Tag: Suceava

  • Neuer Getreideterminal in Ostrumänien: wichtiger Umschlagplatz auch für ukrainische Getreide

    Neuer Getreideterminal in Ostrumänien: wichtiger Umschlagplatz auch für ukrainische Getreide

     

     

    Ende letzter Woche wurde in der nordostrumänischen Ortschaft Dornești im Beisein rumänischer und ukrainischer Behörden der größte Getreideumschlagterminal Europas eingeweiht. Der neue Terminal, der im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft gebaut wurde, kostete rund 10 Millionen Euro. Die Finanzierung wurde von der Grampet-Gruppe getätigt, der größten rumänischen Investmentgruppe in Privatbesitz für Eisenbahninfrastruktur in Südosteuropa.


    Mit der Eröffnung dieses Terminals wird ein wichtiges Problem des Landkreises Suceava gelöst. Es geht um die Flüssigkeit des Straßenverkehrs an der Grenze zur Ukraine. Jeden Monat können nun 240 000 Tonnen Getreide umgeschlagen und acht Waggons gleichzeitig in einem 128 Meter langen Bahnhof be- und entladen werden. Dank dieser Umschlagskapazität und aller anderen hochmodernen technischen und technologischen Lösungen wird das Dornești-Terminal zu einem strategischen Punkt für den flüssigen Getreideverkehr von der ukrainischen Grenze zum Hafen von Constanța (im Südosten Rumäniens). Angesichts der Tatsache, dass in der Ukraine die Getreideernte beginnt und Wagen mit Weizen zum Schwarzen Meer umgeladen werden müssen, ist diese Investition auch für Rumänien von großer Bedeutung. Der Großteil des Getreide-Transports wird auf der Schiene erfolgen, was zu einer Entlastung des Straßenverkehrs in Rumänien beitragen wird.

    Die Kommunalbehörden in Suceava erachten die Investition unter dem Gesichtspunkt der Partnerschaft und Solidarität mit der Ukraine, aber auch im Hinblick auf die Sicherung der Getreidetransporte als äußerst wichtig. Die rumänische Generalkonsulin in Czernowitz (rum. Cernăuți, ukr. Tscherniwzi), Irina Stănculescu, ist der Ansicht, dass die Einweihung des Getreideterminals im Kreis Suceava ein weiterer Beweis dafür ist, dass Rumänien den ukrainischen Staat und das ukrainische Volk sowie die ukrainische Wirtschaft auf der Ebene der Behörden, der Zivilgesellschaft und des Privatsektors weiterhin solide, konsequent und engagiert unterstützt. Sie betonte, dass Rumänien seit dem ersten Tag des von Russland entfesselten Angriffskrieges an der Seite der Ukraine steht und das Nachbarland so lange wie nötig unterstützen wird, auch beim Wiederaufbauprozess.

    Die rumänische Diplomatin fügte hinzu, dass die öffentlichen und privaten Initiativen zum Ausbau der grenzüberschreitenden Infrastruktur mit der Ukraine nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch politischen und strategischen Erfordernissen entsprechen. Sie wies darauf hin, dass Rumänien auf diese Weise konkret zur effektiven Integration der Ukraine in den europäischen Binnenmarkt beitrage: „Durch die Investitionen und Anstrengungen, die Rumänien selbst oder mit Unterstützung internationaler Partner seit Beginn des Angriffskrieges unternommen hat, wurde der Transit von rund 37 Millionen Tonnen ukrainischer Agrarprodukte sichergestellt“, sagte noch Irina Stănculescu, die rumänische Generalkonsulin in Czernowitz.

  • Route der ethnografischen Freilichtmuseen soll Kulturtouristen anlocken

    Route der ethnografischen Freilichtmuseen soll Kulturtouristen anlocken

     

    Immer mehr Touristen interessieren sich für Freilichtmuseen – sie bieten nämlich den Vorteil, sich im Freien bewegen und gleichzeitig Interessantes und Wissenswertes erfahren zu können. Aus diesem Grund hat das rumänische Tourismusministerium eine sogenannte Route der rumänischen Freilichtmuseen eingerichtet. Die Initiative kam vom Museum für Ethnografie und Volkskunst im nordrumänischen Landkreis Maramureș, und die Route verbindet insgesamt 11 Museen im ganzen Land.

    Monica Mare ist Leiterin des Landkreismuseum für Ethnografie und Volkskunst in Baia Mare (Frauendorf), der Kreishauptstadt der Maramureș. Ihr Herz schlägt besonders für die Bauernarchitektur. Im Folgenden erzählt sie, wie er zur Initiative der Museumsroute kam:

    Das Projekt begann ursprünglich mit acht Museen. Wir haben ein paar Flyer erstellt, die diese Museen auf einer Karte zeigen. Wenn wir uns in Bukarest befinden, können wir die Route von dort aus starten, vom Bukarester Dorfmuseum, das den Namen des Völkerkundlers Dimitrie Gusti trägt und wahrscheinlich das meistbesuchte ethnografische Museum des Landes ist. Dann können wir in Richtung Landesmitte fahren. Wir können dabei einen Halt beim „Museum für die Geschichte des Obst- und Weinanbaus in Rumänien“ machen, das sich auf dem ehemaligen Grundstück der Adelsfamilie Golescu im Landkreis Argeș befindet und daher auch das Golești-Museum genannt wird. Dort kann man traditionelle rumänische Bauernhäuser – vornehmlich von Obstbauern und Winzern – sehen. Danach fahren wir an Brașov (Kronstadt) vorbei und gelangen nach Sibiu (Hermannstadt), wo man das ASTRA-Museum, das größte ethnografische Freilichtmuseum Europas, besichtigen kann. Weiter geht es nach Cluj (Klausenburg) und zum Schluss kommen wir ganz hoch im Norden in der Maramureș an, wo wir zwei ethnographische Museen in die Route aufgenommen haben, nämlich das Dorfmuseum in der Kreishauptstadt Baia Mare und das Marmaroscher Dorfmuseum in Sighetu Marmației (Marmaroschsiget).

    Ebenfalls in unserer Gegend, im an die Marmarosch angrenzenden Oascher Land, haben wir das ethnografische Museum in Negrești-Oaș, und, wenn wir die Ostkarpaten überqueren, finden wir in Suceava (Suczawa) das Dorfmuseum der Bukowina. Ob ein Besuch aller Museen auf unserer Route möglich ist, hängt natürlich davon ab, wie viel Zeit der Tourist zur Verfügung hat. Diese Route kann in ihrer Gesamtheit befolgt werden, oder man kann in einer ersten Phase nur einige Museen in einem bestimmten Gebiet auswählen. Und wenn die Neugierde einmal erweckt ist, kann man anschließend in andere Gebiete des Landes fahren.“

    Alle Freilichtmuseen entwickeln das ganze Jahr über Projekte, doch die Sommersaison ist naturgemäß am beliebtesten unter Urlaubern. Beim Besuch der ethnografischen Freilichtmuseen kann man Kunsthandwerkern bei der Arbeit zusehen und die von ihnen hergestellten Gegenstände kaufen. Außerdem kann man bei Workshops mit den Handwerkern selbst Hand anlegen und neue Fertigkeiten lernen, sagt weiter unsere heutige Reiseleiterin:

    Auch das Dorfmuseum in Baia Mare bietet solche Veranstaltungen an. Wir organisieren das ganze Jahr über Messen, doch wir haben auch einen Souvenirladen, mit dem wir versuchen, die Arbeit der Handwerker aus der Region zu fördern. Auch andere Museen im Land haben solche Läden. Damit die Traditionen an künftige Generationen weitergegeben werden können, müssen die Handwerker, vor allem die jüngeren, die das Handwerk übernehmen, die Aussicht haben, vom Handwerk leben zu können. Daher ist es die unsere Aufgabe als ethnografische Museen, sie zu unterstützen und bekannt zu machen. Zusammen mit den Förderzentren für traditionelle Kultur, wo die meisten Handwerker eingetragen sind, versuchen wir auch, sie auf den Tourismusmessen, an denen wir teilnehmen, und bei den vom Museum durchgeführten Aktivitäten zu fördern.“

    Das Landkreismuseum in Baia Mare dokumentiert sämtliche ethnografische Gebiete, aus denen sich die Marmarosch zusammensetzt. Museumsleiterin Monica Mare erläutert das Konzept der Freilichtausstellung:

    Während das Museum in Sighet nur die traditionelle Architektur der Region dokumentiert, die ehemals als Woiwodschaft Marmarosch bekannt war, führt das Dorfmuseum in Baia Mare die Dörfer aller vier ethnografischen Gebiete der Marmarosch vor Augen. Wir nennen sie Länder: das Codru-Land, das Chioar-Land, das Lăpuș-Land und die Woiwodschaft Marmarosch. Für Lăpuș ist ein Haus mit Strohdach repräsentativ. Sie können hineingehen und sehen, wie die Menschen früher gelebt haben, wo das Feuer gemacht wurde, wo der Ofen stand, wie ein Baby in einer Wiege geschaukelt wurde, wie die sogenannte gute Stube aussah, wo die schönsten Textilien und die Aussteuertruhe aufbewahrt wurden und wo man sich zu den großen Ereignissen des Lebens traf.

    Das älteste Objekt, das wir besitzen, ist unsere kleine Kirche, ein Baudenkmal aus dem Jahr 1630, die wie die meisten Kirchen in den Dörfern der Marmarosch auf dem Hügel liegt und um die herum das Museum praktisch entstanden ist. Sie war das erste Objekt, das hierher ins Dorfmuseum gebracht wurde. Sie flößt dem Freilichtareal unseres Museums Leben ein. Das Dorf auf dem Hügel, wie wir es nennen, ist lebendig, weil in der Kirche an großen Feiertagen und Sonntagen immer noch Gottesdienste abgehalten werden. Und es gibt eine Gemeinde, die hierher kommt, um zu beten.“

    Ein weiteres interessantes Objekt im Ethnografischen Freilichtmuseum in Baia Mare ist das älteste Haus im Bestand der Institution, das aus dem Jahr 1758 datiert. Museumsmanagerin Monica Mare mit weiteren Einzelheiten:

    Das Team, das ich derzeit leite, kann sich rühmen, dass es uns im vergangenen Jahr gelungen ist, ein neues Stück traditioneller Bauernarchitektur der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und es in unser Museum zu überführen, obwohl unser Budget meist begrenzt ist. Es handelt sich um ein sehr schönes Haus aus der Region Chioar, das den Chioar-Stil repräsentiert und das wir neben der Kirche, ebenfalls aus der Region Chioar, aufgestellt haben. Es ist ein Haus mit einer für die Marmarosch typischen blauen Farbe und kann von Touristen besichtigt werden. Wir sind auch stolz auf das Petrova-Haus, in dem der Gründer der rumänischen Schule für Zahnmedizin, Gheorghe Bilașcu, geboren wurde. Dies sind nur einige der Sehenswürdigkeiten, die wir Ihnen anbieten, wenn sie unsere Schwelle überschreiten.“

    Von Monica Mare, der Leiterin des Museums für Ethnografie und Volkskunst des Kreises Maramureș in Baia Mare, erfuhren wir noch, dass das Museum Broschüren auf Rumänisch und Englisch anbietet. An den wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf der Tour gibt es QR-Code-Tafeln für weitere Informationen, die von der Website der Einrichtung abgerufen werden und in mehreren Sprachen verfügbar sind. Zum anderen können Kinder und Jugendliche auch an einer Schatzsuche teilnehmen. Damit werden sie angespornt, sich von ihren Handys zu lösen und das Museum auf eigener Faust zu erkunden. Alle größeren Museen auf der rumänischen Kulturtourismusroute der Freilichtmuseen verfügen über verschiedene Werbematerialien. Das Museum in Sibiu (Hermannstadt) zum Beispiel hat eine eigene App, die Astra App, die Führungen, einschließlich Audio-Guides, in mehreren internationalen Sprachen bietet.

  • Senatspräsident Ciucă in Chișinău: „Republik Moldau gehört zur europäischen Familie“

    Senatspräsident Ciucă in Chișinău: „Republik Moldau gehört zur europäischen Familie“

     

    Eines Tages werden Rumänien und die Republik Moldau gemeinsam zur großen europäischen Familie gehören. Dies war kurz gefasst die Botschaft, die Nicolae Ciucă, Präsident der Oberkammer des rumänischen Parlaments, in Chișinău verkündete. Ciucă traf mit der moldauischen Präsidentin Maia Sandu, und dem Präsidenten des Parlaments, Igor Grosu, zusammen. „Die Bürger der Republik Moldau wissen bereits, dass Rumänien ihr zuverlässigster Partner ist. Meine Gedanken sind auch bei den Hunderttausenden von moldauischen Bürgern, die in Rumänien leben und sich Sorgen um ihre Familien jenseits des [Grenzflusses] Pruth machen“, sagte Nicolae Ciucă. Der Platz der Republik Moldau sei in der Europäischen Union, und Rumänien bleibe ihr wichtigster Partner in diesem Bestreben. „Ich bin davon überzeugt, dass die europäische Idee erstrebenswerter, konkreter und greifbarer wird, wenn die moldauischen Institutionen die notwendigen Reformen in Schlüsselbereichen umsetzen“, fügte Ciucă hinzu. Er betonte, dass die Republik Moldau als ein unabhängiges und souveränes Land berechtigt sei, über ihr eigenes Schicksal selbstständig zu entscheiden.

    Beim Treffen mit Präsidentin Maia Sandu in Chișinău betonte der rumänische Spitzenpolitiker, dass der von Moskau gesteuerte hybride Krieg seine Ziele in der Republik Moldau nicht erreicht habe, und dies werde auch in Bukarest als eine sehr gute Nachricht bewertet. Maia Sandu erklärte ihrerseits, dass Rumänien der wichtigste politische und wirtschaftliche Partner der Republik Moldau sei. Das Staatsoberhaupt betonte die Bedeutung der Energieverbundprojekte zwischen den beiden Ländern – dazu gehöre der Ausbau der Freileitung Suceava-Bălți (Norden), die die Energieunabhängigkeit des Landes erhöhen wird. Gleichzeitig erörterten die beiden Politiker die Projekte zum Bau und zur Modernisierung und mehrerer Brücken über den Fluss Pruth, die zu einem flüssigeren grenzüberschreitenden Verkehr beitragen, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ufern intensivieren und die Republik Moldau noch näher an Rumänien und die Europäische Union heranführen werden. Maia Sandu dankte Rumänien für die bedingungslose Hilfe, die es in den vergangenen Jahren geleistet hat, und wies darauf hin, dass die Behörden in Chișinău in hohem Maße auf das Know-how und den Beitrag Rumäniens zum europäischen Integrationsprozess angewiesen sind.

    Bei seinem Treffen mit dem moldauischen Parlamentspräsidenten Igor Grosu erörterte der rumänische Senatspräsident Fragen im Zusammenhang mit der Reformagenda, der interparlamentarischen Zusammenarbeit, der Energiekooperation und der Beschleunigung von Infrastrukturprojekten. Bei dieser Gelegenheit erinnerte Ciucă daran, dass Rumänien einen Teil des Gasverbrauchs des Nachbarlandes deckt. Angesichts der Energieerpressung, die die Russische Föderation als Waffe in ihren Beziehungen mit dem Rest Europas einsetzt, werden wir die Republik Moldau in dieser Hinsicht weiterhin unterstützen“, fügte Ciucă hinzu. Die beiden Parlamentspräsidenten sprachen auch über die Möglichkeiten einer Ausweitung der Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Investitionen.