Tag: Start-ups

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 05.08. – 09.08.2024

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 05.08. – 09.08.2024

    Gasverbindungsleitung zwischen Rumänien und Serbien
    Der rumänische Energieminister Sebastian Burduja und der Minister für Bergbau und Energie des benachbarten Serbiens, Dubravka Dedovic Handanovic haben eine Absichtserklärung über den Bau einer Gasverbindungsleitung zwischen Rumänien und Serbien unterschrieben. Die beiden Länder werden sich bemühen, im nächsten Jahr mit dem eigentlichen Bau zu beginnen und die Arbeiten sollen bis 2028 abgeschlossen sein. Das Projekt, das das serbische Erdgastransportsystem mit dem rumänischen Teil der BRUA-Pipeline verbinden soll, ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Energiesicherheit beider Länder und der regionalen Integration der Märkte durch die Diversifizierung der Versorgungswege. Laut Burduja werden durch diese Investition Vorteile für alle rumänischen Kunden entstehen: ein wettbewerbsfähigerer Markt, der den Verbrauchern den niedrigsten Preis bringt, Energiesicherheit, Entinselung der Energiesysteme und Diversifizierung der Versorgungsquellen.

    Ärztinnen wegen Verdacht auf vorsätzlichen Mord in U-Haft
    Zwei Medizinerinnen an einem Bukarester Krankenhaus sind für 30 Tage in Unzersuchungshaft, das sie im Verdacht stehen, den Tod eines Patienten auf der Intensivstation vorsätzlich herbeigeführt haben sollen. Die Ermittler behaupten, dass der 54-jährige Mann, der sich in einem ernsten Zustand befand, einen Herz- und Atemstillstand erlitt, nachdem sie plötzlich seine Dosis an Noradrenalin, einer wichtigen Substanz in der Intensivpflege, die zur Aufrechterhaltung des Blutdrucks beiträgt, herabgesetzt hatten. Eine Krankenschwester wurde in demselben Fall auch wegen Falschaussage angeklagt. Die Staatsanwaltschaft eröffnete ein Strafverfahren wegen vorsätzlichen Mordes, nachdem sie im April einen Hinweis auf den verdächtigen Tod von 17 Patienten zwischen dem 4. und 7. April auf der Intensivstation erhalten hatte.

    Behörden reagieren auf Beschwerden über sexuelle Belästigung an Universitäten
    Die Regierung hat beschlossen, das Gesetz über sexuelle Belästigung zu ändern, um anonyme Beschwerden zu ermöglichen und Maßnahmen zum Schutz der Opfer zu ergreifen. Damit reagiert sie auf die jüngsten Berichte über sexuelle Belästigung an rumänischen Universitäten: Ehemalige Studierende haben Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen drei Universitätsprofessoren öffentlich gemacht, von denen einige bereits von der Polizei angeklagt wurden. Einer von ihnen, Alfred Bulai von der Hochschule für Politik- und Verwaltungdstudien SNSPA, wurde entlassen, während die beiden anderen – Dorin Ștefan Adam von der Architekturfakultät in Bukarest und Marius Pieleanu von der gleichen SNSPA – selbst um ihre Suspendierung gebeten haben. 
Unterdessen wurde die öffentliche Anhörung zum Verordnungsentwurf des Bildungsministeriums über Ethikkommissionen an Universitäten bis zum 23. August verlängert. Laut dem Dokument können Beschwerden über Missbrauch oder Verstöße gegen andere Regeln auch anonym bei der Universität eingereicht werden.

    Eine neue Ausgabe für das Start Up Nation – Förderprogramm
    Die Exekutive hat am Donnerstag eine neue Ausgabe des Start Up Nation – Programms zur Unternehmensgründung genehmigt, das mit einem Budget von fast 450 Millionen Euro über fünf Jahre ausgestattet ist. Das Programm besteht aus zwei Teilen: Der eine bietet jungen Menschen unter 30 Jahren Zugang zu Ausbildungskursen, der andere richtet sich an 30- bis 35-Jährige, die ein Unternehmen gründen wollen. Start Up Nation ist für Jungunternehmer bestimmt sowie für Firmengründer, die in armen Gebieten leben oder aus benachteiligten Gruppen stammen. Das Projekt wird vom Wirtschaftsministerium koordiniert und der zuständige Minister, Radu Oprea, sagte, dass in diesem Jahr mehr Geld für jeden Teilnehmer bereitgestellt wird als in den Vorjahren. 80% des Etats sind europäische Mittel und 20% stammen aus dem rumänischen Haushalt.

    UNTOLD-Festival startet erneut
    Die neunte Ausgabe des UNTOLD-Festivals findet in Cluj, im Nordwesten Rumäniens, statt. 250 Künstler aus Rumänien und der ganzen Welt werden auf den acht Bühnen des viertägigen Festivals auftreten. Darunter sind berühmte Namen, die bereits in Rumänien aufgetreten sind, wie die Pop-Rock-Legende Lenny Kravitz und der DJ Salvatore Ganacci, aber auch einige, die zum ersten Mal hier sind, wie der Brite Sam Smith und Burna Boy – der einzige afrikanische Künstler, der zwei Veranstaltungen auf dem London Stadium in Folge ausverkauft hat. Das UNTOLD, das auf Platz drei der Top-100-Festivals steht, zieht jedes Jahr Fans aus der ganzen Welt an.

    Olympia-Zwischenbilanz
    Rumänien hat bei den Olympischen Sommerspielen in Paris bisher acht Medaillen gewonnen – dreimal Gold, viermal Silber und einmal Bronze. Gold gewannen der Schwimmer David Popovici über 200 Meter Freistil, die Ruderer Andrei Cornea und Marian Enache im Männer-Doppelzweier und das Frauen-Achter-Team (Maria Magdalena Rusu, Roxana Anghel, Ancuța Bodnar, Maria Lehaci, Adriana Adam, Amalia Bereș, Ioana Vrînceanu, Simona Radiș, Victoria Ștefania Petreanu). Silbermedaillen gewannen Ancuța Bodnar und Simona Radiș im Skulldoppelzweier, Ioana Vrînceanu und Roxana Anghel im Riemendoppelzweier, Gianina van Groningen und Ionela Cozmiuc im Leichtgewichts-Skulldoppelzweier –  sowie Gewichtheberin Mihaela Valentina Cambei in der 49-kg-Klasse. Bronze gewann schließlich David Popovici über 100 Meter Freistil.

     

     

  • L’antenne roumaine de La French Tech

    L’antenne roumaine de La French Tech

    Aujourd’hui, nous parlons entrepreneuriat entre la France et la Roumanie, dans les deux sens, mais à un autre niveau. Mon interlocuteur est un entrepreneur très connu, Grégoire Vigroux, qui dirige l’antenne roumaine de La French Tech.

  • Italienischer Start-up-Gründer: „Ich würde Unternehmern Rumänien vorbehaltlos empfehlen“

    Italienischer Start-up-Gründer: „Ich würde Unternehmern Rumänien vorbehaltlos empfehlen“

    Emanuele Musa ist ein sozialer Unternehmer und kommt aus Italien, genauer gesagt aus Sardinien. Er studierte Elektrotechnik am Polytechnikum in Turin und absolvierte anschlie‎ßend eine Reihe von europäischen Masterstudiengängen in Business Management. Er hat Erfahrung im Innovationsmanagement und in der Beratung von Start-ups. Er ist auch Co-Autor eines Buches über Crowdsourcing oder die Suche nach finanziellen Ressourcen im Bereich des sozialen Wandels. Im Jahr 2013 gründete er zusammen mit seiner rumänischen Frau ein Unternehmen, das er immer noch leitet, ein Unternehmen, das sich auf die Beratung für Unternehmensführung spezialisiert hat. Seit 2014 lebt er in Bukarest, hat Rumänisch gelernt und Rumänien ist seine zweite Heimat geworden. Er erzählt uns, wie er hierher kam und was ihn zum Bleiben bewegt hat:



    Meine Frau und ich haben in Paris gearbeitet und irgendwann habe ich beschlossen, ein soziales Unternehmen zu gründen. Es wäre komplizierter gewesen, dies an einem Ort zu tun, an dem wir keine Familienmitglieder oder Verwandten haben, und wir sagten uns: Lass uns nach Sardinien gehen — wo ich aus Italien herkomme –, oder wir gehen nach Bukarest in Rumänien — wo sie herkommt. Das Ziel war es, an einem Ort zu sein, an dem wir mehr Möglichkeiten haben, die Unterkunftskosten am Anfang zu decken, wenn wir in diese Firma investieren müssen, und in Paris wäre das viel schwieriger gewesen. Nachdem man seinen Job gekündigt hat und kein gutes Gehalt mehr bekommt, wäre es viel schwieriger gewesen, die Lebenshaltungskosten in Paris zu decken und in ein Unternehmen zu investieren. Und dann haben wir uns entschieden, nach Rumänien zu ziehen, denn Sardinien ist sehr schön, aber nur, wenn man ein Geschäft mit Käse starten will. Auf Sardinien zu leben, ist auch für Italiener eher nebenrangig und nur strategisch, wenn man im Tourismus arbeiten will. Dann zogen wir nach Rumänien und begannen mit dem Aufbau dieser Firma, mit dem Ziel, nach einem Jahr nach Frankreich zurückzukehren. Aber ich mochte die Atmosphäre, die ich vorfand, die sehr kosmopolitischen Menschen und den Lebensstil, den ich mit der Gründung dieser Firma geschaffen habe, sehr. Dann haben wir uns praktisch in den Lebensstil verliebt, den wir uns leisten konnten, und in die Tatsache, dass wir die Freiheit hatten, ein Projekt zu entwickeln, das uns sehr nah am Herzen lag.“




    Also blieb Emanuele Musa in Bukarest und baute zusammen mit seiner Frau dieses Beratungsunternehmen im Bereich Unternehmensführung auf. Bevor er hierher kam, lebte Emanuele in mehreren Ländern auf der ganzen Welt, und wir fragten ihn, ob Rumänien mittlerweile seine Heimat geworden sei:



    Es ist uns damals recht einfach gefallen. Mir scheint, wenn ich nicht hier hätte leben wollen, hätte ich die Sprache nicht gelernt und mich nicht so gut integriert. Also ja, ich fühle mich zu Hause. Ich habe in vielen Ländern gelebt und Rumänien ist zu Hause, wie Frankreich zu Hause ist, wie England und Belgien und Brasilien zu Hause sind. In jedem dieser Länder habe ich den Eindruck, dass ich etwas von mir zurückgelassen habe und dass ich etwas von diesem Land mitgenommen habe, und das habe ich auch im Fall von Rumänien getan. Jetzt ist Rumänien nach Italien das Land geworden, in dem ich am meisten in meinem Leben gelebt habe.“




    Seit sieben Jahren lebt Emanuele nun in Bukarest. Er ist sowohl von rumänischen als auch von ausländischen Freunden umgeben, und der Lebensstil hier hat ihn erobert. Die Menschen und ihr Lebensstil haben Emanuele dazu bewogen, hier zu bleiben. Wir haben ihn gefragt, was ihm Rumänien als Land geboten hat:



    Das erste, was Rumänien mir bot, war ein Haus. Die Eltern meiner Frau boten uns eine Wohnung in Bukarest an, und das war der Beginn unseres Abenteuers hier. Wir verliebten uns in unser Haus, wir mochten unsere Nachbarn und vor allem schätzten wir die Tatsache, dass wir eine Stabilität hatten, die man, wenn man am Anfang auf dem Weg zum Unternehmertum steht, wirklich braucht. Dann begannen wir in den Co-Working-Spaces, in denen wir arbeiten, immer mehr Menschen zu schätzen, die ebenfalls im Bereich des Unternehmertums und der Freiberufler tätig sind. Wir stellten fest, dass die Menschen, die wir trafen, weltoffen und sehr freundlich waren, und wir haben in kürzester Zeit viele Freunde gefunden.“




    Wie überall gibt es auch neue Probleme, Dinge, die nicht ideal funktionieren. Wir haben Emanuele gefragt, was er gerne in Rumänien geändert sehen würde:



    Das Problem, das ich mit Rumänien habe, ist, dass es kein Land für 99% seiner Menschen ist. Wer in Bukarest Geld hat, geht in private Gesundheitsvorsorge, weil alle, die ein besseres Einkommen haben, nicht ins öffentliche Gesundheitssystem gehen wollen. Und das Gleiche scheint mir auch in anderen Gegenden zu passieren. Was ich ungerecht finde, ist, dass die Menschen, wenn sie die finanziellen Mittel dazu haben, zu bestimmten Dienstleistern gehen, die ein Privileg für diejenigen sind, die es sich leisten können. Und alle anderen tun das Beste, was sie aus der gegebenen Situation machen können. Ich finde es schade, dass wir zu einer Gesellschaft werden, in der viele Dinge privatisiert werden, die besser in öffentlicher Hand bleiben sollten.“




    Emanuele mag die Gegend um den Sankt-Ana-See sehr und würde gerne mehr Zeit dort verbringen, weil es ein schöner Ort ist. Wir fragten ihn, ob er etwas aus seiner Heimat Sardinien vermisse:



    Artischocken oder Spargel und natürlich das sardische Meer. Aber mit einem Direktflug nach Sardinien kann ich hin, wann immer ich will, und ich habe auch die Flexibilität, von dort aus zu arbeiten. Und dann kann ich nicht sagen, dass ich es furchtbar vermisse, nach Sardinien zu reisen oder dort zu leben.“




    Zum Schluss haben wir Emanuele gebeten, jemandem einen Rat zu geben, der in Rumänien in ein Unternehmen investieren oder ein Start-up gründen möchte, und wir haben ihn auch gefragt, ob Rumänien unter diesem Gesichtspunkt attraktiv sei:



    Es kommt sehr auf den Bereich an. Rumänien ist sicherlich sehr interessant, weil es ein Steuerparadies für Programmierer ist, was viele Programmierer aus dem Ausland hierher kommen lässt. Au‎ßerdem gibt es viele Absolventen des Polytechnikums, die programmieren können, und es ist sehr einfach, gute und wettbewerbsfähige Programmierer für den IT-Bereich der Unternehmen zu finden. Mir scheint, dass sich alle gro‎ßen Städte sehr gut entwickeln, was die Unterstützung von Unternehmern angeht, von Cluj (Klausenburg) bis Oradea (Gro‎ßwardein). Es gibt eine sehr interessante Entwicklung in dieser Hinsicht, also ja, ich würde Rumänien vorbehaltlos empfehlen.“