Tag: Südkarpaten

  • Breaza: das Juwel der Südkarpaten

    Breaza: das Juwel der Südkarpaten

    Wir befinden uns etwa 100 Kilometer von Bukarest entfernt, im Kreis Prahova, in einer Stadt in den Südkarpaten, auf einer Höhe von 380 … 450 Metern. Die Stadt erstreckt sich über mehrere Hügel und besteht aus Breaza de Jos, Breaza de Sus, Frăsinet, Gura Beliei, Irimești, Nistorești, Podu Corbului, Podu Vadului, Surdești und Valea Târsei. Wir haben Ramona Niță, die Leiterin der lokalen Touristeninfo Breaza gefragt, warum die kleine Stadt in den Südkarpaten einen Besuch wert ist:

     

    „Wir sind gerade dabei, eine Monographie über Breaza zu erstellen. Wir haben sogar einige sehr interessante Artikel gefunden, die belegen, dass Breaza seit 1908 als Luftkurort bezeichnet wird und sogar eine Geschichte in diesem Sinne hat. Um auf die Gegenwart zurückzukommen: Breaza ist das Tor zum Prahova-Tal, wenn man aus der Hauptstadt kommt. Dank seiner Lage, ist Breaza sehr sonnig, mit einer guten Luftqualität und idyllischen Landschaften. Die Stadt wird vom Fluss Prahova durchquert, umgeben von bewaldeten Hügeln, in denen man gepflegte Häuser mit einer für die Gegend typischen Architektur findet.“

     

    Breaza hat ein für das Karpatenvorland typisches Klima mit einer Durchschnittstemperatur von 19,6 °C und 129 sonnigen Tagen im Jahr. Ramona Niță erzählt uns was man in Breaza unternehmen kann: „Schon ein einfacher Spaziergang durch die Straßen auf Breaza ist entspannend und offenbart architektonisch wertvolle Häuser, in fast jeder kleinen Straße, durch die man schlendert. Es gibt alte Häuser, wie wir sie nennen, aber auch moderne Villen, die es irgendwie schaffen, in einer Harmonie miteinander zu verschmelzen, die dieser Stadt ihren Charme verleiht. Breaza ist grün. Breaza zeigt sich in seiner ganzen Pracht auf den umliegenden Hügeln oder an den Ufern der Prahova.

     

    Wir haben Wanderwege und Radwege eingerichtet und markiert. Die Wege sind nicht schwierig, sie haben kleine oder mittlere Höhenunterschiede, wir haben Familienradwege. Breaza ist bereits ein wichtiger Punkt auf der Fahrradkarte Warum sage ich das? Weil es in Breaza eine der berühmtesten und preisgekrönten Kooperativen, Arta casnică gab, so dass 80 % der Frauen hier arbeiteten und die schönen Breaza Trachtenblusen ii von Hand nähten“. Noch heute kann man bei einem Bummel durch die Straßen der Stadt in den verschiedenen Geschäften einzigartige Muster entdecken. Und an den Wänden einiger Häuser erzählen QR-Codes die Geschichte der Persönlichkeiten, die durch ihre Türen gegangen sind.

     

  • Eisenbahnromantik: Mit der Schmalspurbahn durch das Harbachtal

    Eisenbahnromantik: Mit der Schmalspurbahn durch das Harbachtal

     

     

    Seit einigen Jahren hat ein Verein von Volontären eine Schmalspurbahn-Strecke wieder in Betrieb gesetzt, die Hermannstadt mit den Ortschaften im Harbachtal verbindet. Das Harbachtal (rum.: Valea Hârtibaciului) rührt als Bezeichnung vom gleichnamigen Fluss her und wird auf deutsch auch Haferland benannt. Das Netz der örtlichen Schmalspurbahn wurde beginnend mit Ende des 19. Jh., damals noch zu Zeiten der K.u.k-Monarchie, ausgebaut, und in den letzten Jahrzehnten bis zur Stilllegung des Regelverkehrs 1965 bzw. teilweise noch bis 2001 von der staatlichen Eisenbahn CFR betrieben. Die komplette Strecke mit einer Länge von 64 km führte von Hermannstadt über Agnita (Agnetheln) bis nach Sighișoara (Schäßburg) durch ein Naturreservat mit einer wunderbaren Landschaft entlang der majestätischen, schneebedeckten Südkarpaten.

     

    Seit 2015 wurde eine 7 km lange Strecke von einem privaten Förderverein namens „Prietenii Mocăniței“ („Freunde der Schmalspurbahn) wiederbelebt. Sie führt von der Ortschaft Cornățel (dt. Harbachsdorf) bis Hosman (dt. Holzmengen). Von den deutschsprachigen Siebenbürger Sachsen wurde die Schmalspurbahn allerdings nicht Harbachtalbahn genannt, sondern umgangssprachlich und liebevoll als Wusch bezeichnet – vermutlich ein lautmalerisches Dialekt-Wort.

     

    Mihai Blotor, Vorsitzender des Vereins „Freunde der Schmalspurbahn“, erzählt im Folgenden über die heute betriebene Strecke, auf der regelmäßig Dieselloks und gelegentlich auch Dampfloks fahren:

    Fahrkarten können Sie auf der Webseite sibiuagnitarailway.com kaufen. Dort machen Sie auch Ihre Reservierung, denn, um die Eisenbahnromantik noch zu steigern, erhalten Sie Ihre Fahrkarte beim Einsteigen in den Zug, da es sich wie früher um ein Pappticket handelt, das nicht elektronisch verschickt werden kann. Fahrkarten kann man auch direkt am Bahnhof in Harbachsforf kaufen. Vom Bahnhof aus geht es ab ins Harbachtal. Auf dem ersten Teil der Strecke fahren wir parallel zur Straße. Die Fahrgäste werden oft von Autofahren gegrüßt, manche hupen sogar. Dann geht es bergauf und wir fahren mitten durch das Tal, durch Hügel voller Eichenwälder, an Sennereien vorbei, die Karpaten immer zu unserer Rechten.“

     

    Das Harbachtal ist eines der landschaftlich schönsten und touristisch am wenigsten erschlossenen Gebiete des Kreises Sibiu (Hermannstadt). Nachdem man zwei Brücken überquert hat, erreicht man ein wirklich wildes Gebiet, erzählt Mihai Blotor weiter:

    Wir sehen dort normalerweise Rehe und Wildschweine in freier Wildbahn. Ich habe gehört, dass es dort auch Bären gibt, aber ich habe sie vom Zug aus noch nicht gesehen. Wir fahren durch ein Naturschutzgebiet für Vögel, das zweitgrößte in Rumänien nach dem Donaudelta, ein Natura-2000-Gebiet. Normalerweise sehen wir Störche, Reiher, Graumeisen, Schreiadler und viele andere kleine Vögel. In den Waggons der Schmalspurbahn hängen Informationsplakate. Dann erreichen wir den Bahnhof von Hosman (Holzmengen). Der Bahnhof selbst liegt etwa einen Kilometer außerhalb des Dorfes, bietet aber auf der rechten Seite einen sehr schönen Blick auf das Dorf. Wir können die befestigte Kirche sehen, die auf einem Hügel in der Mitte des Dorfes erbaut wurde, und die normalerweise schneebedeckten Făgăraș (Fogarasch)-Berge im Hintergrund. Es ist ein Anblick, mit dem Reiseanbieter auf internationalen Plakaten für Siebenbürgen und generell für Rumänien werben. So werden Sie das Dorf Hosman erkennen. Die Kirche können Sie mit fachkundigen Führern besichtigen. Auch die Kinder werden sich nicht langweilen. Für sie wird eine Schatzsuche organisiert. Im Dorf gibt es auch eine alte Mühle, die noch mit einem Ölmotor betrieben wird, wie es um 1900 üblich war. Im Harbachtal gibt es viele Kirchenburgen, auch Wehrkirchen genannt. Hier lebten einst viele Sachsen, und jede Gemeinde hatte ihre eigene Kirche, die sich von anderen unterschied, doch alle waren von einer Mauer umgeben. Von der Endstation der Bahn in Hosman aus wären noch die Kirchenburgen in Alțâna (dt. Alzen), Nocrich (dt. Leschkirch) in der Nähe und dadurch leicht zu erreichen.“

     

    Die größte und bekannteste Veranstaltung im Harbachtal findet direkt in Hosman (Holzmengen) statt, an der Endstation der Schmalspurbahn. Es handelt sich um ein Musikfestival, das in Anlehnung an Woodstock und dem deutschen Namen der Ortschaft „Holzstock“ genannt wird und in der Regel jedes Jahr im Juli oder August stattfindet. In dieser Zeit gibt es Sonderfahrten der Schmalspurbahn für die Besucher des Festivals. Aber das sei nicht die einzige Veranstaltung, die einen Besuch der Region lohnenswert macht, sagt Mihai Blotor, Vorsitzender des Vereins „Freunde der Schmalspurbahn“:

    Weitere sehenswerte Veranstaltungen sind die jeweiligen Dorftage. Jedes Dorf organisiert dann einen Volksumzug. Darüber hinaus gibt es einige Veranstaltungen, die von uns Einheimischen übersehen werden, die aber vor allem bei ausländischen Touristen sehr beliebt zu sein scheinen: Viehmärkte, die jeden Monat in einem anderen Dorf im Tal stattfinden. Die Ausländer sind sehr froh, all die Tiere, die landwirtschaftlichen Geräte und das Geschirr für Pferde und Kutschen zu sehen, die im Westen meistens nur noch in Museen aufbewahrt werden. Hier bei uns haben Touristen die Möglichkeit, sie in echt zu sehen.“

     

    Zum Schluss empfiehlt unser heutiger Reiseführer, eine Fahrt mit der Harbachtalbahn rechtzeitig zu buchen. Gerade während der „Tage der Schmalspurbahn“, die jährlich im September stattfinden, sei besonders viel los:

    Es ist unsere wichtigste Veranstaltung, die 2015 ins Leben gerufen wurde. Das war auch der Grund, eine Dampflok zu besorgen, da wir normalerweise mit Diesel fahren. Da wir jetzt auch zu anderen Zeiten des Jahres mit Dampf fahren, haben wir sie beibehalten. Die Tage der Schmalspurbahn sind nach wie vor unsere meistgebuchte Veranstaltung, denn neben der Zugfahrt bieten wir alle möglichen anderen Aktivitäten an, auch für Kinder. Sie finden jedes Jahr im September statt, am letzten Wochenende der Schulferien. Dieses Jahr werden wir mit der Dampflok und fünf Waggons fahren. Etwa fünfmal am Tag finden Rundfahrten durch die herrliche frühherbstliche Natur des Harbachtals statt, wenn sich die Farben verändern, und ich finde, das ist die schönste Zeit des Jahres. Bei den letztjährigen Tagen der Schmalspurbahn hatten wir sogar Touristen aus Südafrika, die nichts von der Veranstaltung wussten, aber durch die Gegend radelten. Sie sahen einen Zug am Bahnhof stehen und stiegen einfach ein. Danach sagten sie, es sei das bisher beste Abenteuer ihrer gesamten Reise mit dem Fahrrad kreuz und quer durch Rumänien gewesen, weil es auch so unerwartet war. Wir machen nicht viel Werbung für uns, wir sind eine Art Geheimtipp in Siebenbürgen. Viele Leute erfahren zufällig von uns, und das macht die Erfahrung noch angenehmer.“

     

    Von Mihai Blotor erfuhren wir noch, dass der Verein „Freunde der Schmalspurbahn“ plant, die Strecke zu verlängern, damit die Touristen so viele Gemeinden wie möglich erreichen können und so deren nachhaltige Entwicklung gefördert wird. Darüber hinaus wurden und werden die Gemeinden in die Gestaltung eines umfassenden Tourismusangebots einbezogen. Letztes Jahr waren eine geführte Besichtigung des Dorfes Hosman (Holzmengen) und seiner Sehenswürdigkeiten sowie Besuche bei örtlichen Käseherstellern im Eintrittspreis enthalten. In diesem Jahr ist ein integriertes Paket mit der sogenannten Bauernhofschule in Cornățel (Harbachsdorf) geplant, wo Kinder viel über die Tiere auf dem Hof eines Dorfes lernen oder auf einem Pony reiten können.

    Die Harbachtalbahn (auch als „Wusch“ bekannt) ist die einzige funktionierende Schmalspurbahn in Rumänien, die ausschließlich von Freiwilligen betrieben wird. Im Harbachtal beginnt die Touristen-Saison 2024 in der ersten Aprilhälfte.

  • Invasive Pflanzenarten bedrohen heimische Habitate und endemisches Gewächs

    Invasive Pflanzenarten bedrohen heimische Habitate und endemisches Gewächs





    Die Zunahme intensiver menschlicher Aktivitäten und der Klimawandel begünstigen die Verbreitung invasiver Pflanzenarten, die das ökologische Gleichgewicht stören. Mit dem Ernst der Lage haben sich auch das Europäische Parlament und der EU-Rat auseinandergesetzt, denn bereits im Oktober 2014 verabschiedeten sie eine Verordnung über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten, wie das Dokument offiziell betitelt ist. Dort ist zu lesen, dass die Ausbreitung von fremden Pflanzen- und Tierarten oder Mikroorganismen nicht immer ein Grund zur Besorgnis sein muss, doch einige Unterarten können invasiv, also zu wuchernden Eindringlingen werden, die die Biodiversität lokaler Habitate ernsthaft bedrohen und damit auch sozial-ökonomische Systeme aus dem Gleichgewicht bringen.



    In den EU-Staaten und weiteren europäischen Ländern sind etwa 12 000 gebietsfremde Spezies heimisch geworden, davon gelten 10–15 % als invasiv. Ihre schädliche Einwirkung kann diverse Formen annehmen — von der Verdrängung endemischer Arten über Veränderung von Habitaten bis hin zur Einschleppung von Krankheiten, die heimische Pflanzen- und Tierarten und sogar Menschen befallen können. Allerdings können nur stark vermehrungsfähige gebietsfremde Arten oder Teile von lebenden Organismen zur Bedrohung werden, daher sollten auch nur diese Gegenstand strenger Regelungen sein, hei‎ßt es noch in der einschlägigen EU-Verordnung.



    Die Situation ist auch in Rumänien ähnlich, wo sich die Umweltstiftung Conservation Carpathia“ mit dem Problem auseinandergesetzt hat. Die Mitarbeiter der Stiftung haben entlang mehrerer Flusstäler im Südosten des Fogarascher Gebirges sechs fremde invasive Pflanzenarten entdeckt und versuchen, ihre Verbreitung einzudämmen. Der Biologe Oliviu Pop erläutert, wo diese gebietsfremden Arten besonders gedeihen:



    Diese invasiven Pflanzenarten, besser gesagt gebietsfremden invasiven Arten, vermehren sich besonders gut in natürlichen Habitaten, die dem Verfall preisgegeben wurden — beispielsweise Brachen, ungenützte Weiden und Almen oder Wiesen, wo Abfall deponiert wurde. Mit der Zeit verdrängen diese invasiven Arten die heimischen und bedrohen somit die Biodiversität. Besonders betroffen sind seltene oder geschützte endemische Pflanzenarten, aber auch Nutzpflanzen, die für die lokale Kreislaufwirtschaft sehr wertvoll sind. Der Klimawandel trägt das Seine zu dieser Entwicklung bei und verstärkt sogar die Verbreitung solcher Pflanzenarten, die, wie ihr Name schon sagt, gebietsfremd sind. Sie stammen aus anderen Regionen oder Ländern, sind Gärten oder Gewächsanlagen entwichen oder werden versehentlich von Menschen eingeschleppt.“




    Die Stiftung Conservation Carpathia“ widmet sich dem Umweltschutz und der Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts, etwa in Gebieten, wo in der Vergangenheit umweltschädliche Forstwirtschaft betrieben wurde. Der Biologe Oliviu Pop hat die Erarbeitung einer wissenschaftlichen Studie koordiniert, die mit einer standardisierten Methodologie untersucht hat, wie es um die invasiven Pflanzenarten in den Flusstälern und entlang der Nebenflüsse in den Südkarpaten, insbesondere im Fogarasch-Gebirge bestellt ist. Anhand der Ergebnisse dieser Studie hat Conservation Carpathia“ einen Aktionsplan umgesetzt, mit dem Mitarbeiter der Stiftung sowie Volontäre aus dem In- und Ausland im vergangenen Sommer versucht haben, die Verbreitung der gebietsfremden invasiven Arten zu stoppen. Dabei kamen nur umweltfreundliche Methoden zum Einsatz, beispielsweise Mähen, Stutzen oder Entwurzelung, versichert der Biologe Oliviu Pop. Diese Aktivitäten sollen auch in den nächsten Jahren fortgeführt werden, bis die Verbreitung der invasiven Arten auf 50% ihrer derzeitigen Fläche in der Projektregion reduziert wird:



    Mit unserem Projekt wollen wir einerseits die natürlichen Habitate entlang der Flusstäler wiederaufleben lassen, die am meisten davon betroffen sind, andererseits aber auch Gestrüpp und Unterholz auf Bergwiesen sowie Wälder im Hochland sich regenerieren lassen. Dabei pflanzen wir heimische Arten wieder an und versuchen, die invasiven zu tilgen. Am Anfang haben wir etwa 165 km Flusstäler auf invasive Pflanzenarten untersucht und kartiert, und unsere Mitarbeiter und Volontäre haben anschlie‎ßend entlang 37 km einen Teil der gebietsfremden Pflanzen entfernt. Jetzt beobachten wir, ob und wie sich die invasiven Pflanzenarten nach unserem Eingriff weiterverbreiten. In der Zwischenzeit pflanzen wir Erlen und Weiden wieder an, die für diese Region typisch sind.“




    Einige der gebietsfremden invasiven Pflanzen, insbesondere wenn sie schöne Blüten treiben, könnten fälschlicherweise als harmlos eingestuft werden — doch die Eindringlinge bleiben schädlich für die heimischen Habitate, führte noch der Biologe Oliviu Pop aus. Daher werde man in Zukunft in Rumänien, aber auch EU-weit, weitere Aktionen dieser Art durchführen.

  • Wisente in freier Wildbahn im Fogarasch-Gebirge

    Wisente in freier Wildbahn im Fogarasch-Gebirge

    Der Wisent (Bison bonasus), das grö‎ßte Landsäugetier Europas, das vor Jahrhunderten weite Teile des Kontinents bevölkerte, ist heute ein gefährdetes, geschütztes Tier. Auch in Reservaten ist er nur noch sehr selten und nur an wenigen Stellen in freier Wildbahn anzutreffen. Einer davon ist seit kurzem das Gebiet des Făgăraș-Gebirges, im Zentrum Rumäniens, wo die Carpathia Conservation Stiftung ein Programm zur Wiedereinführung dieser majestätischen Pflanzenfresser in die Natur betreibt, die einst ein Symbol unseres Landes waren. Den Rumänen eher aus Märchen und historischen Geschichten bekannt, hält der Wisent in der öffentlichen Wahrnehmung einen Hauch von Legende und ist sehr beliebt. Aber nicht nur aus Nostalgie oder wegen der Schönheit werden Wisente wieder in die Freiheit entlassen, wie Adrian Aldea, Biologe für Fauna-Management bei Carpathia Conservation, betont:



    Das Făgăraș-Gebirge ist ein Gebiet, das noch weitgehend unbeeinflusst von menschlichen Eingriffen ist. Die einzigen Arten, die im ursprünglichen Mosaik fehlen würden, wären der Wisent und der Biber, und daher die Idee ihrer Wiedereinführung, in diesem Projekt, »Life«, das darauf abzielt, ein Wildgebiet im Südosten des Făgăraș-Gebirges zu schaffen. Von den Teilprojekten, um die Wisente wieder einzuführen, haben wir soweit zwei umgesetzt und bereits eine erste Gruppe von Wisenten ausgewildert; wir sind mit dem dritten Teil noch unterwegs und wollen es mit kleinen Gruppen von bis zu fünf Exemplaren jährlich vervollständigen. Am Ende des Projekts wollen wir mindestens 75 freilebende Wisente haben. Der Wisent ist eine Schirmart im Ökosystem, d.h. dass durch seine Existenz, durch seine Eingriffe in die Natur bestimmte Nischen geschaffen werden, in denen verschiedene andere Arten oder Teilpopulationen einiger Arten ebenfalls zum Gedeihen kommen. Zum Beispiel durch seine Ernährung: Er frisst sowohl Gras- als auch Baumvegetation, Sprossen u.a.m. So hält er die Weiden und Wiesen offen, die einen Lebensraum mit einer gro‎ßen spezifischen Vielfalt darstellen. Auch durch sein Verhalten, sich zu waschen, bestimmte Badeorte zubevorzugen, in denen sich verschiedene andere Arten wie etwa Froschlurchen und Reptilien ansiedeln, trägt der Wisent zur Biodiversität bei.“




    Ein weiterer Grund, warum die Anwesenheit des Wisents an seinen ursprünglichen Orten wichtig ist, ist die Tatsache, dass er durch seine Grö‎ße und sein Gewicht (Männchen können sogar eine Tonne erreichen), durch die Entfernungen, die er zurücklegt, dazu beiträgt, Wege für andere kleinere Säugetiere wie Rehe, Dachse oder Marder zu schaffen. Au‎ßerdem sammelt der Wisent durch seine Hygienegewohnheiten, zu denen Staubbäder“ und das Kratzen an Bäumen und Sträuchern gehören, Samen im Fell anhäuft und in die Gebiete, die er erkundet, befördert und somit hilft, Wiesen und offene Flächen zu regenerieren. Er hat also eine sehr wichtige Rolle für das Ökosystem, aber er kann auch die Entwicklung der lokalen Gemeinschaften unterstützen.



    Wir fragten Andrei Aldea, ob der Wisent zur Förderung des Tourismus beitragen kann und wie die Stiftung, bei der er arbeitet, die in das Făgăraș-Gebirge gebrachten Exemplare angeschafft hat.



    In den Gebieten und in den Ländern, in denen die Wiederansiedlung des Wisents seit einigen Jahren erfolgt, hat sich der Tourismus in dieser Richtung sehr gut entwickelt. Vor allem Polen ist sehr bekannt, aber auch in unserem Land — im Gebiet Neamț. Auch in Brașov haben wir ein Reservat mit Wisenten, zwar nicht in freier Wildbahn, und auch in Vama Buzăului, wo das Konzept ganz gut klappt. Sie werden von verschiedenen Orten und Zentren in die Reservate gebracht, entweder aus Zuchtzentren oder aus Reservaten aus Europa, aber auch aus dem Land. Das Problem der Kosten ist sehr vielfältig. Jeder Züchter versteht es, seine Kosten zu decken. Wir haben ein Budget innerhalb des Projekts und wir müssen dieses einhalten, aber es gibt auch Länder oder Zentren, die uns kostenlos Wisente überstellt haben — so überlappt sich das mit dem Konzept der Wiedereinführung in der Natur.“




    Die Stiftung verfügt über europäische Fördermittel, setzt aber auch eigene Mittel ein. Was die Interaktion mit dem Menschen angeht, so stellen Wisente keine unmittelbare Gefahr dar, aber sie können aggressiv werden, wenn sie sich bedroht fühlen. Deshalb sollten sich Touristen den Wisenten nicht nähern, um Fotos zu machen, sie nicht füttern und einen Abstand von mindestens 100 m zu ihnen einhalten. Gleichzeitig können Wisente aber auch Schaden anrichten, wenn sie sich auf der Suche nach Nahrung Dörfern, landwirtschaftlichen Flächen oder Heuwiesen nähern. Deshalb wurden die Auswilderungsgebiete abseits von menschlichen Siedlungen gewählt, um Interaktionen zu vermeiden. Um jeden möglichen Konflikt mit diesem mächtigen Tier zu vermeiden, patrouillieren die Ranger der Stiftung durch das Gebiet und überwachen ständig die Bewegungen der Wisente, ihren Gesundheitszustand, ihre Anwesenheit und die Interaktionen mit anderen Wildtieren. Die Ranger greifen ein, um die Wisente zu vertreiben, wenn sie der Gemeinde zu nahekommen.



    Bei extremen Wetterbedingungen legen die Ranger au‎ßerdem zusätzliches Futter an Stellen aus, die häufig von diesen Tieren aufgesucht werden. Um jegliche Unzufriedenheit der Einheimischen zu vermeiden, bietet Conservation Carpathia Elektrozäune an, die den Menschen zur Verfügung gestellt werden, die Probleme mit sich nähernden Wisenten haben. Eine äu‎ßerst angenehme Überraschung gab es im Herbst 2020, als im Făgăraș-Gebirge ein erstes in freier Wildbahn geborenes Wisentkalb beobachtet wurde, das ohne Probleme wächst und sich entwickelt. Es hat noch keinen Namen und darf auch keinen haben, um seine Identität als Wildtier zu bewahren.

  • SaveGREEN: länderübergreifendes Projekt für die Schaffung von Grünkorridoren für Wildtiere

    SaveGREEN: länderübergreifendes Projekt für die Schaffung von Grünkorridoren für Wildtiere

    Die meisten Wildunfälle sind auf die Zerstörung der Ökosysteme sowie auf den Mangel eines Plans für eine sektorübergreifende Entwicklung zurückzuführen. Ein derartiger Entwicklungsplan müsste grüne Korridore und Mittel für den Schutz der Wildtiere vorsehen. In Rumänien sowie in mehreren europäischen Staaten startete diesbezüglich vor kurzem das Projekt SaveGREEN. Ziel des Vorhabens ist, die wilde Fauna zu schützen vor dem Hintergrund zunehmender menschlicher Aktivitäten in der Nähe ihres Lebensraumes. Cristian-Remus Papp, Vertreter von World Wide Fund Rumänien und Leiter des Projekts SaveGREEN, erläuterte die Bedeutung der genannten Initiative:



    Die Planung der Verkehrsinfrastruktur wird nicht entsprechend durchgeführt. Das wirkt sich oft negativ auf den Wildbestand aus. Oft passieren Wildunfälle auf den Stra‎ßen in Europa. Am Projekt beteiligen sich gemeinnützige Umweltschutzorganisation und Forschungsinstitute aus acht europäischen Staaten. Das Projekt soll die ökologische Anbindung zwischen mehreren Gebirgsketten sicherstellen, nämlich zwischen den Karpaten, dem Balkangebirge und den Alpen. Wir sto‎ßen hierzulande auf gro‎ße Schwierigkeiten im Hinblick auf die Entwicklung der Infrastruktur, wie Sie wohl wissen. Die Entwicklungspläne sehen eine kontinuierliche Ausweitung der Transportinfrastruktur vor, deshalb müssen wir uns entsprechend vorbereiten. Gleichzeitig müssen wir zu unseren Nachbarn hinüber schauen und aus ihren Fehlern lernen. Es wäre empfehlenswert, die besten Praktiken aus anderen Ländern hinsichtlich der Infrastrukturentwicklung zu übernehmen und an den örtlichen Gegebenheiten anzupassen.“




    Grüne Korridore müssen in Bezug auf kritische Gebiete geplant und gezielt geschaffen werden. Unser Gesprächspartner erklärte uns, wie diese kritischen Bereiche definiert werden:



    Unser erstes Projekt mit Schwerpunkt auf den nachhaltigen Verkehr in Rumänien ging 2018 zu Ende. Im Rahmen des Projektes veröffentlichten wir mehrere Leitfäden, die sogar vom Transportministerium gebilligt wurden. Damals ging es viel mehr um die Autobahnstrecke zwischen den Ortschaften Lugoj und Deva. Wir schafften es, in der genannten Umgebung drei Grünbrücken zu bauen. Künftig sollen auch Tunnels gebaut werden. Diese werden den gro‎ßen Wildtieren ermöglichen, sich zwischen dem Apuseni-Gebirge und den Südkarpaten zu bewegen, ohne gro‎ßen Unfallgefahren ausgesetzt zu werden. Danach folgte das Projekt ConnectGREEN. Im Rahmen dieses Projekts begannen wir, kritische Grünkorridore zu erkennen. Das Projekt läuft immer noch. Wir arbeiten mit dem Umweltministerium und dem Transportministerium zusammen und versuchen gemeinsam, alle kritischen Zonen zu identifizieren. Durch diesen konstanten Dialog tragen wir zur Verbesserung der Stra‎ßeninfrastrukturplanung bei. Wir berücksichtigen nämlich sämtlich Daten, die wir vor Ort erfassen, einschlie‎ßlich der Angaben über die Mortalität entlang bestimmter Strecken. Au‎ßerdem haben wir eine App entwickelt, die für das breite Publikum zugänglich ist. Über die App können verschiedene Ereignisse gemeldet werden. All diese Angaben müssen danach bei der Planung der Infrastruktur in Erwägung gezogen werden.“




    Grüne Korridore müssen allerdings nicht nur bei der Planung der Verkehrsinfrastruktur berücksichtigt werden. Derartige Korridore sind auch im Umfeld landwirtschaftlicher Betriebe und in der Nähe von Wasserläufen wichtig. Dazu Cristian Remus Papp, der Leiter des Projekts SaveGREEN:



    Gro‎ße Monokulturen schaden der Fortbewegung der Tiere. Daher wurden Empfehlungen formuliert in Bezug auf die Schaffung grüner Streifen und Inseln, die es den Wildtieren ermöglichen, sich durch die Landschaft fortzubewegen. Auch im Hinblick auf die Gewässer gilt das Gleiche: Der Eingriff der Menschen in die Natur sollte so harmlos wie möglich für die dort lebenden Wildtiere sein. Auch im aquatischen Ökosystem kann ein Ungleichgewicht durch menschliche Intervention verursacht werden. Dabei geht es sowohl um die Längen-Konnektivität entlang der Flüsse als auch um die Konnektivität innerhalb der Landschaft, die verschiedenen Säugetieren, Reptilien und sogar wirbellosen Tieren schaden kann.“




    Das Projekt SaveGREEN wird in 8 Pilotbereichen in Österreich, Bulgarien, Tschechien, der Slowakei, der Ukraine und Rumänien umgesetzt. Das Vorhaben soll im Dezember 2022 zu Ende gehen.

  • Am Gletschersee Bâlea: Eishotel für den verlängerten Winterspaß

    Am Gletschersee Bâlea: Eishotel für den verlängerten Winterspaß

    Falls Sie sich nach Ankunft des Frühlings immer noch nach der kalten Saison sehnen, haben wir genau die richtige Lösung für Sie. Wir laden Sie auf einen Ausflug in die Fogarascher Berge ein, nämlich zum Bâlea-See. Der Bâlea-See (rum. Lacul Bâlea) ist ein Gletschersee in den rumänischen Karpaten. Der See liegt im Făgăraş-Gebirge, an der Transfogarascher Hochstra‎ße (Transfăgărașan), zwischen den Bergspitzen Negoiu und Moldoveanu, den beiden höchsten Gipfeln in den rumänischen Karpaten. Der See ist rund 77 km von Sibiu (Hermannstadt), 68 km von der Stadt Făgăraş (dt. Fogarasch) und 85 km von Curtea de Argeş entfernt.



    Die Transfogarascher Hochstra‎ße ist nur im Sommer bis zum Bâlea-See befahrbar. In der übrigen Zeit ist der See nur von Norden her, vom Bâlea-Wasserfall (rum. Cascada Bâlea) aus per Seilbahn erreichbar. Eine Berg- und Talfahrt kostet rund 7 Euro für Erwachsene und etwa 4 Euro für Kinder unter 12 Jahren.



    Auf einer kleinen Halbinsel im See befindet sich die bewirtschaftete Bâlea-Hütte, die sowohl als beliebtes Ausflugsziel als auch als Stützpunkt für Wanderungen in den umliegenden Bergen dient. In unmittelbarer Nähe kann alljährlich von Januar bis Anfang April das einzige Eishotel Osteuropas besucht werden. Das in Form eines Iglus erbaute Hotel bietet 16 Personen Platz. Es wird aus Eisblöcken, die aus dem Bâlea-See stammen, gebaut. Das Eishotel liegt auf einer Höhe von 2034 m und stellt eine Attraktion sowohl für in- wie auch für ausländische Touristen dar.



    Wir unterhielten uns zu diesem Thema mit dem Reiseveranstalter Costin Corboianu.



    Das Eishotel wurde zum ersten Mal 2006 errichtet. Seitdem wird es alljährlich wieder gebaut. Dieses Jahr beherbergt es 16 Zimmer. Es ist das einzige Eishotel in Osteuropa. In unmittelbarer Nähe befindet sich eine Eiskirche. Sie wurde mit verschiedenen Eisskulpturen verziert. Auch der Altar wurde in Eis geschnitten, er hat ein in Eis geschnitztes Spitzenmuster. Es ist sehr schön. Die beiden Eiskonstruktionen sind mit Sicherheit einen Besuch wert.“




    Das Eishotel bringt jedes Jahr ein unterschiedliches Thema in den Vordergrund. Das diesjährige Zentralelement war Frozen Love“. Anlässlich der Hundertjahrfeier der Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien wurde heuer entschieden, das Restaurant in der Haupthalle des Hotels einzurichten und dem Hotel den Namen des Königs Ferdinand der Erste zu verleihen. Die Speisen werden auf Eistellern im Ice Restaurant serviert. Die Ice Bar bietet Cocktails in Eisgläsern. Tische und Stühle sind ebenfalls aus Eis. Wem die Stimmung im Eisrestaurant zu kühl ist, steht die nahe liegende Bâlea-Hütte zur Verfügung. Die bewirtschaftete Berghütte bietet sowohl Unterkunft wie auch Verpflegung.



    In der Nähe der Hütte wurde ein Winter-Funpark eingerichtet. Schneemobile, ein Eislaufplatz und eine Rodelbahn stehen den Besuchern zur Verfügung. Darüber hinaus ist die Landschaft atemberaubend. Und die Ruhe, die oben auf dem Berg herrscht, lädt zur Entspannung ein. Mit mehr Einzelheiten Costin Corboianu:



    Das Leben ist gleichzeitig schön und kühl im Eishotel. Jedes Zimmer trägt einen anderen Namen. Die Zimmer sind unterschiedlich, sie sehen nicht gleich aus.“




    Die Hotelgäste, die sich ungestört zurückziehen möchten, können einen Iglu au‎ßerhalb des Hotels buchen. Sämtliche Möbel und Zimmerdekorationen sind aus Eis. Daumendecken, Felle und Schlafsäcke halten die Hotelgäste warm während der Nacht. Denn eines steht fest — die Durchschnittstemperatur im Eishotel liegt bei -2 bis +2 Grad Celsius.



    Da der Zugang zum Hotel schwierig ist, sollten Sie die Wetterprognose im Voraus konsultieren. Bei starkem Wind fährt die Seilbahn nicht. Und bei dichtem Nebel kann es sein, dass die Sicht stark eingeschränkt ist und Sie weder das Hotel noch die schöne Landschaft richtig genie‎ßen können.

  • Călimăneşti-Căciulata: Wellness und reizende Landschaft

    Călimăneşti-Căciulata ist ein Kur- und Ferienort im Kreis Vâlcea in der Region Walachei in Rumänien. Er liegt am Fu‎ße der Bergmassive Cozia und Căpăţâna in den Südkarpaten, an beiden Ufern des Flusses Olt.



    Die besonderen Klimafaktoren sowie die Mineral- und Thermalwasserquellen vor Ort tragen zur Widerherstellung des energetischen Gleichgewichts im Organismus bei. In der Kleinstadt herrscht gemä‎ßigtes Kontinentalklima, typisch für die Senken der Unterkarpaten. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt +9,8°C, wobei im Sommer eine Durchschnittstemperatur von +19°C erreicht wird.



    Die wichtigste natürliche Ressource vor Ort ist das Thermalwasser. Am Austrittsort erreicht die Wassertemperatur 90 Grad Celsius. Es wird nicht nur in den 11 Schwimmbädern des neu hergerichteten Aquaparks verwendet, sondern auch als Heizmittel im Winter. Nicoleta Dumitrescu leitet den SPA-Bereich eines Hotels. Sie stellte uns die Vorteile eines Aufenthalts in Călimăneşti-Căciulata vor:



    Alle Gäste lassen sich gerne verwöhnen. Wir bieten Verwöhnung zu jeder Jahreszeit an. Das Hotel verfügt über ein ultramodernes SPA-Zentrum. Es umfasst eine Salzgrube mit Himalaya-Salz. Um es einzurichten, brachten wir Salzklumpen aus der Salzgrube Ocnele Mari. Darüber hinaus verfügen wir über eine trockene sowie eine feuchte Sauna, einen Eisbrunnen sowie eine Dusche der Emotionen. Letztere ist gro‎ßartig. Alle Gäste befragen uns dazu. Die Dusche umfasst folgende Optionen: kühler Nebel, Wassermassage, tropische Regenfälle. Zwischen den Bereichen gibt es jeweils Erholungsräume. Au‎ßerdem haben wir ein Schwimmbad mit salzigem Wasser, das wir von Ocnele Mari hierher liefern lassen. Wir wärmen das Wasser hier auf. Und wir verfügen auch über ein Schwimmbecken mit Sü‎ßwasser. Von der äu‎ßeren Terrasse können unsere Gäste den Cozia-Gipfel bewundern. Atemberaubend!“




    Die Kurangebote haben eine Dauer von 7 bis 10 Tagen und umfassen verschiedene Behandlungen. Nicoleta Dumitrescu schickte eine Einladung für einen Aufenthalt während der Winterferien hinaus:



    Wir haben ein Sonderangebot für die Weihnachtszeit. Wir haben unseren Gästen zahlreiche Überraschungen vorbereitet. Bei uns wird auch Sylvester gefeiert. Wir organisieren auch einen Karnevalabend, verteilen Preise. Auch der Weihnachtsmann kommt alljährlich vorbei. Wir haben Sonderangebote auch für den Valentinstag sowie für den Frauentag oder Pfingsten. Wie gesagt, wir empfangen die Gäste mit vielen Überraschungen!“




    Über die Behandlungen und Kurangebote hinweg, bezaubert Călimăneşti-Căciulata die Touristen mit der spektakulären Naturlandschaft. Es gibt zahlreiche Wandermöglichkeiten entlang des Olt-Tals. Und auch ein Ausflug zum Lotrişor-Wasserfall wäre empfehlenswert.

  • Kältewelle erreicht Rumänien

    Kältewelle erreicht Rumänien

    Am Sonntag um 4:54 Uhr Ortszeit hat der kalendarische Herbst begonnen. Zum kalendarischen Herbstanfang steht die Sonne genau senkrecht über dem Äquator. An diesem Tag sind Tag und Nacht überall auf der Erde genau gleich lang. Auf der Nordhalbkugel wird der Tag bis zur Sonnerwende am 21. Dezember allmählich kürzer und die Nacht länger. Das Phänomen bringt niedrigere Temperaturen mit sich, die Tageswerte steigen tagsüber nur bis 14. oder 15 Uhr, nicht bis 18. Uhr wie im Sommer. Passend zum kalenderischen Herbstanfang ist das Wetter landesweit plötzlich kühl geworden. Eine Kältewelle hat das ganze Land innerhalb von 2-3 Tagen erreicht, nachdem die Temperaturen am Wochenende vereinzelt auf 31 Grad gestiegen waren.




    Am Montag sind die Temperaturen auf 10-15 Grad gesunken und erreichten somit ungewöhnliche Werte für diesen Monat. Am Montag erlebten die Rumänen tagsüber zwei Jahreszeiten. In der Landesmitte und im Westen sollte man den Kamin anzünden, während an der Schwarzmeerküste noch Badewetter herrschte. In der Gebirgsregion ist am Dienstagmorgen die Temperatur unter Null gesunken: in den Südkarpaten wurden auf dem Gipfel Omu -8 Grad verzeichnet und bei Bâlea-See -5,3 Grad. Auf dem Gipfel Ţarcu ist am Montag sogar der erste Schnee gefallen. Auf der Bergstrasse Transfăgărăşan, die die Făgăraș-Gebirge vom Norden nach Süden überquert, musste der Schnee geräumt werden.




    Am Dienstag ist das Wetter im ganzen Land kälter als üblich für diese Jahreszeit geworden, im Norden und in der Landesmitte weht der Wind stark und es regnet. In der Gebirgsregion wird Schnee und Scheeregen verzeichnet. Mit wärmerem Wetter rechnet der Wetterdienst erst am Freitag, bis dann bleiben die Temperaturen niedrig bei sonnigem Wetter. Selbst wenn die Kältewelle das genze Land erreicht hat, kommt der Herbst erst Mitte Oktober, so dem Wetterdienst. Der zweite Herbstmonat soll sonniges Wetter und nur wenig Regen mit sich bringen. Das launische Wetter kann doch allen Europäern Überraschungen bereiten, die Experten sind sich einig: bald gibt es so gut wie keine Jahreszeiten mehr und das spüren alle an der eigenen Haut.

  • Skiort Parâng: Wintersport für Erfahrene wie für Anfänger

    Skiort Parâng: Wintersport für Erfahrene wie für Anfänger

    Wir führen unsere Reise durch Rumäniens Skiorte fort und schlagen Ihnen heute einen Aufenthalt im Gebirgsferienort Parâng vor. Das Skigebiet liegt 15 Km von der Stadt Petroşani entfernt, im Lanskreis Hunedoara. Fern vom Alltagsstress und abseits vom Lärm des Stadtlebens bietet der Skiort Parâng zu jeder Jahreszeit zahleiche Möglichkeiten zur Gestaltung der Freizeit. Adrian Mraz ist der Leiter der Touristen-Auskunftsstelle in Petroşani. Er lieferte uns einige Einzelheiten zum Gebirgsferienort:



    Parâng bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Gestaltung der Freizeit. Es lohnt sich zum Beispiel, einen Skiurlaub hier zu planen. Die Schipisten sind toll. Das Skigebiet ist nicht so gro‎ß wie andere in Rumänien, dafür sind die Schipisten aber nicht so voll. Und es gibt auch immer reichlich Schnee, da das Schigebiet in gro‎ßer Höhe, direkt am Berg liegt. In der Vergangenheit wurden auf der Hauptschipiste vor Ort auch Schirennen organisiert. Sowohl Schifahrer wie auch Snowboarder sind herzlichst willkommen. Selbstverständlich gibt es auch Schipisten für Anfänger. Wie gesagt, der wichtigste Vorteil ist, dass die Schipisten nicht überfüllt sind, wie an manch anderen Orten. Au‎ßerdem können auch andere Wintersportarten getrieben werden, wie zum Beispiel Tourenskilauf, der Emotionen wie kaum eine zweite sportliche Disziplin bietet. Er führt seine Anhänger durch schneebedeckte Hänge zu Orten, an denen tiefste Stille herrscht, und nach anstrengenden Aufstiegen genie‎ßen die Tourenskiläufer berauschende Abfahrten durch frischen Schnee. Vor Ort gibt es auch eine Flugschule. Herr Toma Coconea, den jedermann im Land kennt, bietet Gleitschirm-Tandemflüge an. Erfahrene Flieger können auch einzeln fliegen. Im Sommer ist der Ferienort Parâng der Startpunkt für zahlreiche Wanderungen. Es können auch mehrere Sehenswürdigkeiten, die unweit vom Gebirgsferienort liegen, besucht werden, unter anderem der Mija-See. Über einen Bergkammpfad kann der Gipfel Parângul Mare erreicht werden. Erfahrene und entsprechend ausgerüstete Bergsteiger können längere Wanderwege angehen, sie können bis zum Grecescu-See wandern und ihren Weg bis in den Ferienort Rânca fortsetzen. Die Hochstra‎ße Transalpina bietet ein wunderschönes Panorama und ist ebenfalls empfehlenswert.“




    Im Ferienort gibt es vielfältige Unterkunftsmöglichkeiten in Pensionen und Hotels. Schnee gibt es hier reichlich und er hält gut an, dank der Höhe, in der das Skigebiet gelegen ist. Regelmä‎ßig werden auch unterschiedliche Veranstaltungen organisiert. Im Januar zum Beispiel wurde ein Schönheits-Contest, Miss Parâng 2018, organisiert. Zugelassen waren sämtliche Damen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren, angezogen im Schianzug. Mitte Februar findet ein Schirennen statt, der sogenannte Pokal Cupa Pro Parâng“. Am Slalom-Rennen können alle Schifahrer teilnehmen, die sich dazu wagen. Au‎ßerdem soll auch ein Nachtrennen veranstaltet werden — Parângul Night Challenge“. Das traditionelle Schirennen findet heuer schon zum fünften Mal statt. Dieses Jahr erhoffen sich die Organisatoren eine Rekord-Teilnahme.



    Tourenskiläufer haben im Winter die Möglichkeit, durch das Parâng-Gebirge zu laufen. Die Tour kann im Skigebiet Vidra beginnen und im Skiort Parâng-Petroşani enden. Für eine derartige Tour sind mindestens zwei Tage einzuplanen. Dazu sollten sich auf jeden Fall nur erfahrene Tourenskiläufer wagen.

  • Azuga: Wintersport, Agrotourismus und Weinverköstigung

    Azuga: Wintersport, Agrotourismus und Weinverköstigung

    Die Siedlung Azuga entstand an einem Ort, der früher als Hirtenzuflucht bekannt war. Er liegt in einer Höhe von 1.000 m, im Norden des Landkreises Prahova, knappe 147 Km von der rumänischen Hauptstadt Bukarest entfernt. Der Gebirgsferienort bietet gute Möglichkeiten für Agrotourismus und Wintersportarten.



    Das Schigebiet in Azuga umfasst international zugelassene Skipisten sowohl für Anfänger wie auch für fortgeschrittene Schifahrer. Die Schipisten sind mit Schneekanonen ausgerüstet, so dass es immer reichlich Schnee zum Schifahren gibt. Eine Förderband für Anfänger sowie Skilifte und eine Gondelbahn helfen den Schifahrern den Berg hinauf. Die Gondelbahn befördert die Schifahrer bis oben zum Sorica-Gipfel.



    Von hier aus öffnet sich eine wunderschöne Aussicht zum Heldenkreuz und zur Coştila-Spitze im Bucegi-Gebirge, allerdings auch zum Baiului-Gebirge. Von hier aus kann die Talfahrt gestartet werden. Die Schifahrer können zwischen zwei Schipisten wählen: Sorica und Cazacu. Die Skipiste Sorica hat eine Länge von 2,5 Km. Die Skipiste Cazacu ist etwas länger. Beide haben einen gro‎ßen Schwierigkeitsgrad. Der Höhenunterschied ist von etwa 600 m. Azuga verfügt auch über eine Schipiste mit Nachtbeleuchtung.



    In unmittelbarer Nähe zur Schipiste Cazacu gibt es auch eine Langlauf-Loipe. Abenteuerlustige können auch mit dem Quad und dem Snowmobil fahren oder sich beim Snowtubing amüsieren. George Barbu, der Bürgermeister der Stadt, schickte eine Einladung hinaus:



    Azuga wurde vor Kurzem zum Ferienort von nationalem Interesse erklärt. Das Schigebiet ist umfangreich, es umfasst zahlreiche Skipisten für Anfänger. Die Skifahrer können 7 Km Skipisten in Anspruch nehmen. Eine Goldelbahn, Skilifte und ein Förderband helfen den Touristen den Berg hinauf. Wir veranstalten einen einzigartigen Event: das Winter Fest, das wir als zum örtlichen Markenzeichen entwickeln möchten. Heuer organisieren wir die Veranstaltung zum ersten Mal. Im Rahmen der Veranstaltung hat uns zu Weihnachten der Weihnachtsmann besucht. Es gab auch Weihnachtslieder. Und am 31. Dezember fand ein Schönheits-Contest statt — Miss und Mister Winter Fest. Auch Sylvester feierten wir am Fu‎ße der Skipiste. Im Zeitraum vom 3. zum 11. Februar gibt es zwei Live-Konzerte an der Talstation. In dem Zeitraum haben auch die Kinder Ferien. Wir bereiten ihnen mehrere Überraschungen vor. Und auch Winterwanderungen sind möglich. Das Azuga-Tal ist wunderschön — die Winterlandschaft ist atemberaubend, die Luft frisch, alles ist ganz still. Das alles regt zu guter Laune an! Wir erwarten Sie herzlichst in Azuga!“




    Berühmt in der Region sind auch die Forellenzucht und die Rhein-Kellerei — die sollten Sie auf keinen Fall verpassen. Der Weinkeller wurde 1892 gegründet, als Azuga sich allmählich zur Stadt entwickelte. Der Ferienort liegt nur ein paar Km von Sinaia entfernt, wo zu der Zeit bereits mehrere Villen und Hotels sowie das Peleş-Schloss, die Sommerresidenz der königlichen Familie, erbaut worden waren. Seit 2003 kann die Kellerei in Azuga entlang des Weinwegs, der durch Rumänien geht, besichtigt werden. Hier können alle Schritte der Weinherstellung verfolgt und auch das kleine Museum in der Kellerei besichtigt werden. Im Museum können unter anderem Weinherstellungsanlagen und Fotografien von den Anfängen des Weingeschäfts der Familie Rhein, die damals das rumänische Königshaus belieferte, bewundert werden.

  • Predeal – der Winterferienort für alle

    Predeal – der Winterferienort für alle

    Unser heutiges Reiseziel ist Predeal, ein Ferienort, der knappe 140 Km nördlich von der rumänischen Hauptstadt Bukarest liegt. Predeal ist ein gut besuchter Gebirgsferienort in Rumänien und zugleich die am höchsten gelegene Stadt in unserem Land — sie liegt nämlich in einer Höhe von 1059 m. Predeal ist der ideale Ferienort sowohl für Entspannung wie auch für einen aktiven Urlaub. Wintersportliebhaber seien besonders willkommen, sagte Marius Cătălin Câmpeanu, der Leiter der Touristen-Auskunftsstelle vor Ort:



    Ein Aufenthalt in Predeal lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Doch im Winter hat der Ferienort einen besonderen Charme. Unser Schigebiet umfasst 6 Schipisten. Derzeit sind alle offen. Die Temperaturen sind in den letzten Tagen stark gesunken und wir konnten reichlich Kunstschnee erzeugen. Dazu hat es auch geschneit. Laut dem Wetterbericht soll es weiterhin schneien. Sowohl der Sessellift wie auch die drei Skilifte sind in Betrieb. Unsere Schipisten haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Es gibt zwei Schipisten für Anfänger, drei rote Schipisten mit einem mittleren Schwierigkeitsgrad und eine schwarze Schipiste — Subteleferic — für erfahrene Schifahrer. Ein Schigebiet für alle!“




    Den Schifahrern stehen insgesamt 8 km Schipisten zur Verfügung. Nachtbeleuchtung gibt es allerdings nur auf der Schipiste Clăbucet. Die Schischulen vor Ort bieten Schikurse an — sowohl für Kinder wie auch für Erwachsene. Im Angebot steht Einzel- wie Gruppenunterricht. Der Schiunterricht kostet zwischen 22 und 32 Euro pro Stunde. Wer keine eigene Schiausrüstung hat, kann Schier und Schischuhe in den vielen Schiverleih-Geschäften vor Ort ausleihen. Marius Cătălin Câmpeanu, der Leiter der örtlichen Touristeninformation, erzählte uns mehr über die geplanten Winter-Veranstaltungen:



    Wir veranstalten jedes Wochenende verschiedene Events. Ende letzten Jahres eröffneten wir offiziell die Wintersaison. Danach feierten wir Sylvester auf der Schipiste. Es folgte der sogenannte Ski Test Day — zu diesem Anlass hatten alle Touristen die Möglichkeit, Schier, Snowboards oder andere Winterausrüstungen gro‎ßer Hersteller zu testen. Dann folgt die Winter Tour — eine Rundfahrt auf allen Schipisten, auf denen verschiedene Wettbewerbe und Spiele organisiert werden. Selbstverständlich werden auch Preise verliehen. Es gibt auch Wandermöglichkeiten für diejenigen, die sich nicht auf Schier oder Snowboards wagen. Wir organisieren einen gastronomischen Berghütten-Rundgang — entweder zu Fu‎ß oder mit Quads. Jede Berghütte bereitet verschiedene typische Speisen, die während der Tour verkostet werden können. Au‎ßerdem können die Touristen nach Trei Brazi fahren. Dort gibt es einen Fun Park, wo sich sowohl Kinder wie auch Erwachsene beim Snowtubing oder Seilrutschen amüsieren können. In der Nähe gibt es au‎ßerdem zwei Berghütten und zahlreiche Rodelmöglichkeiten.“




    In Predeal gibt es zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten in 2- bis 5-Sterne-Pensionen und Hotels, mit oder ohne Fitnessräumlichkeiten und Wellness-Bereich.

  • Volontäre helfen bei Erneuerung der Bergwegmarkierungen

    Volontäre helfen bei Erneuerung der Bergwegmarkierungen

    Ein Freiwilligendienst ist eine institutionalisierte Form ehrenamtlicher Arbeit, die zeitlich von vorneherein befristet ist und nach vorheriger Vereinbarung über Ausma‎ß und Art der Tätigkeit stattfindet. Dabei werden gemeinnützige Arbeitsaufgaben gegen eine gewöhnlich geringe oder auch gar keine Entlohnung übernommen. Lange Zeit war der Freiwilligendienst in Rumänien verpönt, weil die Leute an den obligatorischen Arbeitsdienst in der kommunistischen Zeit dachten.



    In den letzten Jahren haben die Rumänen aber verstanden, was der Freiwilligendienst wirklich bedeutet. Die nicht mehr von Kommunismus geprägte jüngere Generation nutzte die EU-Programme zur Unterstützung des sozialen Engagements aus und begann, freiwillige Arbeit in Bereichen wie Umweltschutz, Kultur oder Sozialhilfe zu leisten. Eine wichtige Rolle spielte dabei das 2014 erlassene Freiwilligendienstgesetz. Dieses Gesetz besagt, dass die Aktivitäten im Rahmen des Volontariatsvertrages als Arbeitserfahrung anerkannt werden, auch wenn die Laufzeit des Freiwilligendienstvertrages nicht zum Dienstalter angerechnet wird. Dementsprechend können junge Menschen den von ihnen geleisteten Freiwilligendienst als Argument bei einer Bewerbung bringen. Besonders wichtig war aber das Volontariat in letzter Zeit bei der Unterstützung der Gemeinden, die sich selbst helfen wollten, anstatt auf Hilfe vom Vater Staat zu warten.



    Ein Beispiel in diesem Sinne ist das jüngste Projekt des Verbandes ArtTour România in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Zentrum für Information und Tourismusförderung Predeal und dem Bergrettungsdienst Salvamont Predeal. Bei dieser Aktion beteiligten sich mehr als 150 freiwillige Mitarbeiter an der Verbesserung und Erneuerung von 19 Bergwegen im Baiului-Gebirge, Piatra Mare, Postăvaru und Bucegi-Gebirge. Die Helfer haben eine Menge zu tun, um das Wegenetz in Schuss zu halten. Die Aktion wurde aus Liebe zu den Bergen gestartet und sollte auch bei vielen anderen Leuten die Lust zum Bergwandern erwecken. Mehr dazu vom Vizepräsidenten der Touristik-Werbeagentur ArtTour, Octavian Bodron:



    Ich liebe die Berge, in meiner Freizeit gehe ich im Gebirge wandern und versuche, viele schöne Regionen Rumäniens dem Publikum bekanntzumachen. Ich wünschte mir sehr, dass wir eine bessere Informierung und Orientierung anbieten, damit die Touristen sich nicht mehr im Gebirge verlaufen und keine Risiken eingehen. Unser Wunsch ist, dass die Touristen sich am Gebirge erfreuen und die frische Luft genie‎ßen können, dass sie richtig informiert auf sicheren, korrekt markierten Bergwegen und Pfaden wandern können.“




    Octavian Bodron hat mit seinem Enthusiasmus viele andere junge Leute angesteckt — diese haben sich entschlossen, in ihrer Freizeit freiwillige Arbeit im Gebirge zu leisten. Ionela ist auch dabei:



    Ich bin mit einer freiwilligen Mitarbeiterin des Verbandes ArtTour befreundet und helfe auch mit. Mir gefällt dieser Verband, die Projekte finde ich gut und ich bin gern dabei. Wenn ich auf Wanderung im Gebirge bin, möchte ich genau wissen, wo ich mich befinde — daher ist mir die Erneuerung der Markierungen auf den Bergwegen und Pfaden besonders wichtig. Ein korrekt markierter Weg ist lebenswichtig — keiner will sich im Gebirge verlaufen oder in eine Bärenhöhle geraten. Ich bin auch im Umweltschutz aktiv — wenn ich im Gebirge auf Müll sto‎ße, werde ich zuerst wütend, dann fange ich an, den Müll der leichtsinnigen Touristen zu sammeln, um die Berge sauber zu halten. Es ist wirklich keine gro‎ße Anstrengung. Ich möchte die Menschen erziehen, damit sie die Berge nicht mehr mit Abfällen verschmutzen.“




    In ihrer Freizeit beteiligt sich Ionela auch an anderen freiwilligen Aktionen:



    Ich gehe einer geregelten Arbeit nach und normalerweise hätte mein Leben nichts mit dem Volontariat zu tun. In meiner Freizeit habe ich aber andere Prioritäten, und eine davon ist eben das Volontariat. Ich stelle Handmade-Produkte her und ich helfe bei einem Verband, der Heimkinder unterstützt. Mein Leitwort ist »entscheiden«. Ich habe mich fürs Volontariat entschieden, und das zählt. Und mir ist auch etwas aufgefallen: In letzter Zeit haben sich viele Menschen dafür entschieden, sich an Volontariatsaktionen zu beteiligen, jeder auf seine Art, je nach seinen Interessen und Vorlieben. Es ist wichtig, dass diejenigen, die Freiwilligendienst leisten, auch ihre Freunde dafür gewinnen. Zusammen arbeiten wir besser, und wenn wir anderen helfen, helfen wir uns selbst.“




    Nach der Erneuerung und Markierung der Bergwege in der Gegend um Predeal wird der Verband ArtTour im Rahmen des Projekts ReMarking Romania“ auch weitere Aktionen derselben Art in anderen Regionen Rumäniens organisieren.

  • Parângul Night Challenge – die etwas andere Wintersportart

    Parângul Night Challenge – die etwas andere Wintersportart

    Schnee, bei‎ßende Kälte, Berge, faszinierende Naturlandschaften und Adrenalinrausch, verursacht durch die Teilnahme an einem Wettrennen — genau der richtige Mix für eine unvergessliche Erfahrung. Wo denn sonst wenn nicht im Parâng-Gebirge, im Landkreis Hunedoara, wo ein spannender Sport-Event veranstaltet wird — Parâng Night Challenge. Dabei geht es um ein Nachtrennen, eine Art Vertical Race“. Vertical Race bedeutet vertikales Rennen“ und ist die offizielle Bezeichnung für eine Wettkampfdisziplin beim Skitourengehen. Sie umfasst zwei Proben — ein Aufstiegsrennen und eine Kletterpassage, bei der die Schier im Gepäck mitgeführt werden, um bei Bedarf auf Schier abzufahren. Die Teilnehmer tragen im Laufe des Rennens Stirnlampen. Avram Iancu ist der Veranstalter des Sport-Events. Er lieferte uns mehr Einzelheiten dazu:



    Rumänien ist ein wunderschönes Land, für das wir gerne werben. Vom Meer bis zu den Bergspitzen, hat es Vieles anzubieten — das wollen wir der ganzen Welt zeigen. Parâng Night Challenge ist ein Nachtrennen, das alljährlich am vorletzten Wochenende im Februar stattfindet. Die Teilnehmer müssen erstmals eine 4,5 Km lange Strecke den Berg hinauf laufen. Der Start ist an der Sessellift-Talstation. Die Teilnehmer steigen dann den Berg hoch bis hin zur Spitze Parângul Mic, also bis auf 2074 m Höhe. Die Strecke kann auf zweierlei Art zurückgelegt werden — entweder laufen die Teilnehmer den Berg hinauf oder sie verwenden die Skitourenstöcke bzw. die Skitourenausrüstung. Auf jeden Fall handelt es sich dabei um zwei unterschiedliche Proben. Das Rennen findet bei Nacht statt. Wir dachten, die Teilnehmer hätten vermutlich mehr Spa‎ß daran, wenn sie im Halbdunkeln, bei Fackellicht den Berg aufsteigen würden. Dabei tragen sie Stirnlampen. Und die Berge sowie der Jiu-Tal werden in einem ganz besonderen Licht erlebt. In der Regel wird ein Berg auf Skiern hinabgefahren. Wir wollten es umgekehrt machen und schlugen deshalb ein Skitouren-Rennen vor. Ein spannender Event, der sich eines gro‎ßen Erfolgs erfreut.“



    Unser Gesprächspartner Avram Iancu erzählte uns, wie sich der Event mit der Zeit weiter entwickelte:



    Wir haben einen langjährigen Event geplant. Das Rennen findet schon zum vierten Mal statt. Jedes Jahr kamen immer mehr Teilnehmer dazu. Auch die Qualität der Veranstaltung legte zu. Die leidenschaftlichsten Bergläufer in Rumänien beteiligen sich am Rennen — das freut uns übermä‎ßig. Denn es ist ein Zeichen der Anerkennung. Letztes Jahr kamen sogar Sportler aus der Republik Moldau. Heuer hat sich eine Teilnehmerin aus Frankreich angemeldet. Knapp 1500 Wettläufer meldeten sich für das diesjährige Rennen an. Eine nennenswerte Zahl, vor allen Dingen wenn man bedenkt, dass die Ortschaft Petroşani und das Parâng-Gebirge ziemlich weit von den gro‎ßen Städten Rumäniens liegen.“




    Abgesehen von der Aufregung rund um das Wettrennen, beeindruckt Parângul Night Challenge auch durch die hervorragende Veranstaltung. Sowohl die Teilnehmer wie auch die Zuschauer lassen sich Jahr für Jahr von einem Lichtermeer bezaubern. Die freundschaftliche Stimmung während des Rennens und vor allem bei der Preisverleihung trägt zum Erfolg des Sport-Events bei. Mit mehr Einzelheiten dazu Avram Iancu:



    Im vorigen Jahr gab es zwei Gewinner, Viorel Palici und Andrei Preda. Sie waren am schnellsten und haben Schulter an Schulter die Ziellinie nach knapp 40 Minuten und 57 Sekunden überquert. Der langsamste Teilnehmer legte die Strecke in rund zwei Stunden zurück. Demnach kann behauptet werden, dass das Rennen ungefähr zwei Stunden dauert. Danach folgt die Preisverleihung. Alle Teilnehmer erhalten ein Teilnahmediplom, die besten werden extra ausgezeichnet und bekommen einen gewissen Geldbetrag. Dann wird gefeiert, die Anwesenden unterhalten sich untereinander und haben Spa‎ß zusammen. Es sind Leute, die die gleiche Leidenschaft für die Berge teilen. Einen 2000er anzugehen, stellt für sie eine fast unwiderstehliche Herausforderung dar!“




    Bergliebhaber nehmen zu jeder Jahreszeit die Herausforderungen der Berge an. Daher wollten wir von unserem Gesprächspartner erfahren, was für weitere Veranstaltungen noch anstehen:



    Dieses Jahr organisieren wir zum 5. Mal den Fahrradwettbewerb Petroşani Bike Challenge. Wir veranstalten jeweils zwei Rennen im Jahr — das Nachtrennen Parângul Night Challenge und noch ein Mountainbike-Rennen. Dieses Jahr planen wir eine Strecke von 40 Km. Wir wollen in die Fu‎ßstapfen der sogenannten »momârlani« — der Vorfahren der Daker im Jiu-Tal — treten. Es ist eine sehr schöne Strecke, die zum Entdecken einer weniger bekannten Region anregt. Wir haben uns nämlich vorgenommen, die Leute zu ermutigen, schwer zugängliche Orte aufzufinden.“




    Zwei spannende Sport-Events, die den Bergliebhabern eine gute Gelegenheit bieten, zusammenzukommen und sich einer gemeinsamen Leidenschaft zu freuen.

  • Straja im Vâlcan-Gebirge: Ski, Abenteuer, Kultur, gute Küche

    Straja im Vâlcan-Gebirge: Ski, Abenteuer, Kultur, gute Küche

    Das Skigebiet Straja befindet sich 8 Km von der Bergarbeiterstadt Lupeni im rumänischen Vâlcan-Gebirge, das zu den Transsilvanischen Alpen zählt. Der Skiort Straja ist erst 2002 zum Ferienort und mittlerweile fast zum Geheimtipp für Kenner geworden. Im Winter bietet es topmoderne Anlagen an, allerdings wird der Ferienort auch im Sommer von vielen Touristen aufgesucht, die sich gerne in den Bergen erholen möchten. Wer sich für besondere Kirchen und Gedenkstätten interessiert, ist in Straja ebenfalls willkommen. Denn inmitten des Skigebietes thront eine kleine Kirche. Sie dient dem Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges. An dieser Stelle wurden rund 800 Soldaten getötet, von denen einige in Lupeni begraben sind. Die Kirche wird durch einen rund 50 Meter langen Tunnel betreten, der mit Bildern aus dem Neuen und dem Alten Testament bemalt ist.



    Der Ferienort Straja bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten an, darunter Reiten, Wildwasser-Rafting, Gleitschirmfliegen. In der Umgebung gibt es auch viele Wanderwege, manche führen zu den Höhlen entlang des Schiltals (rum. Valea Jiului). In der Gegend befindet sich auch das Schloss der Hunyaden. Darüber hinaus können die dakischen Festungen oder das Auerochsen-Reservat besucht werden. Ein neu eröffneter Adventure-Park sorgt für unvergessliche Erfahrungen und Adrenalin. Seilrutsche, Kletterwand, Wanderungen, Gleitschirmfliegen — das alles steht im Angebot.



    Was das Schifahren anbelangt, gehört Straja zu den drei bestbewerteten Skigebieten in Rumänien. Bogdan Blendea verwaltet die Berghütte in Straja. Er zählte die Vorteile des Skigebiets Straja auf:



    Insgesamt bietet Straja zwölf Pisten, von denen fünf beleuchtet werden können, so dass man auch nach Einbruch der Dunkelheit noch Skifahren kann. Ins Skigebiet gelangt man mit der Gondel. An der Bergstation angekommen findet man eine Reihe verschiedener Schlepplifte vor. Lediglich zum höchsten Punkt des Skigebietes (1.868 Meter) führt ein Sessellift. Von der Bergstation des Sesselliftes führt eine rotmarkierte Piste bis ganz hinab ins Tal. Dabei werden ganze 8,1 Kilometer zurückgelegt. Wir organisieren Schiwettbewerbe, an denen sich auch Schifahrer aus dem Ausland beteiligen. Es kam vor, dass mehr als 300 Schifahrer mitmachten. Die Teilnehmer werden je nach Altersgruppe eingeteilt. Wir hatten 3-jährige Konkurrenten, aber auch ganz alte, z.B. machte einmal ein 96-jähriger Mann mit. Wir organisieren ein Veteranen-Skirennen und das Baloo-Skirennen für Kinder.“




    Das Skigebiet in Straja ist besonders schneesicher. Mit 26 Kilometern Skigebiet ist Straja unter den 3 grö‎ßten Schigebieten des Landes. Anfänger können auf den blauen Pisten an den Liften VI und VII ihre Schwünge ziehen, während es fortgeschrittene Skifahrer wohl eher zu den höher gelegenen Pisten zieht. Von der Bergstation des Sesselliftes führt eine rotmarkierte Piste bis ganz hinab ins Tal. Dabei werden ganze 8,1 Kilometer zurückgelegt. Auch für Pistenprofis gibt es einige Pisten: An den Liften I und II gibt es schwarz markierte Pisten, die den Ansprüchen erfahrener Skifahrer gerecht werden. Auch das Unterkunftsangebot ist vielfältig. Mehr dazu, Bogdan Blendea:



    Wir haben ein reiches Angebot — das Paket für Weihnachten umfasst drei Übernachtungen mit Halbpension und ein Festessen. Am Wochenende nach Weihnachten, im Zeitraum vom 26.-29. Dezember, bieten wir ein Paket, das 3 Übernachtungen mit Vollpension umfasst. Zu Neujahr gibt es dann fünf Übernachtungen mit Vollpension und Festessen. Die Preise schwanken zwischen 150-200 Euro pro Person, je nach Zimmertyp und Komfortgrad. Alles wird bei uns gekocht — Futtern wie bei Muttern also. Auch die Marmelade und das eingelegte Gemüse machen wir selbst, wir wickeln die Krautröllchen ein, backen den Weihnachtskuchen und die Mehlspeisen. Straja ist der schönste Ferienort im Land, das sagen nicht nur wir, sondern alle unsere Gäste.“

  • Buşteni: Wandern, frische Luft, Erholung

    Buşteni: Wandern, frische Luft, Erholung

    Wir nehmen Sie heute gerne auf einer Reise durch eine der bekanntesten Regionen in Rumänien mit, nämlich durch das Prahova-Tal. Hier schlagen wir Ihnen einen Aufenthalt im Gebirgsort Buşteni vor. Der Ferienort ist unter anderem auch als Perle der Karpaten“ oder als Tor zum Bucegi-Gebirge“ bekannt. Er liegt knapp 2 Fahrstunden von der rumänischen Hauptstadt Bukarest entfernt, ist demnach leicht erreichbar. Der Ferienort liegt am Fu‎ße der Bucegi-Gebirge. Touristen werden zu jeder Jahreszeit erwartet. Mihai Coleşi ist der Leiter des Tourismuszentrums Buşteni. Er sagte uns, warum ein Urlaub in Buşteni im Sommer lohnenswert sei.



    Der Ferienort Buşteni hat auch während des Sommers zahlreiche Attraktionen anzubieten. Derzeit beherbergt das Schloss Cantacuzino eine Van-Gogh-Ausstellung. Es ist bereits die vierte Ausstellung in einer Reihe von mehreren Wanderausstellungen, die seit einem Jahr im Schloss gezeigt werden. Bis jetzt wurden Werke von Salvador Dalí, Pablo Picasso und Marc Chagall ausgestellt. Nun ist Van Gogh dran. Das wäre eine besondere Attraktion für Kunstliebhaber. Darüber hinaus gibt es wunderschöne Wanderrouten durch die Berge, über die die Touristen die Sphinx (eine geheimnisvolle und spektakuläre Felsenformation) oder das Heldenkreuz (Crucea Eroilor Neamului), ein 1928 errichtetes Denkmal, erreichen können. Der Ferienort bietet also zahlreiche Wandermöglichkeiten. Und die Luft ist frisch und angenehm oben auf dem Berg.“




    Wanderlustige Touristen stehen, wie gesagt, mehr als 200 markierte Wanderrouten zur Auswahl. Mehr Einzelheiten dazu bringt Mihai Coleşi:



    In der Umgebung gibt es Wanderwege von höchstens zwei Stunden für Anfänger, wie etwa den Wanderweg zum Wasserfall Urlătoarea, oder längere Routen, von 4-5 Stunden, zum Canton Jepi oder zur Almhütte Piatra Arsă, oder von 6-7 Stunden zur Bergspitze Vârful Omu (2505 m). Doch wie gesagt, es gibt auch ganz leichte Wanderwege durch den Wald. Sämtliche Markierungen und Wegweiser wurden von der Bergrettung erneuert. Der Wald bietet eine angenehme Frische, die die Touristen, die sich vor der Stadthitze flüchten, anzieht. Im berühmten Tal Valea Albă gibt es zum Beispiel immer noch Schnee.“




    Doch über die frische Luft und die zahlreichen Wandermöglichkeiten hinaus bietet der Ferienort im Prahova-Tal auch viele Sehenswürdigkeiten. Darunter das Geburtshaus des Schriftstellers Cezar Petrescu, das Cantacuzino-Schloss, die im Jahr 1889 errichtete Fürstenkirche Biserica Domnească sowie das Denkmal Ultima Grenadă“ (zu dt. Letzte Granate), das unmittelbar am Bahnhofausgang liegt.



    Auch die Kirche des Klosters Zamfira in Buşteni ist einen Besuch wert. Es handelt sich um die erste komplett vom berühmten rumänischen Maler Nicolae Grigorescu bemalte Kirche. Ein Kunstwerk, das er im Alter von 18 Jahren schuf. Einen Besuch wert ist auch die Fürstenkirche Biserica Domnească, gestiftet von König Karl I. und der Königin Elisabeth. Hier können die zwei mit dem Landeswappen versehenen königlichen Sessel bewundert werden, von wo sich der König und die Königin die Messen anhörten.