennt Carmen Croitoru, Leiterin des auftraggebenden Instituts:



    Wir haben festgestellt, dass sich die Trends fortsetzen. Wir sind zwar etwas besser dran als 2021, es gibt also einen Aufwärtstrend, doch sind wir immer noch nicht auf dem Niveau des Kulturlebens von 2019. Es gibt offensichtlich eine überwiegende Tendenz zum Kulturkonsum im Internet in privaten Räumlichkeiten. Menschen, die den Kulturkonsum in den eigenen vier Wänden für sich entdeckt haben, tun sich schwer, diese Gewohnheit aufzugeben, weil der Besuch kultureller Veranstaltungen in der Öffentlichkeit ein Verlassen der Komfortzone und damit eine Herausforderung der eigenen Bequemlichkeit bedeuten würde. Erfreulicherweise gibt es aber einen entgegengesetzten Trend in der Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen, d.h., die jungen Menschen sind aktiver und gehen öfters aus, weil sie auch diese Art der kulturvermittelnden Sozialisation brauchen. Generell gibt es jedoch leider stark zurückgehende Zahlen, wenn es um den Kulturkonsum geht. Erfreulicherweise gibt es wiederum einen anhaltend steigenden Trend bei der Besichtigung von Stätten des nationalen Kulturerbes. Das hei‎ßt letzten Endes, dass die Bedeutung des Kulturerbes im öffentlichen Bewusstsein in Rumänien zugenommen hat.“




    Von 2019 bis 2022 hat der Konsum kultureller Produkte im Internet deutlich zugenommen — dabei handelt es sich insbesondere um Filme auf Streaming-Diensten oder das Hören von Musik auf verschiedenen digitalen Plattformen. Auch das Lesen und der Kauf von Büchern im Internet haben zugenommen, obwohl die Rumänen insgesamt immer noch sehr wenig lesen. Neuere Daten des Nationalen Instituts für Statistik (INS) vom Herbst dieses Jahres ergaben, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung Rumäniens in den letzten 12 Monaten keine Bücher gelesen hat, wobei die Hauptgründe Zeitmangel (35 %) und mangelndes Interesse am Lesen von Büchern generell (32 %) waren.



    Das Kulturkonsum-Barometer bestätigt diesen Trend und zeigt, dass das Lesen von Büchern in Papierformat von 2019 bis 2022 um 9 % zurückging, während der Konsum von e-Books, Artikeln und anderen Medien in digitalem Format um 11 % zunahm. Au‎ßerdem zeigen die Untersuchungen des Instituts für Kulturforschung und -bildung bestimmte sozial-ökonomische Barrieren auf, die den Konsum von Kultur im öffentlichen Raum erschweren oder schlicht verhindern. Zu diesen Hindernissen gehört auch die fehlende Stra‎ßeninfrastruktur: Wenn die Menschen viele Kilometer zu Fu‎ß zurücklegen oder infrastrukturell mangelhafte öffentliche Verkehrsmittel benutzen müssen, um ein Theater, ein Kino oder eine Buchhandlung zu erreichen, verzichten sie ganz auf Kultur. Anda Becuț-Marinescu, Leiterin der Forschungsabteilung des auftraggebenden Instituts für die Erforschung der Kulturteilhabe, spricht im folgenden über diese Hindernisse, die ihrer Meinung nach nur durch angemessene Ma‎ßnahmen der öffentlichen Politik beseitigt werden könnten.



    Geografische Barrieren beziehen sich auf den Mangel an Infrastruktur in bestimmten Gebieten. Es handelt sich erstens um die Unterscheidung zwischen Stadt und Land, die in unseren Barometern ständig unter die Lupe genommen wird. Diese Hindernisse tauchen nicht nur im Stadt-Land-Gefälle auf, sondern auch im Städte-Ranking: kleine Städte gegenüber gro‎ßen Städten, die auch Universitätszentren sind. Es gibt Landkreise, die nicht einmal über elementare Infrastruktur verfügen. Und sicherlich gibt es auch finanzielle Hindernisse. Die Rede ist hier von sozialen Schichten mit bescheidenen Einkommen, für die der Kauf eines Buchs einfach unerschwinglich ist. Man kann sie als gefährdete Sozialschichten betrachten, und junge Menschen aus benachteiligten Familien sind eine solche gefährdete Gruppe. Und dann sind da noch die kulturellen Bildungsbarrieren, die mit der Einstellung und der Wahrnehmung einhergehen. Dabei geht es um die Kompetenz, künstlerische Botschaften entschlüsseln zu können. Menschen, die seit ihrer Kindheit nie mit Kultur in Berührung gekommen sind, werden im Laufe ihres Lebens ohne direkte Intervention von Kultureinrichtungen diese Fähigkeit nie entwickeln.“




    Während der Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und Kulturverständnis seit langem bekannt ist, beleuchtet das Kulturkonsumbarometer 2022 auch die Beziehung zwischen kultureller Teilhabe, bürgerschaftlichem Engagement und dem Verständnis für demokratische Mechanismen. Carmen Croitoru, Leiterin des Instituts für Kulturforschung und -bildung, erläutert zum Schluss unseres Features die Zusammenhänge:



    Je höher die Werte des kulturellen Konsums sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Menschen an einer freien Gesellschaft teilhaben und ihre Rechte, aber auch ihre Pflichten gegenüber der Gesellschaft verstehen. Zugehörigkeit, Identität, Toleranz, Vertrauen, Integration, staatsbürgerliche Anliegen und Freiheit sind die Themen, zu denen das Forschungsteam Fragen formuliert hat, und die Antworten sind recht interessant, aber meist paradox und beunruhigend. Wenn wir zum Beispiel über Vertrauen sprechen, geht es um die Tatsache, dass das Vertrauen in Informationen, die über soziale Medien verbreitet werden, sehr gering ist, obwohl der Prozentsatz derer, die auf sozialen Medien aktiv sind, höher ist als bei allen anderen. Die Menschen vertrauen nicht mehr dem, was im Fernsehen, im Radio und in Printmedien veröffentlicht wird, doch das ist die Folge einer bestimmten Art und Weise, mit Nachrichten umzugehen.



    Kultur bedeutet auch Respekt für den Bürger und vor der Freiheit des Bürgers, seine kulturellen Rechte wahrzunehmen. Aus unserem Kulturkonsum-Barometer geht deutlich hervor, wie viel Vertrauen wir den mündigen Bürgern schenken und welchen kulturellen Horizont ihnen dieser Staat zumisst. Die Rede ist von der jetzigen Generation im Durchschnittsalter, die das Ergebnis einer 20- oder 25-jährigen Ignoranz gegenüber kultureller Bildung ist. Und vielleicht sollten wir dann wenigstens etwas für die nächste Generation tun, für die jetzt noch jungen Menschen, damit sie sich der kulturellen Teilhabe selbst ermächtigen können.“

  • Regierung sichert Kommunen Entwicklungshilfe zu

    Regierung sichert Kommunen Entwicklungshilfe zu

    Das Nationalprogramm für die Kommunalentwicklung bekommt in diesem Jahr 30 Milliarden Lei – umgerechnet rund 6,6 Milliarden Euro. Die Regierung geht davon aus, dass die Mittel ab dem zweiten Halbjahr abrufbar sein werden. Die stellvertetende Premierministerin Sevil Shhaideh sagte auf der Versammlung, dass die Bürgermeister 30 Tage Zeit haben, Infrastrukturprojekte einzureichen. Wir müssen den jungen Menschen und den Bürgern schlechthin die gleichen Chancen im Leben geben, egal, wo sie geboren werden, teilte auch Premierminister Sorin Grindeanu mit.



    In seiner Rede sprach Grindeanu von zweierlei Rumänien und betonte das gravierende Stadt-Land-Gefälle. 47 Prozent der Bevölkerung leben am Land und 80 Prozent des Landesgebiets werden faktisch von Kommunen regiert – doch selbst wenn sich vieles verändert hat, gibt es allzu oft ein städtisches Rumänien und ein ländliches Rumänien, und das Gefälle wird immer größer, klagte der Regierungschef. Solange Zuwendungen von ihm abhängen, werde er nicht zögern, Mittel vorzusehen, sagte seinerseits Călin Popescu Tăriceanu, Vorsitzender des Oberhauses des Parlaments. Als Chef der mitregierenden Partei ALDE versprach er, dass das gesamte Team von Verantwortlichen die Entwicklung Rumäniens und seiner ländlichen Gebiete nachvollziehen könne. Tăriceanu sprach von der Einrichtung einer weiteren Staatsbank, deren Hauptzweck darin bestehen soll, Kommunalprojekte zu finanzieren. Nicht alle Kommunen haben ausreichend Ressourcen, um sich in wichtigen Projekten zu engagieren. Menschen wollen, dass es ihnen heute und morgen besser geht, nicht erst in 20 oder 40 Jahren, sagte der ALDE-Chef. Man spüre deshalb das Bedürfnis nach einem Entwicklungsvorstoß, nach Projekten, die die Lebensqualität schnell verbessern.




    Auch PSD-Chef Liviu Dragnea, der heute Präsident der Abgeordnetenkammer ist und sich als Regionalpolitiker einen Namen machte, durfte gute Nachrichten verkünden – die Löhne der Bürgermeister würden steigen, sobald das Gesetz zur einheitlichen Besoldung im Staatsdienst in Kraft tritt. Auch sollen die Bürgermeister finanziell motiviert werden, mehr EU-Mittel abzurufen. Letztendlich versprach Dragnea, dass die Rechtslage deutlicher gestaltet werde, damit Bürgermeister klar wissen, was sie tun und lassen müssen, um nicht in die Aufmerksamkeit der gefürchteten Antikorruptionsbehörde DNA zu rücken. Die Verwaltung müsse den aktuellen Zustand der Lähmung abstreifen, in dem Beamte Angst haben, ihre Unterschrift auf Papiere zu setzen, sagte Liviu Dragnea. Dafür werde der Unterschied zwischen Legalität und Opportunität im Parlament entschieden, versprach er.


  • Hörerpostsendung 20.3.2016

    Hörerpostsendung 20.3.2016

    Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Auch heute möchte ich zu Beginn für unsere Hörer ohne Internetzugang die Sommerfrequenzen durchsagen, die ab kommenden Sonntag gelten.



    In der Zeit vom 27.03.2016 bis einschlie‎ßlich 29.10.2016 können Sie die deutschsprachigen Programme von RRI auf folgenden Wellenlängen über analoge Kurzwelle und via DRM empfangen:









    Uhrzeit (UTC) Frequenz (kHz) Meterband Zielgebiet
    06.00 – 06.30 7.330

    9.700
    41

    31
    Mittel- und Westeuropa
    14.00 – 15.00 9.600

    11.910
    31

    25
    Mittel- und Westeuropa
    18.00 – 19.00 11.800 DRM

    9.540
    25

    31
    Mittel- und Westeuropa




    Dass nicht alle Hörer einen privaten Internetzugang haben, zeigt ein Postbrief von Peter Möller (aus Duisburg), in dem er uns erzählt, wie er trotzdem Teile des Internet-Angebots nutzen kann:



    Hallo an die deutsche Redaktion,



    wie ja bekannt ist, habe ich keinen privaten Internetanschluss. Wenn ich etwas aus dem Internet brauche wie Sendepläne, gehe ich in ein Internetcafé und lade mir die Dateien auf meinen USB-Stick herunter. Ich lade mir auch Sendungen von Radio 360 herunter, die ich nicht hören konnte, und von Sendern, die nur noch im Internet zu empfangen sind. Im Internet zu empfangen, hört sich sehr komisch an. Für mich bleibt es beim richtigen Radiohören auf der KW, MW, LW — wo noch Sender zu hören sind.




    Vielen Dank für den Brief, lieber Herr Möller. Bei allem Bedauern für die allmähliche Abschaltung der digitalen Sender — ich finde es nicht komisch, im Internet Radio- oder TV-Sender zu empfangen. Ganz im Gegenteil, denn das Internet ermöglicht, jederzeit Sender aus aller Welt auf dem Rechner, dem Tablet oder sogar auf dem Handy — und das in Echtzeit oder als Podcast — zu hören. Und Smartphones und Tablets der mittleren und unteren Klasse sind heute gar nicht mehr so teuer — ein Smartphone mit Android kann man heute schon für 100 € oder weniger kaufen. Stellen Sie sich vor, Sie sind im Urlaub im Ausland und möchten Ihr Lieblingsprogramm in einem bestimmten Sender in der Heimat nicht verpassen und es gibt keine Satellitenschüssel am Urlaubsort — dann sind Sie auf das Internet angewiesen. Natürlich würde das über Datentransfer im Roaming sauteuer sein, und erfahrungsgemä‎ß ist das Internet in Hotels nicht immer umsonst, aber es finden sich Möglichkeiten. Man kann beispielsweise in ein Lokal gehen, das seinen Gästen Zugang zum drahtlosen Internet bietet. Man bestellt sich etwas, kriegt das Passwort von der Bedienung (oft steht es auch im Menü), zückt sein Handy oder das Tablet, setzt sich die Kopfhörer drauf und steuert mit der einen oder der anderen App oder direkt im Internet den gewünschten Sender an. Und wenn man schlau ist und das Passwort speichert und es drau‎ßen in der Nähe des Lokals Sitzmöglichkeiten gibt, kann man nächstes Mal dort sitzen und das W-Lan dürfte immer noch in Reichweite sein. Au‎ßerdem dürfte es auch in Duisburg sogenannte kostenlose Hotspots geben, also unverschlüsselte Zugangspunkte zu W-Lans, die von verschiedenen Anbietern zur Verfügung gestellt werden. In der Rheinischen-Post-Online war im letzten Sommer zu lesen, dass Duisburg seit vergangenem August über 18 kostenlose Hotspots verfügt. Und weitere sollen noch hinzukommen. Ich habe übrigens auch die Webseite radio360.eu auf meinem Android-Handy abgerufen, und die Streamings und der Download funktionieren wunderbar. Ich will an dieser Stelle keine Werbung für die eine oder die andere App oder Software machen, wer aber Empfehlungen möchte, wie man z.B. deutsche oder ausländische Radio- und TV-Sender auf dem Laptop, dem Tablet oder Handy empfangen kann, der schreibe mir eine E-Mail und ich helfe gerne weiter. Einzige Einschränkung ist, einige deutsche TV-Sender erlauben den Empfang ihres Streams oder mancher Programmteile im Ausland aus rechtlichen Gründen nicht. Mit iOS-Geräten oder Windows-Phones kenne ich mich weniger gut aus, aber ich wei‎ß, wo ich weiterfragen kann, und nehme auch an, dass Nutzer von iPhone oder iPad ohnehin technisch versiert sind.




    Ums Internet geht es auch in der nächsten Zuschrift. Andreas Pawelczyk ist in Mannheim zuhause und wei‎ß die Vorteile des Internets zu schätzen:



    Ich konnte in den letzten Tagen von Euch einen Bericht über die Internetnutzungsmöglichkeiten hören. Da sollen die Rumänen gegenüber den anderen EU-Ländern nicht mithalten können. Nur weniger als die Hälfte der Rumänen soll an das Internet-Netz angeschlossen sein. Zwar soll die Internetgeschwindigkeit in rumänischen Städten hoch sein, aber für mich ist

    dies ein fragwürdiger Indikator, denn diese Geschwindigkeit hängt auch davon ab, wo man sich einklickt. Es wurde auch in dem Radiobeitrag etwas von Deckungsrate in städtischen und ländlichen Regionen berichtet, aber dies sagt noch nichts über die Qualität der Internetnutzung aus. Da konnte der Bericht Zahlen präsentieren wie: 48% der Rumänen nutzen das Internet regelmä‎ßig, während 39% das Internet nie genutzt haben und die Vorteile des Internet nicht nutzen können. Mittlerweile sollen Internetkenntnisse auch in Rumänien eine Grundvoraussetzung bei der Arbeitssuche geworden sein. Dies ist allerdings auch in Deutschland nicht anders, denn über Zeitungsanzeigen werden nur noch die wenigsten Stellenanzeigen angeboten gegenüber dem Internet. Ich denke aber, dass auch in Rumänien die Zukunft beim Internet liegt und dass Leute, die die Möglichkeiten nicht nutzen, informationsmä‎ßig abgehängt werden. Hierzulande hat man als Hotelgast glücklicherweise meistens kostenlosen Zugang zum W-Lan.




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Pawelczyk. Auch in Rumänien hat man als Hotelgast meistens kostenlosen Zugang zum W-Lan. In Rumänien gibt es tatsächlich ein hohes Stadt-Land-Gefälle, was die Geschwindigkeit und die Nutzung des Internets anbelangt. Während es auf dem Land immer noch sogenannte wei‎ße Flecken auf der Landkarte gibt, also Gebiete mit niedriger Deckungsrate oder gar Netzlöchern, ist in rumänischen Gro‎ßstädten die Internet-Geschwindigkeit rasend. Es gibt beispielsweise in Bukarest so gut wie keine Provider von Festnetz-Internet mehr, die Geschwindigkeiten unter 100 Mb/s für den Download anbieten würden. Und nach oben geht es für Privathaushalte zu Download-Geschwindigkeiten bis zu 1000 Mb/s. Ich habe zu Hause beispielsweise eine 300-Mb/s-Verbindung, mehr braucht man zu Hause vorerst auch nicht, das Internet saust so richtig. Und auch im Bereich des Mobilfunks herrscht hier rege Konkurrenz, so dass man recht gute Angebote im Bereich des mobilen Internets ergattern kann und somit nicht jedes Mal nach einem W-Lan Ausschau halten muss. Ich bin z.B. bei zwei Anbietern gleichzeitig und habe — abgesehen von dem gro‎ßzügigen Minutenpaket zum Abtelefonieren, EU-weit inklusive — insgesamt 4 GB monatlich in puncto Internet zur Verfügung. Für eine normale Internetnutzung ist das absolut ausreichend, es sei denn, man streamt jeden Tag stundenlang oder guckt sich ständig irgendwas bei YouTube an, wie die Teenies. Und die Preise dafür sind gerade wegen der harten Konkurrenz auf dem Telekom-Markt recht günstig. Ich bezahle für meine beiden Handy-Verträge insgesamt etwa 11 € im Monat und habe darüber hinaus sogenannte proprietäre Apps von den jeweiligen Anbietern installiert, die mir den kostenlosten Empfang von rumänischen und einigen ausländischen Radio- und TV-Sendern sowie das On-demand-Abspielen von Filmen erlauben. Ich finde, es ist eigentlich gar nicht mal so schlecht, im 21. Jahrhundert zu leben.




    Und jetzt noch zu ein paar Spätzüglern, soll hei‎ßen zu Briefen, die noch im Februar abgeschickt worden waren. Karl-Heinz Grüttner (aus Nobitz, Thüringen) findet unser Programm anspruchsvoll und nutzt auch das Internet-Angebot:



    Schön, dass es RRI in deutscher Sprache gibt. Direkte Information aus dem Land zu erhalten, welches mich besonders interessiert, ist nicht hoch genug einzuschätzen! Insofern hat RRI in unserer immer monotoner werdenden Medienwelt eine besonders hohe Bedeutung. Übrigens ist die Internetplattform von RRI sehr umfangreich und erfüllt, so meine ich, selbst höchste Ansprüche. Man kann da stundenlang stöbern und lesen und findet immer wieder Neues und Interessantes! Dem gesamten Team der Deutschen Redaktion möchte ich die allerherzlichsten Grü‎ße übermitteln.




    Vielen Dank für den Gru‎ß, lieber Herr Grüttner und wir grü‎ßen gerne zurück nach Thüringen.



    Uwe Lippert (aus Freital, Sachsen) hat heute mehr Zeit für sein Hobby, wie er uns in einem Postbrief mitteilte:



    Ihre deutschsprachigen Sendungen aus Rumänien höre ich schon seit vielen Jahren, und seitdem ich Rentner geworden bin, habe ich noch mehr Zeit für mein Hobby. Auch höre ich die Programme von Radio Neumarkt sehr gern; die kann man hier auch des Öfteren in Deutsch hören.



    Was die Stationierung amerikanischer Raketen in Rumänien angeht, so habe ich dafür überhaupt kein Verständnis; an eine Bedrohung durch den Iran (wie in Ihrem Kommentar gesagt) glaubt doch wohl kein Mensch in Ihrem Land. Das zielt ja wohl eindeutig gegen Russland.




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Lippert. Sie sind nicht der einzige Hörer in Mitteleuropa, der uns bestätigte, dass die deutschen Programme des Regionalsenders Radio Neumarkt (so hei‎ßt die siebenbürgische Stadt Târgu Mureş auf deutsch) über Mittelwelle sehr gut zu empfangen sind. Das ist auch nicht verwunderlich, seitdem die Mittel- und Langwelle in Deutschland abgeschaltet wurden.



    Was die Stationierung amerikanischer Raketen in Rumänien anbelangt: Ich wei‎ß jetzt nicht, auf welchen Kommentar Sie Bezug nehmen, aber hierzulande macht niemand einen Hehl daraus, dass man sich mit einem unberechenbaren Nachbarn wie Russland in der Nähe viel sicherer mit den amerikanischen Raketen als ohne sie fühlt. Die Raketen sind also nicht ausdrücklich gegen Russland, sondern gegen Bedrohungen von egal wem au‎ßerhalb der Nato. Wenn man in Mittel- oder Westeuropa bequem im Sessel sitzt und aus der Ferne als Russlandversteher einen abstrakten Frieden und Verständnis für Putin fordert, dann hat man die Angst der Osteuropäer nicht verstanden, weil man möglicherweise die Drohgebärden aus Moskau überhört hat. Schlie‎ßlich hat ein ranghoher russischer Politiker vor nicht allzu langer Zeit Bukarest und nicht etwa Berlin gedroht, das Land nächstes Mal an Bord eines Bombers zu besuchen. Die Osteuropäer verstehen ihrerseits daher nicht, warum sie ihre Sicherheit für die Bequemlichkeit und die Wirtschaftsinteressen westeuropäischer Staaten in Russland aufopfern sollten.




    Und schlie‎ßlich zu einem letzten kurzen Schreiben. Frank Koch (aus Stadtilm, Thüringen) meldete sich per Post mit ein paar Zeilen zu seinen Hobbys:



    Sehr geehrte Damen und Herren,



    seit längerer Zeit habe ich zwei Hobbys: BC-DX und Wetterbeobachtung. Ich habe mir einen neuen KW-Empfänger zugelegt, einen JRC-NRD 525G, ein absolutes Spitzengerät. Beim Testen entdeckte ich Ihren Sender. Das Programm ist sehr interessant, abwechslungsreich und lehrreich, gibt es doch Auskunft über Politik, Land und Leute. Da ich mich auch noch für Wetter interessiere, sind für mich auch die Wetterberichte von Bedeutung. Ich habe gleich mehrere Empfangsberichte geschrieben und hoffe, dass sie Ihnen von Nutzen sind. Ihre Sendungen werde ich weiterhin verfolgen, über eine QSL-Karte würde ich mich sehr freuen.




    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Koch, eine QSL-Karte wird Ihnen zugeschickt, aufgrund unserer Personalknappheit könnte die Zustellung allerdings ein bisschen länger dauern, als man es in den goldenen Zeiten des Rundfunkfernempfangs gewohnt war. Und damit Zeit für die Eingangsliste:



    Postbriefe erhielten wir von Christoph Paustian, Peter Möller, Michael Völlger und Klaus Huber (alle aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Samstagnachmittag von Ivan Arreghini (aus Italien) sowie von Ralf Urbanczyk, Anna und Bernd Seiser, Dieter Feltes, Heinrich Eusterbrock, Reinhold Meyer, Hans Kaas und Hans-Joachim Pellin (alle aus Deutschland).



    Das Internetformular nutzen Christian Laubach (D) sowie Paul Gager und Gerald Kallinger (beide aus Österreich).



    Nächsten Sonntag werde ich wieder ein paar Hörerfragen beantworten, u.a. von Beate Hansen. Bis dahin danke fürs Zuhören und schönes Restwochenende bzw. guten Start in die neue Woche, falls Sie die Wiederholung am Montagmorgen hören.




    Audiobeitrag hören: