Tag: Tag der nationalen Kultur

  • Die Woche 14.01.-18.01.2019 im Überblick

    Die Woche 14.01.-18.01.2019 im Überblick

    Rumänien hat die Prioritäten seiner EU-Ratspräsidentschaft in Straßburg vorgestellt


    Zwei Wochen, nachdem Rumänien zum ersten Mal die Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union übernommen hat, ging Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă nach Straßburg, um den Europaabgeordneten die Prioritäten des sechsmonatigen Mandats ihres Landes zu präsentieren.



    Nur wenige Tage zuvor reisten der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker, der Präsident des Europäischen Rates Donald Tusk und der Präsident des Europäischen Parlaments Antonio Tajani zur offiziellen Einweihung des rumänischen Mandats nach Bukarest.


    Der Brexit und die Aushandlung des EU-Haushalts für den Zeitraum 2021-2027 sind die wichtigsten Fragen, mit denen Bukarest in der nächsten Periode zu kämpfen haben wird, sagte Premierminister Dăncilă. Angesichts des Beginns des Wahlkampfs für die Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai müssen in nur vier Monaten 257 Dossiers debattiert werden. Viorica Dăncilă zu den Prioritäten der rumänischen EU-Ratspräsidentschaft:



    Der Schwerpunkt wird auf den politischen Zusammenhalt gelegt. Dies wird durch die Notwendigkeit der Einheit der Mitgliedstaaten, des wirtschaftlichen und territorialen Zusammenhalts zur Verringerung der Entwicklungslücken zwischen den Mitgliedstaaten und Regionen sowie des sozialen Zusammenhalts hervorgehoben, der hinsichtlich der Wahrung der vier Freiheiten des Binnenmarktes der Europäischen Union wichtig ist.“



    Bukarest beabsichtigt auch, die Energieunion zu regeln, die Migrationsströme durch die Zusammenarbeit zwischen den Herkunftsländern und den Transitländern kohärent zu steuern und die Zuständigkeiten der Europäischen Staatsanwaltschaft auszuweiten. Besondere Aufmerksamkeit wird auch dem Westbalkan gewidmet.



    Die Stellung Rumöniens zum Brexit



    Das Referendum vom 23. Juni 2016 über den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union sah in den ersten Stunden nach der Bekanntgabe der Ergebnisse wie ein schlechter Witz aus. Die letzten zwei Jahre waren für die anderen 27 Mitglieder der Europäischen Union wie ein offenes Spiel.



    Am Dienstagabend lehnten britische Abgeordnete die von der konservativen Premierministerin Theresa May vorgeschlagene Brexit-Vereinbarung mit überwältigender Mehrheit ab: 432 stimmten gegen das mit Brüssel verhandelte Abkommen und nur 202 stimmten dafür. Dies war die größte Niederlage eines britischen Führers im Parlament seit den 1920-er Jahren.


    In Bukarest haben die Behörden im Falle eines No-Deal-Szenarios Befürchtungen hinsichtlich der Zukunft der vielen Rumänen, die in Großbritannien arbeiten und studieren. Präsident Klaus Iohannis sagte jedoch, dass niemand in Panik geraten müsse. Zum einen sind die Verfahren, die zur Genehmigung des Abkommens geführt haben, noch nicht ausgeschöpft, und zum anderen ist die Europäische Union zu allen möglichen Alternativen bereit.


    Der ehemalige rumänische Präsident Traian Băsescu sieht in der Abstimmung von Dienstag im britischen Parlament die Gelegenheit, ein zweites Referendum zu fordern, bei dem britische Wähler diesmal gegen den Brexit stimmen würden. Rumänien, das derzeit die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union innehat, hätte somit die Chance, das Land zu sein, unter dessen Präsidentschaft sich die Europäische Union konsolidiert, und nicht das Land, in dessen Amtszeit die Europäische Union schrumpft.



    Papst Franziskus wird Rumänien besuchen



    Nach fast genau zwei Jahrzehnten wird das mehrheitlich orthodoxe Rumänien wieder den Besuch eines Papstes erhalten – Papst Franziskus wird vom 31. Mai bis 2. Juni auf Einladung von Präsident Klaus Iohannis und der katholischen Kirche in Rumänien einen dreitägigen apostolischen Besuch in Rumänien abhalten, haben offizielle Quellen aus Bukarest und dem Vatikan angekündigt. Der Papst besucht neben der Hauptstadt Bukarest auch wichtige Orte der katholischen Religion in Rumänien: Iasi, die größte Stadt im Osten des Landes und Heimat einer bedeutenden römisch-katholischen Gemeinde, des Weiteren Blaj, das geistige Zentrum der rumänischen griechisch-katholischen Kirche, aber auch das Marienheiligtum Sumuleu Ciuc in einem Gebiet mit mehrheitlich ungarischer Bevölkerung.

    Der Papst hat immer auf die Ablehnung des Egoismus und auf die zentrale Rolle des Gemeinwohls gedrängt. Er kommt nach Rumänien, um die Einheit zu fördern und den Glauben zu bestätigen, so die Pressestelle des Vatikans.



    Der Tag de Nationalen Kultur



    Laut einem 2010 von der Abgeordnetenkammer verabschiedeten Gesetz wurde der 15. Januar (der Geburtstag des größten rumänischen Dichters Mihai Eminescu) zum Tag der nationalen Kultur ernnant. Mihai Eminescu, der am 15. Januar 1850 geboren wurde, hinterließ ein beeindruckendes literarisches Erbe, das Lyrik, Übersetzungen aus fremdsprachiger Literatur, Theaterstücke und Fiktion umfasst. Um die junge Generation auf dem Laufenden zu halten, um seinen Wert aufrechtzuerhalten, wurde Eminescus Werk seit kurzem zu einer App für Mobiltelefone nach einem von der Rumänischen Akademie durchgeführten und im rumänischen Athänaeum präsentierten Projekt . Mihai Eminescus Arbeit wird in einem für Smartphones kompatiblen Format kostenlos im App Store und in den Google Play Stores erhältlich sein. Die Anwendung Mihai Eminescu – das komplette Werk für Smartphones ist die zweite Neuauflage von Eminescus Werk nach der gedruckten Ausgabe der rumänischen Akademie in den letzten 100 Jahren. Neben einer Reihe von Veranstaltungen, die am 15. Januar zum Geburtstag des rumänischen Nationaldichters im In- und Ausland stattfanden, werden auch zahlreiche Events zur Feier der rumänischen Kultur veranstaltet. Das Nationaltheater Ion L. Caragiale in Bukarest hat drei kostenlose Führungen durch die Institution geplant. Tausende Kilometer entfernt, in Madrid, wurde ein neuer Lehrstuhl für rumänische Sprache eingerichtet. Spanien ist somit neben Italien und Deutschland das Land, in dem die Zahl dieser Abteilungen in Universitäten zunimmt. An den Universitäten im Ausland, die vom rumänischen Staat finanziert werden, fördern die Lehrstühle durch Rumänisch Sprach-, Literatur-, Kultur- und Zivilisationsvorlesungen in den Gastländern das rumänische Kulturerbe. Das Interesse der Universitäten im Ausland an der Einführung der rumänischsprachigen Unterrichte hat allerdings nach dem EU-Beitritt des Landes deutlich zugenommen.

  • Die Woche 15.01.-19.01.2018 im Überblick

    Die Woche 15.01.-19.01.2018 im Überblick

    Rumänien wechselt erneut seine Regierung



    In Bukarest bereitet die Mehrheitskoalition der sozialdemokratischen Partei (PSD) und der Allianz der Liberalen und Demokraten (ALDE) eine neue Regierung vor, mit der die designierte Premierministerin, Sozialdemokratin Viorica Dăncilă, das Vertrauensvotum des Parlaments beantragen wird. Es handelt sich um die erste Frau, die in Rumänien mit der Bildung einer Regierung beauftragt wurde. Wenn sie ins Amt eingeführt wird, wird sie das dritte Kabinett der PSD binnen einem Jahr bilden müssen. Dies geschiet nachdem am Montag der Exekutivrat der PSD in einer Dringlichkeitssitzung auf Antrag des Parteiführers Liviu Dragnea zusammenkam und beschloss dem Premier Mihai Tudose nach sechsmonatiger Amtszeit die politische Unterstützung zurückzuziehen, der anschlie‎ßend zurücktrat.



    Nach Beratungen mit den parlamentarischen Parteien nahm Präsident Klaus Iohannis den Vorschlag der Mehrheitskoalition der PSD und ALDE an und beauftragte die sozialdemokratische Europaabgeordnete Viorica Dăncilă damit. Der Präsident wurde infolge dieser Entscheidung stark kritisiert, sowohl von der Opposition als auch von der Zivilgesellschaft. Ihm warf man vor kampflos aufgegeben zu haben und eine Person nominiert zu haben, die nichts für die Stelle des Premierministers au‎ßer ihrer Treue zum Parteichef Liviu Dragnea empfiehlt. Präsident Klaus Iohannis rechtfertigte die besagte Entscheudung durch die Einhaltung der Verfassung und der parlamentarischen Arithmetik:



    Ich habe auch gro‎ße Erwartungen. Die PSD hat während der Wahlkampagne und auch danach Gro‎ßes versprochen. Die PSD hat Löhne und Gehälter, Renten, Schulen, Schulbücher, Krankenhäuser, Infrastruktur versprochen, aber bisher hat man nur zu wenig getan. Nun muss die PSD beweisen, was sie zu tun versprochen hat.“



    Mit offensichtlicher Genugtuung meinte der sozialdemokratischen Parteiführer Liviu Dragnea, dass der Präsident durch diese Entscheidung die Stabilität gewählt habe. Die Mitterechts-Opposition, die sich vorgezogene Wahlen gewünscht hätte, glaubt ihrerseits, dass die PSD die Regierung nicht mehr verdient, nachdem sie zwei politische Krisen durch die Entlassung der eigenen Regierungen verursacht hat.



    Japans Premierminister besucht Rumänien



    Diese Woche unternahm der japanische Premier Shinzo Abe einen historischen Bukarest-Besuch, den ersten eines japanischen Premierministers in Rumänien, in den letzen 100 Jahren, seitdem die bilateralen diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern aufgenommen wurden. Rumänien und Japan haben beschlossen alle nötigen Ma‎ßnahmen zu treffen um die bilaterale Beziehung in eine strategische Partnerschaft umzugestalten. Das gab der rumänische Präsident Klaus Iohannis am Ende der Gespräche von Dienstag mit dem japanischen Premier bekannt.



    Es war der erste Besuche eines japanischen Ministerpräsidenten in Rumänien. Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten hätten einen höheren Reifegrad erreicht und das werde zur Intensivierung und Konsolidierung der Kooperation in allen Bereichen, meinte weiter Rumäniens Staatschef:



    Wir waren uns einig, dass wir dieselben Weter und strategische Ziele teilen. In einem derart volatilen Umfeld betrachten wir die Sicherheit ähnlich, sowie auch die gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen. Ich habe die japanischen Investitionen in Rumänien und einen erhöhten Handelswechsel gefördert. Deswegen freue ich mich, dass Herr Ministerpräsident von einer bedeutenden Delegation von Geschäftsleuten begleitet wird. Wir hatten einen bedeutenden Meinungsaustausch über unsere Kooperation im Sicherheitsbereich und haben die Sicherheitslage in unseren Regionen analysiert, mit Schwergewicht auf den Schwarzmeerraum und die nordkoreanische Akte“.



    Rumänien hat eine geostategische Lage und sei ein Partner von zentraler Bedeutung für Japan, sagte seinerseits der japanische Premier Shinzo Abe. Er betonte, dass die beiden Länder gemeinsame Werte und Prinzipien , wie Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaat teilen würden. Zudem hob er die Bedeutung der Kooperation in den Bereichen Wirtschaft und Sicherheit. Für Rumänien sei die Konsolidierung der Infrastruktur das wichtigste Thema und Japan gebe sich alle Mühe um beim Bau der U-Bahnverbindung zwischen Bukarest und dem internationalen Flughafen Henri Coanda zu helfen. Japan Ministerpräsident kündigte weiter an, dass die Rumänen kein Visum mehr für die Einreise in Japan brauchen werden.



    Aus Protokollsgründen verzichtete der japanische Premier auf den Besuch bei der Regierung, nachdem der rumänische Premier Mihai Tudose sein Amt niedergelegt hatte.



    Rumänen feiern Tag der nationalen Kultur



    Zum Tag der nationalen Kultur wurden in Rumänien und im Ausland am 15. Januar zahlreiche Veranstaltungen organisiert. Am 15. Januar feierten die Rumänen auch 168 Jahre seit der Geburt des rumänischen Schriftstellers Mihai Eminescu — Dichter, Prosaschriftsteller, Dramaturg, Journalist wird Eminescu von der posthumen Literaturkritik als die bedeutendste poetische Stimme der rumänischen Literatur betrachtet. Eminescus Geburtstag gilt seit acht Jahren auf Initiative der Rumänischen Akademie als Tag der nationalen Kultur. Den Vorschlag machte der ehemalige Vorsitzender der Institution Eugen Simion:



    Wenn wir in dem Globalisierungsprozess unsere Kultur verlieren, gehen wir als Nation verloren, wir werden bis zuletzt von der Karte verschwinden. Deshalb habe ich vorgeschlagen, dass der Tag der nationalen Kultur, auch Eminescus Tag sein soll. Die Rumänen betrachten ihn als ihr repräsentativsten Dichter, als Symbol und Mythos ihrer Existenz. Eminescu schuldet der deutschen Kultur sehr viel. Die rumänische Kultur hat zwei Bezugspunkte, einen französischen und einen deutschen.“



    Anlässlich des Tages der nationalen Kultur wurden in Rumänien und in den Gro‎ßstädten der Welt Aufführungen, Symposien, Buchherausgaben und Vernissagen organisert. Eine wichtige Rolle bei deren Veranstaltung spielte das Rumänische Kulturinstitut.

  • Kultur als nationales Identifikationsmerkmal

    Kultur als nationales Identifikationsmerkmal

    Überall in Rumänien und im Ausland finden Veranstaltungen zum Tag der Nationalen Kultur statt. Aber es ist auch ein Augenblick, in dem man über die Probleme diskutiert, mit denen Rumänien konfrontiert ist. Zu Gast bei Radio Rumänien erklärt der Historiker Alin Ciupală, Professor an der Bukarester Universität, warum ein Tag der Nationalen Kultur notwendig ist.



    Wir brauchen einen Tag, an dem wir an unsere nationale Kultur erinnern, an dem wir uns erinnern, dass wir Rumänen sind. Aber darüber hinaus denke ich, dass es über diesen Augenblick hinaus wichtig ist, daran zu denken, was wir heute für die rumänische Kultur unternehmen. Denn egal ob wir das wahrgenommen haben oder nicht, ob wir dazu beigetragen haben oder nicht, sind wir in eine neue Etappe unserer Geschichte eingetreten. Eine Etappe, die wir als postnational bezeichnen können und auf unseren EU-Beitritt zurückzuführen ist. Das hei‎ßt nicht, dass wir vergessen dürfen, wer wir sind. Die Europäische Union wünscht uns nicht, um einen bewährten Ausdruck zu verwenden, als Bürger von nirgendwo. Sie wünscht uns dort als Rumänen, aber es hängt von uns ab, wie wir es schaffen, uns als Rumänen zu empfinden, nicht nur als Europäer. Inwiefern schaffen wir es, etwas Konkretes zu unternehmen, um diese nationale Identität zu wahren, vor dem Hintergrund, dass wir immerhin in einer globalen Ära leben? Wir leben in einer Ära, in der der Verkehr frei ist, in der Werte aus aller Welt Rumänien erreichen, nicht nur Lebensmittel. Und ich denke, dass das in erster Linie unser Problem ist.“



    Die rumänische Kultur sei ein äu‎ßerst empfindliches System. Es System, das trotz der öffentlichen Kulturpolitik, die mehr oder weniger einfallsreich ist, sich anzupassen schafft, so Professor Ciupală noch. Denn Rumänien verfüge über eine wertvolle und wichtige Kultur, die auch im Ausland wahrgenommen werde und nichts mit der Kulturpolitik in Rumänien zu tun hat. Es handle sich um eine authentische rumänische Kultur, die nicht von der Regierung subventioniert wird, egal wer gerade regiere.



    Der Globalisierungsprozess befindet sich in vollem Aufschwung und wir können diesen nicht vermeiden. Aber jedes Land hat eine eigene Kultur, Geschichte und Zivilisation, die es nicht aufgeben darf. Traditionen müssen gewahrt und weitergeführt werden. Gehen diese verloren, dann verzichten wir auch auf unsere Identität, erklärte unterdessen der Luteraturwissenschaftler Eugen Simion, Mitglied der Rumänischen Akademie. Er würde sich eine stärkere Involvierung vonseiten der Politik wünschen.



    Ich habe keine einzige Partei gesehen, die sagen würde: Die Kultur ist ein wesentlicher Bestandteil der nationalen Identität. Was manchen wir damit? Wir müssen eine eigene Kulturpolitik haben. Wir müssen ein Landesprojekt haben, wie man es üblicherweise bezeichnet. Die rumänische Kultur ist Aufgabe der Rumänen, Aufgabe der Leute, die sich um dieses Land kümmern, der Politiker in erster Linie. Leider ignorieren sie sie.“



    Die Nationale Kulturidentität werde bei der Befolgung des europäischen Fahrplans Rumäniens nicht marginalisiert, erklärte in seiner Ansprache anlässlich des Tages der Nationalen Kultur Staatschef Klaus Iohannis. Er machte sich aber gleichzeitig Sorgen um den Zustand der Kulturinstitutionen:



    Ein Drittel der Rumänen lesen nicht einmal ein Buch pro Jahr. Unser Land hat keine Kinos mehr und die rumänische Sprache fällt der öffentlichen Rede zum Opfer. Bei der Feier des hundertsten Jubiläums muss sich Rumänien vornehmen, eine gro‎ße Vereinigung auch um seine Kultur zu vollbringen. Die gro‎ßen bilateralen Kulturvorhaben, die die Jahre 2018 und 2019 kennzeichnen werden, und die EU-Präsidentschaft sind gute Anlässe, um diese Route einzuschlagen. Es ist keine leichte Aufgabe, doch deren Umsetzung würde die Kapazität Rumäniens unter Beweis stellen, für das gemeinsame europäische Haus durch Kultur Werte zu schöpfen.“




    Die Rumänische Akademie hat den Tag der Nationalen Kultur durch ein Symposion unter den Stichworten Die rumänische Kultur zur feierlichen Stunde — das hundertste Jubiläum der Gro‎ßen Vereinigung“ gefeiert. Die Vertretungen des Rumänischen Kulturinstituts im Ausland haben zahlreiche Kulturereignisse veranstaltet, darunter Poesie-Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, Theaterschauspiele, Literaturveranstaltungen, Filmvorführungen und Tagungen. Die Veranstaltungen dieser Tage werden sowohl dem Tag der Nationalen Kultur gewidmet als auch dem Debüt einer weitgehenden Projektreihe anlässlich des hundertsten Jubiläums seit der Gro‎ßen Vereinigung — ein historischer Prozess, infolgedessen alle historischen Provinzen, die mehrheitlich von Rumänen bewohnt waren, sich 1918 zum Nationalstaat Rumänien zusammengeschlossen haben. Vorangehende Etappen waren die Vereinigung der Donaufürstentümer Moldau und Walachei im Jahr 1859, die Erlangung der Unabhängigkeit infolge des Krieges von 1877-1878, vor dem Hintergrund der nationalen Wiedergeburt der Rumänen im 19. Jh. Die Vereinigung Bessarabiens, der Bukowina und letztendlich Siebenbürgens, des Banats und des Kreischgebiets mit dem sogenannten Alten Königreich Rumänien führten zur Gründung Gro‎ßrumäniens. Dieses war auch dar Ziel des Eintrittes Rumäniens in den Ersten Weltkrieg an der Seite der Entente.

  • Tag der nationalen Kultur: Dichter Mihai Eminescu in seinem Geburtsort geehrt

    Tag der nationalen Kultur: Dichter Mihai Eminescu in seinem Geburtsort geehrt

    Die dem Nationaldichter Mihai Eminescu gewidmeten Kulturtage werden mit der Unterstützung des gleichnamigen Theaters in der Heimatstadt des Dichters, Ipoteşti, und des Schriftstellerverbandes veranstaltet. Mit vollem Enthusiasmus wurde gleicherma‎ßen von Organisatoren und Teilnehmern der Lyrikpreis Mihai Eminescu“ erwartet, der zwischen dem 13. und dem 15. Januar vergeben wurde. Wir haben die Direktorin des Rumänischen Studienzentrums, Ala Sainenco, um Einzelheiten über das Event gebeten:



    Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Gedächtnis eines Dichters zu ehren. Das machen wir beim Nationalen Studienzentrum in diesen Tagen mit zwei Preisen, mit denen wir rumänische Dichter auszeichnen: der Debütpreis Opus Premium und Opera Omnia. Opus Primum wird vom Nationalen Studienzentrum bereits zum 27. Mal vergeben und bildet aus diesem Grund den Kernpunkt der ganzen Veranstaltung. Opera Omnia wird bereits zum 20. Mal vergeben und es gibt 23 Preisträger. Es gibt auch andere Veranstaltungen um diesen Preis herum, so zum Beispiel Autorenlesungen mit Schriftstellern, die unsere Einladung angenommen haben und zusammen mit uns am 15. Januar, dem Geburtstag von Mihai Eminescu und gleichzeitig Tag der Nationalen Kultur, des Nationaldichters in seiner Heimatstadt Ipoteşti gedacht haben.“




    Das Studienzentrum Mihai Eminescu gab aus diesem Anlass auch eine Anthologie der Werke von 29 rumänischen Autorinnen und Autoren heraus. Wir haben unsere Gesprächspartnerin Ala Sainenco um weitere Einzelheiten über die Projekte der Organisation gebeten:



    So wie der Name schon besagt, ist unsere Tätigkeit auch an Forschung gerichtet. Neben den eigenen Forschungsprogrammen veranstalten wir auch viele der Wissenschaft gewidmete Veranstaltungen. Im Juni 2017 organisierten wir ein Seminar über Gedichtinterpretation. Ein weiteres Thema, mit dem wir uns im Vorjahr befasst haben, war die Rezeption durch das Publikum der Werke von Eminescu. Unter dem Titel »Eminescu und wir« haben wir im Rahmen eines Seminars verschiedene Themen seiner Werke besprochen. Das Studienzentrum Mihai Eminescu gewährt zudem drei Forschungsstipendien. Das Programm richtet sich an Universitätsprofessoren, Studenten, Masteranden und Sprach- und Literaturforschern, die sich mit dem Werk von Mihai Eminescu und seinen vielfältigen Themen befassen. Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass jetzt, in einer Zeit, wo wir wahre Vorbilder suchen, der Dichter Mihai Eminescu immer noch als wertvoller Mensch und gro‎ßer Vaterlandsfreund gilt. Nicht zuletzt bleibt sein Werk heute nach wie vor höchst aktuell, egal aus welcher Sicht es betrachtet wird.“