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  • Minderjährige Schwangere und Mütter: Ohne Bildung kein Fortschritt

    Minderjährige Schwangere und Mütter: Ohne Bildung kein Fortschritt





    10 % der Geburten in Rumänien entfallen auf Mütter im Teenageralter, während europaweit 45 % der Geburten bei Mädchen unter 15 Jahren sich in Rumänien ereignen, womit das Land in dieser Hinsicht einen negativen Rekord aufstellt und den ersten Platz in der EU-Statistik einnimmt. Dies berichtet die Organisation Save the Children“, die in einem Bericht auch den Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau und dem Alter der minderjährigen Mütter in benachteiligten ländlichen Gemeinden aufzeigt. 85 % der Mütter und schwangeren Frauen unter 18 Jahren gehen nicht zur Schule, die meisten brechen sie vor der Schwangerschaft ab. Rund 10 % der jungen Frauen in dieser Situation haben noch nie eine Schule besucht, und drei Viertel von ihnen haben die Schule vor der 8. Klasse abgebrochen.



    Besorgniserregend ist au‎ßerdem, dass 4 von 10 schwangeren Frauen oder minderjährigen Müttern während der Schwangerschaft keine ärztliche Betreuung in Anspruch nehmen oder höchstens ihren Hausarzt aufsuchen. Ein Drittel der jungen werdenden Mütter gibt an, dass sie während der Schwangerschaft keine medizinischen Untersuchungen durchführen lie‎ßen, wobei der Hauptgrund dafür Geldmangel ist — die Hälfte der betroffenen Familien hat ein monatliches Einkommen von weniger als tausend Lei, was umgerechnet nur etwa 200 Euro entspricht. Gleichzeitig nutzten 80 % keine Verhütungsmethode, weil sie sich darüber nicht informiert hatten.



    Dieser Teufelskreis aus Armut und bildungsfernem Milieu scheint sich au‎ßerdem im eigenen Familien- oder Bekanntenkreis zu reproduzieren. Die von Save the Children“ veröffentlichte Statistik zeigt auch, dass drei Viertel der Mütter oder schwangeren Minderjährigen Verwandte oder Bekannte haben, die ebenfalls ein Kind bekommen haben, als sie unter 18 Jahre alt waren. Und ein Drittel dieser jungen Mütter wurde selbst von Minderjährigen auf die Welt gebracht.



    Im Landkreis Sălaj (im Nordwesten Rumäniens) werden Dutzende von Mädchen durch ein Programm unterstützt, das von einer speziell dafür gegründeten Arbeitsgruppe initiiert wurde. Im Rahmen des Programms erhalten minderjährige Mütter medizinische, soziale und erzieherische Hilfe, um die Integration in die Gesellschaft zu erleichtern. Violeta Milaș, Leiterin des örtlichen Amtes für Sozialhilfe und Kinderschutz, kennt den sozialen Hintergrund dieser jungen Mütter:



    Die meisten von ihnen kommen aus ländlichen Gebieten, wo diese jungen Mädchen — minderjährige Mütter fast noch im Kindesalter — keine Ausweispapiere oder Geburtsurkunden haben, ihre Familienangehörigen arbeiten im Ausland und sind folglich weit weg. Wenn sie im Krankenhaus ankommen und entbinden, haben sie weder eine Geburtsurkunde noch einen Personalausweis. Die Registrierung des Kindes wird somit zu einem Problem. Die Erziehung und Bildung in diesen Familien sind äu‎ßerst prekär; viele gehen davon aus, dass es normal sei, in diesem Alter Kinder auf die Welt zu bringen. Wir mussten ihnen grundlegende Dinge über Hygiene beibringen, und dann müssen sie es schaffen, ihre eigenen Kinder zu erziehen. In Gemeinden, in denen es geschulte Sozialarbeiter und medizinische Hilfskräfte gibt, sieht man schon positive Ergebnisse — in dem Sinne, dass die Fälle bekannt und registriert sind, dass wir ihnen etwas beibringen und dass für diese Mütter die Situation dadurch etwas einfacher wird.“




    In Bukarest wurde im Gesundheitsministerium vor einem Jahr nach langer Zeit wieder ein Referat für die Gesundheit von Müttern und Kindern eingerichtet. Darüber hinaus wird an der Einrichtung von landesweit rund 200 integrierten Gemeindezentren gearbeitet. Sie sollen ihre Arbeit in Gebieten aufnehmen, in denen gefährdete Bevölkerungsgruppen leben, und sowohl medizinische als auch soziale Dienste anbieten. Minister Alexander Rafila bestätigt jedoch, dass die zentralen Behörden auf eine Partnerschaft mit den lokalen Behörden angewiesen sind, damit schwangere Frauen und junge Mütter Zugang zu Gesundheits- und Sozialdiensten bekommen können. Der Minister ist auch der Ansicht, dass die Bildung von entscheidender Bedeutung ist und dass die Zahl der minderjährigen Mütter in Rumänien nur dann verringert werden könnte, wenn sie zur Schule gingen und die Gesundheitserziehung zu einem festen Bestandteil des Lehrplans würde.



    Ich denke, das Hauptproblem ist der Zugang zur Bildung und zweitens — aber nicht unbedingt zweitrangig, sondern in direktem Zusammenhang damit — der Zugang zur Gesundheitserziehung. Der Zugang zur Gesundheitserziehung ist sehr wichtig, der Ansatz ist multidisziplinär, es geht nicht allein um Sexualkunde, und wir sollten vermeiden, uns auf diesen Bereich der Sexualerziehung zu beschränken. Wir haben eine neue Bildungsministerin, und ich bin überzeugt, dass wir eine Lösung finden werden, damit die Gesundheitserziehung ein reguläres Lehrfach wird, das für alle Altersgruppen geeignet und Teil des Lehrplans ist. Aber wir können keine Gesundheitserziehung betreiben, wenn diese Kinder nicht zur Schule gehen. Es liegt auf der Hand, dass das Problem mit dem kulturellen Hintergrund zusammenhängt: Minderjährige Mütter gehören oft Minderheiten an, sind ein Teil sozial gefährdeter Gruppen, die traditionell sehr jung heiraten und deshalb so früh Kinder bekommen.“




    Im Juli 2022 wurde in Rumänien ein Gesetz verabschiedet, das ab der 8. Klasse der Sekundarstufe Gesundheitsunterricht einführt, an dem die Schüler mit Zustimmung ihrer Eltern teilnehmen können. Nach Ansicht der Präsidentenberaterin Diana Păun müsste die Gesundheitserziehung auch deshalb vorrangig sein, weil sie den heutigen und künftigen Generationen ermöglichen würde, sich angemessen zu informieren und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.



    Im Rahmen der Gesundheitserziehung ist die Sexualkunde ein wichtiger Bestandteil, der das Potenzial hat, diese wenig erfreulichen — um nicht zu sagen: schwarzen — Statistiken zu ändern. In ländlichen und abgelegenen Gemeinden ist der Bedarf an funktionsfähigen Arztpraxen in Schulen, an Sexualerziehung und Familienplanungsdiensten am grö‎ßten, und der Nationale Wiederaufbau- und Resilienzplan räumt diesem Bereich Priorität ein. Investitionen in die Ausstattung und Instandsetzung von Familienplanungskliniken in gefährdeten Regionen mit einer hohen Zahl von Teenager-Schwangerschaften und einer hohen Zahl von sexuell übertragbaren Krankheiten sind ein wichtiger Pfeiler in den Zuwendungen für die Gesundheit und werden zu erheblichen Verbesserungen beitragen.“




    Eine Reform, die zu weitreichenden Veränderungen führt, muss sich auch mit den Humanressourcen im Gesundheitswesen befassen — mit der erforderlichen Anzahl von Fachkräften mit geeigneten Spezialisierungen und ihrer optimalen geografischen Verteilung auf landesweiter Ebene. Au‎ßerdem müssen Informationen gesammelt und ein umfassendes Bild der Gesundheit von Müttern und Kindern in sozial isolierten und nicht integrierten Gemeinschaften entwickelt werden. Die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den Sozialämtern, dem Gesundheitsressort und den Bildungseinrichtungen sind ebenfalls von wesentlicher Bedeutung. All diese Schritte sind unerlässlich, denn Experten sind sich einig, dass eine Schwangerschaft in äu‎ßerst jungen Jahren mit grö‎ßeren gesundheitlichen Risiken verbunden ist. Au‎ßerdem setzt eine frühe Mutterschaft junge Mütter dem Risiko aus, die Schule abbrechen zu müssen und in den Teufelskreis der Armut zu geraten — mit Auswirkungen, die von Generation zu Generation weiterreichen.

  • Kinder und Teenager in der Pandemie: Viele leiden unter Angstzuständen

    Kinder und Teenager in der Pandemie: Viele leiden unter Angstzuständen



    Laut der eingangs zitierten Studie von Save The Children“ leide eines von drei Kindern im Schulalter unter Angstzuständen und sie würden auch auf professionelle Hilfe für ihre psychische und emotionale Unterstützung zurückgreifen. Bei den Teenagern würde sich sogar jeder zweite mit ähnlichen Problemen auseinandersetzen. Mehr noch: 90% der Kinder und Teenager, die sich im letzten Jahr in psychologische Therapie begaben, leiden immer noch an emotionalen Störungen, so die Studie. Eine offizielle, vom Staat veranlasste und landesweit durchgeführte Untersuchung der Lage — Fehlanzeige, bisher zumindest. Doch es gibt Daten über die Art und Weise, wie an Schulen über die Gefahren der Pandemie informiert wurde und wie die gesundheitlichen Schutzma‎ßnahmen jeweils umgesetzt wurden — denn auch dies beeinflusst das emotionale Wohlbefinden der Schüler und Schülerinnen. Diese Daten hat ebenfalls die NGO Save The Children“ in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Schülerrat erhoben. Eine entsprechende Umfrage mit der Bezeichnung Fühlst du dich sicher in deiner Schule?“ wurde unter knapp 22.000 Schülern durchgeführt. Einzelheiten kennt Silviu Morcan, der Leiter des Nationalen Schülerrates.



    Was die Informationskampagnen anbelangt, so haben wir festgestellt, dass die Einweihung in Präventionsma‎ßnahmen an den meisten Schulen wirklich qualitätsvoll durchgeführt wurde. Über 86% der befragten Schüler gaben an, die von Lehrkräften durchgegebenen Informationen vollständig verstanden haben. Nur wenige sagten, sie hätten mehr oder bessere Information gebraucht, um die Ma‎ßnahmen zur Eindämmung der Infektionsketten zu verstehen. Informationskampagnen zur Impfung hingegen haben viel seltener stattgefunden, obwohl es eine Aufgabe der Schulen gewesen wäre, solche zu organisieren. Nur ein Drittel der Befragten, genauer 36% der Schüler, sagten, in ihrer Schule habe eine solche Kampagne stattgefunden.“




    Wird unter diesen Umständen die Schule generell als ein unter gesundheitlich-hygienischen Gesichtspunkten sicherer Ort empfunden? Das wei‎ß wieder Silviu Morcan vom Nationalen Schülerrat:



    Die gefühlte Sicherheit unter Schülern in ihrer jeweiligen Bildungseinrichtung wollten wir ebenfalls messen. Und trotz der häufigen Fälle, in denen eine Klasse oder ganze Schule wegen Erkrankungen in den Online-Unterricht versetzt wurde, blieb das Gefühl der Sicherheit in der Schule relativ hoch. Wir haben auf einer Skala von 1 bis 5 einen Mittelwert von 3,53 Punkten ermittelt, wobei 1 für »absolutes Unsicherheitsgefühl« steht und 5 ein Gefühl der »völligen Sicherheit« bedeutet. Also mehr als die Hälfte der Befragten wähnte sich in Sicherheit. Auch auf die Frage, ob man eher den Online-Unterricht oder den Präsenzunterricht bevorzuge, gab es Fifty-Fifty-Anworten. Ebenso gespalten sind die Schüler, wenn es um Präventionsma‎ßnahmen wie Maskenpflicht oder Abstandhalten geht: Etwa die Hälfte wünscht sich eine striktere Kontrolle der Einhaltung, während die andere Hälfte die Ma‎ßnahmen am liebsten abgeschafft sehen würde.“




    Angstzustände und deren Entstehung sind jedoch ein schleichendes und oft heimtückisches Phänomen, das nicht allein von äu‎ßeren Faktoren abhängt und nur schwer diagnostizierbar ist. Beispielsweise ist es nicht immer leicht festzustellen, ob ausschlie‎ßlich das schulische Umfeld oder doch die Pandemie als Ganzes die Angststörungen ausgelöst hat. Die Behörden geben zwar zu, kein angemessenes Instrument entwickelt zu haben, mit dem man den psychisch-emotionalen Zustand der Schüler erfassen könnte. Dennoch gebe es Anzeichen für emotionale Probleme, und Lehrer sollten darauf achten und gegebenenfalls die Schulpsychologen zu Rate ziehen, sagt Radu Szekely, Berater des Erziehungsministers:



    Aus Diskussionen mit Experten wurde ersichtlich, dass Angstzustände unter Kindern und Teenagern durchaus verbreitet sind, doch werden sie oft nicht ausreichend wahrgenommen, denn Kinder bringen es nur selten zur Sprache. Emotional kann man das aber an Angstgesten oder an von Panik gekennzeichneten Gesichtsausdrücken ausmachen, bei manchen Kindern kommt noch kognitives Desinteresse hinzu. In anderen Fällen merkt man, dass die Kinder bestimmte Fragen stellen, woran man erkennt, dass sie gedanklich anderswo sind und dass die Schule auf ihre Anliegen oder Probleme nicht angemessen reagiert. Es ist eine Aufgabe der Lehrer, der Eltern und hoffentlich bald auch der Schulpsychologen, diese Anzeichen wahrzunehmen, die Ursachen ausfindig zu machen und nach einer Lösung zu suchen. Denn bei besonders gro‎ßen Angstzuständen weisen viele Kinder und Jugendliche auch körperliche Beschwerden auf.“




    Eltern sollten ihre Kinder auch zu Hause aufmerksam beobachten und auf sie zugehen, findet die Psychiaterin Carmen Truțescu, gerade in einer Gesellschaft, die dazu neige, Emotionen zu unterdrücken und in der Kinder ihre Gefühle nicht mehr ausleben können.



    Jede Veränderung im Verhalten oder der täglichen Routine sollte als Alarmsignal gedeutet werden. Wenn ein Kind normalerweise im Schnitt 10–12 Stunden schläft und nun plötzlich 18–20 Stunden im Bett verbringt oder gar nicht mehr schläft, wenn sich Essgewohnheiten plötzlich ändern oder Wutanfälle häufig auftreten, sind all diese Veränderungen ein klares Anzeichen dafür, dass etwas passiert. Natürlich kann man von Eltern ohne Fachwissen nicht erwarten, eine korrekte Diagnose zu erstellen, aber sie sollten zumindest die Änderung des emotionalen Zustandes erkennen. Ob man es nun mit Angstzuständen, mit Depression oder den Folgen von Bullying zu tun hat, das können nur Experten wie Fachärzte und Psychologen feststellen. Ideal wäre es, dabei auch die Lehrer zu befragen, denn sie können ja auch beobachten, ob ein Kind in der Schule ein verändertes Verhalten an den Tag legt, etwa nur noch in seiner Bank sitzt, mit niemandem spricht, weint oder in der Pause nichts essen will.“




    Die Psychiaterin fordert daher ein geregeltes Zusammenwirken der Eltern und Lehrer im Rahmen der Schule. Und tatsächlich gibt es eine Gesetzesinitiative, mit der Psychologie-Praxen in jeder Schule eingerichtet werden sollen, in denen Fachkräfte mit Rat und Tat zu Hilfe eilen können. Nun liegt der Ball bei der Legislative, eine parlamentarische Debatte steht noch bevor.

  • “Otto the Barbarian”, the best Romanian feature film in TIFF, now in theaters

    “Otto the Barbarian”, the best Romanian feature film in TIFF, now in theaters


    Otto the Barbarian, filmmaker Ruxandra Ghitescu’s
    debut feature film, is in theaters across Romania as of September 24. Otto the
    Barbarian saw its world premiere in the official competition as part of the
    Sarajevo International Film Festival’s 26th edition, and it was
    selected as the best feature film in the TIFF Transylvania International Film Festival’s
    section Romanian Film Days.


    The plot revolves around a 17-year-old punk teenager
    who grapples with the death of his girlfriend. The boy ends up captive in a
    vicious circle created by his parents, his grandfather, his former lover’s
    mother and the investigation carried out by the social services. In order to survive,
    Otto will have to confront his feelings and his guilt.


    According to the film critic Victor Morozov, Otto is
    the most engaging Romanian film character in recent years, all the more so as
    he is guided by Ruxandra Ghitescu’s lenient gaze, which is everything a film character
    may wish for, when in a tight corner. As for Ruxandra Ghitescu, she hopes for Otto
    the Barbarian to be a film that will reward us all emotionally.


    The film started off from an article she came across a
    couple of years ago and which focused on Octavian Albu, the film’s musical
    director and the author of the original movie soundtrack, jointly with Cardinal
    rock group. With details on that, here is Ruxandra Ghitescu herself.


    Ruxandra Ghitescu: Yes, well, I was trying to find a
    contact point with adolescence, and I came across an article about Octavian Albu,
    who had been nicknamed Otto the Barbarian and to me, this encounter seemed a
    very fortunate one. As the frontman of a punk-rock group, with the entire
    outward architecture of punk culture, it seemed to me that Octavian embodied
    the marginality of an age that is pretty much ignored in social interaction, in
    film and also in literature. Octavian Albu was, from the very beginning, the
    adviser for the soundtrack, he joined our team as a musical director, he and
    Cardinal group wrote most of the soundtrack, and together we picked up the
    songs on the soundtrack that belonged to other punk groups. I can say that, of
    the article that inspired the plot, only the name, the hairstyle and the jacket
    survived. It is a fictionalisation with no connection whatsoever with Octavian’s
    life. In fact, we two met a couple of years after I had found the article, when
    Otto was 23 already and a student in London, and he gave me the go-ahead to use
    the article as a source of inspiration. I got the impression he was very happy
    that we managed to make this film, he is a positive person and helped me a lot,
    including with on the screenplay.


    Ruxandra Ghiţescu set out to make a movie about adolescence
    as an age of emotional turmoil and loneliness, an age when music plays an
    essential part. At the same time, Otto the Barbarian speaks to teenagers and
    parents alike, it is an invitation to dialogue about depression and its consequences.




    Ruxandra Ghițescu: From the very beginning our goal was to make a film that relies
    on emotion rather than on intelligence, especially because it focuses on this
    age when emotion trumps reason. Otto is a very critical character, he is an
    introvert, he speaks very little, so his interactions with the others are a
    result of his emotions and feelings. We brought out the character’s entire
    emotional journey in his various relationships-with his parents, with his
    girlfriend’s mother, with the videos left behind by his girlfriend, and above
    all with music. I’m very happy to have caught a period when Otto the
    Barbarian is screened in theatres and has contact with the audience, it is
    only now that I really feel I have made a movie. The entire year 2020, with the
    restrictions entailed by the pandemic, with the film-going experience abandoned
    so easily, was very painful for me, and I imagine it was the same for others as
    well. so I enjoyed the experience of these festivals, the contact with the
    public and the experience of watching a film on screen in a cinema hall.



    Ruxandra Ghițescu paints a loving portrait, not
    without its surprises and some spectacular acting, writes critic Georgiana
    Mușat about the film produced by Alien Film jointly with Polar Bear and Alien
    Films Entertainment.The cast
    includes Marc Titieni, Adrian Titieni, Ioana Bugarin, Ioana Flora, Mihaela
    Sîrbu, Iulian Postelnicu, Ana Radu, and the late Constantin Drăgănescu. Ana
    Drăghici was the director of photography and Dana Bunescu was in charge with
    the editing.

  • Finanzielle Erziehung für die Allerkleinsten

    Finanzielle Erziehung für die Allerkleinsten

    In den letzten Jahren haben jedoch Erzieher, seien es Eltern oder Lehrer, damit begonnen, Kinder mit wirtschaftlichen Begriffen vertraut zu machen, zugeschnitten auf das jeweilige Alter des Kindes. Die Organisation Junior Achievement Romania zum Beispiel bietet über 15 Finanzprogramme und Bildungskurse an, die sie Lehrern und Schulen, die sich für das Thema interessieren, kostenlos zur Verfügung stellt.



    Die Kurse sind optional, sie erscheinen nicht als Pflicht im Lehrplan, aber sie wurden eingeführt, weil es einen Bedarf dafür gab, wie Loredana Poenaru, Bildungsdirektorin bei Junior Achievement Romania, erklärt:



    Finanzielle Erziehung wird in jedem Alter benötigt, weil diese Art von Bildung uns bei unseren finanziellen Entscheidungen einen klaren Kopf verschafft. Deshalb befassen sich unsere Programme mit finanzieller Bildung von der ersten Klasse an bis zum Ende des Gymnasiums, sogar in der höheren Bildung. Für die Kleinen ist es wichtig, zu verstehen, woher das Geld ihrer Eltern kommt und was sie damit machen können, warum es wichtig ist, zu sparen, statt sich sofort Wünsche zu erfüllen. Und für Teenager und junge Leute ist es wichtig, den Unterschied zwischen verschiedenen Finanzdienstleistungen zu verstehen, die Kriterien, die sie bei Kaufentscheidungen berücksichtigen müssen, und die Mechanismen, mit denen sie sich in Zukunft finanziell absichern können.“




    Auch neuere Elterngenerationen sehen diesen Bedarf, denn in der Vergangenheit haben frühere Generationen entweder nicht mit ihren Kindern über diese Dinge gesprochen oder sie wussten nicht, wie sie das Thema angehen sollten. Loredana Poenaru kennt diese Entwicklung:



    Wir sehen mehr und mehr eine Bereitschaft bei den Eltern, diese Wahlfächer zu akzeptieren. Kinder werden selbst zu Vektoren von Informationen, denn sie gehen sicherlich mit einer gewissen Begeisterung nach Hause, mit bestimmten Informationen, die sie erlangt haben und die sie bereit sind, in ihrem Alltag anzuwenden. Mit zunehmendem Alter steigt auch das Interesse und die Bandbreite der Themen. Zum Beispiel haben wir in letzter Zeit ein gesteigertes Interesse der jungen Leute für Investitionen gesehen, als eine Möglichkeit, ihr Einkommen zu erhöhen. Das ist ein weites und komplexes Gebiet, das wir versuchen abzudecken, indem wir Fachleute aus der Wirtschaft einbeziehen.“




    Die Kurse werden in Schulen abgehalten und sind das Ergebnis einer Partnerschaft zwischen der Organisation Junior Achievement Romania und dem Bildungsministerium. Rund 1500 Schulen im ganzen Land nehmen an dem Programm teil. Noch interessanter wird es, wenn den Kleinen trockene Finanzbegriffe durch Spiele oder Geschichten erklärt werden. Genau das hat die Autorin Cristina Andone versucht, als sie die beiden Bände der Reihe Gut erzogenes Geld“ schrieb. Bevor sie über Geld schrieb, verfasste Cristina Andone Komponistenbiographien für Kinder. Für die Finanzserie nutzte sie ihre Kreativität, um über Finanzen und Banken zu schreiben. Hier spricht sie darüber:



    Ich habe versucht, kreativ über Geld zu schreiben, auf eine witzige Art und Weise. Das sind keine trockenen Geschichten. Ich habe versucht, mich von einem didaktischen Ansatz fernzuhalten, aber ich habe gleichzeitig versucht, eine gewisse Besonnenheit und Weisheit zu transportieren. In diesen Büchern spreche ich nicht über Geld als Wert an sich, sondern als ein Mittel, um bestimmte Werte wie Solidarität, Gro‎ßzügigkeit und Selbstvertrauen zu beleuchten. Geld ist ein Reisegutschein in Richtung unserer Träume. Wenn wir nicht wissen, was der Traum ist, wird jede finanzielle Entscheidung, die wir treffen, nutzlos sein oder einen ungerechtfertigten Aufwand bedeuten. Meine Bücher lehren Kinder, gro‎ßzügig, vorsichtig und verantwortungsbewusst zu sein, aber nicht in diesen Worten ausgedrückt .“




    In verschiedenen Geschichten mit Tieren, die an traditionelle Märchen oder Anekdoten angelehnt sind, werden Kinder mit Begriffen wie Kredit, Zinsen, Investitionen und Wettbewerb vertraut gemacht. In diesem Fantasiespiel rund ums Geld erfahren sie, was Mä‎ßigung ist, Solidarität durch Spenden, die Unterstützung kleiner Geschäfte und die Notwendigkeit, sich beim Einkaufen zurückzuhalten. Gleichzeitig erfahren sie, dass Geld unsere Träume verwirklichen kann, aber kein Lebensideal sein darf. Die Autorin Cristina Andone über ihren pädagogischen Ansatz:



    Ich dachte an ein Survival-Kit für die Finanzwelt, an ein paar elementare Fragen der Orientierung. Ich habe diese Bücher nicht geschrieben, um Kinder zu Ökonomen, Bankern oder Unternehmern zu machen. Ich habe sie für jedes Kind geschrieben, das, egal welchen Beruf es später einmal ausüben wird, von klein auf lernen muss, dass jede Familie ein Budget hat, dass Geld nicht unbegrenzt vorhanden ist und dass es besser ist, sich ein Budget wie eine in Scheiben geschnittene Pizza vorzustellen. Wenn ein Kind diese Prinzipien früh lernt, Geld beiseite zu legen, keine Dinge im Überma‎ß zu kaufen, nur das zu kaufen, was man wirklich braucht, an Bedürftige zu spenden, wird es der gesamten Gesellschaft nützen.“




    Aus diesem Grund sollten Kinder nicht von finanziellen Fragen ferngehalten oder beschützt“ werden, meint Cristina Andone:



    Ich bin ein Mensch, der in der Literaturwelt beheimatet ist, mit einer musikalischen Ausbildung, und lange Zeit lebte ich mit der Idee, dass es in Ordnung sei, als Künstlerin kein Interesse an finanziellen Angelegenheiten zu haben. Das ist überhaupt nicht in Ordnung! Denn wenn man sich nicht damit beschäftigt, muss es jemand anderes tun. Die Idee, dass es edel sei, sich von Geld fernzuhalten, ist schlichtweg falsch. Man muss mit Geld ma‎ßvoll und transparent umgehen, nach einfachen Regeln, die man wie Hygieneregeln behandeln muss.“




    Tatsächlich seien Regeln, die sich auf Geld beziehen, eine Methode, Anpassungsfähigkeit fürs Leben zu erlangen, meint die Autorin Cristina Andone und Pädagogen, die finanzielle Erziehung schon im frühen Alter empfehlen.

  • EducaTIFF: Filmkunst-Bildungsprogramm bei 12. Auflage

    EducaTIFF: Filmkunst-Bildungsprogramm bei 12. Auflage

    Das Programm wurde 2009 mit dem Wunsch gestartet, das Interesse eines jungen und sehr jungen Publikums für die Filmkunst zu wecken. In den 12 Jahren seiner Tätigkeit hat EducaTIFF mehr als 120 Filme für ein junges Publikum, 3000 Teilnehmer pro Jahr, 50 Workshops und Aktivitäten rund um die Filmkunst und 50 involvierte Lehrzentren hervorgebracht.



    Dieses Jahr fand EducaTIFF während des Internationalen Filmfestivals Transilvania (TIFF) statt und wurde von Raluca Bugnar koordiniert, die zum dritten Mal die Filme des Programms auswählte, Filme, die Debatten auslösten und Kindern und Jugendlichen aktuelle Themen näher bringen konnten. Raluca Bugnar berichtete uns über die Auswahl, die sie für die aktuelle Ausgabe getroffen hat:



    Meiner Meinung nach war es eine gute Wahl, nicht nur, weil ich keine idyllischen Filme auswähle, sondern auch, weil es nicht mehr viele davon gibt. Denn in der Welt, in der wir leben, spiegeln auch Kinderfilme eine ganze Reihe von Realitätsstücken, Problemen oder Konflikten wider, so dass wir von einer perfekten oder idyllischen Welt sehr weit entfernt sind. Im Allgemeinen produzieren wir nur sehr wenige Kinderfilme, weil Kosten zu tragen sind und es bei Kinder- und Jugendfilmen schwieriger ist, einen Gewinn zu erzielen. In diesem Jahr habe ich zum Beispiel 40 Filme gesehen, von denen ich 7 ausgewählt habe. Drei waren für Teenager, für die Altersgruppe 14+, drei für jüngere Kinder und einer lag irgendwo in der Mitte, weil er über den Übergang von der Kindheit zur Adoleszenz spricht, und so stellten wir sie auch vor. Wir haben uns sehr gefreut, jederzeit Erwachsene bei uns zu haben. In der Regel waren es die Lehrerinnen und Lehrer, die die Schülerinnen und Schüler begleiteten. In diesem Jahr haben viele Eltern oder Gro‎ßeltern die Kinder mit ins Kino genommen, so dass auch viele Erwachsene bei den Vorführungen dabei waren. Ich bin sehr froh zu sehen, dass auch Erwachsene sich in die auf der Leinwand dargestellten Geschichten einfühlen und erkennen, wie wichtig es ist, ein Werkzeug wie den Film zu haben, um einen Dialog über sensiblere Themen beginnen zu können. Sonst würde man sein Kind vielleicht nicht fragen, ob es in der Schule schikaniert wird, oder, im Gegenteil, ob es selbst ein Aggressor ist. Aber nachdem Sie mit Ihrem Kind einen Film gesehen haben, der sich ebenfalls mit dieser Art von Aspekten befasst, können Sie sich in irgendeiner Weise mit den Figuren in Verbindung setzen und einen Dialog darüber beginnen.“




    Wir baten Raluca Bugnar, die die Filme aus dem EducaTIFF-Programm ausgewählt hat, uns einige Empfehlungen zu geben, zumal einige dieser Filme auch auf der Plattform TIFF Unlimited zu sehen sind:



    Wir hoffen, einige dieser Filme, auch aus den Vorjahren, auch auf TIFF Unlimited zu bringen. Wir erledigen den Papierkram, um die Rechte für das Online-Streaming zu erhalten. Was die diesjährige Auswahl betrifft, so begannen wir mit einem britischen Film, der nach Bollywood schmeckt, weil eine der Figuren indischen Ursprungs ist. Es hei‎ßt »Vom Löwen gefressen« (Regie: Jason Wingard) und handelt von zwei Brüdern, die einander überhaupt nicht ähnlich aussehen. Es ist ein Film, der Ihnen hilft, auch die unangenehmsten Dinge über Ihre Familie zu akzeptieren, zu akzeptieren, dass wir nicht gleich sind, auch wenn wir zur selben Familie gehören, und so ist es nun einmal. »Diva von Finnland« (Regie: Maria Veijalainen) war der zweite Film, der Jugendlichen empfohlen wurde, ein Film über die Bedeutung der sozialen Medien, der von der Handlung her der Fernsehsendung »Rumänien hat Talent« ähnelt. Kurz gesagt, die Figuren im Film wollen sich für den Titel »Diva von Finnland« bewerben und sie brauchen Abstimmungen auf Youtube, ein Thema, mit dem wir sehr oft konfrontiert werden. Wir haben auch »The Club of Ugly Children« (Regie: Jonathan Elbers) gezeigt, einen niederländischen Film, der mir sehr gut gefallen hat und mein Lieblingsfilm in der diesjährigen Auswahl ist. Es ist eine Science-Fiction-Dystopie, ein Actionfilm, der Kindern erklärt, was ein totalitäres System bedeutet und warum es gut wäre, eine Gesellschaft aufzubauen, in der es keinen Totalitarismus gibt, und warum eine Demokratie vorzuziehen ist, so unvollkommen sie auch sein mag. Wir hatten auch den kanadischen Film »Jeune Juliette« (Regie: Anne Emond), von dem ich sagte, dass die Hauptfigur sich auf halbem Weg zwischen Kindheit und Jugend befindet, wobei Juliette in dieser Zeit eine ganze Reihe von Situationen durchläuft. Wir zeigten auch »Il viaggio fantastico di Marona« (Regie: Anca Damian), begleitet von dem Kurzfilm »Opinci« (in Zusammenarbeit zwischen Studioset, FrameBreed und FatFox Animation). Es war der Tag des rumänischen Kinos, wir hatten die jüngsten Zuschauer zu Gast, und wir sprachen über Verantwortung und Abenteuer.“

  • New Drama: Jugendliche schreiben Theaterstücke

    New Drama: Jugendliche schreiben Theaterstücke

    Der Dramaturgie-Wettbewerb New Drama“ fand dieses Jahr zum 6. Mal statt. Das vom Bukarester Excelsior-Theater veranstaltete Preisausschreiben richtet sich an Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Die Jugendlichen werden aufgefordert, ein Theaterstück in einem Akt zu schreiben und es an das Theater zu verschicken, zusammen mit einem Begründungsschreiben. Die am Preisausschreiben teilnehmenden Texte sollen, wie jedes Jahr, von einer professionellen Jury bewertet werden. Nach der Auswahl schaffen es 6 Theaterstücke in die Schluss-Auswahlrunde des Projekts. Der Text, der zum Gewinner erklärt wird, soll später in einer Aufführung umgesetzt werden. Das Theaterstück soll in der kommenden Saison aufgeführt werden. Au‎ßerdem wird es in das Repertoire des Excelsior-Theaters aufgenommen.



    Wie es zur Veranstaltung des Preisausschreibens kam, erzählte uns Elena Patap, Literatursekretärin beim Excelsior-Theater und Leiterin des Projekts New Drama“:



    Excelsior ist das einzige Theater in Bukarest — und sogar landesweit –, das sich an ein spezielles Publikum richtet, die Jugendlichen. Aus diesem Grund versuchten wir, Theaterstücke für Jugendliche aufzuführen und Projekte zu entwickeln, die auf sie abzielten. Wir veranstalten jedes Jahr dieses Dramaturgie-Preisausschreiben und auch ein Theaterfestival für Jugendliche — TEENFEst. Au‎ßerdem haben wir auch ein Theaterlabor für Teenager, das wir »Relief« tauften.“




    Die am Preisausschreiben teilnehmenden Texte werden von einer Jury beurteilt. Die Autoren der 6 Theaterstücke, die es in die Schlussauswahl schaffen, bekommen danach die Möglichkeit, sich an einem Workshop für szenisches Schreiben zu beteiligen. Beim Workshop werden die Texte diskutiert und bearbeitet. Nach dem Workshop wird der gro‎ße Gewinner ausgewählt.



    Das Preisausschreiben New Drama“ ist sehr beliebt unter den Jugendlichen. Beim ersten Preisausschreiben vor 6 Jahren beteiligten sich zum Beispiel 99 Theaterstücke. Sie wurden von jungen Leuten aus 45 verschiedenen rumänischen Ortschaften verschickt. Die Teilnahme ist unterschiedlich von Jahr zu Jahr. Die meisten Finalisten setzen allerdings ihr Studium an einer Theateruniversität fort. Das sagte uns Elena Patap, die Projektleiterin:



    Die Jugendlichen, die sich am Preisausschreiben beteiligten, und insbesondere diejenigen, die es in die Schlussrunde schafften, sind junge Menschen, die in den Theatertruppen ihrer Schulen mitmachen. Sie schreiben Theaterstücke und sind schon als Schauspieler aktiv, sie führen die Leitung von verschiedenen Aufführungen. Wir waren überrascht, festzustellen, dass die meisten Finalisten eine Karriere in der Theaterwelt entwickelten. Nehmen wir Bogdan Capşa als Beispiel. Er war der Gewinner der zweiten Ausgabe unseres Preisausschreibens und studiert derzeit Schauspielerei in Neumarkt (rum. Târgu Mureş). Oder Victor Morozov — er studiert Drehbuchschreiben an einer renommierten Universität in Frankreich, in Grenoble. Alexandru Gorghe gewann den Wettbewerb 2018. Derzeit studiert er Regie an der Theateruniversität in Klausenburg (rum. Cluj) und erhielt auch ein Stipendium in London. Letztes Jahr gewann Carmen Thea Drăgoreanu mit dem Schauspiel »Die Theorie über die Erde als Scheibe«. Das Theaterstück wurde noch nicht inszeniert, es soll erst gegen Ende der Saison inszeniert werden, so ist der Plan. Das preisgekrönte Theaterstück von 2018, »Der junge mit rosa Socken« von Alexandru Gorghe, kann allerdings schon auf der Bühne des Excelsior-Theaters gesehen werden. Als Alexandru das Theaterstück schrieb, war er nur ein Teenager aus Botoşani und jetzt studiert er Regie in London.“




    Thea Drăgoreanu, die Autorin des Schauspiels Die Theorie über die Erde als Scheibe“ ist derzeit 18 Jahre alt. Sie ist in der 12. Klasse und erzählte uns, wie sie vom Preisausschreiben erfuhr:



    Meine Rumänischlehrerin erzählte mit über den Wettbewerb. Ich hatte mich letztes Jahr an einem Preisausschreiben für Kurzprosatexte beteiligt und fand es eine gute Idee, mein Glück dieses Jahr in Dramaturgie zu versuchen. Ich versuche, durch mein Schreiben auf die Bedürfnisse der Menschen zu reagieren. So kam ich auf die Idee zu meinem Schauspiel. Ich wollte dieses Mal ein Theaterstück für Kinder und Eltern schreiben.“




    Die junge Autorin erzählte uns, worum es in ihrem Theaterstück geht:



    Eine Gruppe von befreundeten Kindern verbringen ihre Ferien am Meer. Durch einen Zufall gelangen sie auf ein Schiffswrack. Dort erleben sie zahlreiche Abenteuer. Und manche von ihnen sehen sogar ein, dass sie das Verhalten ihrer Eltern ihnen gegenüber vermutlich gelegentlich missverstanden haben.“




    Die junge Dame genoss es sehr, mit Theatermenschen zusammenzuarbeiten, von ihnen zu lernen. Mehr dazu von Thea Drăgoreanu:



    Es war eine gro‎ßartige Erfahrung für mich. Es war mir eine Ehre, mit dem Theaterautor Ştefan Peca zusammenzuarbeiten. Er war sehr hilfreich. Es war sehr schön, andere Jugendliche, so wie ich, die ähnliche Träume haben, zu treffen. Wir haben unsere Texte gegenseitig gelesen, sie gemeinschaftlich verbessert und uns gegenseitig beraten. Es ist wie ein wahrgewordener Traum. Ich bin in der 12. Klasse, also kann ich nicht allzu oft an den Inszenierungsarbeiten mitmachen. Ich werde mich aber bemühen, mich so oft wie möglich zu beteiligen. Ich möchte Filmregisseurin werden.“




    Elena Patap, Literatursekretärin beim Excelsior-Theater und Leiterin des Projekts New Drama“, schickte eine Einladung hinaus, in der Hoffnung, die Jugendlichen werden die diesjährige Herausforderung genauso gerne wie in den Vorjahren annehmen:



    Ich lade alle Jugendlichen, die gerne ins Theater gehen, ein, sich an die Arbeit zu machen und ein Theaterstück zu schreiben. Es ist unwichtig, ob sie zum ersten Mal schreiben oder schon Erfahrung haben. Hauptsache, sie lassen ihrer Phantasie freien Lauf und haben Spa‎ß am Unternehmen. Wir freuen uns schon auf die Ergebnisse dieser Phantasieübung!“




    Und wir — die Zuschauer — erwarten mit hohem Interesse, dass die besten Schauspiele inszeniert werden.

  • Gemeinnütziger Verein bietet psychologische Beratung für Abschlussklässler und ihre Eltern

    Gemeinnütziger Verein bietet psychologische Beratung für Abschlussklässler und ihre Eltern

    In diesem Jahr haben sich die Acht- und Zwölftklässler unter besonderen Bedingungen auf ihre Abschlussprüfungen vorbereitet. Darüber hinaus wurden ihnen aufgrund der Pandemie die traditionellen Feste vorenthalten, die gewöhnlich zum Abschluss ihres jeweiligen Ausbildungsabschnitts organisiert werden. Der Verein Proacta EDU“ startete in Partnerschaft mit dem Bildungsministerium die Kampagne Ich kann“, die sich an Schüler dieser Altersgruppen richtet. Nicoleta Larisa Albert, Gründungspräsidentin des Vereins Proacta EDU“, erläutert:



    Die Idee zur Gründung dieses Vereins folgt einem Projekt, das wir zu Beginn der Pandemie begonnen haben. Es trug den Titel »Botschafter für die Gemeinschaft« und zielte darauf ab, Lehrern, Eltern und Schülern im ganzen Land psychologische Unterstützung anzubieten. Als die Lehrtätigkeit im Klassenzimmer unterbrochen wurde, haben wir uns neu organisiert, um unseren Schülern auf andere Weise zu helfen. Im Laufe dieses Projekts schickten uns die Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe die meisten Nachrichten in Form von E-Mails und Telefonanrufen. Konkret bestand dieses Projekt aus einem Videoclip, der eine Botschaft der Ermutigung vermittelte und von den Jugendlichen sehr gut aufgenommen wurde. Mit diesem Video, das sich an Schülerinnen und Schüler im letzten Jahr der Sekundarstufe richtete, wollten wir sie beruhigen, da sie, wie wir alle, eine atypische Phase durchleben mussten.“




    Als Psychologin hat Nicoleta Larisa Albert die Probleme der Anpassung an die neue Situation vor allem von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten erfasst:



    Auf jeden Fall handelt es sich um die mit der Adoleszenz verbundenen Schwankungen. Hinzu kommt die Veranlagung zur Angst, die in dieser Lebensphase, in der wir nicht wissen, was die Zukunft für uns bereithält, ganz normal ist. Noch komplizierter war die Situation für Gymnasiasten im letzten Schuljahr, denn au‎ßerhalb des Abiturs mussten sie alle möglichen Fragen darüber beantworten, was sie danach tun würden. Sobald sie das Gymnasium, das ihnen einen Rahmen, eine gut definierte Struktur bietet, abgeschlossen haben, werden sie eine Gleichung mit vielen Unbekannten lösen müssen.“




    In schwierigeren Zeiten für Teenager sind die Erwachsenen ihre Hauptstütze, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen. Die beispiellose Situation, in der sich die Schulklassen des Jahres 2020 befindet, hat die Fähigkeit von Lehrern und Eltern, zu verstehen und angemessen zu reagieren, auf die Probe gestellt. Nicoleta Larisa Albert dazu:



    Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Präsenz der Erwachsenen unter den Jugendlichen, genauer gesagt das Vertrauen und das emotionale Gleichgewicht, das sie in dieser schwierigen Zeit vermittelt haben. Es ist bekannt, dass Erwachsene die ersten Vorbilder für junge Menschen sind. Bei der weiteren Analyse müssen alle Faktoren berücksichtigt werden. Sicherlich ist diese Pandemie die Spitze des Eisbergs, aber alles andere hätte an diesem Punkt im Leben der jungen Menschen passieren können. Im Hinblick auf eine wichtige Überprüfung stellten sie sich am häufigsten folgende Fragen: Was wird geschehen, habe ich die richtige Wahl getroffen, wie lange wird diese Situation andauern, wie kann ich mich vorbereiten? Vergessen wir nicht, dass dieser Generation im Gegensatz zu anderen Generationen die normalen Unterrichtsbedingungen vorenthalten wurden, die eine physische Präsenz im Klassenzimmer erfordern, das Gefühl des Zusammenseins. Es stimmt, dass sie online verbunden wurden, aber Jugendliche müssen zu einer Gruppe gehören.“




    Narcisa Ilie, Koordinatorin der Nachmittagsprogramme, bemerkte auch, dass die Schülerinnen und Schüler im letzten Jahr der Sekundarschule während der Sperre Schwierigkeiten hatten, mit dem Tempo Schritt zu halten, zumal sie sich gleichzeitig auf die Abschlussprüfung vorbereiteten:



    Sie standen im letzten Monat unter gro‎ßem Druck, da sie sich auch auf andere Fächer als die für die Abschlussprüfung geplanten vorbereiten mussten. Zwei Wochen vor den Prüfungen mussten die Schülerinnen und Schüler jedoch noch Projekte für den Biologieunterricht abgeben oder andere Schulfächer lernen, während sie meiner Meinung nach eine Pause gebraucht hätten, um sich auf die Prüfung konzentrieren zu können.“




    Narcisa Ilie ist der Ansicht, dass die besten Ergebnisse durch die direkte Einbeziehung der Familie garantiert werden, die aufgerufen ist, die Lernenden zum ständigen Lernen anzuleiten:



    Einige Schüler haben dem Lernen mehr Zeit gewidmet. Sie bestätigten mir, dass diese Zeit sehr heikel war, zumal sie ständig von den Eltern überwacht wurden. Auf der anderen Seite spielte das häusliche Umfeld eine positive Rolle. Die Ergebnisse sind sichtbar besser, wenn das Kind von Eltern umgeben ist, die sich kümmern, die es zum Lernen ermutigen, ohne zu vergessen, ihm Momente der Entspannung zu erlauben, kurz gesagt, die versuchen, ihm ein ausgewogenes Umfeld zu bieten.“




    Für jeden Erwachsenen ist Selbsterkenntnis wesentlich, um Teenager zu unterstützen und anzuleiten. In dieser Zeit der Anpassung an eine neue Realität mussten sie angesichts des Wandels und der emotionalen Widerstände die richtige Haltung einnehmen, sagt Nicoleta Larisa Albert:



    Die Begleitung von Jugendlichen muss mit der Introspektion beginnen. Erwachsene müssen sich fragen, wer sie sind und wie sie sich in Bezug auf diese oder jene Situation positionieren. Das sagen mir die Eltern, die ich am häufigsten treffe. Wenn z.B. Erwachsene einen schlechten Tag haben oder keine Energie haben, werden Jugendliche reizbarer. Dann treten sie aufs Gaspedal und verhalten sich provozierend. Es liegt jedoch nicht daran, dass sie gemein sind. Tatsächlich müssen sie die Bestätigung erhalten, dass mit Eltern oder Lehrern alles in Ordnung ist. Auch wenn sie manchmal über ihre Eltern hinauswachsen oder denken, sie seien allwissend, brauchen Teenager die Struktur, die Anleitung, die wir Erwachsenen ihnen bieten können. Niemand kann die Welt verändern, aber jeder von uns kann die angemessene, optimale Einstellung zum Wandel einnehmen.“




    Die Kampagne Ich kann“, die vom Verein Proacta EDU“ durchgeführt wird, richtete sich an alle Mittel- und Oberschüler, die in diesem für die gesamte Gesellschaft schwierigen Jahr das Ende ihrer Schulzeit erreicht haben. Das Motivationsvideo, zusätzliche Informationen zu diesem Ansatz und Kontaktinformationen waren auf der Facebook-Seite des Vereins Proacta EDU verfügbar. Die Nummern der gebührenfreien Hotlines der Kampagne Botschafter für die Gemeinschaft“ wurden auch für all jene eröffnet, die psychologische Unterstützung benötigten.

  • Sexualkunde in rumänischen Schulen: Wahlfach zurückhaltend und kontrovers aufgenommen

    Sexualkunde in rumänischen Schulen: Wahlfach zurückhaltend und kontrovers aufgenommen

    Selbst wenn in anderen europäischen Schulsystemen Sexualkunde Pflichtfach ist, gibt es auch Länder wie Rumänien, wo das Thema in der Schule noch Tabu ist und heftige Debatten auslöst. Laut einem entsprechenden Gesetz über den Schutz und die Förderung der Rechte von Kindern, das 2014 im Amtsblatt erneut veröffentlicht wurde, seien die zuständigen Behörden sowie öffentliche oder private Institutionen verpflichtet, unter gesetzlichen Bedingungen alle Ma‎ßnahmen zu treffen, um in den rumänischen Bildungseinrichtungen die Sexualkunde als Prävention von Krankheiten und Teenager-Schwangerschaften zu fördern“.



    Ob die Sexualkunde zum Pflichtfach werden soll, ab wann soll sie den Schülern beigebracht werden, ob das Fach sexuelle Bildung oder Bildung für Gesundheit hei‎ßen soll, das löst zahlreiche Debatten in der rumänischen Gesellschaft aus. Es gibt auch Verbände, die gegen die Einführung dieses Faches in den Lehrplan plädieren, dies während sich das Land mit dem Problem der Teenager-Mütter konfrontiert. Ab 2004 gibt es in den öffentlichen Bildungseinrichtungen das Wahlfach Bildung für Gesundheit“, das ab der ersten bis zur zwölften Klasse unterrichtet werden kann.



    Das Projekt entstand 1999, aus Initiative einiger Nichtregierungsorganisationen in Partnerschaft mit dem Gesundheitsministerium und dem Bildungsministerium. Diese haben das Nationale Programm Bildung für Gesundheit in rumänischen Schulen“ in die Wege geleitet. Das Projekt hat anschlie‎ßend die Form eines Wahlfachs in den rumänischen Schulen genommen. Adina Manea ist Direktorin für Programme in der Stiftung Jugendliche für Jugendliche“ und eine der Initiatorinnen des Projektes:



    Sexualkunde wird in den rumänischen Schulen als Wahlfach unter der Bezeichnung »Bildung für die Gesundheit der Fortpflanzung und für Familienwerte« unterrichtet. Sie steht in enger Verbindung mit der mentalen Gesundheit, mit emotionaler Intelligenz, sie ist ein Ausdruck der Emotionen und deren Identifizierung. Hygiene, Anatomie und Physiologie, sogar die Prävention von Unfällen und Krankheiten haben etwas mit Sexualkunde zu tun. All diese Themen sind Teil der sogenannten Bildung für Gesundheit, wie sie von Anfang an geplant wurde, und diese Bereiche sind sehr harmonisch miteinander verschmolzen, in dieser Form stellen sie eine richtige Herangehensweise an einen gesunden und vernünftigen Lebensstil unserer Kinder dar.“




    Vierzehn Jahre nach Einführung der Sexualkunde als Wahlfach in den rumänischen Schulen sei die Zahl der Kinder, die den Unterricht auch besuchen, immer noch gering, sagt unsere Gesprächspartnerin von der Stiftung Jugendliche für Jugendliche“:



    Laut Statistik wird dieses Wahlfach von 5-6-7% der Schüler in den öffentlichen Bildungseinrichtungen besucht. Landesweit gilt das Fach als das langjährigste und zwischen 2001 und 2004 wurde es in den Schulplan in 15 Landkreisen eingeführt. Im voruniversitären Bildungssystem gibt es rund 3 Millionen Schüler, 150.000 Schüler besuchen den Kurs jährlich — für ein Wahlfach das ist nicht schlecht.“




    Der Vorsitzende des Nationalen Verbands der Eltern, Iulian Cristache, ist jedoch der Meinung, dass die Zahl der Schüler, denen in den rumänischen Schulen sexuelle Bildung beigebracht wird, sehr niedrig sei.



    Das ist nicht so, weil sich die Eltern weigern würden, dass ihre Kinder das Fach Sexualkunde besuchen, sondern einfach weil es ihnen nicht zur Kenntnis gebracht wird. Zudem sind die Wahlfächer so gedacht, dass sie den Lehrplan nur ergänzen, was nicht richtig ist, die Wahlfächer an sich sollten einfach im Lehrplan stehen. Unsere Kinder brauchen Bildung für Gesundheit, weil es so viele Teenager-Mütter in Rumänien gibt. Es gibt aber starke Widersprüche zwischen den Wünschen der Eltern. Wir wissen auch nicht klar, was wir wollen, deswegen brauchen wir die Unterstützung der Experten vom Institut für Bildungswissenschaften und des Instituts für öffentliche Gesundheit.“




    Wer unterrichtet aber Sexualkunde oder eben Bildung für Gesundheit“? Das ist ein weiteres heikles Thema, worüber in der rumänischen Gesellschaft heftig debattiert wird. Alle Lehrkräfte sind geeignet, sofern sie sich bereit zeigen, mit den Kindern darüber zu diskutieren, was in ihren Leben passiert, und den Kindern bewusst machen können, dass sie ein gesundes Leben führen sollen“, sagt Adina Manea:



    Diese Lehrer müssten aber extra dafür weitergebildet werden, denn es handelt nicht nur um die Vermittlung neuer Kenntnisse, sondern auch um die Berichtigung bereits erworbener Kenntnisse, die sich als falsch erweisen. Das gilt insbesondere für Pubertierende und Teenager, die sich im Internet sehr leicht Informationen beschaffen. Es handelt sich eigentlich um die Übermittlung von Einstellungen und Fähigkeiten.“

  • „Opportunitäten für Jugendliche“ – ein Programm für gefährdete Teenager

    „Opportunitäten für Jugendliche“ – ein Programm für gefährdete Teenager

    Fast jedes zehnte Kind wird in Rumänien von einer jugendlichen Mutter, die zwischen 15 und 19 Jahre alt ist, auf die Welt gebracht. Damit nimmt Rumänien einen der ersten Plätze in der EU in puncto Teenage-Schwangerschaften ein. Zudem nehmen andere Probleme in dieser Altersgruppe zu: Fettleibigkeit, die Abbrecherquote und der Alkohol- und Tabak-Konsum. Das waren auch die Gründe, warum vor Kurzem in Bukarest das zweite Ressourcen-Zentrum für gefährdete Jugendliche eröffnet wurde. Hier werden diese beraten und bekommen Unterstützung. Hier sollen auch Gruppen-Tätigkeiten organisiert werden, im Rahmen derer die Jugendlichen die Möglichkeit haben werden, zusammen mit Fachleuten über wichtige Themen wie Beziehungen oder Gesundheit zu sprechen.



    Das Zentrum soll eine Brücke zwischen den gefährdeten Jugendlichen und der Gemeinschaft, beziehungsweise der Familie darstellen. Um diesen Jugendlichen entgegenzukommen, hat UNICEF in Partnerschaft mit dem rumänischen Ministerium für Jugendliche und Sport, dem Rathaus des 4. Bezirks und der Allianz für den Kampf gegen den Alkoholismus und die Rauschgift-Süchte ALIAT zeitgleich mit der Eröffnung dieses Zentrums das Programm Opportunitäten für Jugendliche“ eingeleitet. Das Programm soll drei Jahre dauern und in fünf Städten implementiert werden: Bukarest, Cluj (Klausenburg), Iaşi (Jassy), Constanţa und Bacău.



    Sandie Blanchet, UNICEF-Vertreterin in Rumänien, nahm an der Einweihung des Ressourcen-Zentrums für Jugendliche teil. Sie erklärte, die knapp 1,7 Millionen Jugendlichen in Rumänien würden sich mit denselben Herausforderungen wie Jugendliche in aller Welt konfrontieren:



    Jüngste Studien im Bereich der Neurowissenschaft zeigen, dass die Jugendphase eine entscheidende Etappe in der Entwicklung des menschlichen Hirns ist. Jugendliche sind dazu geneigt, sich Risiken auszusetzen, weil ihr Hirn noch nicht komplett entwickelt ist. Die Entscheidungen, die man während des Jugendalters trifft, beeinflussen stark den weiteren Lebensstil. Deshalb ist es wichtig, in diesem Lebens-Abschnitt gesunde Entscheidungen zu treffen. Letztes Jahr waren etwa 17.000 Jugendliche unter 19 Jahren schwanger. Zudem nehmen die Fettleibigkeit, der Alkohol-Konsum, das Rauchen und der Drogen-Konsum in den Reihen der Jugendlichen zu. In den Städten gefährdet der Konsum sogenannter ethnobotanischer Stoffe die Gesundheit oder sogar das Leben von Hunderten von Jugendlichen. Es gibt auch das Risiko der HIV-Infektion. Laut einer UNICEF-Studie befanden sich 19% der Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren au‎ßerhalb des Bildungs-Systems. Das stellt eine ernsthafte Bedrohung für ihre Chancen dar, einen gut bezahlten Job zu bekommen.“




    Dieses Eingriffs-Modell für gefährdete Jugendliche, die in benachteiligten Stadtteilen im 4.Bezirk der Hauptstadt leben, kommt in einem wichtigen Moment für die Jugend-Politiken in Rumänien. Cosmin Cristian, Staatssekretär im Ministerium für Jugendliche und Sport, erklärt:



    Wir freuen uns, dass, die Nationale Strategie für die Jugend 2015-2020 von der rumänischen Regierung angenommen wurde. In dieser Strategie sprechen wir auch von dieser Gruppe der Jugendlichen, die eine gefährdete Gruppe darstellt und vielen Versuchungen ausgesetzt ist. In Rumänien leben mehr als 6 Millionen junge Leute zwischen 15 und 34 Jahren. 1,7 Millionen davon sind Jugendliche. Diese Strategie soll die Teilnahme der jungen Menschen am aktiven Leben, am wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben fördern. Sie soll diesen Menschen gleiche Chancen anbieten. Die Nationale Strategie für die Jugend soll durch lokale Jugend-Strategien umgesetzt werden, das ist sehr wichtig. Wir möchten es nicht dabei belassen. Wir arbeiten jetzt an den nationalen Ma‎ßnahmen-Plänen für Jugendliche anhand der vier Säulen dieser Strategie. Wir wünschen uns eine schnelle Operationalisierung der Strategie. Es gibt schon Städte in Rumänien wie Timişoara (Temeswar), in denen es schon eine lokale Jugend-Strategie gibt. Ich wünsche mir eine Strategie für Bukarest und für die Jugendlichen im 4.Bezirk.“




    Man schätzt ein, dass im ersten Jahr mehr als 1.500 junge Leute informiert werden und weitere 200 von Entwicklungs-Möglichkeiten im Rahmen des Programms Opportunitäten für Jugendliche“ profitieren werden. Insgesamt soll im Rahmen des Pilot-Projekts etwa 10.000 Jugendlichen geholfen werden. Bogdan Glodeanu, Vorsitzender des Verbandes ALIAT, erklärte, man müsse die Jugendlichen über die Risiken, denen sie sich aussetzen, informieren. Bis jetzt hat der ALIAT-Verband etwa 3.000 Jugendliche informiert und unterstützt. Bogdan Glodeanu:



    Im Durchschnitt kommen die Jugendlichen in Kontakt mit Alkohol, Tabak und Drogen ab dem 13. Lebensjahr. Mit 17 Jahren haben 76% der Mädchen und 75% der Jungen mindestens zwei dieser Produkte probiert. 60% der Jugendlichen konsumieren aus Neugier. Nach eineinhalb Jahren werden sie ständige Konsumenten und deswegen gibt es zahlreiche Probleme. Manche brechen die Schule ab, schlie‎ßen sich Gruppen an und die Familie kann ihnen in vielen Fällen nicht mehr helfen. Internationalen Studien zufolge sind 9% der Todesursachen bei jungen Menschen zwischen 15 und 29 Jahren auf den Alkohol zurückzuführen. Rumänien liegt weltweit auf Platz 8 beim Alkoholkonsum pro Kopf. 40% der Jugendlichen haben mindestens einmal Alkohol konsumiert. Im Durchschnitt haben sie knapp 3 Liter Alkohol im Monat konsumiert.“




    Die Spezialisten-Gruppen des Zentrums sollen die Jugendlichen mit Problemen in Schulen ausfindig machen. Es wird zudem Partnerschaften mit Behörden und Nichtregierungsorganisationen geben, die die Lage dieses Jugendlichen besser kennen. Diese sollen die Jugendlichen beraten, dieses Zentrum aufzusuchen. Ein anderes den Jugendlichen zur Verfügung gestelltes Instrument ist die Plattform www.adolescenteen.ro. Auf dieser Plattform können sie in Kontakt mit Spezialisten treten und Informationen über Entwicklungs-Opportunitäten in Bukarest bekommen.

  • Roma-Teenager rumänischer Staatsangehörigkeit in Frankreich beinahe zu Tode geprügelt

    Roma-Teenager rumänischer Staatsangehörigkeit in Frankreich beinahe zu Tode geprügelt

    “Das Foto, das Frankreich schockiert” — unter diesem Titel veröffentlicht die britische Zeitung The Telegraph Fotos, deren Authentizität nicht bestätigt wurde. Das Foto präsentiert einen Roma-Teenager rumänischer Staatsangehörigkeit, der am Wochenende im Norden von Paris lebensgefährlich misshandelt wurde. Der Junge liegt mit blutüberströmtem und geschwollenem Gesicht reglos in einem Warenkorb.



    Der sechzehnjährige Darius lebt zusammen mit seiner Familie und mit anderen Roma in einem verlassenen Haus im Pariser Vorort Pierrefitte-sur-Seine. Laut Polizeiquellen haben mehrere Personen den Teenager in einen Keller gebracht, wo sie auf ihn einprügelten. Der Grund: Er habe gestohlen. Darius wurde am Freitagabend bewusstlos aufgefunden und wegen schwerer Kopfverletzungen in ein Pariser Krankenhaus gebracht. Die Ärzte reagierten bislang zurückhaltend, was die Überlebenschancen des Jugendlichen anbelangt.



    Diese barbarische Tat sorgte für Empörung in Frankreich. Der französische Staatspräsident François Hollande sprach über eine arge Tat, die gegen alle Prinzipien der Republik verstö‎ße. “Was passiert ist, ist inakzeptabel. Wer dafür verantwortlich ist, muss schnell gefunden werden und sich für die Tat vor Gericht antworten” — sagte der franzöische Premier Manuel Valls, Ex-Innenminister im sozialistischen Kabinett. Organisationen für die Wahrung der Menschenrechte und Verbände für Minderheitenrechte verurteilten in Stellungnahmen die Diskriminierung der Roma-Gemeinschaft.



    Die Staatsanwälte sprechen nicht von einem rassistischen Angriff, sondern behaupten, es gehe um einen privaten Racheakt. Was am Wochenende geschah, ist dennoch ein Beweis für die zunehmende Gewalt gegen Roma, die in Frankreich leben. Die Organisation Romeurope meint, dieser Fall sei die Folge der ineffizienten Politiken und des ungesunden Klimas, das von den Medien, Politikern und anderen Vertretern des französischen Staates jahrelang propagiert worden sei. “Was mit dem jungen Darius passiert ist, war voraussehbar” – schreibt die Ärzteorganisation Médecins du monde. Es gibt eine parallele Justiz. Wenn sich nichts ändert, wird es weitere Vorfälle dieser Art geben, bei denen es um Leben und Tod der Betroffenen geht, hie‎ß es weiter.



    Für die rumänischen Behörden stellen diese extremen Gewalttaten das Ergebnis der fremdenfeindlichen und rassistischen Äu‎ßerungen dar, die in den Reden der europäischen Politiker oft vorkommen. Der Roma-Verband Romani Criss erklärte in Bukarest, die Verurteilung der Gewalttat durch den französischen Staatschef Hollande reiche nicht und fügte hinzu, die Lösung sei eine radikale Veränderung im Sinne der Integration und nicht der Ausweisung der Roma, die in Frankreich leben wollen.

  • Rumänische Jugendliche und ihre Probleme

    Rumänische Jugendliche und ihre Probleme

    Die Heranwachsenden zwischen 10 und 18 Jahren werden entweder als Kinder oder als junge Leute betrachtet — die Öffentlichkeit nimmt sie meistens nicht als getrennte Kategorie wahr. Dies besagt u.a. eine Studie mit dem Titel Die Situation der Heranwachsenden in Rumänien“, die unter der Schirmherrschaft der UNICEF vom Zentrum für Städtische und Regionale Soziologie (CURS) und vom Institut für Erziehungswissenschaften durchgeführt wurde. Die Untersuchung konzentrierte sich auf Heranwachsende zwischen 10 und 18 Jahren und zielte auf die kulturellen Trends, die Probleme und Anfälligkeiten der Teenies ab. Dazu die UNICEF-Vertreterin in Rumänien, Sandie Blanchet:



    Es gibt 3 Kategorien von anfälligen Teenagers in Rumänien: die Behinderten, die Heranwachsenden aus den Roma-Gemeinschaften und die Drogenkonsumenten. Die häufigsten Probleme sind der Schulabbruch (16% der Rroma-Kinder verlassen die Schule nach der 4. Klasse), die verfrühten oder ungewollten Schwangerschaften (2012 gab es in Rumänien 17.000 Mädchen unter 18 Jahren, die schwanger wurden), der Alkoholkonsum (42% der Heranwachsenden haben mindestens einmal Alkohol getrunken), das Rauchen (23% der Teenies haben mindestens einmal geraucht) und der Drogenkonsum (5,4% der Teenagers über 14 Jahren haben mindestens einmal Drogen genommen).“



    Die Prozentzahl der Heranwachsenden, die mindestens einmal Alkohol getrunken haben ist in der Tat hoch, aber es gibt Unterschiede zwischen Stadt und Land einerseits und zwischen Mädchen und Jungen andererseits. Die Soziologin Ionela Şufaru vom Zentrum für Städtische und Regionale Soziologie (CURS) stellt die Situation dar:



    Die Prozentzahl der Jungs ist doppelt gegenüber den Mädchen. In den ländlichen Regionen erklärten die Befragten eine doppellte Menge an konsumiertem Alkohol, im Vergleich zu den Städten. Was das Rauchen betrifft, so erklärten 23% der befragten Heranwachsenden, sie hätten mindestens einmal geraucht; das sind doppelt so viel Jungs im Vergleich zu Mädchen und um 10% mehr in den Städten als auf dem Lande. Zu den Drogen: Fast 4% der Befragten sagten, sie hätten zu einem gewissen Zeitpunkt irgendeine Droge genommen. In der Altersstufe 14-18 Jahre steigt diese Zahl aber bis auf 5,4%, und wenn wir die Kategorie 14-18 Jahre in den Städten betrachten, so werden 7,4% erreicht. Das Einstiegsalter für den Konsum von Alkohol und Rauschgiftmittel liegt bei den rumänischen Heranwachsenden bei 14 einhalb Jahren — das Einstiegsalter beim Drogenkonsum variiert aber zwischen 11 unsd 15 Jahren.“



    Einige Ursachen für ein solches Risikoverhalten sind das Verlassen der Familie im Alter von 14 Jahren, die aggressive Werbung für alkoholische Getränke und Zigaretten und der leichte Zugang der Teenies zu solchen Produkten. Das riskante Sexualverhalten ist eine weitere Kategorie, die in der Studie Situation der Heranwachsenden in Rumänien“ untersucht wird. Die Soziologin Ionela Şufaru:



    15% der befragten Teenager erklärten, sie hätten bereits ihr Sexualleben begonnen — die Prozentzahl der Jungs war zweimal höher als die der Mädchen, und es gab mehr sexuell aktive Teenies in den Städten als auf dem Lande. Die Mädchen sind in der Regel vorsichtiger und stabiler als die Jungs — sie haben meistens stabile Sexualparter und benutzen Kondome. Leider erklärten 16% der befragten Heranwachsenden, sie würden niemals Kondome benutzen. Den ersten Geschlechtsverkehr hätten sie mit 15-einhalb Jahren gehabt.“



    Neben der Feststellung der wichtigsten Anfälligkeiten der Teenager präsentierte die Studie auch mehrere Empfehlungen der UNICEF, damit die Rechte der Heranwachsenden besser geschützt werden und die Gesellschaft ihnen die Hilfe bietet, die sie benötigen. Die UNICEF-Vertreterin in Rumänien, Sandie Blanchet:



    Das Ausbildungssystem sollte den Teenagern die notwendigen Kenntnisse und das entsprechende Verhalten durch Hygienekurse vermitteln, die zum Schulprogramm gehören müssten. Die Schulen und die Gemeinden müssen die anfälligen Teenies unterstützen, damit sie ihre Ausbildung fortsetzen und abschlie‎ßen können. Das Gesundheitssystem sollte Fachleute ausbilden, die den Heranwachsenden zu einer sozialen Inklusion ohne Diskriminierung helfen. Die Teenies sollten au‎ßerdem mehr Sport treiben — dadurch wird die Anfälligkeit für ein Risikoverhalten reduziert. Diese Dienstleistungen sollten immer lokal, ganz nah an den jungen Leuten angeboten werden. Nicht zuletzt müssen die Eltern einen besseren Zugang zu Informationen haben, so da‎ß die Teenager sich zu Hause wohl fühlen.“



    Der Minister für Jugend und Sport, Nicolae Bănicioiu, hat die Probleme der rumänischen Heranwachsenden erkannt, und besteht auf bessere Informierung:



    Ein Gro‎ßteil unserer Aktivität im Teenagerbereich konzentriert sich auf die Prävention und die Bekämpfung des Konsums von Alkohol, Drogen und anderen verbotenen Substanzen. Neben den spezialisierten Nichtregierungsorganisationen nehmen wir uns auch vor, die Partnerschaft mit der Nationalen Agentur für Drogenbekämpfung fortzusetzen. Alle Aktionen des Ministeriums für Jugend und Sport — dazu gehören Ferienlager für Schüler und Studenten sowie die kulturellen und sportlichen Aktivitäten — wurden von Fachleuten von der Nationalen Agentur für Drogenbekämpfung begleitet, die Informations- und Präventionsaktionen durchgeführt haben. Wir fördern einen gesunden Lebensstil schon im jungen Schulalter, um gute Ergebnisse zu erzielen. Dazu gehört auch eine bessere Kommunikation mit den Teenagern.“



    Audiobeitrag hören: