Tag: Stör

  • Welt-Wildtier-Tag:  Meerestiere besonders schutzbedürftig

    Welt-Wildtier-Tag: Meerestiere besonders schutzbedürftig

    Die Vereinten Nationen haben den 3. März als Welt-Wildtier-Tag erklärt. Der 3. März ist nämlich der Tag, an dem das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten frei lebenden Tieren und Pflanzen unterzeichnet wurde. Ungefähr 38.700 Tier- und Pflanzenarten stehen derzeit unter seinem Schutz. Dieses Jahr steht der Welt-Wildtier-Tag im Zeichen der Meerestiere. Adriana Trocea, Brand Manager bei World Wide Fund Rumänien, bringt uns mehr Einzelheiten zum Thema:



    Mehrere NGO und Unternehmen haben beschlossen, vorübergehend auf die Wildtier-Repräsentation in ihren Logos zu verzichten. WWF Rumänien hat sich diesem Trend angeschlossen und zum ersten Mal seit der Gründung der Organisation vor 60 Jahren auf den Pandabär in ihr Logo verzichtet. Es ist eine Initiative, die darauf hinweist, dass die Natur und die Wildtiere in Gefahr sind und im besorgniserregenden Tempo verschwinden. Gleichzeitig stellt die genannte Geste ein Engagement dieser Unternehmen und NGO dar, die sich dadurch verpflichten, alles Mögliche zu tun, um den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen.“




    Anlässlich des Welt-Wildtier-Tages verschwanden der Pandabär, der Braunbär, der Löwe, die Möwe, der Adler, die Biene und viele andere Wildtiere aus den Logos bekannter Marken in Rumänien. Glücklicherweise sind diese Tierarten noch nicht verschwunden, doch sie sind stark vom Aussterben bedroht. NGO und Unternehmen vereinen ihre Kräfte, um darauf hinzuweisen, dass die Wildtier-Bevölkerung der Welt in den letzten 50 Jahren bereits um zwei Drittel geschrumpft ist. In Bezug auf die in Rumänien lebenden Wildtiere, die vom Aussterben bedroht seien, sagte uns Adriana Troncea Folgendes:



    Es leben sehr viele vom Aussterben bedrohte Tierarten in Rumänien. Auch viele Pflanzenarten sind gefährdet. WWF bemüht sich, die Stör-Population in der Donau oder die Wisente-Bevölkerung in den Karpaten zu schützen und zu erhalten und ihre Lebensräume wiederherzustellen. Wir versuchen auch die aus verschiedenen Gründen verwaisten Bärenjungen zu schützen. Das sind nur ein paar für Rumänien wichtige Tierarten, für dessen Erhaltung wir uns hierzulande stark einsetzen. Wildtierarten sind rückgängig — das zumindest besagt der Living Planet Report, laut dem in den letzten 50 Jahren die Wildtierpopulation weltweit um zwei Drittel zurückgegangen sei. Die Ursachen dafür sind ganz vielfältig — die Zerstörung des Lebensraums der Wildtiere, die Wilderei, die Art und Weise, in der wir die Naturressourcen verbrauchen oder unsere Nahrung erzeugen — das alles trug zur heutigen Lage bei. Das ist auch in Rumänien ersichtlich, im Hinblick auf einige Tierarten. Den Stören in der Donau zum Beispiel wurde der Lebensraum stark eingegrenzt. Und auch ihr Fortpflanzungshabitat wurde zerstört.“




    Gegründet im Jahre 1961, ist der WWF eine Naturschutzorganisation, die sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt in mehr als 100 Ländern, darunter auch Rumänien, einsetzt. Um auf den katastrophalen Niedergang der Natur hinzuweisen, entfernt der WWF am Weltnaturschutztag zum ersten Mal in seiner Geschichte den ikonischen Panda aus seinem Logo. Die Bemühungen zur Erhaltung der Panda-Population beginnen allmählich Früchte zu tragen. Die Panda-Population hat sich nämlich in den letzten 50 Jahren fast verdoppelt.

  • WWF ermuntert Unternehmen, Artenschutz zu fördern

    WWF ermuntert Unternehmen, Artenschutz zu fördern

    Die Umweltorganisation WWF Rumänien (World Wide Fund for Nature) startete diesen Sommer die Kampagne Vom Aussterben bedrohte Naturfarben“. Die Initiative weist auf die Umweltschädigung hin und regt die Menschen zum Handeln an, um den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen. Die Unternehmen werden ersucht, die Farben der Natur durch ihre Warenzeichen zu fördern, um die Botschaft an ihre Verbraucher in betonter Weise weiterzuleiten. Künstler und Designer werden ihrerseits aufgefordert, Arbeiten zu schaffen, die Geschichten über die Farben der Natur zum Ausdruck bringen. Die Arten und Ökosysteme verschwinden mit alarmierender Geschwindigkeit — 60% der Bevölkerung sämtlicher Wirbeltierarten verschwanden in den letzten 40 Jahren. Mit ihnen sterben auch die Farben aus.



    Umweltfreunde warnen davor, dass auch die Bären gefährdet seien. Ihr Lebensraum wird immer enger und au‎ßerdem legte auch die Wilderei zu. Auch diese Farbe ist leider am Verschwinden. Die Marke Pegas schloss sich der genannten Kampagne an und widmete der guten Sache zwei ihrer Fahrradmodelle — hergestellt in limitierter Ausgabe. 15% des aus dem Verkauf dieser Modelle erwirtschafteten Umsatzes sollen für WWF-Projekte gespendet werden. Die somit zusammengetragenen Mittel werden für die Pflege elternloser Bärenjungen eingesetzt werden. Die Organisation will darüber hinaus die bereits gestarteten Aktionen zur Vorbeugung der Konflikte zwischen Menschen und Tieren fortsetzen. Au‎ßerdem soll ein innovatives System zur Zählung der Bärenbevölkerung und zur Überwachung der genannten Tierart entwickelt werden.



    Auch die Farben des Donaudeltas sind vom Aussterben bedroht. Etwa 80% der Feuchtgebiete entlang der Donau sind zerstört. Mittels dieser Kampagne wollen die Naturschützer die Menschen im Hinblick auf die Zerstörung der Lebensräume der Tiere sensibilisieren. Denn auch die Sü‎ßwasserarten seien gefährdet. Dieser Zerstörung soll endlich Einhalt geboten werden. Darüber hinaus sollen die geschädigten Ökosysteme wieder aufgebaut werden, um somit die Verwüstung der Region vorzubeugen und die lokalen Fischergemeinschaften zu unterstützen.



    Im Donaubecken leben die letzten wilden Störpopulationen in Europa. Fünf von insgesamt sechs Donaustörarten befinden sich auf der Liste der Fischarten, die vom Aussterben stark bedroht sind. Der illegale Fischfang und die Vernichtung ihrer Reproduktionshabitate führten zu diesem Zustand. Auch die Biermarke Zăganu schloss sich der Umweltkampagne Vom Aussterben bedrohte Naturfarben“ an. Demzufolge brachten sie das Bier Sturionul“ (dt. Stör“) auf den Markt — das Flaschenetikett ist in den für diese Fischart typischen Farben gehalten. 2% des durch den Verkauf des Biers erwirtschafteten Umsatzes sollen zielgerichtet zur Rettung des Störs ausgegeben werden. Mehr Einzelheiten dazu lieferte Laurenţiu Bănescu, Mitbegründer von Zăganu, dem ersten Craft-Bier in Rumänien:



    Wir wollen unseren Beitrag zum Naturschutz und zur Rettung gefährdeter Tierarten leisten. Zumal auch der Name des von uns hergestellten Biers — Zăganu — vom Lämmergeier — einer ausgestorbenen Tierart — stammt. Vor 80 Jahren wurde nämlich der letzte Lämmergeier gejagt. Unser Bier trägt den Namen dieses Geiers und wir wünschen uns, dass der Stör nicht das gleiche Schicksal erleidet. Daher vereinbarten wir mit den Vertretern von WWF, dieses neue Bier in limitierter Produktion herzustellen. Das Bier fördert die Farbe des Störs, also blau. Wir hoffen, durch den Verkauf dieses Biers zum Schutz dieser Fischart beizutragen.“




    Auch die Farben der Wälder verschwinden. Die Fachleute von WWF Rumänien wollen auch die auf mehr als 300.000 Hektar geschätzten Urwälder in Schutz nehmen. Demnach wollen sie das nationale System der Rückverfolgbarkeit von Holz überwachen und das illegale Abholzen verhindern.



    Der Wisent, das grö‎ßte Landsäugetier in Europa, verschwand aus unserem Land vor 200 Jahren. Die Tierart ist europaweit vom Aussterben bedroht. In Rumänien gibt es Bemühungen zur erneuten Auswilderung der Tierart.

  • Hörerpostsendung 12.5.2019

    Hörerpostsendung 12.5.2019

    Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Zunächst möchte ich mich an die Hörer bedanken, die wegen meines Ausfalls letztes Wochenende besorgt waren. Ich war nicht im eigentlichen Sinne krank, sondern mich hat eine schlimme Migräne dahingerafft, die mit den derzeitigen Wetterkapriolen in Bukarest zusammenhängt. Ich bin nämlich sehr wetterfühlig, und wenn das Wetter von einem Tag auf den anderen extrem schwankt, bin ich zu nichts zu gebrauchen. Daher die Notlösung, eine Wiederholung auszustrahlen.



    Doch dafür haben sich Zuschriften für mindestens zwei weitere Hörerpostsendungen angesammelt, und heute möchte ich zu Beginn eine Frage beantworten.



    Unser Hörer Frank Bresonik (aus Gladbeck in NRW) fragte uns in einem Postbrief, ob es in Rumänien Tier- und Pflanzenarten gibt, die vom Aussterben bedroht sind und daher unter Naturschutz stehen. Vielen Dank für Ihr Interesse, lieber Herr Bresonik. Ja, es gibt bedrohte Tier- und Pflanzenarten, schlie‎ßlich ist Rumänien Teil unseres planetarischen Öko-Systems und auch hierzulande haben verschiedene Faktoren, darunter auch die menschliche Einwirkung, die Tier- und Pflanzenwelt beeinflusst. Ich habe verschiedene Quellen zum Thema im Internet gefunden und werde Ihre Frage aus Zeitgründen in zwei Teilen beantworten. Heute soll es um die Tierwelt gehen, in einer der folgenden Hörerpostsendungen wird es um bedrohte Pflanzen und Blumen gehen.



    Zu den grö‎ßeren Tieren, die bedroht sind, gehört der Wisent. Der Wisent war im Mittelalter nahezu überall in Europa anzutreffen, danach wurde das grö‎ßte Landsäugetier Europas fast ausgerottet. In Rumänien galt der Wisent schon lange als ausgestorben, bis man 1958 zwei Exemplare aus Polen nach Rumänien brachte. Seit mehr als 10 Jahren versucht man, das Tier in Reservaten wieder anzusiedeln, wo sie in freier oder halbfreier Wildbahn leben. Mittlerweile hat man mit Hilfe von internationalen Organisationen wie dem WWF und Tierschützern insgesamt fünf Reservate für Wisente in Rumänien eingerichtet, wo ein paar Dutzend dieser majestätischen Tiere leben.



    Auch dem Luchs, der grö‎ßten Raubkatze Europas, geht es nicht besonders gut, da Ausnahmeregelungen teilweise immer noch eine Jagd auf dieses Tier erlauben. In Rumänien wird die Population von Luchsen auf ca. 1300 Exemplaren geschätzt, und sie bildet somit den grö‎ßten Bestand Europas.



    Die Saigaantilope, die ursprünglich aus Zentralasien stammt, war auch in Ostrumänien, am unteren Lauf der Flusses Pruth anzutreffen, doch seit den 1960er Jahren wurden nur noch wenige Exemplare in der Moldau und im Donaudelta gezählt. Sie leben heute hauptsächlich noch in einem Reservat im nordöstlichen Landkreis Botoşani.



    Der Tigeriltis (wissenschaftliche Bezeichnung: Vormela peregusna) ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae). Er lebt in Osteuropa, Vorder- und Zentralasien und ist nach seinem gemusterten Fell benannt. In Rumänien gibt es als einziges EU-Land noch etwa 500 Exemplare und das Tier steht seit 1993 unter Artenschutz. Der Tigeriltis lebt in Rumänien in den Steppengebieten der Dobrudscha.



    Der Rumänische Hamster oder Rumänische Goldhamster (Mesocricetus newtoni) ist ein Säugetier aus der Unterfamilie der Hamster. Das kleine europäische Verbreitungsgebiet der Art ist auf die rechtsseitige Niederung der Donau in Bulgarien und Rumänien beschränkt. Die Tiere bewohnen überwiegend trockene und steinige Bereiche mit wenig Vegetation, aber auch Gemüsekulturen, Gärten und Weinberge. Auf Grund der intensiven Landwirtschaft und der damit einhergehenden Zerstörung der Habitate dieses Tiers ist der Rumänische Hamster vom Aussterben bedroht. Die aktuelle Population wird auf ca. 2000 Exemplaren geschätzt.



    Der Europäische Nerz (Mustela lutreola), vormals auch Sumpfotter, ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder. Er zählt zu den am meisten bedrohten Säugetierarten Europas. In Rumänien lebt er nur noch im Donaudelta, wo etwa 1000 Exemplare gezählt wurden.



    Zu weiteren bedrohten Tierarten zählt der WWF auch den Wolf (in Rumänien leben noch etwa 3000 Exemplare, das sind 30% der gesamteuropäischen Population) und den Braunbären, wovon in Rumänien noch 5–6000 Exemplare leben. Im Jahr 2008 wurden noch 7500 Exemplare gezählt. Obwohl der Braunbär in Rumänien unter striktem Artenschutz steht, wird hin und wieder die Jagd aus Gründen der Populationskontrolle erlaubt. Um diese umstrittene Ma‎ßnahme zu rechtfertigen, sprechen manche Experten von einer Überpopulation, was das Überleben dieser Tiere gefährde und sie auch für den Menschen gefährlich mache. Tatsächlich haben hungernde Bären in den letzten Jahren mehrmals ihr Habitat in den Karpatenwäldern verlassen, um in besiedelten Gebieten beispielsweise in Mülltonnen nach Futter zu suchen. Dabei verlief das zufällige Treffen von Bär und Mensch für den letzten nicht immer glimpflich aus, es wurden auch einige Touristen getötet. Tierschützer kritisieren allerdings die kontrollierte Jagd — wer dabei Recht hat, kann ich nicht sagen, da ich kein Experte auf dem Gebiet bin.



    Auch Fisch- und Vogelarten sind bedroht. Der Groppenbarsch (Romanichthys valsanicola), in romanischen Sprachen auch Asprete genannt, ist ein kleiner flussbewohnender Barsch, der in Mittelrumänien nördlich der Donau, im Flusssystem des Argeș und seiner Nebenflüsse als endemische, also nur hier verbreitete Art anzutreffen war. Inzwischen ist sein Lebensraum auf einen kleinen Abschnitt des Flusses Vâlsan beschränkt. Die Spezies wurde laut National Geographic erst 1957 entdeckt und ist durch Fischfang und den Bau von Wasserkraftwerken bedroht. Nur noch 100 Exemplare wurden im erwähnten Gebiet gezählt, das im Jahr 2004 zum Reservat erklärt wurde. Die Störe gelten europaweit als eine der am meisten bedrohten Fischgattungen, in den letzten 15 Jahren habe sich die Population um 93% reduziert, nur noch wenige Tausend Exemplare leben noch in Rumänien.



    Der Pelikan, einst der König unter den Vögeln im Donaudelta, ist mit über 20.000 Exemplaren zwar nicht direkt bedroht, gerät aber auf Grund der Touristen, die sich immer näher an ihre Nistplätze heranwagen, in Bedrängnis. Die Rothalsgans mit europaweit rund 55.000 Exemplaren ist während der Winterzeit überwiegend in der Küstenregion am Schwarzen Meer in Rumänien und Bulgarien anzutreffen. Und der Schmutzgeier, ein Greifvogel aus der Familie der Habichtartigen, zählt in Europa nur noch weniger als 5000 Exemplare, davon werden im Winter 1–2 in der rumänischen Küstenregion Dobrudscha gesichtet.



    Und schlie‎ßlich ist auch eine Schlangenart bedroht. Die Vierstreifennatter, eine gro‎ße und kräftige Natter, erreicht eine Länge von bis zu 2,50 Metern. Der Körper ist zusammengedrückt, im Querschnitt höher als breit. In Rumänien wird diese Schlange auch Dobrudscha-Drachen genannt und ist in freier Wildbahn nur noch in einigen Dutzend Exemplaren anzutreffen. Obwohl sie unter Artenschutz steht und nicht giftig ist, töten die Menschen immer noch die Vierstreifennatter — aus Ignoranz oder Habgier, denn ihre Haut ist auf dem illegalen Markt gefragt.



    Soviel zu den bedrohten Tierarten in Rumänien — die Liste dürfte sicherlich nicht vollständig sein, aber ich hoffe, dass meine Recherche zumindest eine Übersicht bieten konnte. Über bedrohte Pflanzenarten werde ich in einem der kommenden Funkbriefkästen berichten.



    Zeit noch für zwei E-Mails von ebenso vielen neuen Hörern, beide aus Deutschland. Dejan Berndt (aus Erlangen-Tennenlohe, Bayern) schickte uns folgende Zeilen:



    Sehr geehrte RRI-Deutsch-Redaktion,



    am 29. April 2019 habe ich auf der Frequenz 9600 kHz von 14:00 UTC bis 15:00 UTC Ihr deutsches Programm empfangen.



    Zunächst wurde das Funkjournal gesendet. Unter anderem mit diesen Themen: Rumänische Soldaten, Kredite für Junglandwirte und den Wahlkampf für die Europawahl. Dann in der Rubrik Pro Memoria — zur Geschichte Rumäniens“ wurde über die Künstlerjugend um 1900 berichtet, die laut dem Interview mit Erwin Kessler als Reaktion auf den offiziellen Kanon und als rumänischer Ausdruck der neuen europäischen Strömungen“ entstand. Danach wurde über das christlich-orthodoxe Osterfest in Rumänien berichtet. Es wurde berichtet, dass die orthodoxe Kirche den julianischen Kalender nutzt und die katholische Kirche den gregorianischen Kalender nutzt. Die Kalender haben jeweils einen Zeitunterschied von 13 Tagen. Dass die Rechnung des Osterfestes nach dem Mond erfolgt, wurde auch erwähnt. Das rumänisch-orthodoxe Osterfest erinnert sehr stark an das serbisch-orthodoxe Osterfest, welches ich sehr gut kenne, da meine Mutter aus Serbien stammt. Anschlie‎ßend wurde noch über eine Recycling-Patrouille in Bukarest berichtet, die Elektroschrott sammelt. Darauf folgte die Musikrubrik.



    Zu meiner Person möchte ich noch anmerken, dass ich erst 16 Jahre alt bin und immer mit Begeisterung die Sendungen von RRI verfolge. Ich habe erst im November 2018 angefangen, mich für den Kurzwellenrundfunk zu interessieren. Als ich dann mein erstes Kurzwellenradio zu Weihnachten bekommen habe, gab es kaum deutsche Radiosender, die ich gut empfangen konnte — au‎ßer RRI. RRI hat immer ein sehr starkes Signal hier in Deutschland, was sehr gut ist. Ich bin froh, dass Sie als eine der wenigen internationalen Radiostationen noch auf der Kurzwelle bleiben, ich hoffe, Sie werden das auch noch viele Jahre weiterhin so beibehalten. Über eine Bestätigung meines Empfangsberichtes mittels QSL-Karte an die unten stehende Adresse würde ich mich sehr freuen. Gerne dürfen Sie meinen Brief auch in der Hörerpost vorlesen.



    Mit freundlichen Grü‎ßen

    Dejan Berndt



    Lieber Dejan, vielen Dank für das Feedback, es freut uns, dass sich auch sehr junge Hörer noch für den Rundfunkfernempfang interessieren. Zu den QSL-Karten habe ich leider keine Neuigkeiten, wir wissen immer noch nicht, ob und wann wir Zuwendungen für das Drucken der neuen Serie erhalten. Sie ist — in virtueller Form — bereits auf der ukrainischsprachigen Variante unserer Webseite zu sehen und besteht aus Abbildungen von Volkstrachten aus dem Banat im Westen Rumäniens. Und auf der deutschsprachigen Webseite ist inzwischen auch die komplette Serie für 2018 — Wahrzeichen der Stadt Alba Iulia — mit ausführlichen Erläuterungen zu sehen.



    Ein weiterer Hörer aus NRW entdeckte uns durch Zufall im Äther. Folgende Zeilen erhielten wir von Werner Samjeske:



    Sehr geehrte Damen und Herren,



    durch Zufall habe ich heute, am 5.5.2019 nachmittags, Ihre Sendung in deutscher Sprache auf 7355 KHz gehört.



    Der Empfang war sehr stark: 5/9+10db. Mein Empfänger ist ein Icom R75 an einer 50-Ohm-40-m-Langdrahtantenne. Ich konnte rumänische Jazz-Musik hören.



    In den letzten Jahren habe ich Rumänien mehrfach geschäftlich (Spezialstahl) besucht, z.B. Bukarest, Craiova, Sibiu, Timişoara, Schä‎ßburg…



    Mit freundlichen Grü‎ßen aus Kerpen im Rheinland


    Werner Samjeske



    Vielen Dank für das Feedback, auch Ihnen willkommen im mittlerweile kleinen, aber feinen Kreise der RRI-Hörer und herzliche Grü‎ße aus Bukarest!



    Zeit für die Postliste. Neue Postbriefe lasse ich mir kommende Woche zukommen, falls welche da sind. E-Mails erhielten wir in den letzten zwei Wochen bis einschlie‎ßlich vergangenen Freitag von Beate Hansen, Petra Kugler, Bernd und Willi Seiser, Stephan Lipsius, Werner Schubert, Norbert Hansen, Gerd Brüschke, Dejan Bernd, Torsten Rhode, Heinz Günter Hessenbruch, Werner Samjeske, Helmut Matt, Michael Willruth, Michael Lindner und Carsten Fenske (alle aus Deutschland) sowie von Paul Gager (Österreich) und Jurij Aleksandrowitsch Timofejew (Kasachstan).




    Audiobeitrag hören:




  • Störbestände im Donaudelta: trotz Fangverbot gefährdet

    Störbestände im Donaudelta: trotz Fangverbot gefährdet

    Die Umweltorganisation WWF Romania hat neulich ein Handbuch mit Informationen über die Donau, das Donaudelta und die Störarten in der Donau veröffentlicht. Das Handbuch Exploratori ai Dunării și ai Sturionilor din Dunăre“ (Forschungsreisende der Donau und der Donau-Störarten“) ist in drei Teilen strukturiert. In den ersten zwei Teilen geht es um den Grünen Korridor an der Unteren Donau und um das Donaudelta, und der dritte Teil enthält Informationen über die zukünftigen WWF-Jugendklubs für die Donau und die Donau-Störarten. Der dritte Teil des Handbuchs sollte dazu helfen, bei den neuen Generationen von jungen Erwachsenen das Verantwortungsgefühl für die Umwelt zu erwecken, damit sie die Umweltprobleme in ihren Gemeinden identifizieren und Lösungen dafür finden. Die dramatische Situation der acht europäischen Störarten war das Thema einer internationalen Konferenz im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft und der Internationalen Konvention für den Donauschutz in Juli 2018. Infolge der Konferenz werden mehrere Ma‎ßnahmen zum Schutz der europäischen Störarten getroffen, durch die Koordination und Kooperation der Staaten der Region.



    In der Unteren Donau, im Donaudelta und im Schwarzen Meer leben noch vier Störarten: der Beluga-Stör, der Sternhausen, der russische Stör und der Sterlet. In Rumänien und Bulgarien leben heutzutage die einzigen nachhaltigen Wildstör-Bestände Europas. Es handelt sich dabei um seltene Fischarten, die unter Naturschutz stehen. Nach Russland und dem Iran war Rumänien zu kommunistischen Zeiten einer der wichtigsten Kaviar-Lieferanten für den Westen. Die Störe waren die wertvollsten Fische an der Unteren Donau, aber nachdem sie jahrelang intensiv gefischt wurden, ist der Bestand stark gesunken. Heute sind vier der sechs Donau-Störarten gefährdet. Zwei weitere Störarten — der Europäische Stör und der Glattdick — sind ausgestorben.



    Im Jahr 2006 leitete die rumänische Regierung ein Wiederbesiedlungs-Programm ein, etwa 430.000 junge Störe wurden in der Donau freigelassen. Zugleich wurde der Störfang für 10 Jahre verboten; 2016 wurde dann das Störfangverbot um weitere 5 Jahre verlängert. Und doch werden die Störbestände weiterhin durch Wilderei und illegalen Handel mit Stör und Kaviar gefährdet. Die Fachleute haben immer noch keine klare Angaben über die Effekte des Fangverbots, weil die Wilderei nicht gestoppt werden konnte. Mehr dazu von Cristina Munteanu, Managerin für Sü‎ßwasser bei der Umweltstiftung WWF Romania:



    Die Situation ist immer noch unklar, weil wir noch keine integrierten Daten über die Störbestände in der Unteren Donau haben. Von den Informationen, die wir bis jetzt gesammelt haben, und von den Projekten zur Beobachtung der Störarten in gewissen Zonen können wir aber sagen, dass die Situation sich nicht verbessert hat. Es gibt vielleicht mehr Exemplare von Beluga-Stör, Sternhausen und Sterlet, aber beim russischen Stör bleibt die Lage immer noch dramatisch. Als das Störfangverbot verhängt wurde, war die Anzahl der russischen Störe um 99% gesunken, und es ist noch keine Verbesserung zu spüren.“




    Die Umweltorganisation WWF Romania und die Internationale Gesellschaft zum Schutz der Störe haben neulich in Wien eine Erklärung zum Internationalen Schutz der Störe unterzeichnet. Das Dokument fordert alle Behörden und Entscheidungsträger auf, sofortige Ma‎ßnahmen zu treffen, um die extrem gefährdeten Störarten zu schützen. Es geht dabei um 22 Empfehlungen zum Schutz der Störe. Die Grundlagen dieser Erklärung wurden beim 8. Internationalen Stör-Symposium gelegt, zu dem sich 300 Experten aus aller Welt, darunter Wissenschaftler, aber auch Züchter und Händler, in Wien eingefunden haben. Die Mitglieder der World Sturgeon Conservation Society kamen dabei erstmals mit der Naturschutzorganisation WWF zusammen, um einen umfassenden globalen Aktionsplan für den Schutz der Störe zu entwickeln.



    Auch die Fachleute vom Zentrum für die Forschung und Entwicklung der Störarten, Wasserhabitate und Biodiversität an der Universität Untere Donau“ in Galaţi werden zwei EU-finanzierte Projekte für Forschungen und Beobachtung der gefährdeten Störarten durchführen. Geplant ist auch ein Dokumentarfilm mit Informationen über die Bedeutung der letzten 100 Jahre für die Störbestände in der Unteren Donau.

  • Donaustör: illegaler Fischfang bedroht seine Existenz

    Donaustör: illegaler Fischfang bedroht seine Existenz

    Das Donaubecken beherbergt die grö‎ßten Störpopulationen der Welt. In Rumänien und Bulgarien leben entwicklungsfähige wilde Störe, die einzagrtig in der Europäischen Union sind. Dennoch geht deren Zahl vor dem Hintergrund des einst erlaubten, heute illegalen Fischfangs zurück. Diese Wanderfischbevölkerungen sind vor rund 200 Millionen Jahren entstanden. In der Vergangenheit schwammen 6 Störarten in der Donau. Mittlerweile wurden Vertreter zweier davon seit langem nicht mehr in den Flussgewässern gesichtet. Eine Studie des Kaviarmarktes in Rumänien und Bulgarien, die von der Umweltschutzorganisation WWF Rumänien veröffentlicht wurde, bringt besorgniserregende Angaben über das Überleben dieser alten Bewohner der Donau zum Vorschein. Trotz des zufriedenstellenden Rechtsrahmens mit einer geregelten Vollprohibition in beiden Ländern hat man illegal gewonnenen Kaviar zum Verkauf angeboten. Magor Csibi, Leiter von WWF Rumänien:



    Wir haben 14 Stichproben in Rumänien und 14 in Bulgarien sowie zwei in Österreich genommen, von Kaviar, der angeblich von bulgarischen Störzüchten stammen sollte. Wir haben festgestellt, dass 33%, also 10 aller Stichproben, legal waren, richtig beschriftet waren usw. 66%, also zwei Drittel aller Stichproben, waren illegal. Das hei‎ßt, wenn jemand aus unserer Region Kaviar kaufen möchte, bestehen 66% Chancen, dass er keine echte Ware erhält. Es handelt sich also um Wilderei oder illegalen Verkauf am helllichten Tage, denn im Falle von fünf Stichproben gab es von Anfang an Informationen darüber, dass diese von Wildstören stammen. Das ist aus allen Gesichtspunkten illegal und trotzdem hat es diese Stichproben gegeben. Von den fünf Stichproben wurde bestätigt, dass vier von Hausen, einer besonders bedrohten Fischart, stammen. Au‎ßerdem waren 8 Stichproben nicht gemä‎ß der CITES-Regelung beschriftet und durften somit nicht innerhalb der EU vermarktet werden.“



    Um bei der Konservierung dieser Fischart beitzutragen, hat WWF Rumänien das Informationsprojekt Life+ ins Leben gerufen, wodurch die Fischer entlang der Donau, alle Entscheidungsträger und sogar die Kaviarhersteller und –händler ihre Meinung über die Lage der Störe äu‎ßern durften. Cristina Munteanu, Projektleiterin:



    83% der Fischer sind der Meinung, dass man sie weiterhin fischen lassen soll, denn dies würde die Störbevölkerungen nicht beeinträchtigen. Dennoch sind sich 67% von ihnen bewusst, dass die Störpopulation eine fallende Tendenz und nicht eine steigende verzeichnen. Hauptursache für diese Denkweise ist, dass sie keine andere Einkommensquelle haben und sich auch nicht erdenken können. Sie denken also nur ans Fischen. Dennoch geben 65% von ihnen zu, dass jene Fischer, die zufällig Störe fangen und nicht befreien oder wildern, die Störpopulationen beeinträchtigen können. Sie würden schon mit den Behörden zusammenarbeiten, doch sie sind nicht überzeugt, dass dies zu Ergebnissen im Sinne einer Problemlösung führen würde. Über 80% von ihnen würden sich wünschen, dass die Prohibition so bald wie möglich aufgehoben wird, denn der Fischfang ist eine Traditionsbeschäftigung für sie und ihre Einnahmen sind seit Einführung dieser Ma‎ßnahme 2006 gesunken.“



    Die Kontrollbehörden und die Entscheidungsträger empfinden das Fischereiverbot als notwendige Ma‎ßnhame, die durch schärfere Strafen effizienter sein würde. Wenn während der kommunistischen Zeit Rumänien einer der Hauptexporteure von Kaviar, im Wettbewerb mit der UdSSR und China war, scheint die Situation nun, nach 6 Jahren Prohibition, au‎ßer Kontrolle geraten zu sein. Auch dass Wiederbevölkerungsprogramm der Donau mit Fischen, das einige Jahre lang gelaufen ist, brachte keine Ergebnisse und es gibt keine Effizienzbewertung des besagten Programms, hei‎ßt es aus Behördenkreisen.


    Die delegierte Ministerin für Gewässer, Wälder und Fischfang, Lucia Varga, ist der Meinung, dass die Störe in Rumänien geschützt werden können. Die Fischart, könnte durch die Aufrechterhaltung des Fischereiverbots und durch andere Ma‎ßnahmen, wiederblebt werden:



    Unsere Bemühungen, die der Behörden, des Ministeriums und der NGOs reichen nicht aus. Man muss sich europaweit, aber auch regional anstrengen. Ich spreche über unsere Vorhaben im Rahmen der Ministerräte, wodurch wir die Bedeutung der Förderung der Aquakultur, um den Druck auf die Naturressourcen zu senken, hervorgehoben haben. Au‎ßerdem haben wir auf die Wichtigkeit der Gründung eines Schwarzmeerrates hingewiesen. Erfreulicher Weise beschäftigt sich Kommissarin Maria Damanaki damit. Wir hoffen Diskussionen einzuleiten, um eine Sitzung in Rumänien zu diesem Thema zu halten. Wir verfügen über Informationen, dass man im Donauraum stark wildert. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, die Fischerei- und Aquakulturbehörde neu zu gestalten. Wir wollen die Kontrolle und die Überwachung veschärfen, denn es mangelt an Personal und Ausstattung.“



    Die Kaviarnachfrage hat zur Ausschöpfung und folglich zur dramatischen Senkung der Störbevölkerung geführt. Aus diesem Grund wurden 1998 alle Störarten auf die Liste der Internationalen Handelskonvention mit wilden Tier- und Pflanzenarten (CITES) aufgenommen.



    Audiobeitrag hören: