Tag: Stadtführung

  • Suceava: Stadt der mittelalterlichen Moldaufürsten zu Fuß erkunden

    Suceava: Stadt der mittelalterlichen Moldaufürsten zu Fuß erkunden

    Die Touristeninformation Suceava veranstaltet ab dem 1. Mai dieses Jahres zwei kostenlose Stadtführungen zu Fu‎ß für die Touristen, die Suceava (dt. Suczawa) besuchen. Die Stadt liegt im Norden des Landes und ist ein wichtiger Haltepunkt entlang der Route, die zu den berühmten Klöstern in der Bukowina führt. Die Klöster sind Teil des UNESCO-Kulturerbes und beeindrucken insbesondere durch die Wandmalereien im Inneren sowie an den Au‎ßenwänden. Doch nicht nur die Klöster sind einen Besuch wert in der Region, sondern auch die Stadt Suceava. Die Stadt ziehe immer mehr Touristen an, so Claudiu Brădăţan, der Leiter der Touristeninformation in Suceava:



    Die Sanierungsarbeiten an der Burg Suceava sind letztes Jahr abgeschlossen worden. Die Festung sieht derzeit sehr gut aus. Zwar sticht die Bukowina mit den berühmten Klöstern in der Region heraus, doch bemühen wir uns, die Aufmerksamkeit auf unser Kulturerbe zu lenken. Daher bieten wir ab Mai zweimal die Woche freie Stadtführungen an. Unsere Mitarbeiter begleiten gerne die Touristen durch die Stadt und unterrichten sie zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.“




    Bei der ersten Stadtführung, die angeboten wird, werden rund 2,5 Km zurückgelegt. Die Stadtführung findet statt, wenn sich mindestens 4 Personen dafür anmelden. Dazu Claudiu Brădăţan, der Leiter der Touristeninformation Suceava:



    Die Stadtführung geht an allen Sehenswürdigkeiten vorbei, die auf keinen Fall verpasst werden sollten — das Sankt-Johann-Kloster (rum. Mănăstirea Sf. Ioan), das Bukowiner Dorfmuseum (rum. Muzeul Satului Bucovinean), die Burg der Moldaufürsten (rum. Cetatea de Scaun) und das Geschichtsmuseum. Letzteres ist ein echtes architektonisches Juwel. Die Rehabilitierungsarbeiten am Geschichtsmuseum in Suceava wurden letztes Jahr abgeschlossen. Das Museum wurde umorganisiert. Es ist eines der modernsten Museen landesweit, meiner Meinung nach. Die »Must see«-Stadtführung dauert etwa 5 Stunden. Es ist eine etwas kürzere touristische Tour. Wir bieten die Stadtführung als alternative Freizeitgestaltungsmöglichkeit den Touristen, die einen freien Nachmittag haben, bis sie weiter in die Bukowina reisen.“




    Die zweite angebotene Stadtführung hat eine ausgeprägte kulturelle Dimension. Die Mitarbeiter der Touristeninformation erhoffen sich ein gro‎ßes Interesse für diese Stadtführung:



    Diese Stadtführung dauert 7-8 Stunden. Zu den vier Sehenswürdigkeiten, die wir bei der ersten Tour bieten, kommen noch ein paar hinzu — die Auferstehungskirche (rum. Biserica Sf. Înviere), eine der ältesten Kirchen in der Stadt, das Kloster Mănăstirea Sf. Ioan cel Nou, eine weitere Kirche, Biserica Sf. Dumitru, sowie eine katholische Kathedrale, St. Johann Nepomuk. Sie ist ein Begegnungsort für die polnische Gemeinschaft in Bukowina. In unserer Region haben schon seit eh und je viele ethnische Minderheiten friedlich zusammengelebt — das ist wohl bekannt. Wie gesagt, es ist eine kulturelle Stadtführung, die 7 bis 8 Stunden dauert.“




    Die Reisebüros ziehen es eher vor, einen Besuch der Klöster als einen Stadtaufenthalt anzubieten, so Claudiu Brădăţan, der Leiter der Touristeninformation. Das Auskunftsbüro möchte durch die zwei angebotenen freien Stadtführungen die Stadt Suceava viel mehr als Reiseziel und als City-Break-Destination fördern:



    Die Stadt hat einen Flughafen, der 2016 modernisiert wurde. Die Zahl der Fluggäste hat deutlich zugelegt. Bukowina ist viel mehr als nur die klassischen Klöster. Das versuchen wir zum Vorschein zu bringen. Unser Auskunftsbüro liegt in der Innenstadt, an der wichtigsten Kreuzung in Suceava. Die Touristen können uns leicht erreichen. Wir haben einen Abstellraum, wo die Touristen gegebenenfalls ihre Koffer ablegen können. Dazu bieten wir kostenlosen drahtlosen Internetzugang. Wir haben auch viele Broschüren und Werbematerialien, die wir den Touristen gerne zur Verfügung stellen.“

  • Walkabout Free Tours: Kostenlose Stadtführungen in Bukarest und Kronstadt

    Walkabout Free Tours: Kostenlose Stadtführungen in Bukarest und Kronstadt

    Ich lernte sie im Rahmen des Festivals Frauen in der Mătăsari-Stra‎ße“ kennen. Sie hatten da einen eigenen Stand. Ihre Energie steckte mich an. Den Gedanken, eine Schatzsuche in der Stadt zu organisieren, fand ich auch sehr gut. Die Kinder beteiligten sich mit Begeisterung daran. Ich nahm mir vor, mehr über den Verein Cultour und seine Aktivitäten herauszufinden. Sie wollen den Stadteinwohnern ihre Stadt näher bringen, sie bei ihnen beliebt machen. Die Vereinsmitglieder organisieren bei gutem wie bei schlechtem Wetter kostenlose Stadtführungen. Sie hätten beobachtet, die Menschen seien ungeduldig, die Geheimnisse der Stadt zu entdecken, meinten die Vertreter des Vereins Cultour. Livia Morega ist die Leiterin des Vereins Cultour. Sie lieferte uns mehr Einzelheiten zur Entstehung und Entwicklung des Vereins:



    Der Verein Cultour nahm seine Aktivität vor 4-5 Jahren, im Sommer, am 20.Juli auf. Wir lie‎ßen uns durch ein europäisches Konzept inspirieren und bieten demnach kostenlose Stadtführungen den Touristen an. Unsere Stadtrundgänge sind interaktiv, sie unterscheiden sich von der klassischen geführten Stadttour. Ursprünglich war es ein Projekt, das ausschlie‎ßlich auf ausländische Touristen abzielte. Mit der Zeit stellten wir fest, dass den Bewohnern von Bukarest die Hauptstadt nicht allzu sehr am Herzen liegt. Hauptsächlich, weil sie die Stadt nicht kennen. Seit zwei Jahren veranstalten wir auch für die Bewohner von Bukarest kostenlose Stadtführungen zu unterschiedlichen Themen. Wir schlagen verschiedene Gesprächsthemen an, die manchmal sogar zu polemischen Debatten führen. Wir stellten fest, dass die Teilnehmer mehr über Bukarest erfahren wollen. Sie nehmen gerne an den Stadtrundgängen teil. Daher beschlossen wir, unsere Initiative fortzusetzen. Seit etwa zwei Jahren veranstalten wir fast monatlich, manchmal sogar zwei- bis dreimal im Monat, am Wochenende, Stadtführungen für die Bukarester Einwohner. Für ausländische Touristen veranstalten wir täglich geführte Stadttouren. Sie finden zwei Mal am Tag, unabhängig vom Wetter, statt.“



    Livia Morega gab uns einige Details zu den angebotenen Stadtführungen:



    Wir starteten dieses Jahr im März einen besonderen Rundgang zu den verborgenen Brunnen und Statuen in Bukarest. Unsere Tour ging wie üblich durch bekannte Stadtgegenden — wir liefen durch die Innenstadt, entlang dem Boulevard Calea Victoriei (zu deutsch Siegesstra‎ße). Im Unterschied zu den herkömmlichen Stadtführungen wagten wir es, in verschiedene Innenhöfe hinein zu schauen. Wir warfen einen Blick um bekannte Gebäude herum, um herauszufinden, was für Geheimnisse dahinter stecken: Brunnen, Statuen, Denkmäler. Wir wollten herausfinden, wer der Besitzer ist und warum sie sich dort befinden, was für eine geheime Geschichte dahinter stecke. Das Festival Femei pe Mătăsari (zu deutsch Frauen in der Mătăsari-Stra‎ße) bot uns die Gelegenheit, die Stadt in einer neuen Art und Weise zu erforschen. Wir forderten unsere Touristen auf, die Stadt selber zu entdecken. Wir gaben ihnen eine Stadtkarte und Hinweise und schickten sie in der Umgebung der Mătăsari-Stra‎ße los. Sie hatten nun mal die Gelegenheit, selber architektonische Details zu beobachten und sich die Geschichten der Hauptstadteinwohner anzuhören.“




    Eine Stadt mit einer so spannenden und erlebnisvollen Geschichte wie Bukarest hat Vieles zu erzählen. Wo der Mensch nicht eingreift, arbeitet sich die Natur durch, sagte uns unsere Gesprächspartnerin. Und erzählte uns einiges über die neueste Stadttour:



    Wir organisierten eine Tour im Naturpark Văcăreşti. Wir waren sehr überrascht von der gro‎ßen Teilnehmerzahl. 300 Personen beteiligten sich an unserer Stadtführung. Alle wollten mehr über die Gegend Văcăreşti erfahren. Sie wollten wissen, was früher dort war — ob ein Kloster, ein Gefängnis oder Gewächshäuser. Die Gegend ist für mehr als 20 Jahre in Vergessenheit geraten. Ein Naturpark hat sich an der Stelle entwickelt. Die Geschichte ist sehr interessant.“




    Die Nachfrage ist gro‎ß, also muss das Angebot möglichst attraktiv bleiben. Dazu Livia Morega:



    Wir setzen unsere Stadtführungen im Juli fort. Wir werden ein bisschen über urbane Kunst, Graffiti, neue Initiativen in Bukarest sprechen. Die neu gestarteten Initiativen zielen darauf ab, die Bukarester Bewohner auszubilden, ihnen die Botschaft zu vermitteln, dass wir eine schöne, nachhaltige Stadt brauchen. Im August gedenken wir zusammen mit der armenischen Gemeinschaft des Völkermords an den Armeniern, der vor 101 Jahren begangen wurde. Die armenische Gemeinschaft organisiert eine Wasserschlacht, wir veranstalten einen Rundgang durch das armenische Stadtviertel, erzählen über die Geschichte der Armenier sowie über ihr Wohnviertel, über die von ihnen traditionell ausgeübten Berufe, den Handel mit Kaffee oder Schokolade. Gegen Ende des Jahres wollen wir einen neuen Stadtrundgang im Stadtbezirk Uranus anbieten. Wir wollen uns das Stadtviertel in Erinnerung rufen, so wie es vor den massiven Abrissarbeiten während des Kommunismus aussah.“




    Die ausländischen Touristen freuen sich, wenn eine Stadtführung in einem optimistischen Ton zu Ende geht. Die Mitarbeiter des Vereins Cultour vermitteln stets die Botschaft, dass die junge Generation gro‎ßen Wert auf eine schöne Stadt legt. Sie sei auch bereit, zur städtischen Entwicklung beizutragen, so Livia Morega. Was für Sehenswürdigkeiten werden den Ausländern gezeigt und wie lauten die Geschichten, die dahinter stecken?



    Die Stadtführungen für ausländische Touristen drehen sich hauptsächlich um die Altstadt. Der Rundgang beginnt in Piaţa Unirii (am Vereinigungsplatz). Es ist das grö‎ßte Infrastrukturprojekt und hat die Stadt und das Leben der Einwohner beträchtlich beeinflusst. Dann schlendern wir weiter durch die Altstadt, erzählen unseren Gästen die Geschichte der Stadt seit 1400 bis heute und erwähnen dabei die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten — den Gasthof Hanul lui Manuc, den Fürstenhof Curtea Veche, die Kirchen Sankt Anton und Stavropoleos. Indem wir entlang des Boulevards Calea Victoriei spazieren, erzählen wir den Touristen über die Blütezeit der rumänischen Hauptstadt, zu der sie als das Kleine Paris bekannt war. Dann gehen wir durch die Unterführung Villacrosse durch und enden den geführten Rundgang am Universitätsplatz. Dort bleiben wir kurz stehen, um uns über den Kommunismus und über die Revolution zu unterhalten. Wir versuchen die negativen Aspekte weg zu lassen und konzentrieren uns viel mehr auf die jüngsten Entwicklungen.“




    Bei jedem Stadtbummel merke sie, die Stadt sei freundlicher und heller geworden — sagt uns unsere Gesprächspartnerin. Sie sieht immer mehr Radfahrer in den Stra‎ßen der Hauptstadt und das gibt ihr Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Ihr Optimismus hat uns angesteckt. Demnach bleibt uns nichts anderes übrig, als Ihnen mitzuteilen, dass der Verein Cultour auch in Kronstadt kostenlose Stadtführungen organisiert. Mehr Informationen dazu finden Sie auf den Webseiten: bucharest.walkaboutfreetours.com sowie brasov.walkaboutfreetours.com. Es ist eine gute Gelegenheit, zwei wunderschöne Städte in Rumänien besser kennenzulernen.