Tag: Stützpunkt Mihail Kogălniceanu

  • Nachrichten 15.06.2022

    Nachrichten 15.06.2022

    Die Zusammenarbeit zwischen Rumänien und Frankreich im Sicherheitsbereich hat sich vor dem Hintergrund der vom russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ausgelösten Krise auf begrüßenswerte Weise intensiviert. Dies erklärte der rumänische Präsident Klaus Iohannis am Mittwoch im Anschluss eines Gesprächs mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron. Anschließend trafen die beiden Staatschefs mit Soldaten zusammen, die auf dem Stützpunkt Mihail Kogălniceanu“ im Südosten Rumäniens stationiert sind. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz bedankte sich Klaus Iohannis für die Anwesenheit des französischen Soldaten und für die französische Führung der neu gebildeten NATO-Kampfgruppe in Rumänien. Die beiden Präsidenten sprachen auch über die Notwendigkeit, die Abschreckung und Verteidigung der Ostflanke, insbesondere im Schwarzen Meer, zu stärken, über das neue strategische Konzept des Bündnisses und über die Aussichten auf einen NATO-Beitritt Schwedens und Finnlands. Emmanuel Macron wies darauf hin, dass die französisch-rumänischen Beziehungen, die in einer strategischen Partnerschaft verankert sind, auf einer zwei Jahrhunderte alten Freundschaft beruhen. In Zukunft wollen die beiden Länder auf bilateraler Ebene weitere Fortschritte unternehmen– sagte Macron. Er fügte hinzu, dass auf Wunsch der rumänischen Seite ein ehrgeiziger Plan zur Unterstützung der rumänischen Seestreitkräfte ausgearbeitet wird. Die beiden Staatschefs sprachen auch über den Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum und der aktiven Beteiligung des Landes zum Schutz der EU-Außengrenze. Von Rumänien aus wird der französische Präsident nach Chişinău weiterreisen, wo er mit seiner moldawischen Amtskollegin Maia Sandu zusammentreffen wird.



    Der rumänische Innenminister Lucian Bode hat am Mittwoch angekündigt, dass das Auslieferungsverfahren der wegen Korruption verurteilten ehemaligen Tourismusministerin Elena Udrea aus dem Nachbarland Bulgarien bis zum 20. Juni abgeschlossen sein wird. Die dazu befugten rumänischen Staatsorgane werden sie übernehmen und in eine Abteilung der Nationalen Verwaltung für Strafvollzug überführen – so Bode. Am 10. Juni gab das Berufungsgericht in Sofia dem Antrag der rumänischen Behörden auf Auslieferung des ehemaligen Ministers statt, der in Rumänien eine sechsjährige Haftstrafe im so genannten Fall Gala Bute verbüßt. Der Prozess dauerte sieben Jahre. Damals floh die ehemalige Ministeinr bereits einmal, nämlich 2018, nach Costa Rica, wo sie auch politisches Asyl erhalten haben soll. In einer endgültigen Entscheidung ordnete das bulgarische Gericht die Vollstreckung des gegen Elena Udrea erlassenen Europäischen Haftbefehls und ihre Auslieferung an Rumänien an. Die Medien in Bukarest halten Elena Udrea (48) für die einflussreichste Person im Umfeld des ehemaligen rumänischen Präsidenten Traian Băsescu (70), der von 2004 bis 2014 amtierte. Unter seinem Schutz, so die Kommentatoren, hat sie einen bemerkenswerten politischen Aufstieg hinter sich, der durch Amtszeiten als Generalrat in Bukarest, Präsidentenberaterin, Abgeordnete, Ministerin und, nachdem sie die national-liberale und die demokratisch-liberale Partei durchlaufen hat, als Vorsitzende der von Băsescu gegründeten Partei der Volksbewegung (PMP) gekennzeichnet ist. Im Jahr 2014 war Udrea der Kandidat der PMP für das rumänische Präsidentenamt und erhielt im ersten Wahlgang 5,20 % der Stimmen. Ihre Verurteilung erfolgte, nachdem das Oberste Kassations- und Justizgericht am 23. März entschieden hatte, dass der ehemalige Präsident Basescu in seiner Jugend mit der Securitate, der politischen Polizei der kommunistischen Diktatur, zusammenarbeitete.



    Rund 8.000 Gesundheitsgewerkschafter nahmen am Mittwoch an einer vom Sanitas-Verband organisierten Protestveranstaltung in Bukarest teil. Sie marschierten durch das Zentrum der Hauptstadt zum Regierungssitz und forderten vor allem Lohnansprüche, die Aufhebung der 30-prozentigen Obergrenze für die Gewährung von Prämien, die Bezahlung von Wachpersonal zum Grundgehalt oder die Bereitstellung von Mitteln für Urlaubsgutscheine aus dem Staatshaushalt. Die Demonstranten beschuldigen die systematische Verletzung des Lohngesetzes, die sich vor allem auf die am schlechtesten bezahlten Beschäftigten des Systems auswirkt: Krankenschwestern und -pfleger, Pflegepersonal und TESA-Mitarbeiter. Auch Mitglieder des Columna-Verbandes, der größten Gewerkschaftsorganisation im sozialen Pflegebereich, gingen auf die Straße und forderten Löhne sowie eine angemessene Finanzierung für ihren Arbeitsbereich.



    Die Verteidigungsminister der NATO-Mitgliedstaaten sind am Mittwoch in Brüssel zu Gesprächen über zusätzliche Waffenlieferungen an die Ukraine und den Beitritt Finnlands und Schwedens zum Bündnis zusammengekommen. Aufgrund der russischen Offensive im Donbass und den Gebietsgewinnen forderten die ukrainischen Vertreter, mehr Waffenlieferungen vom Westen. Die USA und das Vereinigte Königreich sagten bereits zu, der Ukraine mehrere Raketenwerfer zu liefern. Den Vorsitz des Brüsseler Treffens führt der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.



    Irland (minus 30,9%), die Slowakei (minus 9,6%), Malta (minus 9,4%) und Rumänien (minus 6,9%) verzeichneten im April den deutlichsten Rückgang der Industrieproduktion in der Europäischen Union im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2021 – berichtet das Europäische Statistische Amt (Eurostat). Die größten Zuwächse der Industrieproduktion gab es dagegen in Litauen (20,6%), Dänemark (17%) und Bulgarien (16,9%). Insgesamt ging die Industrieproduktion in der Eurozone um 2% und in der Europäischen Union um 0,5% zurück.



    Die Generalinspektion der Grenzpolizei meldete, dass am Dienstag rund 8.500 ukrainische Staatsbürgerinnen und -Bürger über die Grenzübergänge nach Rumänien eingereist sind. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind mehr als 1,2 Millionen ukrainische Bürgerinnen und Bürger nach Rumänien eingereist.



    Das Weiß-Gelbe Kreuz feiert am Mittwoch sein 25-jähriges Bestehen in Rumänien. Die nach belgischem Vorbild gegründete Stiftung Weißes und Gelbes Kreuz war die erste zugelassene Einrichtung für häusliche Krankenpflege in Rumänien. In den zweieinhalb Jahrzehnten ihrer Tätigkeit betreuten Ärzte, Krankenschwestern, Psychologen, Sozialarbeiter und Pfleger mehr als 30 000 Patienten, zumeist ältere Menschen.



    Wetter – Der Himmel in Rumänien ist wechselhaft, im Hochgebirge sowie im Süden und Osten des Landes ist es teilweise bewölkt. Vereinzelt regnet es. Die Höchstwerte lagen zwischen 22 und 28 Grad Celsius. In Bukarest herrschten mittags 22 Grad.

  • Nachrichten 06.05.2022

    Nachrichten 06.05.2022

    Die Lage in der Ukraine war eines der Themen bei den offiziellen Gesprächen zwischen dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis und dem litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda am Freitag in Bukarest. Der Staatschef erklärte, Rumänien unterstütze die Verschärfung der gegen Russland verhängten Sanktionen. Die einzige akzeptable Option in den Verhandlungen müsse die Wiederherstellung der territorialen Integrität der benachbarten Ukraine sein. Er kündigte außerdem an, dass Rumänien in Bukarest gemeinsam mit Deutschland und Frankreich die zweite Konferenz der Plattform zur Unterstützung der Republik Moldau (ehemalige Sowjetunion, mehrheitlich rumänischsprachig) beherbergen werde und lud Litauen ein, sich daran zu beteiligen. Der litauische Präsident betonte seinerseits die Bedeutung der Zusammenarbeit seines Landes mit Rumänien für die Stärkung der Ostflanke der NATO. Litauen werde die Ukraine und die Flüchtlinge weiterhin unterstützen, sagte er und fügte hinzu, dass er am Samstag Moldawien besuchen werde, den Staat, der im Verhältnis zu seiner Bevölkerung die meisten Flüchtlinge aufgenommen habe. Ebenfalls am Freitag bekräftigte Klaus Iohannis in
    einem Telefongespräch mit der moldauischen Präsidentin Maia Sandu die volle
    Solidarität Rumäniens mit der Republik Moldau. Es wurden neue Möglichkeiten der
    Unterstützung erörtert, die Bukarest in dieser Krise auf allen Ebenen weiterhin
    anbieten kann.



    Die First Lady der USA, Jill Biden, reist zu einem viertägigen Besuch nach Rumänien und in die Slowakei, um das Engagement der USA für ukrainische Flüchtlinge zu unterstreichen. Die Frau des US-Präsidenten besucht heute den Stützpunkt in Mihail Kogălniceanu (Südostrumänien), wo sie mit US-Militärs zusammentreffen wird. Morgen wird Jill Biden in Bukarest mit Mitgliedern der rumänischen Regierung, Mitarbeitern der US-Botschaft, humanitären Helfern und Lehrern, die ukrainischen Flüchtlingskindern bei der Integration in ein sicheres und stabiles schulisches Umfeld helfen, zusammentreffen.



    Mehr als 860.000 Ukrainer kamen nach Rumänien, nachdem das Nachbarland am 24. Februar von russischen Truppen überrannt worden war. Laut einer Pressemitteilung der Generalinspektion der Grenzpolizei vom Freitag sind seit Beginn der Krise bis Donnerstag Mitternacht landesweit mehrs als 866 Tausend ukrainische Staatsbürger nach Rumänien eingereist. Am Vortag reisten mehr als 76 Tausend Personen über die Grenzübergangsstellen nach Rumänien ein, darunter mehr als 7.700 ukrainische Staatsangehörige (ein Rückgang um 5 % gegenüber dem Vortag). Seit dem 10. Februar, also in der Zeit vor dem bewaffneten Konflikt, sind 901.445 Ukrainer nach Rumänien eingereist.



    Eine in allen 27 EU-Ländern durchgeführte Eurobarometer-Umfrage zeigt, dass die meisten Europäer die Reaktion Brüssels auf den Einmarsch Russlands in der Ukraine gutheißen. Die Umfrage zeigt auch, dass eine Mehrheit der Europäer die Ukraine als Teil Europas betrachtet und sich mit den Ukrainern solidarisch zeigt. Die Rumänen sind auch der Meinung, dass die EU seit Beginn des Krieges Solidarität gezeigt hat, und 82 % sind auch mit der Reaktion ihrer Landsleute zufrieden.



    Die Regierung in Bukarest genehmigte am Freitag Zuschüsse in Höhe von 300 Millionen Lei (umgerechnet etwa 60 Millionen Euro) für vier Wirtschaftssektoren, nämlich Lebensmittelindustrie, Aquakultur, Fischzucht und Landwirtschaft. Der Minister für Investitionen und europäische Projekte, Marcel Bolos, gab bekannt, dass 5.000 Euro an Kleinstunternehmen, befugte Einzelpersonen, Einzelunternehmen und Familienbetriebe, die in diesen vier Bereichen tätig sind, vergeben werden. Das Gesamtbudget für diese Maßnahme beläuft sich auf 50 Millionen Euro, und es wird geschätzt, dass mehr als 10.000 Begünstigte davon profitieren werden. Die zweite Maßnahme sind die Betriebsmittelzuschüsse mit einem Budget von 250 Millionen Euro. Für kleine und mittlere Unternehmen werden Zuschüsse in Höhe von 15 % des Umsatzes gewährt, höchstens jedoch 120 000 €. Die Zahl der Begünstigten wird auf 10.000 geschätzt.



    Das rumänische Verfassungsgericht hat entschieden, dass das Gesetz zur Abschaffung der Sonderrenten für Abgeordnete verfassungswidrig ist. Nachdem Dutzende ehemaliger Abgeordneter gegen das Gesetz zur Abschaffung der Sonderrenten geklagt hatten, wurde die Verfassungswidrigkeit des Gesetzes von Gerichten im ganzen Land beanstandet. Das Gesetz wurde im Februar letzten Jahres mit großer Mehrheit vom Parlament verabschiedet, hat aber bei einigen ehemaligen Abgeordneten, die auf erhebliche Renten verzichten mussten, großen Unmut ausgelöst.