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  • Tierschutz bei Sache Vet: „Empathie muss gelernt werden“

    Tierschutz bei Sache Vet: „Empathie muss gelernt werden“

     

     

    Auf der Messe Love Fair, die einen großen Wert auf Nachhaltigkeit legt, haben lokale Hersteller und Designer ihre Produkte ausgestellt, die einen gewissen Bezug zu Haustieren haben. Von Duftkerzen, Seifen, Broschen, Armbändern, Postkarten und sogar Artikeln aus dem Bereich gesunder Lebensstil bis hin zu veganen Produkten und Süßigkeiten – alles war da, und der Erlös für den Verkauf eines jeden Artikels war zugleich eine Spende für die Tiere, die von der Stiftung Sache betreut werden. Für die jüngeren Tierfreunde organisierte die Stiftung Workshops wie Der kleine Tierarzt, wo den Teilnehmern beigebracht wurde, wie man sich um Tiere kümmert und ihnen im Grunde genommen einfach nur Empathie und Respekt entgegenbringt. Laura Fincu ist Gründerin der Stiftung Sache, die im Laufe der Jahre einen langen Weg gegangen ist und jetzt vor der Einweihung der ersten sozialen Tierklinik in Rumänien steht. Wie alles begann, erfahren wir gleich von ihr.

     

     

    „Sache gibt’s schon… ich meine den Welpen, der zum Namensgeber unserer Stiftung wurde, ihn gibt es also seit 2007, als er im Innenhof eines Studentenheims in Bukarest geboren wurde. Ich war Studentin im zweiten Jahr an der Fakultät für Kommunikation und Politikwissenschaften, wohnte im Studentenheim und habe ihn dort gefunden. Er war total auf Hilfe angewiesen, weil er von einem Kommilitonen misshandelt worden war, und zwar ziemlich schwer. Ich griff in letzter Sekunde ein, las den Hund auf, der mitten in der Nacht jämmerlich wimmerte, brachte ihn in eine Tierarztpraxis, wo man ihm einen Ganzkörpergips anlegte. Bis zu seiner vollen Genesung nahm ich ihn in mein Zimmer im Studentenheim auf. Das war sozusagen der Anfang. Ein hilfsbedürftiger Welpe, und daraus erwuchs ein großartiges Projekt.“

     

     

    Da sie nichts mit der Veterinärmedizin und umso weniger mit der sozialen Tiermedizin am Hut hatte, glaubte die Studentin von damals vorerst nicht, dass sie imstande gewesen wäre, das Leben eines Welpen zu retten. Die Begebenheit mit Sache hat sie aber tief berührt und ihre Sicht auf die Welt und die Realität stark geprägt. Laura Fincu wollte diese Geschichte nicht auf sich beruhen lassen und 2016 startete sie ein Projekt für soziales Unternehmertum, das sie Sache Vet nannte. Alles drehte sich um die so getaufte Tierarztpraxis, die bald mit Härtefällen überflutet wurde, denn zahlreiche Menschen kamen mit ausgesetzten Tieren hin, die medizinische Versorgung brauchten. Auch die Zahl der Fälle von kranken Haustieren, deren Besitzer sich keine medizinische Versorgung für sie leisten konnten, stieg deutlich an. Besonders beeindruckend fand Laura auch, dass sich immer mehr Tierärzte bereit zeigten, ehrenamtlich mitzumachen. Die Idee, eine soziale Tierklinik zu gründen, entstand also aus einer doppelten Verantwortung, die Laura sowohl gegenüber den zurückgelassenen Tieren als auch gegenüber den zahlreichen Menschen verspürte, die sich als hilfsbereit zeigten. Die soziale Klinik wird auch über ein Trainingszentrum verfügen, wo sich Tierärzte und Veterinärmedizin-Studenten im Bereich der sozialen Tiermedizin weiterbilden können. Die Klinik soll im Herbst eingeweiht werden und wird alle Erwartungen erfüllen, verspricht die Gründerin von „Sache“. Doch gleichzeitig konfrontiert sich die Stiftung mit vielfältigen Herausforderungen. Welche diese sind, erläutert Laura Fincu:

     

    „Finanzielle und emotionale Schwierigkeiten, doch daraus schöpfen wir wahrscheinlich auch die wichtigsten Ressourcen. Der finanzielle Aufwand ist sehr, sehr hoch, vor allem für Tiere, die keine menschliche Bezugsperson haben, und somit keine Möglichkeit, jemals von einem Tierarzt behandelt zu werden, also 0 % Chancen auf Behandlung, wenn es keine Initiativen wie unsere gäbe. Und emotional ist es herausfordernd, weil wir es auch mit besonders schweren Fällen zu tun haben – es geht dabei um Tiere, die von Menschenhand leiden. Damit wollen wir uns einfach nicht abfinden. Es ist sicherlich auch nicht für alle Menschen einfach, mit den Ansprüchen klarzukommen, die die Tiere an uns haben.“

     

     

    Gerade eklatante oder besonders schwierige Fälle sind der Antrieb für die Mitarbeiter der Sache-Stiftung. Ihr Ziel ist es, so viele Tiere wie möglich zu retten und ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen. Das ist der Wind in den Segeln der Stiftung. Damit solche Geschichten auch andere Menschen dazu bringen, gute Taten zu vollbringen, haben die Sache-Mitarbeiter eine Sammlung von absolut sensationellen Fällen zusammengestellt, die ihnen in Erinnerung geblieben sind und eben durch die Augen des Welpen Sache gesehen und aus seiner Perspektive erzählt werden. Eine Geschichte hat Laura Fincu besonders beeindruckt.

     

    „Es geht um einen Hund, der noch etwa 60–70 Kilo in der Zeit wog, als er noch gesund war, bevor er in Brăila auf einem Feld ausgesetzt wurde. Er war extrem krank, erschöpft, die Röntgenaufnahmen zeigten eine Art Lungenkrebs, und der Hund spie Blut aus – es war schrecklich. Wir standen also vor der Wahl, ob ihn einzuschläfern (was wir allerdings nicht tun wollten), die bessere Lösung wäre oder nicht. Und einer unserer Ärzte entschied, ihm noch einen Tag einzuräumen. Dieser Tag machte den Unterschied aus, denn wir alle flehten den Hund an, um sein Überleben zu kämpfen. Wir begannen, mit ihm sozusagen zu verhandeln, wir versprachen ihm ein freundliches Zuhause, wenn er nur Überlebenswille zeigen würde. Und am nächsten Tag kam der Hund wieder zu sich. Die Röntgenaufnahmen zeigten nach einigen Monaten, dass seine Lungen geheilt waren. Wir hatten ohnehin auch eine experimentelle Behandlung begonnen, aber eine große Rolle spielte – meiner Meinung nach – auch diese quasi religiöse oder magische Vorstellung von der Heilung. Die Ärzte wollten nicht einmal, als es besonders schlimm aussah, aufgeben, und taten alles, was möglich war. Das führte zur Genesung und zum Überleben dieses absolut sensationellen Exemplars.“

     

     

    Der Hund heißt Gandalf und er genießt jetzt ein glückliches Leben in Deutschland, wo er adoptiert wurde. Der Fall von Gandalf ist ein gutes Beispiel dafür, wie entscheidend es ist, um den letzten Lebensfunken eines Tieres zu kämpfen. Und man weiß nie, welche Überraschungen das einem bereiten kann, glaubt Laura Fincu. Seit 2007 sind etwa 3000 Hunde und Katzen, die von „Sache“ vermittelt wurden, in Deutschland adoptiert worden. Für die Stiftung ist Deutschland daher ein äußerst vertrauensvoller Partner in der Adoption von zuvor geretteten Tieren. Olivia Sandu ist PR-Beauftragte der Stiftung Sache und sie erzählt von einem anderen Fall, der sie stark beeindruckt hat.

     

    „Da fällt mir die Geschichte von Hiena (rumänisch für »Hyäne«) ein. Wenn man dieses Wort hört, hat man ein ganz anderes Bild im Kopf. Es handelt sich um eine Hündin, die ihrem Namen alle Ehre macht, eine starke Hündin, von beeindruckender Statur. Aber als sie zu uns gebracht wurde, war ihr Körper ein Wrack. Ihre Muskeln waren wegen des erlittenen Hungers verkümmert, und jede Bewegung war eine Qual für sie. Man hatte ihr nicht viele Überlebenschancen eingeräumt, doch gerade das ist unsere Aufgabe: Wo andere keine Hoffnung mehr hegen, flößen wir Lebenserwartung ein. Diese Hündin erholte sich unter der Obhut unseres Teams prächtig. Sie hatte viel abgenommen, weil ihre Besitzer sie lange vernachlässigt hatten, sie hat aber das verlorene Körpergewicht wiedererlangt und ihr Vertrauen in die Menschen wiedergefunden. Und eben das ist es, was diese unschuldigen Seelen in solchen Situationen besonders brauchen: sich in einer Welt beschützt zu fühlen, die für sie manchmal zu gefährlich und zu grausam ist.“

     

     

    Wie im Fall anderer Hunde wurde das Bild von Hiena auf der Messe ausgestellt, denn sie ist immer noch auf der Suche nach einem eigenen Zuhause. Da sie eine große Hündin ist, suchen die Mitarbeiter von „Sache“ eine Adoptionsfamilie, die ihr auch einen Hof zum Austoben anbieten kann. Dass ihr Bild auf der Messe ausgestellt wurde, sei auch als Beweis dafür zu verstehen, dass alles möglich ist. In der Hektik des Alltags innezuhalten und einer Katze oder einem Hund in Not eine helfende Hand entgegenzustrecken, kann wirklich etwas bewirken, glaubt Olivia Sandu. Und immer mehr Menschen tun das in letzter Zeit, stellt Laura Fincu fest. Auf breiter Ebene sei diesbezüglich in Rumänien ein Mentalitätswandel zu erkennen. Laura Fincu:

     

    „Solche Initiativen wie die unsere stiften meiner Meinung nach mehr Vertrauen innerhalb der gesamten Gemeinschaft. Ich persönlich glaube, dass die gutherzigen Menschen in letzter Zeit selbstbewusster geworden sind, sie haben Orte gefunden, an denen sie ihre Gefühle ausdrücken können. Ich finde, sie sehen jetzt die Empathie als eine grundlegende menschliche Eigenschaft an, ebenso wie die Solidarität und den Wunsch, den Hilfsbedürftigen entgegenzukommen. Ich glaube, dass die Menschen in Rumänien mittlerweile viel stärker Empathie an den Tag legen. Die Empathie ist in der Tat eine zutiefst menschliche Verhaltensweise, man muss sie jedoch auch zum Ausdruck bringen. Eine große Rolle spielt dabei, dass es mittlerweile auch Gemeinschaften gibt, die Empathie fördern. Bislang war die rumänische Gesellschaft nicht sehr freundlich zu Lebewesen, die sich als verletzlich erweisen oder ihre Verletzlichkeit zeigen. Aber viele von uns treten in Bezug auf den Tierschutz inzwischen entschlossener auf, und das hilft auch anderen, den Mut zu fassen, sich für hilfsbedürftige Tiere einzusetzen.“

     

     

    Wie jede Stiftung ist auch Sache auf Spenden angewiesen, falls auch Sie helfen möchten, finden Sie auf der Website sache.info weiterführende Details, wie Sie die Stiftung unterstützen können.

     

  • Nachrichten 30.03.2017

    Nachrichten 30.03.2017

    Rumäniens Staatschef Klaus Iohannis hat am Donnerstag beim Kongress der Europäischen Volkspartei (EVP) in der maltesischen Hauptstadt Valletta erklärt, Rumänien sei gegen ein Europa der konzentrischen Intetgrationskreise und gegen ein Europa mit mehreren Geschwindigkeiten, das zu einer Vertiefung der sozialen und wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den EU-Mitgliedsstaaten führen könnte. Die Europäische Union befinde sich in einer komplizierten Lage, mit komplexen Krisen von höchster Intensität. Die wichtigsten Herausforderungen seien in diesem Moment die Terrorangriffe, die Migration, der Nationalismus, der Populismus, der Brexit und vor allem die Eskalation des Euroskeptizismus, so Klaus Iohannis. Ich habe die Hoffnung, dass dieser Kongress, der in Malta, dem Land, der zur Zeit die turnusmäßige EU-Ratspräsidentschaft innehat, die Kohäsion innerhalb der EU stärken wird“, sagte noch der rumänische Staatspräsident in seiner Rede beim Kongress der Europäischen Volkspartei.



    Die linksgerichtete Regierung in Bukarest bereitet ein Memorandum über die Auswirkungen des Brexits auf Rumänien vor, sagte die Vizepremierministerin Sevil Shhaideh am Donnerstag. Sie erklärte, jeder Minister analysiere seit einer Woche den Impakt des EU-Austritts Großbritanniens. Das Memorandum werde in zwei Wochen vorgelegt und werde Maßnahmen, die nach dem Brexit getroffen werden müssen, enthalten. Die Exekutive in London legte am Donnerstag ein Plan vor, wie die EU-Normen ins nationale Recht übernommen werden können. EU-Ratspräsident Donald Tusk gab bekannt, er werde am Freitag einen Vorschlag mit den Hauptrichtungen des Verhandlungsprozesses präsentieren.



    Der britische Thronfolger Prinz Charles, der einen Rumänienbesuch unternimmt, ist am Donnerstag mit dem rumänischen Premierminister, Sorin Grindeanu, zusammengekommen. Themen der Gespräche waren die bilateralen Beziehungen, vor allem im militärischen und politischen Bereich, die Außenpolitik und die Situation der rumänischen Gemeinde in Großbritannien. Ebenfalls am Donnerstag traf Prinz Charles mit dem Patriarchen der Rumänischen Orthodoxen Kirche, Daniel, zusammen, und besuchte das Dorfmuseum in Bukarest. Am Mittwoch hatte der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, dem britischen Thronfolgers, Prinz Charles, den Nationalorden Stern von Rumänien im Großkreuz-Rang, die höchste Auszeichnung der Republik Rumänien, verliehen. In den letzten 20 Jahren war Prinz Charles oft in Rumänien, dies ist erst sein zweiter offizieller Besuch. Prinz Charles gründete in Rumänien seine eigene Stiftung, mit dem Zweck, die Pflege des Kulturerbes und die nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Prinz Charles hat eine Vorliebe für die mittelalterliche sächsische Architektur in Siebenbürgen und besitzt auch einige Häuser in Rumänien. Während seines Besuches erklärte der britische Thronfolger, er versuchte in den letzten 20 Jahren, seit er Rumänien regelmäßig besucht, den Rumänen zu helfen, sich immer wieder an die Einzigartigkeit ihrer Kultur, an ihr Architekturerbe und besonders an ihr Potential in der heutigen Welt zu erinnern. Prinz Charles hat am Mittwoch in Bukarest einen Kranz am Denkmal des unbekannten Soldaten niedergelegt.



    Das europäische Unternehmen Airbus Helicopters und das rumänische Unternehmen IAR Ghimbav haben am Donnerstag einen Vertrag für die Herstellung des Hubschraubers H 215 in Ghimbav unterzeichnet. Zur Zeit wird das Modell in Frankreich hergestellt, aber das europäische Unetrnehmen will die ganze Produktion nach Ghimbav übertragen. Die Investition in Ghimbav beziffert sich auf 50 Millionen Euro; dadurch werden 350 Arbeitsplätze entstehen. In der Fabrik werden jährlich 15 Hubschrauber gebaut. Ebenfalls am Donnerstag kamen die Vertreter des europäischen Unternehmens mit dem rumänischen Premierminister Sorin Grindeanu und dem Wirtschaftsminister zusammen. An den Gesprächen beteiligte sich auch Olivier Michalon, der erste Vizepräsident von Airbus Helicopters für Europa. Am Mittwoch waren der rumänische Ministerpräsident und der Wirtschaftsminister mit den Vertretern der US-Unternehmen Bell Helicopters und Boeing zusammengekommen.



    Zwei rumänische Spielfilme, ”Doar o răsuflare” Nur ein Atemzug, von Monica Lăzurean-Gorgan, und ”Câini” Hunde von Bogdan Mirică, sind beim Filmfestival LETS CEE in Wien mit Preisen ausgezeichnet worden. Der Streifen ”Doar o răsuflare” Nur ein Atemzug, von Monica Lăzurean-Gorgan, wurde bester Film im Dokumentarfilm-Wettbewerb und das Soziale Drama ”Câini” Hunde von Bogdan Mirică erhielt eine Lobende Erwähnung in der Abteilung Promising Debuts. Bei der 5. Auflage des Internatinonalen Filmfestival LETS CEE in Wien, das vom 21. bis 27. März stattgefunden hat, wurden 17 rumänische Produktionen und Koproduktionen vorgeführt – 7 Streifen im Festival-Wettbewerb und 10 Filme in der Sonderabteilung Fokus Rumänien.

  • Nachrichten 30.05.2016

    Nachrichten 30.05.2016

    Bukarest: 77 Onkologen aus Bukarest und sieben Landkreisen Rumäniens werden wegen Bestechlichkeit strafverfolgt. Laut der Staatsanwaltschaft, hätte 2012 ein Pharmaunternehmen die Teilnahme der Ärzte an einem internationalen Kongress und deren Indien-Urlaub finanziert. Im Gegenzug hätten die Onkologen die vom besagten Unternemen produzierten Medikamente ihren Krebspatienten vorgeschrieben. Die Kosten des Urlaubs hätten sich laut der rumänischen Staatsanwaltschaft auf 520.000 Euro beziffert, rund 416.000 Euro vom Gesamtpreis betrachten die Staatsanwälte als Bestechung (d.h. 5.400 Euro für jeden der 77 Ärzte). Die Staatsanwälte leiten zudem Strafverfolgung wegen Vorteilsgewährung gegen Vorstandsmitglieder eines Unternehmens ein, das Pharmaprodukte importiert und auf dem rumänischen Markt fördert.



    Bukarest: Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat am Montag den britischen Kronprinz Charles von Wales empfangen. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Mission und die Rolle der Stiftung The Prince of Wales, die voriges Jahr in Rumänien gegründet wurde und deren Ziel die Erhaltung des Kulturerbes Rumäniens, die Konservierung der römischen Stätten in Roşia Montană (Goldbach) und die langanhaltende Entwicklung rumänischer Landwirtschaft ist. Dabei bekräftigte der rumänische Präsident seinen Wunsch sowie seine Bereitschaft, jede Initiative zu unterstützen, die das Natur-und Kulturerbe Rumäniens erhalten soll. Ebenfalls am Montag ist Prinz Charles mit dem Premier Dacian Cioloş zu Gesprächen zusammengekommen. Der britische Kronprinz ist in den letzten Jahren mehrmals nach Rumänien gereist, wo er einige Immobilien besitzt und einen Teil seiner Ferien verbringt. Er ist von der mittelalterlichen sächsichen Architektur in der Mitte des Landes begeistert – Festungen, Burgkirchen und Häuser, die von den deuschen Siedlern gebaut wurden, die sich im Mittelalter in Siebenbürgern niedergelassen haben.



    Bukarest: Rumänien ist am Montag in die letzte Woche der Wahlkampagne für die Lokalwahlen eingetreten, die am Sonntag stattfinden werden. Über 250.000 Kandidaten treten landesweit im Rennen um Bürgermeisterämter, Lokalräte, Kreisräte, Bezirksräte sowie um den Generalrat der Hauptstadt Bukarest an. Zum ersten Mal im postkommunistischen Rumänien soll das Ergebnis in einer einzigen Wahlrunde entschieden werden. Diese Initiative wurde stark von der Zivilgesellschaft und der Presse kritisiert, laut denen das Ergebnis vor dem Hintergrund niederiger Wahlbeteiligung nicht legitim sei. Politikbeobachter sind der Ansicht, dass die Wahlen eine stark durch unzählige Korruptionsaffären verrufene Lokalverwaltung sanieren könnten. Allein im Vorjahr wurden 14 Bürgermeister von Großstädten, neun Kreisratsvorsitzende und ein Präfekt wegen Korruption angeklagt. Darüber hinaus wurden der Generalbürgermeister Bukarests und vier der sechs Bezirksbürgermeister der Hauptstadt von den Antikorruptionsstaatsanwälten festgenommen.



    Bukarest: Eine neue Verhandlungsrunde zwischen Vertretern der politisch unabhängigen Regierung in Bukarest und Vertretern der Gewerkschaften im Bildungswesen ist am Montag gescheitert. Die Gesprächspartner sind über die von den Gewerkschaften geforderten Gehaltserhöhungen zu keinem Einvernehmen gekommen. Die letzteren kündigten infolgedessen an, dass sie am 1. Juni, dem Weltkindertag, einen Protestmarsch in Bukarest veranstalten werden. Die Exekutive hatte eine Gehaltserhöhung von durschnittlich 5% ab dem 1. Januar 2017 vorgeschlagen, aber die Gewerkschaftsführer zeigten sich über das Angebot der Behörden unzufrieden und betrachteten es als unzureichend.



    Sport: Die rumänische Tennisspielerin Simona Halep (Weltranglistensechste) und die Australierin Samantha Stosur (21. Favoritin des Turniers Roland Garros ) werden am Dienstag das Achtelfinale des Grand-Slam Turniers in Paris wiederaufnehmen. Am Sonntag wurde das Spiel wegen Regen unterbrochen. Halep führte gegen Stosur im ersten Satz 5-3. Irina Begu ist im Achtelfinale gegen die US-amerikanische Spielerin Shelby Rogers ausgeschieden. Im Herrendoppel gewann das rumänisch-indische Paar Florin Mergea-Rohan Bopanna am Sonntag gegen Brian Baker/Marcus Daniell (USA/Neuseeland) und schaffte somit den Einzug ins Vierteilfinale.