Tag: Stahlwerk Azowstal

  • Nachrichten 17.05.2022

    Nachrichten 17.05.2022

    Der rumänische Verteidigungsminister Vasile Dîncu nimmt am heutigen Dienstag in Brüssel an der Tagung des Rates Auswärtige Angelegenheiten“ teil. Auf der Tagesordnung steht die Sicherheitslage in der Ukraine, verursacht vom unprovozierten und ungerechtfertigten Angriffskrieg Russlands, sowie die europäische Unterstützung für das Nachbarland. Auf der gestrigen Sitzung wurde Rumänien vom Außenminister Bogdan Aurescu vertreten. Er stellte unter anderem die Maßnahmen vor, die Rumänien zur Unterstützung der Ukraine ergriffen hat. Aurescu wies darauf hin, dass Bukarest seine humanitären Bemühungen fortsetzen werde, u. a. durch die Unterstützung von Geflüchteten, die nach Rumänien eingereist sind und einreisen werden, und durch den Betrieb des internationalen humanitären Zentrums in Suceava (Nordosten). Der rumänische Außenminister sprach sich für das sechste Paket von Sanktionen gegen Russland aus. Er sagte, es sei wichtig, den Druck auf Russland aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig forderte er umfassende internationale Anstrengungen zur Schaffung eines Korridors, einschließlich im Seeverkehr und einschließlich durch Rumänien, für den Transport ukrainischer Produkte, insbesondere von Getreide, zu Drittländern.



    Etwa 265 ukrainische Kämpfer, die sich im Stahlwerk Azowstal – der letzten Bastion des ukrainischen Widerstands in Mariupol – verschanzt hatten, haben sich den russischen Streitkräften ergeben und gelten seit Montag als Gefangene, wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte. Diese Ukrainer würden nach internationalen Normen behandelt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Kiew erklärte seinerseits, die Verwundeten würden gegen russische Kriegsgefangene ausgetauscht, sobald sich ihr Zustand stabilisiert habe. Die ukrainischen Behörden hatten in der vergangenen Woche erklärt, dass sich noch 1.000 ukrainische Soldaten – darunter nach Angaben eines ihrer Kommandeure 600 Verwundete – in den unterirdischen Gängen des riesigen Kombinats aufhielten, das seit der russischen Invasion am 24. Februar zum Symbol des ukrainischen Widerstands geworden ist. Sie hatten sich nach der mehr als einmonatigen Belagerung von Mariupol, einem strategischen Hafen am Asowschen Meer im Südosten der Ukraine, der zu Beginn des Krieges von der russischen Armee angegriffen und fast vollständig zerstört wurde, nach Asowstal zurückgezogen. Die Stadt am Asowschen Meer liegt strategisch günstig zwischen der 2014 von Moskau annektierten Krim und der Bergbauregion Donbas (Ostukraine), in der sich zwei prorussische Separatistenrepubliken befinden, in denen Russland derzeit seine Offensive verstärkt.


    Das finnische Parlament hat am Dienstag einen Antrag auf Beitritt zum Militärbündnis NATO angenommen. Zuvor hatte die schwedische Diplomatiechefin Ann Linde den Antrag ihres Landes auf Beitritt zur Nordatlantikvertragsorganisation unterzeichnet. Schweden und Finnland, die nach dem Ausbruch der russischen Invasion in der Ukraine beschlossen hatten, ihre Anträge auf Mitgliedschaft in der NATO einzureichen, beschlossen, die Mitgliedschaft gemeinsam zu beantragen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte, dass die NATO-Mitgliedschaft Finnlands und Schwedens wahrscheinlich keinen großen Unterschied mache, da die beiden Länder seit langem an den Militärübungen des Bündnisses teilnähmen. Es bleibe abzuwarten, fügte der russische Beamte hinzu, wie ihr Territorium in der Praxis im Nordatlantischen Bündnis genutzt werde.



    Die Generalinspektion der rumänischen Grenzpolizei teilte am heutigen Dienstag mit, dass seit Beginn der Ukraine-Krise am 24. Februar mehr als 951.000 Bürgerinnen und Bürger aus dem Nachbarland nach Rumänien eingereist sind. Am Montag reisten über 7.500 ukrainische Staatsbürgerinnen und Bürger über die rumänischen Grenzübergänge ein.



    Der Beginn der Erdgasförderung im Schwarzen Meer ist ein wesentliches Ziel bei den Bemühungen, die Unabhängigkeit von russischem Gas zu erreichen, sagte Ministerpräsident Nicolae Ciucă. Am Dienstag hatte er in Bukarest ein Treffen mit Eric Faillnet, dem Direktor der Carlyle International Energy Partners Group, dem Hauptaktionär von Black Sea Oil&Gas. Das neue Offshore-Gesetz, das auf der Ebene der Regierungskoalition initiiert wurde und in Kürze verabschiedet werden soll, schaffe einen berechenbaren und stabilen Rahmen für Investoren, so Nicolae Ciucă. Nach Ansicht des Premierministers hat Rumänien durch die Schaffung eines Gleichgewichts zwischen den Interessen des Staates und des Privatsektors die Möglichkeit, nach der Erschließung der Gasvorkommen im Schwarzen Meer zu einem Exporteur in der Region zu werden. Vertreter von Black Sea Oil&Gas gaben bekannt, dass das Midia-Projekt mit einer Lieferkapazität von einer Milliarde Kubikmeter pro Jahr im Juni in Betrieb genommen werden kann, nachdem die letzten Tests durchgeführt wurden.



    Der rumänische Premierminister Nicolae Ciucă gratulierte Elisabeth Borne in einer Twitter-Nachricht zu ihrer Ernennung zur französischen Premierministerin und sicherte ihr die Zusammenarbeit zu. Élisabeth Borne wurde gestern Abend von Präsident Emmanuel Macron ernannt und übernahm das Amt von ihrem Vorgänger Jean Castex, der zuvor seinen Rücktritt angekündigt hatte. Élisabeth Borne war unter Macron, der Reihe nach Ministerin für Verkehr und Ministerin für Arbeit. Sie ist nach Édith Cresson, die das Amt in der Ära des Sozialisten François Mitterrand fast ein Jahr lang innehatte, die zweite Premierministerin in der Geschichte Frankreichs.. Nach Angaben des Korrespondenten von Radio Rumänien in Paris können Élisabeth Borne und ihr Team nur dann weiterregieren, wenn es der Partei Macrons und ihren Verbündeten gelingt, bei den Wahlen am 19. Juni eine Mehrheit in der Nationalversammlung zu erlangen.



    Heute Abend findet die Eröffnungsfeier der 75. Internationalen Filmfestspiele von Cannes statt. 18 Filme französischer und ausländischer Regisseure konkurrieren im offiziellen Wettbewerb um die begehrte Goldene Palme. Darunter ist auch R.M.N“ des Rumänen Cristian Mungiu. Neben 14 anderen Spielfilmen wurde auch der erste Film eines weiteren rumänischen Regisseurs, Alexandru Belc, für die Sektion Un Certain Regard“ ausgewählt. In dieser Sektion sind oft nur wenig bekannte Regisseure vertreten.




  • Nachrichten 05.05.2022

    Nachrichten 05.05.2022

    Das Europäische Parlament hat am Donnerstag eine Resolution angenommen, in der gefordert wird, der Republik Moldau den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu verleihen. Nach Angaben von Radio Chisinau lobten die Abgeordneten die Bemühungen der Behörden und der moldauischen Bürger und wiesen gleichzeitig auf die Risiken hin, denen Moldau aufgrund des Krieges in der Ukraine ausgesetzt ist. Die Kommission wird aufgefordert, ihre Bewertung zügig abzuschließen und Chisinau während des Beitrittsprozesses volle Unterstützung zu gewähren. Der europäische Gesetzgeber fordert außerdem, dass auf der Juni-Tagung des Europäischen Rates ein klares und starkes politisches Signal für den von der Republik Moldau gewählten europäischen Weg gegeben wird. Die Europäische Union hat die Pflicht, die Republik Moldau zu unterstützen – erklärte der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, am Mittwoch in Chisinau. Er sagte, Brüssel erwäge zusätzliche militärische Unterstützung für die moldauischen Behörden, zusätzlich zu der bereits von der EU vereinbarten logistischen und Cyberverteidigungshilfe. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, versicherte der Republik Moldau, einem Nachbarland Rumäniens und der Ukraine, dass die USA an ihrer Souveränität, Unabhängigkeit und territorialen Integrität festhalten.



    Der rumänische Premierminister Nicolae Ciucă nahm am Donnerstag in einem Online-Format an der hochrangigen internationalen Spendekonferenz für die Ukraine in Warschau teil. Er bekräftigte die multidimensionale Unterstützung Rumäniens für dieses Land: politisch-diplomatisch, humanitäre und Flüchtlingshilfe, wirtschaftlich. Bei dieser Gelegenheit überreichte der rumänische Würdenträger einen neuen Beitrag zur humanitären Hilfe in Höhe von 3,2 Millionen Euro. Nicolae Ciucă zeigte, dass Rumänien bereit ist, sich am Wiederaufbauprozess der Ukraine zu beteiligen, und bekräftigte seine Unterstützung für die europäische Perspektive der Ukraine, Moldaus und Georgiens. Mehr als achttausend ukrainische Staatsbürger sind am Mittwoch ins benachbarte Rumänien eingereist. Seit Beginn des Einmarsches der russischen Truppen haben fast 860 000 Ukrainer die rumänische Grenze überquert, die meisten von ihnen auf der Durchreise in andere Länder.



    US-First Lady Jill Biden besucht vom 5. bis 9. Mai Rumänien und die Slowakei, die Nachbarländer der von Russland besetzten Ukraine. Sie wird mit US-Militärs und Diplomaten, ukrainischen Flüchtlingen, Entwicklungshelfern und Lehrern zusammentreffen, wie ihr Büro mitteilte. Jill Biden wird am Sonntag, der in den Vereinigten Staaten als Muttertag gefeiert wird, mit ukrainischen Müttern und Kindern zusammentreffen, die aufgrund des russischen Krieges gegen die Ukraine gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen. Am 6. Mai wird die Ehefrau von Präsident Joe Biden auf dem Luftwaffenstützpunkt Mihail Kogălniceanu im Südosten Rumäniens mit US-Militärangehörigen zusammentreffen, bevor sie zu Gesprächen mit rumänischen Regierungsvertretern, Mitgliedern der US-Botschaft, Entwicklungshelfern und Lehrern, die mit ukrainischen Flüchtlingskindern arbeiten, nach Bukarest reist. Die Reise der First Lady wird auch Besuche in den slowakischen Städten Bratislava, Kosice und Vysne Nemecke umfassen, wo Jill Biden mit Regierungsvertretern, Flüchtlingen und Helfern zusammentreffen wird.



    Das sechste Paket europäischer Sanktionen gegen Russland richtet sich gegen hochrangige Beamte und Militärs, den Bankensektor und die Medien und sieht erstmals ein Embargo für Ölimporte vor. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Lyen, warnte, dass es für Europa ohne russisches Öl nicht einfach sein werde, zumal einige Mitgliedstaaten zu 100 % davon abhängig seien. Deshalb enthält das Paket Ausnahmen und Übergangsmaßnahmen für diese Länder.



    Russland hat angekündigt, dass seine Truppen das Feuer auf das Stahlwerk Azowstal in der strategisch wichtigen ukrainischen Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer einstellen und ab Donnerstag für drei Tage einen humanitären Korridor öffnen werden, um die im Kombinat untergebrachte Zivilbevölkerung sowie die letzten ukrainischen Kämpfer zu evakuieren. Zuvor hatte der Bürgermeister der Stadt, Wadim Bojtschenko, erklärt, dass rund um das Kombinat schwere Kämpfe stattfanden und die Russen alle Arten von Waffen abfeuerten. Der ukrainische Präsident Wolodimir Zelenskyj hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres gebeten, bei der Rettung der Verwundeten in Asowstal zu helfen. Später gab er bekannt, dass 344 Menschen aus Mariupol und Umgebung in die ukrainisch kontrollierte Stadt Zaprorijie, etwa 230 Kilometer entfernt, evakuiert worden seien. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, sein Militär habe in der russischen Enklave Kaliningrad, die zwischen Polen und Litauen, beides Mitglieder der Europäischen Union und der NATO, liegt, einen nuklearfähigen Raketenstart simuliert. Der Quelle zufolge übten die Kampfeinheiten auch Operationen unter Bedingungen von Strahlung und chemischer Kontamination. Kurz nach dem Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar versetzte Russland seine Atomstreitkräfte in höchste Alarmbereitschaft.



    Der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu empfing heute in Bukarest Garry Kasparow, Präsident der Human Rights Foundation, ehemaliger Schachweltmeister und Menschenrechtsaktivist. Laut einer Pressemitteilung des Außenministeriums fanden die Gespräche vor dem Hintergrund der illegalen, unprovozierten und ungerechtfertigten militärischen Aggression und Invasion Russlands gegen die Ukraine und der Notwendigkeit, deren äußerst negativen Auswirkungen auf die Sicherheit, die Wirtschaft und die humanitäre Lage zu bekämpfen statt. Minister Bogdan Aurescu verurteilte erneut auf das Schärfste den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und wies auf die humanitäre Unterstützung hin, die Bukarest dem Nachbarstaat und den ukrainischen Flüchtlingen in Rumänien leistet. Garri Kasparow legte seinerseits eine Reihe von Einschätzungen zur inneren Lage Russlands und zu möglichen Entwicklungen in dem von Moskau entfesselten Krieg vor. Er betonte, dass die gesamte internationale Gemeinschaft die Ukraine im Kampf gegen die Aggression unterstützen müsse.



    Die Zahl der ukrainischen Staatsbürger, die am Mittwoch in das benachbarte Rumänien eingereist sind, ist im Vergleich zum Vortag um 4,9 % gestiegen, so eine Pressemitteilung der Generalinspektion der Grenzpolizei (IGPF) vom Donnerstag. Am 04.05.2022 reisten innerhalb von 24 Stunden landesweit 71.581 Personen über Grenzübergänge nach Rumänien ein, darunter 8.148 ukrainische Staatsangehörige (4,9 % mehr als am Vortag). An der Grenze zur Ukraine reisten 4.583 ukrainische Staatsbürger nach Rumänien ein (ein Anstieg von 6 %), an der Grenze zur Republik Moldau 1.764 (ein Anstieg von 3,1 %). Seit Beginn des Einmarsches der russischen Truppen bis Mittwoch um Mitternacht sind landesweit 859.183 ukrainische Staatsbürger nach Rumänien eingereist. Außerdem sind seit dem 10. Februar 2022 (Vorkonfliktzeit) 893.712 Ukrainer nach Rumänien eingereist.